DE3608329A1 - Verwendung der menschlichen placenta fuer die humanmedizin - Google Patents

Verwendung der menschlichen placenta fuer die humanmedizin

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DE3608329A1
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Johannes Bunge
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BUNGE, JOHANNES, 6600 SAARBRUECKEN, DE
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/48Reproductive organs
    • A61K35/50Placenta; Placental stem cells; Amniotic fluid; Amnion; Amniotic stem cells
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N1/00Preservation of bodies of humans or animals, or parts thereof
    • A01N1/02Preservation of living parts

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Description

Die Erfindung betrifft die Verwertung der menschlichen Pla­ centa für die Humanmedizin. Bisher wurde die Placenta nach der Geburt vernichtet, in einzelnen Fällen bis auf einen geringen Teil, der der kommerziellen Herstellung von Hormon­ präparaten sowie speziellen Blutgewebe-Konzentraten, bei­ spielsweise Substanzen zur Behandlung der Bluterkrankheit Hämophilie A zugeführt wurde. Bekanntlich ist die Placenta eine Stätte der Hormonbildung, denn sie ist das Organ des Feten, das ihm bis nach der Geburt zur Atmung, zur Nahrungs­ aufnahme und zur Ausscheidung dient. Die Quelle der Stoffe ist das mütterliche Blut, das jedoch nicht mit dem kind­ lichen Kreislauf unmittelbar in Berührung kommt. Das Gewebe der Placenta gewährleistet als hochselektive Membran den Stoffaustausch.
Die Biotechnologie ist darüber hinaus auf dem Wege, das Reservoir der menschlichen Placenta für "maßgeschneiderte" Arzneistoffe zu nutzen (Neue Ärztliche, Oktober 1985). Die in der Placenta synthetisierten Eiweiskörper sind nicht nur für die einzelnen Organe (Blut, Muskel, Leber, Niere etc.) spezifisch, sondern darüber hinaus sogar nach Einzelwesen verschieden (individual-spezifisch) (Grosser D., Ortmann R., "Entwicklungsgeschichte des Menschen", 1966, Springer-Ver­ lag Berlin).
Andererseits stellt eine einschlägige Industrie für die Gefäßchirurgie künstliche Gefäßprothesen aus Kunststoff, sog. "Patches", ebenso zur Verfügung wie künstliche Haut­ implantate (IPC A 61 F 2). Die Verwendung künstlicher Ge­ fäß- und Hautimplantate kann nicht nur Abstoßungsreaktionen hervorrufen, was dazu zwingt, das Immunsystem des Körpers zur supprimieren. Es sind aber auch am Übergang von der relativ glatten Kunststoff-Innenwand einer künstlichen Ge­ fäßprothese zur Nahtstelle durch Turbulenzen im Blutstrom, einer hämodynamischen Störung, Mikrothomben zu befürchten, die zum erneuten Gefäßverschluß führen können. Die Chirurgie zielt daher - wann immer es die Umstände und die zur Ver­ fügung stehende Zeit es erlauben - die autologe Transplan­ tation mit biologischen Implantaten vor, z. B. mit der Vena saphena magna aus dem Oberschenkel. Für großflächige Verbrennungen wird auch Leichenhaut als Hautersatz verwendet. Abstoßungsreaktionen werden weitgehend unterdrückt, wenn als Implantationsverfahren die autologe Transplantation an­ gewendet wird.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, der Gefäß- und Hautchirurgie biologische. Im­ plantate zur Verfügung zu stellen, ohne daß es eines Ein­ griffes in einen lebenden Körper bedarf. Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die mensch­ liche Placenta als Ausgangsprodukt für die Gewinnung von Implantaten zu verwenden, indem die Placenta oder isolierte Teile davon cryotechnisch konserviert und in einem transport­ fähigen Gefäß verpackt bei einer Temperatur gelagert wird bzw. werden, bei der die Zellstruktur der Placenta oder ihre isolierten Teile erhalten bleibt. Diese Lehre beruht auf der naturgegebenen Feststellung, daß die Placenta Blut­ gefäße von ca. 18 km Länge enthält, in Zotten ausgefächert eine Gewebe-Oberfläche von 15 m2 aufweist und mit dem Amnion, der transparenten Wand der Fruchtblase, ein geeignetes Hauttransplantat liefert, das zum Decken von großflächigen Verbrennungen verwendet werden kann.
Der erfindungsgemäße Verwendungsvorschlag ist gewerblich verwertbar, indem die Placenta - nachdem sie wie üblich vom Geburtshelfer auf Vollständigkeit, abirrende Gefäße etc. und im Labor Nabelschnur sowie Gewebeproben untersucht wur­ den - im Labor entweder als Ganzes oder in abgelösten Tei­ len cryotechnisch konserviert, d.h. bei einer Temperatur von ca. -185°C (88 K) tiefgefroren und in geeigneten Ge­ fäßen verpackt. Für die Lagerung genügt eine Temperatur von ca. -80°C (185 K), bei der die Zellstruktur der Pla­ centa erhalten bleibt. Das Gleiche gilt für die herausge­ lösten Teile, die Gefäße und das Amnion.
Durch die Erfindung werden unverbrauchte, jugendliche Ge­ fäße mit elastischem Wandaufbau zur Verfügung gestellt, wobei sich insbesondere die kräftigen Nabelvenen und -ar­ terien für die Gefäßchirurgie eignen. Von den Gefäßen kann eine längere Funktionsfähigkeit erwartet werden als bei Verwendung der körpereigenen Vena saphena magna. Auch hämo­ dynamisch dürften weniger Störungen erwartet werden.
Die gewerbliche Verwertbarkeit der erfindungsgemäßen Ver­ wendung der menschlichen Placenta kann organisatorisch so weit gehen, daß auf Elternwunsch oder aufgrund behördlicher Vorschriften die Placenta eines Neugeborenen oder isolierte Teile davon unter entsprechender Identifikation zentral oder dezentral gelagert werden, um für das Neugeborene auf Lebenszeit individual-spezifisches Biomaterial bereitzu­ halten, dessen Lagerstätte auf einer Kennkarte verzeichnet ist. Dies ist eine Frage der Schaffung eines entsprechenden Transports-, Lagerungs- und Kommunikationssystems.

Claims (1)

  1. Die Verwendung der menschlichen Placenta als Ausgangsprodukt für die Gewinnung von Implantaten für die Gefäß- und Haut­ chirurgie, indem die Placenta oder isolierte Teile davon cryotechnisch konserviert und in einem transportfähigen Ge­ fäß verpackt bei einer Temperatur gelagert wird bzw. werden, bei der die Zellstruktur der Placenta oder ihrer isolierten Teile erhalten bleibt.
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