DE3627002A1 - Verfahren und schaltungsanordnung zur akustischen kompensation des umgebungsgeraeusches bei kopfhoererempfang - Google Patents
Verfahren und schaltungsanordnung zur akustischen kompensation des umgebungsgeraeusches bei kopfhoererempfangInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur akustischen Kompen
sation des Umgebungsgeräusches gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
In stark geräuschbelasteter Umgebung, z. B. in einem Nutz
fahrzeug, kann es selbst bei Kopfhörerempfang zu erheb
lichen Verständlichkeitseinbußen kommen.
Als einfache Abhilfemöglichkeit bietet sich zunächst eine
Erhöhung der Lautstärke an, wodurch die physiologische
Belastung des Gehörs jedoch in unerwünschter Weise
zunimmt.
Aus der DE-PS 26 33 394 ist eine Schaltungsanordnung zum
Kompensieren der akustischen Rückkopplung bei einer Frei
sprechstation bekannt. Zur Nachstellung der Lautstärke
des Lautsprechers wird in den Hörweg ein Zusatzsignal
einer Zusatzsignalquelle eingespeist und der vom Mikrofon
empfangene, zurückgekoppelte Teil des Zusatzsignals wird
zur Nachstellung des Kompensationswerts einer Gegen
kopplungsübertragungseinrichtung verwendet. Hierzu ist in
der Freisprechstation eine Vergleichseinrichtung ange
ordnet, welche das Zusatzsignal mit dem empfangenen Teil
des Zusatzsignals vergleicht. Das Zusatzsignal wird bei
einer ersten Ausführungsform von einer Ultraschallquelle
und bei einer zweiten Ausführungsform von einem Code
generator erzeugt. Während bei der ersten Ausführungsform
das Zusatzsignal unhörbar ist, ist bei der zweiten Aus
führungsform eine Absenkung des Pegels des rauschähn
lichen Codes so weit erforderlich, daß das zusätzliche
Signal nicht oder kaum störend empfangen wird.
Sind einem Nutzsignal (z. B. der Sprache) Störungen (z. B.
Rauschen, Geräusch) mit geringem Pegel überlagert, so
werden diese infolge der sogenannten "Geräuschverdeckung"
nicht wahrgenommen. Diese Störungen werden jedoch bei
konstanter Störleistung sofort hörbar, wenn das Nutz
signal verschwindet oder sehr leise wird. Zur Nachstel
lung des Pegels des Codegenerators, wird beim Gegenstand
der DE-PS 26 33 394 aus dem Nutzsignal der mittlere Pegel
oder die mittlere Leistung gebildet und in Abhängigkeit
davon der Pegel des Codegenerators eingestellt. Weiterhin
ist auch die Möglichkeit angedeutet, daß aus dem empfangenen
Teil des Zusatzsignals ein Steuersignal zur
Nachstellung des Pegels des Codegenerators abgeleitet
wird.
Der DE-PS 26 33 394 ist jedoch keine Anregung zu ent
nehmen, eine akustische Kompensation des Umgebungsge
räusches vorzunehmen, so daß es selbst bei Kopfhörer
empfang zu erheblichen Verständlichkeits-Einbußen in
stark belasteter akustischer Umgebung kommen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur akustischen Kompensation des Umgebungsgeräusches bei
Kopfhörerempfang derart anzugeben, daß in einfacher Weise
eine Anpassung an das jeweilige Umgebungsgeräusch vorge
nommen werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, daß
auf einfache Art und Weise eine akustische Kompensation
des Umgebungsgeräusches vorgenommen werden kann. Die
Position des Referenzmikrofons kann auf Grund meßtech
nischer Untersuchungen ermittelt werden, so daß das
Kompensationsfilter derartig einstellbar ist, daß die
akustische Übertragungsfunktion zwischen Referenzmikrofon
und Ohr nachgebildet wird.
Die Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
erfordert einen geringen Schaltungsaufwand.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand einer in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher beschrieben
und erläutert.
Das akustische Umgebungsgeräusch n′(t) wird mittels eines
Referenzmikrofons (RM) aufgenommen und einem Kompensations
filter KF zugeführt. Das Filterausgangssignal wird vom
Nutzsignal s(t) subtrahiert. Auch bei völliger Abdeckung
des Ohrs durch einen Kopfhörer K wird das akustische Um
gebungsgeräusch n(t) wahrgenommen. Dies ist darauf
zurückzuführen, daß für eine völlige Dämpfung des Umge
bungslärms entsprechend viel Material und ein dichter
Sitz des Kopfhörers am Kopf erforderlich ist, so daß
infolge des hohen Gewichts das Tragen solcher Kopfhörer
als lästig empfunden wird.
Im Ohr findet also eine Überlagerung zweier Geräusche
statt, für welche folgende Gleichung gilt:
n(t) = n′(t) * h n (t) + n₀(t) (1)
Wobei n(t) das Umgebungsgeräusch im Ohr, n′(t) das Um
gebungsgeräusch am Referenzmikrofon (RM), h n (t) die lineare
Korrelation zwischen n′(t) und n(t) repräsentiert und
n₀(t) den nicht mit n′(t) korrelierten Signalanteil
bezeichnet.
Für die Übertragungsfunktion H n gilt folgende Gleichung:
wobei mit S n′ , n das Kreuzleistungsdichte-Spektrum des
Umgebungsgeräusches n′(t) am Referenzmikrofon RM und des
Umgebungsgeräusches n(t) im Ohr und mit S n′ , n′ das
Autoleistungsdichte-Spektrum des Umgebungsgeräusches
n′(t) am Referenzmikrofon RM bezeichnet ist. Für das
Autoleistungsdichte-Spektrum des mit dem Umgebungsge
räusch n′(t) am Referenzmikrofon RM nicht korrelierten
Anteils n₀(t) läßt sich folgende Gleichung angeben:
Für die Geräuschkompensation im Ohr gilt die Forderung:
wobei H x die Übertragungsfunktion des Kompensationsfilters
KF, H₁ die Übertragungsfunktion des Referenzmikrofons RM,
H₂ die Übertragungsfunktion des Lautsprechers L,
H₃ die akustische Übertragungsfunktion vom Lautsprecher L
zum Ohr und H n die Übertragungsfunktion auf Grund der
linearen Korrelation zwischen n′ und n beschreibt.
Mit der Übertragungsfunktion Hx des Kompensationsfilters
KF gemäß der Gleichung (4) ist eine vollständige Ge
räuschkompensation möglich, solange n₀ (t) gleich 0 ist,
d. h. n′ (t) und n (t) vollständig korreliert sind. Ein
mit dem akustischen Umgebungsgeräusch n′(t) am
Referenzmikrofon RM nichtkorrelierter Signalteil n₀ (t) in n(t)
kann dagegen nicht kompensiert werden.
Die theoretisch erreichbare Geräuschdämpfung läßt sich
mit Hilfe der Kohärenzfunktion γ² ( ω ) ausdrücken. γ² ( ω )
ist definiert als:
wobei S n, n das Autoleistungsdichte-Spektrum des akusti
schen Umgebungsgeräusches n(t) im Ohr beschreibt.
Für die theoretisch erzielbare Geräuschdämpfung D( ω )
gilt:
D( ω ) = 1 - γ² (ω ) (6)
Eine naheliegende Schlußfolgerung hieraus wäre, das
Referenzmikrofon RM möglichst dicht am Ohreingang zu
plazieren. Im Gegensatz dazu steht jedoch die weitere
Forderung, daß das Referenzsignal nur geringe Nutzsignal
anteile enthalten darf, da es sonst zur Teilkompensation
des Nutzsignals S(t) im Ohr kommen würde. Das
Referenzmikrofon RM sollte deshalb eine Richtcharakteristik auf
weisen und ist derartig anzuordnen, daß eine akustische
Rückkopplung vom Lautsprecher vermieden wird.
Bei der vorstehenden Ableitung wurde davon ausgegangen,
daß sämtliche Übertragungsfunktionen keinen signifikanten
Schwankungen unterliegen. Es ist davon auszugehen, daß
die akustische Übertragungsfunktion vom Lautsprecher L
zum Ohr und die getroffene Annahme einer linearen
Korrelation zwischen n und n′ sich erst bei deutlichen
Unterschieden in der Kopfform und bei großer Positions
abweichung des Kopfhörers K ändern.
Claims (3)
1. Verfahren zur akustischen Kompensation des Umgebungs
geräusches, bei dem in den Hörweg ein Zusatzsignal einge
speist wird, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zusatzsignal das von einem Referenzmikrofon (RM) aufgenommene Umgebungsgeräusch (n′(t)) verwendet wird, welches einem Kompensationsfilter (KF) zugeführt wird und
daß das Filterausgangssignal in negierter Form in einem am Ende des Hörwegs liegenden Lautsprecher (L) dem Nutz signal (s(t)) überlagert wird.
daß als Zusatzsignal das von einem Referenzmikrofon (RM) aufgenommene Umgebungsgeräusch (n′(t)) verwendet wird, welches einem Kompensationsfilter (KF) zugeführt wird und
daß das Filterausgangssignal in negierter Form in einem am Ende des Hörwegs liegenden Lautsprecher (L) dem Nutz signal (s(t)) überlagert wird.
2. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Referenzmikrofon (RM) mit Richtcharakteristik
verwendet wird und dieses derartig im Kopfgeschirr ange
ordnet ist, daß eine akustische Rückkopplung vom Laut
sprecher (L) in das Referenzmikrofon (RM) weitgehend ver
mieden wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragungsfunktion (H x ) des Kompensations
filters (KF) unter Berücksichtigung der Übertragungsfunktion
(H₁) des Referenzmikrofons (RF), der Übertragungsfunktion
(H₂) des Lautsprechers (L), der akustischen Übertragungs
funktion (H₃) vom Lautsprecher (L) zum Ohr und der Über
tragungsfunktion (H n ) auf Grund linearer Korrelation zwischen
Umgebungsgeräusch am Referenzmikrofon (RF) und Ohr
(n′, n) eingestellt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863627002 DE3627002A1 (de) | 1986-08-08 | 1986-08-08 | Verfahren und schaltungsanordnung zur akustischen kompensation des umgebungsgeraeusches bei kopfhoererempfang |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3627002A1 true DE3627002A1 (de) | 1988-02-18 |
Family
ID=6307023
Family Applications (1)
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DE19863627002 Withdrawn DE3627002A1 (de) | 1986-08-08 | 1986-08-08 | Verfahren und schaltungsanordnung zur akustischen kompensation des umgebungsgeraeusches bei kopfhoererempfang |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3627002A1 (de) |
Cited By (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1986-08-08 DE DE19863627002 patent/DE3627002A1/de not_active Withdrawn
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