DE3622482A1 - Drahtschneide-zusatzgeraet - Google Patents
Drahtschneide-zusatzgeraetInfo
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Finish Polishing, Edge Sharpening, And Grinding By Specific Grinding Devices (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Drahtschneide-Zusatz
gerät für eine Werkzeugmaschine.
Das Trennen einer Vielzahl, der heute in der Technik ein
gesetzten Werkstoffe ist meist nur mit speziell für ein
bestimmtes Material ausgelegten Maschinen/Werkzeugkombi
nation möglich. D. h. eine Einrichtung auf der z. B.
Kunststoff getrennt wird kann nicht ohne weiteres auch für
das Sägen von Metall oder von Verbundmaterialien einge
setzt werden. Dazu kommt, daß für viele Werkstoffe ge
fügeschonende Trennverfahren gefragt sind. Ein bekanntes
Konzept für solche Zwecke, das mit geringen Schnittver
lusten und Werkstückerwärmung arbeitet ist die Diamant-
Drahtsäge. Dieses Konzept wurde bereits bei Kleingeräten
zum Trennen unterschiedlicher Werkstoffe angewandt (vgl.
hierzu Industriediamantenrundschau 18, 1984, Nr. 3, Seite
158). Es sind auch bereits Entwicklungsarbeiten mit dem
Ziel im Gange, die Technik des Sägens mit einem Diamant-
Draht auch für große Werkstücke im industriellen Einsatz
nutzbar zu machen.
Gedacht wurde dabei, offensichtlich an eine einzeln stehende
Maschine (Diamant-Drahtsäge), d. h. eine nur für diesen
Zweck des Sägens ausgelegte und nutzbare Maschine, welche
mit oder ohne Fundament in einer Halle wie Fertigungshalle
aufgestellt werden könnte.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Drahtschneide-Zusatzge
rät zu schaffen, welches an eine Werkzeugmaschine mit
einer Antriebswelle kuppelbar ist. Gelöst wird diese Auf
gabe als allgemein gesprochen dadurch, daß das Zusatzge
rät eine Einheit bildet, insbesondere eine von Werkzeug
maschine zu Werkzeugmaschine transportabler Einheit, etwa
in der Art eines Arbeitskopfes, der mit einer Antriebswelle
kuppelbar ist, die aus einer Werkzeugmaschine wenigstens
teilweise herausragt. Somit ist die Erfindung auch zur
Anwendung an Werkzeugautomaten oder Fertigungsstraßen mit
einzelnen Bearbeitungsstationen geeignet.
Der besondere Vorteil der Erfindung besteht deshalb mit
anderen Worten darin, daß es als Zusatzgerät an beliebiger
passender Stelle an eine vorhandene Werkzeugmaschine ange
baut werden kann und mindestens eine der vorhandenen Be
wegungsachsen als Vorschub benutzt wird. Der Antrieb für
den umlaufenden Draht kann entweder von den Maschinen ab
genommen werden oder wird durch einen integrierten Motor
erzeugt. Durch den Kreisquerschnitt eines verwendeten
Schneiddrahtes können beliebige Konturen geschnitten werden.
Durch die geringe Schnittbreite des Drahtes ist sowohl
der Energieaufwand als auch das Spanvolumen sehr gering.
Durch eine Auslegung der Erfindung als Einheit in der Art
eines Winkel-Arbeitskopfes, lassen sich auch schwierige räum
liche Verhältnisse ohne großen Aufwand beherrschen. Die ge
ringen Schnittkräfte, beider Erfindung lassen eine hohe
Labilität bzw. eine minimale Stabilisierung der Bauteile zu.
Die notwendige Umlaufgeschwindigkeit des Schneiddrahtes kann
durch einen im Zusatzgerät integrierten, selbständigen An
trieb oder, wie oben erwähnt, durch Abnahme der erforder
lichen Antriebsleistung an geeigneter Stelle der Maschine
erfolgen.
Der Anbauort des Zusatzgerätes an die Maschine richtet sich
nach den jeweiligen Gegebenheiten wie Werkstückgeometrie,
Antriebsmöglichkeit oder Arbeitsraum.
Der Schneiddraht des Zusatzgerätes wird auf einer oder
mehreren Primärspeichereinheiten (z. B. Gewinderollen) auf
genommen. Er läuft von hier über eine von der speziellen Ge
räteauslegung abhängigen Anzahl von Führungsrollen und
Spanneinrichtungen über die Arbeitsstrecke (Schneidbereich
zwischen zwei entsprechenden Führungen) und weiter über
Führungs- und Spanneinrichtungen auf die Sekundärspeicher
einheit(en).
Dabei wird mit Hilfe der von der Maschine zur Verfügung
stehenden Achsen bzw. Antriebseinrichtungen in der Arbeits
strecke eine entsprechende Schneidarbeit geleistet.
Der Schneiddraht kann
- 1a) als Endlosdraht mit immer gleichem Richtungssinn der Antriebseinheit während einer Arbeitsperiode oder
- 1b) als Draht mit definierter Länge und Umkehrung der Bewegungsrichtung bei Erreichen des festgehaltenen (z. B. geklemmten) Endstückes genutzt werden.
Skizze 1 zeigt beispielhaft eine Auslegung eines solchen
Drahtschneide-Zusatzgerätes.
Die besonderen Vorteile eines solchen Gerätes sind:
- 1) Durch die verschiedenen Schneiddrähte (z. B. Stahldrähte, diamantbelegte Drähte, beschichtete Drähte) sind nahezu alle Materialien mit dem Zusatzgerät bearbeitbar (und zwar auf bereits vorhandenen Maschinen/Anlagen). Diese Universalität bringt insbesondere dann entscheidende wirtschaftliche Vorteile, wenn das Zusatzgerät z. B. für eine der konventionellen Bearbeitungsmethoden wie Fräsen mit den dabei auftretenden, materialabhängigen Werkzeug auswahl-und Verschleißproblemen eingesetzt wird.
- 2) Durch den sehr schmalen Schneidspalt (abhängig vom Drahtdurchmesser; als Richtwerte seien hier Drahtdurch messer von ca. 0,1 mm bis da. 3 mm genannt, die je nach Bearbeitungsproblem vernünftige Schnittwerte garantieren) sind die erforderlichen Schnittkräfte und damit die benötigten Leistungen für eine entsprechende Zerspannung sehr gering (minimaler Energieaufwand).
- 3) Durch die niedrigen Schnittkräfte entsteht die Möglichkeit Bauteile an sehr labilen Zonen bzw. ohne großen Stabilisierungsaufwand (wie z. B. Fräsvorrich tungen) zu bearbeiten (minimale Bauteilbelastung).
- 4) Die Kreisgeometrie des Werkzeuges (= Schneiddraht) er
möglicht (im Gegensatz zu bekannten Bearbeitungsver
fahren wie z. B. Sägen mit Sägeblättern oder Trennen
mit Schleifscheiben) bei vorhandener Bewegungsein
richtung das Drahtschneiden beliebiger Konturen
(z. B. 2 D- bzw. 2 ½ D- Bearbeitung bei Verwendung
zweier gesteuerter Linearachsen bzw. einer zusätzlichen
gesteuerten Rundachse wie Rundtisch).
Als geometrische Begrenzung durch das Werkzeug ist dabei lediglich der am Bauteil geforderte Eckenradius (min. Schneiddrahtdurchmesser =2× min. Eckenradius) bzw. der für die Zerspannkräfte (material-, vorschub- und schnitt geschwindigkeitsabhängig) erforderliche Mindestdurch messer des Schneiddrahtes mit definierter Zugfestigkeit maßgebend. - 5) Das zu zerspannende Volumen von Material ist so gering, daß keine Späneprobleme auftreten (Entsorgung etc.). Zusätzlich kann je nach Gegebenheit das herausgeschnit tene Abfallteil als Ganzes (im Gegensatz zu Fräs-, Dreh spänen o. ä.) wiederverwendet werden (autom. Rohstoff erhaltung, Einsparung hochwertiger Materialabfälle).
- 6) Das Gerät bietet durch die Eintauchmöglichkeit (Nutzung ähnlich wie Winkelfräskopf) mehr Bearbeitungsmöglich keiten wie das Drahterodieren mit dem zusätzlichen Vor teil, daß beim Drahtschneiden wie hier geschildert der technologische sowie auch wirtschaftliche Aufwand durch den flexiblen Einsatz als Zusatzgerät minimiert wird und prinzipiell keine physikalische Beeinflussung des Werk stoffes (wie z. B. Randschichtaufklärung beim Erodieren) erfolgt (wirtschaftlichere Nutzung vorhandener Einrich tungen).
- 7) Durch eine Bearbeitung mit Schneiddraht entsteht im Vergleich zu anderen spannenden Bearbeitungsverfahren wie Fräsen, Drehen, Schleifen, Sägen prinzipiell ein wesentlich kleinerer Grat, so daß der Nachbearbeitungs aufwand sehr gering wird.
- 8) Durch spezielle Auslegung des Zusatzgerätes für die jeweiligen Anwendungsfälle kann eine enorme Flexibilität erreicht werden (Anpassung sowohl an die Maschine als auch an das Bearbeitungsproblem (s. a. Skizze 2).
In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der
Arbeitskopf für den Antrieb von einer Werkzeugmaschine
dargestellt. Mit 1 ist dabei bezeichnet eine Primär
speichereinheit wie Spule, mit 2 eine Sekundärspeicher
einheit wie Auflegespule oder Haspel, mit 3 sind Spann
rollen bezeichnet und mit 4 eine Spanneinheit. 5 be
zeichnet eine Führungsrolle für den umlaufenden Arbeits
draht. Dieser Draht mit Kreisquerschnitt kann z. B. als
diamantbestückter Stahldraht hoher Festigkeit ausge
bildet sein, dabei sind die Diamanten galvanisch in der
Oberfläche eingebettet, z. B. 20 Diamanten (Körnung 120)
je mm Drahtlänge.
Auch eine Bestückung der Oberfläche mit Hartmetall
körnern (Schleifkörnern) ist geeignet je nach dem zu
bearbeitendem Material. Der Draht läuft wie Fig. 1a
zeigt ständig um mit einer Schnittgeschwindigkeit, die
abhängig ist vom Durchmesser der Führungs- bzw. An
triebsrollen bis ungefähr 1000 m pro Minute, wenn der
Drahtdurchmesser zwischen etwa 0,5 und 1 mm beträgt.
Bearbeitbar sind nahezu alle Materialen oder Werk
stücke, wobei sich für Werkstücke aus kohlenstoffhaltigen
Stählen ein CBN-beschichteter Draht empfiehlt. Be
arbeitbare insbesondere trennbare Werkstoffe sind neben
den erwähnten Stählen auch faserverstärkte Kunststoffe
oder Metalle (weicher als Stahl) und die Legierungen wie
Inconel, Keramik und Glas, Holz und Naturstein außerdem
Sinterwerkstoffe. Zersägt werden können auch bestimmte
Keramiken insbesondere Oxidkeramiken, die als sogenannte
Wabenwerkstoffe bezeichnet werden und entweder in Folien
form oder als Strangpreßkörper im Handel erhältlich sind.
Das mit dem Draht zertrennte Bauteil oder Werkstück
hat eine Oberfläche, die abhängig ist von der gewählten
Körnung der Bestückung oder des Besatzes am Arbeitsdraht
und von den gewählten Bearbeitungsparametern insbesondere
der gewählten Schnittgeschwindigkeit. Je höher die Schnitt
geschwindigkeit und je feiner die Körnung, um so glatter
ist in der Regel die erhaltene Oberfläche nach dem Trennen.
Bei einer Material- oder Werkstückbearbeitung mit einem
endlos umlaufenden Arbeitsdraht liegen Genauigkeitswerte
infolge des Wegfalls einer Schnittrichtungsumkehr wie im
Bespiel eines hinundhergehenden Drahtes prinzipiell
günstiger (Richtwert Ra ungefähr 1,0 (µm) Micrometer).
Die Werkstücke müssen oberhalb und unterhalb der Arbeits
strecke zur Unterbringung der Führungsrollen frei zugäng
lich sein, deshalb muß der Arbeitskopf hierfür genügend
Raum bieten.
Der Arbeitskopf kann von der Hauptspindel einer Werkzeug
maschine erfolgen, z. B. über eine SK-50-Aufnahme. Dies
ist eine übliche Ankopplung an eine Werkzeugmaschine. Die
Ankopplung soll einen leichten Austausch des Arbeitskopfes
gewährleisten, jedoch im angekoppelten Zustand eine dichte,
zumindest flüssigkeitsdichte, Kapselung ergeben.
Claims (9)
1. Drahtschneide-Zusatzgerät, dadurch gekennzeichnet, daß
es als zusätzliche Nutzungseinheit an vorhandene
Maschinen oder Werkzeugmaschinen mit verfahrenden
Achsen (konventionell oder gesteuert) angebaut bzw.
angekoppelt werden kann.
2. Drahtschneide-Zusatzgerät, nach Anspruch 1 dadurch ge
kennzeichnet, daß durch dessen Anbau an Maschinen oder
Anlagen der Einsatzbereich, Flexibilität und Wirt
schaftlichkeit dieser Maschinen oder Anlagen erweitert
bzw. erhöht wird.
3. Drahtschneide-Zusatzgerät, nach Anspruch 1 dadurch ge
kennzeichnet, daß es mit über Spanneinheiten und Füh
rungseinheiten stabilisierten Schneiddrähten verschie
denster Ausführungen und Abmessungen arbeitet. Die
Schneiddrähte sind ebenso wie die Führungs- und Spann
einheiten austauschbar.
4. Drahtschneide-Zusatzgerät, nach Anspruch 1 dadurch ge
kennzeichnet, daß der für die Umlaufbewegung des Schneid
drahtes erforderliche Antrieb von der Maschine/Anlage ab
genommen wird.
5. Drahtschneide-Zusatzgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der für die Umlaufbewegung des
Schneiddrahtes erforderliche Antrieb im Zusatzgerät
selbst integriert ist.
6. Drahtschneide-Zusatzgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es konstruktiv entsprechend den
speziellen Anwendungsaufgaben ausgelegt werden kann,
um verschiedenste platzgeometrische Gegebenheiten zu
berücksichtigen (s. a. Skizze).
7. Drahtschneide-Zusatzgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge der Arbeitsstrecke des
Drahtes (s. a. Skizze) den Fertigungsbedingungen ent
sprechend verändert bzw. angepaßt werden kann.
8. Drahtschneide-Zusatzgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schneiddraht als umlaufender
Endlosdraht arbeitet.
9. Drahtschneide-Zusatzgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schneiddraht als Draht mit
definierter Länge arbeitet und sich dabei von einer
Speichereinheit ab und auf die andere Speichereinheit
aufwickelt. Dabei wird jeweils kurz vor Drahtende die
Bewegungsrichtung umgekehrt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863622482 DE3622482A1 (de) | 1986-07-04 | 1986-07-04 | Drahtschneide-zusatzgeraet |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863622482 DE3622482A1 (de) | 1986-07-04 | 1986-07-04 | Drahtschneide-zusatzgeraet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3622482A1 true DE3622482A1 (de) | 1988-01-14 |
Family
ID=6304385
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863622482 Withdrawn DE3622482A1 (de) | 1986-07-04 | 1986-07-04 | Drahtschneide-zusatzgeraet |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3622482A1 (de) |
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- 1986-07-04 DE DE19863622482 patent/DE3622482A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |