DE3614098C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Ausrüstun
gen zum Beschichten von Erzeugnissen, genauer auf Detona
tionsanlagen zum Auftragen von Überzügen gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Eine solche Anlage ist aus der CH-PS 6 04 917 bekannt und
kann im Maschinenbau, Gerätebau, im Werk
zeug- und Vorrichtungsbau, Kraftfahrzeugbau zum Auftragen
von Schutzüberzügen auf die Oberflächen von metallischen
und keramischen Einzelteilen von Maschinen und Mechanis
men eingesetzt werden, die während des Betriebs intensiven
zerstörenden Einwirkungen (der Erosion, dem abrasiven
Verschleiß, der Korrosion) ausgesetzt sind. Mit Hilfe die
ser Anlage ist auch das Auftreten von elektrisch leiten
den und elektrisch isolierenden Überzügen möglich.
Die Qualität von mit Hilfe von Detonationsanlagen
aufgetragenen Überzügen hängt von der Betriebszuverlässig
keit dieser Anlagen ab. Im besonderen werden beim Auftre
ten von Störungen von der Art eines "Versagers" (Ausset
zer einer nächstfolgenden Gemischexplosion) im Überzug
solche Makrofehler wie Poren, Risse, Abschichtungen ge
bildet, weshalb das Problem der Vermeidung von "Versagern"
sehr aktuell ist.
Die zur Zeit bestehenden Konstruktionen von Detona
tionsanlagen besitzen gleichfalls eine relativ niedrige
Effektivität der Ausnutzung der Detonationsenergie des
Gasgemisches. Dies begrenzt die Möglichkeiten der Verwen
dung von grobdispersen Pulvern zum Auftragen von Überzü
gen.
Bei der bekannten Anlage ist die Zündkerze auf dem Weg des
hergestellten Explosionsgemisches in das Rohr in der Nähe
der Pulverzufuhr angeordnet. Bei der Explosion des Gemisches
gelangt daher Pulver auch auf die Kerze, was deren Funktionssicherheit
beeinträchtigt und deren häufige Reinigung erforderlich
macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Detonationsanlage
zum Auftragen von Überzügen auf Erzeugnisse
zu schaffen, bei der die Zündkerze so
angeordnet ist, daß eine Ver
stopfung der Funkenstrecke der Kerze durch das aufzu
stäubende pulverige Material vermieden wird, was die Ef
fektivität der Ausnutzung der Detonationsenergie des Ex
plosionsgemisches erhöht und die Entstehung von Betriebs
störungen der Anlage ausschließt.
Die Aufgabe wird durch eine Detonations
anlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorzugsweise ist die Vorrichtung zur Unterdruck
erzeugung in Gestalt eines Zylinders mit Kolben,
dessen unter dem Kolben befindlicher Hohlraum mit dem Umwegkanal
in Verbindung steht, und eines Elektromagneten
ausgeführt, dessen Anker mit dem Kolben starr verbun
den ist und dessen Wicklung mit einem Steuerkreis zur
Steuerung des Ventils in der Neutralgasleitung elektrisch
verbunden ist.
Für den Fall, daß die Detonationsanlage eine Düse
zum Anblasen der Mündungsfläche enthält, die mit der
Leitung für die Zufuhr von Neutralgas in Verbindung steht,
ist vorzugsweise die Vorrichtung zur Unterdruckerzeugung
in Form eines Ejektors ausgebildet, der in der Düse ange
ordnet und mit dem Hohlraum des Umwegkanals in Ver
bindung steht.
Die Detonationsanlage zum Auftragen von Überzügen,
ausgeführt gemäß der vorliegenden Erfindung bietet die
Möglichkeit, die Effektivität der Ausnutzung der Detona
tionsenergie des Explossionsgasgemisches zu erhöhen, die
maximale Teilchengröße der eingesetzten Pulver von aufzu
stäubenden Materialien zu vergrößern, Betriebsstörun
gen der Anlage auszuschließen und hierdurch die Qualität
der zu erzeugenden Überzüge zu steigern.
Im folgenden wird die Erfindung durch Beschrei
bung von konkreten Ausführungsbeispielen unter
Bezug auf Zeichnungen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Detonationsanla
ge zum Auftragen von Überzügen mit einer Vorrichtung zur
Unterdruckerzeugung in Gestalt eines Zylinders mit Kolben
und eines Elektromagneten;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform mit einer Vorrichtung zur Un
terdruckerzeugung in Form eines Ejektors.
Die erfindungsgemäße Detonationsanlage zum Auftragen
von Überzügen auf Erzeugnisse nach einer ersten Ausführungs
form enthält ein Rohr 1 (Fig. 1) mit einer Mündungsflä
che 2, sowie mit dem Rohr 1 in Verbindung stehend: einen Dosie
rer 3 eines aufzustäubenden pulverigen Materials, einen
Gasmischer 4 mit Ventilen 5, 6, 7, die jeweils in Leitun
gen 8, 9, 10 für die Zufuhr von Brennstoff, Neutralgas und eines
Oxydationsmittels angeordnet sind. Zur Anlage gehören fer
ner eine Zündkerze 11 zur Initiierung einer Explosion im
Rohr 1 und ein Steuerungsblock 12, der mit der Zündkerze 11,
den Ventilen 5, 6, 7 und dem Dosierer 3 elektrisch ver
bunden ist. Die Zündkerze 11 ist in einem Umwegkanal
13 angeordnet, der mit dem Hohlraum des Rohrs 1 in ei
nem Abstand von der Mündungsfläche 2, welcher 1/3 der
Länge des Rohrs 1 nicht übersteigt, in Verbindung steht.
Außerdem besitzt die Anlage eine Vorrichtung 14 zur Erzeugung
eines Unterdrucks im Umwegkanal 13, das in Form ei
nes Zylinders 15 mit einem Kolben 16 ausgeführt ist, der
mit dem Anker 17 eines Elektromagneten 18 starr verbunden
ist. Die Wicklung 19 des Elektromagneten 18 ist mit einem
Steuerkreis 20 zur Steuerung des Ventils 6 in der Neutral
gasleitung 9 elektrisch verbunden. Der Umwegkanal
13 steht mit dem unter dem Kolben befindlichen Hohlraum
21 des Zylinders 15 in Verbindung.
Vor der Mündungsfläche 2 des Rohrs 1 befindet sich
ein Erzeugnis 22 (beispielsweise eine Blockmatrize zur
Synthese von Diamanten).
In einer zweiten Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Detonationsanlage, die in Fig. 2 gezeigt ist, ist
die Vorrichtung zur Unterdruckerzeugung in Form eines Ejek
tors 23 ausgebildet, der in einer Düse 24 zum Anblasen
der Mündungsfläche 2 des Rohrs 1 angebracht ist. Die Dü
se 24 steht mit der Leitung 9 für die Zufuhr von Neutral
gas in Verbindung. Dabei ist der Ejektor 23 mit dem
Umwegkanal 13 in Verbindung gesetzt.
Das Arbeitsprinzip der erfindungsgemäßen Detonati
onsanlage zum Auftragen von Überzügen auf Erzeugnisse
besteht in folgendem.
Nach dem Einschalten des Steuerungsblocks 12 er
zeugt dieser elektrische Impulse unter deren Einwir
kung zuerst die Ventile 5, 7 geöffnet werden, die den
Zutritt von Brenngas und Oxydationsmittel in den Mi
scher 4 gewährleisten. Während der Füllung des Rohrs 1
mit dem Explosionsgemisch wird in dieses aus dem Dosie
rer 3 eine Portion des Pulves des aufzustäubenden Ma
terials eingeführt. Zum Zeitpunkt der vollständigen Fül
lung des Rohrs 1 mit dem brennbaren Gemisch befindet
sich die Pulverwolke, die ein schwebendes Gemisch der
Teilchen des aufzustäubenden Materials darstellt, in
einem Abstand von der Mündungsfläche 2, der größer als
1/3 der Länge des Rohrs 1 ist. Nach der Füllung des
Rohrs 1 mit dem Gemisch werden die Ventile 5 und 7 ge
schlossen, während das Ventil 6 geöffnet wird. Hierbei
verdrängt das Neutralgas das brennbare Gemisch aus dem
Hohlraum des Gasmischers 4 und aus der Leitung, die ihn mit
dem Rohr 1 verbindet. Im Augenblick, da das Ventil 6 an
spricht, wird der Wicklung 19 des Elektromagneten 18 eine
Speisespannung zugeführt. Infolge der Einziehung sei
nes Ankers 17 bewegt sich der Kolben 16 im Zylinder 15
und erzeugt einen Unterdruck in dem unter dem Kolben be
findlichen Hohlraum 21 und im Umwegkanal 13. Dadurch
wird das Einsaugen eines gewissen Teils des Explosions
gemisches aus dem Rohr 1 in den Umwegkanal 13 her
vorgerufen. Dann wird vom Steuerungsblock 12 aus ein
elektrischer Impuls der Zündkerze 11 zugeführt, und in
ihrer Funkenstrecke entsteht eine elektrische Entladung.
Da im Umwegkanal 13 das Explosionsgemisch vorhanden
ist, ruft die elektrische Entladung eine Entzündung des
selben hervor und initiiert eine Detonation des Gemisches
im Rohr 1. Dies führt dazu, daß im Rohr 1 ein Strom
von Detonationsprodukten gebildet wird, der durch die
Mündungsfläche 2 auf das Erzeugnis 22 ausfließt.
Durch den Strom der Detonationssprodukte werden auch
die Pulverteilchen des aufzustäubenden Materials be
schleunigt, die auf der Oberfläche des Erzeugnisses 22
eine Überzugsschicht bilden.
Nach dem Ausfluß des Stromes wird das Ventil 6 ge
schlossen. Hierbei wird die Speisespannung auch von der
Wicklung 19 des Elektromagneten 18 abgenommen. Sein An
ker 17 kehrt in die Ausgangsstellung zurück und bewirkt
die Bewegung des Kolbens 16, bei welcher die Verbren
nungsprodukte des Explosionsgemisches aus dem Umweg
kanal 13 verdrängt werden. Des weiteren wiederholt sich
der beschriebene Arbeitszyklus der Anlage.
Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform der Deto
nationsanlage zum Auftragen von Überzügen funktioniert
in ebensolcher Weise, aber mit dem einzigen Unterschied,
daß beim Einschalten (Öffnen) des Ventils 6 das Neutral
gas sowohl in den Gasmischer 4 als auch in die Düse 24
gelangt (mit dem Zweck, eine Schutzatmosphäre im Bereich
zwischen dem Erzeugnis 22 und der Mündungsfläche 2 zu
erzeugen). Dadurch, daß in der Düse 24 der Ejektor 23
angeordnet ist, wird ein Unterdruck im Umwegkanal
13, mit welchem der Ejektor 23 in Verbindung steht,
hervorgerufen. Dies führt zum Einsaugen des Explosions
gemisches aus dem Rohr 1 in den Umwegkanal 13, wo
die Zündkerze 11 angeordnet ist. Nach der Initiierung
einer Explosion durch die Entladung in der Funkenstrecke
der Zündkerze 11 wird das Ventil 6 geschlossen, und im
weiteren wiederholt sich der beschriebene Arbeitszyklus
der Anlage.
Das Vorhandensein des Umwegkanals 13 gestattet,
das Gelangen des Pulvers des aufzustäubenden Materials
in die Funkenstrecke der Zündkerze 11 auszuschließen,
wodurch ihre mögliche Verstopfung und die Entstehung von
Betriebsstörungen bei der Funktion der Anlage verhindert
werden; die Anordnung der Einführungsstelle des Umwegkanals
13 in einem Abstand von der Mündungsfläche
2, der kleiner als 1/3 der Länge des Rohrs 1 ist, ge
währleistet eine vollständigere Ausnutzung der Detona
tionsenergie des Explosionsgemisches. Dies ist dadurch
bedingt, daß bei der Initiierung einer Explosion des Ge
misches auf der Seite der Mündungsfläche 2 der Ausfluß
von Detonationsprodukten sofort im Augenblick der Initi
ierung der Explosion einsetzt (im Falle der Entzündung
des Gemisches auf der Seite des geschlossenen Endes des
Rohrs 1 pflanzt sich die Detonationswelle im Rohr 1 in
Richtung der Mündungsfläche 2 fort, dabei bewegt sich in
der entgegengesetzten Richtung eine Unterdruckwelle,
aus deren Ebene die Detonationsprodukte des Gemisches
ausströmen; im Zusammenhang mit diesem Mehrstufenprozeß
geht ein Teil der Energie der Detonationsprodukte in
Form von Wärme verloren, welche über die Wände
des Rohrs 1 abgeleitet wird). Die Fortpflanzung der De
tonationswelle in Richtung des geschlossenen Endes des
Rohrs 1 verhindert bei der erfindungsgemäßen Ausführung
der Anlage nicht, daß zugleich durch die Mündungsfläche
2 die Detonationsprodukte des Gemisches ausströmen, was
Wärmeverluste durch Wärmeabführung in die Rohrwände aus
schließt. Es ist auch anzumerken, daß bei einer optimalen
Orientierung des Prozesses der Auftragung von Überzügen
sich die Pulverwolke im Augenblick der Initiierung der
Explosion im Rohr in einem Abstand von der Mündungsflä
che befindet, der größer als 1/3 der Rohrlänge ist. Da
her wird bei der erfindungsgemäßen Ausführung der
Anlage das Einsaugen des Explosionsgemisches in den
Umwegkanal 13 aus dem Rohr 1 und das Gelangen des Pulvers
des aufzustäubenden Materials in diesen Kanal und in den
in der Nähe der Zündkerze liegenden Hohlraum ausgeschlossen. Dies
verhindert die Verstopfung der Kerze 11 und die Entste
hung von Störungen bei der Funktion der Anlage.
Die erfindungsgemäße Anlage zum Auftragen von Über
zügen erlaubt es auch, Überzüge aus grobdispersen (bis zu
80 µm) Pulvermaterialien aufzutragen, indem sie deren
hohe Qualität durch Vermeidung von Betriebsstörungen und
dank einer besseren Durchwärmung der Pulverteilchen im
Strom der Detonationsprodukte gewährleistet, und setzt
die Verluste der Detonationsenergie von Explosionsgemi
schen herab.
Claims (4)
1. Detonationsanlage zum Auftragen von Überzügen,
enthaltend:
- - ein Rohr (1) mit Mündungsfläche (2) und mit dem Rohr (1) in Verbindung stehend:
- - einen Dosierer (3) eines aufzustäubenden pulverigen Materials und
- - einen Mischer (4) mit
- - Ventilen (5, 7, 6) in Leitungen (8, 10, 9) für Brennstoff, Oxydationsmittel und Neutralgas,
- - einen Steuerungsblock (12) der mit den Ventilen (5, 6, 7) des Mischers (4) elektrisch verbunden ist, sowie
- - eine in einer Vorkammer angeordnete Zündkerze (11) zur Initiierung einer Explosion, wobei die Vorkammer durch eine Verbindungsleitung mit dem Hohlraum des Rohrs verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsleitung ein Umwegkanal (13) ist, der
in dem Hohlraum des Rohrs (1) in einem 1/3 der Länge des
Rohrs (1) nicht übersteigenden Abstand von dessen
Mündungsfläche (2) mündet und daß sie eine Vorrichtung
(14) zur Erzeugung eines Unterdrucks im Umwegkanal (13)
aufweist.
2. Detonationsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - die Vorrichtung (14) zur Unterdruckerzeugungin Gestalt
- - eines Zylinders (15) mit Kolben (16), dessen unter dem Kolben befindlicher Hohlraum (21) mit dem Umwegkanal (13) in Verbindung steht, und
- - eines Elektromagneten (18) ausgeführt ist, dessen Anker (17) mit dem Kolben (16) starr verbunden ist und dessen Wicklung (19) mit einem Steuerkreis (20) zur Steuerung des Ventils (6) in der Neutralgasleitung (9) elektrisch verbunden ist.
3. Detonationsanlage nach Anspruch 1 mit einer Düse (24) zum
Anblasen der Mündungsfläche (2), die mit der Leitung (9)
für die Zufuhr von Neutralgas in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Vorrichtung (14) zur Unterdruckerzeugung in Form eines Ejektors (23) ausgebildet ist, der in der Düse (24) angeordnet ist und mit dem Hohlraum des Umwegkanals (13) in Verbindung steht.
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