DE3623778A1 - Vorrichtung zur zustandsregelung eines flugzeugs - Google Patents
Vorrichtung zur zustandsregelung eines flugzeugsInfo
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- G05D1/0808—Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw specially adapted for aircraft
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- G05D1/0825—Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw specially adapted for aircraft to ensure stability using mathematical models
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zustandsregelung
eines Flugzeugs, enthaltend
- (a) Eingangsmittel für einen Führungsgrößen enthaltenden Vektor,
- (b) Modellmittel zur Darstellung eines stationären, inversen Modells des Flugzeugs, auf welche der Vektor der Führungsgrößen von den Eingangsmitteln aufschaltbar ist und welche einen Vektor von Stellgrößen liefern,
- (c) Stellglieder an dem Flugzeug, auf welche die Stellgrößen von den Modellmitteln aufgeschaltet sind, und
- (d) Rückführmittel auf welche ein Vektor von Zustandsgrößen des Flugzeugs aufgeschaltet ist.
Führungsgrößen können dabei die Sollgeschwindigkeit
und die Sollhöhe des Flugzeugs sein, wenn die
Längsbewegung des Flugzeugs geregelt werden soll.
Bei üblichen Reglern werden Abweichungen der Regelgröße
von der Führungsgröße erfaßt. In Abhängigkeit
von solchen Abweichungen werden dann Stellgrößen
beeinflußt. Der Regler reagiert auf Regelabweichungen
Es ist aus der modernen Regelungstheorie bekannt,
daß eine optimale Regelung erzielbar ist, wenn
sämtliche für das Verhalten der Regelstrecke relevanten
Zustandsvariablen auf sämtliche vorhandenen
Stellglieder in geeigneter Linearkombination aufgeschaltet
sind. Es ist auch ein Flugregler bekannt,
bei welchem Stellmotore für Schub, Höhenruder und
Spoiler von der Regelabweichung des Anstellwinkels,
der Regelabweichung der Höhe, den Zeitintegralen
dieser Regelabweichungen, der Zeitableitung der
Höhe sowie Nickwinkel, Nickwinkelgeschwindigkeit
und Nickwinkelbeschleunigung ansteuerbar sind
(DE-PS 22 49 979). Auch bei dieser bekannten Anordnung
reagiert der Regler auf Regelabweichungen.
Zur Erzielung ausreichender Regelgenauigkeiten
müssen die Regelabweichungen und deren Zeitintegrale
relativ stark aufgeschaltet werden, was
Probleme insbesondere hinsichtlich der Stabilität
und des Passagierkomforts mit sich bringt.
Der menschliche Pilot eines Flugzeugs verhält sich
in vielen Fällen anders als der automatische Flugregler.
Er kennt die Eigenschaften der Regelstrecke
"Flugzeug" und kann auf die Stellgrößen, z. B. auf
den Schub, einwirken, bevor eine Regelabweichung
auftritt. Beim Übergang in den Steigflug durch
Betätigung des Höhenruders weiß der Pilot, daß das
Flugzeug einen erhöhten Schub benötigen wird, wenn
es seine Geschwindigkeit halten soll. Er wird also
von vornherein den Schub erhöhen und nicht erst
darauf warten, bis die Geschwindigkeit unter den
Sollwert absinkt. Es sind automatische Flugregler
bekannt, welche dieses Verhalten nachzuahmen
suchen.
Die DE-AS 23 48 530 beschreibt eine Vorrichtung zur
automatischen Flugbahnführung, bei welcher Führungsgrößen
für die Längsbewegung, nämlich ein
Sollwert des Anstellwinkels und ein Sollwert der
Höhe vorgegeben werden. Diese Führungsgrößen können
zu einem Führungsgrößenvektor zusammengefaßt
werden. Die beiden Führungsgrößen für Anstellwinkel
und Höhe werden jeweils mit dem zugehörigen Istwert
verglichen. Das Regelabweichungssignal des Anstellwinkels
wird in einem Beobachtungsfilter verarbeitet
und an dessen Ausgängen einmal proportional und
einmal zeitlich integriert ausgegeben. Das Regelabweichungssignal
der Höhe wird ebenfalls in dem
Beobachtungsfilter verarbeitet und an dessen Ausgängen
proportional, integriert und differenziert
ausgegeben. Das Beobachtungsfilter erhält weiterhin
Signale von einem Wendekreisel sowie Längs- und
Vertikalbeschleunigungssignale von einem Beschleunigungsmesser.
Die Signale des Wendekreisels erscheinen
proportional sowie differenziert als
Winkelbeschleunigung und pseudointegriert als
Lagewinkel an Ausgängen des Beobachtungsfilters. An
weiteren Ausgängen des Beobachtungsfilters erscheinen
die proportional und pseudointegrierten
Längsbeschleunigungssignale und das pseudointegrierte
Vertikalbeschleunigungssignal, das mit dem
differenzierten Regelabweichungssignal der Höhe
kombiniert wird. Die Ausgangssignale des Beobachtungsfilters
bilden einen Zustandsvektor des Flugzeugs.
Diese Ausgangssignale werden über eine
Matrixschaltung mit geeignet gewählten Faktoren
sowohl auf das Höhenruder als auch auf den Schubsteller
des Triebwerkes aufgeschaltet. Die Faktoren
werden dabei so gewählt, daß sich ein bestmöglicher
Kompromiß hinsichtlich Bahnführungsgenauigkeit,
Einhaltung des aerodynamischen Strömungszustandes,
Passagierkomfort und Schubruhe ergibt.
Von einem den Sollwert der Höhe liefernden Führungssignalgeber
wird außerdem gemäß Fig. 1 der
DE-AS 23 48 530 ein Schubsollwert abgegeben. Dieser
Schubsollwert entspricht dem Schub, welcher im
stationären Zustand dem kommandierten Bahnwinkel
zugeordnet ist und der linear von diesem Bahnwinkel
abhängt. Dieser Schubsollwert ist unmittelbar auf
den Schubsteller geschaltet und dem Regelsignal
überlagert. Es wird auch vorgeschlagen, den kommandierten
Sollwert des Anstellwinkels unmittelbar auf
den Schubsteller und das Höhenruder im Sinne einer
Steuerung aufzuschalten.
In Fig. 6 der DE-AS 23 48 530 ist die Regelung mit
Vorsteuerung generalisiert dargestellt. Der Vektor
y soll der Führungsgrößen, d. h. der Sollwert von Höhe
und Anstellwinkel wird mit dem Vektor y der Istwerte
verglichen. Über einen Beobachter (Beobachtungsfilter)
und eine Rückführmatrix C wird ein
Vektor u R von Regelkreis-Stellgrößen gebildet, die
an dem wieder durch eine Matrix G darstellbaren
Flugzeug wirksam werden. Außerdem erfolgt eine
Vorsteuerung. Zu diesem Zweck wird der Vektor y soll
der Führungsgrößen auf ein stationäres inverses
Modell des Flugzeugs aufgeschaltet, das durch eine
Matrix G -1 darstellbar ist, welche zu der das Flugzeug
repräsentierenden Matrix G invers ist.
Bei dieser bekannten Anordnung werden somit im
Regelkreis ebenfalls die Regelabweichungen, d. h.
die Differenzen der Führungsgrößen und der zugehörigen
Istwerte gebildet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß bei der stark nichtlinearen Regelstrecke
"Flugzeug" auch bei starken Änderungen der
Führungsgrößen ein im wesentlichen gleichbleibendes
Regelverhalten erzielbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß
- (e) die Modellmittel ein Zustandsmodell des Flugzeugs von gleicher Ordnung enthalten wie das Modell, das dem Vektor der Zustandsgrößen zugrunde liegt,
- (f) das Zustandsmodell einen Vektor von Sollwerten der Zustandsgrößen bildet,
- (g) die Modellmittel Differenzmittel zur Bildung eines Differenzvektors aus dem Vektor der Sollwerte der Zustandsgrößen des Zustandsmodells und dem Vektor der Zustandsgrößen des Flugzeugs enthalten,
- (h) die Modellmittel Rückführmatrixmittel zur Multiplikation des Differenzvektors von den Differenzmitteln mit einer Rückführmatrix enthalten,
- (i) die Modellmittel Vorsteuermatrixmittel zur Multiplikation des Sollzustandsvektors von dem Zustandsmodell mit einer Vorsteuermatrix enthalten und
- (j) die Modellmittel weiterhin Additionsmittel zur
Addition
- - des mit der Rückführmatrix multiplizierten Differenzvektors und
- - des mit der Vorsteuermatrix multiplizierten Sollzustandsvektors
- zur Bildung des Vektors von Stellgrößen enthalten.
Im Gegensatz zu der DE-AS 23 48 530 erfolgt im
Regelkreis nicht ein Vergleich der Führungsgrößen
und der zugehörigen Istwerte der Regelgrößen. Vielmehr
wird durch ein Zustandsmodell des Flugzeugs
ein Vektor von Sollwerten der Zustandsgrößen des
Flugzeugs gebildet. Dieser Vektor wird mit dem
Vektor der von einem geeigneten Beobachter ermittelten
tatsächlichen Zustandsgrößen verglichen.
Diese Differenz, d. h. die Abweichung der Zustandsgrößen
von ihren Sollwerten, wird über eine Rückführmatrix
an den Stellgliedern des Flugzeugs
wirksam. Das setzt eine solche Auslegung des
Zustandsmodells des Flugzeugs in den Modellmitteln
voraus, daß es von der gleichen Ordnung ist wie das
dem Beobachter zugrunde liegende Zustandsmodell und
die gleiche Anzahl und Art von Vektorkomponenten
liefert.
Die Vorsteuermatrix erhalten als Eingangsgrößen
nicht, wie bei der DE-PS 23 48 530 die
Führungsgrößen sondern den Vektor der Sollwerte der
Zustandsgrößen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet gegenüber
dem vorstehend erörterten Stand der Technik verschiedene
Vorteile:
Die Vorrichtung zur Zustandsregelung wird auf eine
nichtlineare Regelstrecke angewendet. Dementsprechend
ist auch das in den Modellmitteln
vorgesehene Zustandsmodell des Flugzeugs nichtlinear.
Es trägt daher der Nichtlinearität der
Regelstrecke schon Rechnung.
Es erfolgt auch hier gleichzeitig eine Steuerung
und eine Regelung. Beide benutzen aber den Vektor
der Sollwerte bzw. Soll- und Istwerte der Zustandsgrößen.
Bei einer Änderung der Führungsgrößen und
damit der Sollwerte der Zustandsgrößen werden durch
die Vorsteuerung über die Vorsteuermatrixmittel
Werte der Stellgrößen vorgegeben. Diese bestimmen
einen "Arbeitspunkt" des Flugreglers. Die Regelschleife
verändert dann die Stellgrößen um diesen
Arbeitspunkt herum nach Maßgabe des mit der Rückführmatrix
multiplizierten Differenzvektors. Mit
einer Veränderung des Arbeitspunktes ändert sich
auch die Streckenverstärkung, d. h. der Zusammenhang
zwischen Stellgrößen und Zustandsgrößen. Wenn
beispielsweise die Geschwindigkeit des Flugzeugs
gegenüber der umgebenden Luft sich ändert, dann
ändert sich mit dem Staudruck auch die Ruderwirksamkeit,
also z. B. das Verhältnis von Höhenruderausschlag
und Nickwinkelgeschwindigkeit. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung bietet die Möglichkeit,
die Elemente der Rückführmatrix in Abhängigkeit
von den Zustandsgrößen im Arbeitspunkt zu
variieren, um bei allen Arbeitspunkten im wesentlichen
das gleiche Regelverhalten zu erzielen. Da
die Regelschleife wegen der Vorsteuerung nur noch
kleine Abweichungen um den Arbeitspunkt herum
herauszuregeln braucht und daher die Differenz der
Soll- und Istwerte der Zustandsgrößen nur schwach
aufgeschaltet wird, ist die Regelschleife in jedem
Arbeitspunkt linear. Die Elemente der Rückführmatrix
sind für jeden Arbeitspunkt konstant.
Unabhängig von der Anpassung der Rückführmatrix an
den Arbeitspunkt kann, wo erforderlich, eine Verstärkungsanpassung
in dem Zustandsmodell des Flugzeugs
erfolgen, um die Nichtlinearität des
Zustandsmodells entsprechend dem nichtlinearen
Verhalten des Flugzeugs herzustellen.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann der
Führungsgrößen enthaltende Vektor als weitere
Komponenten Störgrößen enthalten.
Das Zustandsmodell des Flugzeugs muß dann um ein
"Störmodell" ergänzt werden. Es muß festgestellt werden, wie die Stellgrößen verändert werden
müssen, um den Einfluß des Störzustandes stationär
zu kompensieren. Im übrigen ergeben sich hinsichtlich
der Störungen die gleichen Verhältnisse wie
bei Änderungen der Führungsgrößen. Führungs- und
Störgrößen können in der mathematischen Behandlung
zu einem gemeinsamen Vektor zusammengefaßt werden.
Es können daher Änderungen der Führungsgrößen und
Störgrößen durch die Vorsteuerung jedenfalls hinsichtlich
ihrer stationären Anteile berücksichtigt
werden. Das beeinflußt nicht die Stabilität des
Flugreglers. Unnötige Anregungen der Rückführungen
werden vermieden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend
unter Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert
Fig. 1 zeigt als Blockdiagramm ein Flugzeug
mit einer Vorrichtung zur Zustandsregelung.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung zur Zustandsregelung
eines Flugzeugs ebenfalls als
Blockdiagramm mit den verschiedenen
Eingangs- und Ausgangsgrößen.
Fig. 3 zeigt als Blockdiagramm ein quasi-stationäres
nichtlineares Modell für
die Ermittlung des Vorsteuervektors und
des Sollzustandsvektors aus dem Führungsgrößen-Vektor
und dem Störgrößen-Vektor.
Fig. 1 zeigt als Blockdiagramm die Struktur des
Flugzeugs mit der Vorrichtung zur Zustandsregelung.
Das Flugzeug 10 ist innerhalb des gestrichelt umrandeten
Rechtecks dargestellt. Es enthält einen
Stelleingang 12, über welchen die Stellgrößen,
dargestellt durch einen Vektor u zugeführt werden.
Die Stellgrößen u erzeugen eine Änderung des
Vektors x der Zustandsgrößen. Diese Änderung
hängt mit dem Vektor u der Stellgrößen über eine
Matrix B , dargestellt durch einen Block 14 zusammen.
Die Änderung integriert sich auf zu dem
Vektor x der Zustandsgrößen. Das ist durch den
Block 16 dargestellt. Eine Systemmatrix A repräsentiert
eine der Regelstrecke eigene "Rückführung"
von dem Vektor x der Zustandsgrößen auf
die Änderung x der Zustandsgrößen. Diese Systemmatrix
A ist durch einen Block 18 dargestellt. Sie
bestimmt das Stabilitätsverhalten des Flugzeugs 10.
Die Zustandsgrößen des Vektors x sind wiederum über
eine Ausgangsmatrix C mit Ausgangsgrößen verknüpft,
die zu einem Ausgangsvektor y zusammengefaßt sind.
Die Ausgangsmatrix C ist in Fig. 1 durch einen Block
19 dargestellt. Die Ausgangsgrößen des Ausgangsvektors
y sind von der gleichen Natur wie die Führungs-
und ggf. Störgrößen des Führungsvektors w .
Die Vorrichtung zur Zustandsregelung umfaßt Eingangsmittel
20 für einen Führungs- und Störgrößen
enthaltenden Vektor w . Weiterhin enthält die Vorrichtung
zur Zustandsregelung in einem Rechner ein
Modell des Flugzeugs:
Der Führungs- und Störgrößen enthaltende Vektor w
ist mit der Änderung s eines die Sollwerte der
Zustandsgrößen zusammenfassenden Vektors x s über
eine Matrix G verknüpft. Die Matrix G ist durch
einen Block 22 repräsentiert. Der Vektor s wird
über die Zeit integriert - zur Nachbildung der
durch Block 16 repräsentierten "Integration" des
Vektors zu dem Vektor x der Zustandsgrößen des
Flugzeugs - und liefert einen Vektor s . Die
Integration des Vektors s ist durch einen Block 24
dargestellt. Von dem Vektor s erfolgt eine Rückführung
über eine Matrix F , welche der Systemmatrix
A des realen Flugzeugs entspricht. Diese Matrix F
ist durch einen Block 26 dargestellt.
Das Zustandsmodell des Flugzeugs ist in gleichem
Maße nichtlinear wie das Verhalten des Flugzeugs 10
selbst. Es liefert einen Vektor x s , der Sollwerte
der Zustandsgrößen zusammenfaßt. Diese Sollwerte
der Zustandsgrößen sind in dem Zustandsmodell im
stationären Zustand den Führungs- und Störgrößen
des Führungsvektors w zugeordnet.
Der Vektor x s der Sollwerte der Zustandsgrößen ist
über eine Vorsteuermatrix K w , die durch einen
Block 28 dargestellt ist, auf einen Summierpunkt 30
geschaltet. Die Vorsteuermatrix K w liefert einen
Vektor u w mit Stellgrößen. Die Stellgrößen des
Vektors u w sind diejenigen Stellgrößen, die unter
Berücksichtigung des Verhaltens des Flugzeuges 10
im stationären Fall einen Zustandsvektor x s des
Flugzeugs 10 hervorrufen würden.
Der Vektor x s der Sollwerte der Zustandsgrößen ist
außerdem auf eine Vergleichsstelle 32 geschaltet.
An dieser Vergleichsstelle 32 "liegt" gleichzeitig
der von einem Beobachter gelieferte Vektor x der
Zustandsgrößen. An der Vergleichsstelle 32 wird die
Differenz
( Δ x )= x s - x (1)
gebildet. Das ist der Vektor der Abweichungen der
tatsächlich beobachteten Zustandsgrößen von den
Sollwerten der Zustandsgrößen. Diese Differenz Δ x
wird multipliziert mit einer Matrix K x ebenfalls
dem Summierpunkt 30 zugeführt. Die Summe des Vektors
u w und der Differenz Δ x bildet den Vektor u
der Stellgrößen. Die Matrix K x ist in dem Diagramm
von Fig. 1 durch einen Block 31 symbolisiert.
Fig. 2 zeigt ein Strukturbild des Zustandsreglers
mit Ein- und Ausgangsgrößen.
Ein kombinierter Führungs- und Störbeobachter 34,
der etwa den "Eingangsmitteln" 20 von Fig. 1 entspricht
erhält als Führungsgrößen die Sollhöhe H soll
und die Sollgeschwindigkeit v soll .
Als Störgrößen berücksichtigt der Führungs- und
Störbeobachter
- - den Rollwinkel Φ
- - den Landeklappenwinkel η K
- - die Luftdichte ρ
- - das Gewicht G des Flugzeugs
- - die Windkomponente u wg .
Diese Größen werden zu dem Vektor u zusammengefaßt.
Der Vektor u wird auf ein durch Block 36 symbolisiertes
Zustandsmodell des Flugzeugs gegeben.
Dieser Block 36 entspricht den Elementen 22, 24 und
26 von Fig. 1. Das Zustandsmodell liefert Sollwerte
der folgenden Zustandsgrößen:
- - Winkelbeschleunigung um die horizontale Querachse
- - Winkelgeschwindigkeit q um die horizontale Querachse
- - Nickwinkel R
- - Anstellwinkel α
- - Höhe H
- - Zeitableitung der Höhe
- - zweite Zeitableitung der Höhe H
- - Längsbeschleunigung
Die Sollwerte oder kommandierten Zustandsgrößen,
wie sie von dem Zustandsmodell 36 geliefert werden,
sind durch einen Index "c" gekennzeichnet. Die
tatsächlichen Zustandsgrößen , q, R, α, H, ,
und selbst werden von einem Streckenbeobachter 38
geliefert.
Die kommandierten Zustandsgrößen c , q c , R c , α c , H c ,
c , c , c werden in Vergleichspunkten 40, 42, 44,
46, 48, 50, 52 bzw. 54 mit den zugehörigen Zustandsgrößen
, q, R, α, H, , bzw. verglichen, die von
dem Streckenbeobachter 38 geliefert werden. Es
werden so Regelabweichungssignale Δ , Δ q, ΔR, Δα,
Δ H, Δ , Δ und Δ gebildet. Diese Regelabweichungssignale
bilden einen Vektor, welcher der Differenz
Δ x der Vektoren x s und x von Fig. 1 entspricht. Die
Regelabweichungssignale Δα und Δ H der beiden Führungsgrößen
α und H werden zusätzlich auf integrierende
Mittel 56 bzw. 58 aufgeschaltet, welche
∫Δαdt bzw. ∫Δ Hdt liefern.
Die so erhaltenen Regelabweichungssignale sind über
eine Matrixschaltung 60, welche dem Block 31 von
Fig. 1 entspricht, auf Summierpunkte 62 und 64 geschaltet.
Die Matrixschaltung liefert ein Signal η R
als Linearkombination der Regelabweichungssignale
am Summierpunkt 62 und ein Signal F R als eine
andere Linearkombination der Regelabweichungssignale
am Summierpunkt 64.
Über eine Vorsteuerung 66, welche dem Block 28 mit
der Matrix K w in Fig. 1 entspricht, werden Signale η w
und F w - entsprechend dem Vektor u w von Fig. 1 -
erzeugt und auf die Summierpunkte 62 bzw. 64 aufgeschaltet.
Die Summierpunkte 62 und 64 liefern
Sollwerte für den Ruderausschlag
η soll =η w +h R (2)
und den Schub
F soll =F w +F R (3)
an Ausgängen 66 bzw. 68.
Diese Sollwerte setzen sich zusammen aus einem den
Arbeitspunkt der Regelung bestimmenden Vorsteuerwert
η w bzw. F w und einer Stellgröße η R bzw. F R des
geschlossenen Regelkreises.
Fig. 3 zeigt als Blockdiagramm ein quasi stationäres,
nichtlineares Modell für die Ermittlung des Vorsteuervektors
und des Sollzustandsvektors aus dem
Führungsgrößen-Vektor und dem Störgrößen-Vektor.
Fig. 3 entspricht den Blöcken 34, 36 und 66 von
Fig. 2. Das Modell hat allgemeine Gültigkeit für
Flächenflugzeuge. Das Modell gilt sowohl für
Flächenflugzeuge, bei denen der Schub Einfluß auf
den Auftrieb hat, als auch für Flächenflugzeuge,
bei denen ein solcher Einfluß nicht besteht. Das
Modell gilt somit sowohl für Propellerflugzeuge als
auch für turboangetriebene Flugzeuge.
Es werden Führungsgrößen in Form einer Sollfahrt V c
und einer Sollhöhe H c vorgegeben, wie durch Block
100 dargestellt ist. Das Regelungssystem benötigt
fliegbare Führungsfunktionen. Die kommandierten
Verläufe der Sollfahrt V c und der Sollhöhe H c
müssen sich im Rahmen dessen halten, was das
Flugzeug aufgrund seiner Flugeigenschaften zu
leisten vermag. Es werden daher die kommandierte
Vertikalgeschwindigkeit c , die gemäß Block 102
gebildet wird, und die kommandierte Beschleunigung
c , die gemäß Block 104 aus der Sollfahrt V c
gebildet wird, auf sinnvolle Werte c max bzw. c max
begrenzt. Die Differentiation ist durch das Symbol
s, die Variable der Laplacetransformierten, in den
Blöcken 102 und 104 angedeutet. Die Begrenzung der
differenzierten Führungsgrößen erfolgt durch Begrenzer
106 bzw. 108. Es erfolgt eine weitere
Differentiation der gegebenenfalls begrenzten
kommandierten Vertikalgeschwindigkeit c , was
durch Block 110 mit dem Symbol "s" dargestellt ist.
Auch die so erhaltene kommandierte Vertikalbeschleunigung
c wird durch einen Begrenzer 112
begrenzt.
Die Sollhöhe H c sowie die - gegebenenfalls
begrenzten - Zeitableitungen kommandierte
Vertikalgeschwindigkeit c und kommandierte
Vertikalbeschleunigung sowie die - ebenfalls
gegebenenfalls begrenzte - aus der Sollfahrt V c
abgeleitete kommandierte Beschleunigung c werden
als Komponenten eines Sollzustands-Vektors ausgegeben,
der in Fig. 3 durch Block 114 dargestellt
ist.
Aus der kommandierten Vertikalbeschleunigung c und
dem Rollwinkel Φ ergibt sich das Lastvielfache n z
unter der Annahme, daß ein koordinierter Kurvenflug
vorliegt, zu
Darin ist
die Vertikalbeschleunigung
G
die Erdbeschleunigung
γ
der Bahnwinkel und
Φ
der Rollwinkel.
Bei Transportflugzeugen ist der Bahnwinkel stets
klein. Es kann also näherungsweise cos γ=1 gesetzt
werden. Damit wird das kommandierte Lastvielfache
n zc zu
Die Bildung dieses kommandierten Lastvielfachen aus
der kommandierten Vertikalbeschleunigung c ist in
Fig. 3 durch Block 113 dargestellt.
Aus der stationären Auftriebsgleichung kann dann
der kommandierte Auftriebsbeiwert C Ac errechnet
werden. Es gilt
Darin ist
A
der Auftrieb
G
das Gewicht
ρ
die Luftdichte
S
die Bezugsflügelfläche
C
A
der Auftriebsbeiwert
Daraus folgt für den kommandierten Auftriebsbeiwert
C Ac
Der kommandierte Auftriebsbeiwert C Ac wird also aus
dem kommandierten Lastvielfachen n zc durch Multiplikation
mit dem Faktor
erhalten. Das ist in Fig. 3 durch Block 118 dargestellt.
Die Sollfahrt V c wird vorgegeben. Gewicht
und Bezugsflügelfläche des Flugzeugs sind bekannt.
Die Luftdichte ergibt sich aus dem statischen Luftdruck,
der gemessen wird.
Dem kommandierten Auftriebswert C Ac ist ein
kommandierter Widerstandswert C Wc (C Ac ) zugeordnet.
Dieser ergibt sich aus der Widerstandspolaren
C W =f(C A ) (8)
des Flugzeugs, die als bekannt angesehen werden
kann, auch unter Berücksichtigung variabler
Landeklappen- und Spoilerstellungen. Damit ergibt
sich der aus dem kommandierten Auftriebsbeiwert
resultierende Soll-Widerstand W soll zu
Die Ermittlung des Faktors von G bei der Bildung
des Soll-Widerstandes W soll ist in Fig. 3 durch Block
120 dargestellt. Auf diesen Block 120 sind der
kommandierte Auftriebsbeiwert C Ac von Block 118
und das kommandierte Lastvielfache n zc von Block
116 aufgeschaltet.
Der Vorsteuerschub F W soll den Soll-Widerstand W soll
überwinden, die kommandierte Beschleunigung c
erzeugen und einen kommandierten Bahnwinkel γ ac
überwinden.
Die Beschleunigungskraft ist
Der Schubanteil zur Überwindung des kommandierten
Bahnwinkels q ac ist
F γ =G · sin γ ac , (11)
wobei γ ac der Bahnwinkel gegen die umgebende Luft
ist. Da bei Transportflugzeugen der Bahnwinkel γ ac
klein ist, gilt näherungsweise
F γ =G · γ ac . (12)
Damit ergibt sich für den Vorsteuerschub F W
F W =W soll +F q +F B (13)
oder
Dabei ist näherungsweise
Das ist in Fig. 3 als Blockdiagramm dargestellt: Die
kommandierte Vertikalgeschwindigkeit c von Block
102 wird durch die - vorgegebene - Sollfahrt V c
dividiert. Das ist durch Block 122 dargestellt und
liefert den kommandierten Bahnwinkel γ ac . Zu dem so
erhaltenen kommandierten Bahnwinkel γ ac wird
von Block 120 im Summierpunkt 124 addiert. Diese
Summe wird mit dem Gewicht G des Flugzeugs multipliziert,
wie durch Block 126 dargestellt ist. Das
ergibt die beiden ersten Terme der Gleichung (14)
für F w .
Die kommandierte Beschleunigung c von Block 104
wird mit der Masse (G/g) des Flugzeugs multipliziert.
Das ist durch Block 128 dargestellt. Dieser
liefert den dritten Term F B der Gleichung (14) für
F W . Dieser dritte Term F B wird in einem Summierpunkt
130 zu den anderen beiden Termen W soll +F γ
addiert. Damit ergibt sich der Vorsteuerschub F W .
Der Vorsteuerschub F W bildet eine Komponente des
Vorsteuer-Vektors, der in Fig. 3 durch Block 132
dargestellt ist.
Falls der Auftriebsbeiwert C A , wie bei Propellerflugzeugen,
vom Schub F abhängig ist, kann der
Zusammenhang im Modell näherungsweise durch
dargestellt werden, wobei k μ ein diese Abhängigkeit
darstellender Koeffizient ist. Es kann nun für ein
bestimmtes Flugzeug aus einem kommandierten Auftriebsbeiwert
C Ac (F), der bei dem Vorsteuerschub F W
erzeugt werden soll, ein Auftriebsbeiwert C Ac F 0
zurückgerechnet werden, welcher dem Schub F=0 entspricht.
Es ist
Die Multiplikation des kommandierten Auftriebsbeiwertes
C Ac mit dem Faktor
ist in Fig. 3 durch den Block 134 dargestellt. Auf
den Block 134 sind der Vorsteuerschub F W von dem
Summierpunkt 130 sowie das Gewicht G des Flugzeugs
aufgeschaltet.
Die Größen Rollwinkel Φ, Gewicht G und Luftdichte ρ
sowie ein Klappenwinkel η k , die gemessen werden,
bilden Komponenten eines Störgrößen-Vektors, der in
Fig. 3 durch einen Block 136 dargestellt ist.
Nach Gleichung (6) ergibt sich der Auftrieb A durch
Multiplikation des Auftriebsbeiwertes C A mit
Entsprechend ist das auf das Flugzeug um die Nickachse
wirkende Drehmoment durch einen Momentenbeiwert
C M charakterisiert.
Der Auftriebsbeiwert C A ist eine Funktion des
Höhenruderwinkels η, des Anstellwinkels α und
eines Klappenwinkels η k der Landeklappen. Es ist
also
C A =f₁ (η, α, η k ) (20)
Vom Schub ist der Auftriebsbeiwert nach Gleichung
(17) abhängig. Entsprechend ist der Momentenbeiwert
C M eine Funktion des Höhenruderwinkels η, des Anstellwinkels
α, des Klappenwinkels η k der Landeklappen
und des Schubs F.
C M = f₂ (η, α, η k , F) (21)
Das Modell geht davon aus, daß Auftriebsbeiwert C A
und Momentenbeiwert C M linear von dem Anstellwinkel
und dem Höhenruderwinkel η abhängen und die Abhängigkeit
von dem Klappenwinkel η k der Landeklappen
(und ggf. auch die Abhängigkeit von einem Spoiler-Klappenwinkel)
durch eine Potenzreihenentwicklung
darstellbar ist. Man kann dann den Auftriebsbeiwert
C A darstellen durch
und den Momentenbeiwert C durch
Dabei sind die Koeffizienten C Ao , C A α usw. so
gewählt, daß die Funktionen gemäß Gleichungen (20)
und (21) angenähert werden. Es ist
um zu berücksichtigen, daß das durch den Schub F
hervorgerufene Schubmoment im Gegensatz zu allen
anderen Momentanteilen nicht vom Staudruck und
damit von V ² abhängig ist. V o ist dabei eine
Referenzgeschwindigkeit.
Man kann die Gleichungen (22) und (23) auch
schreiben
Diese Gleichungen kann man analytisch nach und η
auflösen. Man erhält den Vorsteuer-Höhenruderwinkel η W
und den Vorsteuerschub F W , wenn man für C A und C M
die kommandierten Auftrieb- bzw. Momentenbeiwerte
C Ac bzw. C M =0 einsetzt. Die Summe der um die
Nickachse des Flugzeugs wirkenden Momente muß im
stationären Fall null sein.
Dies wird in dem Blockschaltbild von Fig. 3 getan:
Der Klappenwinkel η k wird über ein Tiefpaßfilter
138 aufgeschaltet und proportional mit den Faktoren
dargestellt durch die Blöcke 140
bzw. 142 multipliziert. Durch einen Multiplizierer
144 wird der Klappenwinkel η k mit sich selbst
multipliziert, also quadriert. Der quadrierte
Klappenwinkel η k ² wird mit
dargestellt durch Blöcke 146 bzw. 148 multipliziert.
In einem Summierpunkt 150 wird
gebildet. Das ist der Klammerausdruck auf der
rechten Seite von Gleichung (22A). In einem
Summierpunkt 152 wird diese Summe von dem
kommandierten Auftriebsbeiwert (für den Schub F =0)
C AcF 0 subtrahiert. Es ergibt sich so ein Wert C AR ,
welcher der rechten Seite von Gleichung (22A) entspricht.
In einem Summierpunkt 154 wird
gebildet. Das ist der Klammerausdruck auf der
rechten Seite von Gleichung (23A). Der Vorsteuerschub
F W , der im Summierpunkt 130 gebildet
wurde, wird mit dem Faktor C MF , dargestellt durch
Block 156, und weiter mit dem Faktor V o ²/V c ², dargestellt
durch Block 158, multipliziert. Für die
Sollfahrt V c und den Vorsteuerschub F W ergibt das
nach Gleichung (24) den letzten Term auf der
rechten Seite von Gleichung (23A). In einem
Summierpunkt 160 wird dieser Term zu dem oben
angegebenen Klammerausdruck addiert. Am Summierpunkt
160 ergibt sich somit eine Größe C MR , die
der rechten Seite der Gleichung (23A) entspricht,
wenn C M =0 ist.
Die weitere Verknüpfung entspricht der Lösung eines
Systems von zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten
C A α a+C A η η=C AR (22B)
C M α α+C M η η=C MR (23B)
Es wird C AR mit C M α multipliziert. Das ist dargestellt
durch Block 162. Weiter wird C MR mit C A α
multipliziert. Das ist dargestellt durch Block 164.
In einem Summierpunkt 166 wird die Differenz
C AR · C M -C MR · C A η gebildet. Diese Differenz wird dividiert duch C D .
Das ist durch Block 168 dargestellt. Dabei ist
C D =C M α C A h -C M η · C A α (25)
die Determinante des Gleichungssystems. Es ergibt
sich dann der zu der Sollfahrt V c (t) und Sollhöhe
H c (t) gehörige Vorsteuer-Höhenruderausschlag η W .
Dieser Vorsteuer-Höhenruderausschlag η W bildet die
zweite Komponente des durch Block 132 dargestellten
Vorsteuer-Vektors.
In ähnlicher Weise wird C MR multipliziert mit C A α .
Das ist durch Block 170 dargestellt. Weiterhin wird
C AR multipliziert mit C M η . Das ist durch Block
172 dargestellt. In einem Summierpunkt 174 wird
C AR C M η -C MR C A α gebildet. Dieser Ausdruck wird wieder durch die
Determinante C D dividiert, wie durch Block 176
dargestellt wird. Dies liefert den kommandierten
Anstellwinkel α c der zu Sollfahrt und Sollhöhe
unter Berücksichtigung der Störgrößen gehört.
Dieser kommandierte Anstellwinkel α c ist eine
Komponente des Sollzustands-Vektors, der durch
Block 114 dargestellt ist.
Der kommandierte Anstellwinkel α c wird, wie durch
Block 178 dargestellt ist, mit cos Φ, dem Kosinus
des Rollwinkels, multipliziert und zu dem kommandierten
Bahnwinkel γ ac in einem Summierpunkt 180
addiert. Der kommandierte Bahnwinkel γ ac wurde, wie
oben erläutert, nach Gleichung (15) als Quotient
von kommandierter Vertikalgeschwindigkeit c und
Sollfahrt V c gewonnen. Aus der Summation im
Summierpunkt 180 ergibt sich der kommandierte
Nickwinkel R c , der ebenfalls eine Komponente des
Sollzustands-Vektors darstellt.
Durch Differentiation des Nickwinkels R und
Multiplikation mit wie durch Block 182
dargestellt, wird die kommandierte Winkelgeschwindigkeit
q in der Symmetrieebene des Flugzeugs
gewonnen. Die Winkelbeschleunigung c wird als
"null" kommandiert.
Etwas andere Verhältnisse liegen vor, wenn eine
erdbezogene Flugbahn nachzufliegen ist, wenn
beispielsweise das Flugzeug bei einer automatischen
Landung an einem Leitstrahl zu führen ist. Da für
das Flugzeug nach wie vor eine konstante Sollfahrt
V c (Anströmgeschwindigkeit) vorgegeben wird, unterscheiden
sich bei Vorhandensein von Wind der
kommandierte Bahnwinkel γ ac gegenüber der Luft
(Flugwindneigungswinkel) und der kommandierte
Bahnwinkel γ c gegenüber der Erde um den Windanstellwinkel
a W
γ ac =γ c -α W . (26)
Da das Flugzeug dem Leitstrahl folgen soll,
entspricht der kommandierte, erdbezogene Bahnwinkel
γ c dem Neigungswinkel q L des Leitstrahls.
Der im Führungsmodell zu kommandierende Flugwindneigungswinkel
γ ac wird windabhängig:
Die zu kommandierende Vertikalgeschwindigkeit c
wird also
c +(γ L -α W ) · V C (28)
Auf diese Weise erfolgt bereits im Vorsteuersystem
eine Scherwindkompensation in offenem Kreis. Ein
zunehmender Gegenwind, der von einem Windmeßsystem
ermittelt wird, führt dann bei gleicher Sollfahrt V c
zu einem flacheren Flugwindneigungswinkel γ ac und
damit zu einer Schuberhöhung in der Vorsteuerung,
d. h. einer Erhöhung von F W . Das ist einleuchtend:
Bei konstantem Gegenwind und konstanter Sollfahrt V c
nimmt die Geschwindigkeit über Grund ab. Da die
Neigung des Leitstrahls konstant ist, ergibt sich
eine geringere Sinkgeschwindigkeit. Dadurch wird
ein höherer Schub erforderlich. Oft ist nur die
Horizontalkomponente u wg des Windes, z. B. aus einem
Trägheitsnavigationssystem, verfügbar. Es muß dann
die Vertikalkomponente w wg als null angenommen
werden.
Rechnerisch ergibt sich folgendes:
V sin α W =-w wg cos γ-u wg sin γ (29)
wobei
Vdie Fahrt des Flugzeugs,γder Bahnwinkel undα W der Windanstellwinkel ist.Setzt man w wg =0 und wegen der Kleinheit der Winkel
sin α W =α W , sin γ=γ, und setzt man weiterhin γ=γ L
und V=V c , d. h. nimmt man an, daß das Flugzeug so
gesteuert wird, daß es mit der Sollfahrt dem Leitstrahl
folgt, dann wird
Mit Gleichung (27) ergibt sich dann
c =q L (V c +u wg ) (31)
In Fig. 3 wird nach Umlegen eines Schalters 184 auf
"Automatische Landung" die kommandierte Vertikalgeschwindigkeit
c auf diese Weise nach Gleichung
(31) aus der Horizontalkomponente u wg der Windgeschwindigkeit,
der Sollfahrt V c und dem Leitstrahl-
Neigungswinkel γ L gebildet. Die Horizontalkomponente
u wg der Windgeschwindigkeit steht als Komponente
des Störgrößen-Vektors z. B. von einem
Trägheitsnavigationssystem zur Verfügung. Der
Leitstrahl-Neigungswinkel ist ebenfalls bekannt.
Die Sollfahrt ist vorgegeben.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Zustandsregelung eines Flugzeugs,
enthaltend
- (a) Eingangsmittel (20) für einen Führungsgrößen enthaltenden Vektor (w),
- (b) Modellmittel (22, 24, 26, 28, 30, 31) zur Darstellung eines stationären, inversen Modells des Flugzeugs (10), auf welche der Vektor (w) der Führungsgrößen von den Eingangsmitteln aufschaltbar ist und welche einen Vektor (u) von Stellgrößen liefern,
- (c) Stellglieder an dem Flugzeug (40), auf welche die Stellgrößen von den Modellmitteln aufgeschaltet sind, und
- (d) Rückführmittel (31, 32) auf welche ein Vektor (x) von Zustandsgrößen des Flugzeugs (10) aufgeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (e) die Modellmittel ein Zustandsmodell (22, 24, 26) des Flugzeugs (10) von gleicher Ordnung enthalten wie das Modell (14, 16, 18), das dem Vektor (x) der Zustandsgrößen zugrunde liegt,
- (f) das Zustandsmodell (22, 24, 26) einen Vektor (x soll ) von Sollwerten der Zustandsgrößen bildet,
- (g) die Modellmittel Differenzmittel (32) zur Bildung eines Differenzvektors ( Δ x ) aus dem Vektor (x soll ) der Sollwerte der Zustandsgrößen des Zustandsmodells (22, 24, 26) und dem Vektor (x) der Zustandsgrößen des Flugzeugs (10) enthalten,
- (h) die Modellmittel Rückführmatrixmittel (31) zur Multiplikation des Differenzvektors ( Δ x ) von den Differenzmitteln (32) mit einer Rückführmatrix (Kx) enthalten,
- (i) die Modellmittel Vorsteuermatrixmittel (28) zur Multiplikation des Sollzustandsvektors (x soll ) von dem Zustandsmodell (22, 24, 26) mit einer Vorsteuermatrix (Kw) enthalten und
- (j) die Modellmittel weiterhin Additionsmittel
(30) zur Addition
- - des mit der Rückführmatrix (Kx) multiplizierten Differenzvektors ( Δ x ) und
- - des mit der Vorsteuermatrix (Kx) multiplizierten Sollzustandsvektors (x soll )
- zur Bildung des Vektors (u) von Stellgrößen enthalten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungsgrößen enthaltende
Vektor (w) als weitere Komponente Störgrößen
enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Führungsgrößen Sollhöhe
(H soll ) und Sollgeschwindigkeit (V soll ) vorgebbar
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Störgrößen aufschaltbar sind
- - Rollwinkel ( Φ )
- - Landeklappenwinkel (h K )
- - Luftdichte ( ρ )
- - Gewicht (G) des Flugzeugs
- - Windkomponente (u wg ).
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der von einem Beobachter
(38) gelieferte Zustandsvektor folgende Zustandsgrößen
enthält
- - Winkelbeschleunigung () um horizontale Querachse
- - Winkelgeschwindigkeit (q) um horizontale Querachse
- - Nickwinkel ( R )
- - Anstellwinkel ( α )
- - Höhe (H)
- - Zeitableitung der Höhe ()
- - zweite Zeitableitung der Höhe ()
- - horizontale Längsbeschleunigung ().
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3623778A DE3623778C2 (de) | 1986-07-15 | 1986-07-15 | Vorrichtung zur Zustandsregelung eines Flugzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3623778A1 true DE3623778A1 (de) | 1988-01-21 |
DE3623778C2 DE3623778C2 (de) | 1994-12-08 |
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ID=6305179
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DE3623778A Expired - Fee Related DE3623778C2 (de) | 1986-07-15 | 1986-07-15 | Vorrichtung zur Zustandsregelung eines Flugzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3623778C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3830635A1 (de) * | 1988-09-09 | 1990-03-15 | Bodenseewerk Geraetetech | Flugdatengeber |
DE3830634A1 (de) * | 1988-09-09 | 1990-03-15 | Bodenseewerk Geraetetech | Flugdatengeber |
Citations (2)
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DE2348530B2 (de) * | 1973-09-27 | 1981-05-21 | Bodenseewerk Gerätetechnik GmbH, 7770 Überlingen | Vorrichtung zur automatischen Flugbahnführung |
DE2249979C2 (de) * | 1972-10-12 | 1982-12-02 | Bodenseewerk Gerätetechnik GmbH, 7770 Überlingen | Vorrichtung zur Flugbahnführung nach einem Funkleitstrahl |
-
1986
- 1986-07-15 DE DE3623778A patent/DE3623778C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2249979C2 (de) * | 1972-10-12 | 1982-12-02 | Bodenseewerk Gerätetechnik GmbH, 7770 Überlingen | Vorrichtung zur Flugbahnführung nach einem Funkleitstrahl |
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DE3830635A1 (de) * | 1988-09-09 | 1990-03-15 | Bodenseewerk Geraetetech | Flugdatengeber |
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DE3623778C2 (de) | 1994-12-08 |
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