DE3710990C2 - - Google Patents
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- DE3710990C2 DE3710990C2 DE3710990A DE3710990A DE3710990C2 DE 3710990 C2 DE3710990 C2 DE 3710990C2 DE 3710990 A DE3710990 A DE 3710990A DE 3710990 A DE3710990 A DE 3710990A DE 3710990 C2 DE3710990 C2 DE 3710990C2
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- F01K—STEAM ENGINE PLANTS; STEAM ACCUMULATORS; ENGINE PLANTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; ENGINES USING SPECIAL WORKING FLUIDS OR CYCLES
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- F01K13/02—Controlling, e.g. stopping or starting
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01D—NON-POSITIVE DISPLACEMENT MACHINES OR ENGINES, e.g. STEAM TURBINES
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Description
Die Erfindung betrifft ein Betriebssystem und Verfahren zum
Anfahren eines Wärmekraftwerkes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bzw. 2 bzw. 4.
Bei einem bekannten Verfahren zum Anfahren oder Anheizen
eines Wärmekraftwerkes wird ein Anfahrplan dadurch
entwickelt, daß die anfängliche Brennstoffmenge, mit
der ein Heizkessel zu beladen ist, das Ansteigen der
Temperatur und des Druckes des Hauptdampfes als Funktion
der Zeit sowie das Hochfahren der Last und der Drehzahl
der Turbinen als Funktion der Zeit unter Berücksichtigung
der Restzeit des Kraftwerkes vor dem Anfahren und
des Temperaturzustandes der Instrumente und Maschinen
berücksichtigt wird, wobei der in dieser Weise erstellte
Anfahrplan dann durch die Steuersysteme ausgeführt
wird, die in den verschiedenen Anlagen des Wärmekraftwerkes
vorgesehen sind. Eins der typischen Verfahren
ist in dem Aufsatz "Thermal Stress Influence Starting,
Loading of Boilers, Turbines" in "Electrical World",
Bd. 165, Nr. 6 beschrieben.
Das obige bekannte Verfahren besteht darin, daß der
Anfahrplan genau in Abhängigkeit vom Anfangszustand
einer begrenzten Anzahl von Stellen des Kraftwerkes
bestimmt wird. Bei diesem bekannten Verfahren werden
insbesondere die Aufwärmzeit der Dampfturbine und
die Laständerungsgeschwindigkeit nach Maßgabe der
Anfangswerte des Heizkesseldampfdruckes, der Heizkesseldampfaustrittstemperatur
und der Temperatur des Dampfturbinengehäuses
bestimmt, indem entsprechend die Geschwindigkeit,
mit der die Drehzahl der Dampfturbine hochgefahren
wird und die Anfangslast bestimmt werden und die
Drehzahl und die Last auf jeweils konstanten Werten
gehalten werden.
Da die Verteilung der Temperaturanstiegscharakteristik
des vom Heizkessel erzeugten Dampfes bei diesem
Verfahren im Spielraum des Anfahrplanes aufgenommen ist, besteht
die Neigung, daß der erstellte Anfahrplan übermäßig
lang ist. Das wiederum bedeutet, daß Anfahrverluste,
d. h. Verluste, die das Verfahren beim Anfahren oder
Anheizen des Wärmekraftwerkes mit sich bringt, gleichfallls
zunehmen. Weitere Verfahren sind aus der US-PS 34 46 224
und der US-PS 42 28 359 bekannt. Diese bekannten Verfahren
sind darauf gerichtet, die Dampfturbine schnell zu
starten, indem direkt oder on-line die thermische
Beanspruchung in der Dampfturbine auf Echtzeitbasis
überwacht wird. Bei diesen Verfahren können jedoch
Anfahrverluste nicht notwendigerweise auf ein Minimum
reduziert werden. Weiterhin wird weder darauf geachtet,
die vorgegebene oder befohlene Anfahrzeit einzuhalten,
noch das Heizkesselsystem anzuheizen.
Ein weiteres bekanntes Verfahren ist der JP-OS
1 57 402/1984 (JP-A-59-1 57 402) zu entnehmen. Dieses
Verfahren ist auf eine schnelle Temperaturerhöhung
des vom Heizkessel erzeugten Dampfes gerichtet, in
dem direkt oder on-line die thermische Beanspruchung
im Heizkessel auf Echtzeitbasis überwacht wird. Auch
dieses Verfahren kann jedoch nicht notwendigerweise
die Anfahrverluste auf ein Minimum herabsetzen. Darüber
hinaus werden keine Hinweise auf die Einhaltung des
geplanten Anfahrzeitpunktes und auf das Anfahren der
Turbine gegeben.
Es ist ein Anfahrsystem für ein Wärmekraftwerk vorgeschlagen
worden, bei dem ein Turbinenbypass-System vorgesehen
ist und bei dem das Anfahren des Kraftwerkes dadurch
bewirkt wird, daß zunächst die Zwischendruckturbine
angefahren wird. Diesbezüglich wird auf die JP-OS
JP-A-57-93 611 verwiesen. Bei diesem Verfahren erfolgt
der Anfangsdampfzutritt zur Zwischendruckturbine unter
der Bedingung, daß bestimmte Metallanpassungsverhältnisse
erfüllt sind, um dadurch die Drehzahl der Turbine
mit einer bestimmten Geschwindigkeit hochzufahren.
Da jedoch die Temperaturanstiegscharakteristik des
Heizkessels bei dem einen oder anderen Anfahren verschieden
ist, ist die Hochfahrgeschwindigkeit mit einem
großen Spielraum bestimmt, um den Unterschied oder
die Abweichungen der Temperaturanstiegscharakteristik
aufzufangen. Folglich benötigt das Hochfahren des
Kraftwerkes mittels der Zwischendruckturbinen übermäßig
viel Zeit. Das hat zur Folge, daß der Anfangsdampfeinlaß
zur Hochdruckturbine nach dem Abschluß des Hochfahrens
mit einer Verzögerung relativ zum Temperaturanstieg
des Heizkessels verbunden ist, was Anlaß zu einem
Wärmeschock der Hochdruckturbine gibt. Im schlimmsten
Fall kann die Gelegenheit zur Metallanpassung versäumt
werden oder kann das Anfahren des Kraftwerkes zu einem
Versagen führen.
Es ist ersichtlich, daß jedes der bisher bekannten
Verfahren sich mit einem Schnellanfahrsystem befaßt,
bei dem entweder nur der Heizkessel oder alternativ
die Dampfturbine betrachtet wird. Eine Kombination
dieser getrennten Verfahren kann nicht immer das Grundproblem
bei einem Wärmekraftwerk lösen, das darin
besteht, das Kraftwerk innerhalb einer bestimmten
oder festen Zeit mit kleinsten Anfahrverlusten oder
mit geringeren Anfahrverlusten und Verkürzungen der
Lebensdauer der Maschinen oder innerhalb der kürzesten
Zeit anzufahren, während verschiedene auferlegte Bedingungen
erfüllt werden, wenn das gesamte Wärmekraftwerk
umfassend oder vollständig betrachtet wird. Der Grund
dafür besteht darin, daß zwischen dem Heizkessel und
der Dampfturbine eine extrem starke gegenseitige Beeinflussung
besteht, was bedeutet, daß die individuelle
Optimierung des Heizkessels und/oder der Dampfturbine
nicht immer zu einer Optimierung der gesamten Anlage
führt. Die Grundprobleme beim Anfahren eines Wärmekraftwerkes
bestehen darin, die folgenden Erfordernisse
zu verwirklichen:
Die Anfahrzeit ist im allgemeinen als die Zeit definiert,
die vom Zünden des Heizkessels bis zu einem Zeitpunkt
benötigt wird, an dem eine vorgeschriebene Last oder
Ziellast, die vom Energieversorgungskontrollzentrum
vorgeschrieben wird, erreicht ist.
Der Anschluß des Anfahrens bedeutet im allgemeinen,
daß die Ziellast erreicht ist. In manchen Fällen ist
der Abschluß des Anfahrens als Erreichen des Zeitpunktes
definiert, an dem die Last angelegt oder angeschaltet
wird.
Die Anfahrverluste sind als der Teil der gesamten
dem Wärmekraftwerk beim Anfahren gelieferten Energie
definiert, der nicht zur Erzeugung elektrischer Energie
beiträgt.
Dafür, daß die obigen Erfordernisse verwirklicht sein
müssen, gibt es die folgenden Gründe:
- 1. Schnellanfahren
Wenn die Zeit zum Anfahren der einzelnen Kraftwerke verringert werden kann, werden die folgenden Vorteile erzielt:- i) Die Stabilität der Energieversorgung, d. h. der Lastfolgebetrieb des Versorgungssystems wird verbessert.
- ii) Die meisten Wärmekraftwerke mit der Ausnahme der Kraftwerke mit hoher Kapazität von mehr als 600 MW werden des nachts abgeschaltet und benötigen etwa zwei Stunden zum Anfahren. Gemäß der Erfindung ist zu erwarten, daß die Anfahrzeit um etwa 30 Minuten, d. h. 25%, verringert werden kann, was die Belastung des Bedienungspersonals entsprechend herabsetzt.
- iii) Da eine strenge Korrelation zwischen der Anfahrzeit und den Anfahrverlusten besteht, wird eine Verringerung der Anfahrzeit notwendigerweise auch zu einer Verringerung der Anfahrverluste führen, wie es oben unter Punkt (3) erwähnt wurde.
- 2. Abschluß des Anfahrens zu einem festen Zeitpunkt
Wenn das Anfahren jedes Kraftwerkes innerhalb einer Zeit abgeschlossen werden kann, die vom Energieversorgungssteuerzentrum vorgegeben oder befohlen wird, werden die folgenden Vorteile erhalten:- i) Da eine wirtschaftliche Lastverteilung über das elektrische Energieversorgungssystem in geplanter Weise erfolgen kann, läßt sich ein Betrieb mit höchstem Wirkungsgrad und mit geringeren Verlusten im Energiefluß verwirklichen.
- ii) Da der Zeitpunkt für die Inspektion und den Betrieb durch das Bedienungspersonal festliegt, kann die Belastung des Bedienungspersonals verringert werden, während eine höhere Sicherheit gewährleistet ist.
- 3. Verrringerung der Anfahrverluste
Die in den Heizkessel beim Anfahren des Kraftwerkes geladene Brennstoffmenge, die wirksam zur Erzeugung von Elektrizität beiträgt, beträgt nur 5 bis 10% der Gesamtbrennstoffmenge, da der größere Teil des Brennstoffes in Verluste umgewandelt wird. Bei einem Kraftwerk der 500-MW-Klasse erreicht beispielsweise die beim Anfahren des Kraftwerkes geladene Brennstoffmenge die enorme Höhe von etwa 10 kg/s, d. h. etwa 36 Tonnen pro Stunde. Gemäß der Erfindung können Brennstoffkosten entsprechend 16 bis 17 Tonnen bei jedem Anfahren des Kraftwerkes aus den Gründen ii) und iii) eingespart werden, die im vorhergehenden Abschnitt (1) erwähnt wurden. - 4. Beibehaltung der Betriebsgrenzbedingungen, d. h.
der Beschränkungen mit hoher Genauigkeit
Zur Verwirklichung der o. e. Erfordernisse (1), (2) und (3) ist es notwendig, die potentiellen Möglichkeiten des Kraftwerkes zu einem Maximum zu führen. Dazu müssen die Betriebsgrenzbedingungen (Beschränkungen) so festgelegt werden, daß sie durch die verschiedenen Prozeßvariablen, wie beispielsweise die thermische Beanspruchung der Turbine, die Metalltemperatur, die Dampftemperatur und andere Parameter im Verlauf des Anfahrens des Kraftwerkes nicht verletzt werden.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein gattungsgemäßes Betriebssystem und Verfahren zum Anfahren
eines Wärmekraftwerkes derart zu schaffen,
daß wenigstens eines der Grunderfordernisse, die oben
beschrieben wurden, erfüllt wird, während die oben
erwähnten Betriebsgrenzbedingungen eingehalten werden,
indem die Wechselwirkung der Anfahrcharakteristiken
zwischen dem Heizkessel und der Dampfturbine berücksichtigt
wird.
Bei einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
sollen als Grundziel eine Abnahme der Anfahrverluste
und eine Festlegung des Zeitpunktes erreicht werden,
an dem der Anfahrvorgang abgeschlossen ist.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung
sollen als Grundziel die Anfahrverluste verringert
werden und die Abnahme der Lebensdauer der Maschinen
so gering wie möglich gehalten werden.
Bei einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung
soll das Anfahren des Wärmekraftwerkes innerhalb der
kürzestmöglichen Zeit insbesondere bei einem derartigen
Wärmekraftwerk erreicht werden, bei dem ein System
mit bevorzugtem Anfahren der Zwischendruckturbine
und ein Metallanpassungssteuersystem verwandt sind.
Gemäß der Erfindung wird ein dynamisches Modell der
Kraftwerkcharakteristik erstellt, um vor dem tatsächlichen
Anfahren des Kraftwerkes zu entscheiden, ob die
Prozeßzustandswerte den Betriebsgrenzbedingungen oder
Beschränkungen während des gesamten Anfahrzustandes
genügen, um dadurch einen optimalen Anfahrplan festzulegen
und über ein sog. Hill-Climbing-Verfahren mit
Hilfe des dynamischen Modells der Kraftwerkcharakteristik
auszuführen.
Im folgenden werden anhand der Zeichnung
besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den Aufbau der Grundfunktionen, die bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Anfahren eines Wärmekraftwerkes ausgeführt werden,
Fig. 2A, 2B und 2C die Arbeitsvorgänge zum Ausführen
der Anfahrplanoptimierungsalgorithmen bei einem ersten,
einem zweiten und einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Fig. 3 Tabellen, in denen Konstanten und Anfangswerte
sowie Symbole aufgelistet sind,
Fig. 4 den Arbeitsablauf zum Ausführen eines Anfangssimplex,
Fig. 5 eine Ansicht zur Darstellung der Grenz-
oder Beschränkungsbedingungen,
Fig. 6 eine Ansicht zur Darstellung des Arbeitsablaufes
beim Bestimmen einer Pseudo-Zufallsnummer,
Fig. 7 eine Ansicht zur Darstellung des Arbeitsablaufes
für den Fall, daß die impliziten Beschränkungen
von X J nicht erfüllt sind,
Fig. 8 bis 10 die Betriebsbegrenzungsfaktoren und
die Überwachungsalgorithmen,
Fig. 11A und 11B die Charakteristik-Bewertungsfunktion,
Fig. 12 in einem Flußdiagramm den Arbeitsablauf
zum Bestimmen des Schwerpunktes,
Fig. 13 den Arbeitsablauf zum Bestimmen der Versuchs-
oder Probepunkte,
Fig. 14 in einem Flußdiagramm den Arbeitsablauf
zum Entscheiden, ob ein Zurückziehen des Versuchs-
oder Probepunktes möglich ist oder nicht,
Fig. 15 in einem Flußdiagramm den Arbeitsablauf
zum Korrigieren eines Verlängerungsfaktors,
Fig. 16 in einem Flußdiagramm den Arbeitsablauf
zum Entscheiden, ob ein neuer Versuchs- oder Probepunkt
verlängert werden kann,
Fig. 17 in einem Flußdiagramm den Arbeitsablauf
zum Zurückziehen eines Versuchs- oder Probepunktes,
Fig. 18 und 19 die Darstellung der Abnahme (Degeneration)
des Simplex,
Fig. 20A und 20B den Ausschluß der schlechtesten
Punkte in den Flußdiagrammen jeweils,
Fig. 21 und 22 das Grundverfahren der Simulation,
Fig. 23 in einer grafischen Darstellung die Beziehung
zwischen dem Druck und der Sättigungstemperatur,
Fig. 24 in einer grafischen Darstellung die Beziehung
zwischen dem Druck und der Druckänderungsgeschwindigkeit
(Maß an Änderung des Druckes),
Fig. 25 die Druckzunahmesteuerung in einem schematischen
Blockschaltbild,
Fig. 26 einen Grundarbeitsablauf,
Fig. 27 den Arbeitsablauf zum arithmetischen Bestimmen
einer unteren Metallanpassungsgrenztemperatur (T RMCHN )
des nacherwärmten Dampfes,
Fig. 28 den Arbeitsvorgang zum arithmetischen Bestimmen
einer oberen Metallanpassungstemperatur (T MMCHP )
des Hauptdampfes,
Fig. 29 den Arbeitsvorgang zum arithmetischen Bestimmen
einer unteren Metallanpassungsgrenztemperatur
(T MMCHN ) des Hauptdampfes,
Fig. 30 den Arbeitsvorgang für die Drehzahlzunahmesteuerung,
Fig. 31 den Arbeitsvorgang zum Entscheiden der
Bedingungen, die ein Anschalten der Last zulassen
und
Fig. 32 den Arbeitsvorgang beim Steuern des Hochfahrens
der Last.
Fig. 1 zeigt in einem Funktionsblockschaltbild den
allgemeinen Aufbau eines Systems der Durchführung
eines Verfahrens zum Anfahren eines Wärmekraftwerkes
gemäß der Erfindung, wobei dieses System bei einem
ersten, zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel der
Erfindung verwandt werden kann. Die Systemfunktion
kann im großen Ganzen in eine einen Anfahrplan erstellende
Funktion 1000 und eine den Plan ausführende Funktion
2000 unterteilt werden. Die den Anfahrplan erstellende
Funktion besteht darin, einen optimalen Anfahrplan
101 zu erstellen, der die beim Anfahren des Kraftwerkes
entstehenden Anfahrverluste so gering wie möglich
hält, während die den Plan ausführende Funktion 2000
dazu dient, von Zeit zu Zeit diejenigen Steuerwerte
zu ändern, die zum tatsächlichen Anfahren eines Wärmekraftwerkes
3000 nach Maßgabe des optimalen Anfahrplanes
benötigt werden.
Die den Anfahrplan erstellende Funktion 1000 schließt
eine Planoptimierungsfunktion 1100 und eine die dynamische
Kraftwerkcharakteristik vorhersagende Funktion
1200 ein. Weiterhin ist die Planoptimierungsfunktion
aus einer indirekten Optimierungsfunktion 1110 und
einer direkten Optimierungsfunktion 1120 zusammengesetzt,
während die die dynamische Kraftwerkcharakteristik
vorhersagende Funktion 1200 aus einem dynamischen
Modell 1210 für die Kraftwerkcharakteristik, einer
die Heizkesselbeanspruchung berechnenden Funktion
1220 und einer die Turbinenbeanspruchung berechnenden
Funktion 1230 zusammengesetzt ist. Bei der indirekten
Optimierungsfunktion 1110 wird ein Anfahrplan 111
angenommen und auf das dynamische Modell 1210 für
die Kraftwerkcharakteristik reflektiert, um dadurch
die Anfahrcharakteristik zu simulieren, wie es bei
211, 212 und 213 dargestellt ist. Die die Heizkesselbeanspruchung
berechnende Funktion 1220 dient andererseits
dazu, arithmetisch die Heizkesselbeanspruchung zu
berechnen, wie es mit 221 angegeben ist, während die
die Turbinenbeanspruchung berechnende Funktion 1230
dazu dient, die Turbinenbeanspruchung zu berechnen,
wie es mit 231 angegeben ist. Die direkte Optimierungsfunktion
1120 dient andererseits dazu, nacheinander
den gewünschten Turbinenbetriebszustand unter Berücksichtigung
der berechneten Turbinenbeanspruchung 231
zu optimieren, wie es mit 121 bezeichnet ist, wenn
das dynamische Modell 1210 für die Kraftwerkcharakteristik
zu arbeiten beginnt. Dann wird die indirekte
Optimierungsfunktion 1110 dazu benutzt, die Anfahrverluste
beim Anfahren sowie das Verhalten der Prozeßvariablen
zu bewerten, die arithmetisch von der Ausführung
der oben erwähnten Funktion abgeleitet werden, wobei
diese Variablen mit den Betriebsgrenzbedingungen in
Beziehung stehen. Auf der Grundlage der Ergebnisse
der Bewertung wird ein weiterer Anfahrplan 111 neu
erstellt, der mutmaßlich in das dynamische Modell
1210 für die Kernkraftcharakteristik einzubauen ist.
Unter dem Begriff der Anfahrverluste ist ein Differenzwert
zu verstehen, der dadurch erhalten wird, daß
die abgegebene elektrische Energie von der Wärmemenge
abgezogen wird, die durch die Verbrennung des beim
gesamten Anfahrvorgang verbrauchten Brennstoffes erzeugt
wird. Durch eine Wiederholung des oben beschriebenen
Arbeitsvorganges kann ein optimaler Anfahrplan 101
bestimmt werden, der sicherstellt, daß der Anfahrbetrieb
bei geringsten Verlusten ohne Verletzung der Betriebsgrenzbedingungen
abgeschlossen wird. Der in dieser
Weise bestimmte optimale Anfahrplan 101 wird der Planausführungsfunktion
2000 vorgegeben und als Ziel beim
tatsächlichen Anfahren des Wärmekraftwerkes benutzt.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß
das dynamische Modell 1210 für die Kraftwerkcharakteristik,
die Funktion 1220 zum Berechnen der Heizkesselbeanspruchung
und die Funktion 1230 zum Berechnen
der Turbinenbeanspruchung jeweils Anfangswerte 321,
322 und 333 benötigen, die den Prozeß- oder Arbeitszustand
wiedergeben, der vor dem Anfahrbetrieb gemessen
wird.
Im folgenden werden die Parameter definiert, die an
der Bestimmung des Anfahrplanes gemäß des dargestellten
Ausführungsbeispiels der Erfindung teilhaben. Da die
Anfahrverluste des Wärmekraftwerkes grundsätzlich
von der Temperaturcharakteristik des Kraftwerkes abhängen,
sollten diejenigen Parameter gewählt werden,
die in einer engen Abhängigkeit zur Temperaturzunahmecharakteristik
des Kraftwerkes stehen. Auf der Basis
dieses Grundkonzeptes werden vier Parameter, d. h.
das Zündintervall (T IG ) des Zünders, das Mühlenanfahrintervall
(T PLV ), die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
(Maß des Temperaturanstiegs) des Hauptdampfes (L TMS )
und die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit des nacherwärmten
oder wiedererwärmten Dampfes (T RHH ) gewählt.
Unter dem Begriff des Zündintervalls des Zünders ist
das Intervall zu verstehen, über das die in Verbindung
mit den einzelnen Brennerstufen des Heizkessels vorgesehenen
Zünder der Reihe nach in diesem Zeitintervall
(T IG ) auf einen Heizkesselzündbefehl hin erregt werden,
um dadurch die zugehörigen Leichtölbrenner zu zünden.
Unter dem Begriff des Mühlenanfahrintervalls (T PLV )
ist das Zeitintervall zu verstehen, in dem die Pulverisierungsmühlen
der Reihe nach angefahren werden, nachdem
alle Leichtölbrenner gezündet haben. In diesem Fall
liefern die erste und die zweite Mühle 50% der Nenn-
oder Sollabgabe an pulverisierter Kohle in Abhängigkeit
von den Betriebsnormen, die so gewählt sind, daß der
Gesamtstrom an pulverisierter Kohle, die in den Heizkessel
geladen wird, 40% des Nennwertes ausmacht, wenn
die dritte Mühle in Betrieb gesetzt wird. Zu diesem
Zeitpunkt beträgt die Abgabe jeder Mühle 67% des
jeweiligen Nennwertes. Die Turbine wird dann angelassen.
Wenn die Ausgangsleistung des elektrischen Generators
40% des Nennwertes erreicht hat, wird der Betrieb
auf den normalen Lastbetrieb umgeschaltet. In diesem
Zustand werden die übrigen Mühlen in Abhängigkeit
vom Lastbedarf in Betrieb gesetzt, wobei maximal fünf
Mühlen schließlich arbeiten können. Während die Mühlen
der Reihe nach in dieser Weise in Betrieb gesetzt
werden, werden die obenerwähnten Leichtölbrenner dementsprechend
außer Betrieb gesetzt.
Die Temperaturerhöhungsgeschwindigkeit des Hauptdampfes
(L TMS ) ist ein Parameter, der die Geschwindigkeit
oder das Maß wiedergibt, mit der oder mit dem die
Temperatur des Hauptdampfes im normalen Lastbereich
zunimmt, in dem das Lastverhälntis 40% bis 100%
beträgt, und hat eine Beziehung zum Zieltemperaturwert
des Hauptdampfes T MSSET , der arithmetisch durch die
Planausführungsfunktion 2000 bestimmt wird, wobei
diese Beziehung gegeben ist durch:
wobei
T MS 40:Temperatur (°C) des Hauptdampfes zu einem
Zeitpunkt, an dem 40% der Last erreicht
sind,T MSR :Nenntemperaturwert (°C) des Hauptdampfes,L:Lastverhältnis (%),MIN. in MIN. [A, B ]:der jeweils kleinere Wert von
A und B.
Wenn die Last den Wert L TRH (%) erreicht hat, bedeutet
das mit anderen Worten, daß die Temperatur des Hauptdampfes
auf den Nennwert gebracht werden sollte.
Die Temperaturzunahmegeschwindigkeit des nacherwärmten
Dampfes (L TRH ) ist ein Parameter, der die Geschwindigkeit
angibt, mit der die Temperatur des nacherwärmten Dampfes
zunimmt, wie es beim Temperaturzunahmegeschwindigkeitsparameter
des Hauptdampfes der Fall ist. Dieser Parameter
hat eine Beziehung zum Zieltemperaturwert T RHSET des
nacherwärmten Dampfes, der arithmetisch durch die
Planausführungsfunktion 2000 bestimmt wird, wobei
diese Beziehung gegeben ist durch:
wobei
T RH 40:Temperatur (°C) des nacherwärmten Dampfes
zu dem Zeitpunkt, an dem eine Höhe der Last
von 40% erreicht ist,T RHR :Nenntemperaturwert (°C) des nacherwärmten
Dampfes, undL:Last (%).
Der obige Ausdruck bedeutet mit anderen Worten, daß
die Temperatur des nacherwärmten Dampfes den Nennwert
erreichen sollte, wenn die Last den Wert L TRH (%)
erreicht hat.
Im folgenden wird im einzelnen der Optimierungsalgorithmus
beschrieben, der bei der indirekten Optimierungsfunktion
1110 verwandt wird.
Die Fig. 2A, 2B und 2C zeigen jeweils die Grundarbeitsvorgänge
für den Algorithmus zum Optimieren des Anfahrplanes
bei einem ersten, zweiten und dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei denen ein Simplexverfahren
d. h. eines der nicht-linearen Optimierungsverfahren
benutzt wird. Es sei angenommen, daß die betreffenden
Planparameter in der folgenden Weise ausgedrückt werden:
X = [X (1), X (2), X (3), X (4)] t
= [T IG , T PLV , L TMS , L TRH ] t (3)
Es sei darauf hingewiesen, daß die Arbeitsabfolge,
die in den Fig. 2A, 2B und 2C dargestellt ist, auf
im wesentlichen dem gleichen Prinzip beruht, jedoch
mit der Ausnahme der Schritte 1700 und der folgenden
Schritte, obwohl ein Unterschied darin besteht, daß
die Arbeitsvorgänge in Fig. 2A und 2B auf die Anfahrverluste
(Q X ) als Ziel der Berechnung oder Bewertung
gerichtet sind, während der in Fig. 2C gezeigte Arbeitsablauf
auf die Anfahrzeit (T X ), d. h. die Zeit gerichtet
ist, die für das Anfahren benötigt wird. Es versteht
sich somit, daß die folgende Beschreibung für die
in den Fig. 2A, 2B und 2C dargestellten Arbeitsvorgänge
gemeinsam gültig ist, es sei denn, daß es in anderer
Weise angegeben ist.
Im folgenden werden die einzelnen Verarbeitungsfunktionen
erläutert.
Die beim Optimierungsalgorithmus benutzten Konstanten
und Anfangswerte sind in Fig. 3 zusammen mit Symbolen,
Werten, Einheiten und Bedeutungen dargestellt.
Die Arbeitsabfolge ist in Fig. 4 dargestellt. Ein
Auslegungswert X D wird am Anfangsprobepunkt X₁ zum
Ausführen einer Simulation gesetzt, die dazu dient,
die Anfahrcharakteristik des Kraftwerkes beim Anfahren
des Wärmekraftwerkes nach Maßgabe des Anfahrplanes
X D durch Aktivieren der Funktion 1200 zum Vorhersagen
der dynamischen Kraftwerkcharakteristik vorherzusagen.
Zu diesem Zeitpunkt wird der Anfangssimplex in der
Nähe des Probepunktes X₁ nach der Gleichung
gebildet, wobei B J eine Pseudozufälligkeitsnummer
wiedergibt, die die Bedingung erfüllt, daß -1 B N 1,
wobei die Zufälligkeitsnummer über den in Fig. 6 dargestellten
Arbeitsablauf bestimmt wird, es sei denn,
daß ein Betriebsgrenzfaktor Y (N, M, V) für den Anfangsprobepunkt
X₁ die implizite Beschränkung Y L (N, M,
V) verletzt (s. Fig. 5). Wenn der Anfangssimplex
die implizite Beschränkung verletzt, wird der Probepunkt
über die in Fig. 7 dargestellte Arbeitsabfolge korrigiert.
- a) Erzeugung der Zufälligkeitsnummer 220 (Fig.
6)
Fig. 6 zeigt einen Arbeitsvorgang zum arithmetischen Bestimmen der Pseudozufallsnummer, wobei eine Variable M benutzt wird. In diesem Algorithmus wird ein Zahlenwert benutzt, der an der fünften Stelle einer Quadratwurzel, gezählt von der höchsten Stelle aus, auftritt. - b) Korrektur des Anfangssimplex 240 (Fig. 7)
Auf der Grundlage eines Verlängerungsfaktorkorrekturkoeffizienten D (I) wird der Probepunkt X [I, J) in der folgenden Weise korrigiert: X (I, J) = X (I, J) + (1-D (I))
(X MAX (I)-X MIN (I)) (5)
- c) Bestimmung des den Verlängerungsfaktor korrigierenden
Koeffizienten 260
In dem Fall, in dem die Betriebsparameter geändert wurden, ändert sich auch die Empfindlichkeit für die Betriebsbegrenzungsfaktoren, wobei diese Empfindlichkeit einen hohen, einen mittleren, einen niedrigen oder einen Wert 0 annehmen kann, wie es in Fig. 8 dargestellt ist.
Es wird daher davon ausgegangen, daß die Korrektur des Verlängerungsfaktors des Probepunktes in Abhängigkeit davon, welcher Betriebsbegrenzungsfaktor die implizite Beschränkung (s. Fig. 5) verletzt, das Aufsuchen des optimalen Wertes wirksamer als die standardisierte Korrektur gestaltet. Fig. 9 zeigt einen Algorithmus zum Bestimmen des Koeffizienten für die Korrektur des Verlängerungsfaktors auf der Grundlage eines Überwachungsalgorithmus für die implizite Beschränkung (s. Fig. 10) nach Maßgabe des oben beschriebenen Konzeptes.
Diese Funktion besteht in einem Algorithmus zum Bestimmen
von drei im folgenden beschriebenen charakterisierenden
Punkten aus K Scheitelpunkten des Simplex (wobei bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel K = 8), wie
es in Fig. 11A für das erste und zweite Ausführungsbeispiel
und in Fig. 11B für das dritte Ausführungsbeispiel
dargestellt ist.
Der Betriebsparameter (X Q ) und die Anfahrverluste
(Q X, Q ) in Fig. 11A oder die Anfahrzeit (T X, Q ) in
Fig. 11B, die dem Scheitelpunkt mit den kleinsten
Verlusten unter den K Scheitelpunkten entspricht.
Betriebsparameter (X S ) und Anfahrverluste (Q X, S )
in Fig. 11A oder Anfahrzeit (T X, S ) in Fig. 11B,
die dem Scheitelpunkt mit den größten Verlusten
unter den K Scheitelpunkten entspricht.
Betriebsparameter (X S 2) und Anfahrverluste (Q X, S 2)
in Fig. 11A oder Anfahrzeit (T X, S 2) in Fig. 11B, die
dem Scheitelpunkt mit den zweitgrößten Anfahrverlusten
unter den K Scheitelpunkten entspricht.
Koordinate X G des geometrischen Schwerpunktes des
Simplex einschließlich (K -1) Scheitelpunkten ausschließlich
des schlechtesten Scheitelpunktes X S ,
wie es in Fig. 12 dargestellt ist.
Wie es in Fig. 13 dargestellt ist, wird die Koordinate,
die den unten angegebenen Ausdruck (6) erfüllt, unter
der Annahme bestimmt, daß der neue Probepunkt durch
X K + 1 gegeben ist. Dieser Punkt liegt auf einer geraden
Linie, die den schlechtesten Scheitelpunkt und den
Schwerpunkt X G verbindet und hat einen Abstand R (X G -X S )
vom Schwerpunkt, wobei R den Verlängerungsfaktor
wiedergibt, der im Absatz (7) beschrieben wurde.
X K +1 = X G + R (X G -X S ) (6)
wobei
X MIN X K +1 X MAX .
Wenn der Verlängerungsfaktor korrigiert wird, besteht
die Neigung, daß der folgende Probepunkt zum Schwerpunkt
hin zurückgezogen wird. Ein derartiges Zurückziehen
ist jedoch nicht unbegrenzt erlaubt, sondern dann
gesperrt, wenn R -0,1 R O ist und der Simplex wird
als Ganzes reduziert oder degeneriert, um eine neue
Suchrichtung zu finden. Dieses Reduktions- oder Degenerationsverfahren
wird im Abschnitt 9 beschrieben.
Wenn die impliziten Beschränkungen verletzt sind,
wird der Verlängerungsfaktor R nach Maßgabe des in
Fig. 15 dargestellten Verfahrens korrigiert.
Wenn die Anfahrverluste Q X, K +1 oder die Anfahrzeit
T X, K +1 am neuen Probepunkt X K +1 kleiner als die kleinsten
Verluste Q X, Q oder die kleinste Zeit T X, Q sind, die
bis dahin erhalten wurden, erfolgt eine weitere Verlängerung
in die gleiche Richtung im Hinblick auf das Erreichen
des optimalen Punktes. Der durch diese Verlängerung
erreichte Punkt ist mit X E wiedergegeben.
Wenn die Anfahrverluste Q X, K +1 oder die Anfahrzeit
T X, K +1 am neuen Probepunkt X K +1 größer als die zweitgrößten
Verluste Q X, S 2 oder die zweitgrößte Zeit
T X, S 2 sind, die bis dahin angetroffen wurden, dann
besteht die Möglichkeit, daß der neue Probepunkt X K +1
den optimalen Punkt überspringt. Wenn daher Q X, K +1
Q X, S oder wenn T X, K +1 T X, S ist, dann wird der Probepunkt zu einem Zwischenpunkt in Richtung auf den Schwerpunkt
zurückgezogen, so daß R = 0,5 R ist, während
in dem Fall, in dem Q X, k +1 < Q X, S oder T X, K +1 < T X, S
ist, ein stärkeres Zurückziehen erfolgt, so daß R
= 0,5 wird, wie es in Fig. 17 dargestellt ist. Der
in dieser Weise erreichte Probepunkt ist mit X C wiedergegeben.
Wenn kein die Charakteristik verbessernder Punkt auf
einer geraden Linie gefunden werden kann, die den
schlechtesten Punkt X S und den Schwerpunkt X G verbindet,
d. h. wenn Q X, C < Q X, S oder wenn T X, C < T X, S ist, dann
wird die Größe des Simplex in eine Richtung zum besten
Punkt X Q reduziert, um wieder die Möglichkeit zu bekommen,
sich dem optimalen Punkt zu nähern. In diesem
Fall wird der Reduktionsfaktor zuerst gleich ½ gewählt,
wie es in Fig. 18 dargestellt ist. Wenn jedoch jeder
Scheitelpunkt explizite Beschränkungen verletzt, wird
der Reduktionsfaktor auf ¾ gesetzt. Die Scheitelpunkte,
die dennoch die expliziten Beschränkungen
verletzen, werden in die ursprüngliche Position zurückgeführt.
Die expliziten Beschränkungen, die hier verwandt
werden, sind als der obere und untere Grenzwert der
Optimierungsparameter selbst definiert und werden
jeweils von X MAX und X MIN wiedergegeben. Wie es in
Fig. 19 dargestellt ist, wird eine Simulation ausgeführt,
nachdem bestätigt wurde, daß alle Parameter
den expliziten Beschränkungen genügen.
Wie es in Fig. 20 dargestellt ist, wird dann, wenn
der Punkt X E , X K +1 oder X C verglichen mit dem Punkt
X S verbessert ist, letzterer ausgeschlossen, während
der Punkt X E , X K +1 oder X C zugeführt wird, um dadurch
einen neuen Simplex zu erzeugen.
Die Anzahl der Suchvorgänge entspricht der Anzahl
der ausgeführten Simulationen. Durch eine Begrenzung
der Anzahl der Suchvorgänge ist der momentane Algorithmus
vor der Bildung einer Endlosschleife geschützt.
Der zu diesem Zweck vorgesehene Arbeitsablauf ist
in Fig. 21 dargestellt, wobei die dort benutzten Symbole
die folgende Bedeutung haben:
N T :Gesamtanzahl von ausgeführten Simulationen.N AD :Anzahl, die angibt, wie oft das Ergebnis der
Simulation als Scheitelpunkt des Simplex benutzt
wurde.N NG :Anzahl, die angibt, wie oft das Ergebnis der
Simulation nicht als Scheitelpunkt des Simplex
benutzt wurde.N KAD :Anzahl, die angibt, wie oft der Punkt X K +1
als Scheitelpunkt des Simplex benutzt wurde.N EAD :Anzahl, die angibt, wie oft der Punkt X E als
Scheitelpunkt des Simplex benutzt wurde.N CAD :Anzahl, die angibt, wie oft der Punkt X C als
Scheitelpunkt des Simplex benutzt wurde.N SAD :Anzahl, die angibt, wie oft das Ergebnis der
Simulation für die Reduktion des Simplex als
Scheitelpunkt des Simplex benutzt wurde.N KNG :Anzahl, die angibt, wie oft der Punkt X K +1
nicht als Scheitelpunkt des Simplex benutzt
wurde.N ENG :Anzahl, die angibt, wie oft der Punkt X E nicht
als Scheitelpunkt des Simplex benutzt wurde.N CNG :Anzahl, die angibt, wie oft der Punkt X C nicht
als Scheitelpunkt des Simplex benutzt wurde,
undN SNG :Anzahl, die angibt, wie oft das Ergebnis der
Simulation zur Reduktion des Simplex nicht
als Scheitelpunkt des Simplex benutzt wurde.
Das Grundverfahren zur Simulation ist in Fig. 22 dargestellt.
Bei der Simulation wird das Anfahren des Kraftwerkes
in drei Phasen, nämlich in die Phase des Anfahrens
oder Anheizens des Heizkessels, in die Phase des Hochfahrens
der Drehzahl und in die Phase des Hochfahrens
der Last unterteilt. In der Phase des Anheizens des
Heizkessels wird ein Arbeitsprogramm vom Zünden der
Zünder bis zur Druckanstiegssteuerung (diese Funktion
ist im dynamischen Kraftwerkmodell enthalten) ausgeführt,
bis die Druckwerte, die für das Anfahren festgelegt
sind, d. h. ein Druck des Hauptdampfes von 94,9 at
und des nacherwärmten Dampfes von 8,16 at erreicht
sind. In der Phase des Hochfahrens der Drehzahl wird
die Drehzahl auf den Nennwert über eine Metallanpassungsfunktion
erhöht, die eine Drehzahlerhöhungssteuerfunktion
einschließt. Diese Phase wird fortgesetzt, bis
die Metallanpassungsbedingung für die Hochdruckturbine
(HPT) erfüllt ist. In der Phase, in der die Last hochgefahren
wird, werden zusätzliche Lasten angeschaltet,
bis der Nennlastwert (Ziellast im praktischen Betrieb)
über die Lasthochfahrsteuerfunktion erreicht ist.
Der optimale Punkt, d. h. der Abfahrplan, der mit den
kleinsten Verlusten verbunden ist, ist durch einen
Punkt X C bestimmt, der dem folgenden Ausdruck genügt:
Der Punkt X Q , der die obige Bedingung erfüllt, ist
mit X OPT wiedergegeben.
Im vorhergehenden wurde die indirekte Optimierungsfunktion
1110 im einzelnen beschrieben. Im folgenden wird
die Beschreibung auf die direkte Optimierungsfunktion
gerichtet.
Um ein Schnellverfahren über eine direkte Optimierung
zu verwirklichen, sollte auf Folgendes geachtet werden.
Ein Anstieg im Druck (Hochfahren des Druckes) des
Hauptdampfes bedeutet einen Anstieg des Trommeldruckes,
der als ein entsprechender Anstieg in der Sättigungstemperatur
auftritt, die durch den Trommeldruck bestimmt
ist. Wenn darüber hinaus sich die Temperatur des Trommeldampfes
ändert, werden thermische Spannungen in der
Trommel erzeugt. Um die thermischen Spannungen in
der Trommel auf einen Wert unter dem Zulässigkeitswert
zu begrenzen, ist es erforderlich, daß die Temperaturänderungsgeschwindigkeit
des Dampfes unter einen Zulässigkeitswert
gesenkt wird. Gemäß der Erfindung wird eine
derartige Anordnung verwandt, bei der der Zieldruckwert
im Hinblick auf die Tatsache, daß die Beziehung zwischen
dem Druck und der Sättigungstemperatur nicht linear
ist, so bestimmt wird, daß das maximal mögliche Maß
an Änderung in der Temperatur konstant sichergestellt
werden kann. Mit dieser Anordnung kann die zum Hochfahren
des Druckes benötigte Zeit so gering wie möglich gehalten
werden.
Das der Steuerung unterliegende Kraftwerk ist von
einem Typ, der mit Zwischendruck anfährt, bei dem
mit anderen Worten das Hochfahren der Drehzahl über
eine Zwischendruckturbine erfolgt. Es müssen die Metallanpassungsbedingungen
sowohl für die Hochdruckturbine
(HPT) als auch die Zwischendruckturbine (IPT) berücksichtigt
werden. Gemäß der Erfindung wird der Dampf der
Zwischendruckturbine zum Hochfahren der Drehzahl zugeführt,
sobald die Temperatur des nacherwärmten Dampfes
den Dampfeinlaßwert erreicht hat, der auf der
Grundlage der Metalltemperatur der Zwischendruckturbine
bestimmt wird. Nach Abschluß der Phase des Hochfahrens
der Drehzahl beginnt die Steuerung der Phase des Hochfahrens
der Last unmittelbar dann, wenn die Temperatur
des Hauptdampfes einen Dampfeinlaßwert erreicht
hat, der auf der Grundlage der Metalltemperatur
der Hochdruckturbine bestimmt wird. Während dieses Vorganges
kann die Bereitschaftszeit zum Warten auf den Dampfeintritt
auf einen notwendigen minimalen Wert verringert
werden.
Dadurch, daß nacheinander die maximale Geschwindigkeit
der Drehzahlerhöhung bestimmt wird, während die Spannungen
einschließlich der Wärmespannungen und Zentrifugalspannungen
im Rotoroberflächenteil und der Bohrung
der Zwischendruckturbine auf einen Wert unter einem
zulässigen Grenzwert gedrückt werden, kann das Hochfahren
der Drehzahl innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen
werden.
Die Temperatur des vom Heizkessel erzeugten Dampfes
steigt unmittelbar nach dem Anschalten der Last schnell
an. Wenn das Anschalten der Last nur zum Zweck der
Erfüllung der Metallanpassungsbedingung für die Hochdruckturbine
erfolgt, ohne daß die o. e. Wirkungen berücksichtigt
werden, werden übermäßig große thermische Spannungen
im Rotor der Hochdruckturbine selbst dann erzeugt,
wenn die Last konstant gehalten wird. Unter diesen
Umständen wird im Fall des dargestellten Ausführungsbeispiels
die erzeugte Spannung mit Hilfe eines Kraftwerkmodelles
vorhergesagt. Wenn die vorhergesagte Last
unter einem Zulässigkeitswert liegt, ist das Anlegen
der Last erlaubt, während die Erfüllung der Lastanschaltbedingung
abgewartet wird, wenn die vorhergesagte
Last über dem Zulässigkeitswert liegt. Während dieses
Vorganges kann die Bereitschaftszeit zum Anschalten
der Last auf einen kleinsten Wert herabgesetzt werden,
was wiederum bedeutet, daß letztlich die Anfahrzeit
verringert werden kann.
Das Anschalten der Last erfolgt in der kürzest möglichen
Zeit dadurch, daß nacheinander die maximale Lastzunahmegeschwindigkeit
bestimmt wird, während die Spannungen
einschließlich der Wärmespannungen und Zentrifugalspannungen
im Rotoroberflächenteil und in der Bohrung der
Hoch- und Zwischendruckturbinen auf ein möglichst
kleines Maß gedrückt werden.
Im Folgenden wird im einzelnen die direkte Optimierungsfunktion
1120 auf der Grundlage des oben beschriebenen
Grundkonzeptes beschrieben.
Beim Anfahren des Kraftwerkes werden Wärmespannungen
in der Heizkesseltrommel aufgrund einer Änderung in
der Temperatur des internen Fluides erzeugt. Um zu
verhindern, daß zu diesem Zeitpunkt übermäßig große
Wärmespannungen auftreten, ist es notwendig, das Maß
an Änderung in der Temperatur des internen Fluides
auf einen Wert zu drücken, der den zulässigen Wert
nicht überschreitet. Da die Temperatur des internen
Fluides als die Sättigungstemperatur angesehen werden
kann, die genau durch den Druck bestimmt ist, der
zu diesem Zeitpunkt herrscht, kann das erlaubte Maß
an Temperaturänderung in Form des erlaubten Maßes
an Druckänderung ausgedrückt werden. Wie es in Fig.
23 dargestellt ist, ist die Beziehung 1123 zwischen
dem Druck P und der Sättigungstemperatur T SAT nicht
linear. Wenn angenommen wird, daß eine Gruppe α (P)
von Geschwindigkeiten der Änderung in der Sättigungstemperatur
bei einem Druck P in der folgenden Weise ausgedrückt wird:
und angenommen wird, daß der zulässige Wert der Änderungsgeschwindigkeit
der Sättigungstemperatur durch a L
wiedergegeben ist, dann kann die zulässige Geschwindigkeit
oder das zulässige Maß β (P) 1124 der Druckänderung
beim Druck P ausgedrückt werden als:
In dieser Weise kann die in Fig. 24 dargestellte Kennkurve
erhalten werden. Diese Kennkurve zeigt, daß
das zulässige Maß an Druckänderung einen größeren
Wert mit steigendem Druck annimmt. Das Druckzunahmesteuersystem,
das unter Ausnutzung des Vorteils dieser Kennkurve
ausgeführt ist, ist in Fig. 25 in einem Blockschaltbild
dargestellt.
Die Grundarbeitsabfolge für die Metallanpassungssteuerung
ist in Fig. 26 dargestellt. Da von dem fraglichen
Kraftwerk angenommen wird, daß es von einem Typ ist,
bei dem das Anfahren von der Zwischendruckturbine
aus begonnen wird, wird die Metallanpassungsbedingung
als erfüllt angesehen, so daß das Anfahren der Zwischendruckturbine
erlaubt ist, wenn die Temperatur des
nacherwärmten Dampfes T RH einen Wert T RMCHN , d. h.
den Wert überschreitet, der die untere Grenztemperatur
wiedergibt, bei der die Metallanpassungsbedingung
der
Zwischendruckturbine in Form der Temperatur des
nacherwärmten Dampfes erfüllt ist und der im Folgenden
als die negative maximale Temperatur für die Zwischendruckturbine
bezeichnet wird. Wenn andererseits die
Temperatur T RH des nacherwärmten Dampfes unter dem
Wert T RMCHN liegt, wird der Temperaturanstieg in dem
vorliegenden Zustand abgewartet. Wenn jedoch die Temperatur
des Hauptdampfes T MS zu dem Zeitpunkt, an dem
die Metallanpassungsbedingung erfüllt ist, über dem
Wert T MMCHP , d. h. einem Wert liegt, der die obere
Grenztemperatur wiedergibt, die die Metallanpassungsbedingung
der Hochtemperaturturbine in Form der Hauptdampftemperatur
erfüllt und im Folgenden als positive maximale
Temperatur für die Hochdruckturbine bezeichnet wird,
dann bedeutet das, daß der Temperaturanstieg des Hauptdampfes
zu schnell erfolgt ist. Es ist folglich ein
Hochfahren der Last über den Dampfeinlaß zur Hochdruckturbine
unmöglich, was wiederum bedeutet, daß das
Hochfahren der Drehzahl der Zwischendruckturbine nicht
mehr sinnvoll ist. Das heißt mit anderen Worten, daß
die Metallanpassung versagt. Weiterhin wird die Metallanpassung
als nicht erfüllt angesehen, wenn T MS < T MMCHP
im Verlauf des Hochfahrens der Drehzahl ist. Wenn
die Hauptdampftemperatur T MS nach Abschluß des Hochfahrens
der Drehzahl unter einem Temperaturwert T MMCHN ,
d. h. einem Wert liegt, der die untere Grenztemperatur
wiedergibt, die die Metallanpassung der Hochdruckturbine
in Form der Hauptdampftemperatur erfüllt und im Folgenden
als negativer maximaler Wert oder negative maximale
Temperatur für die Hochdruckturbine bezeichnet wird,
dann wird ein Hochfahren der Temperatur des Hauptdampfes
bewirkt. Wenn anschließend die Metallanpassungsbedingung
mit T MS < T MMCHN erfüllt ist, dann geht der Arbeitsvorgang
auf die Funktion der Prüfung der Bedingung der
Zulässigkeit der Parallelaktivierung der Lasterhöhungsphase
über. Es kann eine Situation entstehen, in der
der Zustand des Abwartens, daß die Metallanpassungsbedingung
erfüllt wird, unbegrenzt andauert, nachdem der
Vorgang der Drehzahlerhöhung abgeschlossen ist. Um
eine derartige Situation zu vermeiden, wird der zur
Simulation benötigten Zeit eine Grenze (T LIMIT ) auferlegt,
so daß das Anfahren als fehlgeschlagen betrachtet
wird, wenn die oben erwähnte Zeitgrenze erreicht ist.
Dadurch kann Rechenzeit in der Simulation eingespart
werden.
Im Folgenden wird das Verfahren zum Berechnen der
Metallanpassungsbedingung im einzelnen beschrieben.
Fig. 27 zeigt den Arbeitsablauf zum arithmetischen
Bestimmen des Wertes (T RMCHN ) der negativen maximalen
Temperatur des nacherwärmten Dampfes für die Zwischendruckturbine.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen
liegt der untere Grenzwert T RMSIN für die Metallanpassung
der Temperatur des Dampfes im Mantel oder der Schale
der Zwischendruckturbine, die mit Dampf versorgt wird,
auf einem Wert um 50°C unter der Mantel- oder Schalentemperatur
T IBO . Die in Fig. 27 dargestellte Arbeitsabfolge
dient dazu, die Temperatur T RH des nacherwärmten Dampfes
so zu berechnen, daß die Dampftemperatur in der Schale
gleich dem Temperaturwert T RSMIN sein kann. Bei der
Ausführung der vorliegenden Arbeitsabfolge wird ein
Rechenprogramm zum Bestimmen der Innenschalendampftemperatur
aus der Temperatur des nacherwärmten Dampfes
auch dazu benutzt, umgekehrt die Temperatur T RMCHN
aus der Temperatur T RSMIN durch Rückgriff auf ein
Konvergenzverfahren zu bestimmen.
Fig. 28 zeigt die Arbeitsfolge zum Berechnen des
positiven maximalen Temperaturwertes T MMCHP des Hauptdampfes
für die Hochdruckturbine. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die obere Metallanpassungsgrenztemperatur
T MSMAX des Dampfes, der durch die erste
Stufe der Hochdruckturbine gegangen ist, die mit Dampf
versorgt wird, auf einen Wert gesetzt, der um 50°C
über der Rotoroberflächentemperatur liegt, die gleich
der Temperatur der Innenwand des Gehäuses angesehen
werden kann. Die in Fig. 28 dargestellte Arbeitsabfolge
dient dazu, arithmetisch die Hauptdampftemperatur
T MMCHP zu berechnen, bei der die Temperatur hinter
der ersten Stufe des Dampfes, der durch die erste
Stufe hindurchgegangen ist, gleich der Temperatur
T MSMAX wird. Bei der Ausführung der vorliegenden Arbeitsabfolge
wird ein Rechenprogramm zum Bestimmen der
Temperatur hinter der ersten Stufe aus der Hauptdampftemperatur,
das in der Funktion 1230 zum Berechnen
der Turbinenbelastung enthalten ist, auch dazu benutzt,
umgekehrt die Temperatur T MMCHP aus der oberen Metallanpassungstemperatur
T MSMAX ähnlich wie bei dem
im obigen Abschnitt i) beschriebenen Fall zu bestimmen.
Fig. 29 zeigt die Arbeitsabfolge zum arithmetischen
Bestimmen des negativen maximalen Wertes (T MMCHN )
des Hauptdampfes für die Hochdruckturbine. Das vollständig
gleiche Verfahren, wie es im obigen Abschnitt
ii) beschrieben wurde, wird dazu verwandt, die Hauptdampftemperatur
T MMCHN zu bestimmen, die der unteren
Metallanpassungsgrenztemperatur T MSMIN entspricht.
Fig. 30 zeigt die Arbeitsabfolge zum Ausführen der
Steuerung der Drehzahlerhöhung. Diese Arbeitsabfolge
zeichnet sich dadurch aus, daß
- i) die Spannungen oder Beanspruchungen in der Zwischendruckturbine vorhergesagt werden, wobei durch ein schrittweise erfolgendes Bestimmen der maximalen Geschwindigkeit der Drehzahlerhöhung, bei der der vorausgesagte Wert unter dem zulässigen Wert liegt, die Turbine nach Maßgabe eines Musters für die Drehzahlerhöhung angefahren wird, das die Anfahrzeit so kurz wie möglich halten läßt, und
- ii) das Kraftwerkmodell unverändert für die Voraussage verwandt werden kann, um die Genauigkeit der Spannungs- oder Belastungsvoraussage zu erhöhen.
Wenn bei dem vorliegenden Verfahren angenommen wird,
daß die Drehzahlerhöhung mit maximaler Geschwindigkeit
DN (1) während eines Zeitintervalls T NVARY erfolgt,
das von einem Bezugszeitpunkt T IMEO beginnt und daran
anschließend die Drehzahl auf dem erreichten Wert
konstant gehalten wird, dann erfolgt eine Voraussage
für die Spannungen oder Belastungen, die während eines
Zeitintervalls T IMEO + T NVP erzeugt werden. Wenn das
Ergebnis der Voraussage zeigt, daß der vorausgesagte
Wert der Spannungen oder Belastungen kleiner als der
zulässige Wert zu jedem Zeitpunkt ist, dann wird tatsächlich
die Drehzahl als Teil der Anfahrsimulation mit
der Erhöhungsgeschwindigkeit DN (1) vom Zeitpunkt T IMEO
bis zum Zeitpunkt T VARY hochgefahren. Wenn im Gegensatz
dazu der vorhergesagte Wert den zulässigen Wert überschreitet,
wird die Hochfahrgeschwindigkeit DN (2)
der nächsttieferen Stufe dem Modell gegeben und erfolgt
eine Voraussage der Spannungen oder Belastungen, die dann
möglicherweise erzeugt werden. Wenn der vorausgesagte
Wert der Spannungen oder Belastungen den zulässigen
Wert selbst mit der Hochfahrgeschwindigkeit der dritten
niedrigeren Stufe DN (3) überschreitet, wird die Hochfahrgeschwindigkeit
der vierten niedrigeren Stufe
DN (4) gewählt und wird die Drehzahl konstant gehalten.
Nach Ablauf des Zeitintervalls T NVARY vom Bezugszeitpunkt
T IMEO wird der Bezugszeitpunkt T IMEO erneut gesetzt,
um einen ähnlichen Arbeitsvorgang zu wiederholen.
Wenn die Nenndrehzahl als Folge der Wiederholung des
oben beschriebenen Arbeitsvorganges erreicht ist,
kommt die Drehzahlerhöhungssteuerung zu einem Ende,
worauf die Steuerung auf den Arbeitsablauf übergeht,
der dazu dient, die Verhältnisse zu bestimmen, die
ein Anschalten der Last erlauben.
Fig. 30 zeigt die Arbeitsabfolge zum Entscheiden,
ob die Verhältnisse gegeben sind oder nicht, die den
Anschluß der Last zulassen. Wie es durch eine unterbrochene
Linie dargestellt ist, kann dieser Arbeitsvorgang
im großen Ganzen in die zwei folgenden Teile unterteilt
werden.
Nach dem Anschalten der Anfangslast (L = 3%) werden
die möglicherweise erzeugten Belastungen und Spannungen
mit Hilfe des Kraftwerkmodelles vorhergesagt und wird
entschieden, ob die vorhergesagten Spannungen unter
einem zulässigen Wert über das gesamte Vorhersageintervall
T IL liegen. Wenn die vorhergesagten Spannungen
im zulässigen Bereich liegen, kann eine zusätzliche
Last angeschlossen werden.
Wenn das Ergebnis der oben erwähnten Vorhersage negativ
ist, d. h. wenn die vorhergesagten Spannungen den zulässigen
Wert überschreiten, erfolgt kein Anschalten der
Last, sondern erfolgt ein lastfreier Betrieb, bis
die nächste Vorhersage erfolgt. Wenn die Hauptdampftemperatur
T MS in der Zwischenzeit die obere Grenztemperatur
T MMCHP für die Metallanpassungsbedingung der Hochdruckturbine
überschreitet, bedeutet das, daß die Metallanpassung
fehlt und somit das Anfahren fehlgeschlagen
ist. Es wird wieder auf die Arbeitsabfolge, die im
obigen Absatz i) beschrieben wurde, übergegangen,
um eine Voraussage über den Zustand zu machen, der
herrschen wird, wenn die Last angeschaltet wird, es
sei denn, daß die Metallanpassung fehlt.
Fig. 32 zeigt die Arbeitsabfolge zum Steuern des Hochfahrens
der Last, die im Grunde ähnlich der Steuerung
des Hochfahrens der Drehzahl ist. Bei dem Hochfahren
der Last wird angenommen, daß die Last mit maximaler
Änderungsgeschwindigkeit DL (1) während des Zeitintervalls
T LVARY vom Bezugszeitpunkt T IMEO aus erhöht wird und
daß die Last anschließend auf dem erreichten Wert
gehalten wird. Die Spannungen oder Belastungen, die
in der Turbine während des Zeitintervalls T LUP vom
Bezugszeitpunkt T IMEO aus erzeugt werden, werden vorausgesagt.
Wenn die Voraussage zeigt, daß der vorausgesagte
Wert der Spannungen unter dem zulässigen Wert zu jedem
Zeitpunkt während des Intervalls T LUP liegt, erfolgt
die Änderung der Last tatsächlich mit einer Erhöhungsgeschwindigkeit
DL (1) als Teil der Anfahrsimulation.
Wenn im Gegensatz dazu der vorausgesagte Spannungswert
den zulässigen Wert überschreitet, dann wird die Änderungsgeschwindigkeit
der Last DL (2) der nächsttieferen
Stufe in das Modell eingesetzt, um die Spannungen
vorauszusagen, die dann erzeugt werden. Die Änderungsgeschwindigkeit
der Last DL (4) der vierten niedrigeren
Stufe wird gewählt, um einen Lasthaltezustand einzustellen,
es sei denn, daß die vorhergesagten Spannungen
unter dem zulässigen Wert bei der Änderungsgeschwindigkeit
der Last der dritten niedrigeren Stufe liegen.
Zu dem Zeitpunkt, an dem das nächste Steuerintervall
T NVARY erreicht ist, wird dieser Zeitpunkt als Bezugszeitpunkt
T IMEO gesetzt, um einen ähnlichen Vorgang
zu wiederholen. Wenn die Ziellast über wiederholte
Ausführungen des obenbeschriebenen Arbeitsvorganges
erreicht ist, kommt der Anfahrbetrieb zu seinem Ende.
Die Anfahrzeit, die vom Zünden des Heizkessels bis
zum Erreichen der Soll-Last vergangen ist, um die
obenbeschriebenen Arbeitsvorgänge auszuführen, wird
mit T X bezeichnet.
Da die Anfahrverluste das Ziel bei der Bewertung im
Fall des ersten Ausführungsbeispiels (Fig. 2A) und
des zweiten Ausführungsbeispiels (Fig. 2B) sind, können
der Abfahrplan X Q und die Anfahrzeit T X, Q , die minimale
Verluste sicherstellen können, bei beiden Ausführungsbeispielen
über die obenbeschriebenen Arbeitsvorgänge
bestimmt werden.
Das Anfahren zu einem bestimmten Zeitpunkt bildet
weiterhin einen zu steuernden Faktor, wozu der im
Folgenden beschriebene Arbeitsvorgang ausgeführt wird.
Der vorausgesagte Zeitpunkt, zu dem der Anfahrbetrieb
abgeschlossen ist, nachdem der Anfahrvorgang nach
Maßgabe des Anfahrplanes X Q ausgeführt ist, der minimale
Verluste sicherstellt, wenn vom Zünden des Heizkessels
zum Zeitpunkt T₀ ausgegangen wird, ist gegeben durch:
T PD = T₀ + T X, Q , (10)
Das Kraftwerk wird dadurch schrittweise mit einem
Zeitintervall Δ T₁ in einen Bereitschaftszustand versetzt,
bis der Unterschied oder Fehler zwischen dem vorgegebenen
Zeitpunkt T SET , an dem das Anfahren abgeschlossen
sein soll, und dem vorausgesagten Zeitpunkt T PD kleiner
als ein zulässiger Wert ε wird. Wenn der Fehler kleiner
als der zulässige Wert ε wird, wird der Anfahrplan
X Q mit kleinsten Verlusten in die Planausführungsfunktion
2000 als optimaler Anfahrplan X OPT gegeben. Wenn jedoch
der Fehler zwischen dem ausgelegten Zeitpunkt oder
dem Sollzeitpunkt T SET und dem vorausgesagten Zeitpunkt
T PD einen bestimmten Wert überschreitet, dann wird
das Kraftwerk in den Bereitschaftszustand nur für
ein Zeitintervall Δ T₂ gebracht, um erneut den optimalen
Anfahrplan zu bestimmen, da sonst nicht sichergestellt
werden kann, daß der Anfahrplan optimal ist. In diesem
Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß der Zeitintervall
Δ T₂ so festgelegt ist, daß Δ T₂ < T SET -T PD .
Aus dem obigen ist ersichtlich, daß das erste Ausführungsbeispiel
der Erfindung es erlaubt, nicht nur die das
Anfahren des Kraftwerkes begleitenden Verluste so
klein wie möglich zu halten, sondern auch ein Anfahren
bis zu einem gegebenen Zeitpunkt zu verwirklichen,
so daß ein verbesserter effektiver thermischer Wirkungsgrad
des Kraftwerkes sichergestellt werden kann, während
gleichzeitig die Genauigkeit erhöht ist, mit der die
Last des Energieversorgungssystems reguliert wird.
Das Anfahren zu einem vorgegebenen Zeitpunkt erlaubt
es in vorteilhafter Weise weiterhin, die Belastungen
des Bedienungspersonals zu verringern.
Das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung ist so
ausgebildet, daß es die folgende Arbeitsfolge ausführt,
um zusätzlich zu niedrigen Anfahrverlusten die Verkürzung
der Lebensdauer so gering wie möglich zu halten.
Wie es in Fig. 2B dargestellt ist, ist der vorausgesagte
Zeitpunkt T PD , an dem das Anfahren abgeschlossen ist,
indem der Minimumplan Q X ausgehend vom Zeitpunkt T₀
ausgeführt wird, an dem der Heizkessel gezündet wird,
gegeben durch
T PD = T₀ + T X, Q (11)
Wenn der Fehler Δ T X zwischen dem vorgegebenen Zeitpunkt
T SET , an dem das Anfahren abgeschlossen sein soll
und dem vorhergesagten Zeitpunkt T PD , der oben erwähnt
wurde, einen zulässigen Wert ε überschreitet, werden
die Betriebsgrenzbedingungen in Abhängigkeit vom Fehler
Δ T X korrigiert, wodurch der Anfahrplan, der minimale
Verluste sicherstellt, erneut für die korrigierten
Grenzbedingungen bestimmt wird. In diesem Zusammenhang
sei darauf hingewiesen, daß die betreffenden Betriebsgrenzbedingungen
implizite Beschränkungen Y L (1) bis
Y L (16) sind, die in Fig. 5 dargestellt ist, und gemeinsam
in Vektorform mit Y L bezeichnet werden. Bei der Durchführung
der Korrektur werden Korrekturfunktionen, die
den Grenzbedingungen entsprechen, jeweils gebildet
und gleichfalls in Vektorform f ( Δ T X ) dargestellt.
Wenn der Fehler Δ T X kleiner als der zulässige Wert
ε durch eine Wiederholung des obenbeschriebenen Arbeitsvorganges
wird, wird der Anfahrplan X Q , der minimale
Verluste bietet, auf die Planausführungsfunktion 2000
als optimaler Anfahrplan X OPT übertragen, der eine
Verwirklichung des Anfahrens mit so gering wie möglich
gehaltener Verkürzung der Lebensdauer und so gering
wie möglichen Verlusten sicherstellt.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung
kann die Lebensdauer eines häufig abgeschalteten und
erneut angeschalteten Kraftwerkes verlängert werden,
da der Verschleiß der verschiedenen Instrumente und
Maschinen auf den notwendigen geringsten Wert gedrückt
werden kann. Die Anfahrverluste beim Anfahren können
darüber hinaus gleichzeitig merklich verringert werden,
so daß eine Energieeinsparung des Kraftwerkes erreicht
werden kann. Da weiterhin der Zeitpunkt, an dem das
Anfahren abgeschlossen ist, gut mit dem Sollzeitpunkt
oder dem Auslegungszeitpunkt übereinstimmt, kann die
Genauigkeit erhöht werden, mit der die Last des Energieversorgungssystems
reguliert wird, was wiederum die
Zuverlässigkeit der Energieversorgung erhöht, während
gleichzeitig die Belastungen des Kraftwerkbedienungspersonals
verringert sind.
Bei dem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist der Anfahrzeitpunkt T X gleichfalls Gegenstand
der Bewertung. Der Anfahrplan, der nach dem in Fig.
2C dargestellten Verfahren erstellt wird, gibt den
optimalen Anfahrplan zum Lösen des Grundproblems der
Verwirklichung eines Anfahrens innerhalb möglichst
kurzer Zeit wieder.
Das dritte Ausführungsbeispiel der Erfindung ist insbesondere
dazu bestimmt, primär bei einem Wärmekraftwerk
angewandt zu werden, bei dem das Anfahren vorrangig
mit der Zwischendruckturbine erfolgt und eine Metallanpassungssteuerung
verwandt wird. Bei dem obenbeschriebenen
optimalen Anfahrplan wird die untere Grenztemperatur
des nacherwärmten Dampfes, der der Zwischendruckturbine
geliefert wird, arithmetisch auf der Grundlage der
Metalltemperatur der Zwischendruckturbine bestimmt.
Wenn die tatsächlich gemessene Temperatur des nacherwärmten
Dampfes über der berechneten unteren Grenztemperatur
liegt, wird der Zwischendruckturbine Dampf zugeführt,
um die Drehzahl hochzufahren. Nach Abschluß des Hochfahrens
der Drehzahl wird die untere Grenztemperatur
des Hauptdampfes auf der Grundlage der Metalltemperatur
der Hochdruckturbine arithmetisch bestimmt. Wenn die
tatsächliche Hauptdampftemperatur über der berechneten
unteren Grenztemperatur liegt, wird der Hauptdampf
der Hochdruckturbine zugeleitet, worauf anschließend
die möglicherweise in der Turbine erzeugten Spannungen
mit Hilfe des dynamischen Modells der Vorhersage der
Kraftwerkcharakteristik unter der Annahme vorausgesagt
werden, daß die Anfangslast angeschaltet ist.
Dann wird bestimmt, ob die vorhergesagte Spannung oder
Beanspruchung unter dem zulässigen Wert liegt. Wenn
die Vorhersage zeigt, daß die Spannungen oder Beanspruchungen
unter dem zulässigen Wert liegen, erfolgt
das Anschalten einer zusätzlichen Last. Im anderen
Fall erfolgt kein Dampfeinlaß zur Hochdruckturbine
und wird der lastfreie Betriebszustand beibehalten.
Im zuletzt genannten Fall wird die Bedingung, die
den Dampfeintritt zuläßt, erneut nach dem obenerwähnten
Verfahren nach Ablauf eines bestimmten Zeitintervalls
geprüft und wird ein erneuter Dampfeinlaß und ein
erneutes Anlegen der Last versucht, wenn die vorausgesetzten
Spannungen oder Beanspruchungen unter dem zulässigen
Wert liegen.
In dieser Weise kann die Metallanpassung in idealer
Weise beim dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ausgeführt werden, wodurch die Kraftwerkanfahrzeit
und insbesondere die Zeit bezeichnend herabgesetzt
werden kann, die vom Zeitpunkt, an dem Dampfzutritt
zur Zwischendruckturbine erfolgt, bis zu dem Zeitpunkt,
an dem der Dampfzutritt zur Hochdruckturbine erfolgt
und somit bis zu dem Zeitpunkt vergeht, an dem die
Last angeschaltet wird. Demzufolge kann die Lasteinstell-
oder Regelbarkeit im Energieversorgungssystem verbessert
werden, um eine höhere Stabilität der Energieversorgung
sicherzustellen. Bei den einzelnen energieerzeugenden
Kraftwerksanlagen können weiterhin die Anfahrverluste
aufgrund der Verringerung der Anfahrzeit verringert
werden, während die Metallanpassung fehlerfrei erfolgen
kann, um dadurch ein Anfahren des Kraftwerkes mit
hoher Zuverlässigkeit sicherzustellen, während die
Belastungen oder Beanspruchungen des Bedienungspersonals
merklich verringert sind, was große Vorteile bietet.
Claims (5)
1. Betriebssystem zum Anfahren eines Wärmekraftwerkes
(3000) mit einer Funktion (1000) zum Erstellen
eines Anfahrplanes, die vor dem Anfahren des
Wärmekraftwerkes einen chronologischen Anfahrplan
bezüglich der Arbeitsvorgänge und der zu steuernden
Zielvorgaben erstellt, die zum Anfahren des Wärmekraftwerkes
benötigt werden, und einer Planausführungsfunktion
(2000), die das Wärmekraftwerk
tatsächlich nach Maßgabe des erstellten Anfahrplanes
anfährt, gekennzeichnet durch
ein dynamisches Charakteristikmodell (1210), das eine Simulation der Anfahrcharakteristik in Verbindung mit dem gegebenen Anfahrplan erlaubt,
eine die Anfahrverluste berechnende Funktion (1600), die arithmetisch die möglicherweise beim Anfahren erzeugten Energieverluste vor dem tatsächlichen Anfahren des Wärmekraftwerkes auf der Grundlage von Betriebszustandsvariablen nach Maßgabe des gegebenen Anfahrplanes mit Hilfe des dynamischen Charakteristikmodells (1210) bestimmt,
eine die dynamische Charakteristik vorhersagende Funktion (1600), die das Verhalten der Betriebszustände bezüglich Betriebsgrenzbedingungen vorhersagt,
eine eine Verletzung der Grenzbedingungen prüfende Funktion (160), die bestimmt, ob die Betriebszustände, die durch die Funktion zum Vorhersagen der dynamischen Charakteristik vorhergesagt werden, die Betriebsgrenzbedingungen verletzen und
eine einen optimalen Anfahrplan suchende Funktion (1100), die den optimalen Anfahrplan bestimmt, der es erlaubt, die beim Anfahren erzeugten Verluste so gering wie möglich zu halten, während die Grenzbedingungen über den gesamten Anfahrbetrieb gegenüber einer Verletzung durch die Betriebszustände geschützt sind, die durch die Funktion (1600) zum Vorhersagen der dynamischen Charakteristik vorhergesagt werden,
wobei das Wärmekraftwerk in den betriebsbereiten Zustand versetzt wird, bis der Fehler zwischen einem Zeitpunkt, an dem das Anfahren unter der Annahme abgeschlossen sein wird, daß der optimale Anfahrplan ausgeführt wird, und einem vorgegebenen Zeitpunkt kleiner als ein zulässiger Wert wird,
und wobei der optimale Anfahrplan der Planausführungsfunktion gegeben wird, wenn der Fehler kleiner als der zulässige Wert wird.
ein dynamisches Charakteristikmodell (1210), das eine Simulation der Anfahrcharakteristik in Verbindung mit dem gegebenen Anfahrplan erlaubt,
eine die Anfahrverluste berechnende Funktion (1600), die arithmetisch die möglicherweise beim Anfahren erzeugten Energieverluste vor dem tatsächlichen Anfahren des Wärmekraftwerkes auf der Grundlage von Betriebszustandsvariablen nach Maßgabe des gegebenen Anfahrplanes mit Hilfe des dynamischen Charakteristikmodells (1210) bestimmt,
eine die dynamische Charakteristik vorhersagende Funktion (1600), die das Verhalten der Betriebszustände bezüglich Betriebsgrenzbedingungen vorhersagt,
eine eine Verletzung der Grenzbedingungen prüfende Funktion (160), die bestimmt, ob die Betriebszustände, die durch die Funktion zum Vorhersagen der dynamischen Charakteristik vorhergesagt werden, die Betriebsgrenzbedingungen verletzen und
eine einen optimalen Anfahrplan suchende Funktion (1100), die den optimalen Anfahrplan bestimmt, der es erlaubt, die beim Anfahren erzeugten Verluste so gering wie möglich zu halten, während die Grenzbedingungen über den gesamten Anfahrbetrieb gegenüber einer Verletzung durch die Betriebszustände geschützt sind, die durch die Funktion (1600) zum Vorhersagen der dynamischen Charakteristik vorhergesagt werden,
wobei das Wärmekraftwerk in den betriebsbereiten Zustand versetzt wird, bis der Fehler zwischen einem Zeitpunkt, an dem das Anfahren unter der Annahme abgeschlossen sein wird, daß der optimale Anfahrplan ausgeführt wird, und einem vorgegebenen Zeitpunkt kleiner als ein zulässiger Wert wird,
und wobei der optimale Anfahrplan der Planausführungsfunktion gegeben wird, wenn der Fehler kleiner als der zulässige Wert wird.
2. Verfahren zum Anfahren eines Wärmekraftwerkes
(3000) innerhalb der kürzest möglichen Zeit,
wobei das Wärmekraftwerk von einem Typ ist, bei
dem der Dampfeinlaß zu einer Hochdruckturbine
erfolgt nachdem die Drehzahl einer Zwischendruckturbine
und eines elektrischen Generators hochgefahren
ist, indem Dampf der Zwischendruckturbine vor
der Hochdruckturbine geliefert wird, mit einer
Funktion (1000) zum Erstellen eines Anfahrplanes,
die einen chronologischen Anfahrplan bezüglich
der Arbeitsvorgänge und der Vorgabe der Zielwerte
für die Steuerung erstellt, die zum Anfahren
des Wärmekraftwerkes (3000) benötigt werden und
mit einer Planausführungsfunktion (2000), die
das Wärmekraftwerk (3000) nach Maßgabe des erstellten
Anfahrplanes tatsächlich anfährt, wobei die
Funktion (1000) zum Erstellen des Anfahrplanes
eine Planoptimierungsfunktion (1100) und eine
die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagende
Funktion (1200) einschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Anfahrplan mit Hilfe der Planoptimierungsfunktion (1100) gesucht wird, der es erlaubt, das Anfahren des Wärmekraftwerkes innerhalb einer kürzestmöglichen Zeit auszuführen,
Anfahrbetriebszustandswerte (213, 221, 231) durch die die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagende Funktion (1200) auf der Grundlage eines dynamischen Charakteristikmodells (1210), das in der die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagenden Funktion enthalten ist, und dem Ergebnis einer Beanspruchungs- oder Spannungsberechnung vorhergesagt werden, die durch eine Beanspruchungsberechnungsfunktion (1220, 1230) durchgeführt wird, die gleichfalls in der Funktion (1200) zum Vorhersagen der dynamischen Kraftwerkcharakteristik enthalten ist, wobei die vorhergesagten Anfahrbetriebszustandswerte zu der Planoptimierungsfunktion (1100) ausgegeben werden,
eine Simulation durch die Planoptimierungsfunktion (1100) mit Hilfe der die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagenden Funktion (1200) durchgeführt wird, und
Zeitintervalle des Dampfeinlasses zu der Zwischen- und Hochdruckturbine jeweils bestimmt werden, so daß die Zeitspanne vom Dampfzutritt zur Zwischendruckturbine bis zum Dampfzutritt zur Hochdruckturbine auf ein Minimum verkürzt werden kann, woraufhin die bestimmte Zeit für den Dampfzutritt zur Planausführungsfunktion (2000) ausgegeben wird.
ein Anfahrplan mit Hilfe der Planoptimierungsfunktion (1100) gesucht wird, der es erlaubt, das Anfahren des Wärmekraftwerkes innerhalb einer kürzestmöglichen Zeit auszuführen,
Anfahrbetriebszustandswerte (213, 221, 231) durch die die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagende Funktion (1200) auf der Grundlage eines dynamischen Charakteristikmodells (1210), das in der die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagenden Funktion enthalten ist, und dem Ergebnis einer Beanspruchungs- oder Spannungsberechnung vorhergesagt werden, die durch eine Beanspruchungsberechnungsfunktion (1220, 1230) durchgeführt wird, die gleichfalls in der Funktion (1200) zum Vorhersagen der dynamischen Kraftwerkcharakteristik enthalten ist, wobei die vorhergesagten Anfahrbetriebszustandswerte zu der Planoptimierungsfunktion (1100) ausgegeben werden,
eine Simulation durch die Planoptimierungsfunktion (1100) mit Hilfe der die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagenden Funktion (1200) durchgeführt wird, und
Zeitintervalle des Dampfeinlasses zu der Zwischen- und Hochdruckturbine jeweils bestimmt werden, so daß die Zeitspanne vom Dampfzutritt zur Zwischendruckturbine bis zum Dampfzutritt zur Hochdruckturbine auf ein Minimum verkürzt werden kann, woraufhin die bestimmte Zeit für den Dampfzutritt zur Planausführungsfunktion (2000) ausgegeben wird.
3. Verfahren zum Anfahren eines Wärmekraftwerkes
innerhalb einer kürzestmöglichen Zeit nach Anspruch
2,
dadurch gekennzeichnet, daß
dann, wenn die Temperatur (T RH ) des nacherwärmten Dampfes über einem Wert (T RHCHN ) liegt, der in Form der Temperatur des nacherwärmten Dampfes eine untere Grenztemperatur für die Metallanpassung der Zwischendruckturbine darstellt, wie es durch die Funktion (1200) zum Vorhersagen der dynamischen Kraftwerkcharakteristik vorhergesagt wird, das Hochfahren der Drehzahl der Zwischendruckturbine über die Planausführungsfunktion (2000) erfolgt, während der Temperaturanstieg des nacherwärmten Dampfes abgewartet wird, wenn die Temperatur des nacherwärmten Dampfes unter diesem Wert (T RHCHN ) liegt, und dann, wenn die Hauptdampftemperatur (T MS ), die beim Abschluß dieses Hochfahrens der Drehzahl erreicht ist, über einem Wert (T MMCHN ) liegt, der in Form der Hauptdampftemperatur eine untere Grenztemperatur für die Metallanpassung der Hochdruckturbine wiedergibt, wie es durch die Funktion (1200) zum Vorhersagen der dynamischen Kraftwerkcharakteristik vorhergesagt wird, die möglicherweise in der Hochdruckturbine erzeugten Spannungen oder Beanspruchungen über die Funktion zum Vorhersagen der dynamischen Kraftwerkcharakteristik unter der Annahme vorhergesagt werden, daß der Dampfzutritt zur Hochdruckturbine erfolgt und daß eine Anfangslast angeschaltet wird, und
über die Planoptimierungsfunktion (1100) entschieden wird, ob die vorhergesagten Spannungen oder Beanspruchungen unter einem zulässigen Wert liegen oder nicht, um das Anschalten der Last über die Planausführungsfunktion (2000) auszuführen, wenn die vorhergesagten Spannungen oder Belastungen unter dem zulässigen Wert liegen, während kein Dampfzutritt zur Hochdruckturbine erfolgt und der lastfreie Betriebszustand beibehalten wird, wenn die vorhergesagten Spannungen oder Beanspruchungen den zulässigen Wert überschreiten und wenn die Hauptdampftemperatur (T MS ) unter dem Wert (T MMCHN ) liegt.
dann, wenn die Temperatur (T RH ) des nacherwärmten Dampfes über einem Wert (T RHCHN ) liegt, der in Form der Temperatur des nacherwärmten Dampfes eine untere Grenztemperatur für die Metallanpassung der Zwischendruckturbine darstellt, wie es durch die Funktion (1200) zum Vorhersagen der dynamischen Kraftwerkcharakteristik vorhergesagt wird, das Hochfahren der Drehzahl der Zwischendruckturbine über die Planausführungsfunktion (2000) erfolgt, während der Temperaturanstieg des nacherwärmten Dampfes abgewartet wird, wenn die Temperatur des nacherwärmten Dampfes unter diesem Wert (T RHCHN ) liegt, und dann, wenn die Hauptdampftemperatur (T MS ), die beim Abschluß dieses Hochfahrens der Drehzahl erreicht ist, über einem Wert (T MMCHN ) liegt, der in Form der Hauptdampftemperatur eine untere Grenztemperatur für die Metallanpassung der Hochdruckturbine wiedergibt, wie es durch die Funktion (1200) zum Vorhersagen der dynamischen Kraftwerkcharakteristik vorhergesagt wird, die möglicherweise in der Hochdruckturbine erzeugten Spannungen oder Beanspruchungen über die Funktion zum Vorhersagen der dynamischen Kraftwerkcharakteristik unter der Annahme vorhergesagt werden, daß der Dampfzutritt zur Hochdruckturbine erfolgt und daß eine Anfangslast angeschaltet wird, und
über die Planoptimierungsfunktion (1100) entschieden wird, ob die vorhergesagten Spannungen oder Beanspruchungen unter einem zulässigen Wert liegen oder nicht, um das Anschalten der Last über die Planausführungsfunktion (2000) auszuführen, wenn die vorhergesagten Spannungen oder Belastungen unter dem zulässigen Wert liegen, während kein Dampfzutritt zur Hochdruckturbine erfolgt und der lastfreie Betriebszustand beibehalten wird, wenn die vorhergesagten Spannungen oder Beanspruchungen den zulässigen Wert überschreiten und wenn die Hauptdampftemperatur (T MS ) unter dem Wert (T MMCHN ) liegt.
4. Betriebssystem zum Anfahren eines Wärmekraftwerkes
(3000) mit einer einen Anfahrplan erstellenden
Funktion (1000), die vor dem Anfahren des Wärmekraftwerkes
einen chronologischen Anfahrplan
bezüglich der Betriebsvorgänge und der vorgegebenen
Zielwerte zur Steuerung erstellt, die zum Anfahren
des Wärmekraftwerkes benötigt werden und einer
Planausführungsfunktion (2000) zum tatsächlichen
Anfahren des Wärmekraftwerkes nach Maßgabe des
erstellten Anfahrplanes,
dadurch gekennzeichnet, daß
die den Anfahrplan erstellende Funktion (1000) eine Planoptimierungsfunktion (1100) und eine die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagende Funktion (1200) enthält, die Planoptimierungsfunktion (1100) dazu dient, einen Anfahrplan, der die beim Anfahren entstehenden Verluste so gering wie möglich halten kann, unter der Bedingung zu suchen, daß ein vorgegebener Zeitpunkt, an dem das Anfahren abgeschlossen ist, eingehalten wird, während eine Verkürzung der Lebensdauer der Maschinen auf ein Minimum verringert wird, und
die die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagende Funktion (1200) ein dynamisches Charakteristikmodell (1210) und eine Beanspruchungs- oder Spannungsberechnungsfunktion (1220, 1230) zum Bestimmen der Betriebszustandswerte (213, 221, 321) für das Anfahren enthält, wobei die bestimmten Betriebszustandswerte zu der Planoptimierungsfunktion (1100) ausgegeben werden.
die den Anfahrplan erstellende Funktion (1000) eine Planoptimierungsfunktion (1100) und eine die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagende Funktion (1200) enthält, die Planoptimierungsfunktion (1100) dazu dient, einen Anfahrplan, der die beim Anfahren entstehenden Verluste so gering wie möglich halten kann, unter der Bedingung zu suchen, daß ein vorgegebener Zeitpunkt, an dem das Anfahren abgeschlossen ist, eingehalten wird, während eine Verkürzung der Lebensdauer der Maschinen auf ein Minimum verringert wird, und
die die dynamische Kraftwerkcharakteristik vorhersagende Funktion (1200) ein dynamisches Charakteristikmodell (1210) und eine Beanspruchungs- oder Spannungsberechnungsfunktion (1220, 1230) zum Bestimmen der Betriebszustandswerte (213, 221, 321) für das Anfahren enthält, wobei die bestimmten Betriebszustandswerte zu der Planoptimierungsfunktion (1100) ausgegeben werden.
5. Betriebssystem zum Anfahren eines Wärmekraftwerkes
nach Anspruch 4, bei dem das dynamische Charakteristikmodell
die Anfahrcharakteristik entsprechend
dem Anfahrplan simulieren kann,
gekennzeichnet durch
eine die dynamische Charakteristik vorhersagende Funktion, die mit Hilfe des dynamischen Charakteristikmodells das Verhalten derjenigen Betriebszustände, die zu Betriebsgrenzbedingungen in Verbindung stehen, unter denjenigen Betriebszuständen vorhersagt, die sich nach Maßgabe des Anfahrplans ändern,
eine über eine Verletzung der Grenzbedingungen entscheidende Funktion (160), die prüft, ob die Betriebsgrenzbedingungen durch die Betriebszustände verletzt werden, die durch die dynamische Vorhersagefunktion (1200) vorhergesagt werden,
eine Planoptimierungsfunktion (1100), die einen optimalen Anfahrplan bestimmt, der eine Verringerung der beim Anfahren auftretenden Verluste auf ein Minimum erlaubt, ohne daß die Grenzbedingungen durch die Betriebszustände verletzt werden, die durch die die dynamische Charakteristik vorhersagende Funktion (1200) vorhergesagt werden,
und eine die Betriebsgrenzbedingungen ändernde Funktion (1750), die korrigierend die Betriebsgrenzbedingungen, die die Maschinenlebensdauer ändern, in Abhängigkeit von einem vorhergesagten Zeitpunkt, an dem das Verfahren unter der Annahme der Ausführung des optimalen Anfahrplanes abgeschlossen sein wird und einem vorgegebenen Zeitpunkt ändert, wobei die Planoptimierungsfunktion (1100), einen optimalen Anfahrplan bestimmt, der die Verluste beim Anfahren unter den geänderten Betriebsgrenzbedingungen so gering wie möglich hält und erneut den vorhergesagten Zeitpunkt, an dem das Anfahren abgeschlossen sein wird, mit dem vorgegebenen Zeitpunkt wiederholt vergleicht, um dadurch einen Anfahrplan zu bestimmen, der es erlaubt, das Anfahren zu dem vorgegebenen Zeitpunkt mit einer so gering wie möglich gehaltenen Verkürzung der Maschinenlebensdauer abzuschließen, woraufhin der bestimmte Anfahrplan der Planausführungsfunktion (2000) gegeben wird.
eine die dynamische Charakteristik vorhersagende Funktion, die mit Hilfe des dynamischen Charakteristikmodells das Verhalten derjenigen Betriebszustände, die zu Betriebsgrenzbedingungen in Verbindung stehen, unter denjenigen Betriebszuständen vorhersagt, die sich nach Maßgabe des Anfahrplans ändern,
eine über eine Verletzung der Grenzbedingungen entscheidende Funktion (160), die prüft, ob die Betriebsgrenzbedingungen durch die Betriebszustände verletzt werden, die durch die dynamische Vorhersagefunktion (1200) vorhergesagt werden,
eine Planoptimierungsfunktion (1100), die einen optimalen Anfahrplan bestimmt, der eine Verringerung der beim Anfahren auftretenden Verluste auf ein Minimum erlaubt, ohne daß die Grenzbedingungen durch die Betriebszustände verletzt werden, die durch die die dynamische Charakteristik vorhersagende Funktion (1200) vorhergesagt werden,
und eine die Betriebsgrenzbedingungen ändernde Funktion (1750), die korrigierend die Betriebsgrenzbedingungen, die die Maschinenlebensdauer ändern, in Abhängigkeit von einem vorhergesagten Zeitpunkt, an dem das Verfahren unter der Annahme der Ausführung des optimalen Anfahrplanes abgeschlossen sein wird und einem vorgegebenen Zeitpunkt ändert, wobei die Planoptimierungsfunktion (1100), einen optimalen Anfahrplan bestimmt, der die Verluste beim Anfahren unter den geänderten Betriebsgrenzbedingungen so gering wie möglich hält und erneut den vorhergesagten Zeitpunkt, an dem das Anfahren abgeschlossen sein wird, mit dem vorgegebenen Zeitpunkt wiederholt vergleicht, um dadurch einen Anfahrplan zu bestimmen, der es erlaubt, das Anfahren zu dem vorgegebenen Zeitpunkt mit einer so gering wie möglich gehaltenen Verkürzung der Maschinenlebensdauer abzuschließen, woraufhin der bestimmte Anfahrplan der Planausführungsfunktion (2000) gegeben wird.
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