DE3621859A1 - Verfahren zum zugriff von information ueber problemloesungen und dessen anwendung - Google Patents
Verfahren zum zugriff von information ueber problemloesungen und dessen anwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Zu
griff von Information über Problemlösungen, insbesondere
bei sogenannten Expertensystemen, bei denen für spezifi
sche Fragestellungen jeweils wissensbasierte Problem
lösungen existieren, die bei Bedarf abgerufen werden
sollen. Daneben bezieht sich die Erfindung auch auf
Anwendungen des Verfahrens.
Auswahlhilfen sollen einfach zu handhaben, schnell im
Ablauf und wenig aufwendig bezüglich Programmier- und
Rechenzeitbedarf sein. Dies gelingt im allgemeinen durch
spezielle Anpassung der diesbezüglichen Programme an den
jeweiligen Verwendungszweck. Davon abgesehen wird aller
dings gefordert, daß die Programmstruktur anpaß- bzw.
ausbaufähig für eine verallgemeinerte Aufgabenstellung
ist.
Eine Minimierung von Programm- und Rechenaufwand wird
beim Stand der Technik dadurch erzielt, daß bei Auswahl
programmen die Abfrage bezüglich der Hauptunterschei
dungsmerkmale entsprechend einer hierarchischen Ordnung
möglichst in den ersten Verzweigungsebenen vorgenommen
wird. Demgegenüber besteht aber auch ein Bedarf an voll
flexiblen Systemen, bei denen mit Gleichrangigkeit der
Unterscheidungsmerkmale bzw. Auswahlkriterien gearbei
tet werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzu
geben, mit dem mit einfachen Hardware- und/oder Soft
ware-Mitteln eine Auswahlentscheidung über Problem
lösungen getroffen werden kann, ohne daß vorher eine
Festschreibung der Rangordnung der diesbezüglichen Aus
wahlkriterien erfolgen. Ein solches Verfahren soll ins
besondere zur Verwendung bei sogenannten Expertensyste
men geeignet sein, bei denen wissensbasierte Problem
lösungen existieren, die auf geeigneten Datenträgern
abgespeichert sind und entsprechend einer bestimmten
Fragestellung abgerufen werden sollen.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß je
de Problemlösung mit einer eigenen Wertigkeitskodierung
als Wertigkeitssumme von problemorientierten Kriterien
abgespeichert ist und daß zum Zugriff diese Wertigkeits
summe festgestellt wird.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung sind alle Kriterien in
einer Matrix eingeordnet, wobei Alternativmerkmale eines
problemorientierten Kriteriums in der Matrix in der
gleichen Zeile stehen. Die Anzahl der in einer gleichen
Zeile stehenden Alternativmerkmale kann den praktischen
Erfordernissen angepaßt sein. Die Matrixzeilen mit den
Kriterien sind gleichrangig, wobei deren Abfolge sinn
vollerweise an logische Zweckmäßigkeiten gebunden ist.
Bei der Erfindung sind die einzelnen Matrixplätze mit
einer eigenen Wertigkeit codiert, die jedoch in diesem
Fall keine Rangordnung, sondern nur ein Unterscheidungs
codierung darstellt. Jede Codierung einer Platzwertig
keit unterscheidet sich von den Codierungen anderer
Platzwertigkeiten. Dadurch lassen sich durch Aufsummie
rung der Platzwertigkeiten bei einer Nebenbedingung von
einem Alternativmerkmal pro Zeile unterschiedliche, zum
jeweiligen Matrix-Ankreuzungsmuster fest zugeordnete
Endsummen-Ergebnisse darstellen und somit eine eindeu
tige Problemlösung auffinden.
Mit dem angegebenen Verfahren können beispielsweise für
verschiedene Reihenfolgen von Merkmalsangaben Zahlen
werte geliefert werden, die für die Kodierung der zuge
hörigen Problem-lösung geeignet sind. Besonders vorteil
haft ist dabei, daß bei Austausch von Merkmalen, bei
spielsweise bei einer Einengung zur Präzisierung des
Lösungsangebotes, sich keine Rückwirkung auf die anderen
Kriterienebenen ergibt. Es wird lediglich eine neue
Endsummen-Wertigkeit ermittelt, für die ein neuer Such
lauf gestartet werden kann.
Die Erfindung ist insbesondere zur Anwendung bei Bei
spielsammlungen oder Datenbanken geeignet, wobei der
Zugriff zum Datenbestand vorteilhafterweise software
mäßig erfolgt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der Figurenbeschreibung eines Ausführungsbei
spiels. Es zeigen
Fig. 1 eine Abfrageeinheit für Dialogbetrieb,
Fig. 2 eine einer Sammlung zum Thema "Entgraten" zuge
ordnete Matrix mit den entscheidungsrelevanten Merkmalen
und
Fig. 3 die Einzelwertigkeiten der Matrixfelder gemäß
Fig. 2.
In Fig. 1 stellt 1 einen Mikrocomputer mit zugehörigem
Schreib-Lese-Speicher 2 dar. Dem Mikrocomputer ist ein
Display 10 mit Eingabeeinheit 11 zugeordnet, so daß ein
Dialogbetrieb von Rechner und Bedienungsperson möglich
ist.
Als Anwendungsgebiet für wissensbasierte Problemlösungen
wird eine Foto-Beispielsammlung "Entgraten" herangezo
gen. Beispielsweise sollen Fotos mit entsprechenden
Hinweisen dem Arbeitsvorbereiter die Entscheidung er
möglichen und erleichtern über bestimmte einzuleitende
Maßnahmen, wie z.B. Vorgabe der Arbeitsplatznummer,
externe Vergabe der Arbeiten, Neubeschaffung der Werk
zeuge od. dgl. . Eine solche Beispielsammlung kann im
Rahmen einer CAD-/CAM-mäßigen Handhabung von Betriebs
mitteln vorgesehen werden.
In Fig. 2 sind in einer Matrix die entscheidungsrelevan
ten Merkmale und Gegebenheiten, die in eine logisch
sinnvolle Reihenfolge gebracht sind, dargestellt. Signi
fikante Merkmale sind zu Kriterien-Zeilen zusammenge
faßt. Im Ausführungsbeispiel gibt es Zeilen mit zwei
oder drei alternativen Merkmalen bzw. Kriterienfelder
mit drei bzw. sechs logisch zusammenhängenden Merkmalen.
Bei der Abfrage ist im Dialogbetrieb von der Bedienungs
person pro Zeile eine Ankreuzung zu tätigen, die jeweils
durch Bestätigungs Eingaben über die Tastatur 11 er
folgt. Gemäß dem internen Betriebsprogramm des Rechners
1 werden pro Auswahl-Durchlauf nur eine Merkmals-Ankreu
zung pro Zeile zugelassen. Vom Rechner 1 wird bei jeder
Merkmals-Ankreuzung die entsprechende Matrixwertigkeit
gespeichert. Durch Aufsummierung der Einzelwertigkeiten
ergibt sich die Endsummen-Wertigkeit des jeweiligen
Matrix-Ankreuzungsmusters als Gesamtkodierung.
In Fig. 3 sind die Einzelwertigkeiten der Matrixfelder
gemäß Fig. 2 dargestellt, wobei die Zeilenfolge teil
weise vertauscht ist. Letzteres dient der zweckmäßi
gen Textreihenfolge bei Fig. 2, d. h. dem zum besseren
Verständnis bei der internen Programmbearbeitung, hat
aber keine Rückwirkung auf das erfindungsgemäße Verfah
ren, da die Endsummen-Wertigkeit beim Auswahlprozeß
gleich bleibt.
Zur bestimmungsgemäßen Durchführung des Verfahrens, muß
bei der Erarbeitung der Beispielsammlung beurteilt wer
den, für welche Anwendungsfälle sich die einzelnen Bei
spiele eignen. Letzteres kann in vorteilhafter Weise
bereits dadurch geschehen, daß alle bekannten Problem
lösungen entsprechend der Auswahl-Matrix klassifiziert
und kodiert werden. Dadurch ergibt sich für das Beispiel
"Entgraten" ein bestimmtes Entgratwerkzeug, Entgratver
fahren usw. immer dann, wenn bestimmte Merkmale zutref
fen, wobei auch mehrere Ankreuzungen zulässig sind. Zu
den Matrix-Ankreuzungsmustern werden jeweils Endsummen-
Wertigkeiten bestimmt. Es wird somit ein Inhaltsverzeich
nis erstellt, bei dem die Gesamtheit aller Merkmals-Lö
sungs-Zuordnungen sortiert ist und jede einzelne Pro
blemlösung mit einer singulären Endsummen-Wertigkeit
kodiert ist.
Aufgrund der beschriebenen Kodierung ist ein schneller
Zugriff zur Gesamtheit der gewünschten Information mög
lich. Es muß lediglich zu einer ermittelten Endsummen-
Wertigkeit das Inhaltsverzeichnis durchgesucht werden,
wonach die zutreffenden Beispiele direkt ausgegeben
werden können. Im Arbeitsprozeß bedeutet dies, daß bei
spielsweise der Arbeitsvorbereiter die Randbedingungen
am Eingabegerät 10, 11 eingibt und vom Rechner 1 mit
Hilfe des Inhaltsverzeichnisses die geeigneten Verfahren
aus den im Speicher 2 abgelegten Problemlöungen ausge
sucht werden.
Bei der Erfindung könnten die Problemlösungen aus einer
Beispielsammlung eines Kataloges auch manuell aufge
funden werden; im allgemeinen erfolgt das Aufrufen
der Beispiele jedoch rechnergesteuert. Damit ist ins
besondere auch ein Zugriff zu Datenbanken mit größerem
Informationsinhalt möglich.
Nach Auffinden der Information und Bestätigung kann
das als sachgerecht aufgefundene Arbeitsverfahren bzw.
das zu verwendende Werkzeug CAD-mäßig in den weiteren
Arbeitsablauf, übertragen werden. Insbesondere durch
Einbindung in eine CAD/CAM-Arbeitsvorbereitung bietet
das beschriebene Verfahren eine Reihe von Rationali
sierungsmöglichkeiten. Mit einem solchen Verfahren sind
Arbeitsvorgaben bei nahezu allen Bearbeitungstechnolo
gien, beispielsweise auch bei komplizierten Arbeitsab
läufen, möglich. Es läßt sich immer dann vorteilhaft
anwenden, wenn ein Zugrif zu wissensbasierten Informa
tionen gegeben sein soll.
Claims (6)
1. Verfahren zum Zugriff von Information über Pro
blemlösungen, insbesondere bei sog. Expertensystemen,
bei denen für spezfische Fragestellungen jeweils
wissensbasierte Problemlösungen existieren, die bei
Bedarf abgerufen werden sollen, dadurch ge
kennzeichnet, daß jede Problemlösung mit
einer eigenen Wertigkeitskodierung als Wertigkeitssumme
von problemorientierten Kriterien abgespeichert ist und
daß zum Zugriff diese Wertigkeitssumme festgestellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß unterschiedliche Kri
terien für eine spezifische Problemlösung anhand von
bestimmten Wertigkeiten vorgegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils Gruppen von
Kriterien Zeilen einer Matrix bilden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die unterschiedlichen
Kriterien einer Zeile Alternativmerkmale charakteri
sieren.
5. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zum Zu
griff bei Beispielsammlungen.
6. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zum Zu
griff für Datenbanken.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863621859 DE3621859A1 (de) | 1986-06-30 | 1986-06-30 | Verfahren zum zugriff von information ueber problemloesungen und dessen anwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863621859 DE3621859A1 (de) | 1986-06-30 | 1986-06-30 | Verfahren zum zugriff von information ueber problemloesungen und dessen anwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3621859A1 true DE3621859A1 (de) | 1988-01-07 |
Family
ID=6304026
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863621859 Withdrawn DE3621859A1 (de) | 1986-06-30 | 1986-06-30 | Verfahren zum zugriff von information ueber problemloesungen und dessen anwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3621859A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4975865A (en) * | 1989-05-31 | 1990-12-04 | Mitech Corporation | Method and apparatus for real-time control |
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DE10046116A1 (de) * | 2000-09-18 | 2002-04-18 | Drunk Gerhard | Vorrichtung und Verfahren zum Ermitteln mindestens eines gespeicherten Produkts und/oder mindestens eines gespeicherten Lösungsprinzips, Produktions- und Infrastrukturplanungseinrichtung, Computerlesbares Speichermedium und Computergrogramm-Element |
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-
1986
- 1986-06-30 DE DE19863621859 patent/DE3621859A1/de not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (1)
Title |
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DE10046116B4 (de) * | 2000-09-18 | 2005-12-08 | Drunk, Gerhard, Dr. | Verfahren und Vorrichtung zum rechnergestützten Ermitteln mindestens eines gespeicherten Produkts und/oder mindestens eines gespeicherten Lösungsprinzips und Computerprogramm-Element |
DE10247606A1 (de) * | 2002-10-15 | 2004-04-29 | Ogrissek, Frank, Dipl.-Ing. (FH) | Vorrichtung zur Festlegung von geeigneten Oberflächenbehandlungen je nach Werkstoff, Einsatzgebiet des Werkstoffs und Oberflächenbeschaffenheit des Werkstoffs |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |