DE3643121A1 - Vorrichtung zum bestimmen von phasentransformationen in metallen und legierungen - Google Patents
Vorrichtung zum bestimmen von phasentransformationen in metallen und legierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die in der Lage
ist, Phasentransformationen oder Phasenumformungen zu
bestimmen, die in Metallen und Legierungen während des
Abkühlens oder Erhitzens auftreten. Die Vorrichtung läßt
sich direkt an Arbeitsstraßen einsetzen, wo es äußerst
wichtig ist, eine genaue Information darüber zu haben,
welche Phasen in welchen Anteilen in einem gerade behandel
ten Metall vorhanden sind, so daß man in der Lage ist,
während des Prozesses Entscheidungen zu treffen, da die
technologischen Charakteristiken des Metalls von den
vorhandenen Phasen abhängen.
Trotz der in dieser Richtung bis heute unternommenen
Anstrengungen sind keine Geräte zur direkten Bestimmung
dieses wichtigen Parameters bekannt. Zur Zeit muß indirekt
über Temperaturmessungen eine Abschätzung oder Berechnung
erfolgen, die ihrerseits mit bekannten CCT-Kurven oder
mit Ergebnissen verglichen werden, die im Labor an
Dilatometerproben erhalten wurden.
Es ist verständlich, daß mit der Übernahme immer
härterer Arbeitsbedingungen während der Heißbearbeitung
metallischer Materialien solche indirekten Systeme der
Phasentransformationsbestimmung immer weniger zufrieden
stellend wurden, nicht zuletzt weil es unvermeidlich ist,
daß Unterschiede bestehen, die ganz erheblich sein können,
und zwar zwischen der theoretischen durch die Kurven be
schriebenen oder mittels Dilatometerproben im Labor festge
stellten Situation und der tatsächlichen Situation im
Betrieb. Zurückzuführen ist dies auf die Unterschiede,
die beispielsweise in der Zusammensetzung der Legierung
oder in den realen dynamischen Bedingungen während der
Wärmebehandlung auftreten.
Das Arbeitsprinzip, auf dem die Erfindung basiert, ist
die Änderung, welche die Phasentransformation im Resonanz
kreis einer Sonde oder eines Sensors induziert, der
nahe der Oberfläche des zu untersuchenden Materials ange
ordnet ist. Es hat sich nämlich überraschend herausgestellt,
daß dann, wenn man einen geeigneten Resonanzkreis bei ge
eigneter Frequenz zwischen 150 und 250 kHz hält,
Spannungsveränderungen an den Enden einer Sonde hervorge
rufen werden, wobei letztere aus einer Spule besteht, die
nahe der zu untersuchenden Oberfläche angeordnet wird.
Diese Spannungsänderungen werden nur dann hervorgerufen,
wenn die Modifikationen, die im Material selbst auftreten -
beispielsweise die Änderung in der magnetischen Permeabili
tät oder dem elektrischen spezifischen Widerstand, die eine
Phasentransformation begleiten - die Reluktanz bzw. den
magnetischen Widerstand (reluctance) des Kreises und dann
die scheinbare Induktanz bzw. Induktivität der Spule
selbst verändern.
Die Vorrichtung nach der Erfindung läßt sich so herstellen,
daß man eine Anzahl von Änderungen - die im wesentlichen
die Speisestromfrequenz und das Verfahren zum Verarbeiten
der elektrischen Signale betrifft - an einer altbekannten
Einreichung vornimmt, die jedoch "zum Überwachen von
Oberflächendefekten von Metallkörpern bei hoher
Temperatur" verwendet wird, wie sie in der deutschen
Patentanmeldung P 35 24 167.5-52 entspr. italienischer
Patentanmeldung Nr. 48 558 A84 vom 13. 7. 1984 beschrieben
wird (Patentinhaber Centro Sperimentale Metallurgico).
Auf diese Weise wird sie unempfindlich gegen Ober
flächendefekte, jedoch extrem empfindlich für Phasentrans
formationen. Da der Resonanzkreis, von dem die Spule einen
Teil bildet, sehr empfindlich gegen Induktanzveränderungen
ist, folgt, daß die Phasentransformation eine Veränderung
in der Ausgangsspannung induziert: je größer der potentiale
Materialanteil ist, der eine Phasentransformation erlitten
hat, desto größer wird die Veränderung in der Ausgangs
spannung.
Erfindungsgemäß wird das empfindliche Element, nämlich
die Spule im Resonanzkreis, gegen Umwelteinflüsse, ins
besondere jedoch gegen abgestrahlte Wärme geschützt,
indem ein hohlwandiges Gehäuse vorgesehen wird, das den
magnetischen Fluß nicht behindert, und innerhalb dessen ein
Kühlfluid zirkuliert.
Die Vorrichtung muß mit einem Oszillator versehen sein,
um den Kreis zu speisen sowie mit adäquaten Einrich
tungen, um das Ausgangssignal zu schützen, wie bei
spielsweise mit Rekordern, Dataloggern bzw. Datenerfassern
oder dergl..
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß zur Ermittlung
von Phasentransformationen, unter Verwendung der Vor
richtung nach der Erfindung, es nicht notwendig ist,
einen direkten Kontakt zwischen dem empfindlichen Element
und der zu untersuchenden Metalloberfläche herzustellen. Diese
Tatsache erleichtert nun ganz erheblich die Konstruktion
des Instruments und seine Installation an Arbeitsstraßen.
Wie bereits erwähnt, findet die Maßnahme nach der Erfindung
Anwendung bei den meisten Warmbearbeitungsvorgängen wie
Wärmebehandlungen, Warmwalzen, Warmpressen etc.
Die Erfindung ist somit auf eine Sonde oder einen Sensor
zur Bestimmung der Phasentransformationen gerichtet, die
in Metallen, im allgemeinen bei hohen Temperaturen,
während des Glühens oder Erwärmens auftreten.
Dank des Einbaus eines geeigneten Resonanzkreises, der in
geeigneter Weise durch eine wärmebeständige gekühlte
Konstruktion geschützt ist, die den elektromagnetischen
Fluß nicht behindert, ist die Sonde empfindlich gegen
Veränderungen gewisser physikalischer Eigenschaften, die
mit den Phasentransformationen, die in Metallen auftreten,
zusammenhängen.
Eine beispielsweise Ausführung der Erfindung soll mit
Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert
werden. Diese zeigt in einem schematischen Vertikal
schnitt ein Außengehäuse 1 aus rostfreiem Stahl, das einen
Tiegel aus feuerfestem Material 2 trägt, in welchen ein
Rohr aus rostfreiem Stahl 3, das die Sonde tragen soll, die
Kühlluft transportieren soll und die Leitungen für die
Stromzuführung und das Ausgangssignal schützen soll, eintritt
bzw. in diesen eindringt. Tiegel und Rohr können bis zum Boden des
äußeren Gehäuses reichen.
Das Rohr verfügt über ein Flanschende, welches einen
kronenförmigen Behälter trägt, der in einen festen oberen
Teil 4 und einen hohlen unteren Teil 5 aus wärmewider
standsfähigem dielektrischen Material (Teflon) unterteilt
ist und der den Schwingkreis 6 trägt und die Sonden- oder
Sensorspule 7 gegen Kühlluft schützt, die aus den Öffnungen
im oberen Teil des Rahmens ausgetrieben wird.
Diese Ausführungsform, gespeist bei einer Frequenz von
etwa 170 kHz, wurde sehr eingehend selbst an Stahlblech
bei Temperaturen von mehr als 900°C getestet, um eine
Überprüfung hinsichtlich der Konstruktionsverläßlichkeit
und natürlich hinsichtlich der Genauigkeit der angegebenen
Phasentransformationen zu überprüfen, wobei letztere mit denen
verglichen wurden, die im Labor an Dilatometerproben
identischen Materials genommen wurden.
Tafel 1 faßt einen der durchgeführten Tests zusammen.
q-α Phasentransformation in Stahl: Vergleich der
erfindungsgemäß erhaltenen Daten mit denen, die nach dem
Dilatometerproben-Verfahren gewonnen wurden.
Die gute Übereinstimmung zwischen den Transformations
temperaturen, die mittels der Vorrichtung nach der Erfin
dung und denen gemessen wurden, die mittels von Dilato
meterproben genommen wurden, demonstriert klar die Ver
läßlichkeit der Vorrichtung nach der Erfindung.
Vom konstruktiven Aspekt ist die beschriebene Lösung
auch hervorragend, da sie Temperaturen innerhalb der
Vorrichtung und um die Eingangs- und Ausgangskabel
sicherstellt, welche ganz erheblich unter den Sicherheits
grenzen liegen, während trotzdem ein einfaches und
schnelles Ersetzen der verschiedenen Komponenten, falls
notwendig ist, möglich wird.
Claims (3)
1. Vorrichtung oder Gerät zur direkten on-line-Bestimmung
von Phasentransformationen in Metallen, gekennzeichnet
durch Teile, die empfindlich gegen Veränderungen in
den physikalischen Parametern des Metalls, die mit der
Phasentransformation zusammenhängen, sind, wobei diese
Teile geschützt durch ein Kühlsystem sind, welches einen
vollkommenen Schutz und einen optimalen Betrieb ohne
Störung der Messungen garantiert.
2. Vorrichtung oder Gerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß diese empfindlichen Teile aus
einem Schwingkreis bestehen, der in Resonanz von einem
Oszillator unter Gleichgewichtsbedingungen gespeist
wird.
3. Vorrichtung oder Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gleichgewichtsbedingungen und damit
die Resonanz abhängen von der Induktanz des Kreises
selbst, die ihrerseits bestimmt wird durch die physi
kalischen Charakteristiken, die mit den Phasen in dem
im Prüfzustand befindlichen Metall zusammenhängen,
da der Träger für den Kreis, die Schutz- und Kühl
konstruktion aus wärmebeständigem dielektrischen
Material derart aufgebaut sind, daß eine Störung des
elektromagnetischen Flusses nicht eintritt, der jedoch
vom physikalischen Zustand des Materials innerhalb
seines Wirkungsbereichs beeinflußt wird.
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