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ASTRONOMISCHE UHR
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Die Erfindung betrifft eine astronomische Uhr nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine derartige Uhr ist aus der EP-Patentanmeldung 107 177 bekannt.
Bei dieser bekannten Uhr ist ein ziemlich komplizierter, annähernd genauer Antrieb
für die Monddarstellung vorgesehen, wobei das Uhrwerk über ein Getriebe die Monddarstellung
so antreibt, daß sie täglich etwa einen Umlauf macht und die Mondphase kontinuierlich
verändert wird. Durch Horizontmarkierungen werden Auf- und Untergang des Mondes
angedeutet. Eine Darstellung des Sonnenlaufes oder eine Unterscheidung des Mondes
bei Tag und Nacht ist bei dieser bekannten Uhr nicht vorgesehen.
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Durch die Erfindung wird einerseits eine wesentliche Vereinfachung
des Antriebs und andererseits eine Erweiterung durch die Darstellung des Sonnenlaufes
oder des Mondlaufes bei Tage zusätzlich zur Darstellung des nächtlichen Mondlaufes
angestrebt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Erfindung verzichtet bewußt auf eine kontinuierliche Änderung
der Mondphase sowie auf eine veränderliche Abhängigkeit der Sonnen- und Monddarstellungen
von der angezeigten Uhrzeit. Sonnen- und Monddarstellungen zeigen vielmehr weitgehend
schematisch und in mehr dekorativer Weise abwechselnd einen etwa 12-stündigen Tagesbogen
der Sonne oder des Mondes und einen 12-stündigen Nachtbogen des Mondes, der allerdings
mit der richtigen, für die jeweilige Nacht im Mittel zutreffenden Mondphase dargestellt
wird.
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Die erfindungsgemäße Uhr ist außerordentlich einfach aufgebaut, da
zusätzlich zu einem normalen 12-Stunden-Uhrwerk mit entsprechendem Zifferblatt lediglich
eine Mondscheibe mit den entsprechenden Sonnen- und/oder Monddarstellungen, ein
entsprechender Durchbruch in der Sichtfläche der Uhr, vorzugsweise außerhalb des
Zifferblattes, und eine Einrichtung zur täglich einmaligen Veränderung der angezeigten
Mondphase vorgesehen werden muß. Die Uhr erhebt zwar keinen Anspruch auf zutreffende
astronomische Wiedergaben von Sonnen- und Mondstand, gibt dem Benutzer aber doch
in dekorativer Weise den Unterschied zwischen Tag- und Nachtbogen der Sonne und/oder
des Mondes und die annähernd richtige Mondphase an, was für viele Zwecke ausreicht
und insbesondere als teils dekoratives und teils informierendes Element einer Stand-
oder Wanduhr sehr zweckmäßig ist.
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Die Mondphasenscheiben werden in sehr einfacher Weise nur bei jeder
vollen Umdrehung der Mondscheibe einmal fortgeschaltet, so daß in der nächsten Nacht
die dieser Nacht entsprechende mittlere Mondphase im Ausschnitt erscheint.
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Die tägliche Fort schaltung der Mondphasenscheiben erfolgt gemäß Anspruch
2, vorzugsweise während des Tages, durch je ein auf der Mondscheibe gelagertes Schaltrad,
das mit einer uhrwerkfesten Zahnstangenbrücke zusammenwirkt und beim Durchlauf durch
diese Zahnstangenbrücke jeweils die Fortschaltung bewirkt.
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Dabei kann zweckmäßigerweise eine volle Umdrehung des Schaltrades
stattfinden, wobei ein mit dem Schaltrad verbundener Nocken die Fortschaltung der
Mondphasenscheibe bezüglich der Mondscheibe bewirkt.
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Anhand der Figuren wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Uhr ohne Gewichte, Fig. 1a eine Explosionsdarstellung der Uhr
gemäß Fig. 1, Fig. 2 eine Rückansicht der Uhr gemäß Fig. 1 bei abgenommenem Uhrwerk
und Schlagwerk, Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2, Fig. 4 eine
vergrößerte Teildarstellung der Mondscheibe mit der daran gelagerten Mondphasenscheibe
gemäß Fig. 1, Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4, Fig. 6 eine Draufsicht
auf die Mondphasenscheibe gemäß Fig. 1,
Fig. 7 eine Schrägansicht
des Antriebs der Mondphasenscheibe gemäß Figur 1, Fig. 8 eine der Fig. 1 entsprechende
Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Uhr, Fig. 9 eine
der Fig. 2 entsprechende Rückansicht der zweiten Ausführungsform, Fig. 10 einen
Schnitt längs der Linie X-X in Fig. 9 und Fig. 11 eine der Fig. 6 entsprechende
Draufsicht auf die zweite Mondphasenscheibe der zweiten Ausführungsform.
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Zunächst wird die in den Figuren 1 bis 7 dargestellte erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Uhr beschrieben. Die allgemein mit 10 bezeichnete Sichtfläche
auf der Vorderseite der Uhr, welche die Vorderseite von einer Platine 11 ist, weist
ein Zifferblatt 12 mit Zeigern 13 sowie einen halbrunden Ansatzteil 14 mit einem
halbkreisringförmigen, nach unten konkaven Durchbruch 16 auf. Hinter dem Durchbruch
und diesen überdeckend ist um eine mit dem Kreismittelpunkt des Durchbruchs 16 zusammenfallende
Achse 18 eine etwa kreisförmige Mondscheibe 20 drehbar gelagert. Der Umfang der
Mondscheibe ist mit einem Zahnkranz 22 versehen, der, wie aus Fig. 2 ersichtlich,
mit einem Ritzel 24 kämmt, das über Zahnräder 25 und 26 vom Stundenrad 27 des in
Fig. la allgemein mit 27a bezeichneten Uhrwerks derart angetrieben wird, daß die
Mondscheibe 20 in vierundzwanzig Stunden eine volle Undrehung um die Achse 18 ausführt.
Vom Uhrwerk 27a hängen ein Perpendikel 27c und Gewichte 27d für den
Antrieb
desselben nach unten. An der Rückseite des Uhrwerks 27a ist ein Schlagwerk 27b befestigt.
Das Uhrwerk 27a ist seinerseits an der Platine 11 befestigt.
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An bezüglich der Achse 18 diametral gegenüberliegenden Stellen weist
die Mondscheibe 20 eine Sonnendarstellung 28 sowie einen kreisförmigen Ausschnitt
30 auf.
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Der Abstand der Sonnendarstellung 28 und des Ausschnitts 30 von der
Achse 18 ist so gewählt, daß diese bei Drehung der Mondscheibe 20 in Richtung des
Pfeils 32 abwechselnd im Durchbruch 16 der Sichtfläche 10 erscheinen und diesen
sozusagen vom Aufgangshorizont 34 bis zum Untergangshorizont 36 durchlaufen. Zweckmäßigerweise
wird eine solche Ausrichtung der Mondscheibe 20 gewählt, daß die Sonnendarstellung
etwa von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends und der die Monddarstellung umfassende Ausschnitt
etwa von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens im Durchbruch 16 sichtbar ist.
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Auf der von der Sichtfläche 10 abgewandten Seite ist an der Mondscheibe
20 außermittig um eine Achse 38 drehbar eine am Umfang ebenfalls mit einem Zahnkranz
40 versehene Mondphasenscheibe 42 gelagert. Sie wird durch eine an den Zahnkranz
40 angedrückte, mittels Schrauben 44 an der Mondscheibe 20 befestigte Sperrfeder
46 in ihrer Drehlage bezüglich der Mondscheibe 20 gehalten, Die Mondphasenscheibe
42 überdeckt den Ausschnitt 30 und trägt auf ihrer dem Ausschnitt 30 zugewandten
Seite in Umfangsrichtung abwechselnd helle, der Helligkeit des beleuchteten Mondes
entsprechende
Flächen 48 und dunkle den beschatteten Mond darstellende
Kreisflächen 50. Eine Sternenhimmeldarstellung 52 ist auf der Mondscheibe 20 in
der Umgebung des Ausschnitts 30 vorgesehen.
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In radialer Verlängerung der Achsen 18 und 38 ist außerhalb des Umfangs
der Mondphasenscheibe 42 auf der gleichen Seite der Mondscheibe 20 ein am Umfang
gezahntes Schaltrad 54 drehbar gelagert. Das Schaltrad 54 läuft bei jeder Umdrehung
der Mondscheibe 20 einmal durch eine mit der Sichtfläche 10 starr verbundene Zahnstangenbrücke
56 und kommt beim Durchgang durch diese mit einem bezüglich der Mondscheibe 20 radial
nach außen weisenden in Umfangsrichtung leicht gekrümmten Zahnstangenabschnitt 58
in Eingriff. Die Teilungsverhältnisse von Schaltrad 54 und Zahnstangenabschnitt
58 sind so gewählt, daß das Schaltrad 54 beim Durchgang durch die Zahnstangenbrücke
56 jeweils eine volle Umdrehung ausführt.
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Ein innerer Abschnitt 60 in axialer Verlängerung der Zahnung des Schaltrades
54 weist einen Schaltnocken 62 auf, der bei jeder Umdrehung des Schaltrades 54 die
Mondphasenscheibe 42 um einen Zahn des Zahnkranzes 40 weiterschaltet. Da diese Weiterschaltung
täglich einmal, vorzugsweise während des Tages erfolgt, erscheint jede Nacht jeweils
die nächste Mondphase im Ausschnitt 30, der seinerseits wieder im Durchbruch 16
sichtbar wird. Die Zahnteilung des Zahnkranzes 40 und die Anordnung der hellen Flächen
48 bzw. dunklen Kreis flächen 50 ist dabei so gewählt, daß nacheinander 14 zunehmende
und 14 abnehmende Mondphasen im Ausschnitt 30 dargestellt werden.
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Bei der in den Figuren 8 bis 11 dargestellten zweiten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Uhr sind für gleiche oder entsprechende Teile die gleichen
Bezugszeichen verwendet wie bei der ersten Ausführungsform.
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Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten im wesentlichen
dadurch, daß auf der Mondscheibe 20 statt der der Monddarstellung 30, 48, 50 diametral
gegenüberliegenden Sonnendarstellung 28 eine zweite Monddarstellung angeordnet ist,
die abwechselnd mit der ersten Monddarstellung den Mond mit der richtigen Phase
während des Tages im Durchbruch 16 erscheinen läßt. Die zweite Monddarstellung weist
ebenfalls einen kreisförmigen Ausschnitt 30' der Mondscheibe 20 auf. Auf der von
der Sichtfläche 10 abgewandten Seite ist an der Mondscheibe 20 außermittig um eine
Achse 38' drehbar eine am Umfang mit einem Zahnkranz 40' versehene zweite Mondphasenscheibe
42' gelagert. Sie wird ebenfalls durch eine an.den Zahnkranz 40' angedrückte, mittels
Schrauben 44' an der Mondscheibe 20 befestigte Sperrfeder 46' in ihrer Drehlage
bezüglich der Mondscheibe 20 gehalten.
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Die zweite Mondphasenscheibe 42 überdeckt den Ausschnitt 30' und trägt
auf ihrer dem Ausschnitt 30' zugewandten Seite in Umfangsrichtung abwechselnd helle,
der Helligkeit des beleuchteten Mondes entsprechende Flächen 48' und nicht ganz
so helle, den beschatteten Mond im blauen Tageshimmel darstellende Kreisflächen
50'. In der Umgebung des Ausschnitts 30' trägt die Mondscheibe 20 entsprechend der
Sternenhimmeldarstellung 52 bei der ersten Monddarstellung eine mit Wolken versehene
Tageshimmeldarstellung 52'.
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Die jeweils im Ausschnitt 30' erscheinende Mondphase wird ebenfalls
jeweils beim Durchlauf des Schaltrades 54' durch die Zahnstangenbrücke 56 mittels
des Schaltnockens 62' an einem inneren Abschnitt 60' des Schaltrades 54' eingestellt.
Diese Einstellung erfolgt vorzugsweise während der Nacht, da diese zweite Monddarstellung
während des Tages im Durchbruch 16 sichtbar ist. Im übrigen hat diese zweite Monddarstellung
die gleiche Funktion wie die oben geschilderte erste Monddarstellung.
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Die Anmeldung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten und beschriebenen
Ausführungsformen eingeschränkt. So kann Farbe, Helligkeit und Form der Sonnendarstellung
28, der Flächen 48, 48', der Kreisflächen 50, 50', der Sternenhimmeldarstellung
52 und der Tageshimmeldarstellung 52' beliebig gewählt werden, wenn sie nur den
Betrachter die gewünschte Aussage bezüglich der Sonne bzw. des Mondes mit seiner
jeweiligen Phase während eines Tagesbogens und abwechselnd damit während eines Nachtbogens
jeweils im Durchbruch 16 erkennen läßt. Selbstverständlich kann auch der Antrieb
durch das Uhrwerk der Uhr und die dafür benutzte Zahnradübersetzung weitgehend beliebig
in zweckmäßiger Weise gewählt werden. Die Uhr ist selbstverständlich auch ohne Schlagwerk
funktionsfähig und die dargestellten Einzelheiten sind nur als Ausführungsbeispiel
gewählt.
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