DE3605466A1 - Geschlossener gasturbinen-prozess im zweistoffverfahren - Google Patents
Geschlossener gasturbinen-prozess im zweistoffverfahrenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01K—STEAM ENGINE PLANTS; STEAM ACCUMULATORS; ENGINE PLANTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; ENGINES USING SPECIAL WORKING FLUIDS OR CYCLES
- F01K21/00—Steam engine plants not otherwise provided for
- F01K21/04—Steam engine plants not otherwise provided for using mixtures of steam and gas; Plants generating or heating steam by bringing water or steam into direct contact with hot gas
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen geschlossenen
Gasturbinen-Prozeß im Zweistoffverfahren, welcher mit
festen, flüssigen bzw. gasförmigen Brennstoffen oder einer
Wärmequelle indirekt beheizt wird.
Der Gasturbinen-Prozeß und vorzugsweise der geschlossene
Prozeß braucht nicht näher beschrieben zu werden, denn
er ist bekannt und somit Stand der Technik. Zur Steigerung
des thermischen Wirkungsgrades sind verschiedene Sonderfor
men des Prozesses entwickelt worden. So gibt es den soge
nannten Teilgeschlossenen-Prozeß, zwei Beispiele sind
unter DP 21 38 739 sowie DP 21 54 197 beschrieben in bei
den wird mit der Einspritzung von Wasser versucht, den
thermischen Wirkungsgrad zu erhöhen. Bei weiteren Versu
chen wurde im Zweistoff-Verfahren Quecksilberdampf mit
600°C in einer Quecksilber-Turbine von 25 atü auf 0,5 atü
und anschließend Wasserdampf mit 280°C von 60 auf 2 atü
entspannt. Ein weiteres Verfahren ist auf der Basis Diphe
nyloxid-Wasserdampf bekannt.
In einem weiteren Prozeß wird durch einen Drucktransfor
mator von Koenemann Wasserdampf von niedrigem Druck
durch bestimmte Stoffe absorbiert; durch die freiwerdende
Kondensationswärme erhitzt sich die Lösung und kann in ei
nem Wärmetauscher Dampf höherer Spannung erzeugen. Weiter
sei noch auf den Kalina-Prozeß hingewiesen, bei welchem
als Arbeitsmedium ein Gemisch von Ammoniak und Wasser ein
gesetzt wird, wobei aber die Stabilität bei bestimmten
Temperaturen angezweifelt werden darf.
Alle diese Prozeß-Vorschläge konnten sich wegen mehr
oder weniger großer Mängel nicht durchsetzen. Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines geschlos
senen Gasturbinen-Prozesses im Zweistoff-Verfahren, wel
cher mit höherem thermischen Wirkungsgrad arbeitet, dies
auch bei kleineren Anlagen.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß von einem Verdichter
Inertgas wie z. B. N 2 oder CO2, vorzugsweise aber Edelgas
wie z. B. Xenon in einem Kreisprozeß verdichtet und in ei
nem Gaserhitzer indirekt erhitzt und anschließend in ei
ner ersten Garturbinenstufe entspannt wird, die entspannten
aber noch energiereichen Abgase einem Druckfusionator zuge
führt werden, in dem sie mit einem Arbeitsmedium z. B. Was
ser, einem Frigen oder einem anderen stabilen Medium, wel
ches vorgewärmt sein kann oder mit dessen Dampf fusionieren,
wobei das Arbeitsmedium verdampft und überhitzt oder dessen
Dampf überhitzt wird und das Gemisch einer zweiten Gastur
binenstufe zur Entspannung zugeführt wird, das Abgasgemisch
der zweiten Gasturbinenstufe einem Kondensator zugeführt
wird, wobei durch die Kondensation gleichzeitig wieder eine
Stofftrennung herbeigeführt und das Gas dem Verdichter so
wie Arbeitsmedium einem Flüssigkeitssammler und über eine
Pumpe dem Vorwärmer oder Verdampfer zugeführt wird.
Der erfindungsgemäße Prozeß hat gegenüber anderen Prozes
sen den Vorteil, daß er weitgehend ohne Wärmetauscher
zwischen zwei Gasströmen auskommt und damit schon eine bes
sere Wärmeausnutzung gegeben ist. Der besondere Vorteil be
steht aber darin, daß bei der Fusionierung das Volumen des
Arbeitsmittelgemischs bedeutend größer wird, so daß die Ar
beitsleistung der zweiten Turbinenstufe, ohne eine Vergrö
ßerung der Anlage, größer wird, die spezifische Leistung
des erfindungsgemäßen Zweistoff-Prozesses also größer ist
als bei bekannten geschlossenen Gasturbinen-Prozessen.
Auch der nachgeschaltete Rückkühler sowie der Kondensa
tor können kleiner dimensioniert werden, so daß der Ein
satz von Kühlmitteln erheblich reduziert werden kann und
man in den meisten Fällen mit Luft als Kühlmittel auskommt,
was auch den Einsatz in beweglichen Vorrichtungen z. B. Lo
komotiven besser ermöglicht.
Der Einsatz von Edelgasen ist aus verschiedenen Gründen
vorteilhaft, denn Edelgase gehen keine chemischen Verbin
dungen ein, was für die Werkstoffwahl von Bedeutung sein
kann. Es können Legierungen verwendet werden, die bei ho
her Temperatur in Luft nicht in Betracht kommen; die spe
zifische Wärmekapazität z. B. von Xenon ist ca. 20 mal grö
ßer als bei Luft. Beim Beispiel Helium: Die Dichte ist
7 mal kleiner als bei Luft und trotzdem ergeben sich we
gen des größeren Gefälles und der höheren zulässigen
Strömungsgeschwindigkeit in der Beschaufelung kleinere
Strömungsquerschnitte. Trotz allem ist Helium das schwie
rigste Medium, da es die Eigenschaft hat, durch die klein
sten Undichtheiten durchzudringen, also müssen unter ande
rem besondere Konstruktionen für die Abdichtungen der Wel
lenstoffbüchsen und für die Ausführung der Heißgasleitungen
gefunden werden. Die Einsatzmöglichkeit ist für jedes der
Edelgase von Fall zu Fall verschieden, es kommt auf die
Größenordnung der Anlage an. Bei einem normalen, geschlos
senen Prozeß ist der Anfangsdruck vor dem Verdichter meist
höher als Atmosphärendruck gewählt. Dadurch lassen sich,
infolge des kleineren spezifischen Volumens, wesentlich
größere Massen an der Energieumsetzung beteiligen. Im dar
gestellten Prozeß im Zweistoffverfahren ist dies aber nicht
vorteilhaft, da im Vorkühler und Kondensator zuviel Rest
wärme des Arbeitsmediums abgeführt werden muß, andererseits
kann aber die durchzusetzende Masse durch schwerere Gase er
höht werden, was auch höhere Energieumsetzung ergibt.
Die Aussage führt zu der These: Um so kleiner die Anlage
um so schwerer sollte das Gas sein.
Zur Steuerung des Prozesses sind 2 Möglichkeiten gegeben:
Einmal die langsam wirkende Reduzierung der Brennstoff
menge, sowie die schnellwirkende Möglichkeit über ein
Steuerventil und eine Steuerstichleitung, wobei sich
schon die kleinste Temperaturveränderung zwischen Ver
dichter und erster Turbinenstufe schnell reduzierend aus
wirkt. Bei größeren Anlagen ist die Möglichkeit gegeben
zur vollkommenen Ausnutzung des Wärmegefälles, auch der
Kondensationswärme, im Vorkühler sowie dem Kondensator
einen ORC-Prozeß mit dem für diese Verhältnisse erfor
derlichen Arbeitsmedium nachzuschalten und somit eine drit
te Turbinenstufe anzuordnen, hierbei müssen technische und
wirtschaftliche Aspekte gegeneinander abgewogen werden.
Auch ist bei größeren Anlagen eine Mehrstufigkeit des Ver
dichters gegebenenfalls mit Zwischenkühlung möglich, wobei
man sich aber auf die Apsekte des vorher Gesagten beziehen
muß.
Geschlossener Zweistoff-Gasturbinen-Prozeß mit einer ersten,
normalen Turbinenstufe, sowie getrennten Medien mit ver
schiedenen Siedpunkten, wobei ein Medium Inertgas, vor
zugsweise Edelgas mit noch hoher Temperatur in einem Fu
sionator mit einem höher siedenden Medium oder dessen Dampf
vereinigt und das Gemisch in einer zweiten Turbinenstufe
entspannt wird, was zur zusätzlichen Energieabgabe führt.
Fig. 1 zeigt ein Fließschema des Prozesses, wobei alle in
der Figurenbeschreibung enthaltenen Merkmale als erfindungs
wesentlich angesehen werden. Es bedeuten im einzelnen:
- 31 Verdichter
32 Druckleitung
33 Steuerventil
34 Gaserhitzer
35 Heißgasdruckleitung
36 erste Turbinenstufe
37 entspanntes Gas(leitung)
38 Fusionator
39 Gasgemischdruckleitung
40 zweite Turbinenstufe
41 Generator
42 Anwurfmotor
43 Abgasleitung
44 Vorkühler
45 Kondensator
46 Frischluftleitung
47 Gastrenner
48 Flüssigkeitssammler
49 erwärmte Verbrennungsluft
50 Pumpe
51 Flüssigkeitsdruckleitung
52 Vorwärmer oder Verdampfer
53 Brennstoffzufuhr
54 Abgas
55 Steuerstichleitung
56 Gasleitung zum Verdichter
57 Entstauber
58 Zuleitung zum Fusionator
Claims (9)
1. Geschlossener Gasturbinen-Prozeß im Zweistoffverfah
ren, welcher mit festen, flüssigen oder gasförmigen
Brennstoffen oder einer anderen Wärmequelle indirekt
beheizt wird, dadurch gekennzeich
net, daß
- a) von einem Verdichter Inertgas wie N2 oder CO2, vorzugsweise aber Edelgas wie z. B. Xenon in ei nem Kreisprozeß verdichtet und in einem Gaser hitzer indirekt erhitzt und anschließend in ei ner ersten Gasturbinenstufe entspannt wird,
- b) die entspannten aber noch energiereichen Ab gase einem Druckfusionator zugeführt werden, in dem sie mit einem Arbeitsmedium z. B. Wasser, einem Frigen oder einem anderen, stabilen Medium, welches vorgewärmt sein kann oder mit dessen Dampf fusionieren, wobei das Arbeitsmedium ver dampft und überhitzt oder dessen Dampf über hitzt wird und das Gemisch einer zweiten Gas turbinenstufe zur Entspannung zugeführt wird,
- c) das Abgasgemisch der zweiten Gasturbinenstufe einem Kondensator zugeführt wird, wobei durch die Kondensation gleichzeitig wieder eine Stoff trennung herbeigeführt und das Gas dem Verdichter sowie das Arbeitsmedium einem Flüssigkeitssammler und über eine Pumpe dem Vorwärmer oder Verdampfer zugeführt wird.
2. Nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Kondensator mit Luft gekühlt und diese
dem Brenner als Verbrennungsluft zugeführt wird.
3. Nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Kondensator
ein luftgekühlter Zwischenkühler angeordnet ist und
auch diese Luft dem Brenner zugeführt wird.
4. Nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß Kondensator und Zwi
schenkühler mit Wasser gekühlt werden.
5. Nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vorwärmer bzw. Ver
dampfer dem Gaserhitzer nachgeschaltet ist, so daß die
Abgase voll genutzt werden.
6. Nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdampfer eine
eigene Wärmequelle hat.
7. Nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß an Stelle des Vorküh
lers sowie als Kühlung für den Kondensator ein ORC-Pro
zeß mit einem bekannten Frigen oder Ammoniak als Ar
beitsmedium als dritte Turbinenstufe vorgesehen wird.
8. Nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Druckgasleitung
zwischen Verdichter und Gaserhitzer ein Steuerventil ein
gebaut wird, durch welches Druck abgebaut und somit eine
Feinsteuerung der Anlage ermöglicht wird.
9. Nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß ein mehrstufiger Ver
dichter auch mit Zwischenkühlung eingesetzt werden
kann.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863605466 DE3605466A1 (de) | 1986-02-20 | 1986-02-20 | Geschlossener gasturbinen-prozess im zweistoffverfahren |
DE19863619661 DE3619661A1 (de) | 1986-02-20 | 1986-06-11 | Offener gasturbinen-prozess im zweistoffverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863605466 DE3605466A1 (de) | 1986-02-20 | 1986-02-20 | Geschlossener gasturbinen-prozess im zweistoffverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3605466A1 true DE3605466A1 (de) | 1987-08-27 |
Family
ID=6294561
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863605466 Withdrawn DE3605466A1 (de) | 1986-02-20 | 1986-02-20 | Geschlossener gasturbinen-prozess im zweistoffverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3605466A1 (de) |
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1986
- 1986-02-20 DE DE19863605466 patent/DE3605466A1/de not_active Withdrawn
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