DE3712776C2 - - Google Patents

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DE3712776C2
DE3712776C2 DE19873712776 DE3712776A DE3712776C2 DE 3712776 C2 DE3712776 C2 DE 3712776C2 DE 19873712776 DE19873712776 DE 19873712776 DE 3712776 A DE3712776 A DE 3712776A DE 3712776 C2 DE3712776 C2 DE 3712776C2
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pipettierautomat nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein derartiger Pipettierautomat dient zum Auftragen mehrerer Flüssigkeitsproben auf einen mikroporösen Träger, wie einen Celluloseacetat- oder Agarosestreifen, der auf dem Gebiet der Zonenelektrophorese und in anderen Trennungsverfahren eingesetzt werden kann, einschließlich dem der Dünnschichtchromatographie. Die Zonenelektrophorese ist die Wissenschaft des Bewegens geladener Teilchen in einem elektrischen Feld durch ein festes oder halbfestes Medium hindurch. Dieses Verfahren wird am häufigsten eingesetzt in der medizinischen Forschung und in medizinischen Laboratorien zur Untersuchung verschiedener Blutproteine.
Bei der Elektrophorese wird eine Blut- oder sonstige Probe auf einen Träger aufgetragen, der dann einem elektrischen Feld ausgesetzt wird, um die Bestandteile der Probe voneinander zu trennen. Der bei der Elektrophorese verwendete Träger kann u.a. Celluloseacetat, Agar, Agarose und ein Acrylamidgel sein. Bei der Laborarbeit ist es erwünscht, eine Vielzahl von Proben auf den Träger aufzubringen derart, daß sie dem elektrischen Feld gleichzeitig ausgesetzt werden können.
Die Proben können auf den Träger einzeln nacheinander mit einer Handpipette aufgetragen werden, die dann aber mit einem Spülmittel gereinigt und getrocknet werden muß, bevor eine neue Probe angesaugt und auf den Streifen aufgetragen werden kann.
Die vor der vorliegenden Erfindung bekannten Applikatoren waren jedoch im wesentlichen nicht automatisch und erfordern das Reinigen der Pipettenspitzen nach jedem Auftragen auf den Träger.
Es sind Auftragsvorrichtungen zum gleichzeitigen bzw. "parallelen" Auftragen von mehreren Flüssigkeitsproben auf die Streifen konstruiert worden, wie sie auf der Seite 61 des General Products Catalog for 1984-1985 der Fa. Helena Laboratories, Beaumont, Texas, angegeben sind. Derartige Applikatoren können 8, 12 oder mehr Proben auf einen mikroporösen Träger auftragen und haben den Vorteil, die Elektrophorese leichter und reproduzierbar zu machen.
Aus der US-PS 44 78 094 geht ein Pipettierautomat der eingangs genannten Art hervor, bei der eine Reihe von Röhrchen durch eine Längsverschiebeeinrichtung in Bezug auf eine Probenplatte oder umgekehrt und durch eine Vertikalverschiebeeinrichtung vertikal derart verschiebbar sind, daß aus Probenkammern der Probenplatte vorbestimmte Flüssigkeitsmengen in die Röhrchen entnehmbar sind. Dabei sind an einer Kolbenhebereinrichtung Kolben befestigt, die durch eine Kolbenstelleinrichtung in den Röhrchen hin- und herbewegbar sind. Es ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die die verschiedenen Horizontal- und Vertikalbewegungen der bewegbaren Vorrichtungsteile steuert.
Ein Problem besteht dabei darin, daß kleine Flüssigkeitsmengen aus den Röhrchen nicht präzise auf einen Träger aufgebracht werden können.
Aus der US-PS 39 51 605 geht eine Anordnung hervor, bei der eine Reihe von Röhrchen horizontal unter eine entsprechende Reihe von Sonden verfahrbar ist. Die Sonden sind an einem vertikal verfahrbaren Rahmen derart gehalten, daß sie in die Röhrchen eintauchbar sind, um aus diesen Flüssigkeit zu entnehmen oder in diese Flüssigkeit einzubringen. Ähnliche Anordnungen gehen aus der DE-OS 20 11 239, der US-PS 35 36 449 hervor. Aus der US-PS 38 07 959 geht eine Einrichtung zum Übertragen von Flüssigkeitsmengen aus Kapillaren auf eine Testplatte hervor. Hierzu werden die gefüllten Kapillaren in einer horizontalen Lage in Kontakt zu einer Testplatte gebracht, woraufhin die Kapillaren und die Testplatte in eine schräge Lage verschwenkt werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Pipettierautomaten der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß eine präzise Auftragung von sehr kleinen Flüssigkeitsmengen aus den Röhrchen möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Pipettierautomaten der eingangs genannten Art gelöst, der die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß eine Vielzahl von Röhrchen automatisch von einer entsprechenden Vielzahl von Probenkammern mit Flüssigkeitsproben füllbar sind und daß kleine Flüssigkeitsmengen aus jedem Röhrchen präzise auf einen Träger aufbringbar sind. Es sind Einrichtungen zum selbsttätigen Waschen und Reinigen der Röhrchen während jedes Arbeitszyklus vorgesehen, um dem Verschmutzen der Röhrchen beim Auftragen neuer Flüssigkeitsproben auf einen neuen Träger vorzubeugen. Vorteilhafterweise sind mit dem erfindungsgemäßen Pipettierautomat sehr kleine Mengen der Flüssigkeitsproben (in der Größenordnung von einem Mikroliter) auf den Träger präzise auftragbar.
Ferner sind sehr kleine Mengen (in der Größenordnung von einem Mikroliter) von Flüssigkeitsproben mit einer Verdünnungsflüssigkeit verdünnbar und sind sehr kleine Mengen der verdünnten Proben präzise auf einen Träger auftragbar.
Die Spitzen der Röhrchen können vor und nach jedem Auftragen von Flüssigkeitsproben auf den Träger trocken getupft werden. Die Röhrchen können mit einer geeigneten Flüssigkeit gespült und gereinigt werden.
Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des Pipettierautomaten mit aufgesetzter Probenplatte und Abdeckung;
Fig. 2 eine Darstellung des Pipettierautomaten zur Verdeutlichung der funktionalen Zuordnung der Probenplatte zu den in der Röhrchenhalteeinrichtung gehaltenen Röhrchen sowie einer Kolbenhalteeinrichtung mit Kolben, die bezüglich der Röhrchen auf- und abbewegbar ist;
Fig. 2A schaubildlich eine weitere Ausführungsform des Pipettierautomaten, bei dem die Halteplatte bezüglich der Probenplatte bewegbar ist;
Fig. 2B eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Probenplatte mit einer weiteren Reihe von Verdünnungsgefäßen;
Fig. 3 zum Teil im Schnitt eine Seitenansicht bei abgenommener Abdeckung entlang der Linie 3-3 der Fig. 1;
Fig. 4 einen Schnitt durch den Schlitten und die Probenplatte;
Fig. 5 eine Draufsicht entlang der Linie 5-5 der Fig. 1;
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie 6-6 der Fig. 5;
Fig. 7 eine in Vorwärtsrichtung gesehene Ansicht von der Linie 7-7 der Fig. 3, wobei die Halteplatte bezüglich der Grundplatte auf- und abgleitet und eine Reihe von Röhrchen einzelner Pipetten sowie eine Zustellplatte trägt, die bezüglich der Halteplatte vertikal bewegbar ist, um eine Kolbenstange und mit dieser die Kolben in den Röhrchen der einzelnen Pipetten vertikal zu bewegen;
Fig. 8 eine Draufsicht des Pipettierautomaten, wobei die Halteplatte gestrichelt dargestellt ist;
Fig. 9 einen Schnitt entlang der Linie 9-9 der Fig. 7;
Fig. 10 eine der Fig. 7 ähnliche Darstellung, wobei aber die Halteplatte nach unten verschoben ist und, die Kolbenstange sich in ihrer oberen Stellung befindet, so daß die Spitzen der Röhrchen sich in ihrer unteren Stellung befinden und die Kolben aus Röhrchen ausgefahren sind;
Fig. 11 eine Schnittdarstellung entlang der Linie 11-11 der Fig. 10, die den Motor sowie den Zahnstangenantrieb zeigt, der die Halteplatte über der Grundplatte auf- und abbewegt;
Fig. 12 einen Schnitt entlang der Linie 12-12 der Fig. 10, wobei die Halteplatte vom Zahnstangenantrieb und von dem auf der im Rahmen festliegenden Zahnstange drehenden Motor abwärts bewegt worden ist;
Fig. 13 eine der Fig. 7 und 10 entsprechende Darstellung, wobei aber die Kolbenzustellplatte und die Kolbenstange bezüglich der Halteplatte abwärts verschoben sind, so daß die Kolben in den Röhrchen nach unten verschoben sind, so daß zuvor die angesaugte Flüssigkeit aus den Röhrchen ausgedrückt wurde;
Fig. 14 einen Schnitt entlang der Linie 14-14 der Fig. 13;
Fig. 15 einen Schnitt entlang der Linie 15-15 der Fig. 13;
Fig. 16 ein Blockschaltbild der Steuereinrichtung, die Signale der Meldeeinrichtungen aufnimmt und Steuersignale zur Steuerung der bewegbaren Vorrichtungsteile erzeugt; und
Fig. 17 ein Flußdiagramm für das in dem Mikrocompu­ ter gespeicherte Programm zum selbsttätigen Waschen, Abtupfen und Einsaugen der Flüssigkeitsproben und für das Auftragen der Proben auf den Träger.
Fig. 1 zeigt in einer Perspektivdarstellung den vorliegenden Pipettierautomaten 10. Dieser weist eine Grundplatte 12 auf, auf der eine Probenplatte 16 bewegbar gelagert ist. Die Probenplatte 16 weist einen Raum 21 auf, in dem ein mikroporöser Träger 20, z. B. ein Celluloseacetat- oder Agarosestreifen, wie er in der Zonenelektrophorese oder bei anderen Trennungsverfahren einschließlich der Dünn­ schichtchromatographie verwendet wird, befestigt werden kann. Eine Abdeckung 14 ist vorgesehen, hinter der ein Pipettenkopf 18 angedeu­ tet ist.
Fig. 2 ist eine schaubildliche Darstellung der wesentli­ chen mechanischen Elemente einer Ausführungsform des vorliegenden Pipettierautomaten bei abgenommener Grundplatte 12 und Abdeckung 14. In der Fig. 2 sind die Halterungselemente fortgelassen, um die Erläuterung der Probenplatte 16 im Bezug auf die Pipettenanordnung 70 zu vereinfachen. Die Verschiebeein­ richtungen sind eher funktionsmäßig als in ihren tat­ sächlichen baulichen Einzelheiten dargestellt, die in den jeweiligen Figuren gezeigt und unter Bezug auf diese erläutert sind.
Wie gezeigt, weist die Probenplatte 16 eine Reihe von Probenkammern 24 sowie eine Waschrinne 26, eine Ab­ wasserrinne 28 und den längsverlaufenden Raum 21 auf, auf dem ein mikroporöser Träger 20 abnehmbar angeordnet ist. Die Probenkammern 24, die Abwasserrinne 28 und die Waschrinne 26 sind in höherliegenden Teilen 22 der Probenplatte 16 angeordnet. Falls erwünscht, kann in jeder Probenkammer 24 ein Kunststoff-Becher eingesetzt sein. Ein Abtupfraum 32 ist zwischen der Abwasserrinne 28 und den Probenkammern 24 auf im wesentlichen der gleichen Höhe 49 wie der Raum 21 angeordnet, auf dem der Träger 20 befestigt ist.
Wie in Fig. 2 gezeigt, sind die verschiedenen Bereiche der Probenplatte 16 in Längsrichtung unterschiedlich. Die seitlichen Abstände zwischen den Probenkammern 24 ent­ sprechen den Aufbringflecken 19 auf dem Träger 20. Die Röhrchen 92 der Pi­ pettenanordnung 70 sind in einer den Probenkammern 24 ent­ sprechenden Reihe angeordnet. Flüssigkeit aus diesen Probenkammern 24 wird von dem Pipettierautomaten angesaugt und in einer entsprechenden Reihe in Form der Aufbringflecken 19 auf den mikroporösen Träger 20 aufgetragen.
Es ist von Vorteil, die Probenkammern 24, die Abwasser­ rinne 28 und die Waschrinne 26 in höherliegenden Teilen 22 der Probenplatte 16 vorzusehen, so daß die Halte­ platte 80 der Pipettenanordnung 70 während der Wasch-, Ablaß-, Abtupf-, Probenentnahme- und Probenaufbringungs­ vorgänge nur zu einer gemeinsamen Abwärtsposition zu laufen braucht. Es ist für den Durchschnittsfachmann jedoch einzusehen, daß sich andere Anordnungen vorsehen lassen, insbesondere mit unterschiedlichen Höhen der Halteplatte 80.
Die schematisierte Darstellung der Fig. 2 zeigt, daß die Probenplatte 16 unter der Pipettenanordnung 70 mit einem Motor 40 vor- und rückwärts verschoben wird, der ein Ritzel 38 dreht, dessen Zahnung mit einer Zahnstange 36 kämmt. Beim Drehen der Welle des Motors 40 wird die von der Zahnstange 36 getragene Probenplatte 16 unter der Pipettenanordnung 70 hin- und herbewegt.
Was nun die in Fig. 2 gezeigte Pipettenanordnung 70 anbetrifft, wird eine Halteplatte 80 mittels eines Halteplattenmotors 116 auf- und abwärts bewegt, dessen Ritzel 120 mit einer Zahnstange 122 kämmt. Die Elemente 116, 120 und 122 bilden eine Vertikalverschiebeeinrichtung. Die gesamte Halteplatte 80 und die Röhrchen 92 der Mikrospritzen, die an der Röhrchenhalteeinrichtung bzw. -stange 88 befestigt sind, die ihrer­ seits an der Halteplatte 80 befestigt ist, wird durch das Drehen des Halteplattenmotors 116 auf- und abwärts geführt. Entsprechend werden die Kolben 94, die an der Kolbenstange bzw. Kolbenhalteeinrichtung 90 und der Kolbenzustellplatte 84 befestigt sind, relativ zur Halteplatte 80 durch die Drehung des Kolbenplattenmotors 126 und dessen Ritzel 130 auf- und abgeführt, das mit einer Zahnstange 132 kämmt, die der Kolbenzustellplatte 84 zugeordnet ist. Zur klaren Dar­ stellung sind der Kolbenplattenmotor 126, dessen Ritzel 130 und die Zahnstange 132 auf der Vorderseite der Halteplatte 80 gezeigt. Tatsächlich ist diese Anordnung jedoch, wie sie in den folgenden Figuren gezeigt ist, auf der Rückseite der Halteplatte 80 durch Ausnehmungen in ihr angeordnet. Die Elemente 84, 126, 130 und 132 bilden eine Kolbenstelleinrichtung.
Die Fig. 2 zeigt also alle wesentlichen Elemente, die das Vor- und Rückwärtsverschieben der Probenplatte 16 unter den Röhrchen 92 der Mikrospritzen die Vertikal­ verschiebeeinrichtung für die Halteplatte 80 und die Röhrchen 92 sowie die Ab- und Aufwärtsbewegung der Kolben 94, der Kolbenstange 90 und der Kolbenzustellplatte 84 bezüglich der Halteplatte 80 betreffen.
Fig. 2A zeigt schaubildlich eine alternative Ausfüh­ rungsform des vorliegenden Pipettierautomaten, in der die Probenplatte 16 bezüg­ lich der Grundplatte 12′ stationär bleibt, wobei die Pipettenanordnung 70′ auf Rollen 300 längsverschiebbar gelagert ist. Die Fig. 2A zeigt, daß die Probenplatte zwei Einheiten aufweisen kann, und zwar eine Aufbring­ platteneinheit 16A und eine Flüssigkeitsplatteneinheit 16B. Die Aufbringplatteneinheit 16A kann einen Träger 20′ lösbar aufnehmen, während die Flüssigkeitsplatteneinheit 16B eine Reihe von Probenkammern 24′, eine Abwasserrinne 28′, eine Waschrinne 26′ und einen Abtupfraum 32′ auf­ weist. Die Arbeitsweise dieser alternativen Ausfüh­ rungsform entspricht der der Ausführungsform der Fig. 2, wobei jedoch die Verschiebe- und Meldeeinrichtungen zur Längsverschiebung der Pipettenanordnung 70′ relativ zu den Platteneinheiten 16A, 16B vorgesehen ist. Die Ein­ zelheiten einer solchen Verschiebungs- und Meldeeinrich­ tung sind für den Durchschnittsfachmann anhand der ent­ sprechend aufgebauten Verschiebe- und Meldeeinrichtun­ gen, wie sie unten ausführlich beschrieben ist, un­ mittelbar erkennbar.
Fig. 2B zeigt eine alternative Probenplatte 16′, die zusätzlich zu der Reihe von Probenkammern 24, der Ab­ wasserrinne 28, der Waschrinne 26 und dem Abtupfraum 32 eine Reihe von Verdünnungsnäpfen 25 aufweist. Die auto­ matische Verdünnung der Probenflüssigkeit ist unten unter Bezug auf Fig. 2 ausführlich beschrieben.
Fig. 3 ist eine Seitenansicht entlang der Linie 3-3 der Fig. 1 mit teilweise weggeschnittenen Schienen 34, um deren Aufbau zu zeigen. Die Schienen 34 werden von Schienenträgern 48 gehalten, die in Fig. 5 gezeigt sind. Die Pipettenanordnung 70 wird vertikal getragen von einem Lagerblock 78, der an den Seiten der Grundplatte 12 befestigt und in Fig. 5 weiter dargestellt ist. Die Pipettenanordnung 70 weist eine Rückwandplatte 86 und eine Vorderwandplatte 73 auf. Eines der Röhrchen 92 der Pipettenanordnung 70 ist in seiner aufrechten Anordnung gezeigt.
Ein Schlitten 46 ist auf den Schienen 34 verschiebbar angeordnet, wie ausführlicher in Fig. 6 gezeigt. Die Zahnstangen 36 sind am Schlitten 46 angebracht und bezüglich der Grundplatte 12 mit dem Motor 40 bewegbar, dessen Ritzel 38 mit der Zahnstange 36 kämmt. Die Elemente 36, 38 und 40 bilden eine Längsverschiebeeinrichtung.
Entlang der linken Kante des Schlittens 46 sind Meldeeinrichtungen, vorzugsweise Kerben vorgesehen. Diese Kerben wirken mit einem Auslöseschalter zusammen und liefern die Längsposition des Schlittens 46 anzeigende Signale. Fig. 3 zeigt die Waschkerbe 50, die Ablaßkerbe 52, die Abtupfkerbe 54, die Probenkammerkerbe 56, die Verdünnungskammerkerbe 57 (bei Verwendung der alternativen Probenplatte 16′ der Fig. 2B) und die Auftragkerbe 58.
Die Fig. 4 zeigt einen Vertikalschnitt durch den Schlit­ ten 46 und die Probenplatte 16 sowie die Waschrinne 26, die Ablaßrinne 28 sowie eine der Probenkammern 24 auf dem angehobenen Teil 22 der Probenplatte 16. Ein Abtupfraum 32 und ein seitlicher Auftragsraum 21 sind auf der Platte 16 gezeigt. Das Löschpapier 30 ist im Abtupfraum 32 ge­ zeigt, während ein mikroporöser Träger 20 wie Cellulo­ seacetat oder Agarose im seitlich verlaufenden Raum 21 befestigt ist.
Fig. 5 ist eine Draufsicht entlang der Linie 5-5 der Fig. 1. Der Schlitten 46 ist auf den Schienen 34 gezeigt und mit dem Motor 40, dem Ritzel 38 und der Zahnstange 36 bewegbar, wie ebenfalls dargestellt. Die Probenplatte 16 liegt in dem im Querschnitt U-förmigen Teil 47 des Schlit­ tens 46.
Als Meldeeinrichtungen wirken die Kerben auf den Seiten des Schlittens 46 mit den Auslöseschaltern 60, 62 zusammen, die an den Schienen 34 befestigt sind. Die federvorgespannten Rollen 61, 63 werden auf die Längskanten des Schlittens 46 und in die Kerben gedrückt, während der Schlitten 46 an ihnen vorbeiläuft. Beispielsweise handelt es sich bei den Kerben auf der linken Seite des Schlittens 46 um die Waschkerbe 50, die Ablaßkerbe 52, die Abtupfkerbe 54, die Probenkammerkerbe 56 und die Auftragkerbe 58. Diese Kerben entsprechen den Längspositionen der Wasch­ rinne 26, der Ablaßrinne 28, des Abtupfpapiers 30, der Probenkammer 24 und der Aufbringflecken 19, wenn diese Rinne, Kammern sowie die Abtupf- und Aufbringflecken sich unmittelbar unter den Röhrchen 92 befinden.
Bewegt der Schlitten 46 sich rückwärts, wenn die Wasch­ rinne 26 sich unmittelbar unter den Röhrchen 92 befin­ det, läuft die Rolle 61 in die Waschkerbe 50 und betä­ tigt den Auslöseschalter 60, der dem Mikroprozessor in der elek­ tronischen Steuereinrichtung 200 (Fig. 3 und 16) meldet, daß die Wasch­ rinne 26 sich unter den Röhrchen 92 befindet. Der Auslöseschalter 60 wird entsprechend betätigt, wenn die Rolle 61 in die Kerben 52, 54, 56 und 58 einläuft, um die Lage der jeweiligen anderen Rinnen, Kammern und Flecken unter den Röhrchen 92 zu signalisieren.
Auf der rechten Seite des Schlittens 46 befindet sich eine Kerbe 59, in der sich wie dargestellt, die Rolle 63 befindet. Sie löst den Auslöseschalter 62 aus, um anzuzeigen, daß der Schlitten 46 sich in der vordersten Stellung befindet. Der Schalter 65 ist auf der Hinter­ kante des Schlittens 46 angeordnet und schließt, wenn die Hinterkante der Probenplatte 16 auf ihn aufläuft. Das so erzeugte Signal meldet, daß die Probenplatte 16 sich in der Sollage auf dem Schlitten 46 befindet. Der Anschlag 64 dient als Mittel, um die Aufbringflecken 19 unter den Röhrchen 92 in die Sollage in Längsrichtung zu bringen, wenn der Schlitten 46 sich in der hintersten Stellung befindet.
Weiterhin zeigt Fig. 5 einen Startknopf 214, mit dem dem programmierten Mikroprozessor befohlen wird, die unten ausführlicher erläuterte Schrittfolge für den vorliegenden Pipettierautomaten zu starten. Die Lampe 212 zeigt dem Benutzer des Pipettierautomaten 10 an, daß die Stromversorgung angeschaltet ist.
Fig. 6 zeigt in einem Schnitt in der Ebene 6-6 der Fig. 5 die Mittel, mit denen der Schlitten 46 auf den Schienen 34 hin- und hergefahren wird. Die Schienen 34 sind auf der Grundplatte 12 mit den Schienenträgern 48 gehalten. Der Schlitten 46 hat in seinen Seitenflächen Schlitze 149, mit denen er auf den Schienen 34 gleitet.
Wie oben dargestellt, befindet die Probenplatte 16 sich in einem ausgenommenen Teil 47 des Schlittens 46. Der Motor 40 ist auf der Grundplatte 12 befestigt; seine Welle 42 läuft in den Wellenlagern 44. Die an der Welle 42 befestigten Ritzel 38 kämmen mit den Zahnstangen 36, die am Schlitten 46 angebracht sind. Dreht der Motor 40 unter der Steuerung durch den Microprozessor der Steuereinrichtung 200 (Fig. 16) in der einen oder anderen Richtung, läuft der Schlitten 46 vor- bzw. rückwärts.
Fig. 7 zeigt die Pipettenanordnung 70 mit der Blockrichtung nach rückwärts entlang der Linie 7-7 der Fig. 3. Die Lagerblöcke 76 sind an den Lagerblöcken 78 mit den Schrauben 79 befestigt. Die Lagerblöcke 76 tragen vertikale Lagerpfosten 72, wie in Fig. 7, 10 und 13 und in den Draufsichten der Fig. 8, 11 und 14 gezeigt. Die Vorderwandplatte 73 und die Rückwandplatte 86 sind mit den Lagerblöcken 76 verschraubt.
Die Halteplatte 80 ist vertikal verschiebbar auf die vertikalen Lagerpfosten 72 aufgesetzt. Lagerhülsen 74 sorgen für eine Gleitpassung zwischen den Lagerpfosten 72 und den vertikalen Lagerblöcken 75. Die Halteplatte 80 ist an einer Verlängerung der Lagerblöcke 75 mit den Schrau­ ben 81 befestigt. In den Fig. 7 und 13 ist zu ersehen, daß die Halteplatte 80 aus der in Fig. 7 gezeigten oberen Stellung in die in Fig. 13 gezeigte untere Stellung bewegt werden kann, da sie an den Lagerblöcken 75 befestigt und auf den Lagerpfosten 72 verschiebbar ist.
Die Röhrchenstange 88 ist an der Halteplatte 80 mit den Schrauben 89 befestigt. Auf der Röhrchenstange 88 ist eine Vielzahl von Röhrchen 92 angeordnet, deren Enden 193 in der Röhrchenstange 88 auf eine unten beschriebene Weise festgelegt sind. Wie in dem teilweise weggeschnit­ tenen Teil der Röhrchenstange 88 dargestellt ist, legt eine Sperrstange 91 den unteren Teil der Röhrchen 92 fest, um sie zu stabilisieren. Die Führungsspitzen 97 enthalten Justier­ schrauben 95, die unter die Bodenfläche der Sperrstange 91 vorstehen und mit einer Fläche 49 der Probenplatte 16 zusammen­ wirken, um die unteren Spitzen 93 der Röhrchen 92 mit dem Träger 20 und dem Abtupfpapier 30 auf der unteren Fläche 49 der Platte 16 präzise vertikal auszurichten (Fig. 10).
Diese Einstellung erlaubt, die sich an den Enden der Spitzen 93 gebildeten Tröpfchen, wenn die Kolben 94 in den Röhrchen 92 abwärts gefahren werden, entweder auf den Träger 20 oder auf das Abtupfpapier 30 leicht aufzutupfen. Die Tröpfchen werden wegen ihrer geringen Größe (so wenig wie 1 µl) und der Oberflächenspannung an den unteren Spitzen 93 der Röhrchen 92 gehalten. Bringt man die Spitzen 93 in einen gringen Ab­ stand zur Oberfläche des Trägers 20 oder des Abtupfpa­ piers 30, entfällt die sie an den Röhrchen 92 haltende Oberflächenspannung und sie lassen sich präzise auf das Abtupfpapier 30 oder auf den Träger 20 aufbringen.
Führungen 183 sind an der Halteplatte 80 befestigt und enthalten Nuten, in denen die Kolbenzustellplatte 84 entlang der Halteplatte 80 auf- und abbewegbar ist. Die Kolbenzustellplatte 84 enthält Nuten, in die eine Kol­ benstange 90 eingesetzt ist. Die Kolben 94 in den Röhrchen 92 sind an der Kolbenstange 90 befestigt und stehen in die Röhrchen 92 hinein vor. Wie in Fig. 7 gezeigt, befinden die Kolben 94 sich in ihrer obersten Stellung in den Röhrchen 92. Die Kolben­ zustellplatte 84 läßt sich entlang der Halteplatte 80 abwärts bewegen, wobei die Kolbenstange 90 relativ zur Röhrchenstange 88 abwärts läuft, so daß die Kolben 94 in den Röhrchen 92 ebenfalls abwärts fahren und die dort enthaltene Flüssigkeit durch die Spitzen 93 ausdrücken, so daß sich an diesen jeweils ein Tröpfchen bildet.
Es werden Signale erzeugt, die die Stellung der Halteplatte 80 relativ zur Grundplatte 12 und die der Kolbenzustellplatte 84 und der Kolben 94 relativ zur Halteplatte 80 anzeigen. Der Schalter 106 auf der Halte­ platte 80 wirkt mit dem unteren Anschlag 115 auf dem Lagerbock 76 zusammen und liefert ein Positionssignal für die unterste Stellung der Halteplatte 80. Wie auf der rechten Seite der Halteplatte 80 gezeigt, befindet sich dort ein oberer Schalter 105, der von der Berührung mit dem oberen Anschlag 114 betätigt wird. Der obere Schalter 105 liefert dann ein Signal an den Mikropro­ zessor der Steuereinrichtung 200 (Fig. 3), das anzeigt, daß die Halteplatte 80 sich in ihrer oberen Stellung befin­ det.
Der auf der linken Führung 183 angeordnete Schal­ ter 108 wirkt zusammen mit dem Aufbringnocken 100 für die Aufbringposition und dem Waschnocken 102. Der Schalter 108 wird durch den Aufbringnocken 100 ausgelöst, wenn die Zustellplatte 84 sich entlang der Halteplatte 80 aufwärtsbewegt, und der Schalter 108 wird vom Waschnocken 102 ausgelöst, während die Zustellplatte 84 weiter aufwärtsläuft. Der Abwärtsnocken 104 löst den Schalter 110 auf der rechten Führung 183 aus, wenn die Zustellplatte 84 ihre unterste Stellung erreicht hat, in der die Kolben 94 sich in den Röhrchen 92 befinden.
Fig. 9 ist ein Schnitt entlang der Linie 9-9 der Fig. 7 und zeigt die Halteplatte 80 und die Zustellplatte 84 in ihren oberen Stellungen. Der Halteplattenmotor 116 hat die Halteplatte 80 durch das Drehen des Ritzels 120 in der Zahnstange 122, die an der Rückwandplatte 86 und an der Grundplatte 12 befestigt ist, in die oberste Stellung gebracht.
Fig. 10 zeigt nun die Pipettenanordnung 70 bei in der unteren Stellung befindlichen Halteplatte 80, aber bei in ihrer oberen Stellung bezüglich der Röhrchenstange 88 befindlicher Kolbenstange 90 und Kolben 94. Die Röhrchen 92 befinden sich in einer unteren Stellung in der Waschrinne 26, in der sie z. B. 5 µl Flüssigkeit aus dieser ansaugen.
Fig. 11, eine Ansicht der Pipettenanordnung 70 entlang der Linie 11-11 der Fig. 10, stellt die An­ triebsmechanik dar, die die Halteplatte 80 auf der Grundplatte 12 auf- und abwärts bewegt. Der Halteplatten­ motor 116 ist an der Halteplatte 80 mittels einer Halteschraube 117 befestigt. Die Ausgangswelle des Halteplatten­ motors 116 ist mit einem Ritzel 119 versehen, das mit einem linken Zahnrad 120L kämmt, das über die Welle 124 mit dem rechten Zahnrad 120R gekoppelt ist. Die Welle 124 ist an der Halteplatte 80 mit den Wellenlagern 118 gelagert. An der Rückwandplatte 86 befestigte Zahnstan­ gen 122 kämmen mit den Zahnrädern 120L, 120R. Bei der Drehung des Halteplattenmotors 116 unter der Steuerung der Steuer­ einrichtung 200 wird die Halteplatte 80 - je nach Drehrichtung - auf- oder abwärts bezüglich der Grundplatte 12 und der Rückwandplatte 86 durch den Zahnstangenantrieb bewegt. Die Vorderansicht (Fig. 10) der Pipettenanordnung 70 bei in der unteren Stellung befindlicher Halteplatte 80 zeigt die Zahnstangen 122. Diese Vorderansicht zeigt auch bei in der am weitesten abgesenkten Stellung der Halteplatte 80 die Justierschrauben 95 der Führungs­ spitzen 97 geringfügig über der Fläche 49 der Probenplatte 16. Die Spitzen 93 liegen also geringfügig über der Fläche 49 der Probenplatte 16, so daß sich an den Spitzen 93 bildende Tröpfchen die Oberfläche betupfen und Proben­ flüssigkeit auf den Träger 20 bzw. das Abtupfpapier 30 auf­ bringen können.
Fig. 12 ist eine Schnittdarstellung des Pipettier­ automaten entlang der Linie 12-12 der Fig. 10 und zeigt, daß der Halteplattenmotor 116 für die Halteplatte 80 sein Ritzel 120 so gedreht hat, daß die Halteplatte 80 abwärts bezüglich des Fußes und des höherliegenden Teils 22 der Proben­ platte 16 bewegt worden ist. Das Röhrchen 92 ist also in eine der Rinnen im höherliegenden Teil 22 der Proben­ platte 16 eingefahren. Als Beispiel ist eine Waschrinne 26 gezeigt, in die die Röhrchen 92 von der Halteplatte 80 abgesenkt worden sind und Flüssigkeit aus der Waschrinne 26 in die Röhrchen 92 eingesaugt worden ist, nachdem die Zustellplatte 84 die Kolben 94 aufwärts gezogen hat. Aus den Fig. 11, 12 ergibt sich, daß die Halteplatte 80 bezüglich des höherliegenden Teils 22 auf- und abwärts bewegt wird, mittels des Halteplattenmotors 116, bei dessen Drehung das Ritzel 120 auf der festliegenden Zahn­ stange 122 auf- und abläuft.
Fig. 13 zeigt nun den Zustand der Pipettenanordnung 70, wenn die Kolbenzustellplatte 84 abwärts gefahren ist und die Kolben 94 wieder in die Röhrchen 92 eingeschoben hat, so daß dorthin angesaugte Flüssigkeit in den Auf­ bringraum auf das Abtupfpapier 30 oder in ein Ablaßgefäß ausgedrückt wird. Es ist zu ersehen, daß der Schalter 108 einen solchen Zustand angenommen hat, daß bei einer Aufwärtsbewegung der Kolbenzustellplatte 84 er zunächst vom Aufbringnocken 100 und dann vom Waschnocken 102 ausgelöst wird, die ein Mittel sind, um die Stellung der Kolbenzustellplatte 84 bezüglich der Halteplatte 80 zu melden.
Fig. 14 ist eine Draufsicht entlang der Linie 14-14 der Fig. 13 und zeigt die Antriebsmechanik, die die Zustell­ platte 84 entlang der Halteplatte 80 auf- und abwärts bewegt. Der Kolbenplattenmotor 126 für die Zustellplatte 84 und die Kolben­ stange 90 ist an der Halteplatte 80 mit einer Schraube 127 festgelegt. Die Ausgangswelle des Motors 126 trägt ein Ritzel 128, das mit einem Zahnrad 130R kämmt, das über eine Welle 134, die in Lagerblöcken 118 läuft, die auch die Welle 124 tragen (vergl. Fig. 11), mit einem Zahnrad 130L gekoppelt ist. An der Rückseite der Zustellplatte 84 sind Zahnstangen 132 befestigt, die durch Öffnungen 136 in der Halteplatte 80 vorstehen und mit den Zahnrädern 130L, 130R kämmen. Dreht der Kolbenplattenmotor 126 im Uhrzeiger- oder im Gegenuhrzeigersinn, wird die Zustellplatte 84 bezüglich der Halteplatte 80 auf- oder abwärtsgefahren. Fig. 13 zeigt die Öffnungen 136 in der Halteplatte 80, durch die Zahnstangen 132 vorstehen.
Weiterhin zeigt Fig. 14, wie die Enden 193 der Röhrchen 92 lösbar an der Röhrchenstange 88 festgelegt sind. Diese weist eine Aufnahmestange 138 auf, die Kerben 140 entlang ihrer Vorderfläche enthält. Die Köpfe 193 sind in diese Kerben eingesetzt und mittels einer Haltestange 139 festgelegt, die die Röhrchen 92 vertikal in der Sollage hält und ihrerseits mit den Schrauben 141 an der Aufnahmestange 138 befestigt ist. Die Sperrstange 91 ist entsprechend der Röhrchenstange 88 aufge­ baut. Die Röhrchenstange 88 bietet eine lösbare Befesti­ gungseinrichtung, mit der die Röhrchen 92 sich leicht auswechseln lassen, wenn sie unbrauchbar werden oder zerbrechen.
Fig. 15 ist eine Schnittdarstellung entlang der Linie 15-15 der Fig. 13 und zeigt die Halteplatte 80 in ihrer untersten Stellung. Die Zustellplatte 84 ist abwärts gefahren, wo die Kolbenstange 90 sich an der Röhrchenhaltestange 88 befindet. Fig. 15 zeigt die Zahnstangen 132 der Zustellplatte 84 , die durch die Schlitze in der Halteplatte 80 vorstehen, sowie ihren Eingriff mit einem Zahnrad 130, das der Kolbenplattenmotor 126 für die Zu­ stellplatte 84 dreht. Das Röhrchen 92 befindet sich z. B. gerade in einem Ablaßgefäß. Der Kolben 94 ist von der Zustellplatte 84 abwärtsgedrückt worden, die die Kolben­ stange 90 in die unterste Stellung gefahren hat. Natürlich hat sich zwischen den Ansichten der Fig. 12 und 15 der höherliegende Teil 22 der Probenplatte 16 in Längsrichtung relativ zur Pipettenanordnung 70 verschoben.
Fig. 16 zeigt schaubildlich die Mittel, mit denen die Halteplatte 80 und die Kolbenzustellplatte 84 im automatischen Pipettiervorgang gesteuert werden. Die Steuereinrichtung 200 umfaßt einen integrierten Mikrocomputer- Baustein vorzugsweise des Typs HD68PO1VO7 der Fa. Hitachi Corporation. Dieser Baustein enthält eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU) 102A, einen Lesespeicher (ROM) 201B, einen Schreib/Lese-Speicher (RAM) 201C, einen Zeitgeber 201D, eine Ausgabeschnittstelle 201E und eine Eingabeschnittstelle 201F. Der Lesespeicher 201B enthält das Programm, das den gesamten automatischen Arbeitsvorgang steuert und unten erläutert ist.
Fig. 16 zeigt den Motor 40, den Halteplat­ tenmotor 116 und den Kolbenplattenmotor 126, die alle über Motorantreiberschaltungen 202, 203 bzw. 204 - z. B. des Typs UDN-2952B der Fa. Sprague Corporation - ange­ steuert werden. Diese Motortreiber dienen dazu, die Drehzahl und die Drehrichtung der Motoren zu steuern. Weiterhin sind für die Motoren Unterbrechungsschaltungen 205, 206, 207 vorgesehen, die die Motordrehung anspre­ chend auf ein Verschiebesignal aus der Steuereinrichtung 200 schnell unterbrechen können. Diese Unterbrechungsschal­ tungen arbeiten vorzugsweise mit Triacs des Typs 2N 6075.
Die Positionsdetektorschaltungen 208 stellen die Strom­ kreise mit den Auslöseschaltern 60, 62 dar, die in Fig. 5 gezeigt sind und die Stellung des Schlittens 46 und der Probenplatte 16 bezüglich der Pipettenanordnung 70 anzeigen.
Die Stellungsdetektorschaltungen 209 wirken mit dem unteren Schalter 106 und dem oberen Schalter 105 zu­ sammen und melden die obere und untere Extremlage der Halteplatte 80 über der Grundplatte 12.
Die Stellungsdetektorenschaltungen 210 sind die den Schaltern 108, 110 zugeordneten Stromkreise. Sie zeigen die Stellung der Zustellplatte 84 relativ zur Halte­ platte 80 an. Die aus diesen Stellungsdetektoren kommen­ den Signale sind mit einem Bündel elektrischer Leitungen 215 an die Eingabeschnittstelle 201F der Steuereinrichtung 200 gelegt dargestellt.
Die Alarmschaltung 211 des Pipettierautomaten 10 ist z. B. ein akustischer Melder des Typs EAF14RO6C der Fa. Panasonic. Er signalisiert akustisch Betriebsfehler des Pipettierautomaten 10 oder deren Arbeitsbereitschaft.
Die Anzeigeschaltung 212 ist eine Anzeigenlampe, die (in Fig. 5 gezeigt) dem Benutzer meldet, daß die Spannungs­ versorgung des Pipettierautomaten eingeschaltet ist. Die Sperr­ schaltung 213 stellt einen Stromkreis mit dem Schalter 65 der Probenplatte 16 dar und zeigt das Vorliegen bzw. Fehlen der Probenplatte 16 auf dem Schlitten 46 an. Die Befehlsschaltung 214 ist ein Drucktaster, mit dem der automatische Pipettiervorgang gestartet bzw. abgebrochen wird.
Im Betrieb nimmt die CPU 201A die Befehlsfolge des im ROM 201B abgelegten Programms sowie Stellungsinforma­ tionen hinsichtlich der beweglichen Vorrichtungsteile auf, indem sie die binär kodierten Daten aus der Ein­ gangsschnittstelle 201F liest und dekodiert, die ihre Infor­ mationen auf den Leitungen 215 aus den Stellungs­ schaltungen 208, 209, 210 erhält.
Der Mikroprozessor CPU 201A erhält dann einen Eingabebe­ fehl, infolgedessen er den Vorgang startet oder ab­ bricht, indem er die binär kodierten Daten aus der Eingabeschnittstelle 201F liest und dekodiert, die an die Befehlsschaltung 214 angeschlossen ist, bei der es sich um den in Fig. 5 gezeigten Drucktaster handeln kann.
Fig. 17 zeigt als Flußdiagramm die von der CPU 201A unter Programmsteuerung durchgeführten Schritte. Die CPU 201A bestimmt die Gültigkeit eines Startbefehls, indem sie zunächst die binärkodierten Daten an der Eingangs­ schnittstelle 201F liest und dekodiert, die ein Signal aus der Sperrschaltung 213 aufnimmt. Dieser Vorgang stellt sicher, daß die Probenplatte 16 vollständig in den Schlitten 46 eingesetzt ist.
Die Einheit CPU 201A läßt nun die Motoren 40, 116 bzw. 126 in der erforderlichen Richtung laufen, indem sie die geeigneten binärkodierten Daten in die Ausgabeschnittstelle 201E schreibt, die die Motortrei­ berschaltungen 202, 203 und 204 ansteuert. Die Mikropro­ zessoreinheit CPU 201A läßt die Bewegung genau dann abbrechen, wenn die erforderliche Stellung erreicht ist, indem sie die erforderlichen Binärcodes an die Ausgangs­ schnittstelle 201E schreibt, die die Motortreiberschal­ tungen 202, 203, 204 ansteuert, um den Antrieb anzustel­ len, und sie schreibt weiterhin die erforderlichen Binärcodes in die Ausgabeschnittstelle 201E, die die Unterbrechungsschaltungen 205, 206, 207 ansteuert, um die Motoren 40, 116, 126 elektronisch zu stoppen.
Die Einheit CPU 201A meldet dann, daß der Pipettierauto­ mat 10 bereit ist oder daß eine Probenplatte 16 fertig behandelt oder ein Fehler aufgetreten ist, indem sie die entspre­ chenden Binärcodes in die Ausgabeschnittstelle 201E schreibt, die die Alarmschaltung 211 ansteuert, die ihrerseits einen akustischen Alarm abgibt.
Der Zeitgeber 201D der Fig. 16 wird von der Einheit CPU 201A verwendet, um elektrische oder mechanische Fehler der Stellmechanik zu bestimmen. Dies erfolgt durch Messen der Zeit, die während eines Motorsteuerbefehls abläuft. Ist der Vorgang nicht innerhalb einer vorge­ schriebenen Zeitspanne abgelaufen, wird der Ansteuerbe­ fehl abgebrochen und der Alarm aktiviert, indem die Einheit CPU 201A die geeigneten binärcodierten Daten in die Ausgabeschnittstelle 201E schreibt, die an die Alarm­ schaltung 211 ansteuert. Der Zeitgeber 201D dient auch dazu, die Wiederholungsfrequenz des Alarms zu bestimmen, so daß die Einheit CPU 201A der Bedienungsperson auch die Art des aufgetretenen Fehlers mitteilen kann.
Wie Fig. 17 zeigt, lassen sich, wenn der vorliegende Pipettierautomat läuft, eine breite Vielfalt von unterschiedlichen Anwendungen ausführen. Die in Fig. 17 gezeigte Schrittfolge ist dahingehend bevorzugt, daß zunächst 5 µl einer Reinigungsflüssigkeit, wie des­ tilliertes Wasser, in die Röhrchen 92 aus der Wasch­ rinne 26 angesaugt und dann das Wasser in den Röhrchen 92 in die Abwasserrinne 28 ausgegeben wird. Sodann werden die Spitzen 93 getrocknet, indem sie auf ein Löschpapier 30 abgesenkt werden, wie in Fig. 5 gezeigt.
Danach werden die Röhrchen 92 bei eingefahrenen Kolben 94 in ihre obere Stellung gefahren, der Schlitten 34 wird nach hinten verschoben und die Röhrchen 92 werden in die Probenkammern 24 gesenkt. Die Kolben 94 werden angehoben, so daß eine kleine Menge jeder Flüssigkeitsprobe - z. B. zu untersuchendes Patientenblut - angesaugt wird. Soll das Blut unverdünnt bleiben, werden die Proben nun präzise auf den Cellu­ loseacetat- oder Agarosestreifen aufgetragen. Die Röhrchen 92 werden erneut angehoben, und der Schlitten 34 wird vorwärts geschoben, bis die Waschrinne 26 sich unter den Röhrchen 92 befindet. Dann wird die Halteplatte 80 abgesenkt derart, daß erneut destilliertes Wasser in die Röhrchen 92 eingesaugt und dann in die Abwasserrinne 28 gegeben wird.
Soll die Probenflüssigkeit verdünnt werden, kann die Probenplatte 16 der Fig. 2B anstelle der der Fig. 2 verwen­ det werden. Das im Flußdiagramm der Fig. 17 gezeigte Steuerprogramm verzweigt dann in eine Verdünnungsroutine. Vorzugsweise werden hierzu weitere 4 µl Flüssigkeit aus dem Waschgefäß angesaugt. Es ist dann jedes Röhrchen 92 mit 4 µl Verdünnungsflüssigkeit (z. B. Wasser) und 1 µl einer Blutprobe (z. B. einer anderen Flüssigkeit) ge­ füllt. Danach werden die gesamten 5 µl Röhrcheninhalt in die zugehörigen Verdünnungsnäpfe 25 in der Platte der Fig. 2B gegeben. Dieser Vorgang läßt sich beliebig oft wiederholen, um die Probe mit der Verdünnungsflüssigkeit (Wasser) zu vermischen. Schließlich wird eine 1 µl- Probe des verdünnten Bluts in jedes Röhrchen 92 entspre­ chend dem oben beschriebenen Vorgang eingesaugt. Die Routine fährt dann so fort, wie dies oben beschrieben ist, und trägt die 1 µl verdünnter Proben auf den Träger 20 auf.
Die oben beschriebene Verdünnungsroutine ist bevorzugt, es lassen sich aber auch andere Routinen verwenden, um die Blutprobe wirkungsvoll mit Verdünnungsflüssigkeit zu vermischen. Z. B. kann eine erste vorbestimmte Menge der Flüssigkeitsprobe in jedem Röhrchen 92 in die Verdün­ nungsnäpfe 25 gegeben werden, dann eine vorbestimmte Menge der Waschflüssigkeit. Nach dem Vermischen der Wasch- mit der Probenflüssigkeit (z. B. nach dem oben beschriebenen Mischverfahren) wird aus den Verdünnungsnäpfen 25 eine gleiche Menge der Flüssigkeitsproben angesaugt und auf den Träger 20 aufgebracht.

Claims (5)

1. Pipettierautomat mit einer Grundplatte (12), einer Halteplatte (80) und einer vertikalen Stützeinrichtung (72), die die Halteplatte (80) von der Grundplatte (12) aus trägt, mit einer auf der Grundplatte (12) angeordneten Probenplatte (16, 16′), die eine Längsrichtung und eine Querrichtung aufweist und eine in der Querrichtung verlaufende Reihe von Probenkammern (24) für Flüssigkeitsproben besitzt, wobei an der Halteplatte (80) eine in Querrichtung verlaufende Röhrchenhalteeinrichtung (88) mit einer Reihe von Röhrchen (92) mit Spitzen (93) befestigt ist, wobei die Röhrchen (92) den Probenkammern (24) entsprechend in Querrichtung beabstandet sind, mit einer Längsverschiebeeinrichtung (36, 38, 40) zur Verschiebung der Halteplatte (80) in Bezug auf die Probenplatte (16, 16′) oder umgekehrt in Längsrichtung, mit einer Vertikalverschiebeeinrichtung (116, 120, 122) zur vertikalen Verschiebung der Halteplatte (80) in Bezug auf die Probenplatte (16, 16′), mit einer programmierbaren Steuereinrichtung (200) zur Steuerung der Aufnahme einer vorbestimmten Flüssigkeitsmenge aus den Probenkammern (24) in die Röhrchen (92), wobei in jedem Röhrchen (92) ein Kolben (94) angeordnet ist, und wobei die Kolben (94) an einer Kolben­ halteeinrichtung (90) befestigt und von einer Kolbenstelleinrichtung (84, 126, 130, 132) in den Röhrchen (92) hin- und herbewegbar sind, mit Meldeeinrichtungen (50, 52, 54, 56, 57, 58, 59, 60, 62, 65), von denen Signale entsprechend der Längsstellung der Probenplatte (16) in Bezug auf die Halteplatte (80), der Vertikalstellung der Halteplatte (80) in Bezug auf die Probenplatte (16, 16′) und der Vertikalstellung der Kolben (94) in den Röhrchen (92) an die Steuereinrichtung (200) abgebbar sind, die Steuersignale entsprechend den Signalen der Meldeeinrichtungen (50, 52, 54, 56, 57, 58, 59, 60, 62, 65) erzeugt und die verschiedenen Horizontal- und Vertikalbewegungen der bewegbaren Vorrichtungsteile (16, 16′, 80, 90) des Pipettierautomaten steuert, dadurch gekennzeichnet, daß die Probenplatte (16, 16′) in Längsrichtung von der Reihe von Probenkammern (24) beabstandet einen Auftragsraum (21) zur Aufnahme eines mikroporösen Trägers (20) aufweist, daß die Steuereinrichtung (200) die Bewegungen der bewegbaren Vorrichtungsteile (16, 16′, 80, 90) in Verbindung mit der Probenflüssigkeitsaufnahme und Probenflüssigkeitsabgabe so steuert, daß zunächst jeweils kleine Flüssigkeitsmengen aus den Probenkammern (24) in die entsprechenden Röhrchen (92) eingesaugt werden, und daß darauf nach Bildung kleiner Tropfen an den Spitzen (93) der Röhrchen (92) durch Verschiebung der Kolben (94) die Spitzen (93) in einem geringen Abstand zur Oberfläche des mikroporösen Trägers (20) gebracht werden, so daß die durch ihre Oberflächenspannung an den Spitzen (93) festgehaltenen Tropfen auf den Träger (20) aufgebracht werden.
2. Pipettierautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Probenplatte (16, 16′) von der Längsverschiebeeinrichtung (36, 38, 40) in Längsrichtung unter der Halteplatte (80) verschiebbar ist.
3. Pipettierautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteplatte (80) von der Längsverschiebeeinrichtung in Längsrichtung über die Probenplatte (16, 16′) verschiebbar ist.
4. Pipettierautomat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Probenplatte (16, 16′) einen Abtupfraum (32) zur Aufnahme eines Lösch- bzw. Abtupfpapiers (30) aufweist und daß die Spitzen (93) dorthin durch die Steuereinrichtung (200) gesteuert bringbar sind.
5. Pipettierautomat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß über eine Sperrstange (91) vorstehende Justierschrauben (95) vorgesehen sind, die zur Einstellung des Abstandes zwischen den Spitzen (93) und dem mikroporösen Träger (20) sowie gegebenenfalls dem Lösch- oder Abtupfpapier (30) mit einer Fläche (49) der Probenplatte (16, 16′) zusammenwirken.
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