DE3619170A1 - Verwendung von polystyrolschaumstoff als verlorenes modell bei der herstellung von metallgussteilen - Google Patents

Description

Es ist bekannt, beim sogenannten Vollformgießverfahren Polystyrolschaum­ stoffe als verlorenes Modell für die Herstellung von Metallgußteilen zu verwenden. Bei diesem Verfahren wird das Schaumstoffmodell mit einer mineralischen Schlichte versehen und in Formsand gesetzt. Bei Guß wird durch das flüssige Metall der Schaumstoff aufgeschmolzen und verdampft. Die erstarrende Metallmasse erhält dieselben Konturen wie das verwendete Schaumstoffmodell.

Die Schaumstoffmodelle werden aus einem Schaumstoffblock durch Fräsen oder Schneiden herausgearbeitet oder durch Aufschäumen von expandierbarem Polystyrol in einer entsprechenden Form hergestellt. Es hat sich jedoch als nachteilig gezeigt, daß die Modelle eine poröse Oberfläche aufweisen, die durch die Porenstruktur des Schaumstoffs bedingt ist. Bei den üblicherweise durch Verschweißen von kugelförmigen Schaumstoffteilchen hergestellten Schaumstoffen treten zudem an der Oberfläche zwickelartige Hohlräume auf. Demgemäß weist auch das entsprechende Gußteil eine rauhe bzw. zwickelartig strukturierte Oberfläche auf.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, für das Vollformgießverfahren Polystyrolschaumstoffmodelle bereitzustellen, die eine glatte Oberfläche aufweisen und die Herstellung von Gußteilen mit glatter Oberfläche ermög­ lichen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man die Oberfläche des Polystyrol­ schaumstoffe durch Aufbringen einer dünnen Wachsschicht oder einer Kunst­ stoff-Folie oder Schaumstoff-Folie glättet.

Für das Verfahren geeignete Polystyrolschaumstoffmodelle weisen im allge­ meinen eine Dichte zwischen 15 und 40 g/cm³ auf. Ihre Herstellung erfolgt gemäß den Richtlinien VDI 3381 (Entwurf November 1978).

Zum Zwecke der Glättung der Oberfläche wird eine dünne Wachsschicht aufgetragen. Dazu wird das Modell mit einem durch Erwärmen flüssig gemach­ ten Wachs, insbesondere Hartwachs mit einem Schmelzbereich unterhalb der Erweichungstemperatur des Polystyrolschaumstoffs, z.B. Paraffinwachs, bestrichen, so daß die Hohlräume (Zwickel) ausgefüllt sind, und mit einem glatten Werkzeug entweder das noch weiche Wachs geglättet oder aber das erstarrte Wachs mit einem erwärmten Werkzeug geglättet. Dabei werden sämtliche Vertiefungen an der Oberfläche ausgefüllt.

Die Glättung der Oberfläche kann auch durch Aufbringen einer dünnen Kunststoff-Folie oder Schaumstoff-Folie, z.B. aus Polystyrol oder einem Polyolefin, wie Polyethylen oder Polypropylen, erfolgen, wobei die Folie entweder aufgeklebt wird oder aber durch Wärmeeinwirkung auf die Ober­ fläche geheftet wird. Die Dicke der Kunststoff-Folie beträgt etwa 0,05 bis 0,5 mm, beispielsweise 0,1 mm. Die Dicke der Schaumstoff-Folie be­ trägt in der Regel zwischen 1 und 3 mm, beispielsweise 2 mm. Durch die Dicke der Folie werden die Abmessungen des Gußformteils nur so gering­ fügig verändert, daß dies in der Regel ohne Bedeutung ist.

Zweckmäßig verwendet man Folien, denen man zuvor durch Tiefziehen bereits eine dem Modell entsprechende Form gegeben hat. Man kann auch vorteilhaft bei der Herstellung des Polystyrolschaumstoffmodells durch Aufschäumen von expandierbarem Polystyrol in einer Form vor dem Einbringen des expan­ dierbaren Polystyrols die Form mit der entsprechend geformten Folie auskleiden.

Das oberflächlich glatte Polystyrolschaumstoffmodell wird anschließend in an sich bekannter Weise mit einer mineralischen Schlichte versehen und in Formsand gesetzt. Beim Guß wird durch das flüssige Metall der Schaumstoff und seine Beschichtung verdampft. Das resultierende Gußteil weist eine dem Modell entsprechende Form und eine glatte Oberfläche auf.

Claims (1)

1. Verwendung von Polystyrolschaumstoff als verlorenes Modell bei der Herstellung von Metallgußteilen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche des Polystyrolschaumstoffs durch Aufbringen einer dünnen Wachsschicht oder einer Kunststoff-Folie oder Schaumstoff-Folie glättet.