DE3644871C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Sinterung von
Metallformteilen, die mittels folgender Verfahrensschritte hergestellt
werden:
Herstellen des Metallpulvers; Vermischen des Metallpulvers mit einem aus
mehreren Komponenten bestehenden Bindemittel; Spritzgießen des vermischten
Metallpulvers in eine vorgegebene Form; Austreiben des Bindemittels,
wobei die Komponenten des Bindemittels im wesentlichen nacheinander ent
fernt werden, und Sintern des Metallformteils.
Solches Metallpulver-Spritzgießen ist aus der DE-PS 20 05 571 und aus
der DE-OS 31 20 501 bekannt. In diesen Schriften wird ebenfalls die Sin
terung der Metallformteile nach dem Entfernen des Binders beschrieben.
Die Sinterung erfolgt bei einer bestimmten Temperatur beziehungsweise
einem bestimmten Temperaturverlauf und einer Zeitdauer, die empirisch
ermittelt wurden, beziehungsweise je nach Material und Größe des Werk
stücks immer wieder neu empirisch ermittelt werden müssen, um ein dichtes
und homogenes Gefüge zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Sintervorgang zu steuern,
und zwar so, daß eine gleichmäßige Schrumpfung und dadurch ein dichtes,
homogenes Gefüge erzielt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Energieein
bringung in den Ofen während des Sintervorganges in Abhängigkeit von der
Schrumpfungsgeschwindigkeit eines eingebrachten Formteils erfolgt.
Neben der Lösung der obengenannten Aufgabe besteht der Vorteil der Erfin
dung darin, daß durch Metallpulver-Spritzgießen hergestellte Formteile
mit unterschiedlichster Formgebung aus verschiedenen Metallegierungen oder
Metallpulvergemischen in kürzerer Zeit und unter geringerem Energieaufwand
gesintert werden können ohne eine Vielzahl von Probesinterungen zur
Ermittlung der optimalen Bedingungen. Die
Steuerung hilft auch, die Abschußrate zu senken.
Weiterbildungen der Erfindung, die den Unteransprüchen zu entnehmen sind,
ergeben weitere Vorteile und beziehen sich auf günstige Ausgestaltungen
der Steuerung der Sinterung.
Die erfindungsgemäße Steuerung der Sinterung sowie deren günstige Aus
gestaltungen werden anhand der Zeichnung im Rahmen des Gesamtverfahrens
der Herstellung von Metallformteilen durch Metallpulver-Spritzgießen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Schema des Ablaufs des Metallpulver-Spritzgießens,
Fig. 2 die Vorgänge beim Austreiben des Bindemittels,
Fig. 3 ein Diagramm der Temperaturregelung beim Austreiben des Binde
mittels und
Fig. 4 ein Diagramm, das den gesteuerten zeitlichen Verlauf der Schrump
fung beim Sinterprozeß darstellt.
Fig. 1 gibt anhand eines Schemas einen Überblick über den gesamten Ver
fahrensablauf.
Das Verfahren beginnt mit der Herstellung des Metallpulvers. Es ist
bekannt, daß kleinkörnigeres Material sinterfähiger ist als grobkörniges.
Am besten eignet sich mikrofeines Metallpulver in der Größe von 0,1 bis
20 µm. Dieses mikrofeine Metallpulver oxidiert, wenn es mit Sauerstoff in
Berührung kommt. Es muß daher bereits die Herstellung des Metallpulvers so
erfolgen, daß es nicht mit Luftsauerstoff in Berührung kommt, z. B. unter
Inertgasatmosphäre. Danach wird das Metallpulver unmittelbar mit dem
Binder vermischt, wobei diese Vermischung so stattfinden muß, daß das
mikrofeine Metallpuler, ohne mit dem Luftsauerstoff in Berührung zu
kommen, in einem Mischer oder Kneter mit dem aufschmelzenden Kunststoff
gemisch des Bindemittels überzogen und dadurch desaktiviert und damit vor
weiterem Sauerstoffangriff geschützt wird. Dabei muß das Bindemittel so
ausgebildet sein, daß ein Teil des Bindemittels aus Polymeren großer
Kettenlänge und einem Molekulargewicht von 105 bis 106 besteht, das die
Metallpartikel umhüllt und ein anderer Teil des Bindemittels aus Polymeren
kleinerer Kettenlänge mit einem Molekulargewicht von 5 · 103 bis 5 · 104, das
primär dazu dient, beim Spritzgießen die Hohlräume zwischen den Pulver
teilchen zu füllen. Durch diese Umhüllung des Metallpulvers mit Kunststoff
wird erreicht, daß das Material vor dem Sauerstoff geschützt ist und so an
der Luft gelagert werden kann. Die Granulierung dient dazu, dem Material
eine Form zu geben, die sich unproblematisch in die Spritzgießmaschine ein
füllen läßt. Für das Metallpulver-Spritzgießen muß eine spezielle Form hergestellt werden,
die eine Volumenkontraktion von bis zu 40% berücksichtigt.
Das Granulat kann durch Spritzgießmaschinen, wie sie für Kunststoff mit
hohem Füllstoffgehalt gebräuchlich sind, verarbeitet werden. Dieses spritz
gegossene Teil - vergleichbar mit dem Grünling der Keramiktechnologie -
wird in einem Reaktor oder Ofen erhitzt, um das Bindemittel durch Zer
setzen auszutreiben. Das Austreiben verläuft wie bei dem aus der Keramik
technologie bekannten Verfahren zur Entfernung des Bindemittels aus dem
Grünling. Beim Metallpulver-Spritzgießen muß jedoch darauf geachtet
werden, daß sich das Formteil bei der Zersetzung des Bindemittelanteils,
der die Metallpartikel umhüllt, in einer sauerstofffreien Atmosphäre
befindet, um die Bildung von Oxid soweit wie möglich zu unterbinden.
Die Entfernung des Bindemittels wird vorteilhafterweise dadurch bewirkt,
daß sich das Formteil in Inertgasatmosphäre befindet und eine stufenweise
Temperaturerhöhung erfolgt, wodurch das Bindemittel zersetzt wird. Dabei
ist das Inertgas beständig auszutauschen, um die Zersetzungs-Produkte des
Bindemittels zu entfernen. Die stufenweise Temperaturerhöhung wird
in Abhängigkeit von der Kohlenwasserstoffkonzentration vorgenommen. Diesen
Vorgang verdeutlichen Fig. 2 und Fig. 3.
Fig. 2 zeigt in der oberen Hälfte das im Reaktor befindliche Formteil,
wobei durch die Darstellung von Formteilen mit den Bezugszeichen 10 bis 13
symbolisiert wird, daß es verschiedenen Temperaturstufen ausgesetzt ist.
Im unteren Teil der Zeichnung zeigt das Bild mit dem Bezugszeichen 20 das
Gefüge des in den Reaktor eingebrachten Formteils, also des Grünlings.
Es besteht aus Metallpartikeln 1, aus Bindemittelkomponenten mit kurzen
Kettenlängen 3 und 4 und aus solchen Bindemittelkomponenten mit langen
Kettenlängen 2. Durch Zersetzen und Entfernen der Bindemittelkomponenten
mit den kurzen Kettenlängen 2 und 3 wird die in Bild 21 dargestellte
Zusammensetzung erreicht, die Metallpartikel 1 enthält, welche durch die
Bindemittelkomponenten mit langen Kettenlängen 2 in ihrer Form gehalten
werden. Durch das Austreiben aller Bindemittelkomponenten - es können
wesentlich mehr sein als die dargestellten - kommt man zu der Zusammen
setzung des Bildes 22, wobei die Metallpartikel bereits punktuell leicht
angesintert sind und dadurch ihre Form halten.
Fig. 3 stellt den Temperaturverlauf während dieses Vorganges dar, wobei
die Temperaturkurve und die Kohlenwasserstoffkonzentration C gegen die
Zeit t aufgetragen sind:
Die Temperatur wird zunächst erhöht, bis sich durch die Zersetzung des
Bindemittelanteils mit der kürzesten Kettenlänge (bzw. dem geringsten
Molekulargewicht) eine bestimmte Kohlenwasserstoffkonzentration einstellt,
die durch einen Sensor gemessen wird (Zeitpunkt t 1). Dann wird die Tempe
ratur konstant gehalten. Jetzt tritt durch die Zersetzung genausoviel
Kohlenwasserstoff aus, wie durch Spülung der Inertgasatmosphäre abgeführt
wird. Dieser Vorgang hält so lange an, bis die Kohlenwasserstoffkon
zentration rückläufig ist, weil der bei dieser Temperatur sich zersetzende
Bindemittelanteil, z. B. das Paraffinwachs, nahezu vollständig zersetzt
ist (Zeitpunkt t 2). Ein Sensor stellt diesen Rückgang der Kohlenwasser
konzentration fest und gibt ein Signal, welches eine erneute Energieein
bringung in den Reaktor bewirkt. Die Temperaturerhöhung findet so lange
statt, bis sich wieder eine vorbestimmte Kohlenwasserstoffkonzentration -
durch Zersetzung der nächsten Bindemittelkomponente, z. B. das Poly
äthylen - einstellt, d. h. ein Gleichgewicht von aus dem Teil ausgasenden
und von abgeführtem Kohlenwasserstoff (Zeitpunkt t 3). Diese Temperatur
stufe wird so lange gehalten, bis die Binderkomponente, die sich bei
dieser Temperaturstufe zersetzt, nahezu vollständig ausgetreten ist (Zeit
punkt t 4). Wenn der Sensor das Absinken der Kohlenwasserstoffkonzentration
registriert, wird wiederum die Energieeinbringung in den Reaktor bewirkt,
wodurch in der eben beschriebenen Weise die nächste Temperaturstufe
angesteuert wird (von t 5 bis t 6).
Dieser Vorgang wird so lange fortgesetzt, bis die Bindemittelkomponenten
alle ausgetrieben sind. Vorzugsweise findet dieser Vorgang in einem
Temperaturbereich zwischen 80 und 500°C statt.
Diese Steuerung der Temperaturkurve dient vor allem dazu, die Konzen
tration von Zersetzungs-Produkten gering zu halten und dadurch die Reaktion der
Zersetzungs-Produkte mit Metallpartikeln auf ein Minimum zu reduzieren. Diese
Maßnahme dient, ebenso wie das Fernhalten von Sauerstoff, der Erhaltung
der Sinterfähigkeit der Metallpartikel. Die Steuerung der Temperaturkurve
hat außerdem den Vorteil, daß das Ziel - die Entfernung des Binders - mit
möglichst geringem Energie- und Zeitaufwand erreicht wird. Anstelle der
Steuerung des Prozesses in Abhängigkeit von der Kohlenwasserstoffkonzen
tration kann der Prozeß auch in Abhängigkeit vom Anteil des brennbaren
Gases gesteuert werden.
An diese Verfahrensstufe der Zersetzung und Austreibung des Bindemittels
schließt sich die Sinterung an, wobei vorteilhafterweise eine Spülung
mittels reduzierender Gase zwischengeschaltet wird, um Reaktionen der
Metallpartikel mit den Zersetzungs-Produkten der Binderkomponenten - in Form von
Abgabe von Sauerstoffatomen an die Metallpartikel - durch Reduktion der
Oxide rückgängig zu machen und so eine optimale Sinterung zu gewährleisten.
Auch der Sintervorgang wird vorteilhafterweise gesteuert, um eine gleich
mäßige Schrumpfung zu erreichen, wodurch ein dichtes, homogenes Gefüge
erzielt wird.
Eine solche Steuerung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen:
Einmal kann eines der eingebrachten Formteile oder ein spezieller Muster
prüfkörper strahlungsoptisch vermessen werden, um so die Schrumpfungs
geschwindigkeit zu erfassen.
Fig. 4 zeigt die Schrumpfung in einem Diagramm dadurch, daß eine Abmessung
des Prüflings (z. B. die Länge) S gegen die Zeit t aufgetragen wird. Der
Prüfling hat zu Beginn des Sintervorganges die Abmessung S 1 und zu Ende des
Sintervorgangs die gewünschte Abmessung S 2. Der Sintervorgang verläuft bei
einer, je nach Werkstoff und Geometrie des Formteils unterschiedlichen,
durch Versuche zu ermittelnden, bestimmten Schrumpfungsgeschwindigkeit
ds/dt optimal. Es muß also so lange Energie eingebracht werden, bis die
bestimmte Schrumpfungsgeschwindigkeit ds/dt - also der Bereich der Geraden
zwischen den Zeitpunkten t 10 und t 11 - erreicht ist. Die Regelung sorgt
dafür, daß diese Schrumpfgeschwindigkeit ds/dt konstant bleibt bis zum
Zeitpunkt t 11. Die Energieeinbringung wird im Zeitpunkt t 11 beendet, wobei
dieser so ausgewählt ist, daß die Wärmekapazität ausreicht, um die einge
brachten Formteile bis zur gewünschten Dichte weiterschrumpfen zu lassen.
Anstelle der strahlungsoptischen Vermessung kann die Energieeinbringung in
den Ofen auch in Abhängigkeit von der Konzentration des Kohlendioxids und
des Kohlenwasserstoffs erfolgen, wobei zu Beginn des Sintervorganges eine
Reduktion vorhandener Oxidanteile und Restkohlenstoffgehalte - welche von
der Zersetzung des Bindemittels herrühren - stattfindet, wobei sich der
dadurch freiwerdende Sauerstoff mit dem Kohlenstoff zu Kohlendioxid ver
bindet. Nachdem der Reduktionsvorgang beendet ist, wird die Energieein
bringung in Abhängigkeit von der Ausgasung der in den Hohlräumen des
Formlings zurückgebliebenen Kohlenwasserstoffe geregelt. Die Ausgasung wird
also als Maßstab für die Schrumpfung herangezogen.
Die Energieeinbringung in den Ofen kann auch in Abhängigkeit von den
Kohlenmonoxid- und Kohlenwasserstoff-Anteilen geregelt werden.
Die Sinterung findet - abhängig von dem zu sinternden Werkstoff - in einem
Temperaturbereich von 500 bis 1400°C statt, vorzugsweise bei einer
Temperatur von 600 bis 1200°C.
Dem Sintervorgang kann die Einleitung reduzierender Gase in den Ofen vorge
lagert werden - eventuell auch in der letzten Phase der Binderaustrei
bung -, um bereits in diesem Verfahrensabschnitt die Reduktion von Oxiden
auf den Metallpartikeln einzuleiten und so zu gewährleisten, daß die
Sinterung nicht durch noch vorhandene Oxidschichten behindert wird.
Die Reaktionsführung der Sinterung ist durch die Energieeinbringung, sowie
durch die eventuelle weitere Zugabe reduzierender Gase in die Ofenatmos
phäre so zu steuern, daß in den Hohlräumen des Formteils enthaltene Gase
genügend Zeit zum Entweichen haben und das Kristallwachstum, sowie eine
formtreue Schrumpfung der Formteile bis zu der gewünschten Abmessung,
gewährleistet ist.
Claims (8)
1. Verfahren zur Steuerung der Sinterung von Metallformteilen, welche
durch Metallpulver-Spritzgießen hergestellt wurden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energieeinbringung in den Ofen während des Sintervorganges
in Abhängigkeit von der Schrumpfungsgeschwindigkeit eines einge
brachten Formteils erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energieeinbringung so erfolgt, daß die Schrumpfungs
geschwindigkeit auf einen vorgegebenen Wert ansteigt, dann
konstant bleibt, und daß die Energieeinbringung dann beendet wird,
wenn die Wärmekapazität ausreicht, die eingebrachten Formteile bis
zur gewünschten Dichte weiterschrumpfen zu lassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung der Energieeinbringung mittels einer strahlungs
optischen Überprüfung der Kontraktion eines der eingebrachten Form
teile oder eines speziellen Musterprüfkörpers im Sinterofen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sinterung in einem Temperaturbereich von 500 bis 1400°C
erfolgt, vorzugsweise bei einer Temperatur von 600 bis 1200°C.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgasung aus dem Formteil als Maßstab für die Schrumpfung
herangezogen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energieeinbringung in den Ofen während des Sintervorganges
zuerst in die Abhängigkeit von der Kohlenmonoxydkonzentration geregelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Sintervorgang reduzierende Gase in den Ofen eingebracht
werden, die die Reduktion von Oxiden auf den Metallpartikeln
bewirken.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktionsführung durch Steuerung der Energieeinbringung, wie
des Anteiles reduzierender Gase in der Ofenatmosphäre, so eingestellt
wird, daß zuerst die gasförmigen Reaktionsprodukte ent
weichen und danach das Kristallwachstum verstärkt statt
findet.
Priority Applications (1)
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DE19863644871 DE3644871A1 (de) | 1986-04-04 | 1986-04-04 | Verfahren zur steuerung der sinterung von durch pulvermetallspritzguss hergestellten metallformteilen |
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Publications (2)
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DE3644871C2 true DE3644871C2 (de) | 1988-07-28 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863644871 Granted DE3644871A1 (de) | 1986-04-04 | 1986-04-04 | Verfahren zur steuerung der sinterung von durch pulvermetallspritzguss hergestellten metallformteilen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3644871A1 (de) |
Cited By (2)
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DE102004005429A1 (de) * | 2004-02-04 | 2005-08-25 | Saurer Gmbh & Co. Kg | Faserleitkanal für eine Offenend-Spinnvorrichtung sowie Verfahren zum Herstellen eines Faserleitkanals |
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Family Cites Families (2)
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FR2031787A5 (de) * | 1969-02-07 | 1970-11-20 | Onera (Off Nat Aerospatiale) | |
DE3120501C2 (de) * | 1981-05-22 | 1983-02-10 | MTU Motoren- und Turbinen-Union München GmbH, 8000 München | "Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen" |
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1986
- 1986-04-04 DE DE19863644871 patent/DE3644871A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3644871A1 (de) | 1987-10-15 |
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