DE3707598A1 - Weichstoffflachdichtung fuer insbesondere verbrennungskraftmaschinen - Google Patents
Weichstoffflachdichtung fuer insbesondere verbrennungskraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Weichstoffflachdichtung für
bevorzugt Verbrennungskraftmaschinen, wie eine
Zylinderkopfdichtung, eine Auspuffflanschdichtung oder eine
Nebendichtung, bestehend aus einem Laminat mit Graphitplatten
oder Graphitfolien und gegebenenfalls einer metallischen
Verstärkungsplatte.
Ursprünglich aus Asbestfaservliesen bestehende
Weichstoffflachdichtungen werden heute schon vielfach aus
asbestfreien Weichstoffen hergestellt. Für
Zylinderkopfdichtungen von Verbrennungskraftmaschinen sind vor
allem wegen ihres guten Verformungsverhaltens und ihrer
erhöhten Temperaturbeständigkeit Dichtungen aus
Graphitplatten- oder Graphitfolienlaminaten mit gegebenenfalls
zur Verstärkung einliegenden Metallblechen bekannt.
Nachteilig bei Graphitdichtungen ist das Kleben des
Graphitmaterials an den Dichtflächen des Motors unter
Betriebsbedingungen. Offensichtlich schon allein aufgrund der
Schichtgitterstruktur des Graphits wird das Kleben unter
Druck, Temperatur und Medieneinfluß begünstigt. Durch das
Kleben können Funktionsstörungen der Dichtungen entstehen und
sie müssen vielfach bei Reparaturarbeiten am Motor durch neue
Dichtungen ausgetauscht werden. Aus diesem Grund hat man daher
nach der GB-PA 21 31 500 Dichtungen aus expandiertem Graphit
mit ganz- oder teilflächigen Beschichtungen aus Furanharz, das
eine entsprechende Antiklebwirkung besitzt, überzogen.
Graphitfolien oder Graphitplatten, die durch Verpressen der
losen Graphitteilchen hergestellt werden, besitzen darüber
hinaus nur eine geringe Festigkeit. Beim Stanzen der
Dichtungen aus den Graphitplatten oder Folien können vielfach
Schichtausbrüche an den Stanzkanten entstehen, oder vor allem
in relativ schmalen Zonen, zum Beispiel im Stegbereich
zwischen den nebeneinanderliegenden Brennraumöffnungen einer
Zylinderkopfdichtung für Mehrzylindermotoren, können sich bei
der Handhabung Risse mit nachfolgenden Ausbrüchen bilden.
Ähnlich wie bei Faservliesdichtungen werden daher den
Graphitmassen organische Bindemittel, wie zum Beispiel nach
der GB-PS 15 76 601 elastomere Bindemittel oder der US-PS
42 34 638 Kunstharzbindemittel, hinzugegeben, welche die
Festigkeit des Graphitmaterials erhöhen.
Wegen der pulverförmigen Form der Graphitteilchen sind aber
dann hohe Bindemittelanteile von bis zu 30 Gewichtsprozent
oder mehr für eine ausreichende Festigkeit und Abdichtgüte
erforderlich. Solche Graphitmaterialien sind aber dann schon
zu hart, das Stanzen der Dichtungen wird wesentlich erschwert
und hohe organische Bindemittelanteile in der Dichtung setzen
ihre angestrebte hohe Temperaturbeständigkeit und ihre
Verformungseigenschaften wesentlich herab. Nach beispielsweise
der FR-PA 25 34 851 wurden daher Graphitplatten mit wenig
organischen Bindemittelanteilen etwa 14 Gewichtsprozent
organische Fasern zur Erhöhung der Festigkeit hinzugefügt,
allerdings ist es aufwendig, und schwierig, beim Verpressen des
Graphits diese Fasern gleichmäßig mit voller Wirkung im
Graphit zu verteilen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Flachdichtung gemäß Oberbegriff des Hauptanspruchs zu
schaffen, dessen Graphitmaterial bei guten
Verformungseigenschaften und guter Temperaturbeständigkeit
auch eine die Verarbeitung ermöglichende gute Festigkeit bei
geringer Klebneigung und Ausbruchssicherheit besitzt. Die
Dichtung soll darüber hinaus einfach und kostensparend
herstellbar sein.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Flachdichtung
gelöst, deren Graphitmaterial im Graphit über den Querschnitt
gleichmäßig verteilt ein Bindemittel und eine dem Kleben
entgegenwirkende Substanz enthält. Vorzugsweise enthält das
Graphitmaterial zwischen 1 und 15 Gewichtsprozent Bindemittel
und zwischen 0,5 und 10, vorzugsweise aber etwa 3
Gewichtsprozent dem Kleben entgegenwirkende Substanz.
An in Versuchen hergestellten Plattenmaterialien wurden an und
für sich überraschenderweise in Testversuchen gute
Dichtungseigenschaften festgestellt. Offensichtlich scheint es
bei der Dichtung auf das Zusammenwirken der organischen
Bindemittel und der dem Kleben entgegenwirkenden Substanzen
anzukommen. Die fein verteilten dem Kleben entgegenwirkenden
Substanzen bewirken schon alleine die Klebfreiheit der
Dichtung an den Dichtflächen. Beim Stanzen machen aber die dem
Kleben entgegenwirkenden Substanzen die Dichtung geschmeidiger,
die Mittel wirken als Gleitmittel und trotz relativ geringer
Bindemittelanteile kann es an den Stanzrändern nicht mehr zu
Graphitausbrüchen kommen. Analog ist die geschmeidigere
Dichtung leichter handhabbar und Risse, etwa im Stegbereich,
können nicht mehr auftreten. Bindemittel und die dem Kleben
entgegenwirkende Substanz verbessern zugleich die
Querschnittsdichtigkeit der Dichtung. Neben der
Porenausfüllung wirken die dem Kleben entgegenwirkenden
Substanzen wasserabweisend und ölabstoßend und verstärken die
Abdichtwirkung gegenüber den Abdichtungsmedien. Eine sonst an
und für sich zur Verbesserung der Querschnittsdichtigkeit
übliche Imprägnierung des Weichstoffs entfällt. Durch die im
Graphitplattenmaterial anwesenden geringen Mengen an
organischen Substanzen bleiben die Dichtungseigenschaften des
Graphits in bezug auf die Verformungs- und
Temperatureigenschaften erhalten. Als Kunstharzbindemittel
werden bevorzugt duroplastische Kunstharze, wie Epoxidharze,
Melaminharze oder Phenolharze, verwendet, die in reaktiver
Form gegebenenfalls zusammen mit Vernetzern und
Vernetzungshilfsmitteln den Graphitmassen zugegeben und danach
in verpreßtem Plattenmaterial bevorzugt thermisch ausgehärtet
werden. als elastomere Bindemittel werden bevorzugt
entsprechend beständige Fluorelastomere, Silikonelastomere
oder Nitrilbutadienelastomere verwendet, die in Form ihrer
vulkaniniserbaren Kautschukmischungen oder als Latex den
Graphitmassen zugegeben und danach im verpreßten
Graphitmaterial thermisch vulkanisiert werden.
Die dem Kleben entgegenwirkenden Substanzen bestehen bevorzugt
aus Metallseifen oder synthetischen Wachsen oder aber auch aus
feinen Polytetrafluorethylenteilchen. Als Metallseifen können
zur optimalen Antiklebwirkung Metallsalze organischer Säuren
mit bevorzugt mehr als 12 Kohlenstoffen verwendet werden.
Besonders gute Wirkungen zeigten Palmitate, Stearate,
Behenate, Arachinate oder Montanate der Metalle Natrium,
Lithium, Calcium, Aluminium, Magnesium, Zink oder Zinn. Die
synthetischen Wachse besitzen bevorzugt einen Erweichungspunkt
oberhalb der Einsatztemperaturen von etwa 115°C und bestehen
ausFettsäureamiden (Amidwachs), Esterwachsen oder
Kohlenwasserstoffwachsen (Montanwachsen). Als Fluorpolymere
werden bevorzugt micronisierte Polytetrafluorethylenteilchen
mit einem Durchmesser bis zu maximal 0,1 mm verwendet.
Zusammen mit den Bindemitteln können den Graphitmassen
gleichzeitig haftvermittelnde Substanzen, wie Silane oder
organische Titane, zugegeben werden, die die Wirkung der
Bindemittel erhöhen und zugleich kann die Haftung von bei
Dichtungen üblichen Auflagen oder Überzügen zu den Dichtungen
verbessert werden. Zur Verbilligung des Graphitmaterials kann
in der Dichtungsplatte ein Teil des Graphits durch billigere
Füllstoffe wie Glimmer, Schwerspat oder dergleichen ersetzt
sein, wobei maximal diese Füllstoffe zu etwa 50
Gewichtsprozent den Graphit ersetzen.
Durch die Erfindung ist somit eine Flachdichtung auf der Basis
von Graphitplattenmaterial geschaffen, die sich als
asbestfreie Dichtung in Verbrennungskraftmaschinen, vor allem
als Zylinderkopfdichtung, Auspuffflanschdichtung oder
Nebendichtung eignet. Die Herstellung der Dichtung erfordert
außer dem Einmischen der Zusatzstoffe keine zusätzlichen
verteuernden Verfahrensschritte. Durch den möglichen Ersatz
des teuren bevorzugt expandierten Graphitmaterials durch
preiswertere Füllstoffe können vorteilhaft die Materialkosten
der Dichtung gesenkt werden. Außer für
Verbrennungskraftmaschdinen sind die Dichtungen auch für
ähnlich beanspruchte Abdichtungsfälle, zum Beispiel in
chemischen Apparaten, geeignet.
Claims (9)
1. Weichstoffflachdichtung für bevorzugt
Verbrennungskraftmaschinen, wie insbesondere eine
Zylinderkopfdichtung, Auspuffdichtung oder sonstige
Nebendichtung, bestehend aus einem Laminat mit mindestens
einer Graphitplatte oder Graphitfolie und gegebenenfalls
einer metallischen Verstärkungsplatte, dadurch
gekennzeichnet, daß das Graphitmaterial über den
Querschnitt gleichmäßig verteilt Bindemittel und eine dem
Kleben entgegenwirkende Substanz enthält.
2. Weichstoffflachdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Graphitmaterial zwischen 1 und 15
Gewichtsprozent Bindemittel und 0,5 und 10
Gewichtsprozent dem Kleben entgegenwirkende Substanzen
enthält.
3. Weichstoffflachdichtung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel Kunstharze,
Elastomere und/oder anorganische Substanzen sind.
4. Weichstoffflachdichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
organischen Bindemittel als duroplastische Kunstharze in
reaktiver Form, als Kautschukmischung oder Latex zusammen
mit den gegebenenfalls erforderlichen Vernetzungsmitteln,
Vernetzungshilfsmitteln und/oder Vernetzungskatalysatoren
den Graphitmassen zugegeben sind, und daß die organischen
Bindemittel in der fertig gepreßten Graphitplatte
ausgehärtet, vernetzt und/oder vulkanisiert sind.
5. Weichstoffflachdichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dem
Kleben entgegenwirkende Substanz aus Metallseifen,
synthetischen Wachsen und/oder bevorzugt mikronisiertem
Polytetrafluorethylen in pulvriger bis feinkörniger Form
besteht.
6. Weichstoffflachdichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metallseifen aus Metallsalzen organischer Säuren mit mehr
als 12 C-Atomen bestehen.
7. Weichstoffflachdichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wachse
aus Fettsäureamiden (Amidwachs), Esterwachsen und/oder
Kohlenwasserstoffwachsen (Montanwachsen) mit einem
Erweichungspunkt oberhalb 115°C bestehen.
8. Weichstoffflachdichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Graphitmaterial haftvermittelnde Zusätze aus organischen
Titanaten und/oder Silanen enthält.
9. Weichstoffflachdichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im
Graphitmaterial das Graphit bis zu 50 Gewichtsprozent
anorganische Füllstoffe enthält.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707598 DE3707598A1 (de) | 1987-03-10 | 1987-03-10 | Weichstoffflachdichtung fuer insbesondere verbrennungskraftmaschinen |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873707598 DE3707598A1 (de) | 1987-03-10 | 1987-03-10 | Weichstoffflachdichtung fuer insbesondere verbrennungskraftmaschinen |
Publications (1)
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DE3707598A1 true DE3707598A1 (de) | 1988-09-22 |
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ID=6322653
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS63235388A (de) |
DE (1) | DE3707598A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008053128A1 (de) * | 2008-10-24 | 2010-05-06 | Federal-Mogul Sealing Systems Gmbh | Flachdichtung |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2441602A1 (de) * | 1974-08-30 | 1976-04-01 | Sigri Elektrographit Gmbh | Flachdichtung |
DE2803952A1 (de) * | 1977-02-07 | 1978-08-24 | Klinger Ag | Kautschukgebundener blaehgraphit |
US4234638A (en) * | 1976-07-23 | 1980-11-18 | Nippon Carbon Co., Ltd. | Composite graphite sheets |
-
1987
- 1987-03-10 DE DE19873707598 patent/DE3707598A1/de not_active Withdrawn
-
1988
- 1988-03-10 JP JP5508188A patent/JPS63235388A/ja active Pending
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DE102008053128A1 (de) * | 2008-10-24 | 2010-05-06 | Federal-Mogul Sealing Systems Gmbh | Flachdichtung |
Also Published As
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JPS63235388A (ja) | 1988-09-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |