DE3625492A1 - Mehrteiliger kolben fuer eine brennkraftmaschine - Google Patents
Mehrteiliger kolben fuer eine brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen mehrteiligen Kolben für eine
Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiger Kolben ist aus der DD-PS 1 23 962 bekannt.
Um den Wärmefluß zum Kolbenringfeld zu beeinflussen, weist
der Kolben ein den Feuersteg und das Ringfeld bildendes
Ringelement auf, das aus einem beliebigen Werkstoff ge
fertigt sein kann. Zwischen dem Ringelement und dem Kolben
ist ein Kühlraum begrenzt, der ständig von Kühlmittel
durchströmt ist. Der Wärmefluß in die Ringpartie ist dabei
vom Kühlmitteldurchsatz im Kühlraum beeinflußbar, so daß
die Temperatur des Ringelementes auf einem vertretbaren
Niveau gehalten werden kann. Dieser bekannte Kolben kann
sowohl bei flüssigkeitsgekühlten Brennkraftmaschinen wie
bei Brennkraftmaschinen Verwendung finden, die einen luft
gekühlten Kopf und einen flüssigkeitsgekühlten Kolben ha
ben.
Gerade bei Brennkraftmaschinen mit einem luftgekühlten
Kopf und flüssigkeitsgekühlten Kolben ist jedoch eine er
höhte Wärmeabfuhr im Bereich des Ringelementes erforder
lich, um die Zylinderlaufbuchse temperaturmäßig nicht zu
hoch zu beanspruchen. Darüber hinaus ergibt sich bei der
artigen Motoren die Problematik daß ein Teil der Verbren
nungswärme über den verrippten Zylinderkopf an die Kühl
luft abgegeben wird, wodurch ein relativ niedriges Tempe
raturniveau der Kühlflüssigkeit bzw. des Kühlöls auftritt.
Hierdurch resultiert einerseits eine relativ lange Warm
laufphase, andererseits kann die Kühlflüssigkeit bzw. das
Kühlöl kaum zu Heizzwecken ausgenutzt werden, da die
während des Verbrennungsvorgangs in das Kühlöl übertreten
de Wärmemenge gerade so groß oder nur geringfügig größer
als die Wärmemenge ist, die zur Aufrechterhaltung einer
vorteilhaften Betriebstemperatur im Kühlöl - das gleich
zeitig als Schmieröl verwendet wird - notwendig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kolben
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubil
den, daß der Wärmefluß in radialer Richtung zum Zylinder
rohr möglichst klein und der Wärmefluß in axialer Richtung
des Kolbens möglichst groß ist.
Diese Aufgabe wird nach den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Da das Ringelement den gesamten die Brennraummulde um
gebenden Kolbenboden bildet und aus einem Material nie
driger Wärmeleitfähigkeit besteht, ist ein Wärmeübertritt
in den Kolbengrundkörper im wesentlichen nur im Bereich
der Brennraummulde gegeben, die etwa mittig im Kolben
liegt. Da der Kolben aus einem Material hoher Wärmeleit
fähigkeit besteht, wird die Verbrennungswärme rasch auf
genommen und im Kolbengrundkörper weitergeleitet. Radial
zum Ringträger hin ist der Kolbengrundkörper vom Ringele
ment durch einen Kühlraum begrenzt, so daß die radial sich
verteilende Wärmemenge über im Kühlraum zirkulierende
Kühlflüssigkeit abgeführt wird, ohne daß ein wesentlicher
Wärmeübergang in den Ringträger auftritt. Der Wärmefluß
erfolgt somit im wesentlichen axial im Kolbengrundkörper,
wobei dessen dem Kurbelgehäuse zugewandte Öffnung von
Kühlöl angespritzt wird, so daß die axial in den Kolben
grundkörper einfließende Wärmemenge unmittelbar an das
Kühlöl weitergegeben wird, ohne in Richtung auf die Zylin
derbuchse abzufließen.
Entspricht das Ringelement etwa der Höhe der Brennraum
mulde, so werden die Wände der Brennraummulde ausschließ
lich durch das Ringelement gebildet, wodurch ein radialer
Wärmeübergang über die gesamte Höhe der Brennraummulde
unterbunden ist. Lediglich der freie Boden der Brennraum
mulde ermöglicht einen Wärmeübertritt, der zu einem weit
gehend axialen Wärmefluß im Kolbengrundkörper führt.
ln vorteilhafter Weise liegt die Teilungsebene zwischen
dem Ringelement und dem Kolbengrundkörper im Übergang der
senkrechten Wand der Brennraummulde zu deren Boden, so daß
bei einem omegaförmigen Brennraum dessen auf der Brenn
raummuldenachse liegender Berg des Bodens auf der Tei
lungsebene liegt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
weiteren Ansprüchen angegeben und werden in Verbindung mit
der nachfolgenden Beschreibung eines vorteilhaften Aus
führungsbeispiels näher erläutert. Das in der Zeichnung
dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Schnitt durch
einen erfindungsgemäßen Kolben.
Der Kolbengrundkörper weist eine Öffnung 2 zur Aufnahme
des Pleuels auf. Der dem Brennraum zugewandte Kolbenboden
15 ist mit einer Brennraummulde 4 versehen, deren Achse 4 a
mit Abstand zur Kolbenachse 1 a liegt und parallel zu die
ser verläuft.
Der die Brennraummulde 4 umgebende Kolbenbodenbereich ist
von einem Ringelement 3 gebildet, das durch Schrauben 12
fest auf der der Öffnung 2 des Kolbengrundkörpers 1 gegen
überliegenden axialen Stirnseite des Kolbens befestigt
ist. Hierzu weist der Kolbengrundkörper 1 Durchgangsboh
rungen auf, durch die sich der Schaft einer Gewinde
schraube 12 erstreckt und in eine Sacklochgewindebohrung
14 eingreift. Zur besseren Krafteinleitung der Schrauben
spannkraft in den Kolbengrundkörper 1 ist zwischen dem
Kopf der Schraube und dem Kolbengrundkörper ein Druckstück
13 angeordnet.
Das den Kolbenboden 15 um die Brennraummulde 4 bildende
Ringelement 3 erstreckt sich vorteilhaft etwa über die
ganze axiale Höhe der Brennraummulde 4. Die Teilungsebene
5 zwischen dem Ringelement 3 und dem Kolbengrundkörper 1
liegt dabei in Muldenhöhe, vorzugsweise in Höhe des Über
gangs der senkrechten Wand 6 der omegaförmigen Brennraum
mulde 4 in deren gerundeten Bodenbereich 7. Die Wände 6
der omegaförmigen Brennraummulde liegen parallel zur Kol
benachse 1 a) bzw. zur Brennraummuldenachse 4 a).
Das Ringelement 3 bildet ferner den Feuersteg des Kolbens,
der axial über die Teilungsebene 5 hinausragt. Einteilig
mit dem Ringelement 3 schließt an den Feuersteg ein Ring
träger 10 an, in den zwei mit axialem Abstand voneinander
angeordnete Ringnuten zur Aufnahme von Kolbenringen einge
bracht sind. Der Ringträger 10 mit seinen Ringnuten 11
liegt axial unterhalb der Teilungsebene 5.
Der Ringträger 3 begrenzt mit dem Kolbengrundkörper 1
einen Kühlraum, der im wesentlichen aus zwei Kühlräumen 8
und 9 zusammengesetzt ist. Der Kühlraum 8 erstreckt sich -
etwa in Höhe von der Teilungsebene 5 ausgehend - axial in
das Ringelement 3 in Richtung auf den Kolbenboden 15, wo
bei dieser ringförmige Kühlraum 8 etwas radial nach außen
zur äußeren Umfangskante 18 des Kolbens verläuft. Dieser
in Form einer Ringnut in das Ringelement 3 eingebrachte
Kühlraum 8 mündet in einen Ringkanal, der den vom Kolben
grundkörper 1 und dem Ringträger 10 begrenzten Kühlraum 9
bildet. Der Kühlraum 9 erstreckt sich im wesentlichen in
axialer Richtung des Kolbens.
Das Ringelement 3 des Zweimetallkolbens ist vorzugsweise
aus einem Eisenwerkstoff, insbesondere Stahl, d.h. also
aus einem Material mit niedriger Wärmeleitfähigkeit herge
stellt, während der Kolbengrundkörper aus einem Material
hoher Wärmeleitfähigkeit besteht, vorzugsweise Aluminium.
Der erfindungsgemäße Aufbau des Zweimetallkolbens führt
dazu, daß die Verbrennungswärme nur schlecht über das
Ringelement 3 auf die Zylinderbuchse fließen kann, in der
der Kolben gleitet. Dieser Wärmefluß wird darüber hinaus
noch durch den Kühlraum 8 und 9 behindert, so daß die in
das Ringelement 3 eintretende Verbrennungswärme im wesent
lichen über die in den Kühlräumen zirkulierende Flüssig
keit abgeführt werden kann. Es ergibt sich somit nur ein
geringer radialer Wärmestrom.
Die in den Brennraumboden der Brennraummulde 4 ein
tretende Verbrennungswärme wird zum Beispiel durch An
spritzen des Kolbens mittels Kühlöl über eine Spritzdüse
17 zur Kolbenöffnung 2 hin abgeführt. Dies führt dazu, daß
aufgrund der Auswahl des Werkstoffs ein im wesentlichen
axialer Wärmestrom im Kolbengrundkörper 1 auftritt. Die in
radialer Richtung abfließende Wärmemenge wird dabei weit
gehend im Bereich des Kühlraums 9 an das Kühlöl abgegeben.
Mit dem erfindungsgemäßen Kolben ergibt sich somit eine
relativ niedrige Temperaturbelastung der Ringpartie bzw.
der den Kolben umgebenden Zylinderbuchse und ein großer
Wärmeübergang in das Kühlöl, dem die Wärme zu Heizzwecken
mittels Wärmetauschern entzogen werden kann.
Zur Vermeidung von Ölundichtigkeiten sind die Kontakt
flächen 20, 21, 22 zwischen Kolbenunterteil 1 und Ring
träger 3 geschliffen; im Bereich der radial umlaufenden
Kontaktfläche 21 liegt der Ringträger 3 mit radialer Pres
sung an. Das zum Kurbelgehäuse weisende Ende des Ring
trägers liegt dabei in einem entsprechend ausgesparten
Absatz 23 des Grundkörpers 1.
Der Ölabstreifring liegt in einer entsprechenden Nut 24
unterhalb des Absatzes 23 und eng benachbart zu diesem,
wodurch ein einwandfreier Ölablauf gesichert ist.
Claims (7)
1. Mehrteiliger Kolben für eine Brennkraftmaschine,
insbesondere Dieselbrennkraftmaschine, mit einem Kolben
grundkörper (1) und einer im Kolbenboden (15) angeordneten
Brennraummulde (4), insbesondere omegaförmige Brennraum
mulde, und mit einem zumindest den Feuersteg (16) bilden
den Ringelement (3), das mit dem Kolbengrundkörper (1)
einen Kühlraum (8, 9) begrenzt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ringelement (3) den ge
samten die Brennraummulde (4) umgebenden Kolbenboden (15)
bildet und aus einem Material niedriger Wärmeleitfähigkeit
besteht, während der Kolbengrundkörper (1) aus einem Ma
terial hoher Wärmeleitfähigkeit besteht, und daß die Tei
lungsebene (5) zwischen dem Ringelement (3) und dem Kol
bengrundkörper (1) in der Brennraummulde liegt.
2. Kolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ringelement (3) etwa der
Höhe der Brennraummulde (4) entspricht.
3. Kolben nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilungsebene (5) im Über
gang der senkrechten Wand (6) der Brennraummulde (4) zu
deren Boden (7) liegt.
4. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ringelement (3) aus einem
Eisenwerkstoff, vorzugsweise aus Stahl besteht.
5. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbengrundkörper (1) aus
Aluminium besteht.
6. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ringelement (3) durch den
Kolbengrundkörper (1) axial durchgreifende Schrauben (12)
festgelegt ist, die in axiale Gewindesacklöcher (14) des
Ringelements (3) eingreifen.
7. Kolben nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauben (12) zwischen
dem Kühlraum (8, 9) und der Kolbenachse (1 a) liegen.
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