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meldet hiemit
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"Verfahren zur Ver- und/oder Entriegelung von digitalen Signalen"
an.
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t Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ver- und/ oder Entriegelung
von digitalen Signalen.
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Bei großen Industrieanlagen ist oft aufgrund der Kompliziertheit der
Prozesse eine zentrale Steuerung erforderlich. Ebenso ist auch eine zentrale Steuerung
in Umspannwerken und Kraftwerken unbedingt notwendig, da durch die heutigen Größenordnungen
bei diesen Energieversorgungsanlagen eine dezentrale Steuerung nicht mehr koordiniert
werden könnte.
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Solche zentralen Steuerungen arbeiten heute meist auf digitaler Basis
und sind entweder in Transistortechnik oder mit integrierten Schaltkreisen aufgebaut.
In letzter Zeit findet auch die Mikroprozessortechnik Einzug bei den digitalen Steuerungen
für komplette und weitläufig vermaschte Anlagen.
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Vor der Inbetriebnahme der gesamten Anlage oder bei Revisionsarbeiten
isto-f-t eine Entriegelung einzelner Eingänge und/oder Ausgänge der digitalen Steuerung
erforderlich. Dies ist notwendig, um Teile der Steuerung zu überprüfen oder die
Funktion von Anlagenteilen zu testen.
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Bisher wurde so eine Ver- und/oder Entriegelung einzelner Gruppen
von Ein- und Ausgängen mit einem Zentralschalter auf der Frontplatte der Steuerung
durchgeführt. Jedoch ist eine komplette Entriegelung der einzelnen Gruppen oft nicht
wünschenswert, da diese auch untereinander verknüpft sind und dadurch ein Funktionsfehler
in einer anderen Gruppe auftreten kann. Eine teilweise Entriegelung der einzelnen
Gruppen kann bekannterweise nicht durchgeführt werden. Es ist aber möglich, Eingänge
und
Ausgänge bei einer Entriegelung mit Digitalsignalen zu beaufschlagen. Dies kann
aber nur äußerst kompliziert und zwar durch Betätigen von Printschaltern erfolgen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren zu schaffen,
mit welchem eine Ver- und/ oder Entriegelung der einzelnen Ein- und Ausgänge einer
digitalen Steuerung, insbesondere einer frei programmierbaren Steuerung auf einfache
Weise möglich ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß einem digitalen
Ver- und/oder Entriegelungsmodul, der ein Bestandteil einer frei programmierbaren
Steuerung ist, ein digitales Eingangssignal zugeführt wird, welches den Lstand eines
Schaltorgans in einer zu steuernden Anlage oder das ein Schaltorgan zu betätigende
Signal darstellt und daß mit einem Bedienungsschalter zwischen "verriegelt-" oder
"entriegelt"-Betrieb umschaltbar ist, wobei vorzugsweise beim "verriegelt"-Betrieb
das an einem Setzeingang anstehende digitale Signal auf High-Pegel ist und dabei
das Eingangssignal an den Ausgang des Ver- und/oder Entriegelungsmoduls durchgeschaltet
wird und daß beim "entriegelt"-Betrieb der Setzeingang entweder auf High- oder Low-Pegel
ist, wobei beim High-Pegel das Eingangssignal des Ver- und/oder Entriegelungsmoduls
an den Ausgang durchgeschaltet wird und beim Low-Pegel die Durchschaltung des Eingangssignales
blockiert wird und das Ausgangssignal des Ver- und/oder Entriegelungsmoduls wahlweise
auf High- oder Low-Pegel gesetzt wird. Dadurch ist es erstmals möglich, die Ein-
und/oder Ausgänge einer kompletten Steuerung zu ver- und/oder ent-
;riegeln,
wobei bei der Entriegelung entweder eineVerbindung einzelner Ein- und Ausgänge mit
der zu steuernden Anlage hergestellt werden kann oder die Eingänge der Steuerung
zur Simulation mit digitalen Signalen beaufschlagt werden können.
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Bei der Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht der Ver- und/oder Entriegelungsmodul aus einzelnen Programmteilen von denen
einer ein UND-Modul ist, dem das digitale Eingangssignal zuführbar ist und der den
Setzeingang aufweist und daß das am Setzeingang anstehende Signal einem NOT-Modul,
der dieses invertiert, zuführbar ist, wobei der Ausgang des NOT-Moduls mit einem
Eingang eines UND-Moduls verbunden ist, dessen Ausgang an einem Eingang eines ODER-Moduls
angeschlossen ist, an dem am zweiten Eingang das Ausgangssignal des UND-Moduls mit
dem Setzeingang ansteht, und daß der Ausgang des ODER-Moduls mit dem zweiten Eingang
des UND-Moduls verbunden ist. Es kann daher die Ver- und/oder Entriegelung der Ein-
und/oder Ausgänge der frei programmierbaren Steuerung ohne zusätzlicher Hardware
durchgeführt werden.
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An Hand des in Fig. 1 dargestellten Modulschaltbildes, welches den
Ver- und/oder Entriegelungsmodul zeigt und des aus Fig. 2 ersichtlichen Flußdiagramms
wird das erfindungsgemäße Verfahren noch näher erläutert.
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In Fig. 1 ist ein UND-Modul 1 mit zwei Eingängen 2,3 zu sehen, wobei
einem davon das Digitalsignal eines in der zu steuernden Anlage befindlichen Schalters
eingegeben wird. Am anderen, welcher einen Setzeingang 3 für den Ver- und/oder Entriegelungsmodul
darstellt, steht im Normalfall, also
bei "verriegelt"-Betrieb immer
ein logischer High-Pegel an. Der "verriegelt"-Betrieb wird am Bedienungspult der
Steuerung mit einem Schalter eingestellt und gilt für alle Ein- und Ausgänge der
frei programmierbaren Steuerung.
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Der Ausgang des UND-Moduls 1 ist mit einem zwei Eingänge 4,5 aufweisenden
ODER-Modul 6 verbunden.
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Das digitale Signal am Setzeingang 3 wird einem NOT-Modul 7 zugeführt,
der dieses invertiert.
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Der NOT-Modul 7 ist ausgangsseitig mit dem einen von zwei Eingängen
8,9 eines weiteren UND-Moduls 10 verbunden, dessen Ausgang 11 an dem Eingang 5 des
ODER-Moduls 6 angeschlossen ist. Der Eingang 9 des UND-Moduls 10 ist mit dem Ausgang
12 des ODER-Moduls 6 direkt verbunden. Der Ausgang 12 des ODER-Moduls 6 ist auch
gleichzeitig der Ausgang des Ver- und/oder Entriegelungsmoduls.
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Die einzelnen Module des oben beschriebenen Ver-und/oder Entriegelungsmoduls
können entweder Digitalbausteine sein oder einzelne Programmteile, die entsprechend
der Fig. verknüpft sind.
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Wenn Programmteile zur Realisierung herangezogen werden, so müssen
diese in folgender Reihenfolge abgearbeitet werden. Zuerst muß der Programmteil
des UND-Moduls 1, dann des NOT-Moduls 7, dann des zweiten UND-Moduls 10 und letztlich
des ODER-Moduls 6 durchlaufen werden.
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Das in Fig. 2 dargestellte Flußdiagramm zeigt den logischen Ablauf
bei "verriegelt" und "entriegelt"-Betrieb.
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Die einzelnen Befehlsschritte werden nachfolgend tabellarisch angeführt:
Befehlsschritt A Beginn des Programmdurchlaufes für die "Verriegelt"/"entriegelt"-
Steuerung B Auswahl zwischen "verriegelt"/"entriegelt"-Betrieb (erfolgt mit einem
Umschalter auf der Frontplatte der frei programmierbaren Steuerung) VR ... "verriegelt"-Betrieb
ER ... "entriegelt"-Betrieb C Setzeingang 3 wird auf High-Pegel gesetzt D das Digitalsignal
am Eingang 2 des Ver- und/oder Entriegelungsmoduls wird an dessen Ausgang 12 durchgeschaltet
E das Signal am Setzeingang 3 kann über ein an der frei programmierbaren Steuerung
angeschlossenes Eingabegerät entweder auf High-Pegel oder Low-Pegel gesetzt werden
F Verzweigungsstelle für das Signal am Setzeingang 3 H ... High-Pegel L ... I,ow-Pegel
G der Ausgang 12 des Ver- und/oder Ent-
Befehlsschritt riegelungsmodulskann
über ein an der frei programmierbaren Steuerung angeschlossenes Eingabegerät entweder
auf High-Pegel oder Low-Pegel gesetzt werden H Ende des Programmdurchlaufes Aus
dem Flußdiagramm ist ersichtlich, daß beim "verriegelt"-Betrieb der Setzeingang
3 des Ver-und/oder Entriegelungsmoduls, der an jedem Ein-und/oder Ausgang der frei
programmierbaren Steuerung angeordnet ist bzw. wirkt, immer auf logischen High-Pegel
ist, wodurch das Signal am Eingang 2 des Ver- und/oder Entriegelungsmoduls an den
Ausgang 12 durchgeschaltet wird. Beim "entriegelt"-Betrieb kann der Setzeingang
3 einzelner Ver-und/oder Entriegelungsmodule auf High-Pegel gelegt werden, wobei
wie beim "verriegelt"-Betrieb das Eingangssignal an den Ausgang 12 gelangt.
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Bei jenen Ver- und/oder Entriegelungsmodulen, bei denen eine Durchschaltung
des Eingangssignales an den Ausgang 12 nicht gewünscht wird, kann über ein externes
zusätzlich an die frei programmierbare Steuerung angeschlossenes Eingabegerät der
Setzeingang 3 mit einem Low-Pegel beaufschlagt werden. Dabei kann das Ausgangssignal
des ODER-Moduls 6 mit dem extern angeschlossenen Eingabegerät beliebig auf High-
oder Low-Pegel gesetzt werden, wodurch sich bei Durchlaufen des Programms für den
Ver- und/oder Entriegelungsmodul an dessen Ausgang 12 der Pegel am Ausgang 12 des
ODER-Moduls 6 einstellt.
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Wird der Ver- und/oder Entriegelungsmodul mit
Digitalbausteinen
aufgebaut, ist es notwendig, daß der Ausgang 12 des ODER-Moduls 6 hochohmig ist,
oder durch einen Widerstand direkt am Ausgang hochohmig abgeschlossen wird. Die
Beaufschlagung des Ausgangs 12 des ODER-Moduls 6 mit einem High-oder Low-Signal
erfolgt durch einen Schalter, der entweder mit Masse oder mit dem High-Pegel verbunden
wird und auf die Verbindung vom Ausgang 12 des ODER-ModuLs 6 zum einen Eingang 9
des UND-Moduls 10 wirkt.