DE3704049C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
Bei einer solchen, aus der US-PS 45 06 554 bekannten Vorrichtung
ist eine Hülse aus magnetischem Material vorgesehen,
die konzentrisch auf einer Welle sitzt und mit
dieser fest verbunden ist. Zwei ringförmige Bereiche der
Hülse weisen Schlitze auf, die regelmäßig auf den Umfang
verteilt sind und in einem Winkel von 45° zur Längsachse
der Welle angeordnet sind. Zwei über den ringförmigen Bereichen
angeordnete Erregerspulen erzeugen einen Magnetfluß.
Zwei weitere Spulen erfassen die magnetostriktive
Änderung bei einem auf die Welle ausgeübten Drehmoment.
Außerdem ist in dieser Druckschrift angegeben, daß in einem
Winkel von 45° zur Längsachse der Welle verlaufende
Nuten auch unmittelbar in die Mantelfläche der Welle geschnitten
werden können, die in zwei parallelen ringförmigen
Abschnitten angeordnet sind. Schließlich ist ebenfalls
angegeben, daß infolge der erforderlichen hohen Festigkeit
und großen Härte der Welle deren magnetische Eigenschaften
nicht optimal gemacht werden können.
Aus der DE-OS 29 39 620 ist es bekannt, eine zur Drehmomentmessung
verwendete Welle mit einem ringförmigen Bereich
von schräg zur Längsachse angeordneten Schlitzen
auszubilden. Die auf der Welle angeordnete Schlitzreihe
wird beidseitig von Flanschen begrenzt. Dieses bekannte
Drehmoment-Meßverfahren beruht darauf, daß in Abhängigkeit
des zu übertragenden Drehmoments eine axiale Längenänderung
der Welle bewirkt wird. Wird ein Drehmoment von
der Welle übertragen, ändert sich entsprechend die Lage
der Flansche in axialer Richtung, was mit einem induktiven
Wegaufnehmer erfaßt wird.
Die US-PS 44 16 161 beschreibt eine Drehmoment-Meßvorrichtung,
die eine Welle mit einem Bereich aufweist, der
aus zwei Schichten ferromagnetischen Materials unterschiedlicher
Koerzitivfeldstärke besteht. Die Änderung
der Magnetisierung der sich drehenden, ein Drehmoment
übertragenden Welle wird erfaßt und zur Ermittlung des
Drehmomentes verwendet. Diese Schichten aus ferromagnetischem
Material können durch Plattieren auf der Welle aufgetragen
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art so auszubilden,
daß sie bei hoher Festigkeit der Welle auch stabile
und gute magnetische Eigenschaften dieser sicherstellt
und eine hohe Meßempfindlichkeit hat.
Bei einer Vorrichtung der genannten Art ist diese Aufgabe
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst.
Durch das Härten der Oberflächenschicht der Welle bis zu
einer bestimmten Tiefe, wodurch sich ein bestimmter gehärteter
Bereich der Stege ergibt, der mindestens 10%
ihres Querschnittes einnimmt, wird die Festigkeit der
Welle und deren Oberflächenhärte weiter erhöht und es
werden gleichzeitig ihre magnetischen Eigenschaften verbessert
und stabilisiert, insbesondere wird die Hysterese
vermindert. Der angegebene besondere Höhenunterschied
zwischen Stegen und Nuten führt zu einer Verbesserung der
Empfindlichkeit bei der Messung des Drehmomentes.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der
Zeichnung erläutert. Im einzelnen zeigt
Fig. 1 eine Darstellung einer Welle zur Erläuterung der
Ausrichtung von durch Einwirkung eines Drehmoments
auf die Welle hervorgerufenen Zug- und Druckspannungen,
Fig. 2 und 3 schematisierte Seiten- bzw. Stirnansichten
eines Abgriffsteils einer bekannten Torsionsmeßvorrichtung,
Fig. 4 eine teilweise im Schnitt dargestellte, schematisierte
Seitenansicht eines Abgriffsteils einer
Torsionsmeßvorrichtung in einer Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 5 eine Seitenansicht zweier an der in Fig. 4 gezeigten
Welle ausgebildeter Reihen einander entgegengesetzt
geneigter Nuten,
Fig. 6 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie 6-6
in Fig. 5,
Fig. 7 eine vergrößerte Schnittansicht einer der in Fig. 5
dargestellten Nuten,
Fig. 8 ein Diagramm einer elektrischen Schaltung zum Messen
einer Verdrehung unter Verwendung des in Fig. 4
gezeigten Abgriffsteils,
Fig. 9A und 9B grafische Darstellungen von Änderungen der
Potentiale an zwei Verbindungspunkten der Schaltung
nach Fig. 8 bei Verdrehung der Welle im Uhrzeiger-
bzw. im Gegenzeigersinn,
Fig. 10 eine grafische Darstellung der Abhängigkeit der
Potentialdifferenz zwischen den beiden vorstehend
genannten Verbindungspunkten von der Richtung und
Größe der Verdrehung,
Fig. 11 eine grafische Darstellung einer Ausgangscharakteristik
einer Torsionsmeßvorrichtung gemäß einer
Fig. 4 entsprechenden Ausführungsform,
Fig. 12 eine grafische Darstellung der Abhängigkeit der
Empfindlichkeit einer Torsionsmeßvorrichtung der
in Fig. 4 gezeigten Art von der Frequenz einer an
die Erregerspulen der Vorrichtung gelegten Wechselspannung,
Fig. 13 eine grafische Darstellung einer Ausgangscharakteristik
einer herkömmlichen Torsionsmeßvorrichtung,
Fig. 14 eine schematisierte Darstellung einer örtlichen
anisotropen Verteilung der magnetischen Permeabilität
in einem Oberflächenbereich einer gewöhnlichen
Welle,
Fig. 15 eine grafische Darstellung der Änderungen von Ausgangssignalen
einer herkömmlichen Torsionsmeßvorrichtung
während einer Umdrehung einer zu untersuchenden
Welle,
Fig. 16 eine Seitenansicht einer Welle mit zwei Reihen von
einander entgegengesetzt geneigten Rippen anstelle
der in Fig. 5 gezeigten Nuten,
Fig. 17 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie 17-17
in Fig. 16,
Fig. 18 eine vergrößerte Schnittansicht einer der in Fig. 16
gezeigten Rippen,
Fig. 19 eine Seitenansicht einer Welle mit einer abgewandelten
Ausführung der Nuten gemäß Fig. 5,
Fig. 20 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie 20-20
in Fig. 19,
Fig. 21 eine vergrößerte Schnittansicht einer der in Fig. 19
gezeigten Nuten,
Fig. 22 eine teilweise im Schnitt dargestellte, schematisierte
Seitenansicht eines Abgriffsteils einer
Torsionsmeßvorrichtung gemäß einer anderen Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 23 eine grafische Darstellung der Abhängigkeit der
Empfindlichkeit der Vorrichtung nach Fig. 22 von
der Tiefe der in Fig. 22 gezeigten Spiralnuten,
Fig. 24 eine Seitenansicht eines Teils der in Fig. 22
dargestellten Welle,
Fig. 25 und 26 grafische Darstellungen der Abhängigkeit der
Empfindlichkeit der in Fig. 22 gezeigten Torsionsmeßvorrichtung
von der Breite der an der Welle ausgebildeten
Spiralnuten bzw. -stege,
Fig. 27 bis 31B vereinfachte Darstellungen von den in Fig. 4
Dargestellten entsprechenden Nuten und Stegen zur
Erläuterung ihrer Breite, Länge und gegenseitigen
Abstände,
Fig. 32 bis 34 schematisierte, vergrößerte Schnittansichten
von den in Fig. 22 Dargestellten entsprechenden
Nuten und Stegen,
Fig. 35 eine grafische Darstellung der Beziehung zwischen
der Dicke einer an der Welle nach Fig. 22 ausgebildeten
karburierten Schicht und dem Grad der
Hysterese der Welle,
Fig. 36 eine vergrößerte Schnittansicht der vorstehend
genannten karburierten Schicht,
Fig. 37 und 38 jeweils die Hauptelemente eines Abgriffsteils
entsprechend Fig. 22 zur Darstellung ihrer relativen
Breite,
Fig. 39 eine grafische Darstellung einer Ausgangscharakteristik
einer Torsionsmeßvorrichtung der in Fig. 22
gezeigten Art bei andauernder Verdrehung der zu
untersuchenden Welle um einen vorbestimmten Winkel
und
Fig. 40 eine grafische Darstellung des Verlaufs von Ausgangssignalen
der gleichen Vorrichtung bei einer
Umdrehung der Welle.
Durch die Einwirkung eines in bezug auf den Querschnitt
einer in Fig. 1 gezeigten zylindrischen Stange oder Welle
100 im Uhrzeigersinn gerichteten Drehmoments T entsteht
eine in bezug auf die Längsachse C der Welle 100 in einem
Winkel von ca. 45° nach rechts geneigt verlaufende Zugspannung
+σ und eine in bezug auf die Axialrichtung in
einem Winkel von ca. 45° nach links geneigt verlaufende
Druckspannung -σ am Umfang der Welle 100. Bei einer Welle
100 aus einem magnetischen Werkstoff mit positiver Magnetostriktion
bewirkt dies eine Erhöhung der magnetischen
Permeabilität in Richtung der Zugspannung +σ und eine
Verringerung derselben in Richtung der Druckspannung -σ.
Fig. 2 und 3 zeigen die Umrisse eines Abgriffsteils einer
bekannten Torsionsmeßvorrichtung zum Messen eines auf die
Welle 100 aus magnetischem Werkstoff einwirkenden Drehmoments.
Zu dem Abgriffsteil gehört ein Joch 12 aus einem
eine hohe Permeabilität aufweisenden Werkstoff, z. B.
"Permalloy", welches nahe der zylindrischen Oberfläche der
Welle angeordnet ist, so daß zwischen dieser und den
magnetischen Polen des Jochs 12 jeweils ein enger Spalt 13
von einer vorbestimmten Breite verbleibt. Das Joch 12 trägt
in einer diagonalen Anordnung ein Paar Erregerspulen 14 zum
Erzeugen eines Magnetkreises, in welchem die Welle 100 ein
Teil des Weges für den Magnetfluß darstellt, und ein Paar
Sonderspulen 16. Zu der Torsionsmeßvorrichtung gehört
ferner eine (nicht gezeigte) elektrische Schaltung, welche
bei Ausübung eines beispielsweise im Uhrzeigersinn gerichteten
Drehmoments auf die Welle eine Ausgangsspannung
erzeugt, welche der Summe der durch die in bezug auf die
Axialrichtung in einem Winkel von 45° nach rechts geneigt
verlaufende Zugspannung +σ hervorgerufenen Erhöhung der
Permeabilität und der durch die in bezug auf die Axialrichtung
in einem Winkel von 45° nach links geneigt verlaufende
Druckspannung hervorgerufenen Verringerung der Permeabilität
entspricht. Eine Torsionsmeßvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung arbeitet nach dem gleichen Prinzip.
Fig. 4 bis 7 zeigen das Abgriffteil einer Torsionsmeßvorrichtung
in einer Ausführungsform der Erfindung. Das
Abgriffsteil steht in Wirkbeziehung zu einer zylindrischen
Welle 20, welche unter Einwirkung eines zu messenden Drehmoments
steht. Die Welle 20 ist wenigstens in ihrem zylindrischen
Oberflächenbereich aus einem magnetostriktive
Eigenschaften aufweisenden magnetischen Werkstoff gefertigt,
z. B. aus Kohlenstoffstahl oder einem legierten Stahl wie
Ni-Cr-Mo-Stahl oder einer FE-13A1-Legierung. Zum Abgriffteil
gehört ein aus einem Werkstoff hoher Permeabilität
gefertigtes zylindrisches Joch 24, welches derart um die
Welle 20 herum angeordnet ist, daß zwischen der Oberfläche
der Welle und den Polen des Jochs schmale Spalte 25 von
einer vorbestimmten Breite verbleiben. Das Joch 24 umschließt
ein Paar Erregerspulen 26A und 26B.
Auf einem Abschnitt 20a der Welle 20 ist in deren zylindrischer
Oberfläche eine erste Reihe von Nuten 22a ausgebildet,
welche parallel zueinander in einem Winkel von 45°
zur Längsachse C der Welle 20 verlaufen. Durch die Ausbildung
der Nuten 22A ist zwischen diesen eine entsprechende
Anzahl von erhöhten Stegen 23A auf dem Abschnitt 20a der
Welle 20 vorhanden, welche in demselben Winkel wie die
Nuten 22A geneigt verlaufen. In einem dem Abschnitt 20a
in geringem Axialabstand benachbarten Abschnitt 20b der
Welle 20 ist in der zylindrischen Oberfläche eine zweite
Reihe von parallelen Nuten 22B ausgebildet, welche in den
ersten Nuten 22A entgegengesetzter Richtung in einem
Winkel von 45° zur Achse C der Welle 20 geneigt verlaufen.
Zwischen den Nuten 22B verbleibende Stege 23B sind in demselben
Winkel geneigt wie diese. Die erste und die zweite
Reihe von Nuten 22A bzw. 22B sind somit in bezug auf eine
Querschnittsebene der Welle 20 symmetrisch ausgebildet.
Die im Joch 24 zur Linken angeordnete Erregerspule 26A
umgibt die erste Reihe der in der Welle 20 ausgebildeten
Nuten 22A, während die zur Rechten angeordnete Erregerspule
26B die zweite Reihe der Nuten 22B umgibt. Für die
Messung einer Verdrehung der Welle 20 bzw. eines auf diese
einwirkenden Drehmoments wird eine vorbestimmte Wechselspannung
an die beiden Erregerspulen 26A und 26B gelegt.
Fig. 8 zeigt eine elektrische Schaltung zum Messen eines
Drehmoments T unter Verwendung des in Fig. 4 bis 7 gezeigten
Abgriffsteils. Die Schaltung umfaßt eine Brückenschaltung,
welche aus den jeweils eine Induktivität L1
bzw. L2 darstellenden Erregerspulen 26A und 26B sowie aus
zwei denselben Widerstandswert R aufweisenden Widerständen
30A und 30B zusammengesetzt ist. Für die Abgleichung ist
ferner ein Regelwiderstand 32 vorhanden. Ein als Wechselspannungsquelle
dienender Oszillator 34 ist mit den
Verbindungspunkten A und C der Brückenschaltung verbunden,
um die Erregerspulen 26A und 26B in der gleichen Richtung
zu erregen und die Brückenschaltung mit einer konstanten
Wechselspannung zu speisen, welche eine Amplitude V und
eine Frequenz f hat. Bei Erregung der Erregerspulen 26A
und 26B durch die Wechselspannung entstehen um jede Spule
26A und 26B herum Magnetkraftlinien mit einem Magnetfluß,
welcher von der Welle 20 über einen Spalt 25 zum Joch 24
und über den anderen Spalt 25 zurück zur Welle 20 verläuft.
Um die Empfindlichkeit der Torsionsmeßvorrichtung zu
erhöhen, sind die beiden Erregerspulen 26A und 26B vorzugsweise
so angeschlossen, daß die von ihnen erzeugten Magnetfelder
gleichsinnig gerichtet sind.
Bei Ausübung eines wie in Fig. 4 dargestellt im Uhrzeigersinn
gerichteten Drehmoments T auf die Welle 20 entfaltet
die in der Welle 20 erzeugte Zugspannung +σ ihre größte
Wirkung in den Stegen 23B, da diese in der Richtung der
Zugspannung verlaufen, während die Druckspannung -σ ihre
größte Wirkung in den entgegengesetzt geneigt verlaufenden
Stegen 23A entfaltet. Bei einer Welle 20 aus einem magnetischen
Werkstoff mit positiv magnetostriktiver Eigenschaft
bewirkt die Zugspannung in den Stegen 23B eine beträchtliche
Erhöhung der Permeabilität, während die Druckspannung
in den linksseitigen Stegen 23A eine beträchliche Verringerung
der Permeabilität zur Folge hat. Daraus ergibt sich
eine Verringerung der Induktanz L1 der Spule 26A und eine
entsprechende Vergrößerung der Induktanz der anderen Spule
26B. Unter Einwirkung eines in bezug auf die Achse C im
Gegenzeigersinn gerichteten Drehmoments tritt die umgekehrte
Wirkung ein. Aufgrund derartiger Änderungen der Induktanzen
L1 und L2 ist die in Fig. 8 gezeigte Brückenschaltung dann
nicht
mehr abgeglichen, so daß zwischen einander gegenüberliegenden
Verbindungspunkten B und B′ eine Potentialdifferenz
vorhanden ist, welche als Ausgangssignal für die
Ermittlung des Drehmoments bzw. der Verdrehung verwendbar
ist.
Die in den Gliedern ABC und AB′C der Brückenschaltung
fließenden Ströme i1 bzw. i2 lassen sich durch die folgenden
Gleichungen (1) bzw. (2) ausdrücken:
i1 = V/[R2 + (2πfL1)2]1/2 (1)
i2 = V/[R2 + (2πfL2)2]1/2 (2).
i2 = V/[R2 + (2πfL2)2]1/2 (2).
Eine Vergrößerung oder Verminderung der Induktanz L1
(oder L2) bewirkt somit eine Verringerung bzw. Verstärkung
des Stroms i1 (oder i2).
Das Potential V1 an der Verbindungsstelle B und das Potential
V2 an der Verbindungsstelle B′ lassen sich durch die
folgenden Gleichungen (3) bzw. (4) ausdrücken:
V1 = i1 · R (3)
V2 = i2 · R (4).
V2 = i2 · R (4).
Die vorstehend erwähnte Potentialdifferenz Vd ist durch
den folgenden Ausdruck definiert:
Vd = V1 - V2 (5).
Ein in Verbindung mit der in Fig. 8 gezeigten Brückenschaltung
verwendeter Differentialverstärker 36 erzeugt
an seinen Ausgängen 38, 38′ eine Ausgangsspannung, welche
die Richtung und Größe des auf die Welle 20 einwirkenden
Drehmoments T angibt. Fig. 9A zeigt die Änderung des
Potentials V1 am Verbindungspunkt B in Abhängigkeit von
der Richtung und Größe eines auf die Welle 20 in Fig. 4
einwirkenden Drehmoments, während Fig. 9B entsprechende
Änderungen des Potentials V2 am Verbindungspunkt B′ darstellt.
Fig. 10 zeigt die Änderungen der Potentialdifferenz
Vd in Abhängigkeit von der Richtung und Größe des
Drehmoments. Die Potentialdifferenz Vd, d. h. also das
dem jeweiligen Drehmoment entsprechende Ausgangssignal
der vorstehend beschriebenen Schaltung verläuft linear, bis
die Spannungen in den geneigt verlaufenden Stegen 23A, 23B
an der Welle 20 eine Größenordnung von 10-4 unterschreiten.
Die gemäß der Erfindung an der Welle 20 ausgebildeten,
geneigt verlaufenden Nuten 22A, 22B und Stege 23A, 23B
dienen der Nutzbarmachung des sogenannten Skin-Effekts,
welcher beim Eintritt einer elektromagnetischen Welle in
einen magnetischen Werkstoff auftritt. Der Skin-Effekt
ergibt sich aus der Eindringtiefe δ, welche durch die
folgende Gleichung (6) ausgedrückt werden kann und das
Eindringen der elektromagnetischen Welle bis zu einer Tiefe
angibt, in welcher die Amplitude der Welle bis auf 1/e
des Anfangswerts abgeklungen ist.
δ = 1/(π · µ · σ · f)1/2 (6)
Darin ist µ die Permeabilität des magnetischen Werkstoffs
und σ die elektrische Leitfähigkeit des Werkstoffs.
Wie in Fig. 7 dargestellt, ist die Tiefe der in der Welle
20 ausgebildeten geneigten Nuten 22A und 22B größer als
die Eindringstufe δ des Werkstoffs der Welle. Im allgemeinen
ist eine Tiefe der Nuten 22A, 22B von ca. 0,5 bis
1,5 mm ausreichend, sofern die an die Erregerspulen 26A und
26B gelegte Wechselspannung eine ausreichend hohe
Frequenz f hat. Beispielsweise bei der als Werkstoff für
die Welle verwendbaren Fe-13A1-Legierung beträgt die
Permeabilität µ 4 × 10-5 H/m und die elektrische Leitfähigkeit
σ ist gleich 106 Ω-1m-1. Bei einer Eingangsfrequenz
f von 104 Hz ergibt sich dabei nach Gleichung (6)
eine Eindringtiefe δ von ca. 0,6 mm. In diesem Falle ist
die Tiefe der Nuten 22A, 22B vorzugsweise größer als 0,6 mm
und beträgt bis zu 1,0 mm, um die Empfindlichkeit der
Torsionsmeßvorrichtung zu verbessern. In der sich durch
das von der jeweiligen Erregerspule 26A und 26B erzeugte
magnetische Feld erstreckenden Welle 20 verteilt sich der
Magnetfluß im wesentlichen nur in der Oberflächenschicht,
deren Dicke ungefähr gleich der Eindringtiefe δ ist. Bei
Nichtvorhandensein der Nuten 22A, 22B verläuft ein großer
Teil des Magnetflusses parallel zur Längsachse C der Welle
20. Die geneigten Nuten 22A und 22B unterbrechen einen
solchen axialen Verlauf des Magnetflusses und bewirken, daß
ein großer Teil desselben entlang den zwischen den Nuten
22A, 22B gebildeten Stegen 23A bzw. 23B verläuft. Die
geneigt verlaufenden Nuten 22A, 22B bilden somit einen
magnetischen Widerstand und bewirken zusammen mit den
Stegen 23A, 23B eine geometrische Anisotropie des Magnetismus.
Dementsprechend bewirkt eine Verformung oder Verdrehung
der Welle 20 unter dem Einfluß eines Drehmoments
eine relativ große Änderung der Permeabilität in den beiden
Abschnitten 20a und 20b der Welle 20. Da die Zug- und
Druckspannungen in der Hauptsache einander entgegengesetzt
in einem Winkel von jeweils 45° zur Längsachse der Welle
gerichtet sind, ist eine optimale Erhöhung der Empfindlichkeit
der Torsionsmeßvorrichtung dadurch erzielbar, daß
man die Nuten 22A und 22B so ausbildet, daß sie einander
entgegengesetzt jeweils in einem Winkel von 45° zur Achse
der Welle verlaufen.
Dabei ist die Tatsache zu berücksichtigen, daß sich die
Eindringtiefe δ mit abnehmender Eingangsfrequenz f vergrößert.
Ist die Eingangsfrequenz f dabei so niedrig, daß
die Eindringtiefe δ größer ist als die Tiefe der Nuten 22A
und 22B, dann tritt eine beträchtliche Verschlechterung der
Empfindlichkeit der Torsionsmeßvorrichtung ein, da dann
ein größerer Teil des Magnetflusses in Längsrichtung der
Welle verläuft. Bei Erhöhung der Frequenz f entsteht in
der Welle ein Wirbelstrom, welcher in Radialrichtung der
Welle eine solche Verteilung aufweist, daß er im Bereich
der Achse am stärksten und an der zylindrischen Oberfläche
gleich Null ist. Dementsprechend vermag die Magnetisierung
an der Oberfläche der Welle Änderungen des äußeren Magnetfeldes
zu folgen, während die Magnetisierung im inneren
Bereich abgeschirmt ist. Der bevorzugte Bereich der Frequenz
der an die Erregerspule 26A und 26B gelegten Wechselspannung
liegt zwischen etwa 1 kHz und ca. 100 kHz. Bei
Verwendung einer Spannung mit einer derart hohen Frequenz
ist eine genügend hohe Empfindlichkeit bei niedriger
Hysterese erzielbar. Fig. 11 zeigt die Ausgangscharakteristik
der in Fig. 4 bis 8 dargestellten Torsionsmeßvorrichtung
unter den vorstehend anhand von Fig. 7 erläuterten
Bedingungen. Fig. 12 zeigt die Abhängigkeit dieser Vorrichtung
von der Eingangsfrequenz f. Daraus ist ersichtlich,
daß sich die Empfindlichkeit durch Erhöhung der Eingangsfrequenz
f auf 10 kHz oder darüber beträchtlich steigern
läßt, da dann der Skin-Effekt voll zur Wirkung kommt.
Fig. 13 zeigt die Ausgangscharakteristik der in Fig. 2 und
3 dargestellten bekannten Torsionsmeßvorrichtung, bei
welcher die Welle 100 weder mit Nuten und Stegen noch mit
irgendwelchen anderen Erhebungen versehen ist. In Fig. 13
ist zu erkennen, daß das Ausgangssignal
der Torsionsmeßvorrichtung
sich nicht auf Null einstellt, wenn die Welle
100 nicht unter Einwirkung eines Drehmoments steht. Die
Ursachen hierfür liegen hauptsächlich in einer nicht ausreichend
genauen Bearbeitung der Magnetpole des Jochs 12,
in kleinen Unregelmäßigkeiten in der Anordnung der Erregerspulen
14 und Sondenspulen 16 und in örtlichen Ungleichmäßigkeiten
der Permeabilität der Welle 100. Die Abweichung
des Ausgangssignals von 0 mV in Abwesenheit eines Drehmoments
erschwert die Messung von Drehmomenten kleiner
Größenordnung. Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich bei
der bekannten Vorrichtung daraus, daß durch spanende
Bearbeitung und/oder Wärmebehandlung der Welle 100 örtliche
Spannungen in dieser hervorgerufen werden und
zurückbleiben können. Derart zurückgebliebene Spannungen
können zur Folge haben, daß sich der Magnetfluß ungleichmäßig
in der Welle 100 verteilt. Dementsprechend ist dann
auch die Permeabilität ungleichmäßig über den Umfang der
Welle 100 verteilt, wie dies in Fig. 14 in schematisierter
Form für verschiedene Drehwinkel der Welle dargestellt ist.
Bei der Drehung einer solchen Welle ohne Belastung durch
ein Drehmoment ergeben sich dann das in Fig. 15 dargestellte
Ausgangssignal der Torsionsmeßvorrichtung.
Die Ungleichmäßigkeit der Verteilung der Permeabilität
verschwindet auch nicht, solange die Größe eines auf die
Welle ausgeübten Drehmoments innerhalb eines üblichen
Meßbereichs liegt. Selbst wenn also ein Drehmoment einer
gegebenen Größenordnung auf die Welle ausgeübt wird,
spiegelt das Ausgangssignal der Torsionsmeßvorrichtung
das im unbelasteten Zustand der Welle erhaltene Meßergebnis
wider und variiert in Abhängigkeit vom Drehwinkel der
Welle, wie in Fig. 15 zu erkennen.
In der in Fig. 4 bis 8 dargestellten Ausführungsform der
Erfindung sind die geneigt verlaufenden Nuten 22A und 22B
gleichmäßig im wesentlichen über den gesamten Umfang der
Welle verteilt, so daß durch das Drehmoment T hervorgerufene
Änderungen der Permeabilität im wesentlichen am
gesamten Umfang der Welle meßbar sind. Dementsprechend
zeigt das Ausgangssignal der Torsionsmeßvorrichtung nur
äußerst geringe Änderungen in Abhängigkeit vom Drehwinkel
der Welle 20. Selbst bei temperaturabhängigen Änderungen
der Permeabilität des Werkstoffs der Welle läßt sich der
Nullpunkt des Ausgangssignals stabil halten, da die Nuten
22A und 22B der ersten bzw. der zweiten Reihe in entgegengesetzten
Richtungen geneigt sind, so daß für die Messung
die Differenz der Änderungen der Permeabilität in den
Abschnitten 20a und 20b der Welle 20 herangezogen werden
kann.
Wie in Fig. 16 bis 18 dargestellt, können die geneigt
verlaufenden Nuten 22A, 22B der in Fig.4 bis 8 dargestellten
Ausführungsform durch zwei Reihen von parallel zueinander
auf der zylindrischen Oberfläche der Welle 20 angebrachten
Rippen 40A und 40B ersetzt werden. Die Rippen 40A
und 40B verlaufen geneigt und sind im wesentlichen in der
gleichen Weise angeordnet wie die Nuten 22A bzw. 22B in
Fig. 4 bis 6. Die Rippen 40A, 40B sind aus einem nicht
magnetischen und vorzugsweise elektrisch hoch leitfähigen
Werkstoff, z. B. aus Kupfer. Die Rippen 40A, 40B sind
sehr dünn und können durch ein galvanisches Verfahren auf
der Welle 20 aufgebracht sein. Dabei ist jedoch sowohl
die Dicke als auch die Breite der einzelnen Rippen 40A,
40B größer als die Eindringtiefe δ des Werkstoffs der Welle.
Der Ersatz der Nuten 22A, 22B durch die nicht magnetischen
Rippen 40A bzw. 40B erfordert keinerlei Änderung in der
Anordnung des Jochs 24 und der Erregerspulen 26A, 26B wie
in Fig. 4 dargestellt. Die nicht magnetischen Rippen 40A,
40B verhindern, daß ein großer Teil des Magnetflusses in
der eine der Eindringtiefe δ etwa gleiche Stärke aufweisenden
Oberflächenschicht der Welle 20 parallel zur Achse
der Welle verläuft, und bewirken, daß ein großer Teil des
Magnetflusses parallel zu den Rippen 40A, 40B entlang den
sich zwischen diesen erstreckenden Bereichen 41A bzw. 41B
verläuft. Dies ermöglicht die Messung eines auf die Welle
20 einwirkenden Drehmoments mit hoher Genauigkeit und
Empfindlichkeit unter Ausnutzung der vorstehend anhand
von Fig. 4 bis 8 erläuterten Effekte.
In einer in Fig. 19 bis 21 dargestellten Ausführungsform
sind die in Fig. 4 bis 7 gezeigten Nuten 22A, 22B mit einem
nicht magnetischen und vorzugsweise elektrisch hochleitfähigen
Werkstoff 44, z. B. Kupfer, ausgefüllt, dessen
Oberfläche im wesentlichen bündig mit der zylindrischen
Umfangsfläche der Welle verläuft. Das Einbringen der nicht
magnetischen Füllungen 44 bewirkt eine weitere Verkleinerung
der parallel zur Achse der Welle 20 verlaufenden
Komponente des Magnetflusses und eine entsprechende Verstärkung
der parallel zu den Nuten 22A, 22B in den Stegen
23A bzw. 23B verlaufenden Komponente des Magnetflusses,
und damit eine weitere Erhöhung der Empfindlichkeit für
die Messung eines Drehmoments.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeigt Fig. 22.
Diese unterscheidet sich von der in Fig. 4 dargestellten
Ausführungsform allein durch die Gestaltung der in den
beiden Abschnitten 20a und 20b der Welle 20 ausgebildeten
Nuten und Stege. Im Abschnitt 20a der Welle 20 ist hier
in der Oberfläche derselben eine Reihe zueinander paralleler
Spiralnuten 46A ausgebildet, welche in bezug auf die Längsachse
der Welle 20 eine Steigung von 45° haben. Durch die
Ausbildung der Spiralnuten 46A ergibt sich die Ausbildung
von in der gleichen Richtung verlaufenden, parallelen
Stegen 48A. In dem zur Rechten liegenden Abschnitt 20b ist
in der Umfangsfläche der Welle 20 eine Reihe von zueinander
parallelen Spiralnuten 46B ausgebildet, welche in bezug auf
die Längsachse der Welle 20 eine derjenigen der Spiralnuten
46A entgegengesetzte Steigung von 45° haben, und
zwischen denen zueinander parallele Stege 48B in derselben
Richtung verlaufen. Die Erweiterung der in Fig. 4 gezeigten,
relativ kurzen und im wesentlichen linearen Nuten 22A, 22B
zu den Spiralnuten 46A bzw. 46B erfordert keine wesentliche
Änderung in der Anordnung des zylindrischen Jochs 24
und der Erregerspulen 26A, 26B.
Das Drehmoment-Abgriffsteil nach Fig. 22 arbeitet nach dem
gleichen Prinzip wie das in Fig. 4 Gezeigte und bietet dieselben
Vorteile, wobei jedoch die Spiralnuten 46A, 46B und
Stege 48A, 48B im Hinblick auf die Ausschaltung ungünstiger
Einflüsse einer ungleichmäßigen Verteilung der Permeabilität
in der Welle 20 noch wirksamer sind.
Die Tiefe der Nuten 46A, 46B bzw. der Höhenunterschied
zwischen den Stegen 48A, 48B und den Nuten 46A, 46B dürfte
gewöhnlich mit etwa 0,5 bis ca. 1,5 mm ausreichend sein,
sofern die an die Erregerspulen 26A, 26B gelegte Wechselspannung
eine genügend hohe Frequenz hat. Damit ist jedoch
keine Begrenzung beabsichtigt. Je nach dem Einfluß des
vorstehend erwähnten Wirbelstroms kann die Tiefe der
Nuten 46A, 46B auch weniger als 0,5 mm oder mehr als 1,5 mm
betragen. Eine Verringerung der Tiefe der Nuten auf
weniger als 0,1 mm ist jedoch wegen der sich dabei ergebenden
Herabsetzung der Meßempfindlichkeit nicht
wünschenswert, wie in Fig. 23 dargestellte Versuchsergebnisse
zu erkennen geben. Auf der anderen Seite läßt sich
die Empfindlichkeit zwar durch eine Vergrößerung der Tiefe
der Nuten 46A, 46B steigern, dabei ist jedoch zu berücksichtigen,
daß dies einen erhöhten Aufwand bei der Bearbeitung
der Welle erfordert und daß übermäßig tiefe Nuten
die Festigkeit der Welle und damit ihre Brauchbarkeit als
Maschinenelement ungünstig beeinflussen.
Die Nuten 46A, 46B und Stege 48A, 48B können beliebig
breit sein, soweit dies zum Hervorbringen der angestrebten
geometrischen Anisotropie des Magnetismus zuträglich ist.
In dem in Fig. 22 gezeigten Beispiel haben die Nuten 46A,
46B und Stege 48A, 48B jeweils die gleiche Breite W von
beispielsweise 2 mm. Die Nuten 46A, 46B und die Stege 48A,
48B können jedoch gegebenenfalls auch verschieden breit
sein. In einem in Fig. 24 dargestellten Extremfall haben
einander abwechselnd benachbarte Nuten 46A (46B) und
Stege 48A (48B) ungleichmäßig verschiedene Breiten W1, W2,
W3, W4 bzw. W5. Fig. 25 zeigt das Ergebnis einer Untersuchung
betreffend die Abhängigkeit der Drehmoment-Meßempfindlichkeit
von der Breite der Nuten 46A, 46B. Es ist
zu erkennen, daß sich die Meßempfindlichkeit mit zunehmender
Breite der Nuten erhöht. Fig. 26 zeigt das Ergebnis
einer Untersuchung betreffend den Einfluß der Breite der
Stege 48A, 48B auf die Drehmoment-Meßempfindlichkeit. Daraus
ist zu erkennen, daß die Breite der Stege die Empfindlichkeit
nur solange beeinflußt, als sie unterhalb eines ziemlich
niedrigen Wertes liegt. Die in Fig. 25 und 26 aufgezeigten
Beziehungen erlauben die Bestimmung einer geeigneten
Breite der Nuten 46A, 46B und Stege 48A, 48B in
Abstimmung auf den Durchmesser der Welle 20. In den
meisten Fällen ist diese Breite größer als etwa 1 mm,
bei sehr dünnen Wellen kann die Mindestbreite jedoch auch
etwa 0,1 mm betragen.
In der in Fig. 22 gezeigten Ausführungsform ist die Länge
der einzelnen Spiralnuten 46A, 46B jeweils beträchtlich
größer als ihre Breite. Unter Einbeziehung der relativ
kurzen Nuten 22A, 22B der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform
sind im folgenden die Beziehungen zwischen Länge und
Breite der einzelnen Nuten anhand der vereinfachten Darstellungen
in Fig. 27 bis 29 erläutert. In Fig. 27 ist die
Länge L der einzelnen Nuten 22A, 22B gleich der Breite W
derselben. Dementsprechend ist der Querabstand R zwischen
benachbarten Nuten 22A einer Reihe gleich dem Längsabstand
S. Bei einer solchen Ausgestaltung der Nuten läßt sich
eine geometrische Anisotropie des Magnetismus entlang den
Nuten nicht hervorbringen. Um die angestrebte geometrische
Anisotropie des Magnetismus hervorbringen zu können, muß
die Länge L jeder Nut 22A, 22B größer als ihre Breite W
sein, wie in Fig. 28A sowie in Fig. 4 und 22 dargestellt,
oder auch kleiner als die Breite W, wie Fig. 28B zeigt.
Ist ferner der Abstand P zwischen benachbarten Nuten 22A
oder 22B einer Reihe in Umfangsrichtung der Welle 20
größer als Null, wie in Fig. 29 dargestellt, dann ist die
durch die Nuten 22A oder 22B hervorgebrachte geometrische
Anisotropie des Magnetismus ungenügend, selbst wenn die
Länge L jeder Nut von der Breite W derselben verschieden
ist, da es ein solcher Abstand P ermöglicht, daß der
Magnetfluß parallel zur Längsachse der Welle 20 verläuft.
Der Umfangsabstand P zwischen benachbarten Nuten einer
Reihe ist deshalb vorzugsweise nicht größer als Null. Dies
bedeutet, daß die Nuten jeder Reihe vorzugsweise so angeordnet
sind, daß eine parallel zur Längsachse der Welle
auf der Umfangsfläche derselben verlaufende Gerade in
jedem Abschnitt 22a und 22b wenigstens eine Nut und vorzugsweise
wenigstens zwei Nuten überschneidet, wie dies
bei der Anordnung der Nuten 46A, 46B in der Ausführungsform
nach Fig. 22 der Fall ist.
Die vereinfachten Darstellungen in Fig. 30, 31A und 31B
dienen der Erläuterung der Beziehungen zwischen der Länge
L und der Breite B der Stege 23A, 23B in Fig. 4. Ist die
Länge L gleich der Breite W, wie in Fig. 30 dargestellt,
dann ist der Querabstand R′ zwischen zwei benachbarten
Stegen 23A oder 23B einer Reihe gleich dem Längsabstand S′.
Mit einer solchen Ausgestaltung der Stege läßt sich die
angestrebte geometrische Anisotropie des Magnetismus nicht
erzielen. Deshalb muß die Länge L der einzelnen Stege 23A,
23B größer sein als ihre Breite W, wie in Fig. 31A sowie
in Fig. 4 und 22 dargestellt, oder aber kleiner als die
Breite W, wie in Fig. 31B zu erkennen.
Wie man in Fig. 32 erkennt, sind die Kanten und Ecken der
Nuten 46A, 46B und Stege 48A, 48B der Ausführungsform nach
Fig. 22 (und die entsprechenden Bereiche der Ausführungsform
nach Fig. 4) vorzugsweise gerundet, um die Bearbeitung
zu erleichtern und einer Kerbwirkung vorzubeugen. Die
Nuten 46A, 46B und Stege 48A, 48B können auch, wie in Fig.
33 dargestellt, eine vollständig gerundete Form erhalten,
um einem durch Kerbwirkung hervorgerufenen Bruch der
Welle vorzubeugen und die Bearbeitung noch weiter zu
erleichtern.
Die Bearbeitung der Welle 20 zur Ausbildung der Nuten 46A,
46B und Stege 48A, 48B oder der Nuten und Stege der Ausführungsform
nach Fig. 4 kann nach herkömmlichen Verfahren
erfolgen, z. B. durch mechanisches Zerspanen oder
elektrische Funkenerosion. Eine spanlose Bearbeitung ist
ebenfalls möglich, wobei Walzen den Vorzug verdient, da
das durch Walzen hervorgerufene plastische Fließen des
Werkstoffs der Welle eine Ausrichtung des Kristallgefüges
bewirkt und dadurch die magnetische Anisotropie verstärkt.
Bei der Bearbeitung durch Walzen können die Spiralnuten 46A,
46B und Stege 48A, 48B die in Fig. 34 dargestellte Querschnittsform
erhalten.
Nach der Bearbeitung zur Ausbildung der Nuten 46A, 46B und
Stege 48A, 48B wird die Welle 20 vorzugsweise wenigstens
einer Art einer Wärmebehandlung unterworfen, z. B. karburiert,
oder einsatzgehärtet. Eine solche
Wärmebehandlung dient dazu, die Festigkeit der Welle 20
zu erhöhen und die magnetischen Eigenschaften der Welle zu
stabilisieren. Insbesondere des Karburieren der Welle 20
bewirkt eine Verringerung der Hysterese, wie aus einem
in Fig. 35 dargestellten Untersuchungsergebnis hervorgeht.
Beim Karburisieren wird die Behandlungstiefe zweckmäßig
auf etwa 0,1 bis 1,5 mm eingestellt. Eine Einstellung der
Behandlungstiefe beim Karburisieren auf weniger als 0,1 mm
ist nur schwer bewerkstelligbar. Außerdem beträgt die
Hysterese bei einer nur bis zu einer derart geringen Tiefe
karburierten Welle bis zu 15 bis 20%. Dies bedeutet, daß
ein solch flaches Karburieren im Hinblick auf die Auswirkung
auf die Hysterese einem einfachen Einsatzhärten
gleichzustellen ist. Andererseits ist das Karburieren
zu einer Tiefe von mehr als 1,5 mm unwirtschaftlich,
da es sehr lange Zeit beansprucht und keine weitere nennenswerte
Verringerung der Hysterese erbringt. Wie in Fig. 36
dargestellt, wird die Welle 20 vorzugsweise bis zu einer
solchen Tiefe karburiert, daß die karburierte Schicht 50
in den Stegen 48A, 48B jeweils wenigstens 10% der Querschnittsfläche
des Stegs einnimmt. Anders ausgedrückt
bedeutet dies, daß das Verhältnis zwischen der Dicke T der
karburierten Schicht 50 zur Gesamthöhe jedes Steges 46A, 46B
vorzugsweise nicht kleiner als 0,1 ist. Bei einer geringeren
Tiefe der karburierten Schicht 20 bleibt die Hysterese
der karburierten Welle 20 noch immer größer als 15%.
Bei der in Fig. 22 gezeigten Vorrichtung ist die Länge
jeder Erregerspule 26A, 26B in Längsrichtung der Welle 20
ungefähr gleich der Länge des jeweiligen mit Nuten versehenen
Abschnitts 20a bzw. 20b der Welle 20. Dies stellt
den Idealfall dar. In der Praxis bewirken jedoch geringfügige
Längsversetzungen der Spulen 26A, 26B durch Ungenauigkeiten
bei der Montage der Vorrichtung eine Verschiebung
des Nullpunkts des Ausgangssignals. Aus diesem Grunde
verdient die in Fig. 37 gezeigte Anordnung den Vorzug. Die
Länge z der beiden mit Nuten versehenen Abschnitte 20a, 20b
ist hier größer als die Länge x der jeweiligen Erregerspule
26A bzw. 26B, und vorzugsweise auch größer als die
Länge y des Jochs 24 der jeweiligen 26A bzw. 26B. Bei
einer solchen Anordnung zeigt das Ausgangssignal der
Torsionsmeßvorrichtung keine Abweichung des Nullpunkts,
selbst wenn sich bei der Ausrichtung der jeweiligen Spulen
26A, 26B um die Nuten 46A bzw. 46B und Stegen 48A bzw.
48B versehenen Abschnitte herum ein geringfügiger Fehler
einstellt. Als Alternative bietet sich die in Fig. 38 dargestellte
Anordnung an. Hier ist die Länge z der beiden
mit Nuten versehenen Abschnitte 20a, 20b kleiner als die
Länge x der jeweiligen Spule 26A bzw. 26B. Im Hinblick auf
die Torsionsmeßempfindlichkeit ist es aber zweckmäßig, wenn
die Länge z der mit den Nuten 46A, 46B und Stegen 48A, 48B
versehenen Abschnitte größer ist als die Länge y des Jochs
24 der jeweiligen Spule 26A bzw. 26B, da ein vergrößerter
Oberflächenbereich der Welle 20 dazu beiträgt, die geometrische
Anisotropie des Magnetismus herbeizuführen.
In den in Fig. 4 und 22 gezeigten Ausführungsbeispielen
dient das jeweils dort vorgesehene Joch 24 dazu, die
Empfindlichkeit der Vorrichtung durch Bündelung der Kraftlinien
des Magnetfelds zu verbessern. Je nach der Stärke
des Erregerstroms kann das Joch 24 jedoch auch weggelassen
werden.
Anstelle der Verwendung der in Fig. 8 gezeigten elektrischen
Schaltung ist es auch möglich, ein Paar Sondenspulen
zu verwenden, welche durch Messung von durch Änderungen
des Magnetflusses in der Welle hervorgerufenen Änderungen
der elektromotorischen Kraft ein der Größe des Drehmoments
entsprechendes Ausgangssignal erzeugen.
Untersucht wurde eine Torsionsmeßvorrichtung mit einem
Abgriffsteil der in Fig. 22 gezeigten Art und einer
elektrischen Schaltung nach Fig. 8.
Als Welle 20 diente eine einen Durchmesser von 20 mm aufweisende
zylindrische Stange aus Nickel-Chrom-Molybdänstahl
(SNCM 420 gemäß JIS). Die Nuten 46A, 46B und Stege
48A, 48B verliefen in Schraubenlinien oder Spiralform wie
in Fig. 22 dargestellt. Die Tiefe der Nuten 46A, 46B
gegenüber der angrenzenden Stegoberfläche betrug 1 mm.
Die Nuten 46A, 46B und Stege 48A, 48B jedes Abschnitts
verliefen in einem Winkel von 45° zur Längsachse der
Welle 20 geneigt. In Längsrichtung der Welle betrug die
Länge LA jedes mit den Nuten versehenen Abschnitts 20a, 20b
10 mm, und der Abstand D zwischen den Abschnitten 20a, 20b
betrug 5 mm. Die Breite der Nuten 46A, 46B sowie der Stege
48A, 48B betrug jeweils 2 mm. Die mit den Nuten versehene
Welle 20 wurde durch Wärmebehandlung karburiert. Die
Tiefe der karburierten Schicht betrug etwa 0,9 mm unter
Zugrundelegung einer Vickers-Härte (Hv) von 550. Für die
Messung des Drehmoments verwendbare magnetische Effekte
traten deshalb nahezu ausschließlich in der karburierten
Schicht in Erscheinung.
Die Wicklung der Erregerspulen 26A, 26B bestand jeweils
aus vierundvierzig Windungen eines 0,6 mm starken Kupferdrahts,
und die Spalte 25 zwischen der Welle 20 und den
Spulen 26A, 26B mit dem jeweiligen Joch 24 hatten eine
Breite von 1 mm. Die Wicklungen der beiden Spulen 26A, 26B
waren so angeschlossen, daß die von ihnen erzeugten Magnetfelder
gleichsinnig ausgerichtet waren. Die in bezug auf
die mit den Nuten versehenen Abschnitte 20a, 20b der Welle
20 gleichsinnige Ausrichtung der durch die Erregerspulen
26A bzw. 26B erzeugten Magnetfelder erfolgte mit dem Ziel
einer Erhöhung der Ansprechempfindlichkeit. Für die Messung
eines auf die Welle 20 ausgeübten Drehmoments T wurde
unter Verwendung des in Fig. 8 gezeigten Oszillators 34
eine Wechselspannung mit einer Frequenz von 30 kHz an die
Spulen 26A, 26B gelegt.
Bei Arretierung der Welle 20 in einem gegebenen Drehwinkel
zeigte die Torsionsmeßvorrichtung die in Fig. 39 dargestellte
Ausgangscharakteristik. Zunächst wurde das Ausgangssignal
im unbelasteten Zustand der Welle durch Abgleichen
der Brückenschaltung nach Fig. 8 mittels des
Regelwiderstands 32 auf 0 mV eingestellt. Im Anschluß
daran war keine Änderung des Nullpunkts zu beobachten.
Bei Drehung der Welle 20 um ihre Längsachse zeigte die
Torsionsmeßvorrichtung die in Fig. 40 dargestellte Ausgangscharakteristik.
Wie man in dieser Figur erkennt, war bei
einer vollen Umdrehung der Welle 20 keine Änderung des
Nullpunkts zu beobachten, und die Beziehung zwischen der
Größe des Drehmoments und der Spannung des Ausgangssignals
wurde nicht im geringsten vom jeweiligen Drehwinkel der
Welle 20 beeinflußt.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Messen eines auf eine in
einem Oberflächen-Abschnitt aus einem magnetischen Werkstoff
gefertigte Welle ausgeübten Drehmoments, mit
einer nahe der Welle angeordneten Erregerspule zum
Erzeugen eines Magnetkreises, in welchem der Magnetfluß
durch den Abschnitt der Welle verläuft,
mit einer Fühleinrichtung zum Erfassen einer
durch ein auf die Welle ausgeübtes Drehmoment hervorgerufenen
magnetostriktiven Änderung in dem
Abschnitt der Welle, und mit einer Reihe
von mit der Welle einstückigen
länglichen und
zueinander parallelen Stegen und Nuten zur Ausrichtung des Magnetflusses welche in dem
Abschnitt in einem vorbestimmten Winkel
zur Längsachse der Welle verlaufen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (50)
der Welle (20) in dem Abschnitt
(20a, 20b) bis zu einer Tiefe von 0,1 bis 1,5 mm derart
karburiert ist, daß in jedem der Stege (23A, 23B; 48A, 48B)
die gehärtete Oberflächenschicht (50) eine Tiefe (T) von mindestens 0,1 der
Höhe (H) des Steges einnimmt, und daß der Höhe (H)
der Stege über den Nuten (22A, 22B;
46A, 46B) im Bereich von 0,1 bis 1,5 mm
liegt, wobei die Frequenz
der an die Erregerspule gegebenen
(26A, 26B) Wechselspannung zwischen 1 und 100 kHz liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die gehärtete Oberflächenschicht (50) der Welle (20) karburiert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite eines jeden Steges und jeder Nut
mindestens 0,1 mm und vorzugsweise mehr als 1 mm ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanten der Stege und Nuten gerundet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in Längsrichtung der Welle (20) die
Länge des Abschnitts (20a, 20b) der Welle (20), in dem eine
Reihe der Stege und Nuten ausgebildet ist, sich von
der Länge der um diesen Abschnitt herum angeordneten Erregerspule
(26A, 26B) unterscheidet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nuten (22A, 22B; 46A, 46B) mit einem
nicht magnetischen Werkstoff (44) ausgefüllt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der nicht magnetische Werkstoff (44) ein elektrisch
leitender Werkstoff ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stege und Nuten (46A, 46B) spiralförmig
verlaufen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung (Fig. 8) eine
Wechselspannungs-Brückenschaltung aufweist, die die mindestens
eine Erregerspule (26A, 26B) und einen diagonal
angeordneten, änderbaren Widerstand für den Brückenabgleich
aufweist.
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