DE3624748A1 - Schraubvorrichtung zur gleichzeitigen vormontage von mehreren schrauben bzw. muttern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schraubvorrichtung zur gleichzei­ tigen Vormontage von mehreren Schrauben bzw. Muttern.

Die Montage von Fahrzeugrädern erfolgt in aller Regel derart, daß zunächst die Radschrauben bzw. Radmuttern von Hand lose verschraubt und anschließend mit Drehschraubern auf Drehmoment angezogen werden. Das Anziehen erfolgt dabei in aller Regel durch Mehrfach-Drehschrauber, bei diesen werden die einzelnen Innenbund-Sechskante bzw. Nüsse für die Radschrauben über ge­ sonderte Spindeln von gesonderten Antriebsaggregaten, z.B. Motoren, angetrieben.

Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, eine Schraubvorrichtung zu schaffen, mit der gleichzeitig mehrere Schrauben bzw. Muttern vormontiert werden können, um anschließend mittels Drehschrau­ bern angezogen zu werden.

Gelöst wird die Aufgabe durch eine Schraubvorrichtung, die ge­ kennzeichnet ist durch ein in einer Grundplatte drehbar gelager­ tes treibendes Getrieberad sowie mehrere in der Grundplatte dreh­ bar gelagerte, von diesem angetriebene Getrieberäder mit Vor­ richtungen zur Aufnahme der Schrauben bzw. Muttern.

Zum Vormontieren der Schrauben bzw. Muttern werden diese in die Aufnahmevorrichtungen gesteckt und in Anlage mit den das zu befestigende Teil durchsetzenden Gewindelöchern bzw. Gewinde­ bolzen gebracht. Beim Antreiben des treibenden Getrieberades werden die angetriebenen Getrieberäder mit den Vorrichtungen in Drehung versetzt, wodurch ein loses Anschrauben der Schrau­ ben bzw. Muttern erfolgt.

Die Verbindung zwischen dem treibenden Getrieberad und den an­ getriebenen Getrieberädern kann vielfältig gestaltet sein. So besteht die Möglichkeit, das treibende Getrieberad mit den ange­ triebenen Getrieberädern über Treibriemen zu verbinden. Solches wird sich insbesondere dann anbieten, wenn die Abstände zwischen dem treibenden Getrieberad und den angetriebenen Getrieberädern groß ist, bzw. die Abstände ungleich sind. Die Verbindung zwi­ schen den Getrieberädern kann durchaus auch mittels einer Kette erfolgen.

Um insbesondere das Gewicht der Schraubvorrichtung möglichst gering zu halten und somit die Handhabung der Vorrichtung zu erleichtern, sollte das treibende Getrieberad manuell, insbe­ sondere mittels eines auf einem am Getrieberad befindlichen Ansatz aufsteckbaren Handgriff antreibbar sein. Es ist jedoch gleichfalls denkbar, dieses Getrieberad mittels eines Motors anzutreiben.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß das treibende Getrieberad als Zahnrad ausgebildet ist, das mit den gleichfalls als Zahnrädern ausgebildeten angetriebenen Rädern kämmt. Zweckmäßig ist dabei das Übersetzungsverhältnis von dem treibenden Getrieberad zu jedem der angetriebenen Getrieberäder gleich, entsprechendes gilt für den Abstand der Drehachsen des treibenden Getrieberades zu den Drehachsen jedes der angetrie­ benen Getrieberäder. Die geschilderte Ausführungsform bietet sich besonders bei der Verwendung der Schraubvorrichtung zur Vormontage von Radschrauben bzw. -muttern an, die in Gewinde­ löcher bzw. auf Gewindebolzen geschraubt werden müssen, die sich auf einem konzentrisch zur Drehachse des Rades angeord­ neten Kreis befinden. In letzterem Fall bietet sich ein Über­ setzungsverhältnis der Getriebe von 1 : 5 an.

Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren dargestellt. In den Fig. 1 und 2 ist die Erfindung anhand einer ein Planetengetriebe aufweisenden Schraubvorrich­ tung zum Einschrauben von Radschrauben dargestellt. Es wird bemerkt, daß die Erfindung nicht auf die gezeigte Ausführungs­ form beschränkt ist.

Fig. 1 zeigt einen Mittellängsschnitt durch die erfindungs­ gemäße Schraubvorrichtung (Linie A-A in Fig. 2), wobei jedoch nur ein angetriebenes Zahnrad verdeut­ licht ist,

Fig. 2 zeigt eine Ansicht B der Schraubvorrichtung.

Eine kreisförmige Grundplatte 1 weist eine Mittelbohrung auf, in die ein Wälzlager 2 eingepaßt ist. Ein inneres Zahnrad 3 ist mit einem zylindrischen Mittelansatz 4 versehen, der im Bereich des Zahnrades 3 in den Innenring des Wälzlagers 2 ein­ gepaßt ist. Der Mittelansatz 4 durchsetzt die Mittelbohrung der Grundplatte 1. Mit dem freien Ende des Mittelansatzes 4 ist ein Handgriff 5 kraftschlüssig verbunden. Konzentrisch zur Mittel­ bohrung weist die Grundplatte 1 jeweils um einen gleichen Dreh­ winkel versetzte Außenbohrungen auf, in jede der Außenbohrungen ist ein Wälzlager 6 eingepaßt. Jeder Außenbohrung ist ein äuße­ res Zahnrad 7 zugeordnet, das beidseitig Ansätze 8 und 9 auf­ weist. Der Ansatz 8 ist in den Innenring des Wälzlagers 6 einge­ paßt, das axiale Spiel des Zahnrades 7 mit den Ansätzen 8 und 9 begrenzt eine mittels einer Schraube 10 am Ansatz befestigte Scheibe 11, die an der Grundplatte 1 anliegt. Mit dem Ansatz 9 ist eine Nuß 12 drehfest verbunden, die auf ihrer dem Zahnrad 7 abgewandten Seite einen Innenbund-Sechskant 13 aufweist. Der Innenbund-Sechskant 13 dient der Aufnahme einer Sechskantschrau­ be 14 zum Befestigen des nicht dargestellten Rades.

Beim Anbringen des Rades wird das eine Fünf-Loch-Felge aufwei­ sende Rad in Position zu den fünf Gewindelöchern der Nabe ge­ bracht, die Radschrauben 14 in die fünf Nüsse 12 eingesteckt und die Schraubvorrichtung so bezüglich der Felge positioniert, daß die Schrauben 14 in die Gewindegänge der Gewindelöcher ein­ geführt werden. Es wird dann der Handgriff 5 gedreht, die Dreh­ bewegung des inneren Zahnrades 3 führt zu einer Drehbewegung der fünf äußeren Zahnräder 7 und damit zu einer Drehung der Schrauben 14. Nach der Vormontage erfolgt das Anziehen der Schrauben mittels Mehrfach-Drehschraubern auf Drehmoment.

Im Falle des Ausführungsbeispieles wurde ein Übersetzungs­ verhältnis von 1 : 5 gewählt. Da die Schrauben 14 nur vormon­ tiert werden - ohne Aufbringen eines größeren Drehmomentes - ist es völlig ausreichend, wenn die Zahnräder aus Gewichts­ gründen aus Kunststoff bestehen.

Claims (6)

1. Schraubvorrichtung zur gleichzeitigen Vormontage von mehre­ ren Schrauben bzw. Muttern, gekennzeichnet durch ein in einer Grundplatte (1) drehbar gelagertes treibendes Getrieberad (3) sowie mehrere in der Grundplatte (1) drehbar gelagerte, von diesem (3) angetrie­ bene Getrieberäder (7) mit Vorrichtungen (12) zur Aufnahme der Schrauben (14) bzw. Muttern.

2. Schraubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsverhältnis von dem treibenden Getriebe­ rad (3) zu jedem der angetriebenen Getrieberäder (7) gleich ist.

3. Schraubvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Abstand der Drehachse des treibenden Getrieberades (3) zu den Drehachsen jedes der angetriebenen Getrieberäder (7) gleich ist.

4. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das treibende Getrieberad (3) manuell, insbesondere mittels eines auf einen am Getrieberad (3) be­ findlichen Ansatz (4) austeckbaren Handgriff (5) antreibbar ist.

5. Schraubverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn­ zeichnet durch ein als Zahnrad (3) ausgebildetes treibendes Getrieberad sowie mit dem treibenden Zahnrad (3) kämmende Zahnräder (7).

6. Schraubverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsverhältnis der Getriebe (3, 7) 1 : 5 beträgt.