DE3644168A1 - Verfahren zur datenuebertragung ueber satelliten mittels gespreizten spektren und kleinen erdefunkstellen - Google Patents
Verfahren zur datenuebertragung ueber satelliten mittels gespreizten spektren und kleinen erdefunkstellenInfo
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- H04B—TRANSMISSION
- H04B7/00—Radio transmission systems, i.e. using radiation field
- H04B7/14—Relay systems
- H04B7/15—Active relay systems
- H04B7/204—Multiple access
- H04B7/216—Code division or spread-spectrum multiple access [CDMA, SSMA]
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- H04J—MULTIPLEX COMMUNICATION
- H04J13/00—Code division multiplex systems
- H04J13/0007—Code type
- H04J13/0022—PN, e.g. Kronecker
Description
Die Erfindung betrifft eine Datenübertragung nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
Beim bisherigen Stand der Technik müssen Erdefunkstellen mit wesentlich
größeren Antennendurchmessern (3-30 m) verwendet werden. Der Grund
liegt im Öffnungswinkel der Sendeantenne. Je größer der Antennendurch
messer, desto geringer der Öffnungswinkel der Antenne. Mit anderen Wor
ten, je größer der Durchmesser der Sendeantenne, desto besser die Richt
charakteristik der Antenne und damit die Ausrichtegenauigkeit auf den
Satelliten. Dies ist notwendig, um im relativ dichtgedrängten Orbit nur
einen bestimmten Satelliten mit der Sendeantenne zu erreichen. Bei grö
ßerem Öffnungswinkel könnten evtl. mehrere Satelliten bedeckt werden, so
daß es zu Störungen deren Nachrichtenübertragung käme.
Außerdem ist es bei herkömmlichen Übertragungsverfahren (FDMA, TDMA)
nicht möglich, zwei Signale ohne Störungen zu überlagern und somit die
vorhandene Nachrichtenkapazität im Satellitentransponder optimal zu nut
zen.
Zusätzliche Nachteile liegen in der vorgegebenen Mindest-Antennengröße,
den damit verbundenen Kosten und der notwendigen Aufstellfläche.
Es ist das Ziel der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei dem es möglich ist, digitale Signale anderen Signalen
zu unterlagern und somit ein Optimum an Kapazitätsausnutzung im Satelli
ten zu erreichen.
Außerdem sollen Erdefunkstellen mit kleinen Antennendurchmessern verwen
det werden können. Die abgestrahlten Signale sollen trotz des großen
Öffnungswinkels der Antenne die Nachrichtenübertragung anderer Satelli
ten nicht stören.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1
genannten Merkmale gelöst.
Besondere Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß Antennen mit
einem Durchmesser kleiner/gleich 1,8 Meter verwendet werden können, die
sowohl als Sende- als auch als Empfangsantennen benutzbar sind. Aufgrund
der niedrigen Datenraten (kleiner/gleich 64 KBps) und der Spreizung mit
tels PN-Folgen kann die notwendige Sendeleistung durch Transistorver
stärkung aufgebracht und eine geringe Leistung/Hz erreicht werden. Der
Vorteil liegt darin, daß sowohl die notwendige Primärleistung, das Volu
men des Senders als auch die Probleme der Kühlung gegenüber herkömmli
chen Wanderfeldröhren-Verstärkern und damit auch die Kosten wesentlich
verringert werden können.
So kann eine Erdefunkstelle realisiert werden, die bezüglich Abmessun
gen, Volumen, Gewicht und Kosten gegenüber herkömmlichen Erdefunkstellen
wesentlich verringert werden kann, was den Preis und damit dem Interesse
des Nutzers zugute kommt. Durch die Verwendung einer Erdefunkstelle mit
kleiner Sendeantenne - d. h. großem Öffnungswinkel der Antenne - kann bei
Bedarf eine bestimmte Anzahl von Satelliten gleichzeitig bedient werden
und somit mittels einer Erdefunkstelle und n-Satelliten eine wesentlich
größere flächendeckende Nachrichtenübertragung gewährleistet werden.
Durch die Unterlagerung der gespreizten Spektren kann somit die vorhan
dene Transponderkapazität wesentlich effektiver ausgenutzt werden. Es
bedarf keiner zusätzlichen Bandbreite im Transponder, obwohl die Über
tragungskapazität erhöht wird. Durch Verwendung der Bitraten kleiner
/gleich 64 KBps können völlig neue Satellitendienste preiswert generiert
werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der Beschreibung worin anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
erläutert wird. Es zeigen
Fig. 1 schematisch die Standard-Zugriffsverfahren zum Satelliten,
Fig. 2 eine Darstellung zur Definition der Spreizung von digitalen
Signalen mit PN-Folgen,
Fig. 3 die Datenübertragung via Satellit mit einer Sendestation und
n-Empfangsstationen;
Fig. 4 die Belegung des Satellitentransponders mit einem TV-Signal,
Fig. 5 die Unterlagerung des TV-Signals mit einem gespreizten Spektrum,
Fig. 6 das Spektrum eines TV-Signals,
Fig. 7 das Spektrum eines TV-Signals, dem ein PN-Signal unterlagert
ist, und
Fig. 8 das Spektrum eines 2.048 MBps - QPSK (Quadrature Phase Shift
Keying) - Signals, dem ein PN-Signal unterlagert ist.
Die im Augenblick existierenden Erdefunkstellen sind dafür ausgelegt,
breitbandige Signale mit hohen Datenraten (größer/gleich 64 KBps) und
der dafür notwendigen Sendeleistung zu übertragen. Das erfordert ein
hohes Volumen an Geräten, die normalerweise in einem extra Gebäude bzw.
Container untergebracht werden müssen. Die Sende-/Empfangsantenne muß
möglichst nahe an den Sende-/Empfangseinrichtungen stehen, um Übertra
gungsverluste so gering wie möglich zu halten.
Ein Nutzer, der nur kleine Datenraten (kleiner/gleich 64 KBps) übertra
gen will, muß dafür bisher auf eine Erdefunkstelle zurückgreifen, die in
keinem Verhältnis zur Übertragungsrate steht.
Bei den bisherigen Signalbelegungen im Satellitentransponder erfolgt
gemäß Fig. 1 entweder der Zugriff im Zeit-, Frequenz- oder Codemulti
plex. So wird jeder Station, die zum Satelliten zugreifen will, im Zeit
multiplex ein bestimmter Sendezeitpunkt zugewiesen mit bestimmter Länge
auf der Zeitachse.
Beim Zugriff im Frequenzmultiplex erhält jeder Nutzer eine bestimmte
Sendefrequenz mit definierter Bandbreite zugewiesen bzw. im Codemulti
plex eine Leistung. So wird im allgemeinen der Satellitentransponder
entweder im Zeit-, Frequenz- oder Codemultiplex genutzt. Diese Zu
griffsverfahren erfordern einen hohen Aufwand an Hard- und Software und
können die Nachrichtenkapazität des Satelliten bezüglich der Bandbreite
nicht voll ausnutzen.
So wird z. B. im DFS-Satelliten, dessen Transponder u. a. 36 MHz Bandbrei
te hat, nur ein TV-Signal mit 25 bzw. 27 MHz Bandbreite übertragen wer
den. Würden noch andere Signale im gleichen Transponder zusätzlich über
tragen, käme es zu Intermodulationen und Signalkompression, die als
unerwünschte Störungen zu betrachten sind. Damit bleiben dann 11 bzw. 9
MHz Bandbreite ungenutzt.
Auch bei Verwendung von Frequenzmultiplex müssen aufgrund von möglichen
Intermodulationsstörungen Signalabstände gewahrt bleiben, so daß auch
hier keine volle Ausnutzung des Satellitenkanals stattfindet.
Die gestellte Aufgabe wird nach Fig. 2 erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die verwendeten Datenraten (kleiner/gleich 64 KBps) mittels PN-Fol
gen gespreizt werden.
Durch die Verbreiterung des Spektrums der Datenrate durch Spreizung
mittels der PN-Folge (Spreizungsfaktor z. B. 1000) wird die notwendige
Sendeleistung/Hz um den Faktor 1000 reduziert.
Wird dieses gespreizte Spektrum jetzt mit einer kleinen Antenne übertra
gen, so ist zwar der Öffnungswinkel der Antenne groß und gegebenenfalls
werden mehrere Satelliten im Orbit damit bedeckt.
Da aber die empfangene Leistung/Hz am Satelliten lediglich rauschähnli
chen Charakter hat, wird die Übertragung der anderen Satelliten nicht
gestört.
Außerdem kann dieses gespreizte Signal anderen, z. B. bereits im Trans
ponder befindlichen Signalen unterlagert werden. Die sich bereits im
Transponder befindlichen Signale können gegenüber dem gespreizten Signal
die gleiche Bandbreite, eine geringere oder wie beim TV-Signal eine
größere Bandbreite besitzen.
Ausgegangen wird in diesem Beispiel von der in Fig. 3 gezeigten Struk
tur.
Dabei wird von der Sendestation, z. B. ein 9.6 KBps - Datenstrom via
Satellit zu n-Empfangsstationen übertragen. Dabei beträgt z. B. der An
tennendurchmesser der Sendestation 1,8 m, der der Empfangsstationen
0.6 m.
Das 9.6 KBps-Signal wird mittels PN-Folgen auf 10 MHz gespreizt. Das
entspricht einem Spreizungsfaktor von ca. 1000.
Es sei angenommen, daß die Sendeleistung für die 9.6 KBps-Datenrate
aufgrund der Übertragungsverhältnisse 10 Watt beträgt. Eine Sendeanten
ne, deren Parabolspiegel einen Durchmesser von 1,8 m hat, hat bei einer
Frequenz von 14 GHz einen Antennengewinn von ca. 40 dBi. Unter diesen
Bedingungen beträgt die abgestrahlte Leistung pro Hz Übertragungsband
breite 106 W · 104=102 W=10 mW.
Diese Leistung wird bei einer Sendefrequenz von z. B. 14 GHz noch um 207
dB gedämpft, d.h. aufgrund der Flächenreduktion empfängt der Satellit
z. B. bei der Frequenz der Aufwärtsstrecke von 14 GHz ein um 207 dB ge
dämpftes Signal. An der Empfangsantenne des Satelliten liegt dann eine
Leistung von ca. 10-18 W/Hz. So kann durchaus sendeseitig (und damit
auch empfangsseitig) eine Erdefunkstellen mit kleinem Antennendurchmes
ser verwendet werden, ohne daß andere Satelliten gestört werden.
Als eine evtl. Belegung des Satellitentransponder sei angenommen, daß
der 36 MHz-Transponder des Satelliten mit einem TV-Signal (25 MHz) be
legt ist (Fig. 4).
Die eigene Datenrate von 9.6 KBps wird jetzt im gespreizten Zustand dem
TV-Signal unterlagert (Fig. 5) und somit via Satellit übertragen.
Messungen und Versuche haben gezeigt, daß die wechselseitigen Störungen
beider Signale so gering sind, daß eine sinnvolle Datenübertragung mög
lich ist.
Fig. 6 zeigt das via Satellit empfangene Spektrum eines analogen
25 MHz-TV-Signals. Diesem TV-Signal wird jetzt an geeigneter Stelle auf
der Frequenzachse ein PN-Signal unterlagert, dessen Bandbreite 5 MHz
beträgt.
Fig. 7 zeigt das Ergebnis. Das TV-Spektrum hat sich dabei nur unwesent
lich verändert. Das unterlagerte PN-Signal übt auf das TV-Signal bezüg
lich dessen Qualität keine nachhaltige Minderung aus, wie Messungen ge
zeigt haben.
In Fig. 8 ist ein Beispiel dargestellt, in dem ein auf ca. 4 MHz ge
spreiztes PN-Signal einem digitalen 2.1 MHz-QPSK-Signal unterlagert wird.
Hierbei ist darauf zu achten, daß ein bestimmtes Überlagerungsverhältnis
Δ U (Verhältnis von z. B. QPSK-Signal zu PN-Signal) eingehalten wird.
Bei einem optimierten Δ U kann die wechselseitige Störung beider Signa
le so gering gehalten werden, daß eine sinnvolle Datenübertragung bezüg
lich der Bitfehlerrate möglich ist.
Da PN-Folgen über gute Auto- und Kreuzkorrelationseigenschaften verfü
gen, können sie empfangsseitig einwandfrei detektiert und anschließend
die Datensequenz von 9.6 KBps regeniert werden.
Weiteres zu PN-Folgen bzw. zur Unterlagerung von PN-Folgen unterhalb von
Nutzsignalen ist u.a. der Literaturstelle
- DIXON, R.: Spread Spectrum System, John Wiley and Sons, N. Y. 1984
und dem Tagungsbericht
- Schukat, M: Spread Spectrum-Based Synchronisation of Digital Sa tellite Transmissions, AIAA llth Communication Satellite Systems Conference, March 17-20, 1986/San Diego, CA
zu entnehmen.
Als Beispiel sei der Datenverteildienst von Presseagenturen genannt. Die
Sendestation stehe auf dem Gelände der jeweiligen Presseagentur und
n-Empfangsstationen bei beliebig vielen Zeitungsverlagen. Übertragen
wird mittels gespreizten Spektren, die Sendeantenne hat einen Durchmes
ser kleiner/gleich 1,8 m, der der Empfangsantenne sei 0,3 m-0,6 m. Die
Datenrate von z. B. 9.6 KBps werde einem TV-Signal unterlagert.
Claims (3)
1. Verfahren zur Datenübertragung über Satelliten mittels gespreiz
ten Spektren und kleinen Erdefunkstellen, dadurch gekenn
zeichnet, daß digitale Binärfolgen (gespreizte Spektren) ande
ren Signalen direkt oder im Transponder unterlagert werden.
2. Datenübertragung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere gespreizte Spektren mit Datenraten klei
ner/gleich 64 KBps gegenseitig überlagert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß Erdefunkstellen mit einem Antennendurchmesser
kleiner/gleich 1,8 Meter verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863644168 DE3644168A1 (de) | 1986-12-23 | 1986-12-23 | Verfahren zur datenuebertragung ueber satelliten mittels gespreizten spektren und kleinen erdefunkstellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863644168 DE3644168A1 (de) | 1986-12-23 | 1986-12-23 | Verfahren zur datenuebertragung ueber satelliten mittels gespreizten spektren und kleinen erdefunkstellen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3644168A1 true DE3644168A1 (de) | 1988-07-14 |
DE3644168C2 DE3644168C2 (de) | 1989-03-02 |
Family
ID=6317050
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863644168 Granted DE3644168A1 (de) | 1986-12-23 | 1986-12-23 | Verfahren zur datenuebertragung ueber satelliten mittels gespreizten spektren und kleinen erdefunkstellen |
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Country | Link |
---|---|
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- 1986-12-23 DE DE19863644168 patent/DE3644168A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3644168C2 (de) | 1989-03-02 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SCHUKAT, MANFRED, DIPL.-ING. DR., 8206 BRUCKMUEHL, |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |