DE3603433C2 - - Google Patents
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- DE3603433C2 DE3603433C2 DE19863603433 DE3603433A DE3603433C2 DE 3603433 C2 DE3603433 C2 DE 3603433C2 DE 19863603433 DE19863603433 DE 19863603433 DE 3603433 A DE3603433 A DE 3603433A DE 3603433 C2 DE3603433 C2 DE 3603433C2
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- C04B28/02—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
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- E04C2/16—Building elements of relatively thin form for the construction of parts of buildings, e.g. sheet materials, slabs, or panels characterised by specified materials of wood, fibres, chips, vegetable stems, or the like; of plastics; of foamed products of fibres, chips, vegetable stems, or the like
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Description
In der Praxis werden im großen Ausmaß Schalldämmplatten auf Basis von
Mineralfasern, Bindemitteln und zusätzlich meist Füllstoffen, Bandschutzmitteln
und Hydrophobierungsmitteln hergestellt. Als Bindemittel
dient dabei vorwiegend Stärke, die in Mengen von bis zu etwa 15%, bezogen
auf die Mineralfasern, eingesetzt wird. Als Füllstoffe werden meist
feinteilige Tone, z. B. Kaolin, eingesetzt und als Mineralfasern dienen
Steinwolle und/oder Glasfasern, die meist Längen von 5 bis 50 mm und eine
Dicke von etwa 1,7 bis 3,3 dtex haben. Der Anteil an Füllstoffen kann dabei
in weiten Grenzen variiert werden und liegt häufig im Bereich von 10
bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Mineralfasern. Die Schalldämmplatten weisen
meist eine Dicke von etwa 1 bis 3 cm auf. Ein Nachteil dieser bekannten
Schalldämmplatten ist ihre Feuchtigkeitsempfindlichkeit horizontal aufgehängte
Platten biegen sich in feuchtwarmer Atmosphäre durch, so daß sie
beispielsweise nicht in Hallenbädern, Molkereien und Brauereien eingesetzt
werden können. Durch Rückseitenbeschichtung bzw. -imprägnierung
kann man diese Platten nur graduell verbessern, und diese Nachbehandlung
bedeutet einen zusätzlichen Aufwand, vor allem auch von Energie.
Gemäß der DD-PS 83 315 hat man auch schon Schalldämmplatten
hergestellt, indem man mineralische Fasern mit Zement oder Gips sowie
einer Polyvinylacetat-Dispersion unter Zusatz einer Bitumenemulsion gebunden
hat. Ein Zusatz von Bitumenemulsion ist dabei im Hinblick auf ein
Verhindern von Ausblühungen erforderlich, führt aber zu Verfärbungen und
die erhaltenen Produkte zeigen vergleichsweise hohe Raumgewichte, niedrige
Festigkeiten und geringe Formstabilität in der Wärme.
Nach dem Verfahren der US-PS 37 79 862 werden flexible Mineralfaser-
Platten hergestellt, indem man bei der Bereitung der wäßrigen Aufschlämmung
der Mineralfasern eine wäßrige Dispersion eines anionischen, selbstvernetzenden
Polyacrylats sowie eine Aluminiumhydroxid-Suspension und
einen sythetischen anionischen Polyelektrolyten zusetzt, wonach die
Platte unter Entwässerung gebildet wird. Bei diesem etwas umständlichen
Verfahren erhält man jedoch Platten, die nicht selbsttragend und nicht
feuchtigkeitsfest sind.
Nach dem Verfahren der DE-OS 25 45 728 werden Dämmplatten hergestellt,
indem man Perlit und Steinwolle mit einer Polymerdisperion auf Basis
eines Copolymerisates aus Butylacrylat, Acrylnitril und Acrylsäure unter
Zusatz eines Faseraufschlußmittels auf Basis einer wäßrigen Lösung eines
carboxylgruppenhaltigen Polyacrylesters bindet. Dabei erhält man jedoch
Dämmplatten, die zwar eine sehr gute Wärmedämmung ergeben, deren Druckfestigkeit
und Biegezugfestigkeit jedoch zu wünschen übrig lassen. Aufgrund
der in Beispiel 1 der DE-OS 25 45 728 angegebenen Biegefestigkeit
der Dämmplatte kann abgeschätzt werden, daß als Bindemittel ein Copolymerisat
eingesetzt wurde, dessen Glastemperatur unter -20°C liegt.
Schließlich ist es aus der EP-OS 1 23 234 (O. Z. 36 475) bekannt, Schalldämmplatten
auf Basis von mineralischen Fasern und thermoplastischen
Bindemitteln herzustellen, die gegebenenfalls zusätzlich Füllstoffe,
Brandschutzmittel und Hydrophobierungsmittel enthalten, und die als
Bindemittel 4 bis 20%, bezogen auf die mineralischen Fasern, an Polymerisaten
eines Glastemperaturbereichs von 30 bis 80°C aus 60 bis 100%
ihres Gewichts 1 bis 4 C-Atome im Alkoholrest ausweisenden (Meth)acrylaten
und 0 bis 40% ihres Gewichts Acrylnitril und/oder Styrol enthalten.
Bei der Herstellung dieser Schalldämmplatten können z. B. Salze mehrwertiger
Metalle als Fällungsmittel für die Poly(meth)acrylat-Dispersion
eingesetzt werden. Die Herstellung dieser bekannten Schalldämmplatten ist
besonders energiesparend, da dabei das Wasser wesentlich leichter durch
Verdampfen beim Trocknen abgeführt werden kann, als wenn Bindemittel auf
Basis von Stärke eingesetzt werden. Die Festigkeit der so hergestellten
Wärmedämmplatten in feuchtem Zustand sowie die Verrottungsfestigkeit dieser
Leichtbauplatten läßt jedoch noch etwas zu wünschen übrig.
Es wurde nun gefunden, daß Leichtbauplatten mit schalldämmenden Eigenschaften
auf Basis von mineralischen Fasern und als Bindemittel 6 bis
15%, bezogen auf das Gewicht der mineralischen Fasern, an Polymerisaten
eines Glastemperaturbereichs von 50 bis 90°C aus 60 bis 100% ihres Gewichts
1 bis 4 C-Atome im Alkoholrest aufweisenden (Meth)acrylaten und 0
bis 40% ihres Gewichts Acrylnitril und/oder Styrol, zusätzlich gegebenenfalls
mineralische Füllstoffe, Brandschutzmittel und Hydrophobierungsmittel
enthalten, besonders feucht- und verrottungsfest sind, wenn
sie einen zusätzlichen Gehalt von 5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die mineralischen
Fasern, an Zement sowie 0 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die
mineralischen Fasern, Melamin-Formaldehyd-Polykondensate eines molaren
Verhältnisses von Melamin zu Formaldehyd von 1 : 1,2 bis 1 : 3 und eine Verdünnbarkeit
mit Wasser von höchstens 1 : 10 enthalten.
Die neuen Leichtbauplatten können in an sich üblicher Weise durch Behandeln
der Mineralfasern mit einer anionischen Dispersion eines Polymerisats
eines Glastemperaturbereichs von 50 bis 90°C aus 1 bis 4 C-Atomen im
Alkoholrest aufweisenden (Meth)acrylaten und 0 bis 40% seines Gewichts
Acrylnitril und/oder Styrol und einem Fällungsmittel in wäßriger Suspension,
Abtrennen der wäßrigen Phase unter Blattbildung und Trocknen hergestellt
werden. Bei einer weiteren Ausführungsform des Herstellungsverfahrens
können die Mineralfasern und die mineralischen Füllstoffe, die
gegebenenfalls in körniger Form vorliegen, nach der Blattbildung mit
einer wäßrigen anionischen Dispersion des Polymerisats behandelt und das
so gebundene flächige Gebilde dann getrocknet werden. Für die Herstellung
der Leichtbauplatten können die üblichen Mineralfasern, z. B. Steinwolle,
Basaltwolle und/oder Glasfasern mit Faserlängen von meist 0,2 bis 8, insbesondere
von 0,5 bis 5 cm, und Dicken von etwa 1,7 bis 3,3 dtex eingesetzt
werden. Derartige Mineralfasern werden bei der Herstellung der
Leichtbauplatten meist in geschlichtetem Zustand eingesetzt, wobei als
Schlichtemittel häufig Mineralöle, synthetische Polymere, wie besonders
Polyacrylat-Dispersionen sowie Polyacrylsäuren, eingesetzt sind. Ein Teil
der Mineralfasern, im allgemeinen bis zu 20% der Fasern, können durch
organische Fasern, wie besonders Zellstoff-Fasern, sowie Fasern aus gesättigten
Polyestern, wie Polyethylenglykolterephthalat, oder Polyamiden,
wie Polyhexamethylenadipamid ersetzt werden, wodurch das spezifische Gewicht
der Platten vermindert werden kann, ohne daß ihre vorteilhaften Eigenschaften
beeinträchtigt werden.
Die thermoplastischen Bindemittel, d. h. die Polymerisate eines Glastemperaturbereichs
von 50 bis 90, vorzugsweise von 60 bis 80°C, aus 60 bis
100, insbesondere 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Polymerisat, 1 bis
4 C-Atome im Alkoholrest aufweisenden Acrylaten und/oder Methacrylaten
und 0 bis 40, insbesondere 20 bis 40, vorzugsweise 30 bis 40 Gew.-%
Acrylnitril und/oder Styrol, insbesondere an Acrylnitril, sind in den
Leichtbauplatten in einer Menge von 8 bis 15, vorzugsweise von 8 bis 12,
insbesondere von 8 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Mineralfasern,
enthalten. Sie leiten sich z. B. von Methylmethacrylat, Ethylacrylat
und -methacrylat, n-Butyl-methacrylat, tert.-Butylacrylat und
-methacrylat sowie, in Mengen von 20 bis 40 Gew.-% des Mischpolymerisats
von n-Butylacrylat und Methylacrylat ab. Die polymeren Bindemittel, d. h.
die Poly(meth)acrylate können Acrylsäure und/oder Methacrylsäure in
Mengen von 0 bis 30% ihres Gewichts einpolymerisiert enthalten, wodurch
die Haftung der Polymerisate auf den mineralischen Fasern oft verbessert
wird. Manchmal ist auch ein Gehalt der Polyacrylate von bis zu 5, insbesondere
von 0,5 bis 2% ihres Gewichts an Acryl- und/oder Methacrylamid
von Vorteil. Besonders günstig erweisen sich Poly(meth)acrylate die
N-Methylol-Gruppen aufweisen und die beispielsweise durch Emulsionspolymerisation
von 1 bis 6%, vorzugsweise 2 bis 5% ihres Gewichts, n-Methylolacrylamid
und/oder N-Methylolmethacrylamid mit den 1 bis 4 C-Atome im
Alkoholrest enthaltenden Acryl- und/oder Methacrylsäureestern der genannten
Art sowie gegebenenfalls Acrylnitril und/oder Styrol und von 3 bis
5 C-Atome aufweisenden α, β-olefinisch ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäure,
wie besonders Acrylsäure, Methacrylsäure und/oder Maleinsäure
hergestellt sein können.
Im allgemeinen werden sie bei der Herstellung der Leichtbauplatten in
Form ihrer wäßrigen anionischen Dispersion eingesetzt, die in üblicher
Weise unter Verwendung der üblichen Mengen der üblichen anionischen sowie
gegebenenfalls zusätzlich nichtionischen Emulgatoren unter
Verwendung der üblichen Mengen der üblichen radikalbildenden Polymerisationsinitiatoren
durch Emulsionspolymerisation hergestellt sind. Als anionische
Emulgatoren seien z. B. Alkylsulfonate und sulfatierte und ethoxylierte
Alkylphenole erwähnt, ferner Fettalkyl- bzw. fettalkylencarbonsaure
Salze wie Ammoniumoleat und/oder -stearat. Die Verwendung der zuletztgenannten
Emulgatoren - etwa in Mengen bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf
die Monnomeren - führt, auch zusammen mit anderen Emulgatoren, zu Leichtbauplatten
mit erstaunlich niedriger Wasseraufnahme. Die Polymerdispersion
selbst sollen im allgemeinen leicht fällbar sein. Es ist auch möglich,
kathionaktive Polymerdispersionen bei der Herstellung der Leichtbauplatten
als Bindemittel einzusetzen; als Fällungsmittel dient dann
vorzugsweise eine anionische Polymerdispersion eines erfindungsgemäßen
Polymeren. Poly(meth)acrylat-Dispersionen dieser Art, insbesondere mit
anionischen Emulgatoren, sind im Handel erhältlich. Sie liegen meist in
Form von 40 bis 70%igen Dispersionen vor. Auch Mischungen entsprechender
Poly(meth)acrylat-Dispersionen können eingesetzt werden.
Bei der Herstellung von Leichtbauplatten unter Aufschlämmung der Mineralfasern
und Zugabe von Bindemitteln zu der wäßrigen Mineralfaser-Suspension
können die Poly(meth)acrylat-Dispersionen als solche zu der Suspension
zugesetzt werden. Durch Fällungsmittel wird dann das Bindemittel-
Polymerisat auf den Fasern niedergeschlagen und bindet diese anschließend
an die übliche Blattbildung, z. B. auf Sieben, unter Abtrennung der wäßrigen
Phase.
Für die Eigenschaften der Leichtbauplatten - insbesondere für die Einstellung
einer hohen Formstabilität - ist es sehr vorteilhaft, wenn die
als Bindemittel eingesetzten Poly(meth)acrylat-Dispersionen arm an Restmonomeren
sind. Besonders bewährt haben sich Restgehalte unter 0,1 Gew.-%
in den Dispersionen.
Die erfindungsgemäß gegebenenfalls eingesetzten Melamin-Formaldehyd-Polykondensate
haben sich in den Fällen bewährt, in denen die heißen, getrockneten
Leichtbaurohplatten an den stählernen Unterlagen, wie z. B.
Blechen oder Bändern, kleben. Diese Harze sind unmodifiziert und liegen
als meist 30 bis 60%igen wäßrige Lösungen vor, deren pH-Wert im allgemeinen
9 bis 10 beträgt. Das molare Verhältnis Melamin zu Formaldehyd liegt
im Bereich von 1 : 1,2 bis 1 : 3, bevorzugt zwischen 1 : 1,5 und 1 : 2. Ihrem
verhältnismäßig hohen Kondensationsgrad entspricht ihre eingeschränkte
Verdünnbarkeit mit Wasser, die höchstens 1 : 10 beträgt (Prüfung eines
MF-Polykondensats auf seine Verdünnbarkeit: Man gibt in einem graduierten
Reagenzglas bei 23°C zu 1 Teil der zu prüfenden Polykondensatlösung portinonsweise
Wasser unter Umschütteln bis eine permanente Trübung entsteht.
Die zugesetzte Wassermenge ist als Verdünnbarkeit mit Wasser bzw. Wasserverdünnbarkeit
definiert).
Als Fällungsmittel können Salze mehrwertiger Metalle, z. B. Aluminiumsalze,
wie besonders Aluminiumsulfat, eingesetzt werden, wobei deren
Menge meist 5 bis 15, vorzugsweise 8 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das in der
anionischen Poly(meth)acrylat-Dispersion erhaltene Poly(meth)acrylat,
beträgt.
Die handelsüblichen Zement-Typen, z. B. Portland-Zemente, sind für das erfindungsgemäße
Bindersystem gut geeignet. Die Mitverwendung von Zement
ergibt Leichtbauplatten mit besonders niedriger Wasseraufnahme. Ferner
verkürzt der Zementzusatz die ohnehin kurze Trocknungszeit der Leichtbauplatten.
Bei der Herstellung der neuen Leichtbauplatten können auch übliche
Flockungshilfsmittel, z. B. auf Basis von Polyacrylamid zur Flockung feinteiliger
Anteile der anorganischen Zuschlagstoffe mitverwendet werden,
zumal man dadurch zu klaren Filtraten gelangt.
Die Trocknung wird anschließend an die Blattbildung, im allgemeinen bei
erhöhter Temperatur, die meist im Bereich von 110 bis 220, vorzugsweise
von 140 bis 180°C liegt, vorgenommen, wobei z. B. Infrarotstrahler oder
Heißluft bzw. Mikrowellen eingesetzt werden können.
Bindet man die Mineralfasern erst nach der Blattbildung mit der wäßrigen
anionischen Poly(meth)acrylat-Dispersion, z. B. durch Einsaugen eines
Schaums derselben oder Besprühen, so wird die Dispersion dabei vorzugsweise
in einer Konzentration von 10 bis 30, insbesondere von 10 bis
15 Gew.-%, die Melamin-Formaldehyd-Polykondensatlösungen meist nach Verdünnen
mit Wasser im Verhältnis von 1 : 1 bis 1 : 2 eingesetzt. Bei dieser
Verfahrensvariante können die Leichtbauplatten auf trockenem oder nassem
Weg in an sich üblicher Weise hergestellt sein. Anschließend an das Imprägnieren
der Leichtbauplatten werden diese, wie oben angegeben, getrocknet.
Die fertig getrockneten Leichtbauplatten haben im allgemeinen eine Dicke
von 0,5 bis 5, meist von 1 bis 3, vorzugsweise von 1 bis 2 cm. Sie enthalten
meist Füllstoffe, wie feinteilige Tone, z. B. Kaolin und Montmorillonit,
Feldspat, Kreide, Kieselgur und/oder Glimmer, deren Menge bis
30 Gew.-%, bezogen auf die Mineralfasern, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%,
beträgt. Zusätzlich können die Leichtbauplatten, die im allgemeinen ein
sehr günstiges Brandverhalten aufweisen, noch bis zu 10, vorzugsweise 1
bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Mineralfasern üblicher Brandschutzmittel,
z. B. Aluminiumsilikate und -hydroxide, Borate, wie Borax und/oder Phosphate,
wie prim. Natriumphosphat, enthalten. Schließlich fügt man bei der
Herstellung der Leichtbauplatten meist noch bis zu 5, vorzugsweise 1 bis
2 Gew.-%, bezogen auf die Minralfasern an üblichen Hydrophobierungsmitteln,
wie Silikone (Polysiloxane) und/oder Wachse zu.
Die neuen Leichtbauplatten können auf ihrer Sichtfläche mit den üblichen
Schall-absorbierenden Strukturen versehen und in an sich üblicher Weise
beschichtet sein. Hierfür geeignete Massen sind z. B. im Handel erhältlich.
Derartige Beschichtungen auf Basis handelsüblicher, wäßriger Polymerdispersionen
können auch gefärbt sein.
Die neuen Leichtbauplatten zeichnen sich durch besonders geringe Wasseraufnahme
und nach entsprechender Oberflächenbehandlung hervorragendes
Schalldämmverhalten aus, sind steif und biegen auch in feuchtwarmer Atmosphäre
(Tropen) oder in nassem Zustand nicht durch. Dabei sind sie verrottungsfest.
Sie sind schwer entflammbar und geben einmal aufgenommenes
Wasser ohne Verlust ihrer funktionellen Eigenschaften rasch wieder ab.
Sie können problemlos mechanisch bearbeitet, z. B. gesägt, geschliffen,
geprägt, gebohrt oder genutet werden.
Ein Vorteil des neuen Herstellungsverfahrens für Leichtbauplatten ist
darin zu sehen, daß durch das Bindemittelsystem das Abwasser praktisch
nicht durch Schadstoffe belastet wird.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen
sich, wenn nicht anders angegeben, auf das Gewicht.
Die angegebenen Wassermengen können im Hinblick auf Dimensionen der Gefäße
und Rührer ohne Auswirkungen auf die Eigenschaften der Leichtbauplatten
maßvoll verändert werden. Für die nachfolgenden Beispiele wurde
eine Mineralwolle einer durchschnittlichen Faserlänge von 3 cm und eines
Durchmessers von weniger als 3,3 dtex eingesetzt.
Streifen mit den Maßen 25 × 4 × 1,5 cm werden mindestens 24 Stunden, berechnet
nach Trocknung und Abkühlung der Leichtbauplatten, unter Normklima
(23°C/65% rel. Luftfeuchte) gelagert. Anschließend werden sie in destilliertes
Wasser gelegt und mit Gewichten beschwert, so daß die Prüfkörper
vollständig eintauchen. Die verwendeten Wasserschalen dürfen keinen
glatten Boden besitzen, um eine allseitige Wassereinwirkung sicherzustellen.
Vor der Wägung werden die nassen Prüfkörper oberflächlichen mit Filterpapier
von Wassertropfen befreit. Wägungen erfolgen nach 1- und 2stündiger
Lagerung. Die angegebenen Werte sind Mittelwerte aus jeweils
3 Messungen.
Streifen mit den Maßen 25 × 4 × 1,5 cm werden frühestens 24 Stunden nach
Herstellung der Leichtbauplatte im Klimaraum (39°C, <90 rel. Luftfeuchte)
flachseitig nahe der Endkanten waagerecht aufgelegt und in der Mitte mit
einem 1 kg-Gewicht belastet, so daß sich die Belastung auf die Gesamtlänge
des Prüfkörpers auswirkt. Die Durchbiegung des Prüfkörpers wird im
entlasteten Zustand gemessen. Durch die extreme und somit praxisfremde
Belastung wird das Langzeitverhalten der Leichtbauplatte ermittelt. Die
angegebenen Werte sind Mittelwerte aus 3 Parallelmessungen.
wird im Biegeversuch nach DIN 53 423 ermittelt, wobei die Kraft bei Bruch
der 25 cm langen, 4 cm breiten und 1,5 cm dicken Prüfkörper gemessen
wird. Die Angaben sind Mittelwerte von 5 Einzelmessungen.
In 500 Teilen Wasser verteilt man unter Rühren in der angegebenen Reihenfolge:
270 TeileMineralwolle
39 Teile54%ige wäßrige Lösung eines Melamin-Formaldehyd-Polykondensats
(Molverhältnis 1 : 1,5, Wasserverdünnbarkeit 1 : 2)
80 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
44 Teile49%ige wäßrige Dispersion eines Emulsionspolymerisats aus
38% Acrylnitril, 38% Methylmethacrylat, 20% Isobutylacrylat
und 4% N-Methylolacrylamid, T G = 74°C, Emulgator 1,75% Natriumalkylsulfonat,
bezogen auf Polymer
35 TeileTon
5 TeileZement
20 Teile10%ige wäßrige Emulsion eines handelsüblichen Hydrophobierungs
mittels auf Basis eines Stearylalkoholderivates
Nach Zusatz weniger Tropfen einer 0,1%igen Lösung eines handelsüblichen
Flockungsmittels auf Polyacrylamidbasis wird die homogenverteilte Suspension
in einem Siebkasten durch Absaugen unter leichtem Stempeldruck
(weniger als 0,1 bar) entwässert. Die feuchte, etwa 1,5 cm dicke Leichtbauplatte
wird im Mikrowellenofen etwa 18 Minuten lang getrocknet.
Eigenschaften der Leichtbauplatte:
Spezifisches Gewicht= 0,3 g/cm³
Wasseraufnahme nach 1 bzw. 2 Stunden= 4%, 5,5%
Formbeständigkeit= 2 bzw. 3 mm Durchbiegung nach 48
bzw. 96 Stunden
Bruchfestigkeit= 0,09 N/mm²
Man arbeitet wie in Beispiel 1 angegben, setzt aber folgende Rohstoffe
ein:
5000 TeileWasser
270 TeileMineralwolle
7,5 TeileZement
80 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
70 Teile40%ige wäßrige Dispersion eines Emulsionspolymerisats aus
25% Acrylnitril, 20% Methylacrylat, 50% Methylmethacrylat,
4%N-Methylolmethacrylamid, 1% Methacrylatsäure, T G = 78°C,
Emulgator 0,9%, bezogen auf Polymeres, Na-Salz des Schwefelsäureesters
von mit 25 Mol ethoxyliertem p-Isooctylphenol,
35 TeileKaolin
25 Teile20%ige wäßrige Emulsion eines handelsüblichen Hydrophobierungsmittel
auf Silikonbasis
Eigenschaften der Leichtbauplatte:
Spezifisches Gewicht= 0,35 g/cm³
Wasseraufnahme nach 1 bzw. 2 Stunden= 3,5% bzw 4,7%
Formbeständigkeit= 1 bzw. 2,3 mm Durchbiegung nach 48
bzw. 96 Stunden
Bruchfestigkeit= 0,1 N/mm²
Man arbeitet wie in Beispiel 1 angegeben, setzt aber folgende Rohstoffe
ein:
5000 TeileWasser
50 TeileTon
30 Teile55%ige wäßrige Lösung eines Melamin-Formaldehyd-Polykondensats
(Molverhältnis 1 : 1,4, Wasserverdünnbarkeit 1 : 1)
30 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
0,5 Teile0,1%ige wäßrige Lösung eines handelsüblichen Flockungsmittels
auf Polyacrylamidbasis
66 TeileZement
27 TeileBorax
330 TeileMineralwolle
66 Teile49%ige wäßrige Dispersion eines Emulsionspolymerisats aus
50% Methylmethacrylat, 40% Acrylnitril, 9% tert.-Butylacrylat,
1,0% Natriumvinylsulfonat, T G = 69°C,
Emulgator 1,0% Natriumalkylsulfonat, bezogen auf Polymerisat
30 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
120 Teile8%ige wäßrige Emulsion von Stearyldiketen
Eigenschaften der Leichtbauplatte:
Spezifisches Gewicht= 0,47 g/cm³
Wasseraufnahme nach 1 bzw. 2 Stunden= 3,8% bzw. 3,8%
Formbeständigkeit= 0 bzw. 0,3 mm Durchbiegung nach 48
bzw. 96 Stunden
Bruchfestigkeit= 0,12 N/mm²
Man arbeitet wie in Beispiel 1 angegben, setzt aber folgende Rohstoffe
ein:
5000 TeileWasser
50 TeileKaolin
30 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
60 TeileZement
330 TeileMineralwolle
45 Teile60%ige wäßrige Dispersion eines Emulsionspolymerisats aus
40% Acrylnitril, 40% Methylmethacrylat, 20% Methylacrylat,
T G = 80°C, Emulgator 0,75% Natriumalkylsulfonat und 0,45%,
bezogen auf Polymerisat, Na-Salz von mit 25 Mol Ethylenoxid
umgesetztem und sulfatiertem Isooctylphenol
75 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
0,5 Teile0,1%ige wäßrige Lösung eines handelsüblichen Flockungsmittels
auf Polyacrylamidbasis
45 Teile8%ige wäßrige Emulsion von Stearyldiketen
Eigenschaften der Leichtbauplatte:
Spezifisches Gewicht= 0,45 g/cm³
Wasseraufnahme nach 1 bzw. 2 Stunden= 5,2% bzw. 7,5%
Formbeständigkeit= 0 bzw. 0,5 mm Durchbiegung nach 48
bzw. 96 Stunden
Bruchfestigkeit= 0,12 N/mm²
Man verteilt in 2000 Teilen Wasser unter Rühren in der angegebenen
Reihenfolge (Mischung 1):
41 TeileTon
5 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
0,5 Teile0,1%ige wäßrige Lösung eines handelsüblichen Flockungsmittels
auf Polyacrylamidbasis
70 TeileZement
Weiterhin verteilt man in 4000 Teilen Wasser unter Rühren in der angegebenen
Reihenfolge (Mischung 2):
50 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
270 TeileMineralwolle
70 Teile40%ige wäßrige Dispersion eines Emulsionspolymerisats aus
60% Methylmethacrylat, 20% Acrylnitril, 20% n-Butylacrylat,
T G = 63°C, Emulgator 1,1%, bezogen auf Polymerisat, Natriumalkylsufonat
Man mischt unter Rühren Mischung 1 und 2 und setzt 20 Teile einer
25%igen wäßrigen Montanwachsemulsion zu. Die so erhaltene Suspension
verteilt man in einem Siebkasten und entwässert den Filterrückstand durch
Absaugen unter leichtem Stempeldruck (weniger als 0,1 bar).
Die feuchte, etwa 1,5 cm dicke Leichtbauplatte wird im Trockenschrank bei
200°C (etwa 2 Stunden) oder im Mikrowellenofen (etwa 18 Minuten) getrocknet.
Eigenschaften der Leichtbauplatte:
Spezifisches Gewicht= 0,45 g/cm³
Wasseraufnahme nach 1 bzw. 2 Stunden= 5,7% bzw. 8,2%
Formbeständigkeit= 1 bzw. 1,8 mm Durchbiegung nach 48
bzw. 96 Stunden
Bruchfestigkeit= 0,11 N/mm²
Man verfährt wie in Beispiel 1 angegben, setzt aber folgende Rohstoffe
ein:
5000 TeileWasser
40 TeileTon
70 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
84 Teile45%ige wäßrige Dispersion eines Emulsionspolymerisats aus
30% Acrylnitril, 40% Methylmethacrylat, 10% tert.-Butyl
acrylat und 20% Methylacrylat, T G = 74°C, Emulgator 0,8%,
bezogen auf Polymer, Laurylsulfat
40 TeileZement
0,5 Teile0,1%ige wäßrige Lösung eines handelsüblichen Flockungsmittels
auf Polyacrylamid-Basis
50 Teile8%ige wäßrige Emulsion von Stearyldiketen
Eigenschaften der Leichtbauplatte:
Spezifisches Gewicht= 0,42 g/cm³
Wasseraufnahme nach 1 bzw. 2 Stunden= 3,4% bzw. 5,0%
Formbeständigkeit= 0 bzw. 0 mm Durchbiegung nach 48
bzw. 96 Stunden
Bruchfestigkeit= 0,12 N/mm²
Man verfährt wie in Beispiel 5 angegeben, setzt aber folgende Rohstoffe
ein:
Mischung 1
2000 TeileWasser
45 TeileKaolin
170 Teile25%ige wäßrige Melamin-Formaldehyd-Polykondensatlösung
(Molverhältnis 1 : 1,8, Verdünnbarkeit 1 : 10)
30 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
0,8 Teile0,1%ige wäßrige Lösung eines handelsüblichen Flockungsmittels
auf Polyacrylamid-Basis
35 TeileZement
Mischung 2
4000 TeileWasser
50 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
270 TeileMineralfasern
95 Teile35%ige wäßrige Dispersion eines Emulsionspolymerisats aus
30% Methylmethacrylat, 30% Isobutylacrylat, 20% Acrylnitril
und 20% Styrol, T G = 61°C, Emulgator 5% (bezogen auf
Polymeres) Ammoniumoleat
Man mischt die Mischungen 1 und 2 und verfährt im übrigen wie in Beispiel
5 angegeben.
Eigenschaften der Leichtbauplatte:
Spezifisches Gewicht= 0,48 g/cm³
Wasseraufnahme nach 1 bzw. 2 Stunden= 3,7% bzw. 8,5%
Formbeständigkeit= 1 bzw. 3 mm Durchbiegung nach 48
bzw. 96 Stunden
Bruchfestigkeit= 0,11 N/mm²
Man verfährt wie in Beispiel 5 angegben, setzt aber folgende Rohstoffe
ein:
Mischung 1
2000 TeileWasser
40 TeileKaolin
22,5 Teile30%ige wäßrige Melamin-Formaldehyd-Polykondensatlösung
(Molverhältnis 1 : 2,6, Verdünnbarkeit 1 : 5)
0,5 Teile0,1%ige wäßrige Lösung eines handelsüblichen Flockungsmittels
auf Polyacrylamid-Basis
65 TeileZement
Mischung 2
4000 TeileWasser
72 Teile10%ige wäßrige Alaunlösung
72 Teile30%ige wäßrige Dispersion eines Emulsionspolymerisats aus
30% Acrylnitril, 63% Methylacrylat und 7% Acrylsäure,
T G = 68°C, Emulgator 4% Na-Salz des Schwefelsäureesters von
mit 20 Mol Ethylenoxid umgesetztem Isooctylphenol, 0,5% Na-
Salz des Schwefelsäureesters von mit 10 Mol Ethylenoxid umgesetztem
p-Isooctylphenol und 0,5% Natriumalkylsulfonat.
Mischungen 1 und 2 und 65 Teile einer 35%igen wäßrigen Emulsion eines
Silikonharzes werden, wie in Beispiel 5 angegeben, eingesetzt.
Eigenschaften der Leichtbauplatte:
Spezifisches Gewicht= 0,40 g/cm³
Wasseraufnahme nach 1 bzw. 2 Stunden= 2,7% bzw. 4,9%
Formbeständigkeit= 0 bzw. 0 mm Durchbiegung nach 48
bzw. 96 Stunden
Bruchfestigkeit= 0,12 N/mm²
Claims (3)
1. Leichtbauplatten mit schalldämmenden Eigenschaften auf Basis von
mineralischen Fasern und als Bindemittel 6 bis 15%, bezogen auf das
Gewicht der minderalischen Fasern, an Polymerisaten eines Glastemperaturbereichs
von 50 bis 90°C aus 60 bis 100% ihres Gewichts 1 bis
4 C-Atome im Alkoholrest aufweisenden (Meth)acrylaten und 0 bis 40%
ihres Gewichts Acrylnitril und/oder Styrol, die zusätzlich gegebenenfalls
mineralische Füllstoffe, Brandschutzmittel und Hydrophobierungsmittel
enthalten, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt
von 5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die mineralischen Fasern, an Zement
sowie 0 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die mineralischen Fasern, Melamin-
Formaldehyd-Polykondensaten eines molaren Verhältnisses von Melamin
zu Formaldehyd von 1 : 1,2 bis 1 : 3 und einer Verdünnbarkeit mit Wasser
von höchstens 1 : 10.
2. Verfahren zur Herstellung von Leichtbauplatten durch Behandlung von
Mineralfasern mit einem Gemisch aus einer wäßrigen Dispersion eines
Polymerisates eines Glastemperaturbereichs von 50 bis 90°C aus 60 bis
100% seines Gewichts 1 bis 4 C-Atome im Alkoholrest aufweisenden
(Meth)acrylaten und 0 bis 40% seines Gewichts Acrylnitril und/oder
Styrol, einem Fällungsmittel und gegebenenfalls mineralischem Füllstoff,
Brandschutzmittel und Hydrophobierungsmittel, in wäßriger Suspension,
dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Suspension zusätzlich 5
bis 30 Gew.-%, bezogen auf die mineralischen Fasern, Zement sowie 0
bis 15 Gew.-%, bezogen auf die mineralischen Fasern, Melamin-Formaldehyd-
Polykondensate eines molaren Verhältnisses von Melamin zu Formaldehyd
von 1 : 1,2 bis 1 : 3 und einer Verdünnbarkeit mit Wasser von
höchstens 1 : 10 enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den mineralischen
Füllstoff in Wasser suspendiert, zu der erhaltenen Suspension
eine wäßrige Suspension des Melamin-Formaldehyd-Polykondensats
zusetzt, Alaun und Zement zufügt und die nun vorliegende Suspension
mit einem wäßrigen, mehrwertigen Metallionen enthaltenden Gemisch der
Polymerisat-Dispersion und der Mineralfasern vermischt.
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