DE3708002A1 - Messverfahren zum beurteilen der guete von sprachcodierern und/oder uebertragungsstrecken - Google Patents

Messverfahren zum beurteilen der guete von sprachcodierern und/oder uebertragungsstrecken

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Description

Die Erfindung betrifft ein Meßverfahren zum Beurteilen der Güte von Sprachcodierern und/oder Übertragungsstrecken nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In dem DE-Fachbuch "Sprachverarbeitung und Sprachüber­ tragung" von Klaus Fellbaum, erschienen 1984 im Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, Tokio befindet sich ein Kapitel über Sprachgütemessungen, das ab Seite 106 abgedruckt ist. Es wird dabei darauf hingewiesen, daß bei einem objektiven Meßverfahren die wichtigste Meßgröße die Sprachverständlichkeit ist. Wie auf Seite 107 ausgesagt wird, werden heute hauptsächlich subjektive Verfahren zur Feststellung der Sprachgüte angewendet. Hierzu ist es notwendig, daß Versuchspersonen ihre Eindrücke über die Sprachverständlichkeit und die Sprachgüte schildern.
In einem weiteren Kapitel, welches sich mit Verfahren der digitalen Sprachübertragung beschäftigt und ab Seite 126 abgedruckt ist, werden die verschiedenen Codierverfahren aufgezeigt, welche bei digitaler Sprachübertragung angewendet werden. Am weitesten verbreitet ist derzeit die sogenannte Puls-Code-Modulation (PCM), mit einer Bitrate von 64 kBit/s. Diese relativ hohe Bitrate läßt sich jedoch nicht über alle Arten von Leitungen ohne weiteres übertragen. Deshalb und auch zur besseren Ausnutzung der Kanalkapazitäten werden Codierverfahren angewendet, die eine niedrigere Bitrate ermöglichen. Auf Seite 127 in dem erwähnten Fachbuch sind außer der PCM noch weitere Codierverfahren, z. B. DPCM (Differenz-Puls-Code- Modulation), ADPCM (Adaptive-Differenz-Puls-Code-Modulation) und andere Verfahren angegeben. Die Art des Codierver­ fahrens und auch die Beschaffenheit einer Übertragungsstrecke haben einen großen Einfluß auf die Sprachgüte und die Verständlichkeit der an einem Empfänger ankommenden Sprachinformation.
Weitere Codierverfahren sind angegeben in einem Aufsatz mit dem Titel "Bitratenreduktion bei Sprache: Stand der Anwendung in Fernmeldenetzen" von Günter Zedler, der abgedruckt ist in der DE-Zeitschrift ntz, Band 38 (1985) Heft 11 ab Seite 762. Auf Seite 767 sind weitere Sprachcodierverfahren erwähnt, womit eine gegenüber den bereits erwähnten Puls-Code-Modulationsverfahren niedrigere Bitrate erreicht wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Meßverfahren zum Beurteilen der Güte von Sprachcodierern und/oder Übertragungsstrecken anzugeben, womit eine objektive Aussage über die bei einer Sprachübertragung zu erwartende Qualität gegeben ist.
Diese Aufgabe wird durch Merkmalskombinationen gelöst, wie sie im Patentanspruch 1 angegeben sind.
Damit wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß die Eigenschaften von verschiedenartigen Sprachcodierern und/oder Übertragungsstrecken bzw. Kanäle objektiv ermittelt werden können. Es kann also festgestellt werden, welche Art von Sprachcodierern bzw. Übertragungsstrecken für einen bestimmten Anwendungsfall am besten geeignet sind. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung ist ein Spracherkenner SPE dargestellt, an dessen Eingang E über einen Auswahlschalter AS verschiedene Sprachcodierer SPC 1 bis SPCn und auch Übertragungsstrecken, bzw. Übertragungs­ kanäle ÜK anschaltbar sind. An den Ausgang A des Spracherkenners oder Sprechererkenners SPE ist ein Auswerterechner AR angeschlossen. Es ist ein Speicher SP vorgesehen, worin digitalisierte Sprachproben SP-Pr sowie Testsignale TS, beispielsweise nach dem Puls-Code- Modulationsverfahren codiert abgelegt sind. An den Ausgang dieses Speichers SP ist ein Digital-Analog- Umsetzer D/A-U angeschlossen, der analoge Sprache oder Testsignale an die Eingänge der Sprachcodierer SPC 1 bis SPCn bzw. Übertragungskanäle ÜK abgibt. Es ist außerdem, wie in der dargestellten Schaltstellung gezeigt, ein direkter Weg vorgesehen, so daß Sprach- und Testsignale direkt auf den Eingang E des Spracherkenners oder Sprechererkenners SPE gelangen können.
Es ist zweckmäßig, das Meßverfahren so zu beginnen, daß der direkte Weg besteht und kein Sprachcodierer SPC oder Übertragungskanal ÜK dazwischengeschaltet ist. Auf diese Weise läßt sich leicht ermitteln, wie groß die Erkennungsrate des Spracherkenners oder Sprechererkenners SPE unabhängig von irgendwelchen anderen Größen ist. Durch die Einstellung des Auswahlschalters AS kann nun bestimmt werden welcher der Sprachcodierer SPC 1 bis SPCn bzw. Übertragungskanäle ÜK beurteilt werden soll. Im Verlauf des Meßvorgangs werden nacheinander verschiedene Testsignale TS und/oder Sprachproben SP-Pr aus dem Speicher SP ausgelesen und über den bereits beschriebenen Weg dem Spracherkenner oder Sprechererkenner SPE angeboten. Am Ausgang Ades Spracherkenners bzw. Sprechererkenners SPE erscheint daraufhin eine erkannte Bedeutung EB des betreffenden Signals oder Sprachwortes. Dies geschieht in bekannter Weise dadurch, daß ein im Spracherkenner oder Sprechererkenner SPE befindlicher Vergleicher V die in einem Referenzmusterspeicher RM-SP befindlichen Referenzmuster mit dem von einer Sprachanlyseeinrichtung SPA aufgrund des angebotenen Signals ermittelten Referenzmuster vergleicht. Bei diesem Vorgang ist der im Spracherkenner bzw. Sprechererkenner SPE befindliche Umschalter U in seiner Arbeitsstellung, so daß das von der Sprachanalyseeinrichtung SPA ermittelte Referenzmuster direkt an den Vergleicher V gelangt.
Die erkannte Bedeutung eines Testsignals TS bzw. einer Sprachprobe SP-Pr wird dem Auswerterechner AR angeboten. Parallel dazu erhält der Auswerterechner auf direktem Wege die wahre Bedeutung WB des jeweilige Testsignals TS bzw. der Sprachprobe SP-Pr die in dem bereits erwähnten Speicher SP in einen besonderen Bereich WB-Sp abgelegt ist. Vom Auswerterechner AR wird nun laufend ein Vergleich zwischen der wahren Bedeutung WB und der vom Spracherkenner, bzw. Sprechererkenner SPE erkannten Bedeutung EB durchgeführt. Es wird dabei ermittelt, wie oft eine Übereinstimmung vorliegt. Daraus kann der Auswerterechner AR eine Erkennungsrate berechnen. Vom Auswerterechner AR aus kann der im Spracherkenner, bzw. Sprechererkenner SPE befindliche Vergleicher V in seiner Genauigkeit variiert werden. Damit kann die Erkennungsschwelle, bzw. Zurückweisungsschwelle verändert werden. Die sich daraus ergebenden Änderungen bei der Erkennungsrate werden dann vom Auswerterechner AR ermittelt. Die so entstehenden Auswerteergebnisse AE können zur weiteren Verarbeitung abgegeben oder direkt ausgedruckt werden.

Claims (6)

1. Meßverfahren zum Beurteilen der Güte von Sprachcodierern und/oder Übertragungsstrecken, wobei es auf das Erfassen der Verständlichkeit der am Empfänger wahrnehmbaren Sprache oder Signale ankommt, dadurch gekennzeichnet,
daß Sprachproben und/oder Testsignale wovon ein Spracherkenner oder Sprechererkenner (SPE) zuvor während einer Lernphase Referenzmuster gebildet hat, über einen zu beurteilenden Sprachcodierer (SPC 1 bis SPCn), bzw. eine zu testende Übertragungsstrecke (ÜK) diesem Spracherkenner, bzw. Sprechererkenner (SPE) angeboten werden,
daß mit einem Auswerterechner (AR) ein Vergleich zwischen der aus einem Sendespeicher (S-SP) angebotenen wahren Bedeutung (WB) und der vom Spracherkenner, bzw. Sprechererkenner (SPE) erkannten Bedeutung (EB) einer Sprachprobe oder eines Testsignals durchgeführt wird, wobei gleichzeitig über einen Meßzyklus hinweg eine Fehlerrate oder ein Maß für die Erkennungssicherheit errechnet wird.
2. Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn von Messungen eine direkte Eingabe der Sprachproben und/oder Testsignalen erfolgt, um die dem Sprach- oder Sprechererkenner (SPE) eigene Erkennungsrate oder Erkennungssicherheit zu ermitteln.
3. Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückweisungsschwelle des Sprach- oder Sprechererkenners (SPE) variiert werden kann.
4. Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Sendespeicher (S-SP) gezielt besondere Worte abrufbar sind.
5. Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sprach- oder Sprechererkenner (SPE) ein steuerbarer Auswahlschalter (AS) vorgeschaltet ist, worüber eine direkte Signaleingabe und eine Auswahl des zu testenden Objektes (SPC, ÜK) ermöglicht wird.
6. Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anwendung von sprecherunabhängigen Spracherkenner (SPE) bereits abgespeicherte Referenzmuster benutzt werden und Worte und/oder Testsignale entsprechender Bedeutung aus dem Sendespeicher (S-SP) angeboten werden.
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