DE3632178A1 - Verfahren und vorrichtung zur schnellen erfassung von netzfehlern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur schnellen erfassung von netzfehlernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur schnellen Detektion
von Fehlern in einem n-phasigen Wechselstromnetz, insbesondere
von kurzzeitigen Unterspannungszuständen. Die Erfindung be
trifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens und je eine bevorzugte Verwendung des Verfahrens und der
Vorrichtung.
In der deutschen Offenlegungsschrift 33 46 291 wird ein Ver
fahren und eine Vorrichtung zum Ermitteln einer netzsynchro
nen Referenzspannung für einen netzgeführten Stromrichter
beschrieben. Dieser soll nach Beendigung einer Netzstörung
ohne Kommutierungsfehler möglichst schnell wieder in Betrieb
genommen werden. Die hierzu benötigte netzsynchrone Referenz
spannung wird aus den ungestörten Phasenspannungen des Netzes
gewonnen, indem ein Netzerfassungsglied ("Drei/Zwei-Wandler")
diese zunächst in zwei Wechselspannungskomponenten transfor
miert, welche einen rotierenden Vektor in einem raumfesten,
orthogonalen α, β-Koordinatensystem beschreiben. Ein sich
anschließender Vektordreher transformiert diese Komponenten
in ein weiteres Bezugssystem, das mit einer vorgebbaren
Transformationsfrequenz rotiert. Die dazugehörigen ortho
gonalen Komponenten werden nach einer Glättung mittels
eines Vektoranalysators in polare Darstellung übergeführt,
wobei die Winkelkomponente nach Subtraktion eines Sollwertes
Sollwertes als Regelabweichung am Eingang eines Reglers mit
integrierendem Anteil anliegt. Dieser Regler gibt durch sein
Stellsignal die Frequenz eines Sinus-/Cosinus-Oszillators vor,
der wiederum den Vektordreher mit der notwendigen Transfor
mationsfrequenz versorgt, so daß der Regelkreis geschlossen
wird. Diese Frequenz wird durch den Regler bevorzugt so ein
gestellt, daß die polare Winkelkomponente verschwindet. In
diesem Fall rotiert das weitere Bezugssystem gerade mit der
Netzfrequenz und der darin liegende Vektor ist relativ zu den
Koordinatenachsen in Ruhe. Die Sinus- und Cosinusfunktionen
der Transformationsfrequenz am Ausgang des Oszillators werden
schließlich als α′, b′-Komponenten eines ruhenden, orthogo
nalen Koordinatensystems aufgefaßt und nach Multiplikation
mit der polaren Betragskomponente über einen "Zwei/Drei-Koor
dinatenwandler" wieder in ein dreiphasiges, symmetrisches
Drehstromsystem rückgeführt. Bei Auftreten eines Netzfehlers
wird die auf diese Weise ermittelte netzsynchrone Transfor
mationsfrequenz für die Bildung der netzsynchronen Referenz
spannung nach Beendigung der Netzstörung zwischengespeichert
und der Regler so lange außer Eingriff genommen. Die Wirk
samkeit dieser Vorrichtung hängt allerdings entscheidend
davon ab, wie schnell ein Netzwächter das Auftreten eines
Netzfehlers detektieren und Umschaltmaßnahmen einleiten kann.
Bei bekannten Netzüberwachungsvorrichtungen werden die Netz
spannungen bzw. deren Beträge mit konstanten Referenzspan
nungen als Fehlermeldeschwellen überlagert. In Fig. 1 ist z. B.
der Betrag einer Netzspannung | U P | dargestellt, welche mit
Hilfe zweier unterschiedlich hoher konstanter Referenzspan
nungen S 1 und S 2 auf Unterspannungszustände überwacht wird.
Dabei treten zu Beginn und am Ende einer jeden Halbschwingung
auch im ungestörten Netzbetrieb Schnittpunkte mit den Refe
renzspannungen auf, wobei periodisch unsinnige Fehlermeldun
gen F S 1, F S 2 ausgelöst werden. Wie aus der Fig. 1 zu erkennen
ist, ist zwar bei der größeren Referenzspannung S 1 die Er
fassungszeit von insbesondere im Bereich eines Spannungs
maximums auftretenen Netzfehlers theoretisch kürzer als bei
der Spannung S 2. Jedoch wird die Überwachungsvorrichtung auch
mit erheblich längerer unsinnigen Fehlermeldungen F S 1 be
lastet, welche weggefiltert bzw. unterdrückt werden müssen.
So wird die Erfassungszeit tatsächlich durch deren Dauer
begrenzt, da ein echter Fehler nur dann als solcher erkannt
werden kann, wenn er länger andauert als die unsinnigen
Fehlermeldungen.
Bei einer weiteren bekannten Netzüberwachungsvorrichtung
werden die Beträge aller Phasenspannungen aufsummiert und mit
einer konstanten Referenzspannung überwacht. Da die absolute
Schwankungsbreite der Summenspannung relativ gering ist und
somit keine Nullpunkte mehr auftreten, können bei geeigneter
Wahl der konstanten Referenzspannung periodische Schnitt
punkte im ungestörten Netzbetrieb, und damit unerwünschte
periodische Fehlermeldungen, im Prinzip vermieden werden. Die
Ansprechempfindlichkeit dieser Fehlererfassung wird aller
dings durch die Summation der Phasenspannungen beeinträch
tigt. So kann der Spannungseinbruch im Summensignal z. B. bei
einem kurzzeitigen einpoligen Fehler so gering sein, daß die
konstante Referenzspannungsschwelle nicht unterschritten
wird. Ferner ist es aufgrund der Summenbildung nicht mehr
möglich, die vom Fehler betroffene(n) Phase(n) zu selektieren
und somit die vorliegende Netzfehlerart zu erkennen. Da auf
grund der geringen Ansprechempfindlichkeit in diesem Fall der
Wert der konstanten Referenzspannung unter Umständen recht
groß gewählt werden muß, besteht weiterhin die Gefahr der
Auslösung von unsinnigen Fehlermeldungen durch Netzober
schwingungen. Deren Rauschen kann sich durch die Summation
der Phasenspannungen verstärkt auf die zu überwachende
Spannung übertragen.
So ist bei allen Netzüberwachungsvorrichtungen mit konstanten
Referenzspannungen zur Detektion von Fehlern ein Kompromiß
zwischen einer gewünschten Erfassungszeit und der Notwendig
keit nicht aussagekräftige Fehlermeldungen zu unterdrücken
bzw. auszufiltern, notwendig. Aus diesen Gründen liegen in
der Praxis die hierbei minimal möglichen Erfassungszeiten in
der Größenordnung von ca. 7 bis 15 ms.
Erfassungszeiten dieser Größe sind aber bei bestimmten Netz
überwachungen nicht brauchbar. Aufgrund zu berücksichtigender
Anregelzeiten muß der auf die eigentliche Erfassung des Netz
fehlers entfallende Anteil der Verzugszeit so gering als mög
lich gehalten werden, der vergeht, bis spezielle Steuerungs-
und Regelungsvorrichtungen zum Mindern der Auswirkungen des
Fehlers in Eingriff sind. Insbesondere bei der Verbindung
von Netzen über sogenannte "Kurzkupplungen" aus einem Hoch
spannungs-Gleichstromübertragungskreis werden äußerst kurze
Zeiten für die Erfassung von Netzfehlern gefordert. Bei
solchen Vorrichtungen wird abhängig vom Umfang des Fehlers
versucht, dennoch die Wirkleistungsübertragung so weit als
möglich aufrechtzuerhalten. Dies ist insbesondere bei ein
poligen Fehlern möglich. Zumindest soll bei mehrpoligen
Fehlern die Blindleistungsübertragung aufrechterhalten wer
den, um ein vollständiges Außer-Betrieb-Gehen der Netzkupp
lung und die darauf beruhenden Probleme beim Wiederanfahren
zu vermeiden. Hierzu muß auf die Steuerung der Ventile im
Gleich- bzw. Wechselrichter der Hochspannungs-Gleichstrom
übertragung so schnell eingegriffen werden, daß insbesondere
der Zwischenkreisstrom auch während des Netzfehlers weiter
fließen kann und nicht als kurzschlußartiger Überstrom aus
Sicherheitsgründen abgeschaltet werden muß. Zum Auslösen
dieser Steuerungs- bzw. Regelungsmaßnahmen ist aber eine
Einzelüberwachung der Netzphasen, eine schnelle Detektion des
unmittelbaren Eintritts des Netzfehlers und möglichst die
Kenntnis der Art des vorliegenden Netzfehlers notwendig.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung anzugeben, mit deren Hilfe obige Anfor
derungen erfüllt werden können. Insbesondere soll die erfin
dungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft bei der Steuerung und
Regelung von Kurzkupplungen im Falle eines Netzfehlers ver
wendet werden können.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren, bei dem das zu
überwachende Wechselstromnetz in ein Referenzsystem gleicher
Phasenanzahl abgebildet wird, deren dynamische Referenz
spannungen im eingeschwungenen Zustand den Spannungen des zu
überwachenden Wechselstromnetzes in Frequenz und Phasenlage
identisch sind, und das Auftreten eines Fehlers aus der
unmittelbaren Abweichung der aktuellen Verläufe der Spannung
des zu überwachenden Wechselstromnetzes von den diesen zuge
ordneten dynamischen Referenzspannungen erkannt wird. Vorteil
hafte Ausgestaltungen des Verfahrens und eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens sind in den Unteransprüchen
enthalten. Ferner wird je eine erfinderische Verwendung des
Verfahrens und der Vorrichtung angegeben.
Anhand der folgenden Fig. 2 bis 7 wird die Erfindung näher
erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 die Überwachung einer Phasenspannung mit konstanten
Referenzspannungen nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 die Überwachung einer Phasenspannung mit einer dyna
mischen Referenzspannung gemäß der Erfindung,
Fig. 3 beispielhaft die Detektion eines Netzfehlers mit Hilfe
einer dynamischen Referenzspannung,
Fig. 4 die Detektion von Netzfehlern mit einer in ihrer Ampli
tude angepaßten und nullpunktsverschobenen dynamischen Refe
renzspannung,
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 6 eine vorteilhafte Ausführung einer Abbildungsvorrich
tung zur Bildung der dynamischen Referenzspannungen, und
Fig. 7 eine vorteilhafte Ausführung einer Vergleichsvorrich
tung für Netz- und Referenzspannungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht von der Überlegung aus,
daß Abweichungen vom ungestörten Zustand eines zu überwachen
den Istverlaufes, besonders einer sinusförmigen Phasenspannung
in einem elektrischen Netz, ohne nennenswerte Verzögerung
erfaßt werden können, wenn zum Vergleich ein identischer
Sollverlauf als Referenz zur Verfügung steht. Dabei ist es
von ausschlaggebender Bedeutung, daß diese "dynamische Refe
renz" dem zu überwachenden Istverlauf mit möglichst gleicher
Frequenz ohne Phasenverzögerung folgt. Die Amplituden der
dynamischen Referenzspannungen werden bevorzugt entsprechend
der Netz-Nennspannung vorgegeben, so daß sich theoretisch
deckungsgleiche Verläufe zwischen den zu überwachenden Netz
spannungen und den entsprechenden dynamischen Referenzspannun
gen erzeugen lassen. Bei Frequenzänderungen werden die Refe
renzspannungen so "nachgeführt", daß es bei den im Normal
betrieb vorkommenden langsamen Frequenzschwankungen nicht zu
nennenswerten Abweichungen vom Istverlauf kommt, während bei
Netzfehlern die Netzfrequenz quasi "gespeichert" ist. So sind
sprungartige, kurzzeitige Netzfehler beinahe verzögerungsfrei
detektierbar, ohne daß dies zu einer Veränderung in Frequenz
und Phasenlage der dynamischen Referenzspannungen führt. Um
gekehrt ist es besonders vorteilhaft, die Fehlerdetektion
erst dann freizugeben, nachdem die Frequenzabweichung von
Referenz- zu Netzspannungen einen vorgegebenen Grenzwert
unterschritten hat. Auf diese Weise lassen sich Fehlauslö
sungen von Fehlermeldungen aufgrund von Einschwingvorgängen
in den Referenzspannungen unterdrücken. Ferner wird jederzeit
die notwendige Frequenzidentität zwischen Referenz- und Netz
spannungen sichergestellt, ohne die eine dynamische Überwa
chung überhaupt nicht möglich ist.
In Fig. 2 ist beispielhaft der Betrag einer zu überwachenden
Netzspannung | U P | dargestellt. Die dazugehörige dynamische
Referenzspannung | U DRS | ist gestrichelt eingezeichnet und hat
aus Gründen der Störsicherheit eine geringfügig kleinere
Amplitude als die Netzspannung. Aus praktischen Gründen
bietet wegen des Wegfalls des periodische wechselnden Vor
zeichens der Vergleich der Spannungsbeträge Vorteile gegen
über dem im Prinzip auch jederzeit möglichen direkten Ver
gleich der Wechselspannungen. Entsprechend dem in Fig. 3
dargestellten Beispiel eines Netzfehlers ist mit dem Prinzip
der "dynamischen Referenzspannungen" eine nahezu verzögerungs
freie Auslösung von Fehlermeldesignalen Z P möglich. Nur im
Bereich der Nullpunkte der zu überwachenden Netzspannungen
sind theoretisch noch kurzzeitige Fehlauslösungen F DR mög
lich. Deren Zeitdauern sind aber im Vergleich zum Stand der
Technik gemäß Fig. 1 vernachlässigbar kurz. Solche Fehlaus
lösungen, die insbesondere bei einer leichten Oberschwin
gungsverseuchung der Netzspannungen auftreten, sind auf
vorteilhafte Weise dadurch zu vermeiden, daß die dynamischen
Referenzspannungen mittels einer geringfügigen Nullpunktsver
schiebung leicht in den negativen Bereich verschoben werden,
wie dies u. a. in Fig. 4 dargestellt ist. Die sich dann im
Bereich der Nullpunkte ergebende kurzzeitige Unterbrechung
eines anstehenden Fehlermeldesignals läßt sich z. B. mittels
einer Ausschaltverzögerung vorteilhaft auf einfache Weise
überbrücken.
Diese Nullpunktsverschiebung führt zwar dazu, daß außerhalb
des Bereiches der Spannungsmaxima auftretende Netzfehler
weniger stark bewertet werden. Die Detektion von unmittelbar
um den Netzspannungsnullpunkt herum auftretenden Fehlern wird
sogar unterdrückt. Dieses Verhalten ist jedoch bei gewissen
Anwendungen durchaus erwünscht. So sind bei der Steuerung und
Regelung der bereits erwähnten "Kurzkupplungen" hauptsächlich
Netzfehler von Bedeutung, die sich im mittleren und maximalen
Amplitudenbereich der Netzspannungen ereignen. Bei geeigneter
Auswahl der Amplitude der dynamischen Referenzspannungen be
steht dabei vielmehr die Möglichkeit, eine Netzspannung ins
besondere im Amplitudenmaximum auf eine bestimmte Unterschrei
tung hin zu überwachen. In einer weiteren Ausbildung der Er
findung ist es hierfür besonders vorteilhaft, mehrere
frequenz- und phasengleiche Referenzsysteme mit dynamischen
Referenzspannungen unterschiedlicher Amplitude zu bilden.
Bekanntlich werden die elektrischen Verhältnisse in einem
Netz, insbesondere im Falle einer Netzstörung, hauptsächlich
durch die Impedanzen der darin vorhandenen Betriebsmittel
bestimmt, wie z. B. der Transformatoren, Freileitungen,
Drosselspulen u. ä.. Bei der Beschreibung eines dreiphasigen
Drehstromnetzes mittels symmetrischer Komponenten spalten
sich diese Betriebsmittelimpedanzen in eine Mit-, Gegen- und
Nullimpedanz auf. Insbesondere in die Nullimpedanz gehen
abhängig von der "Sternpunktbehandlung" des zu überwachenden
Netzes auch Erdungsimpedanzen der Sternpunkte, Ableitungs
impedanzen u. ä. mit ein. Diese Impedanzen liegen in Form von
Netzkenngrößen vor, bzw. sind auf meßtechnischem Wege zu
ermitteln. Häufig ist bereits allein aufgrund des Verhält
nisses von Null- zu Mitimpedanz die bei einem bestimmten
Netzfehler maximal zu erwartende Amplitude in der oder den
betriebsfrequenten, "gesunden" Phasenspannungen bekannt. So
liegt dieser Wert je nach Impedanzverhältnis z. B. bei einem
einpoligen Erdschluß in der Phase R in der gesunden Phase T
theoretisch zwischen 50 und 100% der Nennspannung, während
er bei einem zweipoligen Kurzschluß mit Erdberührung zwischen
0 und 86% liegt. Werden nun im Hinblick auf eine oder mehrere
bestimmte Fehlerarten die Amplituden der sich auf eine be
stimmte Phasenspannung beziehenden dynamischen Referenzspan
nungen mehrerer Referenzsysteme geeignet ausgewählt, so ist
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren neben der eigentlichen
schnellen Detektion des Netzfehlers auch eine Detektion der
aktuell vorliegenden Netzfehlerart möglich. Aus diesem Grund
ist beispielhaft in Fig. 4 die Amplitude der dynamischen Refe
renzspannung U DRS so gewählt, daß ein erster Netzfehler mit
geringer Spannungsabsenkung nicht detektiert wird, während
dies bei dem zweiten Netzfehler mit starker Spannungsabsen
kung mit Sicherheit der Fall ist.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß nach Detektion einer ersten Störung die
Detektion einer weiteren Störung erst dann ermöglicht wird,
nachdem die erste Störung bereits eine vorgebbare Zeit lang
beendet ist. Hierdurch wird auch bei einem periodisch wieder
kehrenden Netzfehler ein Dauerfehlermeldesignal erzeugt.
Schließlich können als dynamische Referenzspannungen statt
Phasenspannungen, d. h. Leiter-Erdspannungen, vorteilhaft auch
verkettete Spannungen, d. h. Leiter-Leiterspannungen, verwen
det werden. Insbesondere bei der gleichzeitigen Überwachung
eines Netzes mit mehreren Sätzen von dynamischer Referenz
spannungen unterschiedlicher Amplitude können die Spannungs
arten auch gemischt verwendet werden.
Aufgrund der bei Verwendung von dynamischen Referenzspannun
gen zu erreichenden Fehlererfassungszeiten von 1 bis 5 ms bei
Netzspannungsfrequenzen im Bereich von 40 bis 70 Hz ist das
erfindungsgemäße Verfahren besonders zum Einleiten von
Steuerungs- und Regelungsmaßnahmen geeignet, um bei der be
reits erwähnten Kurzkupplung je nach Umfang der Störung die
Energieübertragung so weit wie möglich aufrechtzuerhalten.
Sind bei einer solchen Hochspannungs-Gleichstromübertragung
die Gleichrichter- und Wechselrichterstationen mit elektro
nischen Schaltern ausgerüstet, insbesondere Thyristoren, so
muß auf deren Steuerung unmittelbar nach Eintritt des Fehlers
möglichst schnell eingegriffen werden können. Liegt z. B. ein
mehrpoliger Fehler auf der Wechselrichterseite vor, so wird
zur Reduzierung des kurzschlußartig anwachsenden Zwischen
kreisstromes schnell auf die Steuerung des Gleichrichters
eingegriffen, um ein Auslösen von Überstromschutzvorrich
tungen zu verhindern und den Stromfluß im Zwischenkreis zu
erhalten. Um somit zumindest Blindleistung zu übertragen, muß
im Wechselrichter ein "Bypass" für den Zwischenkreisstrom
aufgebaut werden. Hierzu müssen so schnell als möglich die
jenigen in Reihe liegenden Ventile gezündet werden, die noch
positive Spannungszeitfläche haben. Das Gelingen dieser Maß
nahmen ist wesentlich von der schnellen Detektion des Netz
fehlers und der jeweils vorliegenden Fehlerart abhängig.
In Fig. 5 ist in Form eines Blockschaltbildes eine vorteil
hafte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens dargestellt. Diese enthält eine von den Spannungen U P
des zu überwachenden Netzes NS versorgte Abbildungsvorrich
tung ABV. Diese erzeugt mindestens ein Referenzsystem DRS 1,
welches gegenüber dem zu überwachenden Netz die gleiche
Frequenz und Phasenlage hat, bevorzugt mit dem Phasenwinkel
Null. Die Amplitude der dynamischen Referenzspannungen stimmt
bevorzugt mit dem Wert der Nennspannung des zu überwachenden
Netzes überein. Insbesondere bei Vorhandensein mehrerer
Referenzsysteme DRS 1, DRS 2, . . . sind die Amplituden der
jeweiligen Sätze der dynamischen Referenzspannungen insbe
sondere zur Detektion der Fehlerart untereinander abgestuft.
Schließlich können die dynamischen Referenzspannungen ent
weder als Phasen- oder als verkettete Spannungen aufgefaßt
werden, bzw. es werden diese Spannungsarten bei mehreren
Referenzsystemen auch gemischt ausgegeben. Zum Vergleich
eines jeden dieser Referenzsysteme mit dem zu überwachenden
Netz dient je eine Vergleichsvorrichtung VV 1, VV 2, . . .,
welche je einen in Fig. 5 als Balken dargestellten Satz Z 1,
Z 2, . . . von Meldesignalen ausgeben. Diese zeigen insbesondere
getrennt für jede Phase Abweichungen der jeweiligen Netz
spannung von dem durch die dazugehörige dynamische Referenz
spannung vorgegebenen Sollverlauf an und/oder stellen ein für
alle Phasen gemeinsames Summenfehlermeldesignal zur Verfü
gung. Diese Meldesignalsätze Z 1, Z 2, . . . können in nicht zum
Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehörigen Verarbeitungs
einheiten dazu benutzt werden, um insbesondere abhängig von
der jeweiligen Fehlerart die gewünschten Steuerungs- und Re
gelungsmaßnahmen auszulösen.
In Fig. 6 ist ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
einer Abbildungsvorrichtung ABV dargestellt. Dabei werden in
einem ersten Koordinatenwandler KW 1 die Spannungen U P des zu
überwachenden Netzes, welche bevorzugt Phasenspannungen sind,
in "(ständerbezogene) Orthogonalkomponenten" nach DIN 13 321
umgewandelt, da dreisträngige Drehstromsysteme sich bei
Symmetrie (d. h. bei verschwindender Homopolarkomponente) auch
mit zwei Strängen darstellen lassen. Diese bilden ein ruhen
des orthogonales Bezugssystem, in dem ein durch die Orthogo
nalkomponenten g α und g b beschriebener Vektor mit einer
der Netzfrequenz entsprechenden Winkelgeschwindigkeit ω ro
tiert. Ein zweiter Koordinatenwandler KW 2 transformiert diese
Orthogonalkomponenten weiter in "(läuferbezogene) Zweiachs
komponenten", ebenfalls nach DIN 13 321. Diese orthogonalen
Komponenten g d und g q , als auch Längs- und Querkomponente
bezeichnet, beschreiben einen mit der Netzfrequenz rotieren
den Vektor, der sich in einem mit der Winkelgeschwindigkeit
ω r als Transformationsfrequenz rotierenden frequenztrans
formierten Bezugssystem d, q befindet. Die Transformations
frequenz ω r wird dem Wandler KW 2 bevorzugt in Form der
Funktionen sin l r t und cos ω r t vorgegeben. Die Abweichung
einer dieser beiden Komponenten, bevorzugt der Querkomponente
g q , von einem vorgegebenen Sollwert q* wird einer Regelein
richtung R vorgegeben, welche in ihrem Übertragungsver
halten mindestens einen "I-Anteil" hat. Das Stellsignal des
Reglers steuert die Frequenz eines einstellbaren Oszillators
OS, der in Fig. 6 als Spannungs-Frequenzwandler U /f r darge
stellt ist. Dieser gibt die erzeugte Frequenz an seinem
Ausgang bevorzugt in Form der normierten Funktionen sin ω r t
und cos ω r t ab, welche einen mit der Winkelgeschwindigkeit
ω r rotierenden Einheitsvektor darstellen. Beide Funktionen
werden auf den zweiten Koordinatenwandler KW 2 rückgeführt und
geben dort die Transformationsfrequenz ω r vor. Der Sollwert
für die Querkomponente g Q wird bevorzugt zu Null vorgegeben.
Die Regeleinrichtung R stellt die Transformationsfrequenz ω r
folglich so, daß der mit Netzfrequenz ω rotierende Vektor im
d, q-System auf der d-Achse zu liegt und relativ zum Koordina
tensystem in Ruhe ist. Die gewünschten "dynamischen Referenz
spannungen" eines Referenzsystems werden schließlich gebil
det, indem die als α′, β′-Orthogonalkomponenten g′ α und g′ β
aufgefaßten Ausgangsfunktionen des einstellbaren Oszillators
OS über mindestens einen dritten Koordinatenwandler KW 31
wieder in dreiphasige Darstellung rückgeführt werden. Die
Amplitude der Referenzspannungen kann als Sollwert | U |* DRS 1
vorgegeben werden. Es ist besonders vorteilhaft, die Abbil
dungsvorrichtung ABV am Ausgang um weitere Koordinatenwandler
zu erweitern, so daß Referenzsysteme unterschiedlicher Ampli
tude erzeugt werden können. In Fig. 6 ist beispielhaft der
Wandler KW 32 zusätzlich dargestellt, der das Referenzsystem
DRS 2 der Amplitude | U |* DRS 2 erzeugt. Die Koordinatenwandler
KW 31, KW 32, . . . können auch so ausgebildet sein, daß das
Referenzsystem den verketteten Netzspannungen entspricht.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird dem einstellbaren Oszillator OS die bekannte
Nennfrequenz des zu überwachenden Netzes f N zusätzlich vor
gegeben. Die Regeleinrichtung R braucht somit nur noch Stell
inkremente um diesen Arbeitspunkt herum auszugeben, wodurch
die Schnelligkeit der Regelung verbessert wird.
In Fig. 7 ist ein vorteilhaftes Beispiel einer der Vergleichs
vorrichtungen VV ebenfalls in dreiphasiger Ausführung darge
stellt. Dabei werden die zu überwachenden Netzspannungen NS
einem Satz von Betragsbildnern BN 1-BN 3 und die dazugehöri
gen dynamischen Referenzspannungen des jeweiligen Referenz
syxstems DRS 1, DRS 2, . . . einem weiteren Satz von Betragsbild
nern BR 1-BR 3 zugeführt. Zur Erzeugung je eines phasenbe
zogenen Meldesignals Z P 1-Z P 3 bei Abweichung der Netz- von
den Referenzspannungen dient je ein Komparator K 1-K 3.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft,
die Vergleichsvorrichtung VV um Mittel S 1-S 3 zu erweitern,
mit denen der Nullpunkt der Beträge der dynamischen Referenz
spannungen um NV verschoben werden kann. Die Mittel sind
bevorzugt Subtrahierer. Bei geeigneter Auswahl des Wertes NV
ist, wie oben bereits ausgeführt und z. B. in Fig. 4 darge
stellt, auch im Bereich der Nullpunkte der Netzspannungen
eine ausreichende Störsicherheit sicherzustellen.
Es ist vorteilhaft, jede der Vergleichsvorrichtungen VV 1,
VV 2, . . . zur Bildung eines Summenfehlermeldesignales ZS zu
erweitern. Hierzu werden die phasenbezogenen Meldesignale
Z P 1-Z P 3 über ein ODER-Glied OR zusammengefaßt. Dessen
Ausgangssignal steuert ein logisches Speicherglied FP an
dessen Steuereingang S an, wobei das Ausgangssignal zur
Unterdrückung von Störungen vorher vorteilhaft mittels einer
einstellbaren Einschaltverzögerung EV 1 gefiltert wird. Am
Ausgang des Speichergliedes FP steht das Summenfehlermelde
signal ZS solange an, bis ein verschwindendes Setzsignal
über eine einstellbare Abschaltverzögerung AV 1 das Speicher
glied an dessen Rücksetzeingang R inaktiv schaltet. Bei ge
eigneter Auswahl des Wertes der Abschaltverzögerung AV 1 ist
auf diese Weise auch bei einem periodisch wiederkehrenden
Netzfehler ein ununterbrochenes Summenfehlermeldesignal ZS
erzeugbar.
In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es vorteilhaft, jede der Vergleichsvorrichtungen VV 1,
VV 2, . . . so zu erweitern, daß die Bildung insbesondere des
Summenfehlermeldesignals ZS nur dann möglich ist, wenn die
Abbildungsvorrichtung ABV auf die Frequenz des zu überwachen
den Netzes eingeschwungen ist. Hierzu wird die Regelabwei
chung Δ q der Regelvorrichtung R über einen zusätzlichen
Betragsbildner BRA einem zusätzlichen Komparator KRA zuge
führt und auf Unterschreiten eines vorgebbaren Schwellen
wertes Δ q MAX überwacht.
Ist dies der Fall, so wird über eine zusätzliche Abschalt
verzögerung AV 2 das über die Einschaltverzögerung EV 1 gefil
terte Setzsignal S für das logische Speicherglied FP frei
gegeben. Als Freigabeeinheit dient hierbei ein zwischenge
schaltetes logisches UND-Glied AND.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorteilhaft zum Einlei
ten spezieller Steuerungs- und Regelungsmaßnahmen bei Kurz
kupplungen verwendbar, wie dies oben bereits ausgeführt
wurde. Ferner läßt sie sich auch besonders vorteilhaft z. B.
in die in der DE-OS 33 46 291 beschriebenen Vorrichtung
integrieren, bei der ein der Abbildungsvorrichtung ABV sehr
ähnlicher Teil bereits vorhanden ist und die Fehlermelde
signale Z unmittelbar Verwendung finden.
Claims (17)
1. Verfahren zur schnellen Detektion von Fehlern in einem
n-phasigen Wechselstromnetz (NS), insbesondere von kurz
zeitigen Unterspannungszuständen, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zu überwachende Wechsel
stromnetz in ein Referenzsystem (DRS 1) gleicher Phasenzahl
abgebildet wird, deren dynamische Referenzspannungen im ein
geschwungenen Zustand den Spannungen (U P ) des zu überwachen
den Wechselstromnetzes in Frequenz und Phasenlage identisch
sind, und das Auftreten eines Fehlers aus der unmittelbaren
Abweichung der aktuellen Verläufe der Spannungen (U P ) des zu
überwachenden Wechselstromnetzes (NS) von den diesen zuge
ordneten dynamischen Referenzspannungen (U DRS ) erkannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beträge der zu überwachenden
Netzspannungen und der dynamischen Referenzspannungen mitein
ander verglichen werden.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fehler
detektion nur dann freigegeben wird, wenn die Frequenzabwei
chung zwischen den dynamischen Referenzspannungen und den
Spannungen des zu überwachenden Wechselstromnetzes kleiner
als ein vorgegebener Grenzwert ist.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Fehlerdetektion in einer der Phasen des Wechselstromnetzes
dann unterdrückt wird, wenn der Betrag der jeweiligen
Phasenspannung gleich oder nahe dem Wert Null ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere frequenz- und
phasengleiche Referenzsysteme mit unterschiedlichen Referenz
spannungsamplituden gebildet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß unter Berücksichtigung der im zu
überwachenden Wechselstromnetz vorliegenden Netzverhältnisse,
insbesondere der Netzimpedanzen, die Amplituden der dyna
mischen Referenzspannungen so gewählt werden, daß das Vor
liegen einer speziellen oder mehrerer möglicher Netzfehler
arten detektiert werden kann.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß nach
Detektion einer ersten Störung eine erneute Detektion einer
weiteren Störung erst dann freigegeben wird, nachdem die
erste Störung eine vorgebbare Zeit lang beendet ist.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die dyna
mischen Referenzspannungen und die entsprechenden Spannungen
des zu überwachenden Wechselspannungsnetzes Leiter-Erd-
und/oder Leiter-Leiterspannungen sind.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
a) eine von den Spannungen (U P ) des zu überwachenden Wechsel stromnetzes (NS) geführte Abbildungsvorrichtung (ABV) , welche ein oder mehrere zum Wechselstromnetz frequenz- und phasen gleiche Referenzsysteme bildet (DRS 1, DRS 2, . . .), deren dyna mische Referenzspannungen unterschiedliche Amplituden haben und/oder ein Abbild der Leiter-Erd- oder Leiter-Leiterspan nungen des zu überwachenden Netzes sind, und
b) eine der Anzahl an Referenzsystemen entsprechende Anzahl an Vergleichsvorrichtungen (VV 1, VV 2, . . .), welche aus dem Vergleich der Netzspannungen (U P ) mit den dazugehörigen dynamischen Referenzspannungen der Referenzsysteme Melde signale (Z 1, Z 2, . . .) über die Detektion von Netzfehlern bilden.
a) eine von den Spannungen (U P ) des zu überwachenden Wechsel stromnetzes (NS) geführte Abbildungsvorrichtung (ABV) , welche ein oder mehrere zum Wechselstromnetz frequenz- und phasen gleiche Referenzsysteme bildet (DRS 1, DRS 2, . . .), deren dyna mische Referenzspannungen unterschiedliche Amplituden haben und/oder ein Abbild der Leiter-Erd- oder Leiter-Leiterspan nungen des zu überwachenden Netzes sind, und
b) eine der Anzahl an Referenzsystemen entsprechende Anzahl an Vergleichsvorrichtungen (VV 1, VV 2, . . .), welche aus dem Vergleich der Netzspannungen (U P ) mit den dazugehörigen dynamischen Referenzspannungen der Referenzsysteme Melde signale (Z 1, Z 2, . . .) über die Detektion von Netzfehlern bilden.
10. Vorrichtung mit einem dreiphasigen, symmetischen Dreh
stromnetz als zu überwachendes Wechselstromnetz und eine
Abbildungsvorrichtung nach Anspruch 9, gekenn
zeichnet durch
a) einen ersten Koordinatenwandler (KW 1), der die Spannungen des Drehstromnetzes in einen mit der Netzfrequenz rotieren den Vektor, dargestellt durch Orthogonalkomponenten (g α , g β ) in einem ruhenden Koordinatensystem α, β, abbildet,
b) einen Oszillator (OS) mit einstellbarer Frequenz,
c) einen zweiten Koordinatenwandler (KW 2), der den rotieren den Vektor in einen zweiten Vektor abbildet, welcher in einem mit der Winkelgeschwindigkeit ω r rotierenden orthogonalen Koordinatensystem d, q durch Zweiachskomponenten (g d , g q ) beschrieben wird, wobei dem Koordinantenwandler die Winkel geschwindigkeit ω r durch den Oszillator (OS) vorgegeben wird,
d) eine Regeleinrichtung (R) mit mindestens integrierendem Übertragungsverhalten, welche auf die Frequenz des Oszilla tors als Stellgröße so einwirkt, daß der zweite Vektor auf der q-Achse des rotierenden Koordinatensystems liegt, und
e) mindestens einen dritten Koordinatenwandler (KW 31), der die Komponenten (g a ′, g β ′) in einem ruhenden, orthogonalen Koordinatensystem α′, β′ am Ausgang des Oszillators in drei symmetrische Drehspannungen rückführt, die nach Vor gabe der gewünschten Amplitude den dynamischen Referenzspan nungen des jeweiligen Referenzsystems entsprechen.
a) einen ersten Koordinatenwandler (KW 1), der die Spannungen des Drehstromnetzes in einen mit der Netzfrequenz rotieren den Vektor, dargestellt durch Orthogonalkomponenten (g α , g β ) in einem ruhenden Koordinatensystem α, β, abbildet,
b) einen Oszillator (OS) mit einstellbarer Frequenz,
c) einen zweiten Koordinatenwandler (KW 2), der den rotieren den Vektor in einen zweiten Vektor abbildet, welcher in einem mit der Winkelgeschwindigkeit ω r rotierenden orthogonalen Koordinatensystem d, q durch Zweiachskomponenten (g d , g q ) beschrieben wird, wobei dem Koordinantenwandler die Winkel geschwindigkeit ω r durch den Oszillator (OS) vorgegeben wird,
d) eine Regeleinrichtung (R) mit mindestens integrierendem Übertragungsverhalten, welche auf die Frequenz des Oszilla tors als Stellgröße so einwirkt, daß der zweite Vektor auf der q-Achse des rotierenden Koordinatensystems liegt, und
e) mindestens einen dritten Koordinatenwandler (KW 31), der die Komponenten (g a ′, g β ′) in einem ruhenden, orthogonalen Koordinatensystem α′, β′ am Ausgang des Oszillators in drei symmetrische Drehspannungen rückführt, die nach Vor gabe der gewünschten Amplitude den dynamischen Referenzspan nungen des jeweiligen Referenzsystems entsprechen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abbildungsvorrichtung
(ABV) über einen zusätzlichen Eingang die Nennfrequenz des zu
überwachenden Netzes (f N ) als Arbeitspunkt für den Oszillator
(OS) vorgegeben wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
gekennzeichnet durch
eine Vergleichsvorrichtung mit
a) je einem Betragsbildner (BN 1, . . .) für die Spannungen des zu überwachenden Wechselstromnetzes (NS),
b) je einem weiteren Betragsbildner (BR 1, . . .) für die dyna mischen Referenzspannungen eines der Referenzsysteme (DRS), und
c) je einem Komparator (K 1, . . .) zur Abgabe je eines phasen bezogenen Meldesignales (Z P 1, . . .), wenn das am einen Eingang des Komparators eingespeiste Ausgangssignal eines der Betrags bildner für die Spannungen des Netzes das am anderen Eingang des Komparators eingespeisten Ausgangssignal des entsprechen den Betragsbildners für die dynamischen Referenzspannungen unterschreitet.
eine Vergleichsvorrichtung mit
a) je einem Betragsbildner (BN 1, . . .) für die Spannungen des zu überwachenden Wechselstromnetzes (NS),
b) je einem weiteren Betragsbildner (BR 1, . . .) für die dyna mischen Referenzspannungen eines der Referenzsysteme (DRS), und
c) je einem Komparator (K 1, . . .) zur Abgabe je eines phasen bezogenen Meldesignales (Z P 1, . . .), wenn das am einen Eingang des Komparators eingespeiste Ausgangssignal eines der Betrags bildner für die Spannungen des Netzes das am anderen Eingang des Komparators eingespeisten Ausgangssignal des entsprechen den Betragsbildners für die dynamischen Referenzspannungen unterschreitet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß jede der Vergleichsvorrich
tungen (VV 1, . . .) zusätzliche Mittel (S 1, . . .) enthält, mit
deren Hilfe die Ausgangssignale der weiteren Betragsbildner
(BR 1, . . .) für die dynamischen Referenzspannungen um einen
vorgebbaren Wert (NV) verschoben werden können.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die
phasenbezogenen Meldesignale (Z P 1, . . .) über ein ODER-Glied
(OR) zusammengefaßt werden, dessen Ausgangssignal über eine
einstellbare Einschaltverzögerung (EV 1) auf den Setzeingang
(S) eines logischen Speichergliedes (FP) einwirkt, welches
ein Summenmeldesignal (ZS) abgibt, und daß das am Setzeingang
anliegende Signal über eine einstellbare Abschaltverzögerung
(AV 1) zusätzlich auf den Rücksetzeingang (R) des logischen
Speichergliedes (FP) gelegt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, gekennzeich
net durch eine Vergleichsvorrichtung mit
a) einem zusätzlichen Betragsbildner (BRA) für die Regelab weichung (Δ q) der Regeleinrichtung (R),
b) einem zusätzlichen Komparator (KRA), an dessen einem Eingang das Ausgangssignal des zusätzlichen Betragsbildners (BRA) und an dessen anderem Eingang ein vorgebbarer Schwellen wert (Δ q MAX ) anliegt, und der ein aktives logisches Signal abgibt, wenn das Signal an dessen einem Eingang größer als das an dessen anderem Eingang ist, und
c) einem in der Signalzuführung zum Setzeingang (S) des logischen Speichergliedes (FP) zusätzlich vorhandenen logischen UND-Glied (AND), dessen zweiter Eingang über eine zusätzliche Abschaltverzögerung (AV 2) vom Ausgangssignal des zusätzlichen Komparators (KRA) angesteuert wird.
a) einem zusätzlichen Betragsbildner (BRA) für die Regelab weichung (Δ q) der Regeleinrichtung (R),
b) einem zusätzlichen Komparator (KRA), an dessen einem Eingang das Ausgangssignal des zusätzlichen Betragsbildners (BRA) und an dessen anderem Eingang ein vorgebbarer Schwellen wert (Δ q MAX ) anliegt, und der ein aktives logisches Signal abgibt, wenn das Signal an dessen einem Eingang größer als das an dessen anderem Eingang ist, und
c) einem in der Signalzuführung zum Setzeingang (S) des logischen Speichergliedes (FP) zusätzlich vorhandenen logischen UND-Glied (AND), dessen zweiter Eingang über eine zusätzliche Abschaltverzögerung (AV 2) vom Ausgangssignal des zusätzlichen Komparators (KRA) angesteuert wird.
16. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
8 bei der Kurzkupplung von Netzen mittels Hochspannungs-
Gleichstromübertragungen zum schnellen Einleiten spezieller
Steuerungs- und Regelungsmaßnahmen bei Netzfehlern, um je nach
Umfang der Störung ein vollständiges Außer-Betrieb-Gehen der
Kurzkupplung zu verhindern.
17. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9
bis 15 bei der Kurzkupplung von Netzen mittels Hochspannungs-
Gleichstromübertragungen zum schnellen Einleiten spezieller
Steuerungs- und Regelungsmaßnahmen bei Netzfehlern, um je nach
Umfang der Störung ein vollständiges Außer-Betrieb-Gehen der
Kurzkupplung zu verhindern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863632178 DE3632178A1 (de) | 1986-09-22 | 1986-09-22 | Verfahren und vorrichtung zur schnellen erfassung von netzfehlern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863632178 DE3632178A1 (de) | 1986-09-22 | 1986-09-22 | Verfahren und vorrichtung zur schnellen erfassung von netzfehlern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3632178A1 true DE3632178A1 (de) | 1988-03-31 |
Family
ID=6310086
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863632178 Ceased DE3632178A1 (de) | 1986-09-22 | 1986-09-22 | Verfahren und vorrichtung zur schnellen erfassung von netzfehlern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3632178A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0346937A1 (de) * | 1988-06-17 | 1989-12-20 | Ixys Corporation | Schaltung zum Feststellen von Spannungen unterhalb der Versorgungsspannung von Sensorschaltungen |
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DE102012102744A1 (de) * | 2012-03-29 | 2013-10-02 | Sma Solar Technology Ag | Wechselrichter und Verfahren und Vorrichtung zur Phasensynchronisation eines Wechselrichters |
WO2017129749A1 (de) * | 2016-01-27 | 2017-08-03 | Wobben Properties Gmbh | Verfahren zum einspeisen elektrischer leistung in ein elektrisches versorgungsnetz |
Citations (1)
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-
1986
- 1986-09-22 DE DE19863632178 patent/DE3632178A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
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US10794364B2 (en) | 2016-01-27 | 2020-10-06 | Wobben Properties Gmbh | Method for feeding electrical power into an electric supply network |
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