DE3613099A1 - Verfahren zur waermeisolierung der zylinderwaende eines wassergekuehlten zylinderblocks einer hubkolben-brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur waermeisolierung der zylinderwaende eines wassergekuehlten zylinderblocks einer hubkolben-brennkraftmaschineInfo
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02B—INTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02F—CYLINDERS, PISTONS OR CASINGS, FOR COMBUSTION ENGINES; ARRANGEMENTS OF SEALINGS IN COMBUSTION ENGINES
- F02F1/00—Cylinders; Cylinder heads
- F02F1/004—Cylinder liners
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Wärme
isolierung der Zylinderwände eines wassergekühlten Zylinder
blocks einer Hubkolben-Brennkraftmaschine gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Brennkraftmaschinen mit Aufladung können häufig nicht bis
zu ihrer Leistungsgrenze aufgeladen werden, da mit steigen
dem Ladedruck der Zündzeitpunkt immer weiter zurückge
nommen, d.h. auf Frühzündung verstellt werden muß, um
einen klingelfreien Betrieb zu ermöglichen. Ab etwa 12°
Vorzündung kommt es jedoch zu Aussetzern, da die Ladung
nicht mehr einwandfrei verbrennt.
Eine Verringerung der Klopfempfindlichkeit kann bei ge
gebener Motorgeometrie (Verdichtung, Brennraumform etc.)
nur durch bessere Kraftstoffqualität, d.h. höhere Octan
zahl, oder durch niedrigere Kühlwassertemperaturen er
reicht werden. Ausschlaggebend ist dabei die Kühlwasser
temperatur im Zylinderkopf. Da aus Kostengründen im all
gemeinen ein gemeinsamer Kühlwasserkreislauf für den
Zylinderblock und den Zylinderkopf vorgesehen ist, be
wirkt eine Absenkung der Kühlwassertemperatur durch Er
höhung der Kühlwasser-Durchflußmenge nicht nur eine Ver
ringerung der Zylinderkopftemperatur, sondern auch eine
Absenkung der Temperatur des Zylinderblocks, insbesondere
dann, wenn das kalte Wasser zuerst in den Zylinderblock
eintritt. Dies hat zur Folge, daß die höher siedenden
Anteile im Kraftstoff an den Zylinderwänden kondensieren
und das Motoröl so stark verdünnen, daß es zu einem
Öldruckabfall und zu Motorschäden kommt. Die Ölver
dünnung und die Ölwaschung durch das Kondensat kann
bei kaltgefahrenen Brennkraftmaschinen zu Kolbenfressern
insbesondere in dem ersten, dem Wassereintritt benach
barten Zylinder führen.
Es ist bereits bekannt (DE-OS 34 08 490), die Zylinder
mit einer wärmedämmenden Isolierung zu umgeben. Diese
Isolierung besteht hierbei aus einem Wärmedämmstoff
aus keramischen Fasern in Form einer papierartigen
Lage, die auf die Außenwand einer Zylinderlaufbüchse
aufgebracht und durch eine Aluminiumfolie gegenüber dem
Wasserraum abgedichtet ist. Alternativ wird das Faser
material in eine Büchse aus Stahlblech eingefüllt, die
in den Zylinderblock eingegossen wird. Beide Verfahren
sind in der Praxis nicht zu verwirklichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, mit
dem auf äußerst einfache Weise eine gezielte Wärme
isolierung der Zylinderwände erreicht werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kenn
zeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erfindung verwendet das Prinzip der sogenannten Wirbel
sinterbeschichtung und ermöglicht es, bei dem fertig ge
gossenen Zylinderblock, gleichgültig ob mit oder ohne
Zylinderlaufbüchsen, durch entsprechende Aufheizung der
Zylinderwände eine derartige wärmeisolierende Beschich
tung auf den vom Kühlwasser umspülten Flächen der Zylin
derwände aufzubringen, daß die Temperatur der Zylinder
laufflächen trotz intensiver Kühlung des Zylinderkopfes
auf einem Wert gehalten wird, bei dem ein Kondensieren
der höhersiedenden Kraftstoffanteile mit seinen nach
teiligen Folgen nicht eintritt. Insbesondere kann mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren für jeden Zylinder eines
Mehrzylinderblocks auf einfache Weise eine unterschiedlich
dicke Wärmeisolierschicht vorgesehen werden, indem eine
unterschiedliche Aufheizung der Zylinderwände vorgenommen
wird, da die Dicke der Beschichtung unter anderem von
der Temperatur abhängig ist. Auf diese Weise ist es
möglich, bei einem in Längsrichtung von Kühlwasser
durchströmten Zylinderblock die Beschichtungsdicke der
jeweiligen Kühlwassertemperatur anzupassen, also für
den dem Kühlwassereintritt benachbarten Zylinder eine
dickere Beschichtung vorzusehen als für die in Strömungs
richtung folgenden Zylinder. Auf diese Weise wird eine
Vergleichmäßigung der Temperaturen der Zylinderlauffläche
erreicht.
Es ist auch möglich, die Dicke der Beschichtung über den
Umfang der Zylinderwände unterschiedlich auszuführen,
indem die Zylinderwände über ihren Umfang unterschied
lich aufgeheizt werden. Dies ist zum Beispiel dann von
Vorteil, wenn das Einströmen des kalten Kühlwassers auf
einer Seite der Zylinderwände erfolgt und diese Seite
dadurch stärker gekühlt würde als die andere Seite. Durch
die Vergleichmäßigung der Temperatur der Zylinderlauf
flächen über ihren Umfang wird der thermische Verzug der
Zylinder verringert. Schließlich können mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren die einzelnen Zylinderwände über
ihre Länge mit einer unterschiedlich dicken Beschichtung
versehen werden, indem eine entsprechend unterschiedliche
Aufheizung der Zylinderwände durchgeführt wird. So kann
es erwünscht sein, daß die Zylinderwände in ihrem an den
Zylinderkopf anschließenden Bereich im Betrieb eine höhere
Temperatur haben sollen, als in ihrem dem Kurbelgehäuse
benachbarten Bereich.
Die Aufheizung der Zylinderwände erfolgt vorzugsweise auf
induktivem Wege, da hierdurch auf einfache Weise eine ge
zielte und gesteuerte Aufheizung erreicht werden kann.
Als Kunststoffmaterial eignet sich beispielsweise ein
Epoxidharz, das in Pulverform in die Kühlwasserräume ein
geblasen wird und auf den vorzugsweise induktiv er
hitzten Außenflächen der Zylinderwände eine Beschichtung
bildet, deren Dicke von der Temperatur der Zylinderwände
abhängt und somit nach Belieben gesteuert werden kann.
Versuche haben ergeben, daß eine Schichtdicke von 0,3 mm
einen Anstieg der Temperatur der Zylinderlauffläche von
etwa 10°C erbringt. Die entsprechend verringerte Zylinder
kopftemperatur ergibt einen Zündwinkelgewinn von etwa 2°C.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen
beispielshalber beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Zylinderblocks in An
sicht von unten, und
Fig. 2 einen Schnitt entlang Linie 2-2 in Fig. 1.
Der in den Zeichungen dargestellte Zylinderblock weist
eine Außenwand 1 und eingegossene Zylinderlaufbüchsen
2, 3, 4 und 5 auf. Die Außenwände der Zylinderlaufbüchsen
begrenzen mit den Innenwänden 6 der Außenwand 1 einen
Kühlflüssigkeitsraum 7, dem durch eine Eintrittsöffnung 8
Kühlwasser zugeführt wird und aus dem das Kühlwasser
durch Öffnungen 9 im Deck 10 in den nicht dargestellten
Zylinderkopf strömen kann.
Die Zylinderlaufbüchsen 2, 3, 4 und 5 sind auf ihrer Außen
fläche mit einer wärmeisolierenden Beschichtung 11, 12, 13
bzw. 14 versehen, deren Dicke in den Zeichnungen aus
Gründen der Klarheit beträchtlich vergrößert darge
stellt ist. Tatsächlich beträgt die Schichtdicke nur
wenige Zehntel Millimeter.
Die wärmeisolierende Beschichtung wird dadurch aufge
bracht, daß die Zylinderlaufbüchsen 2-5 durch die ge
strichelt angedeuteten zylinderförmigen Induktionsheiz
elemente 15 erwärmt werden und daß durch die Eintritts
öffnung 8 ein aushärtbares, wärmeisolierendes Kunst
stoffmaterial in Staubform eingeblasen wird, das sich
auf den Außenflächen der erhitzten Zylinderlaufbüchsen
2-5 niederschlägt und aushärtet. Die Schichtdicke hängt
dabei von der Verweilzeit des Kunststoffes, also bei
einem durchlaufenden Verfahren von der Dauer der Zufüh
rung des Kunststoffes, und von der Temperatur ab. Durch
eine entsprechende Anordnung und Temperatursteuerung
der Induktionsheizelemente 15 läßt sich nun eine ge
zielte Beschichtung auf den einzelnen Zylinderlauf
büchsen erzielen, mit der jede gewünschte Temperatur
der Laufflächen der Zylinderlaufbüchsen erreicht werden
kann.
Durch die Längsdurchströmung des Hohlraumes 7 mit Kühl
wasser ergibt sich zwangsläufig, daß die erste Laufbüchse 2
stärker gekühlt wird als die folgenden. Dieser Umstand
läßt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren leicht
dadurch kompensieren, daß die Beschichtung der einzelnen
Laufbüchsen entsprechend dem Temperaturgratienten zwischen
dem ersten und dem letzten Zylinder unterschiedlich aus
geführt wird, also die Zylinderlaufbüchse 2 eine dickere
Beschichtung erhält als die letzte Zylinderlaufbüchse 5.
Zusätzlich läßt sich durch exzentrische Anordnung der
Induktionsheizelemente 15 eine unterschiedliche Beschich
tung über den Umfang der Laufbüchsen erreichen. Wie aus
Fig. 1 ersichtlich ist, ist die Dicke der Beschichtung
11 der Zylinderlaufbüchse 2 über den Umfang so gewählt,
daß sie in dem Bereich, der mehr oder weniger direkt von
dem durch die Eintrittsöffnung 8 einströmenden kalten
Wasser beaufschlagt wird, am größten ist und in den Be
reichen, in denen das Kühlwasser nicht mehr so kalt ist,
geringer ist. In entsprechender Weise sind die Dicken der
Beschichtungen 12, 13 und 14 der anderen Laufbüchsen 3, 4
und 5 in Übereinstimmung mit der Temperatur des Kühlwassers
an der betreffenden Stelle gewählt. Auf diese Weise ge
lingt eine Vergleichmäßigung der Temperatur der Lauf
flächen der Zylinderlaufbüchsen 2-5 sowohl über ihren
Umfang, wodurch die thermischen Verzüge verringert werden,
als auch untereinander, wodurch die thermischen Ver
hältnisse aller Zylinder im wesentlichen gleich sind.
Es ist auch möglich, die Beschichtung der Zylinderlauf
büchse über ihre Länge unterschiedlich auszuführen. So
ist in Fig. 2 dargestellt, daß die Beschichtung 11 der
Zylinderlaufbüchse 2 in ihrem oberen, dem Zylinderkopf
benachbarten Bereich am dünnsten ist und sich zum unteren
Ende hin kontinuierlich verdickt, um in dem dem Kurbel
gehäuse benachbarten Bereich eine dickere Wärmeisolierung
und eine entsprechend verringerte Kühlung durch das den
Hohlraum 7 durchströmende Kühlwasser zu erreichen.
Als Beschichtungsmaterial hat sich Epoxidharz als brauch
bar erwiesen, das in Pulverform durch die Eintritts
öffnung in den Hohlraum 7 eingeblasen wird und aus
diesem durch die Austrittsöffnungen 9 abgeführt wird.
Die Erfindung ist selbstverständlich auch für Zylinder
blöcke geeignet, die keine Laufbüchsen enthalten, sondern
bei denen die Zylinder einstückig mit dem übrigen Teil
des Zylinderblocks sind. Das erfindungsgemäße Ver
fahren wird bei einem derartigen Block auf die gleiche
Weise wie vorstehend beschrieben durchgeführt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Wärmeisolierung der Zylinderwände eines
wassergekühlten Zylinderblocks einer Hubkolben-Brenn
kraftmaschine, mit einem die Zylinderbohrungen um
fassenden Kühlmittelhohlraum, der einerseits von den
Zylinderwänden und andererseits von der Zylinderblock-
Außenwand begrenzt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinderwände auf eine bestimmte Temperatur
aufgeheizt werden und durch die Kühlmittel-Hohlräume
ein aushärtbarer Kunststoff in fließfähigem Zustand
hindurchgeführt wird, der an den beheizten Zylinder
wänden eine wärmeisolierende Beschichtung bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Zylinderwände zwecks Erzielung von
Beschichtungen unterschiedlicher Dicke auf unter
schiedliche Temperaturen aufgeheizt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zylinderwände über ihren Umfang
unterschiedlich aufgeheizt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zylinderwände über ihre
Länge unterschiedlich aufgeheizt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufheizung der Zylinderwände
auf induktivem Weg erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863613099 DE3613099A1 (de) | 1986-04-18 | 1986-04-18 | Verfahren zur waermeisolierung der zylinderwaende eines wassergekuehlten zylinderblocks einer hubkolben-brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863613099 DE3613099A1 (de) | 1986-04-18 | 1986-04-18 | Verfahren zur waermeisolierung der zylinderwaende eines wassergekuehlten zylinderblocks einer hubkolben-brennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3613099A1 true DE3613099A1 (de) | 1987-10-29 |
Family
ID=6298976
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863613099 Withdrawn DE3613099A1 (de) | 1986-04-18 | 1986-04-18 | Verfahren zur waermeisolierung der zylinderwaende eines wassergekuehlten zylinderblocks einer hubkolben-brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3613099A1 (de) |
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- 1986-04-18 DE DE19863613099 patent/DE3613099A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |