DE3622902C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung
des Einspritzvolumens eines Kraftstoffstrahls pro Einspritzintervall
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Bei Einspritzmotoren, insbesondere bei Dieselmotoren,
ist die genaue Kenntnis über das zeitlich und örtlich
eingespritzte Kraftstoffvolumen für die Verbrennungsgemischbildung
und den Verbrennungsablauf im Zylinder
von großer Bedeutung. Die an ein Einspritzsystem und
speziell an die Kraftstoffeinspritzdüse gestellten
Anforderungen sind ein möglichst kleines Kraftstoffvolumen
während der Zündverzugszeit, ein stetig ansteigendes
Kraftstoffvolumen während der Hauptbrennzeit
sowie ein rasches Schließen der Düsennadel ohne Nachtropfen.
Für die Weiterentwicklung von Einspritzsystemen
und deren Anpassung an einen Dieselmotor ist
es erforderlich, das nach einem bestimmten zeitlichen
und örtlichen Verlauf in den Brennraum eines Dieselmotors
eingebrachte genau dosierte Kraftstoffvolumen
erfassen bzw. messen zu können.
Meßverfahren und Meßvorrichtungen zur Bestimmung des
eingespritzten Kraftstoffvolumens pro Einspritzintervall
sind bekannt. Diese Meßgeräte beruhen auf einer
volumetrischen Erfassung von stoßweise eingespritztem
Kraftstoff. Bei einer bekannten Meßvorrichtung,
dem Mengenindikator (Bosch, Technische Berichte, Bd.
1, Heft 3, Juni 1965), wird die eingespritzte Kraftstoffmenge
in eine zylindrische Kammer eingebracht, in
der ein Kolben angeordnet ist. Der Durchmesser des
Kolbens ist gleich dem Innendurchmesser der Kammer.
Die Hubbewegung des Kolbens, die dieser bei Einspritzung
des Kraftstoffs in die Kammer ausführt, wird
zur Volumenbestimmung ausgenutzt. Dabei wird die
Kolbengeschwindigkeit als in erster Näherung proportional
zum sekundlich eingespritzten Kraftstoffvolumen
angesetzt, was prinzipiell die Bestimmung des
zeitlichen Verlaufs des an der Einspritzdüse austretenden
Kraftstoffvolumens (Einspritzgesetz) ermöglicht.
Die Eigenfrequenz des Mengenindikators ist
mit ca. 10 kHz im allgemeinen für viele praktische
Anwendungsfälle zu niedrig, so daß das Einspritzgesetz
nicht richtig wiedergegeben wird. Genaue Messungen
sind daher nach diesem Meßverfahren und mit diesem
Meßgerät nicht möglich. Im Falle einer Mehrlocheinspritzdüse
ist es darüber hinaus mit diesem Meßverfahren
nicht möglich, jeden einzelnen der über die
verschiedenen Spritzlöcher austretenden Kraftstoffstrahlen
zu untersuchen. Es ist lediglich möglich, das
Gesamtvolumen des von der Mehrlocheinspritzdüse eingespritzten
Kraftstoffs zu messen.
Bei einem anderen Meßgerät zur Bestimmung des Kraftstoffvolumens,
bei dem sogenannten Einspritzgesetz-Indikator
(MTZ 25/7, 1964, S. 268-282), wird der
Kraftstoff in ein mit Flüssigkeit gefülltes kalibriertes
Rohr eingespritzt. Nach dem Kontinuitätssatz
erzeugt das an der Düse austretende zeitlich veränderliche
Kraftstoffvolumen eine in ihrer Größe vom Rohrdurchmesser
abhängige zeitlich veränderliche Geschwindigkeit.
Die zeitlich veränderliche Geschwindigkeit
hat dem austretenden Kraftstoffvolumen analoge
Druckwellen zur Folge. Dieser Druckverlauf wird bei
entsprechender Bemessung der Rohrwandstärke an der
Außenwand des Rohres mittels Dehnmeßstreifen gemessen
und an einem Oszilloskop sichtbar gemacht. Anhand des
auf dem Oszilloskop dargestellten Druckverlaufs über
der Zeit kann dann die Kraftstoffmasse bzw. das Kraftstoffvolumen
pro Zeiteinheit berechnet werden. Als
eine Rechengröße geht in diese Berechnung die Schallgeschwindigkeit
des Kraftstoffs ein, deren Betrag in
starkem Maße von dem Volumen des mit dem Kraftstoff vermischten
Gases abhängt und für Dieselkraftstoff
zwischen 1400 m/s (ohne Gas) und 800 m/s schwankt.
Diese Schallgeschwindigkeit muß separat gemessen werden,
weshalb das Meßverfahren und der danach
arbeitende Einspritzgesetz-Indikator sehr aufwendig
sind. Darüber hinaus muß der Indikator für jede Einspritzdüse
neu ausgelegt und geeicht werden. Die
Untersuchung der einzelnen Kraftstoffstrahlen bei
einer Mehrlochdüse ist mit dieser Meßvorrichtung ebenfalls
nicht möglich.
Ferner sind aus DE-OS 28 42 007 und DE-OS 29 41 192
Stauscheibendurchflußmesser bekannt, mit denen die
Strömungsgeschwindigkeit eines Fluidstroms gemessen
wird. Grundlage der Messung ist die Tatsache, daß die
Strömungsgeschwindigkeit proportional zur Quadratwurzel
aus der Kraft ist, die der Fluidstrom auf einen
Staukörper ausübt. Eine explizite Kraftmessung sowie
eine Wurzelbildung des Kraftwertes erfolgt nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Bestimmung des Einspritzvolumens eines Kraftstoffstrahls
pro Einspritzintervall bei einem Einspritzmotor
anzugeben, mit dem das eingespritzte Kraftstoffvolumen
genau gemessen werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Verfahrensschritte vorgesehen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst die
Strahlkraft des eingespritzten Kraftstoffstrahls in
mehreren unterschiedlichen Abständen vom Spritzlochaustritt
gemessen. Dazu wird der aus dem Spritzloch
ausgetretene freie Kraftstoffstrahl auf eine Prallfläche
gerichtet und der zeitliche Verlauf der auf die
Prallfläche während des Einspritzintervalls (Δ t) wirkenden Strahlkraft
ermittelt. Dieser Vorgang wird für mehrere verschiedene
Abstände der Prallfläche zum Spritzloch
durchgeführt. In einem nächsten Schritt
werden die Quadratwurzeln der in den verschiedenen
Abständen gemessenen Strahlkraftverläufe über dem Einspritzintervall
integriert. Die Werte J dieser Integrale
ergeben eine Kurve, die die Abhängigkeit der
Integralwerte von dem Abstand y zum Spritzlochaustritt
angibt. Diese Kurve wird für den Abstand y =0 extrapoliert,
so daß man den Integralwert J₀ erhält. Bei
bekanntem Spritzlochdurchmesser d₀ ergibt sich dann
das Einspritzvolumen q G pro
Einspritzintervall nach der im Anspruch 1 angegebenen Formel.
Dabei ist K eine dimensionsbehaftete Größe, die von
der Dichte ρ des Kraftstoffs abhängig ist und für die
gilt
mit der dimensionslosen Konstanten
Nachfolgend werden die dem erfindungsgemäßen Verfahren
zugrundeliegenden physikalischen Gleichungen angegeben.
Der Abstand y vom Spritzlochaustritt, der
Durchmesser d₀ des Spritzloches der Einspritzdüse, die
dem eingespritzten Kraftstoffstrahl entgegenwirkende
Reibungskraft R sowie die auf die Prallfläche 16
wirkende Strahlkraft F sind gemäß Fig. 1 definiert.
Nach dem Impulssatz ist der Impuls I des eingespritzten
Kraftstoffstrahls unter der Voraussetzung,
daß sich der Umgebungsdruck während des Einspritzvorganges
nicht ändert,
wobei m die Masse und v die Geschwindigkeit des Kraftstoffstrahls
ist. In differentieller Form geschrieben,
lautet diese Gleichung
Mit dm/dt = und bei Abbremsung des Kraftstoffstrahls
auf die Geschwindigkeit v =0 gilt
dv = dF + dR. (3)
Durch Integration beider Seiten ergibt sich
v = F + R, (4)
wobei die pro Zeiteinheit eingespritzte Kraftstoffmasse
ist.
Die Reibungskraft R ist eine Funktion des Abstandes y
vom Spritzloch: R = f(y). Mit den Randbedingungen
R = 0 und v = v₀ bei y = 0,
wobei sich der Index 0 auf die Werte am Spritzlochaustritt
bezieht, erhält man mit der Kraftstoffdichte ρ
v₀ = ρ v₀ = F₀, (5)
wobei mit das Kraftstoffvolumen pro Zeiteinheit bezeichnet
ist und F₀ die Kraft des Strahls am Spritzlochaustritt
ist. Mit dem Durchmesser d₀ des Spritzloches
und der Querschnittsfläche A₀ des Einspritzstrahls
am Spritzlochaustritt, wobei
gilt, ergibt sich die Geschwindigkeit v₀ am Spritzlochaustritt
zu
sowie die Masse pro Zeiteinheit und
das Einspritzvolumen pro Zeiteinheit
Damit ist die Beziehung zwischen der eingespritzten
Kraftstoffmasse pro Zeiteinheit und der Strahlkraft
F₀ und die Beziehung zwischen dem eingespritzten Kraftstoffvolumen
pro Zeiteinheit und der Strahlkraft F₀
hergeleitet.
Um die Einspritzmasse m G bzw. das -volumen q G pro Einspritzintervall
zu ermitteln, ist die Masse pro Zeiteinheit
über dem Einspritzintervall Δ t = t₁-t₀ zu integrieren.
Es gilt dann
Gemäß Gleichung 10 ist die Einspritzmasse von der am
Spritzlochaustritt herrschenden Strahlkraft F₀ abhängig.
Die Strahlkraft wird beispielsweise mit einem
Kraftaufnehmer gemessen, auf dessen kraftaufnehmende
Fläche der Strahl aufprallt, von wo aus er anschließend
zu allen Seiten abfließen kann. Direkt am Spritzlochaustritt
läßt sich die Strahlkraft jedoch nicht mit dem
Kraftaufnehmer messen, ohne daß der Meßwert verfälscht
wird. Um nämlich Rückwirkungen auf den Einspritzstrahl
und damit Meßfehler ausschließen zu können, muß gewährleistet
sein, daß der Kraftstoff nach Auftreffen auf
den Kraftaufnehmer gleichmäßig und nach allen Seiten
ungehindert abströmen kann. Dies ist bei einem unmittelbar
hinter dem Spritzlochaustritt angeordneten
Kraftaufnehmer nicht zufriedenstellend gegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird daher nicht
die Kraft F₀ des Einspritzstrahls am Spritzlochaustritt
gemessen, sondern der Wert J₀ des Integrals
am Spritzlochaustritt ermittelt, ohne daß eine Messung
der Kraft F₀ am Spritzlochaustritt erforderlich ist.
Dazu wird zunächst in n verschiedenen Abständen y i ,
i =1, 2, . . . , n, vom Spritzlochaustritt die Strahlkraft F i ,
i =1, 2, . . . , n, gemessen und durch Integration der Strahlkraft
über dem Einspritzintervall Δ t der Impuls I i ,
i =1, 2, . . . , n, bzw. durch Integration der Quadratwurzel
der Strahlkraft über dem Einspritzintervall der Wert
J i , i =1, 2, . . . , n, in den Abständen y i vom Spritzlochaustritt
gemäß den folgenden Gleichungen bestimmt:
Die Auswertung der Flächenintegrale nach diesen beiden
Gleichungen wird mit numerischen Auswerteprogrammen
durchgeführt. Sind die Integralwerte J i für die in n
unterschiedlichen Abständen vom Spritzlochaustritt ermittelten
Strahlkräfte F i , i =1, 2, . . . , n, berechnet, so
läßt sich aus den Integralwerten J i , i =1, 2, . . . , n, in
Abhängigkeit von dem Abstand y vom Spritzlochaustritt
eine Kurve angeben, die zur Ermittlung des Integralwertes
J₀ am Spritzlochaustritt extrapoliert wird.
Bei Substitution dieses Integralwerts J₀ in die
Gleichungen 10 und 11 erhält man
bzw.
Bei bekanntem Spritzlochdurchmesser d₀ sind nun alle
Werte gegeben, um nach den Gleichungen 15 und 16 die
Kraftstoffmasse m G und das Kraftstoffvolumen
q G des Einspritzstrahls pro Einspritzintervall
zu berechnen.
Wie oben beschrieben, beruht das erfindungsgemäße Verfahren
auf der Messung bzw. Ermittlung des zeitlichen
Strahlkraftverlaufs in verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichem
Abstand y <0 zum Spritzlochaustritt. Es
erfordert nur einen geringen meßtechnischen Aufwand.
Werden als Strahlkraftaufnehmer beispielsweise schnell
ansprechende Piezo-Quarzkristall-Kraftaufnehmer verwendet,
entfällt eine Eichung des Meßsystems bei der
Verwendung unterschiedlicher Einspritzdüsen, da diese
Kraftaufnehmer im gesamten für Kraftstoffeinspritzstrahlen
in Frage kommenden Meßbereich (0 bis 250 N)
kalibriert werden können. Außerdem sind dann bei allen
Einspritzbedingungen baugleiche Kraftaufnehmer einsetzbar.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können bei
einer Mehrlocheinspritzdüse die einzelnen Kraftstoffeinspritzstrahlen
getrennt voneinander untersucht werden.
Für jeden einzelnen Kraftstoffeinspritzstrahl
kann die pro Einspritzintervall eingespritzte Kraftstoffmenge
ermittelt werden. Dadurch lassen sich bei
einer Mehrlochdüse genaue Angaben über den örtlichen
und zeitlichen Verlauf der einzelnen eingespritzten
Kraftstoffvolumina machen.
In die Messung und die Berechnung des Kraftstoffvolumens
geht die Schallgeschwindigkeit des Kraftstoffs
nicht ein, so daß eine Schallgeschwindigkeitsmessung
entfällt. Da die Schallgeschwindigkeit selbst bei
einem einzigen Einspritzvorgang wegen des sich während
der Einspritzung ändernden Gasanteils im Kraftstoff
nicht konstant ist, können bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren die aufgrund dieser Erscheinung auftretenden
Meßfehler ausgeschlossen werden. Das Verfahren ermöglicht
daher eine sehr genaue Bestimmung des eingespritzten
Kraftstoffvolumens. Mitgeführtes Gas spielt
bei der erfindungsgemäßen Kraftstoffmengenbestimmung
keine Rolle, da die Dichte des Gases in jedem Falle
gegenüber derjenigen von Kraftstoff vernachlässigt
werden kann.
Die Verfahrensschritte einer vorteilhaften Weiterbildung
sind im Patentanspruch 2 angegeben. Für die
aus den gemessenen Strahlkräften F i , i =1, 2, 3,
berechneten Integralwerte J i , i =1, 2, 3, läßt sich -
beispielsweise nach der Methode der kleinsten Quadrate
- eine Ausgleichsfunktion angeben, die die Abhängigkeit
der Integralwerte J vom Abstand y beschreibt.
Diese Ausgleichsfunktion kann entweder durch Eingabe
der Koordinatenpaare J i , y i , i =1, 2, 3, in einen Rechner
numerisch ermittelt oder durch Eintragen der Koordinatenpaare
J i , y i , i =1, 2, 3, in ein Koordinatenkreuz
zeichnerisch ermittelt werden. Die Ausgleichsfunktion
wird zur Ermittlung des Integralwertes J₀ für den Abstand
y =0, d. h. am Spritzlochaustritt extrapoliert
(numerisch oder graphisch). Mit dem so erhaltenen Wert
J₀ lassen sich dann nach den Gleichungen 15 und 16 die
Kraftstoffmasse m G und das Kraftstoffvolumen pro Einspritzintervall
bestimmen.
Vorteilhafterweise wird der Strahlkraftverlauf pro
Abstand mehrmals ermittelt und anschließend daraus der
mitlere Strahlkraft-Zeitverlauf gebildet, wie es im
Patentanspruch 3 angegeben ist.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist durch
die Verfahrensschritte des Patentanspruchs 4 gekennzeichnet.
Hierbei wird die Kraft der einzelnen
Strahlen in unterschiedlichen Abständen von den
Spritzlöchern nur einmal gemessen. Wenn die einzelnen
Spritzlöcher den gleichen Durchmesser haben, können
die sich durch Integration der Quadratwurzel aus
diesen Kräften über dem Einspritzventil Δ t ergebenden
Integralwerte J i , i =1, 2, . . . , l, (l ist die
Anzahl der Spritzlöcher) über dem Spritzlochabstand y
aufgetragen werden. Aus den einzelnen Integralwerten
J i wird eine Ausgleichsfunktion ermittelt (entweder
numerisch oder graphisch), die zur Bestimmung des
Integralwertes J G0 für den Abstand y =0 (Spritzlochaustritt)
extrapoliert wird. Die Gesamteinspritzmasse
bzw. das Gesamteinspritzvolumen Q G pro Einspritzintervall
läßt sich dann anhand der obigen Formel berechnen,
wobei D₀ die Summe der Durchmesser aller
Spritzlöcher ist. Bei einer Mehrlochdüse kann also das
pro Einspritzintervall eingespritzte Kraftstoffvolumen
durch einmaliges Messen der Kraft der einzelnen
Strahlen in unterschiedlichen Abständen von den
Spritzlöchern ermittelt werden, wenn die Durchmesser
sämtlicher Spritzlöcher gleich groß sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zur Überprüfung
einer Mehrlocheinspritzdüse eingesetzt werden.
Dazu wird in gleichem Abstand hinter jedem Spritzloch
die Kraft jedes Strahls gemessen und die Einspritzdüse
anhand der ermittelten Einspritzstrahlkräfte überprüft.
Mehrlocheinspritzdüsen, deren über die Spritzlöcher
eingespritzten Kraftstoffstrahlen in bestimmter
Weise aufeinander abgestimmt sein sollen, können somit
exakt überprüft werden.
Ein Kriterium zum Überprüfen der Mehrlocheinspritzdüse
ist beispielsweise die Differenz zwischen den aus den
ermittelten Kräften berechneten Impulsen.
Die Erfindung betrifft desweiteren eine Vorrichtung
zur Bestimmung des Einspritzvolumens eines Kraftstoffstrahls
pro Einspritzintervall. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist durch die Merkmale des Patentanspruchs
7 gekennzeichnet.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung trifft der
Kraftstoffstrahl auf die kraftaufnehmende Fläche eines
Kraftaufnehmers, der die Kraft des Strahls mißt.
Zwecks Messung der Kraft in unterschiedlichen Abständen
y vom Spritzlochaustritt kann der Abstand
zwischen der kraftaufnehmenden Fläche und dem Spritzlochaustritt
eingestellt werden. Der Kraftaufnehmer
ist mit einer Signalverarbeitungseinheit, beispielsweise
einem Meßverstärker, verbunden, der den Meßwert
anzeigt. Aus diesem Meßwert kann dann das Integral J i
für den Abstand Y i vom Spritzlochaustritt berechnet
werden. Werden n Messungen in verschiedenen Abständen
durchgeführt, so kann durch Extrapolation der aus den
über dem Abstand y aufgetragenen Integralwerten J i ,
i =1, 2, . . . , n, entstehenden Kurve der Wert J₀ am Spritzlochaustritt
(y =0) ermittelt werden. Nach den
Gleichungen 15 und 16 lassen sich dann die Kraftstoffmasse
m G und das Kraftstoffvolumen q G pro Einspritzintervall
berechnen.
Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung hat einen
einfachen Aufbau und liefert Meßwerte mit einer
relativ hohen Genauigkeit. Der Kraftaufnehmer kann in
bezug auf das Einspritzloch derart ausgerichtet
werden, daß der Kraftstoffstrahl senkrecht auf die
kraftaufnehmende Fläche des Kraftaufnehmers auftrifft.
Die so gemessene Kraft entspricht dann der tatsächlichen
Kraft des Einspritzstrahls im Abstand y.
Vorteilhafterweise ist die Signalverarbeitungseinheit
mit einem Rechner verbunden, der die Signale weiterverarbeitet
und aus den in mehreren unterschiedlichen
Abständen y < 0 vom Spritzloch ermittelten Kräften die
Einspritzmasse bzw. das Einspritzvolumen pro Einspritzintervall
berechnet.
Der Patentanspruch 10 gibt die Merkmale einer zweckmäßigen
Weiterbildung der Erfindung an. Auch hier ist
der Abstand zwischen der kraftaufnehmenden Fläche der
Kraftaufnehmer und den Spritzlochaustritten durch Verschieben
der einzelnen Kraftaufnehmer einstellbar. Mit
Hilfe dieser Vorrichtung kann bei einer Mehrlocheinspritzdüse
jeder einzelne Strahl untersucht werden,
oder es können die Strahlen miteinander verglichen
werden. Außerdem kann das pro Einspritzintervall eingespritzte
Gesamtkraftstoffvolumen durch eine einzige
Messung der Kraft der einzelnen Einspritzstrahlen berechnet
werden.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
weist das Merkmal des Patentanspruchs 11 auf. Bei
dieser Weiterbildung sind zwei Kraftaufnehmer in einer
sogenannten Tandemanordnung angebracht, wobei der
Kraftaufnehmer mit der dem Kraftstoffstrahl abgewandten
kraftaufnehmenden Fläche zur Erfassung des
Restkörperschalls der Vorrichtung dient. Die von
diesem Kraftaufnehmer ermittelte Kraft, die durch
Vibrationen der Vorrichtung hervorgerufen wird, wird
von der dem anderen Kraftaufnehmer ermittelten
Kraft subtrahiert. Dabei ist die Schallaufzeit
zwischen den beiden Kraftaufnehmern zu berücksichtigen.
Der mit dem Kraftaufnehmer zum Messen des
Restkörperschalls gemessene zeitliche Kraftverlauf ist
von dem gemessenen zeitlichen Strahlkraftverlauf um
die Schallaufzeit zwischen den beiden Aufnehmern versetzt
zu subtrahieren. Somit werden die die Messung
verfälschenden Vibrationen aus den Meßwerten
eliminiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße
Vorrichtung erlauben eine genaue Bestimmung des
pro Einspritzintervall eingespritzten Kraftstoffvolumens,
indem der Strahlkraft-Zeitverlauf in mehreren unterschiedlichen
Abständen y <0 vom Spritzlochaustritt
gemessen wird. Die Messung des Einspritzvolumens ist unabhängig
von der Schallgeschwindigkeit des Kraftstoffs.
Daher entfällt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine
Messung der Schallgeschwindigkeit des Kraftstoffs, die
in Abhängigkeit von der Menge des mit dem Kraftstoff
vermischten Gases stark variiert. Bei der Bestimmung
des Einspritzvolumens geht außer dem Durchmesser des
Spritzloches und der Dichte ρ des Kraftstoffs kein
weiterer Parameter ein. Der meßtechnische Aufwand der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist relativ gering, wobei
Meßwerte mit hoher Genauigkeit erzielt werden. Die Erfindung
ist sowohl bei Atmosphärendruck als auch unter
motorischen Bedingungen bezüglich der Dichte des Gases
im Verbrennungsraum anwendbar. Auch hierbei werden genaue
Meßwerte erzielt, und es ist eine korrekte Bestimmung
des Einspritzvolumens möglich.
Nachfolgend wird anhand der Figuren ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung zur Definition der auf den
eingespritzten Kraftstoffstrahl wirkenden
Kräfte und der für die Messung wesentlichen
Abstände,
Fig. 2 den Aufbau der Meßvorrichtung,
Fig. 3 den Verlauf der bei einer einzigen Einspritzung
im Abstand y =10 mm vom Spritzlochaustritt
gemessen Strahlkraft F und den Verlauf
der im gleichen Abstand über 32 Einspritzungen
gemittelten Strahlkraft F 1-32,
Fig. 4 eine graphische Darstellung des Impulses des
Kraftstoffstrahls in Abhängigkeit von dem
Abstand zum Spritzloch,
Fig. 5 den zeitlichen Verlauf der über 32 Einzeleinspritzungen
gemittelten Strahlkraft F 1-32
und den zeitlichen Verlauf der Quadratwurzel
der im Abstand y =10 mm vom Spritzlochaustritt
gemessenen Strahlkraft F für eine
einzige Einspritzung und
Fig. 6 die Werte J i in Abhängigkeit von dem Abstand
y vom Spritzlochaustritt.
In Fig. 1 ist das Meßprinzip für eine Einspritzdüse 12
mit einem einzigen Spritzloch 10, das den Durchmesser
d₀ aufweist, dargestellt. Der aus dem Spritzloch 10 der
Einspritzdüse 12 austretende Kraftstoffstrahl 14 trifft
im Abstand y vom Spritzlochaustritt auf die kraftaufnehmende
Fläche 16 eines Piezo-Quarzkristall-Kraftaufnehmers
18 auf (Fig. 1). Dabei wird der Kraftstoffstrahl
14 zwischen dem Spritzlochaustritt und dem
Kraftaufnehmer 18 durch die Reibungskraft R abgebremst.
Beim Aufprall auf die kraftaufnehmende Fläche 16 wird
die Kraft F des Strahls 14 gemessen.
Gemäß Fig. 2 weist die Vorrichtung zur Bestimmung des
Einspritzvolumens einen Adapter auf, der sich aus einer
zylindrischen Führungshülse 20 und einer darin geführten
Scheibe 22 zusammensetzt. Die zentrisch auf die
Düsenspannmutter 24 des Düsenkörpers 26 geschobene
Führungshülse 20 wird mit mehreren Schrauben 28 am
äußeren Umfang der Düsenspannmutter 24 befestigt. An
der Scheibe 22 ist auf der der Einspritzdüse 12 zugewandten
Seite der Kraftaufnehmer 18 angeordnet. Durch
Verschieben der Scheibe 22 in der Führungshülse 20 in
axialer Richtung kann der Abstand zwischen der kraftaufnehmenden
Fläche 16 des Kraftaufnehmers 18 und dem
Austritt des Spritzloches 10 eingestellt werden. Die
Scheibe 22 ist derart in ihrer Lage fixierbar, daß der
Kraftstoffstrahl senkrecht auf die kraftaufnehmende
Fläche 16 des Kraftaufnehmers 18 auftrifft. Um eine
Übertragung vom Körperschall auf den Strahlkraftaufnehmer
18 bzw. seine kraftaufnehmende Fläche 16 möglichst
gering zu halten, sind sowohl die Führungshülse
20 als auch die Scheibe 22 aus stark Körperschall
dämpfendem Material hergestellt.
Zur Elimination des noch verbleibenden Restkörperschalls
ist an der Scheibe 22 auf der der Einspritzdüse
12 abgewandten Seite ein mit dem Kraftaufnehmer 18 baugleicher
Kraftaufnehmer 30 angeordnet. Die kraftaufnehmende
Fläche 32 des Kraftaufnehmers 30 ist der
Einspritzdüse 12 abgewandt. Die beiden Kraftaufnehmer
18 und 30 sind in einer Tandemanordnung mit einer durch
die Scheibe 22 hindurchführenden Spannschraube 34 auf
der Scheibe 22 miteinander verspannt. Die Längsachsen
beider Kraftaufnehmer 18 und 30 fallen mit der Längsachse
der Führungshülse 20 zusammen. Die Position der
Einspritzdüse 12 relativ zur Führungshülse 20 ist derart,
daß der Mittelpunkt des Spritzloches 10 auf der
Längsachse der Führungshülse 20 liegt. Bei Vibration
der Führungshülse 20 und der Scheibe 22 vibriert auch
der Kraftaufnehmer 30, so daß die von diesem gemessene
Kraft dem Restkörperschall entspricht. Die bei der
Messung der Strahlkraft bzw. des Restkörperschalls erzeugten
Signale der Kraftaufnehmer 18 und 30 werden
über (nicht dargestellte) Signalleitungen an einen Meßverstärker
(ebenfalls nicht dargestellt) weitergegeben
und auf einer Anzeige dargestellt.
Zur Elimination des Restkörperschalls wird der von dem
Kraftaufnehmer 30 gemessene Kraftverlauf, der vom Restkörperschall
herrührt, von dem durch den Kraftaufnehmer
18 gemessenen Strahlkraftverlauf subtrahiert. Bei der
Subtraktion ist die Schallaufzeit zwischen den beiden
Kraftaufnehmern 18 und 30 zu berücksichtigen. Die
Schallaufzeit wird bestimmt von der Schallübertragungsgeschwindigkeit
der Meßvorrichtung bzw. der Scheibe 22
und dem Abstand zwischen den kraftaufnehmenden Flächen
16 und 32 der beiden Kraftaufnehmer 18 und 30. Vor der
Subtraktion ist also die Meßkurve des Kraftaufnehmers
30 in bezug auf diejenige des Kraftaufnehmers 18 um den
Betrag der Schallaufzeit zurück zu verschieben. Die
nach der Subtraktion erhaltene Meßkurve ist dann die im
Abstand y vom Spritzlochaustritt gemessene Strahlkraft.
Der vom Kraftaufnehmer 30 gemessene Restkörperschall
liegt in der Praxis in der Größenordnung des Rauschpegels.
Die vom Körperschall verursachten Meßsignale
ergeben bei der späteren Flächenintegration einen Wert
von annähernd Null. Wenn nicht ein einzelner Einspritzvorgang
aufgenommen werden soll, ist es daher zur
Elimination des Restkörperschalls auch möglich, eine
Mittelwertbildung über mehrere von dem Kraftaufnehmer
18 aufgenommene Strahlkraftverläufe ohne Berücksichtigung
der vom Restkörperschall herrührenden Signale vorzunehmen.
Bei der oberen in Fig. 3 dargestellten Kurve handelt
es sich um die zwischen dem Einspritzbeginn t₀ und dem
Einspritzende t₁ im Abstand y =10 mm vom Spritzlochaustritt
aufgezeichnete Strahlkraft F. Dabei beträgt
das Einspritzintervall Δ t = t₁-t₀ 1,58 ms. Der sich durch
Integration des Kraftverlaufes über dem Einspritzintervall
ergebende Impuls I beträgt 5,416 mNs. Die zweite
in Fig. 3 dargestellte Kurve zeigt die Mittelwertkurve
F 1-32 aus den bei 32 Einspritzungen aufgezeichneten
Kraftverläufen. Auch hierbei beträgt der Abstand zum
Spritzlochabstand 10 mm und das Einspritzintervall
1,58 ms. Der sich durch Integration der Mittelwertkurve
F 1-32 über dem Einspritzventil ergebende Impuls I
beträgt 5,417 mNs.
In der Fig. 5 ist der zeitliche Verlauf der Quadratwurzel
der im Abstand y =10 mm gemessenen Strahlkraft F über
dem Einspritzintervall Δ t für eine Einzeleinspritzung
dargestellt. Der sich darauf ergebene Integralwert J
beträgt hierbei J =2,971 m√ s.
In der Grafik nach Fig. 4 ist der Impuls I als Funktion
des Abstandes y vom Spritzlochaustritt aufgetragen.
Die Kurve 38 ist mit Hilfe einer Ausgleichsfunktion
erstellt. Dieser Ausgleichsfunktion liegen
diejenigen Impulse zugrunde, die sich aus den im Abstand
von 5, 10, 15, 20 und 25 mm vom Spritzloch gemessenen
Strahlkräfte berechnen lassen. Die berechneten
Impulswerte sind durch Quadrate gekennzeichnet.
Durch Extrapolation der Ausgleichsfunktion auf den
Spritzlochaustritt y =0 ergibt sich der Impuls I₀ am
Spritzlochaustritt, dessen Wert aus dem Diagramm abgelesen
werden kann.
Die Einspritzmasse m G bzw. das Einspritzvolumen q G des
Kraftstoffstrahls pro Einspritzintervall ergibt sich
nach der Gleichung 15 bzw. 16. Zur Bestimmung des Einspritzvolumens
ist demnach nicht der Impuls I₀ des Kraftstoffstrahls
am Spritzlochaustritt (also das Integral
der Kraft F₀ des Strahls am Spritzlochaustritt über dem
Einspritzintervall), sondern der Wert J₀ des Integrals
der Quadratwurzel der Kraft F₀ am Spritzlochaustritt
über dem Einspritzintervall erforderlich. Die Integralwerte
J sind in Abhängigkeit von der im Abstand von 5,
10, 15, 20 und 25 mm vom Spritzlochaustritt gemessenen
Kraft in dem Diagramm nach Fig. 6 aufgetragen und
durch Quadrate gekennzeichnet. Durch diese Integralwerte
ist eine Ausgleichsfunktion oder -kurve 40 gelegt
worden, die für den Abstand y =0 extrapoliert worden
ist, so daß aus dem Diagramm der Integralwert J₀ am
Spritzlochaustritt abgelesen werden kann. Jetzt sind
alle Werte gegeben, um die Einspritzmasse m G pro Einspritzintervall
nach der Gleichung 15 bzw. das Einspritzvolumen
q G pro Einspritzintervall nach der
Gleichung 16 für einen einzelnen Einspritzstrahl berechnen
zu können. Der so berechnete Wert für m G bzw.
q G basiert also auf fünf Kraftmessungen in unterschiedlichen
Abständen zum Spritzlochaustritt, oder auf
160 Kraftmessungen, wenn in fünf verschiedenen Abständen
jeweils über 32 Einspritzungen gemittelt worden
ist. Bei einem bekannten mit einem fotoelektrischen
Abtastsystem ausgestatteten Meßgerät (Seppler-Gerät)
sind dagegen ca. 1300 Einspritzungen erforderlich.
Die Kraftaufnehmer 18 und 30 der Vorrichtung nach Fig.
2 können über ihre Signalleitungen direkt mit einem
programmgesteuerten Rechner verbunden sein, der für
jeden gemessenen Kraftverlauf nach Elimination des
Restkörperschalls die Integralwerte J errechnet. Die in
n unterschiedlichen Abständen y i , i =1, 2, . . . , n, ermittelten
Integralwerte werden in der Recheneinheit
gespeichert. Auf Betätigung einer entsprechenden Funktionstaste
ermittelt die Recheneinheit dann die Ausgleichsfunktion
sowie durch Extrapolation den Integralwert
J₀ für den Abstand y =0. Auf eine entsprechende
Tastenbetätigung hin wird unter Berücksichtigung des
zuvor interaktiv eingegebenen Spritzlochdurchmessers d₀
und der Kraftstoffdichte ρ die Einspritzmasse pro Einspritzintervall
und das Einspritzvolumen
pro Einspritzintervall nach den Gleichungen
15 und 16 errechnet und angezeigt.
Handelt es sich bei der Einspritzdüse um eine Mehrlocheinspritzdüse
mit n Spritzlöchern (n <1), wobei
jedes Spritzloch den Durchmesser d₀ hat, so kann die
Vorrichtung auch zur Bestimmung des über sämtliche
Spritzlöcher eingespritzten Gesamtkraftstoffvolumens pro
Einspritzintervall eingesetzt werden. Dazu weist die
Vorrichtung n Kraftaufnehmer auf, die in unterschiedlichen
Abständen y i , i =1, 2, . . . , n, von den Spritzlöchern
plaziert sind. Durch einen einzigen Einspritzvorgang
erhält man dann in n verschiedenen Abständen von den
Spritzlochaustritten gemessene Kraftverläufe F i ,
i =1, 2, . . . , n, aus denen dann die Integralwerte J i ,
i =1, 2, . . . , n, berechnet werden. Alternativ dazu ist es
auch möglich, die Strahlkräfte F i , i =1, 2, . . . , n, durch
Mittelung über die in k Einspritzvorgängen ermittelten
Kräfte F ÿ , j =1, 2, . . . , k der Formel
zu berechnen. Durch Extrapolation der sich aus den
Integralwerten J i , i =1, 2, . . . , n, ergebenden Kurve bzw.
Ausgleichskurve kann der Wert J₀ am Spritzlochaustritt
angegeben werden und die Gesamtkraftstoffmasse M G bzw.
das Gesamtkraftstoffvolumen Q G pro Einspritzintervall für
die Mehrlochdüse nach den Gleichungen
errechnet werden, wobei D = m · d₀ der Gesamtdurchmesser
sämtlicher m Spritzlöcher ist.
Darüber hinaus kann die Vorrichtung zur Überprüfung der
gleichmäßigen und einwandfreien Funktionsweise einer
Mehrlocheinspritzdüse genutzt werden. Dazu werden die
Impulse der aus den Spritzlöchern austretenden Kraftstoffstrahlen
in gleichen Abständen y zu den Spritzlochaustritten
bestimmt. Die Differenz zwischen den
einzelnen Strahlimpulsen ist dann ein Maß für die Güte
der Mehrlocheinspritzdüse.
Claims (11)
1. Verfahren zur Bestimmung des Einspritzvolumens eines
Kraftstoffstrahls pro Einspritzintervall, bei dem
ein Kraftstoffstrahl über eine mindestens ein
Spritzloch aufweisende Einspritzdüse eingespritzt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der aus dem Spritzloch (10) austretende freie
Kraftstoffstrahl auf eine Prallfläche (16) auftrifft
und der jeweilige zeitliche Verlauf der
während des Einspritzintervalls (Δ t)
auf die Prallfläche
(16) einwirkenden Strahlkraft für mehrere verschiedene
Abstände der Prallfläche (16) vom
Spritzloch (10) ermittelt wird, daß die Quadratwurzel
der ermittelten Kraftverläufe über dem
Einspritzintervall (Δ t) integriert wird, daß die
sich in Abhängigkeit vom Abstand ergebende Kurve
aus den so erhaltenen Integralwerten J zur Ermittlung
des Integralwertes (J₀) im Abstand y=0
extrapoliert wird und daß
das Einspritzvolumen q G pro Einspritzintervall
(Δ t) durch die Formel
q G =K d₀ J₀ermittelt wird, wobei K für den verwendeten
Kraftstoff eine Konstante und d₀ der Durchmesser
des Spritzlochs (10) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zeitliche Kraftverlauf pro Einspritzintervall
(Δ t) in mindestens drei Abständen
(Y₁, Y₂, Y₃) vom Spritzlochaustritt ermittelt wird
und daß anhand der mindestens drei auf der Basis
dieser Kraftverläufe ermittelten Integralwerte J
eine Ausgleichskurve erstellt wird, die zur Ermittlung
des Integralwertes (J₀) für den Abstand
y =0 extrapoliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem Abstand mehrere Strahlkraft-Zeitverläufe
pro Einspritzintervall ermittelt
werden und aus dem sich daraus ergebenden
mittleren Strahlkraft-Zeitverlauf für jeden
Abstand die Quadratwurzel gebildet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Spritzlöchern
(10) die Kräfte der einzelnen Strahlen
(14) gleichzeitig und in unterschiedlichen Abständen
y <0 von den jeweiligen Spritzlöchern (10)
gemessen werden und daß
das Einspritzvolumen Q G pro Einspritzintervall
anhand der Formel
Q G =K D₀ J G 0berechnet wird, wobei J G 0 der sich durch Extrapolation
der Kurve der Integralwerte (J) ergebende
Integralwert im Abstand y =0 vom Spritzlochaustritt
und D₀ die Summe der Durchmesser
aller Spritzlöcher ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß bei mehreren Spritzlöchern
(10) in gleichem Abstand hinter jedem
Spritzloch (10) die Kraft jedes Strahls (14) gemessen
wird und daß die Einspritzdüse (12) anhand
der ermittelten Strahlkräfte überprüft wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einspritzdüse (12) anhand der
Differenz zwischen den aus den ermittelten
Strahlkräften berechneten Impulsen (I) überprüft
wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Kraftaufnehmer
(18) zum Messen der Kraft eines einzelnen eingespritzten
Kraftstoffstrahls (14) vorgesehen ist, daß der
Abstand zwischen der kraftaufnehmenden Fläche
(16) des Kraftaufnehmers (18) und dem Spritzlochaustritt
einstellbar ist und daß der Kraftaufnehmer
(18) mit einer Signalverarbeitungseinheit
verbunden ist, daß die gemessene Kraft
anzeigt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Signalverarbeitungseinheit mit
einem Rechner verbunden ist, der aus den in
mehreren unterschiedlichen Abständen vom Spritzloch
(10) ermittelten Strahlkraft-Zeitverläufen
das Einspritzvolumen q G pro Einspritzintervall (Δ t) berechnet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftaufnehmer (18) verschiebbar
an einer Führungshülse (20) angeordnet
ist, an der die Einspritzdüse (12) lösbar befestigt
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Mehrloch-Einspritzdüse
(12) jedem Spritzloch (10) ein verschiebbar
angeordneter Kraftaufnehmer (18) zugeordnet
ist, der mit der Signalverarbeitungseinheit
bzw. dem Rechner verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einem
Kraftaufnehmer (18) ein zweiter Kraftaufnehmer
(30) zugeordnet ist, dessen kraftaufnehmende
Fläche (32) von denjenigen des die Strahlkraft aufnehmenden
Kraftaufnehmers (18) abgewandt ist und
der die durch Vibrationen hervorgerufenen und die
Messung verfälschenden Kräfte mißt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863622902 DE3622902A1 (de) | 1986-07-08 | 1986-07-08 | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung des einspritzvolumens eines kraftstoffstrahls pro einspritzintervall |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863622902 DE3622902A1 (de) | 1986-07-08 | 1986-07-08 | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung des einspritzvolumens eines kraftstoffstrahls pro einspritzintervall |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3622902A1 DE3622902A1 (de) | 1988-01-21 |
DE3622902C2 true DE3622902C2 (de) | 1988-04-14 |
Family
ID=6304645
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863622902 Granted DE3622902A1 (de) | 1986-07-08 | 1986-07-08 | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung des einspritzvolumens eines kraftstoffstrahls pro einspritzintervall |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3622902A1 (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1584353A (en) * | 1976-09-18 | 1981-02-11 | Plessey Co Ltd | Fuel injection system for an engine |
DE2842007A1 (de) * | 1978-09-27 | 1980-05-08 | Mirahmadi Amin | Quadratisches kraft-stellglied mit drehsymmetrischer kennlinie |
DE2941192A1 (de) * | 1979-10-11 | 1981-04-23 | Amin Dipl.-Ing. Mirahmadi | Verfahren zur selbsttaetigen kalibrierung eines stauscheibendurchflussmessers |
-
1986
- 1986-07-08 DE DE19863622902 patent/DE3622902A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3622902A1 (de) | 1988-01-21 |
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