DE3604986A1 - Einrichtung zur verhinderung von sauerstoffmangelschaeden - Google Patents
Einrichtung zur verhinderung von sauerstoffmangelschaedenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verhinderung
von Sauerstoffmangelschäden und zur Behebung von Atmungs
störungen.
Sauerstoffmangel führt beim Gesunden zu einer deutlichen
Atemsteigerung. Bei Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut
unter einen kritischen Wert treten mit anhaltendem Sauer
stoffmangel schwerwiegende Wirkungen auf, beispielsweise
Stoffwechselstörungen durch Anfall von Milchsäure, Durch
säuerung des Gewebes, Zellschädigung; besonders gefährdet
sind Gehirn und Herz. Gehirnstörungen können neuromuskulä
re Koordinationsstörungen, die Abnahme der Urteilskraft,
Sehstörungen, Schweißausbrüche, Kollaps und Bewußtlosig
keit, Hirndrucksteigerung, Krampfanfälle und Verlust von
Hirngewebe zur Folge haben. Bei den Herzstörungen wäre
auf ventrikuläre Extrasystolen, Kammerflimmern, cor pulmo
nale (Rechtsherzbelastung) und Veränderung der Lungenge
fäßwände hinzuweisen.
Sauerstoffmangelzustände sind häufig Folgen von Atemstö
rungen. Mangelhafter Atemantrieb durch Störung der Regula
tionssysteme im Zentralnervensystem äußert sich oftmals
nur unter Ruhebedingungen. So können bekanntermaßen Atem
störungen bei Frühgeburtlichkeit infolge unreifer
Hirnstrukturen sowie frühkindliche Atmungsstörungen Ursa
che des sogenannten "plötzlichen Säuglingstods" (SIDS =
Sudden Infant Death Syndrome) in den ersten Lebensmona
ten sein. Gefährlich sind dabei oft nicht erkannte lang
fristige Sauerstoffmangelzustände im Schlaf mit patholo
gischem Ausbleiben einer Atemsteigerung, so daß Schäden
im zentralen und autonomen Nervensysteme sowie am Herz-
Lungen-System entstehen können.
Der Einsatz von Beatmungsgeräten zur vorübergehenden Be
handlung von Atmungsstörungen ist bekannt. Bekannt ist
auch die Elektrostimulation der Zwerchfellnerven zur
künstlichen Auslösung von Atmungsbewegungen. Ebenfalls
bekannt ist die medikamentöse Behandlung derartiger Stö
rungen. Im Zusammenhang mit der Therapie von Atmungsstö
rungen bei Frühgeborenen ist die Sauerstofftherapie, z.
B. das Sauerstoffzelt, häufig angewendet worden. Die be
kannte Sauerstofftherapie bei Frühgeborenen kann jedoch
zur Erblindung und zu Schäden an der Lunge mit Gasaus
tauschstörungen führen.
Sofern zentral-atemgestörte Patienten mit Hilfe von Be
atmungsgeräten künstlich beatmet werden, wird zwar der
dringend lebensnotwendige Gasaustausch aufrechterhalten,
doch Therapiemaßnahmen zur Wiederherstellung der Spontan
atmung sind unzureichend. Bei der Anwendung von länger
dauernder künstlicher Beatmung ist bekannt, daß Patienten
die Fähigkeit zur Spontanatmung zumindest vorübergehend
verlieren können.
Bei der Elektrostimulation der Zwerchfellnerven wurden
irreversible Schädigungen der Nerven und häufig unkoor
dinierte Atmungsbewegungen beobachtet, so daß zur Ver
meidung von Atemwegsblockaden ein Luftröhrenschnitt
nötig ist.
Die medikamentöse Therapie bringt häufig keinen oder nur
vorübergehenden Erfolg und kann zu Abhängigkeit und zu
einschneidenden Störungen des Schlafverhaltens führen.
Die beschriebenen Behandlungsmethoden haben oft den Nach
teil, daß der Patient verlernt, selbständig zu atmen, weil
die Atemreflexe nicht trainiert werden. Auch die Reifung
des Atmungssystems, die bei Frühgeborenen häufig noch nicht
genügend vorangeschritten ist, wird nicht gefördert.
In Ermangelung geeigneter Therapieansätze beschränkt man
sich bislang auf den Einsatz von Apnoe-Monitoren, vor al
lem als Heimgeräte für Säuglinge, die vom plötzlichen
Säuglingstod (SIDS) bedroht sind. Sie erzeugen bei Atem
unterbrechungen einen sichtbaren oder hörbaren Alarm, der
den Schläfer letztlich weckt. Nachteilig ist, daß mit die
ser ausschließlichen Rettungswirkung weder der gefährli
che chronische Sauerstoffmangel behoben noch die Reifung
des Atemreflexes unterstützt wird.
Wegen der aufgezeigten Gefahren und Nebenwirkungen der
bisherigen Therapiemöglichkeiten werden in der Regel nur
schwere Atemstörungen behandelt. Die nichtbehandelten
Atemstörungen können allerdings andererseits zu schweren
Erkrankungen führen (z. B. SIDS, s.o.).
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ein
richtung zu schaffen, die es ermöglicht, Atmungsstörungen
zu erkennen, den Blutsauerstoffgehalt unverzüglich aufzu
bessern und gleichzeitig längerfristig die Atemreflexe zu
trainieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentan
spruch 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind
in Unteransprüchen gekennzeichnet.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ist es möglich, At
mungsstörungen zu erkennen und zudem sowohl eine schnelle
Aufbesserung des Blutsauerstoffgehalts zu erreichen als
auch die Atemreflexe zu trainieren. Ein langfristiger
Therapieerfolg kann beispielsweise durch Bahnung des zen
tralen kohlendioxidgesteuerten Chemoreflexes erreicht wer
den. Mit Unterstützung durch die Einrichtung lernt der Or
ganismus, aus dem circulus vitiosus seiner pathologischen
Atmung auszubrechen und langfristig therapieunabhängig zu
werden.
Die Vorrichtung eignet sich zur Anwendung beim Atemnotsyn
drom des Frühgeborenen, im Bereich der Neonatologie zum
Training der z. B. durch perinatale Hypoxien bedingten
Störungen des Zentralnervensystems mit Ateminsuffizienz,
zur Prophylaxe des SIDS bei Abfall des Blutsauerstoffge
halts im Schlaf während des ersten Lebensjahrs, zum Ein
satz bei Beatmungspatienten, z. B. in der Entwöhnungspha
se, beim Schlaf-Apnoe-Syndrom des Erwachsenen sowie im Be
reich der Neurochirurgie bei passageren zentralen Atem
störungen nach Operationen und Traumen.
Die erfindungsgemäße Einrichtung mißt wenigstens eine,
mit der Atmung oder der Sauerstoffversorgung des Gewebes
verbundene physiologische Größe und veranlaßt bei Über
oder Unterschreitung von Grenzwerten therapeutische Maß
nahmen. Überwacht werden beispielsweise die Atemfrequenz,
die Atemtiefe, die Herz- oder Pulsfrequenz, der Sauerstoff-
oder Kohlendioxidgehalt des Bluts. Die bei Sauerstoffman
gel zu beobachtenden Symptome wie Schweißsekretion oder
veränderter Hirndruck können weitere wichtige Meßgrößen
liefern.
Welche Kombination von Meßgeräten zur Erfassung physiolo
gischer Größen für den jeweiligen Patienten am besten ge
eignet ist, wird bei einer genauen Voruntersuchung des
Patienten festgelegt. Es werden vorzugsweise diejenigen
Parameterkombinationen genutzt, die das Krankheitsbild
am deutlichsten signalisieren und am sichersten, möglichst
auch mit geringer Schlafstörung, meßbar sind. Die Vorun
tersuchung des Patienten kann ergeben, daß es genügt, die
Herzfrequenz auf pathologische Einbrüche, z. B. Bradykardien als
Zeichen überlanger Atempausen, hin zu verfolgen. Andere Pa
tienten haben Bradykardien ohne Zusammenhang mit Atempau
sen. Fehlalarme können dann durch Überwachung zusätzlicher
Meßgrößen, z. B. der Atemfrequenz, unterbunden werden. Für
jede Größe werden bei Über- oder Unterschreitung indivi
dueller Grenzwerte Voralarme erzeugt, die nach außen
nicht weiter in Erscheinung treten müssen, deren geeigne
te logische Verknüpfung aber ein therapieauslösendes Er
eignis darstellt. Aus den von der Atmung beeinflußten
physiologischen Größen ergeben sich viele Verknüpfungs
möglichkeiten der individuellen Voralarme zum therapie
auslösenden Ereignis. Auswahl der Überwachungsgrößen und
Verknüpfungsart ihrer Voralarme werden dem Patienten und
seinem Krankheitsbild angepaßt mit dem Ziel hohen Thera
pieerfolgs und minimaler falsch-positiver wie falsch-nega
tiver therapieauslösender Ereignisse. Bewährt hat sich
beispielsweise bei Säuglingen mit Schlaf-Apnoe-Syndrom
die simultane Überwachung der Herzfrequenz und des trans
kutan gemessenen Sauerstoffpartialdrucks im Blut, wenn je
der Voralarm bereits die Therapiemaßnahmen auslöst.
Um sofort eine Aufbesserung des Blutsauerstoffgehalts zu
erreichen, wird bei therapieauslösendem Ereignis zunächst
das Atemzentrum angeregt oder bei Atemstillstand "ge
weckt", ohne im allgemeinen den Patienten zu wecken. Für
diese "Atemweckaktion" kommen vorzugsweise unspezifische
Sinnesreize in Frage, wie Licht-, Schall-, Geruchs- oder
in der Haut erfaßbare Reize, womit die bei mechanischer
Beatmung entstehende Atemhemmung vermieden wird. Auch kön
nen gleichzeitig oder zeitverschoben verschiedenartige
Atemweckreize ausgelöst werden. Besonders günstig ist es,
das Gesicht des Patienten kurzzeitig mit Atemgas anzubla
sen, welches vorteilhaft eine erhöhte Sauerstoffkonzen
tration enthalten kann. Ein Luftzug, z. B. im Nasen-Mund-
Bereich, reizt den Trigeminus, dessen Nervenaktivität die
Grundaktivität des Atmungszentrums im Sinne eines verbes
serten Atemantriebs beeinflußt. Der von einem Atemweck
reiz ausgelöste Atemzug ist effektiver, wenn Atemgas mit
erhöhter Sauerstoffkonzentration angeboten wird. Kurzzei
tig kann Sauerstoff auch direkt in die Nase eingeleitet
werden, wobei trotz ausreichender Oxygenierung Frühgebo
rene normalerweise keine Sauerstoffschädigung mehr erlei
den.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeich
nungen in beispielhafter Ausführungsform näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den apparativen Aufbau des erfin
dungsgemäßen Therapiesystems zur Behebung von
Atmungsstörungen und zur Aufbesserung des Blut
sauerstoffgehalts,
Fig. 2 den zeitlichen Ablauf der unspezifischen Atem
weckreizung und der spezifischen Atemreizung,
und
Fig. 3 die zeitkorrelierte Wiedergabe von physiologi
schen Meßgrößen, insbesondere der Atmungsakti
vität, bei einem unter Atmungsstörungen leidenden
Neugeborenen.
Gemäß Fig. 1 mißt das erfindungsgemäße Gerät über Senso
ren 1, die auf der Haut des Patienten 5 angebracht sind,
physiologische Größen, die mit der Atmung oder der Sauer
stoffversorgung des Gewebes verbunden sind. Überwacht wer
den durch entsprechende Meßgeräte 2 beispielsweise die
Atemfrequenz, die Atemtiefe, die Herzfrequenz, die Puls
frequenz oder der Sauerstoff- oder Kohlendioxidgehalt
des Bluts. Auch die Schweißsekretion oder der Hirndruck
können wichtige Meßgrößen sein.
Die Meßgeräte 2 sind mit einstellbaren Alarmeinrichtungen
versehen, so daß zunächst intern Alarm ausgelöst wird, so
fern der Meßwert den oberen Alarmgrenzwert überschreitet
oder den unteren Alarmgrenzwert unterschreitet.
Die von den Meßgeräten 2 festgestellten Alarme sind "Vor
alarme" und führen nur in bestimmten Sonderfällen zu the
rapieauslösenden Maßnahmen. Welche Kombination von Meßge
räten 2 für einen bestimmten Patienten am besten geeignet
ist, wird, wie bereits erwähnt, bei einer genauen Vorun
tersuchung des Patienten festgelegt.
Von den Meßgeräten 2 werden die Alarmsignale weitergelei
tet an eine Alarmverknüpfungseinrichtung 3, mit deren Hil
fe die individuellen Voralarme - wie bereits oben erläu
tert - zu einem therapieauslösenden Ereignis verknüpft
werden. Die Alarmverknüpfungseinrichtung 3 betätigt mit
ihren Ausgangssignalen Schalteinrichtungen 4.1 und 4.2.
Über die Schalteinrichtung 4.1 wird der Teil einer Ak
tionsfolge 8 (vgl. Fig. 2) gesteuert, der einem unspezi
fischen Atemweckreiz 8.1 entspricht. Der unspezifische
Atemweckreiz 8.1 kann aus verschiedenen Sinnesreizen be
stehen, so beispielsweise aus Licht-, Schall-, Bewegungs-, Geruchs-
oder durch die Haut empfindbaren Reizen wie Anblasen,
Kitzeln oder Wärme-/Kälteeinwirkung.
In der Nähe des Kopfs 5.1 des Patienten 5 sind mehrere
Reizeinrichtungen 6.1 bis 6.3 angebracht, über die dem
Patienten 5 der unspezifische Atemweckreiz 8.1 zugeführt
wird. Als Reizeinrichtungen 6 sind beispielsweise Glüh
birnen, Blitzlampen, Lautsprecher, Schläuche mit ausströ
mender Luft o. ä. geeignet.
Der unspezifische Atemweckreiz 8.1 kann aus einer Kombi
nation mehrerer Sinnesreize bestehen, so beispielsweise
aus einem Lichtreiz und einem Schallreiz. Die verschie
denen Sinnesreize können gleichzeitig oder gegeneinander
zeitversetzt an den Patienten 5 abgegeben werden. Die
Dauer des unspezifischen Atemweckreizes beträgt etwa 0,2
bis 5 Sekunden, vorzugsweise 0,5 bis 2 Sekunden. Über
die Schalteinrichtung 4.2 wird dem Patienten ein weite
rer Teil der Aktionsfolge 8, nämlich der spezifische
Atemreiz 8.3 zugeführt. Während der Dauer des spezifi
schen Atemreizes 8.3 wird der Patient 5 mit einem spe
ziellen Atemgasgemisch 7.1, das im Vergleich zu norma
ler Umgebungsluft erhöhte Konzentration(en) von Kohlen
dioxid und/oder Sauerstoff oder andere geeignete Stoffe
enthält, mittels eines Schlauchs 7.2 im Nasen-Mund-Be
reich angeblasen. Die Dauer des spezifischen Atemreizes
8.3 beträgt etwa 0,2 bis 5 Sekunden, vorzugsweise 0,5
bis 2,0 Sekunden.
Die Dauer der Pause 8.2 zwischen dem unspezifischen
Atemweckreiz 8.1 und dem spezifischen Atemreiz 8.3
innerhalb einer einzigen Aktionsfolge 8 beträgt 0,2
bis 5 Sekunden, vorzugsweise 0,3 bis 0,8 Sekunden.
Bei Atmungsstörungen mit mangelhaftem CO2-Atmungsantrieb
ist trotz erhöhter Wasserstoffionenkonzentration keine
Atemsteigerung zu beobachten. Der hier
für zuständige zentrale Chemoreflex kann jedoch mit
spezifischen Atemreizen, z. B. durch Zumischen von
Kohlendioxid zum Atemgas mit vorzugsweise gleichzeitig
erhöhter Sauerstoffkonzentration, trainiert werden.
Damit wird die Chemoempfindlichkeit im zentralen Nerven
system gebannt. Besonders geeignet ist es beispielsweise,
wenn der Patient ein Gasgemisch mit etwa 2% Kohlendioxid
und 40 bis 98% Sauerstoff neben Stickstoff einatmet und
wenn kurz vor oder gleichzeitig mit dem Angebot des
Atemgasstroms ein unspezifischer Atemweckreiz, wie z. B.
ein Lichtblitz, ausgelöst wird, da er den Atemantrieb fördert.
Die Dauer der Pause 9 zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Aktionsfolgen 8 beträgt 2 bis 30 Sekunden, vorzugsweise
5 bis 15 Sekunden.
Der zeitliche Ablauf einer Aktionsfolge 8, bestehend aus
der unspezifischen Atemweckreizung 8.1 und der spezifi
schen Atemreizung 8.3 einschließlich der Pause 8.2 zwi
schen beiden Reizen, sowie der Pause 9 zwischen zwei auf
einanderfolgenden Aktionsfolgen 8, ist in Fig. 2 ausführ
lich dargestellt.
Bei ungenügender Verbesserung der Atmung, insbesondere
nicht ausreichender Sauerstoffaufbesserung, wird die Ak
tionsfolge 8 aus Atemweckreiz 8.1 und gegebenenfalls spe
zifischem Atemreiz 8.3 wiederholt, jedoch frühestens ab
gebrochen, wenn der therapieauslösende Alarm aufgehoben
ist.
Die Fig. 3 gibt den zeitlichen Verlauf verschiedener ge
messener physiologischer Größen wieder. Die beiden obe
ren Signalverläufe (a) und (b) veranschaulichen die tho
rakalen bzw. abdominalen Atembewegungen. Die Signalver
läufe (c) und (d) zeigen die Werte
von transkutan gemessenem Sauerstoff- bzw. Kohlendioxid
partialdruck (tcpO2 bzw. tcpCO2 ). Die Kurve (e) ent
spricht dem EKG bzw. dem Verlauf der Herzfrequenz. Das
Diagramm (f) gibt die durch das erfindungsgemäße Gerät
ausgelöste Aktionsfolge wieder, wobei im zeitlichen Ab
stand von ca. 10 Sekunden insgesamt vier Aktionsfolgen
mit einem vorausgehenden unspezifischen Atemweckreiz und
einem nach kurzer Pause folgenden spezifischen Atemreiz
ausgelöst werden. Ersichtlicherweise führen die beiden
ersten Aktionsfolgen (Stimuli) noch zu keiner erwünsch
ten Reaktion insbesondere bei den unbefriedigenden Atem
bewegungen im abdominalen Bereich. Mit der dritten Ak
tionsfolge jedoch werden die Atmungsaktivitäten stark an
geregt, um anschließend in den Normalzustand überzugehen.
Gleichzeitig steigt der tcpO2-Wert auf einen normalen
Plateauwert an.
In Weiterbildung der Erfindung ist das Gerät mit einer
Einrichtung ausgerüstet, die bei andauerndem mangelhaften
Therapieerfolg die Aktionsfolge 8 automatisch so abändert
und den individuellen Krankheitsbedingungen des Patienten
anpaßt, daß die Atmung verbessert wird. Zur Beurteilung
des tatsächlich erreichten oder auch langfristig zu er
wartenden Therapieerfolgs im Hinblick auf ausreichenden
Blutsauerstoffgehalt und selbständige Atmung können auch
zusätzliche physiologische Meßgrößen ausgewertet werden,
die nicht notwendigerweise zur Erzeugung des therapieaus
lösenden Alarms überwacht werden. Beispielsweise kann der
aktuelle Blutsauerstoffgehalt eine adäquate Alarmgröße
sein, während der z.B. mit zeitlicher Verzögerung gemes
sene Blutkohlendioxidgehalt prognostisch signifikant für
den zu erwartenden Therapieerfolg sein kann.
Claims (12)
1. Einrichtung zur Verhinderung von Sauerstoffmangel
schäden und zur Behebung von Atmungsstörungen,
gekennzeichnet durch
- - eine Vorrichtung zur raschen Aufbesserung des Blut sauerstoffgehalts und zur Trainierung des Atemreflexes durch Erzeugung wiederholbarer Aktionsfolgen (8) ein stellbarer Dauer, die durch Pausen (9) vorgebbarer Länge getrennt sind, wobei die Aktionsfolgen (8) die Zuführung von Atemgasströmen (7.1) zur Aufbesserung des Sauerstoffgehalts im Blut und/oder unspezifische Atemweckreize (8.1) und/oder spezifische Atemreize (8.3) mit Wirkung auf die atemsteuernden Zentren des Nervensystems umfassen, und durch
- - Meßgeräte (2) zur Erfassung physiologischer Größen, die bei Über- oder Unterschreitung vorgebbarer Grenzwerte der gemessenen Größen die Aktionsfolgen (8) automatisch auslösen und nach Rückkehr auf normale Meßwerte wieder unterbrechen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die physiologischen
Größen, die bei Über- oder Unterschreitung von Grenz
werten zur Auslösung der Aktionsfolgen (8) führen,
eine oder mehrere der Meßgrößen wie Atemfrequenz,
Atemzugvolumen, Herz- oder Pulsfrequenz, Sauerstoff
sättigung oder Sauerstoff- oder Kohlendioxid-Partial
druck des Bluts und/oder andere mit der Atmung oder
der Sauerstoffversorgung des Gewebes in Verbindung
stehende Größen sind.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die physiologischen Größen nach Über- oder Unterschrei
tung von Grenzwerten entweder einzeln oder in vorgeb
barer Verknüpfung miteinander zur Auslösung der Ak
tionsfolgen (8) führen und daß dieselbe oder eine an
dere Verknüpfung bei Rückkehr auf normale Meßwerte zur
Unterbrechung der Aktionsfolgen (8) führt.
4. Einrichung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die unspezifischen
Atemweckreize (8.1) Sinnesreize sind wie Licht-,
Schall-, Bewegungs-, Geruchs- oder durch die Haut
empfindbare Reize, wie Anblasen, Kitzeln oder Wärme-/
Kälteeinwirkung, und daß die spezifischen Atemreize
(8.3) im Vergleich zu normaler Umgebungsluft erhöhte
Konzentrationen von CO2 und/oder O2 enthalten oder
daß das Gasgemisch zum Anblasen des Patienten andere
geeignete Stoffe enthält.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Atemgas (7.1) im Ver
gleich zu normaler Umgebungsluft eine erhöhte Sauerstoff
konzentration zur Aufbesserung des Sauerstoffgehalts im
Blut aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Aktionsfolge (8) minde
stens einen unspezifischen Atemweckreiz (8.1) aufweist.
7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Aktions
folge (8) nach einem ersten unspezifischen Atemweckreiz
(8.1) und einer Pause (8.2) einen spezifischen Atemreiz
(8.3) enthält.
8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dau
er der Einzelaktionen (8.1 und 8.3) und die Dauer der Pau
sen (8.2) innerhalb einer einzelnen Aktionsfolge (8) 0,2
bis 5 Sekunden, vorzugsweise 0,5 bis 2 Sekunden, betra
gen.
9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Pause (9) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Aktionsfol
gen (8) 2 bis 30 Sekunden, insbesondere 5 bis 15 Sekun
den, beträgt.
10. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Meßgrö
ßen, die zur Auslösung von Aktionsfolgen (8) führen, auf
nichtinvasive Weise gemessen werden, z. B. durch auf der
Haut des Patienten angebrachte Sensoren (1).
11. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auf
besserung des Sauerstoffgehalts im Blut durch fortlaufen
de Messung kontrolliert wird und daß Mittel vorgesehen
sind, die bei ausbleibender hinreichender Sauerstoffauf
besserung eine oder mehrere der folgenden Änderungen der
Reize bewirken:
- - Umschaltung der Art eines unspezifischen Atemweckreizes (8.1), z. B. Umschaltung von Lichtreiz auf Anblasen,
- - Änderung, im allgemeinen Erhöhung, des Sauerstoffgehalts im Atemgas (7.1) eines spezifischen Atemreizes (8.3),
- - Änderung, im allgemeinen Erhöhung, des Kohlendioxidge halts im Atemgas (7.1) eines spezifischen Atemreizes (8.3),
- - Änderung der Länge eines spezifischen Atemreizes (8.3), beispielsweise Verlängerung eines spezifischen Atemrei zes (8.3) mit erhöhtem Sauerstoffgehalt.
12. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
- - Mittel zur Erfassung der Häufigkeit der Atemstörungen, die zur Auslösung von Reizen geführt haben, über einen wählbaren gleitenden Überwachungszeit raum, und durch
- - Mittel, die bei Überschreitung eines wählbaren Schwel lenwerts der Häufigkeit der genannten Atemstörungen ei ne oder mehrere der folgenden Änderungen der Reize be wirken:
- - Änderung, im allgemeinen Erhöhung, des Kohlendioxid gehalts im Atemgas (7.1) eines spezifischen Atem reizes,
- - Änderung der Länge von spezifischen Atemreizen (8.3), beispielsweise Verlängerung eines spezifischen Atem reizes (8.3) mit erhöhtem Kohlendioxidgehalt,
- - Änderung des Sauerstoffgehalts im Atemgas (7.1) ei nes spezifischen Atemreizes (8.3),
- - Änderung der Pausendauer (9) zwischen wiederholten Aktionsfolgen (8).
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