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Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Datenspeichervorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Solche Vorrichtungen
sind beispielsweise in der US-A-3 778 785 beschrieben, nach der
ein Te&sub8;&sub0;Ge&sub1;&sub5;As&sub5; als Chalcogenidfilm auf ein thermisch
leitfähiges Substrat, z.B. aus Quarz gesputtert wird. Verfahren zur
Herstellung von Dünnfilmen auf einem Glassubstrat durch
Sputtern und zur überwachung des Vorbereitungszustands und der
optischen Charakteristika sind in der US-A-3 793 167, 4 024 291
und 4 068 016 sowie in der JP-A-6 044 809 (Zusammenfassungen)
offenbart.
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Nichtabschmelzbare zustandsveränderliche Datenspeichersysteme,
z.B. optische Datenspeichersysteme zeichnen Informationen in
einem zustandsveränderlichen Material auf, das zwischen
wenigstens zwei erfaßbaren Zuständen geschaltet werden kann, indem
Projektionsstrahlenergie, z.B. optische Energie darauf
aufgebracht wird. Die Daten können reversibel oder irreversibel
gespeichert werden. Wird die optische Energie zur Bestimmung des
Zustands des veränderlichen Materials verwendet, dann kann die
gemessene Eigenschaft das Reflexionsvermögen sein. Das
Reflexionsvermögen ist eine Funktion aus Wellenlänge, Materialdicke
und Brechungszahl, wobei die Brechungszahl eine Funktion des
Zustands des Materials ist.
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Eine Datenspeichervorrichtung weist eine Struktur auf, bei der
das Datenspeichermaterial von einem Substrat gehalten und in
Kapselungsmitteln eingekapselt ist. Bei optischen
Datenspeichervorrichtungen umfassen die Kapselungsmittel beispielsweise
Antiabschmelzmaterialien und -schichten, thermische
Isoliermaterialien und -schichten, Antireflexionsmaterialien und
-schichten, reflektierende Schichten und chemische
Isolierschichten. Darüberhinaus können verschiedene Schichten mehr als
eine dieser Funktionen ausüben. Die Antireflexionsschichten
können beispielsweise auch Antiabschmelzschichten und
thermische Isolierschichten sein. Die Dicke der Schichten
einschließlich der Schicht aus dem zustandsveränderlichen
Datenspeichermaterial ist derart optimiert, daß die zur Zustandsänderung
erforderliche Energie minimiert und das hohe Kontrastverhältnis,
das hohe Träger-Rausch-Verhältnis sowie die hohe Stabilität der
zustandsveränderlichen Datenspeichermaterialien maximiert sind.
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Das zustandsveränderliche Material ist ein Material, das durch
Aufbringen einer Projektionsstrahlenergie reversibel oder
irreversibel aus einem erfaßbaren Zustand in einen anderen
erfaßbaren Zustand oder Zustände geschaltet werden kann.
Zustandsveränderliche Materialien können so aufgebaut sein, daß sich die
erfaßbaren Zustände in ihrer Morphologie, der
Oberfächentopographie, dem relativen Ordnungsgrad, dem relativen
Unordnungsgrad, den elektrischen Eigenschaften, den optischen
Eigenschaften einschließlicht der Brechungszahl und des
Reflexionsvermögensindex oder Kombinationen aus einer oder mehrerer dieser
Eigenschaften utnerscheiden. Der Zustand des
zustandsveränderlichen Materials ist durch die elektrische Leitfähigkeit, den
spezifischen elektrischen Widerstand, die spezifische optische
Durchlässigkeit, die optische Absorption, die optische
Brechung, das optische Reflexionsvermögen oder Kombinationen
daraus erfaßbar.
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Die Datenspeichervorrichtung wird durch Aufbringen von
einzelnen Schichten beispielsweise durch verdampfende Abscheidung,
chemisches Aufdampfen und/oder Plasmaabscheidung gebildet.
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Plasmaabscheidung bedeutet hier Sputtern, Glimmentladung und
plasmaunterstütztes chemisches Aufdampfen.
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Als Materialien zur Datenspeicherung wurden Materialien auf der
Basis von Tellur verwendet, wo sich die Zustandsänderung durch
eine Änderung des Reflexionsvermögens bemerkbar macht. Dieser
Effekt ist beispielsweise bei J.Feinleib, J.de Neufville,
S.C.Moss und S.R.Ovshinsky, "Rapid Reversible Light-Induced
Crystallization of Amorphous Semiconductors" in
Appl.Phys.Lett., Vol 18(6), Seiten 254-257 (15. März 1971) und
in der US-Patentschrift 3,530,441 "Method and Apparatus for
Storing and Retrieving of Information" (S.R.Ovshinsky)
beschrieben. Eine neuere Beschreibung von Tellur-Germanium-Zinn-
Systemen ohne Sauerstoff findet sich bei M.Chen, K.A.Rubin,
V.Marrello, U.G.Gerber und V.B.Jipson, "Reversibility ans
Stability of Tellurium Albys for Optical Data Storage",
Appl.Phys.Lett., Vol 46(8) Seiten 734-736 (15. April 1985).
Eine neuere Beschreibung von Tellur-Germanium-Zinn-Systemen
ohne Sauerstoff findet sich bei M.Takanaga, N.Yamada, S.Ohara,
K.Nishiciuchi, M.Nagashima, T.Kashibara, S.Nakamura und
T.Yamashita, "New Optical Erasable Medium Using Tellurium
Suboxide Thin Film," Proceedings, SPIE Conference on Optical Data
Storage, Arlington VA, 1984 Seiten 173-177.
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Zustandsveränderliche Materialien auf der Basis von Tellur sind
im allgemeinen Ein- oder Mehrphasensysteme, bei denen (1) die
ordnungsphänomene eine Nukleation und einen Wachstumsvorgang
umfassen (einschließlich homogenen und/oder heterogenen
Nukleationen), um ein System von ungeordneten Materialien in ein
System von geordneten und ungeordneten Materialien umzuwandeln,
und (2) das Verglasungsphänomen Schmelzen und rasches
Abschrekken des phasenveränderlichen Materials umfaßt, um ein System
von ungeordneten und geordneten Materialien in ein System von
weitgehend ungeordneten Materialien umzuformen. Die oben
erwähnten Phasenveränderungen und trennungen finden über relativ
kleine Entfernungen statt, wobei die Phasen innig verschachtelt
sind und eine grobe Strukturunterscheidung stattfindet, und sie
sind gegenüber lokalen stöchiometrischen Schwankungen
hochempfindlich.
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-Eine Haupteinschränkung liegt für optische
Datenspeichervorrichtungen darin, daß der Kontrast von einem
Herstellungsdurchlauf zum nächsten nicht reproduzierbar ist. Der Kontrast ist
der Unterschied zwischen dem Reflexionsvermögen des optischen
Datenspeichermaterials in einem Zustand und seinem
Reflexionsvermögen in einem anderen Zustand. Das Reflexionsvermögen wird
durch Interferenzphänomene beeinflußt. Das Reflexionsvermögen
des optischen Datenspeichermediums hängt von der Dicke des
Films des optischen Datenspeichermediums, der Wellenlänge der
optischen Projektionsstrahlenergie, die zum Abfragen verwendet
wird, sowie von der Brechungszahl des optischen
Datenspeichermediums ab.
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Die Abfrageeinrichtung besteht typischerweise aus einer
monochromatischen Lichtquelle. Die Wellenlänge dieser
monochromatischen Lichtquelle bestimmt die Wellenlänge für
Interferenzphänomene.
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Die Brechungszahl läßt sich durch die Kontrolle der chemischen
Zusammensetzung des Mediums steuern. Dabei ist beispielsweise
die Kontrolle der Zusammensetzung von Sputter-Targets,
Verdampfungsquellen und chemischen Aufdampfungsgasen eingeschlossen.
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Die Dicke stellt eine Variable dar, die schwieriger als die
Zusammensetzung zu kontrollieren ist. Bis jetzt wurde die Dicke
von aufgebrachten Dünnfilmen z.B. gleichzeitig durch die
Beschichtung des Substrats und einen Oszillator kontrolliert. Die
Oszillatorfrequenz ist eine indirekte Funktion der
Beschichtungsdicke. Der Unterschied der Oszillatorfrequenz ab dem
Beginn eines Abscheidungsdurchlaufs bis zum Ende des
Abscheidungsdurchlaufs kann mit der Abscheidungsdicke in Verbindung
gebracht werden. Die Abscheidungsdicke bestimmt dann das
Reflexionsvermögen der Abscheidung für eine gegebene Brechungszahl.
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Die Dicke kann auch durch die Messung der optischen Dicke oder
optischen Dichte der Abscheidung kontrolliert werden. Die US-A-
3 773 548 beschreibt beispielsweise ein Verfahren, bei dem die
Beschichtungsdicke durch die Messung der optischen Dichte einer
aufgedampften Beschichtung auf einem kontinuierlich
vorgeschobenen Substrat kontrolliert wird. Die optische Dichte eines
Punkts wird nur einmal gemessen. Diese Messung wird an einer
vorgeschalteten Abscheidungsstation zur Kontrolle der
Abscheidungsrate verwendet.
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Die Dicke kann auch durch die Bestimmung der
Interferenzstreifen der Beschichtung gemessen werden, wie dies beispielsweise
von Alvin Goodman in "Optical Interference Method for the
Approximate Determination of Refractive Index and Thickness of
a Transparent Layer", Applied Optics, Vol 17 (Nr. 17) Seiten
2779-2787 (September 1978) und R.D.Pierce und W.B.Venard,
"Thickness Measurements of Films on Transparent Substrates by
Photoelectric Detection of Interference Fringes", Rev. Sc.
Instrum., Vol 45 (Nr. 1), Seiten 14-15 (Januar 1974) beschrieben
ist.
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Ein weiteres Problem, das bis jetzt mit optischen
Datenspeichervorrichtungen verbunden war, lag in den
Konzentrationsgradienten bezüglich der Abscheidungstiefe. Dem wird durch
"Initialisierung" nicht völlig abgeholfen.
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Die aktuellen Systeme sind Mehrphasensysteme, bei denen die
Ordnungsphänomene eine Vielzahl von Festkörperreaktionen
und/oder -wechselwirkungen umfassen, um ein System aus
vorherrschend ungeordneten Materialien in ein System aus geordneten
und ungeordneten Materialien umzuwandeln, und bei denen die
Verglasungsphänomene Reaktionen und/oder Wechselwirkungen
zwischen fest-fest, fest-flüssig und flüssig-flüssig
einschließliche von Reaktionen und/oder Wechselwirkungen an den
Phasengrenzflächen umfassen, wodurch ein System aus ungeordneten und
geordneten Komponenten in ein System mit vorherrschend ungeord
neten Komponenten umgewandelt wird. Die oben erwähnten
Phasentrennungen laufen über relative kleine Strecken mit inniger
Verschachtelung der Phasen und grober Strukturunterscheidung
ab.
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Beispielhaft für dieses Reaktionssystem innerhalb des Films aus
Phasenänderungsmaterial ist im Stand der Technik die Reaktion
der ungeordneten Germanium-Tellur-Sauerstoff-Systeme unter
"kristallisierenden" Bedingungen zur Bildung von
Germaniumoxiden einschließlich Suboxiden und nichtstöchiometrischen Oxiden,
Tellur und verschiedenen Germanium-Tellur-Verbindungen, wo das
Tellur kristallin ist.
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Eine weitere Haupteinschränkung für die Verwendung von
Zustandsänderungsmaterialien zur optischen Datenspeicherung liegt im
Abwägen zwischen der thermischen Stabilität und der
Kristallisierungsrate. Außerdem liegt eine Einschränkung in der
Zyklusgeschichtenabhängigkeit des Kontrastverhältnisses, wenn
zwischen phasenveränderlichen Materialien
Grenzflächenwechselwirkungen stattfinden. Eine subtilere Einschränkung liegt im
beobachteten Anstieg des Signal-Rausch-Verhältnisses für das
gelöschte Signal bezüglich der Zeit im eingeschriebenen Zustand
vor dem Löschen. Dies liegt daran, daß das Reflexionsvermögen
auch eine Funktion der Kristallitorientierung ist. Das "Lösch"-
Signal-Rausch-Verhältnis steigt an, wenn bestimmte bevorzugte
Nukleationen beginnen und/oder während der Lagerung bei
Zimmertemperatur Neuanordnungen des Nukleationsorts ablaufen.
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Eine weitere Einschränkung für die Verwendung von
Zustandsänderungsmaterialien zur optischen Datenspeicherung liegt in der
Empfindlichkeit des optischen Datenspeichermediums gegenüber
lokalen stöchiometrischen Änderungen. Ist die mit dem
zustandsveränderlichen Speichermaterial aus einem Chalcogen in Kontakt
stehende Einkapselungsschicht beispielsweise Germaniumoxid,
dann muß das Germaniumoxid im wesentlichen stöchiometrisch GeO&sub2;
sein, um die Diffusion von Germanium in das
zustandsveränderliche Chalcogenid-Datenspeichermedium oder die Diffusion von
Sauerstoff aus dem zustandsveränderlichen
Chalcogen-Datenspeichermedium in das GeOx zu vermeiden. Im wesentlichen
stöchiometrisches
Germaniumoxid ist zwar in geschichteten optischen
Datenspeicherstrukturen nützlich, es ist aber wasserdurchlässig.
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Die Datenspeicherungsrate ist weiter durch die langsame
Ordnungs- oder Löschzeit begrenzt. Ein Aspekt der langsamen
Ordnungszeit liegt darin, daß sie gegenüber Variablen wie der
Herstellungsgeschichte und der Entladungsgeschichte, d.h. der
Geschichte des Ordnung-Unordnungszyklus empfindlich sind. Um
beispielsweise hohe Ordnungsraten in der Größenordnung von 0,1 bis
10 Mikrosekunden zu erreichen, ist es manchmal erforderlich,
die Vorrichtung nach dem Aufbringen der
Chalcogenid-Zustandsänderungsschicht, aber vor dem Aufbringen von nachfolgenden
Schichten wie z.B. Sperr- und Einkapselungsschichten altern zu
lassen. Ein weiterer Aspekt dieses Problems liegt darin, daß
die Schalt- oder Ordnungszeit mit der Zunahme der Ordnungs-
Unordnungszyklen ansteigen kann. Diese Zunahme der Schalt- oder
Ordnungszeit mit den Ordnungs-Unordnungszyklen wird mit der
zunehmenden Unordnung in dem geordneten Material oder Abschnitten
davon identifiziert.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, die
Reproduzierbarkeitsrate des Kontrasts zwischen dem
Reflexionsvermögen in einem Zustand und in einem anderen Zustand auf einfache
Weise zu steigern. Außerdem liegt eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, die Ordnungs- oder Löschzeit zu erhöhen, um
hohe Ordnungsraten zu erzielen.
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Die Erfindung ist in Anspruch 1 gekennzeichnet. Bevorzugte
Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet und
in der folgenden Beschreibung angegeben.
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Nach den hier vorliegenden überlegungen ist eine
Projektionsstrahldatenspeichervorrichtung mit einem Speichermaterial
vorgesehen, d.h. einem Datenspeichermedium, das durch Aufbringen
der Projektionsstrahlenergie zwischen erfaßbaren Zuständen
schaltbar ist. Das Datenspeichermaterial besitzt ein Signal-
Rausch-Verhältnis für den "gelöschten" Zustand, das bezüglich
der Speicherzeit im wesentlichen unveränderlich ist. Die
"Speicherzeit" ist die Zeit, die in einem früheren
"eingeschriebenen" Zustand abläuft. Das Datenspeichermedium
besitzt ein Kontrastverhältnis, das bezüglich der
Zyklusgeschichte im wesentlichen unveränderlich ist. Die "Zyklusgeschichte"
umfaßt entweder die Anzahl von Zyklen oder die Zeit in jedem
Zustand oder beide. Das Datenspeichermedium besitzt eine
schnelle Löschrate, d.h. eine schnelle Kristallisierungsrate,
z.B. in der Größenordnung von weniger als 1 Mikrosekunde. Das
hier betrachtete Datenspeichermedium weist ein Chalcogenid oder
Chalcogenide, ein oder mehrere Vernetzungsmittel und
gegebenenfalls einen Schaltmodulator auf.
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Das Speichermaterial kann (a) reversibel zwischen erfaßbaren
Zuständen geschaltet werden und ist (b) aus einem ersten
Zustand in einen zweiten Zustand einstellbar und daraus
reversible. Geschaltet wird beispielsweise durch optische Energie,
Teilchenstrahlenergie oder ähnliches. Beispielhafte Materialien
zum Bilden der schaltbaren Phase sind Chalcogene, die
Vernetzungsmittelmaterialien enthalten, die weitere Materialien
enthalten können. Beispielhafte Speichermaterialien umfassen z.B.
Tellur, wobei das Tellur mit einem Vernetzungsmittel oder
mitteln vorliegt. Das Speichermaterial kann also reversibel
zwischen (1) einem ersten System aus einer ersten, amorphen
Zusammensetzung oder aus Zusammensetzungen von Tellur und
Vernetzungsmittel und (2) einem zweiten System aus (a) einem
kristallinen Tellur und (b) einer zweiten, amorphen
Zusammensetzung oder aus Zusammensetzungen von Tellur und
Vernetzungsmittel geschaltet werden. Die Zusammensetzungen aus dem
kristallinen Tellur und dem ungeordneten zweiten Tellur und dem
Vernetzungsmittel führen bei der Kristallisierung der amorphen,
ersten Zusammensetzung aus Tellur und dem Vernetzungsmittel
wirksam eine Phasentrennung durch. Der Unterschied zwischen den
optischen Eigenschaften der beiden Zustände reicht aus, um sie
unterscheiden zu können.
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Nach der hier beschriebenen Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung einer optischen Datenspeichervorrichtung mit einem
optischen Datenspeichermedium vorgesehen, das von dem Substrat
gehalten wird. Dieses Verfahren der Erfindung liegt darin, daß
der Vorläufer des optischen Datenspeichermediummaterials aus
einer Quelle vorgesehen wird, daß dem Substrat der optischen
Datenspeichervorrichtung bezüglich der Quelle mit dem Vorläufer
des optischen Datenspeichermediummaterials eine periodische
Bewegung verliehen wird, und daß der Vorläufer des optischen
Datenspeichermediummaterials auf eine darunterliegende Schicht
der optischen Datenspeichervorrichtung aufgebracht wird, um
einen Film aus einem kondensierten optischen Datenspeichermedium
zu bilden. Nach diesem Verfahren der Erfindung wird das Problem
einer mangelhaften Reproduzierbarkeit von Durchlauf zu
Durchlauf dadurch umgangen, daß während der Abscheidung im
wesentlichen kontinuierlich und/oder wiederholt eine optische
Eigenschaft des Films aus dem aufgebrachten optischen
Datenspeichermedium gemessen wird, um dadurch die optischen Eigenschaften
eines repräsentativen Bereichs des aufgebrachten optischen
Datenspeichermediums zu messen. Diese gemessene optische
Eigenschaft wird mit einem vorbestimmten Wert der optischen
Eigenschaft verglichen, und die Abscheidung wird abgeschlossen, wenn
der gemessene Wert der optischen Eigenschaft im wesentlichen
gleich dem vorbestimmten Wert der optischen Eigenschaft ist.
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Ebenso kann die Dicke der dielektrischen Schicht oder beider
Schichten gemessen werden. Die obere dielektrische Schicht wird
auf die gleiche Weise behandelt, wie dies für die
zustandsveränderliche Schicht beschrieben wurde. Im Falle der
dielektrischen Bodenschicht wird das Reflexionsvermögen der Abscheidung
während des Abscheidungsvorgangs an einer Bezugsprobe
überwacht, die eine bereits aufgebrachte Schicht aus
zustandsveränderlichem Material aufweisen kann. Auf diese Weise läßt sich
die Abscheidung der dielektrischen Bodenschicht beispielsweise
durch Überwachung ihres Reflexionsvermögens unter tatsächlichen
Verwendungsbedingungen, einer zustandsveränderlichen Schicht am
nächsten liegend steuern.
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Das Datenspeichermedium kann hergestellt werden, indem die
Materialien so aufgebracht werden, daß eine im wesentlichen
gleichmäßige Abscheidung gebildet wird. Die Abscheidung kann
von etwa 10 bis etwa 150 nm oder mehr dick sein.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung umgeht das Problem von
Gradienten in durch Verdampfungsabscheidung gebildeten Filmen.
Diese Gradienten können gesteuert und sogar beseitigt werden,
indem innerhalb einer Vakuumabscheidungseinrichtung (1) eine
erste Quelle mit einem im wesentlichen nicht konvektierenden
Mehrkomponentenchalcogenid und (2) eine zweite Chalcogenquelle
angeordnet wird. Die erste Quelle ist bevorzugt im wesentlichen
eine Einphasenquelle. Dies kann eine feste Quelle oder eine
flüssige Quelle sein. Gegebenenfalls kann eine dritte,
Sauerstoff enthaltende Quelle vorgesehen sein. Nach dem Verfahren
der Erfindung wird das im wesentlichen nicht konvektierende
Einphasen-Mehrkomponentenchalcogenidmaterial in einen nicht
kondensierten Zustand, z.B. ein Gas, umgewandelt, wobei im
wesentlichen Äquivalenz zwischen der Quelle/dem nicht
kondensierten Zustand vorliegt. Dann wird das Material im wesentlichen
mit Äquivalenz zwischen dem nicht kondensierten Zustand/der
Abscheidung auf das Substrat aufgebracht. Das sich ergebende
Speichermaterial kann reversibel aus einem erfaßbaren Zustand
in den anderen geschaltet werden.
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Ein gegebenenfalls vorhandener Schaltmodulator ist ein
wirksamer Nukleationsort im eingeschriebenen Zustand, um im
gelöschten Zustand einen hohen Volumenanteil von kleinen Kristalliten
und statistischer Kristallitorientierung vorzusehen. Damit kann
die Kristallisierungsrate erhöht werden, und relativ geordnete
und relativ ungeordnete Zustände lassen sich unterscheiden, um
ein relativ unveränderliches Signal-Rausch-Verhältnis für das
"gelöschte" Signal bezüglich der Zeit im vorhergehenden
"eingschriebenen" Zustand vorzusehen.
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Man nimmt an, daß der Schaltmodulator so arbeitet, daß
Nukleationsorte z.B. durch Einbringen von Störstellenzuständen oder
bändern in die elektronische Chalcogenidphasenstruktur
vorgesehen werden, wodurch elektrisch aktive Zentren in den
Chalcogenidphasen gebildet werden, wobei lokalisierte elektrisch aktive
Orte als Nukleationsorte wirken können. Der Schaltmodulator
kann alternativ oder zusätzlich als Kristallwachstumsaktivator
dienen, um die ungeordneten Chalcogenidketten abzuschließen.
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Der Schaltmodulator ist ein Übergangsmetall oder ein Halogen.
Die Übergangsmetalle der linken Spalte der Gruppe VIII, Ni, Pd,
Pt sowie Gemische daraus und insbesondere Ni sind bevorzugt.
Der Schaltmodulator liegt in der Zusammensetzung in einer
Konzentration von etwa 0,1 bis 20 Atomprozent und bevorzugt mit
etwa 1 bis 10 Atomprozent vor. Außerdem können z.B. mit dem
Übergangsmetall als Schaltmodulator ein Halogen wie F, Cl, Br,
I oder Gemische daraus anwesend sein. bd ist der bevorzugte
Halogenschaltmodulator.
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Der Atomanteil des Schaltmodulators liegt bei 0,1 bis 20
Atomprozent und bevorzugt bei 1 bis 10 Atomprozent.
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Das Datenspeichermedium kann dadurch gebildet werden, daß die
Materialien so aufgebracht werden, daß eine im wesentlichen
gleichmäßige Abscheidung gebildet wird. Die Abscheidung kann
etwa 50 bis etwa 150 nm dick sein. Die Abscheidung kann als
Einzelschicht oder aus mehreren Schichten gebildet sein,
z.B.aus einem Chalcogenid mit einer Dicke von etwa 20 bis 30 nm
und einem Dielektrikum wie GeO&sub2;, SiO&sub2;, Al&sub2;O&sub3; oder ähnlichem mit
einer Dicke von etwa 5 bis 10 nm.
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Das Datenspeichermedium kann durch verschiedene Mittel
aufgebracht werden, so durch Sputtern, Cosputtern, reaktives
Sputtern, reaktives Cosputtern, Verdampfung oder Coverdampfung.
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Nach dem Aufbringen können eine Reihe von Verglasungs- oder
Kristallisierungs- und Verglasungsschritten durchgeführt
werden, um die "Initialisierung" in einen gleichmäßigen
"gelöschten" Zustand durchzuführen.
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Nach einer weiteren beispielhaften Darstellung ist der
dielektrische Film, der das Datenspeichermedium einkapselt, ein
zusammensetzungsmäßig abgestuftes oder geschichtetes
Dielektrikum,
allgemein ein Oxid. D.h., der Film ist bezüglich des
Abstandes von dem Chalcogen-Datenspeichermedium
zusammensetzungsmäßig abgestuft oder geschichtet. Zusammensetzungsmäßig
abgestufte Oxide bedeutet hier sowohl monoton als auch schrittweise
abgestufte, d.h. geschichtete Oxide. Das Oxid in Kontakt mit
dem Chalcogen-Speichermedium ist ein im wesentlichen
stöchiometrisches Dielektrikum, z.B. Germaniumdioxid GeO&sub2;. Das von dem
Chalcogenid-Datenspeichermedium entfernte Dielektrikum, z.B.
Germaniumoxid, ist ein im wesentlichen nichtstöchiometrisches
Dielektrikum, z.B. Germaniumsuboxid.
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Die dielektrische Sperrschicht, beispielsweise Germaniumoxid
und -suboxid, kann als thermische Isolierschicht, optische
Kopplungschicht und als chemische Sperre, insbesondere als
Feuchtigkeitssperre dienen. Das Dielektrikum kann aus
Siliciumnitrid, Siliciumoxid, Aluminiumoxid oder Gemischen daraus
bestehen; Germaniumoxid ist allerdings bevorzugt.
Germaniumsuboxid mit der Stöchiometrie GeOx mit x von etwa 1,5 bis 1,95 ist
beispielsweise eine Feuchtigkeitssperre, die die Diffusion von
Wasser in das Chalcogenid verhindert. Allerdings steht
Germaniumsuboxid mit der Diffusion von Germanium in das Chalcogenid-
Datenspeichermedium und/oder der Diffusion von Sauerstoff aus
dem Chalcogenid-Datenspeichermedium in Verbindung. Während das
Problem der Diffusion zwischen dem
Chalcogenid-Datenspeichermedium und der dielektrischen Schicht durch die Verwendung von
im wesentlichen stöchiometrischem GeO&sub2; umgangen wird, ist im
wesentlichen stöchiometrisches GeO&sub2; eine wirkungslose
Feuchtigkeitssperre, da es eben für Feuchtigkeit durchlässig ist. Die
durch das im wesentlichen stöchiometrische GeO&sub2; diffundierende
Feuchtigkeit schädigt das Chalcogen-Datenspeichermedium
dauerhaft. Diese Probleme sind dort umgangen, wo die
Einkapselungsschicht oder Sperrschicht aus Germaniumoxid im wesentlichen
stichiometrisches Germaniumdioxid in der Nähe des Chalcogen-
Datenspeichermediums und ein nichtstöchiometrisches
Germaniumsuboxid entfernt von dem Datenspeichermedium ist.
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Nach einer weiteren, hier betrachteten beispielhaften
Ausführung der Erfindung ist eine Datenspeichervorrichtung mit einem
Chalcogen-Datenspeichermedium vorgesehen, wobei wenigstens
eine, die Morphologie verbessernde Komponente z.B. in das
Chalcogen-Datenspeichermedium eingebettet oder zwischen dem
Chalcogen-Datenspeichermedium und einer der dielektrischen Schichten
aufgebracht ist und damit in Kontakt steht. In der vorliegenden
Verwendung umfaßt der Begriff "Komponente" eine getrennte
kontinuierliche Schicht, eine getrennte diskontinuierliche Schicht
oder diskrete Inseln aus einem die Morphologie verbessernden
Material, die innerhalb einer anderen Schicht dispergiert sind.
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Man nimmt an, daß die die Morphologie verbessernde Komponente
die Geschwindigkeit des Ordnungsphänomens, z.B. der
Kristallisierung erhöht, indem Kristallkeime oder Nukleationsorte
vorgesehen werden, und das Kristallwachstum steuert, indem speziell
die Größe, Orientierung, der Volumenanteil oder die
Wachstumsrate der Kristalle gesteuert werden. Man nimmt also an, daß die
Komponente durchgängige und sogar bevorzugte Orientierugen
vorsieht und die Zeit zum Umschalten aus dem weniger geordneten
erfaßbaren Zustand in den geordneteren erfaßbaren Zustand zu
reduzieren.
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Darüber hinaus nimmt man an, daß die die Morphologie
verbessernde Komponente bei einer beispielhaften Ausführung der
Erfindung die Änderung der Ordnung des geordneten Materials
reduziert, die von der Zyklusgeschichte abhängt, indem
Kristallkeime oder Nukleationsorte vorgesehen werden, die selbst nicht
einer Zyklus- oder Zustandsänderung unterliegen.
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Die die Morphologie verbessernde Komponente ist nach einer
beispielhaften Ausführung eine Chalcogen-Schicht. Ist dem so, dann
muß die Schicht nur einen Zyklus aushalten, was der Herstellung
hilft, die Notwendigkeit des Alterns aufhebt und die
Initialisierung erleichert. Das Chalcogen kann das gleiche Chalcogen
wie in der Chalcogenidschicht sein, d.h. eine Tellurschicht in
Kontakt mit einer zustandsveränderlichen Telluridschicht.
Alternativ kann es ein anderes Chalcogen sein, so Selen-Tellur
oder eine Tellur-Schwefelschicht in Kontakt mit einer
zustandsveränderlichen Telluridschicht. Die Schicht kann alternativ
einen
höheren Sauerstoffgehalt als die zustandsveränderliche
Schicht aufweisen. Die zustandsveränderliche Schicht kann
beispielsweise Te&sub7;&sub9;Sn&sub6;Ge&sub5;O&sub1;&sub0; mit einer Kristallisierungstemperatur
von etwa 90ºC sein, und die morphologieverbessernde Schicht
kann eine 3 nm dicke Schicht aus Te&sub5;&sub9;Sn&sub6;Ge&sub5;O&sub3;&sub0; sein. Man nimmt
an, daß die Chalcogenschicht so funktioniert, daß Kristallkeirne
oder Nukleationsorte vorgesehen sind, die z.B. aus einem
mikrokristallinen Chalcogen bestehen, das sich mit der ungeordneten
Chalcogenidschicht in Kontakt befindet.
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Nach einer alternativen beispielhaften Ausführung besteht die
morphologieverbessernde Komponente aus einer Schicht oder einer
Abscheidung oder aber eingebetteten Teilchen aus einem
hochschmelzenden Metall, z.B. Wolfram, Molybdän, Eisen, Kobalt,
Nickel, Platin, Titan, Zirconium, Hafnium, Niobium, Tantal,
hochschmelzende Verbindungen daraus einschließlich ihrer
Chalcogenide oder Gemischen daraus bestehen. Es können auch
andere hochschmelzende Materialien einschließlich Chalcogeniden
verwendet werden. Man nimmt an, daß die Schicht oder der
Dünnfilm aus morphologieverbesserndem Material einen Ort für
Epitaxiewachstum oder die heterogene Nukleation des Chalcogenid-
Phasenänderungsmaterials vorsieht. Man nimmt ferner an, daß die
Nukleation entlang von Ebenen mit sechseckiger oder
dreizähliger Symmetrie stattfindet, also den (001)-Ebenen von sechseckig
dicht gepackten Materialien oder den (111)-Ebenen von kubisch
dicht gepackten oder kubisch-raumzentrierten Materialien, die
die Dünnfilmschicht bilden. Wird hier auf eine Schicht
bezüglich ihrer kristallographischen Merkmale verwiesen, dann
versteht sich auch, daß Einschlüsse innerhalb des
Phasenänderungsmaterials damit umfaßt sind.
DIE ZEICHNUNGEN
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Die Erfindung ist insbesondere unter Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen zu verstehen.
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Fig. 1 ist eine teilweise ausgeschnittene isometrische
Ansicht einer optischen Datenträgervorrichtung in nicht
maßstabsgerechten, übertrieben großen und vertikalen Maßstab.
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Fig. 1A ist ein detaillierter Ausschnitt des Teils der
optischen Speicherdatenvorrichtung von Fig. 1, die die Beziehung
zwischen den verschiedenen Schichten zeigt.
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Fig. 2A bis 2C zeigen das Reflexionsvermögen "wie
aufgebracht" sowie "kristallisiert" für verschiedene Dicken des
optischen Datenspeichermediumfilms aus Tellund.
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Fig. 3 ist eine Darstellung des Kontrastverhältnisses ((R
kristallin - R amorph)/R kristallin + R amorph) bei Verwendung
eines 830-Nanometer-Lasers als Funktion der Dicke.
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Fig. 4 ist eine Darstellung des Reflexionsvermögens bei
Verwendung eines 830-Nanometer-Lasers im aufgebrachten Zustand
der Chalcogenidschicht als Funktion der Dicke.
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Fig. 5 ist eine schematische Ansicht einer beispielhaften
Darstellung eines Abscheidungssystems der Erfindung.
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Fig. 6 ist eine schematische Ansicht einer alternativen
beispielhaften Darstellung eines Abscheidungssystems der
Erfindung.
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Fig. 7 ist eine schematische Ansicht eines
Vakuumabscheidungssystem, das bei der Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung nützlich ist.
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Fig. 8A und 8B sind Graphen zur Messung der Chalcogenid-
Kristallitorientierung im gelöschten Zustand als Funktionen von
(1) dem Nickel- oder Sauerstoffgehalt und (2) der Speicherzeit
im eingeschriebenen Zustand.
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Fig. 9, 10 und 11 sind Graphen des relativen
Reflexionsvermögens und der Schaltzeiten im eingeschriebenen und
gelöschten Zustand gegen die Anzahl von Zyklen mit verschiedenen Ni-
Gehalten für Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub5;Ni&sub5;, Te&sub8;&sub8;Ge&sub5;, Sn&sub5;Ni&sub2; sowie Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;.
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Fig. 12, 13 und 14 sind Graphen des Reflexionsvermögens
gegen die Temperatur für Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub5;, Te&sub8;&sub8;Ge&sub5;Sn&sub5;Ni&sub2; sowie
Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;.
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Fig. 15 ist eine graphische Darstellung der Germaniumoxid-
Stöchiometrie als Funktion des Abstands von der
Chalcogendatenspeichermediumsschicht.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Nach der hier beschriebenen Erfindung sind ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Herstellung einer
Projektionsstrahldatenspeichervorrichtung mit einem Datenspeichermedium vorgesehen,
das durch Aufbringen von Projektionsstrahlenergie zwischen
erfaßbaren Zuständen schaltbar ist.
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Fig. 1 und 1A zeigen eine
Projektionsstrahldatenspeichervorrichtung 1 mit einem Substrat, z.B. einem Kunststoffsubstrat
11, einer ersten dielektrischen Einkapselungsschicht 21, z.B.
eine erste Einkapselungsschicht aus Germaniumoxid, einer
Chalcogen-Datenspeichermediumsschicht 31, einer zweiten
dielektrischen Schicht 41, z.B. einer zweiten Schicht 41 aus
Germaniumoxid sowie einem zweiten Substrat, z.B. einem
Kunststoffsubstrat 51.
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Fig. 2A zeigt einen Abschnitt der Datenspeichervorrichtung 1
von Fig. 1 im einzelnen. Dort ist gezeigt, daß das Substrat 11
eine Polymertafel, z.B. eine Polymethylmethacrylattafel ist.
Das Substrat 11 ist eine optisch unveränderliche, optisch
isotrope transparente Tafel mit einer solchen Dicke, daß die
optische Interferenz mit dem
Projektionsstrahldatenspeichermedium aus fettigen oder öligen Filmen oder Einschlüsse von
Schmutz, Staub, Fingerabdrücken oder Frerndmaterial verhindert
werden. Die bevorzugte Dicke liegt bei etwa 1 mm bis etwa 1,5
mm.
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Auf der Substrattafel 11 liegt eine zweite Tafel 13, z.B. eine
photomituerte, polymerisierte Acryltafel. In die
photoinitiierte, polymerisierte Acryltafel 13 können Nuten polymerisiert,
geformt oder gegossen sein. Sind Nuten vorhanden, dann können
sie eine Dicke von etwa 50 bis etwa 100 nm aufweisen. Die
photomituerte, polymerisierte Acryltafel 13 besitzt eine Dicke
von etwa 30 bis etwa 200 µm und bevorzugt von etwa 50 bis etwa
100 µm.
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Auf der photopolymerisierten Tafel 13 ist eine dielektrische
Sperrschicht 21 aufgebracht. Die dielektrische Sperrschicht 21
z.B. aus Germaniumoxid ist etwa 50 bis etwa 200 nm dick. Die
dielekrische Sperrschicht 21 besitzt eine oder mehrere
Funktionen. Sie soll verhindern, daß oxidierende Mittel zu der aktiven
Chalcogenschicht 31 gelangen und sie verhindert die Verformung
des Kunststoffsubstrats aufgrund lokaler Erwärmung der
Chalcogenidschicht 31, z.B. während der Aufzeichnung oder während des
Löschens. Die Sperrschicht 21 dient auch als
Antireflexionsbeschichtung zur Erhöhung der optischen Empfindlichkeit der
aktiven Chalcogenschicht 31.
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Weitere Dielektrika können die Einkapselungsschichten 21, 41
vorsehen. Die Einkapselungsschichten können beispielsweise aus
Siliciumnitrid bestehen und geschichtet oder abgestuft sein, um
die Diffusion von Silicium in die Chalcogenidschicht 31 zu
verhindern. Die dielektrischen Einkapselungsschichten 21, 41
können alternativ auch Siliciumdioxid, Aluminiumoxid oder ein
anderes Dielektrikum sein.
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Das Chalcogenid-Datenspeichermedium 31 besitzt eine Dicke von
etwa 10 bis etwa 150 nm. Die genaue Dicke des Chalcogenid-
Datenspeichermediums ist eine Funktion der Wellenlänge des
Abfragelasers und der Brechungszahlen der Zustände des
Chalcogenids.
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Auf der Chalcogenidschicht 31 und in Kontakt mit der
entgegengesetzten Seite liegt eine zweite dielektrische Schicht 41,
z.B. eine Germaniumoxidschicht. Die zweite dielektrische
Schicht 41 kann, muß aber nicht die gleiche Dicke wie die erste
Schicht 21 besitzen. Eine zweite Photopolymerschicht 49 und
eine zweite Substratschicht 51 befinden sich in Kontakt mit der
entgegengesetzten Seite der Einkapselungsschicht 41.
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Die Polyacrylatschichten 13, 49 werden vor Ort gegossen oder
geformt. Diese Schichten 13, 49 können vor Ort, z.B. durch
Aufbringen von UV-Licht polymerisiert werden. Die Sperrschichten
21, 41 werden beispielsweise durch Verdampfung von
Germanium-
und Germaniumoxidmaterialien oder durch Sputtern einschließlich
reaktivem Sputtern aufgebracht, wobei der Sauerstoffgehalt des
beim reaktiven Sputtern verwendeten reaktiven Gases
kontrolliert wird. Der Chalcogenidfilm 31 kann durch Verdampfung,
Sputtern oder chemisches Aufdampfen hergestellt werden.
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Fig. 2A, 2B und 2C veranschaulichen die Wirkungen der Dicke der
aufgebrachten Beschichtung auf die einzelnen Reflexionsvermögen
und demnach auf das Kontrastverhältnis.
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Fig. 2A zeigt das relative Reflexionsvermögen bei einer
willkürlich ausgewählten Schicht mit einer Dicke von 90 nm gegen
die Wellenlänge des Laserstrahls sowohl für das ungeordnete
Material wie aufgebracht als auch für das kristallisierte
Material. Bei einer Abscheidungsdicke von 90 nm weisen das
abgeschiedene Material und das kristallisierte Material im wesentlichen
das gleiche Reflexionsvermögen auf.
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Fig. 2B zeigt das Reflexionsvermögen gegen die Wellenlänge für
eine Abscheidung mit einer Dicke von 1000 nm. Bei 830 nm ist
das Reflexionsvermögen des abgeschiedenen Materials wesentlich
niedriger als das Reflexionsvermögen des kristallisierten
Materials.
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Fig. 2C zeigt das Reflexionsvermögen gegen die Wellenlänge für
eine Schicht mit einer Dicke von 110 nm. Bei 110 nm sind die
Reflexionsverrnögenskurven sogar noch weiter verschoben, so daß
sie im wesentlichen parallel liegen und sogar
übereinandergelegt werden können, und die Reflexionsvermögen für die optische
Energie von 830 nm sind wieder im wesentlichen gleich.
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Fig. 3 zeigt das Kontrastverhältnis
(Rkristallin-Ramorph/Rkristallin+Ramorph) mit einem 830 nm-Laserstrahl als Funktion
der Dicke der Chalcogenidschicht. Dort ist gezeigt, daß das
Kontrastverhältnis be einer Dicke von etwa 100 nm eine relative
Spitze erreicht, wobei es ziemlich scharf zu 90 sowie 110 nm
abfällt.
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Fig. 4 zeigt das Reflexionsvermögen des abgeschiedenen
Materials in willkürlichen Einheiten gegen die Dicke für ein 830 nm-
Laserlicht. Das Reflexionsvermögen des abgeschiedenen Films
erreicht bei etwa 100 nm ein relatives Minimum.
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Nach einer hier betrachteten Ausführungsform der Erfindung wird
die Dicke während der Abscheidung des Materialvorläufers, d.h.
des Vorläufers des optischen Datenspeichermediummaterials wie
von Chalcogenen wie Tellur mit Legierungselementen aus einer
oder mehreren Quellen auf die darunterliegende Schicht
wiederholt oder im wesentlichen kontinuierlich überwacht, um einen
Film aus dem kondensierten Material, z.B. ein optisches
Datenspeichermedium zu bilden. Damit ist eine periodische Messung
der optischen Eigenschaften eines ausgewählten Bereichs des
Films möglich. Die optische Eigenschaft kann die grundlegende
optische Eigenschaft, d.h. das Reflexionsvermögen sein. Ist
diese optische Eigenschaft das Reflexionsvermögen, dann wird
die Abscheidung dadurch kontrolliert, daß das
Reflexionsvermögen des aufgebrachen Materials, z.B. des optischen
Datenspeichermediums kontinuierlich gemessen wird, um damit das
Reflexionsvermögen eines speziellen Bereichs von Interesse
periodisch zu messen. Die optische Eigenschaft, d.h. das
Reflexionsvermögen eines Bereichs steht für die gleichen optischen
Eigenschaften der gesamten Abscheidung.
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Die Messung der optischen Eigenschaft, z.B. des
Reflexionsvermögens wird weitergeführt, bis ein vorbestimmter Wert erreicht
ist, beispielsweise ein Minimum oder ein relatives Minimum, das
nach Fig. 4 einer Dicke von 100 nm entspricht. Ist der
vorbestimmte Wert erreicht, z.B. bezüglich der zeitlichen
Verzögerungen der Meß und Abscheidungssysteme, dann wird die
Abscheidung des optischen Datenspeichermaterials beendet.
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Dem Substrat der optischen Datenspeichervorrichtung wird
bezüglich der Abscheidungsquelle eine solche periodische Bewegung
verliehen, daß die Bereiche der Vorrichtung periodisch
augenblicksweise der Quelle mit dem Materialvorläufer, z.B. dem
Vorläufer des optischen Datenspeichermaterials ausgesetzt werden,
und daß die gesamte Oberfläche der optischen
Datenspeichervorrichtung über einen längeren Zeitraum bezüglich des Zeitraums
der periodischen Bewegung im wesentlichen gleichmäßig der
Quelle mit dem Materialvorläufer, z.B. dem Vorläufer des optischen
Datenspeichermediummaterials ausgesetzt wird. Die Abscheidung
pro Drehung beträgt weniger als etwa ein Prozent der gesamten
Dicke des eigentlichen Materialfilms, z.B. des optischen
Datenspeichermediums. Der optische Sensor kann im wesentlichen
kontinuierlich eine ganze Spur einer sich drehenden oder sich
hinund herbewegenden Datenspeichervorrichtung derart abtasten, daß
die Spur im wesentlichen kontinuierlich überwacht wird und ein
spezieller Bereich im wesentlichen periodisch augenblicklich
überwacht wird. Die Dicke der Abscheidung wird durch dieses
Hilfsmittel im wesentlichen kontinuierlich bezüglich der Zeit
profiliert.
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Erreicht die Dicke der Abscheidung einen Wert, der dem
vorbestimmten Reflexionsvermögen des abgeschiedenen Materials
entspricht, dann wird die Abscheidung beendet, indem beispielsweie
eine Öffnung eines Verdampfungssystems geschlossen wird, indem
die Energiezufuhr zu einem Sputtersystem unterbrochen wird oder
indem die Energie oder die Reaktandenströmung oder beide durch
ein chemisches Aufdampfungssystem unterbrochen werden.
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System zur Durchführung des Abscheidungsverfahrens nach der
Erfindung sind in Fig. 5 und 6 gezeigt. Dort ist dargestellt, daß
ein System 101 zur Herstellung der oben beschriebenen optischen
Datenspeichervorrichtung 1 vorgesehen ist. Das System 101
umfaßt Mittel 111, z.B. Drehmittel zum Halten der optischen
Datenspeichervorrichtung 1. Die Quellenmittel 121a, 121b und 121c
sind vorgesehen, um kontrollierbar einen Materialvorläufer,
z.B. einen Vorläufer für das Material des optischen
Datenspeichermediums für die nachfolgende Abscheidung auf der optischen
Datenspeichervorrichtung 1 im kondensierten Zustand vorzusehen.
Die Quellenmittel 121a, 121b und 121c können einzelne oder
mehrfache Sputter-Targets, einzelne oder mehrfache erhitzte
Schmelztiegel oder einzelne oder mehrfache Quellen mit
Reaktanden zur chemischen Aufdampfung sein.
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Das System umfaßt ferner Mittel 131, um der optischen
Datenspeichervorrichtung 1 bezüglich der Quellenmittel 121a, 121b
und 121c eine periodische Bewegung zu verleihen. Fig. 5 und 6
zeigen diese Mittel zwar als Drehmittel 131 zum Drehen der
Quellenmittel, die Mittel zum Verleihen der Relativebewegung
können aber auch Mittel zum Verleihen alternativer Arten einer
periodischen Bewegung umfassen, so sich hin- und herbewegende
oder sich drehende Mittel.
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Das System umfaßt ferner Mittel, um im wesentlichen
kontinuierlich eine optische Eigenschaft der kondensierten
Materialabscheidung, d.h. des Materials des optischen
Datenspeichermediums auf die optische Datenspeichervorrichtung 1 zu messen. In
Fig. 5 ist dies durch einen Diodenlaser 141 mit einer
charakteristischen Wellenlänge von 830 Nanometern erreicht. Der
Diodenlaser 141 liefert Licht an ein optisches System, das einen
Strahlungsteiler 151 umfaßt. Das von der optischen
Datenspeichervorrichtung 1 reflektierte Licht geht zu einem Photosensor
161 und einer Komparatorschaltung 171. Ist ein vorbestimmter
Wert für das Reflexionsvermögen erreicht, dann schließt ein
Regler Mittel 191 über den Quellenmitteln 121a, 121b, 121c für
den Vorläufer des Materials für die optische
Datenspeichervorrichtung.
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Ein in Fig. 6 gezeigtes alternatives System mißt das
Reflexionsvermögen durch das Substrat und die Sperrschicht zur
Chalcogenidschicht. Das in Fig. 6 gezeigte System 101 umfaßt
ferner Strahlungsteilermittel 151, Photosensormittel 161,
Vergleichsschaltungsmittel 171 und Reglermittel 181.
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Nach einer hier betrachteten weiteren Ausführungsform der
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer optischen
Datenspeichervorrichtung vorgesehen. Die optische
Datenspeichervorrichtung besitzt eine optische Datenspeichermediumschicht,
die aus einem Dünnfilm gebildet ist und von einem Substrat
gehalten wird. Das optische Datenspeichermedium kann zwischen
optisch erfaßbaren Zuständen umgeschaltet werden, indem
Projektionsstrahlenergie darauf aufgebracht wird.
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Nach der hier betrachteten Erfindung wird der Mediumvorläufer
aus einer Quelle oder Quellen aufgebracht. Die Quellen können
Dampfquellen sein, z.B. zum Sputtern, Verdampfen oder zur
chemischen Aufdampfung. Bei dem Verfahren zum Abscheiden des
Materials, z.B. des optischen Datenspeichermediums auf die
Vorrichtung wird der Vorrichtung bezüglich der Quelle eine periodische
Bewegung verliehen. Die Quelle kann beispielsweise eine
bewegliche Quelle sein; oder aber die Quelle kann eine stationäre
Quelle mit einer beweglichen Öffnung oder einem beweglichen
Verteiler sein; sie kann aber auch stationär sein, und die
Vorrichtung selbst kann sich bezüglich der Quelle bewegen. Die
Bewegung kann eine Drehbewegung oder eine Hin- und Herbewegung
sein. Die periodische Bewegung kann dem Vorrichtungssubstrat
bezüglich der Quelle z.B. derart verliehen werden, daß die
Bereiche der Vorrichtung periodisch augenblicksweise und
bevorzugt der Quelle mit dem Materialverläufer, z.B. dem Vorläufer
des optischen Datenspeichermaterials ausgesetzt werden. Auf
diese Weise wird die gesamte Oberfläche der Vorrichtung über
einen längeren Zeitraum bezüglich der periodischen Bewegung im
wesentlichen gleichmäßig der Quelle mit dem Materialvorläufer,
d.h. dem Vorläufer des optischen Datenspeichermaterials
ausgesetzt.
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Der während einer Periode oder Drehung aufgebrachte Film macht
weniger als etwa ein Prozent der Gesamtdicke des schließlich
aufgebrachten Films aus.
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Das Datenspeichermedium wird auf die Vorrichtung aufgebracht,
um darauf einen Materialfilm, z.B. aus einem optischen
Speichermedium aufzubringen. Nach dem Verfahren der Erfindung wird
eine optische Eigenschaft des Films aus dem aufgebrachten
Material im wesentliche kontinuierlich gemessen. Daraus ergibt sich
eine periodische Messung der optischen Eigenschaft des
Abscheidungsbereichs. Die gemessene optische Eigenschaft wird mit
einem vorbestimmten Wert für die optische Eigenschaft verglichen,
und die Materialabscheidung wird abgeschlossen, wenn der
gemessene Wert der optischen Eigenschaft im wesentlichen gleich
einem vorbestimmten Wert ist.
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Üblicherweise werden die optisch erfaßbaren Zustände des
optischen Datenspeichermediums durch sein Reflexionsvermögen
nachgewiesen, und eben das Reflexionsvermögen wird während der
Abscheidung gemessen.
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Nach einer weiteren beispielhaften Ausführung der Erfindung ist
ein System zum Herstellen einer optischen
Datenspeichervorrichtung vorgesehen, die ein Substrat und eine aufgedampfte Schicht
aus einem zustandsveränderlichen optischen Datenspeichermedium
aufweist. Das Abscheidungssystem umfaßt Mittel zum Halten der
optischen Datenspeichervorrichtung sowie Quellenmittel, die
eine oder mehrere einzelne Quellen umfassen können. Die
Quellenmittel liefern steuerbar einen Materialvorläufer, z.B. einen
Vorläufer für das optische Datenspeichermediummaterial zur
Abscheidung auf der optischen Datenspeichervorrichtung im
kondensierten Zustand. Das System umfaßt ferner Mittel zum Vorsehen
einer periodischen Bewegung für die optische
Datenspeichervorrichtung bezüglich der Quellenmittel. Die Quelle kann
beispielsweise eine bewegliche Quelle sein. Alternativ kann die
Quelle eine stationäre Quelle mit einer sich bewegenden Öffnung
sein. Die Datenspeichervorrichtung bewegt sich alternativ und
bevorzugt in einer Dreh- oder Hin- und Herbewegung.
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Das System umfaßt ferner Mittel, um im wesentlichen
kontinuierlich (1) eine optische Eigenschaft des Films, d.h. der
kondensierten Materialabscheidung auf der optischen
Datenspeichervorrichtung zu messen, (2) die gemessene optische Eigenschaft mit
einem vorbestimmten Wert zu vergleichen und (3) die
Quellenmittel dazu zu steuern, z.B. die Abscheidung zu beenden, wenn der
gemessene Wert im wesentlichen gleich dem vorbestimmten Wert
ist.
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Die Mittel zum Vorsehen der periodischen Bewegung der optischen
Datenspeichervorrichtung bezüglich Quellenmittel bilden die
Drehmittel. Die Drehmittel verleihen der optischen
Datenspeichervorrichtung bezüglich der Quellenmittel eine Drehbewegung.
Die Bereiche der Vorrichtung werden also periodisch
augenblicksmäßig und bevorzugt den Quellenmitteln ausgesetzt, und
die gesamte Oberfläche der Vorrichtung wird über einen längeren
Zeitraum bezüglich der periodischen Bewegung im wesentlichen
gleichmäßig den Quellenmitteln ausgesetzt. Die Periode der
periodischen Bewegung ist bezüglich der Abscheidungsrate derart
eingestellt oder geregelt, daß die Abscheidung des optischen
Datenspeichermediums pro Periode weniger als etwa ein Prozent
der Gesamtdicke des endgütligen Films des optischen
Datenspeichermediums ausmacht.
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Die Quellenmittel können Verdampfungsmittel, Sputtermittel oder
chemische Aufdampfungsmittel sein. Die gemessene optische
Eigenschaft ist bevorzugt das Reflexionsvermögen. Die Mittel zum
Messen des Reflexionsvermögen umfassen Lasermittel. Das
aufgebrachte Material kann ein optisches Speichermedium sein.
Alternativ kann es ein dielektrisches Einkapselungsmaterial sein.
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Nach einer weiteren, hier betrachteten beispielhaften
Ausführung der Erfindung ist ein Verfahren zur Bildung einer Schicht
aus Speichermaterial für die
Projektionsstrahldatenspeichervorrichtung vorgesehen. Das Verfahren umfaßt die Abscheidung eines
phasenveränderlichen Mehrkomponenten-Chalcogenidmaterials auf
einem Substrat zur Bildung einer Abscheidung, z.B. einer im
wesentlichen gleichmäßigen Abscheidung. Nach der hier
betrachteten Erfindung werden die Reagenzien in einer
Vakuumabscheidungseinrichtung vorgesehen. Die Reagenzien umfassen eine im
wesentlichen nichtkonvektierende erste Mehrkomponenten-
Chalcogenidquelle. Die erste Quelle kann ein Festkörper oder
eine Flüssigkeit, z.B. eine im wesentlichen nichtkonvektierende
Flüssigkeit sein. Die erste Quelle ist im wesentlichen ein
Einphasenmaterial. Weitere gegebenenfalls anwesende Reagenzien
können u.a. eine Chalcogenquelle oder -reagens, eine
Vernetzungsmittelquelle oder ein -reagens sowie eine Sauerstoff
enthaltende Quelle sein.
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Eine für das Verfahren der Erfindung nützliche
Vakuumabscheidung ist in Fig. 7 gezeigt. Das System 101 umfaßt ein
Vakuumgefäß 111. Innerhalb des Gefäßes sind drei Schmelztiegel, Öfen
oder "Boote", z.B. die im wesentlichen inerten keramischen
Schmelztiegel 131, 132 und 133 angeordnet, die durch die
Heizelemente 141, 142 und 143 erhitzt werden. Die Heizelemente
werden einzeln durch die Regler- und Stromversorgung 161, 162, 163
gesteuert. Ein Gefäß 131 enthält eine im wesentlichen
nichtkonvektierende erste Quelle mit einem festen
Mehrkomponentenchalcogenid. Ein Gefäß 132 kann eine zweite Chalcogenquelle,
z.B. Tellur enthalten. Ist ein drittes Gefäß 133 vorgesehen,
dann kann dieses eine Sauerstoff enthaltende Quelle aufweisen.
Das Gefäß 111 wird über die Vakuumleitung 118 von der
Vakuumpumpe 119 ausgepumpt.
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Bei der Durchführung dieses Verfahrens werden alle drei Quellen
einschließlich der ersten Quelle, d.h. der im wesentlichen
nichtkonvektierenden, das Chalcogenid enthaltenden
Mehrkomponentenquelle in einen nichtkondensierten Zustand, z.B. ein Gas
umgewandelt, das im wesentlichen Äquivalenz zwischen dem
kondensierten/nichtkondensierten Zustand aufweist. Die Quelle ist
im wesentlichen eine Einphasenquelle und kann fest oder flüssig
sein. Das Quellenmaterial wird dann als Substrat 121 auf ein
Substrat oder eine darüberliegende Schicht aufgebracht, um eine
Abscheidung zu bilden, die im wesentlichen Äquivalenz zwischen
dem nichtkondensierten Zustand/der Abscheidung aufweist und bei
der im wesentlichen keine vertikalen Konzentrationsgradienten
voliegen. Die Quelle ist kongruent sublimierend oder kongruent
verdampfend. D.h., sie weist zusammensetzungsmäßig im
wesentlichen Äquivalenz zwischen dem kondensierten Zustand/dem
nichtkondensierten Zustand auf.
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Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird das
Substrat 121 gedreht. Die Drehung findet mit hoher
Geschwindigkeit statt. Daraus ergibt sich eine gleichmäßige Beschichtung.
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Im üblichsten Fall enthält die erste Quelle Vernetzungsmittel,
z.B. Germanium und/oder Zinn, wahlweise mit Blei und das
Chalcogen, z.B. Tellur. Um eine kongruente Sublimation, d.h.
die zusammensetzungsmäßige Äquivalenz zwischen dem
kondensierten Zustand/dem nichtkondensierten Zustand zu erreichen, sind
die Komponenten als Telluride anwesend, z.B. Germaniumtellurid
und Zinntellurid. Das Tellund kann als Mischtellund
(GexSn1-x)Te vorliegen, worin x von 0 bis 1,0 beträgt. Das Tellur
beträgt etwa 50 Atomprozent des ersten Quellenmaterials, wodurch
Äquivalenz zwischen dem festen/dem nichtkondensierten Zustand
vorgesehen ist.
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Die zweite Quelle kann beispielsweise Tellur oder Telluroxid,
Germanium oder Germaniumoxid sein.
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Ist die dritte, Sauerstoff enthaltende Quelle zur Bildung einer
oxidartigen Schicht vorgesehen, dann heißt dies, daß das
Material in dem Schmelztiegel 127 ein Festkörper wie Germaniumoxid,
Telluroxid, Zinnoxid und ein Gemisch daraus sein kann. Ist die
dritte Quelle Germaniumoxid, dann dies ein äquimolares Gemisch
aus Ge- und GeO&sub2;-Teilchen mit relativ niedrigem Dampfdruck in
starker Zerteilung, z.B. weniger als 0,02 mm sein. Bei
Temperaturen von 600ºC bis 800ºC führt dies zur Bildung von GeO unter
relativ hohem Dampfdruck. Alternativ kann die Sauerstoff
enthaltende Quelle eine gasförmige Quelle wie O&sub2; oder NO&sub2; sein.
Die Schicht aus Speichermaterial 15 wird gebildet, indem das
Zustandsänderungsmaterial nach den Verfahren der vorliegenden
Erfindung aufgebracht wird.
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Die Reagenzien, z.B. das Tellurid, das Tellur und
gegebenenfalls das Oxid werden durch Erwärmung bis zu Verdampfung
einschließlich der Sublimation in einen nichtkondensierten Zustand
umgewandelt. In Fig. 7 sind beispielsweise die
Widerstandsheizeinrichtungen 141, 142, 143 zur Beheizung der einzelnen
Schmeltiegel 121, 122, 123 gezeigt.
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Die resultierende Abscheidung des phasenveränderlichen
Materials ist ein Dünnfilm z.B. mit einer Dicke in der Größenordnung
50 Ångström bis 2000 Ångström.
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Probleme mit optischen Datenspeichervorrichtungen können
umgangen werden, indem in dem Speichermedium ein Schaltmodulator
vorgesehen wird. Der Schaltmodulator ist ein Übergangsmetall,
gegebenenfalls mit einem Halogen. Bevorzugte Schaltmodulatoren
sind die Übergangsmetalle der rechten Spalte der Gruppe VIII,
Ni, Pd und Pt. Das gegebenenfalls anwesende Halogen kann F, Cl,
Br oder 1 sein, wobei Br und I bevorzugt sind.
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Die Vernetzungsmittel sind Elemente der Gruppen IIIB, IVB und
VB des Periodensystems.
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Beispielhafte Vernetzungsmittel aus den Gruppen IIIB, IVB und
Vb umfassen Al, In und Ga aus der Gruppe IIIB, Si, Ge und Sn
aus der Gruppe IVB, N, P, As, Sb und Bi aus der Gruppe VB und
Gemische daraus. Das üblichste Vernetzungsmittel ist Ge oder Sn
mit einem oder mehreren aus Sn, As oder Sb.
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Die Chalcogenidzusammensetzung des Datenspeichermediums kann
außerdem ein oder mehrere Chalcogenide wie Schwefel, Selen oder
Gemische daraus sowie weitere Vernetzungsmittel wie Zinn, Arsen
oder Antimon sowie kontrastverbessernde Zusätze wie Gallium
oder Zinn und ähnliches aufweisen.
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Bei einer bevorzugten beispielhaften Ausführung ist das
Datenspeichermedium im wesentlichen frei von Sauerstoff, das
Chalcogenid ist Tellur, das Vernetzungsmittel ist Germanium alleine
oder mit zusätzlichen Vernetzungsmitteln, z.B. Silicium, Zinn,
Arsen und/oder Antimon, der Schaltmodulator ist Nickel, das
Atomverhältnis des(der) Vernetzungsmittel(s) zur
Gesamtzusammensetzung ist von etwa 1 Prozent bis etwa 20 Prozent, der
Atomanteil des Schaltmodulators liegt bei 1 bis 20 Prozent und
bevorzugt bei 1 bis 10 Prozent. Das Datenspeichermedium kann
ferner kontrastverbessernde Zusätze wie Zinn mit einem
Verhältnis zwischen kontrastverbesserndem Zusatz zur
Gesamtzusammensetzung von etwa 2 Prozent zu etwa 10 Prozent aufweisen.
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Die Einzelmengen an Schaltmodulator und Vernetzungsmittel sowie
die Gesamtmengen an Schaltmodulator und Vernetzungsmittel sind
relativ kritisch, um (1) die Kristallisierungsrate zu
verbessern, (2) eine optimale Unveränderlichkeit des Signal-Rausch-
Verhältnisses für das "Lösch"-Signal bezüglich der
"eingeschriebenen" Speicherzeit und der statistischen
Kristallitonentierung zu erhalten, (3) ein optimales Kontrastverhältnis
bezüglich der Zyklusgeschichte, (4) eine Unterdrückung des
Kristallitwachstums im eingeschriebenen Zustand und (5) die
Unterscheidung zwischen dem "gelöschten" und "eingeschriebenen"
Zustand verbessert.
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Nach der hier betrachteten beispielhaften Ausführung der
Erfindung sollt der Atomanteil des Schaltmodulators hoch genug sein,
um eine hohe Dichte von Nukleationsorten zu erhalten, d.h. über
etwa 0,1 Atomprozent und bevorzugt über 2 Atomprozent. Dadurch
wird die Körnchengröße gesteuert und im gelöschten Zustand eine
statistische Kristallitorientierung vorgesehen. Allerdings
sollte die Konzentration des Schaltmodulators unter etwa 20
Atomprozent und bevorzugt unter etwa 10 Prozent liegen, um die
Unterscheidung zwischen erfaßbaren Zuständen zu ermöglichen.
Die Wirkung des Schaltmodulators über einem Schwellenwirkwert
ist durch eine Steigerung der Kristallisierungsgeschwindigkeit
und durch eines oder mehrere der folgenden Phänomene
nachgewiesen: (a) eine Reduzierung des Signal-Rausch-Verhältnisses für
das "gelöschte" Signal als Funktion der "eingeschriebenen"
Speicherzeit, (b) eine Verkleinerung der Körnchengröße nach der
Bestimmung durch Raman-Spektroskopie und/oder (c) eine Abnahme
der bevorzugten Orientierung der Körnchen, die durch
Röntgenbeugung nachgewiesen wurde.
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Wir haben herausgefunden, daß sowohl (1) die Speicherstabilität
im eingeschriebenen Zustand als auch (2) die statistische
Verteilung der nachfolgenden Chalcogenidkristallisierung im
gelöschten Zustand durch den Sauerstoffgehalt beeinträchtigt
wird. Die Wirkungen eines Sauerstoff- und eines
Nickelschaltmodulators auf (1) die Speicherstabilität im eingeschriebenen
Zustand und (2) die statistische Verteilung der nachfolgenden
Chalcogenidkristallisierung im gelöschten Zustand sind zum
Vergleich in Fig. 2A und 2B gezeigt.
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In Fig. 8A und 8B ist der Logarithmus des Verhältnisses (1) der
Intensität von 100-orientierten "gelöschten"
Chalcogenidkristalliten zu (2) der Intensität der 101-orientierten
"gelöschten" Chalcogenidkristalliten in der Bestimmung durch
Rontgenstrahlbeugung als Funktion (3) des Sauerstoff und/oder
Nickelgehalts und (4) der Speicherzeit im eingeschriebenen
Zustand eingetragen. Die Änderung der Kristallorientierung beim
Speichern steht mit mangelhafter Speicherstabilität im
eingeschriebenen Zustand und hohen Signal-Rausch-Verhältnissen im
gelöschten Zustand in Verbindung, während die statistische
Verteilung mit einer guten Speicherstabilität im eingeschriebenen
Zustand und niedrigen Signal-Rauschverhälntissen im gelöschten
Zustand in Verbindung steht. Verhältnisse von 0,1 zu 1,0 und
insbesondere etwa 0,2 für die Orientierungsintensität sind
bevorzugt.
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Die Nickel enthaltenden Filme wurden gemeinsam von
(Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;)- und Ni-Targets gesputtert. Die Sauerstoff
enthaltenden Proben wurden in einer Ar-He-Atmosphäre von
(Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;)-Targets gesputtert. Nach dem Sputtern wurden die
resultierenden Filme für Röntgenstrahlbeugungsuntersuchungen
durch weite Zyklen von Verglasung -Kristallisierung geführt,
d.h. durch "Schreib" - "Lösch"-Zyklen. Die Verglasung, d.h. die
Aufzeichnung fand durch einen Laserimpuls mit 30-40 Milliwatt
für 35 Nanasekunden über einer Fläche von 1 cm mal 1 cm statt.
Die Kristallisierung, d.h. das Löschen fand durch einen Impulse
mit 0,5 Joule/cm² für 50 Mikrosekunden über einer Fläche von 1
cm mal 1 cm statt. Die Röntgenstrahlbeugungsuntersuchungen
wurden nach der Kristallisierung, d.h. dem "Löschen" durchgeführt.
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Die in Fig. 2A gezeigten (Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;)1-xOx-Proben, bei denen x
von 0 bis 0,20 liegt, zeigen eine zunehmende Chalcogenid-
Kristallitorientierung mit zunehmendem Sauerstoffgehalt und
eine zunehmende Chalcogenid-Kristallitorientierung mit
zunehmender Speicherzeit im eingeschriebenen Zustand.
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Die in Fig. 2B gezeigten (Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;)1-xNix-Proben zeigen eine
abnehmende Chalcogenid-Kristallitorientierung mit zunehmendem
Ni und eine Unabhängigkeit der
Chalcogenid-Kristallitorientierung bezüglich der Speicherzeit im eingeschriebenen Zustand.
Nickel verminderte die Chalcogenid-Kristallitorientierungen,
d.h. Nickel erhöhte die statistische Verteilung der
Chalcogenidkristalliten beim Löschen.
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Fig. 9, 10 und 11 sind Graphen des relativen
Reflexionsvermögens und der Schaltzeiten im eingeschriebenen und gelöschten
Zustand gegen die Anzahl von Zyklen bei verschiedenen Ni-
Konzentrationen für kogesputterte Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;-Targets auf einem
Glassubstrat 8 von 1cm mal 1cm mal 11 mil in einer Argon-
Atmosphäre. Die Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;-Proben wurden in einer Argon-
Atmosphäre auf die Targets gesputtert.
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Dann wurden die Proben in einer Zustandstestvorrichtung
getestet, wo eine Zelle von 1 Mikron mal 1 Mikron wiederholt durch
die Zyklen geführt wurde.
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Fig. 9 zeigt die relativen Reflexionsvermögen einer Te&sub8;&sub9;Sn&sub9;Ge&sub2;-
Zelle über 10000 Zyklen für den eingeschriebenen und den
gelöschten Zustand. Der Löschvorgang wurde mit einem 1,5
Milliwatt-Impuls für 2 Mikrosekunden und der Schreibvorgang mit
einem 10 Milliwatt-Impuls für 200 Nanosekunden durchgeführt. Fig.
10 zeigt die relativen Reflexionsvermögen für die
eingeschnebene und gelöschte Platte einer Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub8;Ni&sub2;-Zelle über 10000
Zyklen. Der Löschvorgang wurde mit einem 3-Milliwatt-Impuls für
0,8 Mikrosekunden und der Schreibvorgang mit einem 8-Milliwatt-
Impuls für 200 Nanosekunden durchgeführt. Fig. 11 zeigt die
relativen Reflexionsvermögen einer Te&sub8;&sub8;G&sub2;Sn&sub5;Ni&sub5;-Zelle über 10000
Zyklen. Der Löschvorgang wurde mit einem 1,5-Milliwatt-Impuls
von 0,8 Nanosekunden und der Einschreibvorgang wurde mit einem
8-Milliwatt-Impuls für 200 Nanosekunden durchgeführt.
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Fig. 12, 13 und 14 zeigen das Reflexionsvermögen gegen die
Temperatur für gesputterte Te-Ge-Sn-Filme mit und ohne Ni vor und
nah der Laser-Verglasung. Die Diskontinuität stellt die
Kristallisierungstemperatur dar. Die Filme wurden durch
gleichzeitiges Sputtern von Te-Ge-Sn und Ni in einer Argon-Atmosphäre
hergestellt. Die Kurve des Reflexionsvermögens gegen die
Temperatur für die erste Kristallisierung ist als Kurve "wie
vorbereitet" gezeigt. Die Verglasung wurde mit einer Reihe von
"Schreib"- und "Lösch"-Zyklen durchgeführt, bis konstante
Ventile mit eingeschriebenem und gelöschtem Reflexionsvermögen
erhalten wurden. Die Kurve des Reflexionsvermögens gegen die
Temperatur ist als die Kurve "laser-verglast" gezeigt.
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Fig. 12 zeigt eine 103ºC-Kristallisierungstemperatur für das
Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9; wie abgeschieden und eine
Kristallisierungstemperatur von 98ºC wie verglast. Dies ist eine Differenz von fünf
Grad. Fig. 7 zeigt eine 110ºC-Kristallisierungstemperatur wie
verglast. Dies ist eine Differenz von elf Grad. Fig. 8 zeigt
eine 102ºC-Kristallisierungstemperatur für Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub8;Ni&sub5; wie
abgeschieden und eine 91ºC-Kristallisierungstemperatur wie
verglast. Dies ist auch eine Differenz von elf Grad.
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Die Beseitigung des Sauerstoffs und die Verwendung des
betrachteten Schaltmodulators, z.B. eines Übergangsmetalls und/oder
Halogens wie Nickel, Platin, Palladium, Brom, bd oder
Gemischen daraus hängt mit der stark verbesserten Speicherzeit im
eingeschriebenen (ungeordneten) Zustand für das Signal-Rausch-
Verhältnis im gelöschten (kristallinen) Zustand zusammen und
bei einer beispielhaften Ausführung mit einem Signal-Rausch-
Verhältnis für den gelöschten Zustand, das im wesentlichen
gegenüber der Speicherzeit im geschriebenen Zustand
unveränderlich ist.
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Exemplarische Datenspeichermediumformulierungen umfassen
beispielhaft und nicht einschränkend TeGeSnNi, TeSiSnNi, TeGeAlNi,
TeGeNi, TeSeINi und TeGeMoNi.
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Nach einer beispielhaften Ausführung werden die Materialien
z.B. durch Verdampfung, Koverdampfung, reaktives Sputtern oder
reaktives Kosputtern aufgebracht oder miteinander aufgebracht.,
um eine im wesentlichen gleichmäßige Abscheidung zu bilden. Die
Verdampfung umfaßt Elektronenstrahlverdampfung und thermische
Verdampfung. Die resultierende Beschichtung ist etwa 50 bis 150
nm oder dicker, wobei die genaue Dicke experimentell bestimmt
wird, um den Kontrast bei den Laser-Wellenlängen von Interesse
zu optimieren.
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Die Einkapselung kann unter Vakuum durchgeführt werden. Auf
diese Weise gelangt das Datenspeichermedium nicht mit
atmosphärischem Sauerstoff in Kontakt.
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Die Formung, d.h die stabilisierte Phasentrennung kann entweder
innerhalb oder außerhalb der Abscheidungskammer oder nach dem
Aufbringen des Films oder nach dem Aufbringen der Isolier-,
Abschmelz- und Schutzschichten durchgeführt werden. Die Formung
sieht außer der Phasentrennung auch den Vorteil vor, daß das im
Film gefangene Argon freigesetzt wird, wenn der Film durch
Argon-Sputtern hergestellt wird.
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Hier wird angenommen, daß die dielektrishe Schicht 21 z.B. im
Sauerstoffgehalt abgestuft oder geschichtet ist, um ein inertes
chemisches Verhalten und Stabilität in Kontakt mit der
optischen Datenspeichermediumschicht 31 sowie Undurchlässigkeit
gegenüber Feuchtigkeit und Wasserlöslichkeit entfernt davon
vorzusehen. Im Falle von Germaniumoxid liegt ein
Zusammensetzungsgradient von GeO&sub2; an der Grenzfläche mit dem Chalcogenid und
GeOx vor, wo x etwa 1,5 bis etwa 1,95 liegt, und zwar fern von
der aktiven Schicht 31 und in Kontakt mit den
Kunststoffschichten 13, 49.
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Der Germaniumoxidfilm besitzt einen Zusarnmensetzungsgradienten
wie er beispielsweise in Fig. 15 gezeigt wird. In Fig. 15 ist
die Stöchiometrie eines Films mit einer Dicke von etwa 200 nm
vom Typ GeOx gezeigt. Der Stöchiometrieparameter x ist gegen
den Abstand d eingezeichnet. Die Stöchiometrie angrenzend an
das Chalcogenid ist im wesentlichen stöchiometrisch GeO&sub2;, und
danach kann die Stöchiometrie durch eine Schrittfunktion, z.B.
Schichtung wie bei "a" oder eine glatte Funktion wie bei "b"
von etwa x 2,00 an einer Grenze bis zu x = 1,50 bis 1,95 an
der anderen Grenze abgestuft werden.
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Weitere Dielektrika können die Einkapselungsschichten 21, 41
bilden. Die Einkapselungsschichten können beispielsweise aus
Siliciumnitrid bestehen, das geschichtet oder abgestuft ist, um
die Diffusionvon Silicium in die Chalcogenidschicht 31 zu
verhindern. Die dielektrischen Einkapselungsschichten 21, 41
können alternativ Siliciumoxid, Aluminiumoxid oder ein anderes
Dielektrikum sein. Die dielektrische Sperrschicht 21 z.B. aus
Germaniumoxid ist von etwa 50 bis 200 nm dick. Die
dielektrische Sperrschicht 21 besitzt eine oder mehrere Funktionen. Sie
soll vermeiden, daß oxidierende Mittel zur aktiven
Chalcogenschicht 31 gelangen, und verhindern, daß sich das
Kunststoffsubstrat aufgrund einer lokalen Erwärmung der
Chalcogenidschicht 31 verformt, z.B. während der Aufzeichnung oder des
Löschens. Die Sperrschicht 21 dient auch als
Antireflexionsbeschichtung, wobei die optische Empfindlichkeit der aktiven
Chalcogenidschicht 31 erhöht wird.
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Ist die morphologieverbessernde Komponente eine im wesentlichen
permanene Komponente, um die Ordnungsbildung zu verbessern,
dann ist die Komponente aus Wolfram, Molybdän, Eisen, Kobalt,
Nickel, Platin, Titan, Zirconium, Hafnium, Niobium, Tantal,
hochschmelzenden Verbindungen einschließlich der Chalcogenide
oder Gemischen daraus gebildet.
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Soll die morphologieverbessernde Komponente nur für einen
Zyklus halten, womit die Herstellung erleichtert, die
Notwendigkeit des Alterns aufgehoben ist, und die Intialisierung
erleichtert wird, dann kann die morphologieverbessernde
Komponente ein Chalcogen sein. Sie kann auch weitere Legierungsmittel
und sogar Sauerstoff enthalten. Beispielsweise kann ein
Te&sub5;&sub9;Sn&sub6;Ge&sub5;O&sub3;&sub0;-Film auf einen Te&sub7;&sub9;Sn&sub6;Ge&sub5;O&sub1;&sub0;-Phasenänderungsfilm
aufgebracht werden. Durch den Chalcogenoxidfilm muß der
darunterliegende Phasenänderungsfilm vor dem Aufbringen des
Sperrschichtfilms nicht gealtert werden.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen das Verfahren und die
Vorrichtung der Erfindung.
BEISPIELE
Beispiel 1
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Eine Reihe von Tests wurden durchgeführt, um die
Relativwirkungen von Sauerstoff und Nickel auf (1) die gelöschte
Chalcogenid-Kristallitorientierung und (2) die Speicherzeit im
geschriebenen Zustand zu bestimmen.
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Für jeden Test wurden Targets aus (Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;) und Ni
verwendet. Bei den Ni enthaltenden Proben wurden die Targets zusammen
auf ein Glassubstrat mit 25cm mal 2,5cm mal 0,28 mm gesputtert.
Für die Sauerstoff enthaltenden Proben wurde das Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;
reaktiv in einer Sauerstoff-Argon-Atmosphäre auf ein Glassubstrat
von 2,5 mal 2,5 cm mal 0,28 mm gesputtert. Das Sputtern wurde
in einem R.D.Mathis-Sputtermodul durchgeführt, das 10 cm von
dem Sputter-Target entfernt war. Das Sputtermodul besaß eine
SG-1250-Stromversorgung mit einer Betriebsfrequenz von 13,56
MHz über zwei Hochfrequenzelektroden.
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Das Sputtermodul wurde auf eine 10&supmin;&sup6;-Atmosphäre gebracht und
dann mit Argon oder Argon und Sauerstoff auf 3-5 Millitorr
unter Druck gesetzt. Dann wurde das Sputtern 15 Minuten lang mit
einer Vorspannung von 800 V und einer
Hochfrequenz-Targetleistungsdichte von 0,5 Watt/cm² durchgeführt. Das Sputtern von
den (Te&sub8;&sub4;Ge&sub2;Sn&sub9;)- und Ni-Targets wurde in einer Argon-
Atmosphäre durchgeführt. Das reaktive Sputtern von dem
(Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;)-Target wurde in einer Argon-Atmosphäre mt 0,5
Atornprozent Sauerstoff durchgeführt.
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Die Proben wurden dann einem Formungsprozeß unterworfen, bei
dem die Filme einmal durch einen Excimer-Laser geschmolzen
wurden. Dies wurde mit einer Impulsdauer von 35 Nanosekunden und
einer Energiedichte von 30-40 Millijoule pro Quadratzentimeter
durchgeführt.
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Die Proben wurden über Zellen von 1 cm mit einem Durchmesser
von 1 cm einem Lebensdauertest mit Kristallisierung-Verglasung
(Löschen-Einschreiben) unterworfen. Bei diesen Zyklustests
wurde zur Verglasung (zum Einschreiben) ein Excimer-Laser
verwendet. Der Laserimpuls war 30-40 Millijoule/cm² für 35 Sekunden.
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Nach jedem "Schreib"-Impuls wurden die Proben 15-20 Stunden
gelagert und dann durch eine Xenon-Blitzlampe "gelöscht". Die
Blitzlampe besitzt eine Energiedichte von 0,5 Joule/cm² und
eine Blitzdauer von 50 Mikrosekunden. Die "gelöschten" Proben
wurden durch Röntgenstrahlbeugung geprüft, um die
Kristallitorientierung zu bestimmen.
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Man erhielt die in den folgenden Tabellen I und II und in Fig.
2A und 2B gezeigten Ergebnisse. Die Ergebnisse zeigen eine
Zunahme der isotropen Kristallitorientierung mit zunehmendem
Nikkelgehalt.
Tabelle I
Verhältnis der Intensität der [100]-Chalcogenidkristalliten
zur
Intensität von [101]-Chalcogenidkristalliten bei
(Te&sub8;&sub9;Ge&sub5;Sn&sub6;)1-xOx
unendlich
Tabelle II
Verhältnis der Intensität der [100]-Chalcogenidkristalliten
zur
Intensität von [101]-Chalcogenidkristalliten bei
(Te&sub8;&sub9;Ge&sub5;Sn&sub9;)1-xNix
Beispiel II
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Eine Reihe von Tests wurden durchgeführt, um die relativen
Reflexionsvermögen "eingeschrieben" und "gelöscht" für
gesputterte Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub8;Ni&sub2;, Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub5;Ni&sub5;- und Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;-Filme zu
bestimmen.
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Die Nickel enthaltenden Proben wurden durch Cosputtern von
einem Ni- und einem Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;-Target auf ein Glassubstrat von 1
cm mal 1 cm mal 0,28 mm in einer Argon-Atmosphäre vorbereitet.
Die Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;-Proben wurden in einer Argon-Atmosphäre auf die
Targets gesputtert.
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Die Proben wurden dann in einem Zustandstestgerät getestet, wo
eine Zelle mit 1µm mal 1µm wiederholt durch den Zyklus geführt
wurde. Ein Diodenlaser wurde verendet, um die Zelle mit einem
1,5-3,0-Milliwatt-Löschimpuls für 0,8 bis 2,0 Mikrosekunden und
einem 8-10-Milliwatt-Schreibimpuls für 200 Nanosekunden durch
den Zyklus zu führen. Die Proben mit Nickel wurden mit einem
0,8-Mikrosekunden-Löschimpuls gelöscht. Die Probe ohne Nickel
erforderte einen 2-Mikrosekunden-Löschimpuls.
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Fig. 8 zeigt die relativen Reflexionsvermögen des
eingeschriebenen und gelöschten Zustands einer Te&sub8;&sub9;Sn&sub9;Ge&sub2;-Zelle über 10000
Zyklen. Das Löschen wurde mit einem 1,5-Milliwatt-Irnpuls für 2
Mikrosekunden und das Schreiben mit einem 10-Milliwatt-Impuls
für 200 Nanosekunden durchgeführt. Fig. 9 zeigt die relativen
Reflexionsvermögen des eingeschriebenen und gelöschten Zustands
einer Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub8;Ni&sub2;-Zelle über 10000 Zyklen. Das Löschen wurde
mit einem 3-Milliwatt-Impuls für 0,8 Mikrosekunden und das
Schreiben mit einem 8-Milliwatt-Impuls für 200 Nanosekunden
durchgeführt. Fig. 10 zeigt die relativen Reflexionsvermögen
des eingeschriebenen und gelöschten Zustands einer Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Ni&sub5;-
Zelle über 10000 Zyklen. Das Löschen wurde mit einem 1,5-
Milliwatt-Impuls für 0,8 Nanosekunden und das Schreiben mit
einem 8-Milliwatt-Impuls für 200 Nanosekunden durchgeführt.
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Fig. 11 zeigt eine 103ºC-Kristallisierungstemperatur für das
Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9; wie abgeschieden und eine
Kristallisierungstemperatur von 98ºC wie verglast. Dies ist eine Differenz von fünf
Grad. Fig. 7 zeigt eine 110ºC-Kristallisierungstemperatur für
Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub8;Ni&sub2; wie abgeschieden und eine
99ºC-Kristallisierungstemperatur wie verglast. Dies ist eine Differenz von elf Grad.
Fig. 13 zeigt eine 102ºC-Kristallisierungstemperatur für
Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub8;Ni&sub5; wie abgeschieden und eine
91ºC-Kristallisierungstemperatur wie verglast. Dies ist ebenfalls eine Differenz von
elf Grad.
Beispiel III
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Eine Reihe von Tests wurde durchgeführt, um das Zyklusleben und
die Löschzeit für Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub8;Ni&sub2;, Te&sub8;&sub8;Ge&sub2;Sn&sub5;Ni&sub5; und Te&sub8;&sub9;Ge&sub2;Sn&sub9;
zu bestimmen. Die Proben wurden wie beim Beispiel 1 vorbereitet
und wie im Beispiel II getestet. Die unten gezeigten Ergebnisse
wurden erhalten. Die Ergebnisse von M.Chen, V.A.Rubin,
V.Marello, U.G.Gerber und V.B.Jipson "Reversibility and
Stability of Tellurium Alloys for Optical Data Storage
Applications", Appl.Phys.Lett. Vol. 46(8), Seiten 734-736 (15. April
1985), auf die hier Bezug genommen wird, sind zum Vergleich
gezeigt:
Probe
Phase
Zyklen
Löschzeit u-sec
uneingekapselt
amorph
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Die Erfindung ist zwar unter Bezug auf bestimmte bevorzugte
beispielhaften Ausführungsformen beschrieben, sie ist jedoch
dadurch nicht eingeschränkt, sondern nur durch die beigefügten
Ansprüche.