DE3701334A1

DE3701334A1 - Mehrkreissicherungs-einrichtung, insbesondere in druckluftbremsanlagen von kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE3701334A1
Application number: DE19873701334
Authority: DE
Inventors: Eberhard Dr Sc Techn Drechsel; Ralf Dipl Ing Reissmann; Klaus Dipl Ing Rasch; Horst Dipl Ing Toepfer
Original assignee: IFA AUTOMOBILWERKE VEB
Current assignee: IFA AUTOMOBILWERKE VEB
Priority date: 1986-01-27
Filing date: 1987-01-19
Publication date: 1987-07-30
Also published as: FR2593454A1; FR2593454B1; IT1221500B; IT8747573A0; DD257734A3

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung bezieht sich hauptsächlich auf das Gebiet der Mehrkreissicherungs-Einrichtungen, insbesondere in Druckluftbremsanlagen von Kraftfahrzeugen mit elektronischer Regelung.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es sind Mehrkreissicherungs-Einrichtungen bekannt, die im allgemeinen auf mechanischen Wirkprinzipien beruhen. Bei diesen bekannten Sicherungseinrichtungen werden die Öffnungsdrücke und/oder Schließdrücke durch das Zusammenwirken von Federkräften, Reibkräften und/oder wechselnden Wirkflächen erreicht. Das hat zur Folge, daß ein großer Anteil dieser Einflußgrößen Veränderungen im Langzeitbetrieb unterworfen ist, was zwangsläufig zu Veränderungen des Öffnungsdruckes und/oder des Schließdruckes führt. Damit diese Einflußgrößen die genannten Drücke nicht unzulässig vergrößern oder verkleinern, werden die Wirkflächen entsprechend gestaltet und die Toleranzen der Einzelteile und Baugruppen sehr klein gewählt. Das alles führt zu einem erhöhten technologischen und Fertigungsaufwand, der zugleich mit höherem Kostenaufwand verbunden ist. Zudem ist ein großer Teil dieser bekannten Sicherungseinrichtungen sehr kompliziert im Aufbau.

Ziel der Erfindung

Die Erfindung hat das Ziel, eine Mehrkreissicherungs-Einrichtung der genannten Art, insbesondere in Druckluftbremsanlagen von Kraftfahrzeugen zu schaffen, die die Nachteile der Einrichtungen mit mechanischen Wirkprinzipien nicht ausweist und bei der
- nach Ausfall eines Kreises der Systemdruck in den intakten Kreisen wieder auf den normalen Betriebsdruck ansteigt und auf diesem Niveau gehalten wird;
- bei Defekt intakte behälterlose Kreise nicht abgeschaltet werden;
- eine Neuauffüllung des defekten Kreises nach Behebung des Schadens automatisch erfolgt, so daß eine Entlüftung der Anlage nicht notwendig ist;
- ein Auffüllen der Anlage mit einem defekten Kreis bis auf den normalen Betriebsdruck uneingeschränkt möglich ist und zwischen den intakten Kreisen ein Druckausgleich möglich ist.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Das Wesen der Erfindung besteht darin, die Anordnung von Meß- und Stellgliedern der elektronischen Regeleinrichtung im druckführenden System zwischen Drucklufterzeugungseinrichtung und Druckluftverbrauchern in einfacher Weise und mit minimalem Aufwand zu erreichen.

Erfindungsgemäß bestehen die Merkmale darin, daß im Druckführenden System Sensoren und elektrisch betätigte Ventile angeordnet sind, in der Reihenfolge Sensor, Ventil und wieder ein Sensor, die Sensoren und die Ventile mit einer Regeleinrichtung direkt verbunden sind, die Regeleinrichtung mit optischen und/oder akustischen Kontrolleinrichtungen für den Fahrzeugführer verbunden und ferner die Sensoren auf Druckveränderungen im druckführenden System ausgebildet sind. Die Ventile weisen eine Schaltstellung offen und eine Schaltstellung geschlossen auf und werden durch Nebenleitungen überbrückt. In diesen Nebenleitungen sind Drosseln vorhanden und können Rückschlagventile angeordnet werden.

Die Regeleinrichtung erfüllt folgende Funktionen:
- Schaltung der Ventile in Abhängigkeit der Primär- und Sekundärdrücke;
- Ansteuerung der Kontrolleinrichtung;
- Überwachung und Kontrolle der einzelnen Komponenten der Mehrkreissicherungs-Einrichtung.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

Die zugehörige Zeichnung zeigt die schematische Darstellung einer teilweisen Druckluftbremsanlage mit der erfindungsgemäßen Lösung.

Das Ausführungsbeispiel zeigt in Strömungsrichtung gesehen die Druckleitung 1, über die das in einem nicht dargestellten Verdichter erzeugte Druckluftvolumen in die einzelnen Bremskreise 11; 12; 13; 14; 15 strömt. In der Druckleitung sind elektrisch betätigte Ventile 2 angeordnet, die die Druckleitung 1 öffnen oder schließen. Jedes Ventil 2 wird durch eine Nebenleitung 3, die mit der Druckleitung 1 verbunden ist, überbrückt. In der Nebenleitung 3 sind Drosseln 4 angeordnet. Rückschlagventile 5 können vorgesehen werden. Im Teil der Regelung für die druckbeaufschlagten Aggregate ist eine Regeleinrichtung 6 vorgesehen, die einerseits durch die Leitungen 7 mit den Sensoren 8; 16; 17; 18; 19; 20 und andererseits mit den Ventilen 2 verbunden ist. Der Regeleinrichtung 6 ist eine optische und/oder akustische Kontrolleinrichtung 9 für den Fahrzeugführer zugeordnet. Beide Einrichtungen werden durch eine Leitung 7 verbunden. Die notwendige elektrische Energie wird durch eine Spannungsquelle 10 bereitgestellt. Die Sensoren 8; 16; 17; 18; 19; 20 sind den Ventilen 2 derart zugeordnet, daß sie den Druck in Strömungsrichtung gesehen vor und nach den Ventilen 2 erfassen.

Wirkungsweise: Von einem nicht dargestellten Verdichter strömt Druckluft über die Druckleitung 1 zu den Ventilen 2. Die Ventile 2 wurden vorzugsweise beim Zustand drucklos geschlossen gehalten. Dabei beaufschlagt die Druckluft den in der Druckleitung 1 angeordneten Sensor 8. Dieser gibt in Abhängigkeit vom Druck ein proportionales Signal über die Leitung 7 zur Regeleinrichtung 6. Über die die Ventile 2 überbrückenden Nebenleitungen 3 strömt ein Teil der Druckluft in die den Ventilen 2 nachgeordneten Druckleitungen 1 und beaufschlagt die dort angeordneten Sensoren 16; 17; 18; 19; 20. Von diesen erhält die Regeleinrichtung 6 über die Leitungen 7 druckproportionale Signale. In der Regeleinrichtung 6 findet die Auswertung dieser Signale statt. Ergibt die Auswertung in der Regeleinrichtung 6, daß sich die Signale innerhalb von vorgegebenen Grenzwerten befinden, so werden daraufhin die Ventile 2 angesteuert und geschaltet. Damit wird der volle Querschnitt der Druckleitung 1 geöffnet, und die Druckluft strömt ungehindert durch die Druckleitung 1. Fällt durch einen Defekt der Druck in der Druckleitung 1 ab, so ist das mit einer Änderung der Signale durch die Sensoren 8; 16; 17; 18; 19; 20 für die Regeleinrichtung 6 verbunden. Die Auswertung dieser Signale führt zu Schaltungen über die Leitungen 7 bei bestimmten Ventilen 2, so daß im intakten Teil der Anlage der Systemdruck wieder erreicht werden kann. Beim Wegfall der Bedingungen, die zum Druckabfall führten, wird der abgeschaltete Teil der Bremsanlage durch die über die Nebenleitungen 3 strömende Druckluft wieder aufgefüllt und bei Erreichen der vorgegebenen Grenzwerte durch die Regeleinrichtung 6 mittels der Ventile 2 wieder zugeschaltet.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 Druckleitung
2 Ventil
3 Nebenleitung
4 Drossel
5 Rückschlagventil
6 Regeleinrichtung
7 Leitung
8 Sensor
9 Kontrolleinrichtung
10 Spannungsquelle
11 Bremskreis
12 Bremskreis
13 Bremskreis
14 Bremskreis
15 Bremskreis
16 Sensor
17 Sensor
18 Sensor
19 Sensor
20 Sensor

Claims

1. Mehrkreissicherungs-Einrichtung, insbesondere in Druckluftbremsanlagen von Kraftfahrzeugen mit elektronischer Regelung, wobei jeder der Bremskreise gesichert ist, gekennzeichnet dadurch, daß im druckfürhenden System Sensoren (8; 16; 17; 18; 19; 20) primär- und sekundärseitig den Ventilen (2) zugeordnet sind, wobei der für ein Ventil (2) sekundärseitig zugeordnete Sensor (16; 17; 18; 19; 20) zugleich primärseitig für das in Strömungsrichtung nachgeordnete Ventil (2) vorgesehen ist, und daß die Sensoren (8; 16; 17; 18; 19; 20) sowie die Ventile (2) mit einer Regeleinrichtung (6) verbunden sind und daß den Sensoren (16; 17; 18; 19; 20) jeweils ein Bremskreis (11; 12; 13; 14; 15) angeschlossen ist.

2. Mehrkreissicherungseinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Sensoren (8; 16; 17; 18; 19; 20) auf Druckänderungen reagierend ausgebildet sind und die Ventile (2) jeweils eine Schaltstellung auf und zu aufweisen.

3. Mehrkreissicherungs-Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Regeleinrichtung (6) eine optische und/oder akustische Kontrolleinrichtung (9) zugeschaltet ist.

4. Mehrkreissicherungs-Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Regeleinrichtung (6) mit Mitteln zur Überwachung der Funktionstüchtigkeit der kompletten Einrichtung ausgestaltet ist.