DE3613801A1 - Anordnung zur kuehlung von flaechen - Google Patents
Anordnung zur kuehlung von flaechenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur intensiven Küh
lung von Flächen. Die Notwendigkeit einer besonders intensiven Kühlung
ist beispielsweise gegeben bei solchen Flächen, die von leistungsstar
ken elektrischen Entladungen getroffen oder mit intensiven Korpuskular
strahlen beschossen werden. Es ist bekannt, die zu kühlende Fläche als
Wand eines von einem flüssigen Kühlmittel durchströmten Hohlraumes auszu
bilden; dabei wird die von dieser Wand durch die Kühlflüssigkeit maxi
mal abführbare Leistung durch die Bildung von Dampfblasen begrenzt.
Zu kühlende Flächen für die sich die Erfindung besonders eignet, sind
z.B. Träger für die Verdampfung von Materialien im Vakuum durch Elektro
nenbeschuss und die Kathodenzerstäubung von Targets durch Ionenbeschuss.
Da eine laminare Strömung des Kühlmediums für das Abführen grosser Wär
memengen bei hohen Leistungsdichten nicht geeignet ist, weil die von
der heissen Wand erwärmten Flüssigkeitsvolumina an dieser heissen Wand
verbleibend vorbeistreichen und dabei - insbesondere wenn die Wand eine
horizontale obere Begrenzung des Kühlhohlraumes darstellt, kaum ein Wär
metausch mit den kälteren Teilen der laminaren Flüssigkeitsströmung statt
findet, wurde schon vorgeschlagen, zwecks besserer Kühlwirkung eine turbu
lente Strömung zu verwirklichen, was z.B. durch Erhöhung des Druckes ge
schieht, wodurch sich eine höhere Strömungsgeschwindigkeit und damit Wir
belbildung ergibt. Der Grenzbereich von laminarer zu turbulenter Strömung
soll nach bisheriger Auffassung für grossflächige Wärmetauscher besonders
kühlwirksam sein (und wird deshalb z.B. im Kraftwerkbau angestrebt).
Doch für den vorliegenden Zweck vorliegender Erfindung ist diese bekannte
Massnahme nicht ausreichend.
Zur Erzeugung von Wirbeln muss die Strömung der Geometrie der zu kühlenden
Fläche und eventuell zusätzlich einer örtlich unterschiedlichen Belastung
angepasst werden, was durch längs und quer angeordnete Führungselemente
bewerkstelligt wird. Doch auch diese Führungselemente behindern die Strö
mung, insbesondere an Kanten und Ecken, was die Bildung von ausgedehnten
Dampfblasen begünstigt. Wenn diese Dampfblasen in Gebiete mit starker
Strömung hineinwachsen, können sie teilweise abgerissen werden, oft aber
wird die Flüssigkeitskühlung durch Dampfblasen völlig unterbunden. Ferner
vermindert Kalkansatz den Wärmeübergang in solch kritischen Bereichen und
erfordert häufige Reinigung. Es ist, wie gesagt, bekannt, dass Dampfblasen
durch hohe Strömungsgeschwindigkeit des Kühlmittels zwar von der heissen
Fläche abgerissen werden können, solange sie noch klein sind, wobei sie
in der kurzen Zeit, während welcher sie an der Wand haften, den Kontakt
mit dem Kühlmittel nur wenig beeinträchtigen. Dies ist aber nur durch
einen grossen Kühlmitteldurchfluss, d.h. eine entsprechend hohe Druck
differenz zwischen Kühlmittelein- und Auslass erreichbar. Bei der Verwen
dung von kalkhaltigem Kühlwasser ist zudem zu beachten, dass die untere
Grenze der erforderlichen Wassermenge pro Zeiteinheit durch die an Stellen ver
minderter Strömung auftretende maximale Temperatur gegeben ist, oberhalb
welcher das Ausfallen von Kalziumkarbonat stark zunimmt. Diese Temperatur
ist bekanntlich eine Funktion der Härte des Wassers.
Aufgrund der erwähnten Gegebenheiten ist die Belastung der Betriebskosten
durch einen hohen Kühlmittelverbrauch oft erheblich, und es ist eine Auf
gabe der vorliegenden Erfindung, diesen zu verringern. Auch aus ökologi
scher Sicht ist es erwünscht, die Aufgabe der Kühlung mit einem geringe
ren Kühlmittelverbrauch zu lösen.
Die Erfindungsaufgabe wird durch die im Patentanspruch angegebenen
Mittel gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Kühlhohlraum wenigstens
in dem Bereich der zu kühlenden Fläche, wo diese mit hoher Leistungsdichte
beaufschlagt wird, frei von Führungselementen sein muss. Denn jedes derarti
ge Element mindert die Strömungsgeschwindigkeit des Kühlmittels und zwar
besonders stark in den Kanten und Ecken der Führungselemente. Deren Ein
fluss könnte man zwar durch eine gut wärmeleitende Verbindungen mit der
Kühlfläche und durch sorgfältige Ausbildung des Wärmeüberganges reduzieren,
(indem die Vergrösserung der kühlenden Kontaktfläche die Minderung der Strö
mungsgeschwindigkeit teilweise kompensiert). Die Herstellkosten für eine
solche Lösung wären jedoch beträchtlich.
Die überraschend hohe Kühlwirkung bei der Anordnung gemäss Erfindung lässt
sich vermutlich damit erklären, dass beim Einlass des Kühlmittels mittels
Düse eine zum Abreissen der Dampfblasen erforderliche,genügend rasche
Strömung erzeugt wird, indem die Druckdifferenz des Kühlmittels zwischen
Ein- und Auslass fast verlustlos in kinetische Energie umgewandelt wird.
Ein grosser Querschnitt der Zu- und Abfuhrleitungen ist empfehlenswert, da
mit auch in diesen kein zu grosser Teil des zur Verfügung stehenden Druck
gefälles durch Bildung turbulenter Strömung verbraucht wird. Die erfindungs
gemässe Lösung lässt sich besonders gut bei kreisscheibenförmigen zu kühlen
den Flächen verwirklichen, wobei die Kühlmittelzuführung in den für die Küh
lung vorgesehenen Hohlraum tangential zur Innenwand desselben erfolgen kann.
Zum hohen Wirkungsgrad einer Kühlanordnung gemäss Erfindung trägt auch noch
bei, dass bei einer einmal von der Wand abgerissenen Dampfblase die Konden
sation an der flüssigen Phase in der Umgebung überwiegt, da keine weitere
Wärmezufuhr besteht und deshalb eine Neubildung von Dampf nicht möglich
ist, so dass die Dampfblase rasch in sich zusammen fällt. Die kleine Men
ge Permanentgase, welche im Wasser gelöst war und aus den zusammenfallenden
Blasen nicht wieder in Lösung geht, wird durch die auf das flüssige Kühl
mittel ausgeübte Zentrifugalkraft nach innen gedrückt. Auch dem Tiegelboden
entlang werden solche Gase aus demselben Grunde zur Mitte gedrängt, von wo
ein Absaugen durch das ausströmende Kühlmittel erfolgen kann.
Während also bei bekannten Kühlanordnungen gefordert wurde, die Wände des
kühlmitteldurchströmten Hohlraumes möglichst strukturiert auszubilden um
Wirbelbildung zu erzielen, ist es im Sinne der Erfindung günstiger, wenn
die Wände möglichst glatt sind. Denn so werden die Strömungsverluste klein
gehalten und die Geschwindigkeit des Kühlmittels bleibt bis zur Mitte hin
nahezu erhalten. Da das Quadrat der Geschwindigkeit die kinetische Energie
bestimmt, der Impuls hingegen für die Ablösung von Dampfblasen ent
scheidend ist, ist die hervorragende Wirkung bis zur Mitte der Kühlfläche
hin zu beobachten. Die Erhaltung des Drehimpulses wirkt zudem den Strö
mungsverlusten des Kühlmittels beim Uebergang zu immer kleineren Radien
entgegen, so dass eine Erhöhung der Rotationsfrequenz resultiert. Da
mit bleibt die Zentrifugalkraft K : mω2r bis zu sehr kleinen Radien
gross und damit auch die Kraft, welche das Kühlmittel an die zu kühlen
de Wand drückt,so dass die Wärmeabfuhr unabhängig von der Einbaulage
wird.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines einfachen Ausführungsbei
spieles näher erläutert.
Die anliegende
Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäss gekühl
ten Tiegel zur Verdampfung eines Materials mittels Elektronenstrahls.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie der Fig. 1.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht der mit 1 bezeichnete Tiegel
körper aus einer Grundplatte 2 und einem mit der Grundplatte verbundenen
Oberteil 3, die beide zusammen einen Hohlraum 4 bilden, der von einem
flüssigen Kühlmittel - gewöhnlich Wasser - durchströmt werden kann. Das
Kühlmittel wird über eine Rohrleitung 5 zu- und über eine von dieser umgebe
ne zentrale Rohrleitung 6 wieder abgeführt. Im Tiegel befindet sich das zu
schmelzende und zu verdampfende Gut 8, welches beim Betrieb durch einen
von einer nicht gezeichneten Elektronenkanone erzeugten energiereichen
Elektronenstrahls beschossen und dadurch erhitzt wird. Dabei wird auf
die verhältnismässig kleine Fläche 9 des Tiegelbodens eine sehr grosse
elektrische Leistung übertragen, die zum grössten Teil durch die Tiegel
wände durch Kühlung abgeführt werden muss, um ein Ueberhitzen und damit
Schmelzen des Tiegels zu vermeiden. Um das Kühlmittel im Sinne der vor
liegenden Erfindung an die besonders zu kühlende Unterseite 9 des Tiegel
bodens zu führen, ist ein Einsatz 10 vorgesehen, der auf einer ringför
migen Erhöhung 11 der Grundplatte aufliegend mit dieser verbunden ist,
wodurch ein Kühlmittelverteilerraum 13 gebildet wird. Der Ring 11 weist
mehrere in Form von Laval-Düsen ausgebildete Kanäle 14 (gezeichnet
sind zwei) auf, durch welche das Kühlmittel in den Hohlraum 4 einströmt.
Die Summe der Querschnitte aller Austrittsöffnungen der besagten Düsen
soll klein sein im Verhältnis zum Querschnitt des Kühlmittels in der Zu-
und Ableitung und im Verhältnis zum Durchmesser des zylindrischen Hohlrau
mes bzw. der Fläche des Tiegelbodens. Die Richtung der aus den Düsen 14 aus
tretenden Kühlmittelstrahlen sollte möglichst tangential zur Innenwand des
Hohlraumes verlaufen und in diesem Anwendungsbeispiel möglichst parallel
zur Unterseite des Tiegelbodens 9. Das Kühlmittel überstreicht dabei
ständig um die Achse 15 der Anordnung rotierend die zu kühlende Unter
seite des Tiegelbodens radial von aussen nach innen und wird über die zen
trale Rohrleitung 6 wieder abgeführt.
Der durch die Erfindung erzielte Fortschritt wird aus Messungen ersicht
lich, die an erfindungsgemäss ausgestalteten Elektronenstrahlverdampfern
durchgeführt wurden. Zu diesem Zweck wurde der Kupfertiegel des Ver
dampfers mit einem Elektronenstrahl von 10 kW Leistung beaufschlagt. Es
ergab sich dabei bei einer Temperatur von 11° C des zugeführten Kühl
wassers (4 l/min) eine Temperatur von 46° C des abgeführten Kühlwassers,
also insgesamt eine Temperaturerhöhung von 35° C. Bei einem konventionell
gekühlten Tiegel gleicher Grösse und bei gleicher Leistung des Elektronen
strahls waren dagegen mindestens 12 l Kühlwasser pro Minute erforderlich.
Die Einsparung an Kühlwasser betrug bei der erfindungsgemässen Anordnung
also zwei Drittel.
In einem anderen Beispielsfalle wurde das Kühlwasser, mit dem ein Target
in einer Kathodenzerstäubungsanlage, welche auf konventionelle Weise ge
kühlt wurde, um 7° C erwärmt, wenn die durch die Kathodenzerstäubung am
Target abgegebene Leistung 40 kW betrug. Trotz dieser geringen Erwärmung
trat jedoch bei dem Versuch, die Leistung zu erhöhen oberhalb der genann
ten Leistungsgrenze ein fortwährendes Stossen an den Wasserschläuchen auf
und zeitweise verbrannten sogar die Elastomerdichtungen, die zur Abdichtung
des Targets gegenüber den Kühlwasserkanälen vorgesehen waren. Nach Einbau
eines Kühlsystems gemäss Erfindung konnte die Kühlwassermenge von 67 l pro
Minute auf 19 l pro Minute reduziert werden und die Erwärmung betrug bei
der gleichen Leistung von 48 kW 35,5° C. Dabei konnte bei einer Ein
trittstemperatur des Kühlwassers von 13° die zugeführte Leistung sogar noch
erheblich über die genannte Grenze erhöht werden, ohne dass irgendwelche Be
triebsstörungen auftraten. In diesem Beispielsfalle zeigte sich also der
Fortschritt der Erfindung dadurch, dass eine wesentlich grössere Tempe
raturerhöhung des Kühlwassers und damit eine bessere Ausnutzung desselben
zugelassen werden konnte, ohne dass das Funktionieren der Einrichtung be
einträchtigt worden wäre.
Claims (1)
- Anordnung zur Kühlung von Flächen, wobei die zu kühlende Fläche als Teil der Wand eines von einem flüssigen Kühlmittel durchströmten, eine im wesentlichen zylindrische Mantelfläche aufweisenden Hohlraumes aus gebildet ist und eine Leitung zur Zuführung des Kühlmittels in der Nähe der Mantelfläche einmündet und eine weitere Leitung zur Abführung des Kühlmittels aus dem Hohlraum vorgesehen ist, dadurch ge kennzeichnet, dass die Mündung der Zuführungsleitung als Düse ausgebildet und so angeordnet ist, dass das Kühlmittel in den Hohlraum tangential zur Innenwand desselben eintritt und in Drehung um eine Achse versetzt wird und dass die Leitung zur Abführung des Kühl mittels bei der genannten Achse angeordnet ist.
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