Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen
immuntherapeutische Techniken zur Linderung der Symptome
maligner Neoplasie und zur Behandlung von Erkrankungen
viralen Ursprungs. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung immuntherapeutische Techniken, die bei der
Behandlung von solchen Erkrankungszuständen, wie
Katzenleukämie, Rinderleukämie und erworbenes
Immundefektsyndrom (AIDS), nützlich sind.
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Um die Integrität des Organismus zu schützen, besitzen
höhere Wirbeltiere ein ausgeklügeltes Immunsystem, das
fremde Substanzen, die eine Immunreaktion hervorrufen
müssen, um eliminiert zu werden, von /eigenen. Substanzen,
die toleriert werden, unterscheidet. Von dem Mechanismus,
der diese Diskriminierung zwischen eigenen und fremden
Substanzen bewirkt, ist bekannt, daß er Wechselwirkungen
zwischen Typen von weißen Blutzellen (Leukozyten) umfaßt.
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Wenn das Antigen den zirkulierenden Flüssigkeiten des
Körpers ausgesetzt wird, kommen Substanzen, die vom
Immunsystem erkannt werden können (Antigene) in Kontakt mit
einem Typ von Leukozyten, der eine Makrophage genannt wird.
Makrophagen sind phagozytische Zellen und können daher
Materialien, die vor ihnen nicht durch Größe,
Oberflächentextur (d. h. Glätte), Oberflächenladung oder
irgendeinen anderen Mechanismus geschützt sind, verschlingen
und zerstören.
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Einmal verschlungen und verarbeitet durch eine Makrophage,
wird ein Antigen oder ein Teil desselben an der Oberfläche
der Makrophage für Kontakt mit einem anderen Leukozytentyp
präsentiert, die ein Thymozyt oder eine T-Zelle genannt
wird. T-Zellen steuern die Produktion von Antikörpern durch
noch einen anderen Lymphozytentyp, der eine B-Zelle genannt
wird.
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Antikörper sind von B-Zellen produzierte Proteine, die sich
mit einem Antigen in einer Reaktion kombinieren können, die
für dieses Antigen spezifisch ist. Der Antikörper kombiniert
sich nur mit bestimmten Teilen (Antigen-Determinanten) der
Oberfläche des Antigens, so daß der Antikörper bis zu den
Grad spezifisch ist, daß die Determinante, mit der er sich
kombiniert, nicht auch auf anderen Antigenen zu finden ist.
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Die Bindung eines Antikörpers an sein entsprechendes Antigen
auf der Oberfläche einer fremden Zelle hat bedeutsame
Konsequenzen, die mit der Zerstörung dieser Zelle durch das
Immunsystem zusammenhängen. Zunächst erleichtert die
Umhüllung der Zelle durch Antikörper die Ingestion der Zelle
durch Makrophagen und durch andere Typen von Phagozyten,
einschließlich Killer(K) Zellen, die so wirken, daß sie von
Antikörper umhüllte Zellen zerstören, aber die keine
Sensibilisierung durch vorheriges Aussetzen gegenüber von
Makrophagen verarbeitetem Antigen erfordern, und
polymorphkernigen (PMN) Leukozyten. Zweitens aktiviert die
Umhüllung einer Zelle durch Antikörper ein System von
Proteinen, das als Komplementsystem bekannt ist, in der
flüssigen (Plasma-)Fraktion des Blutes. Bei Aktivierung
dieses Systems umhüllen auch Komplementkomponenten die
fremde Zelle, was die Phagocytose erleichtert. Zusätzlich
führt die Komplementaktivierung zur Stimulierung von
Entzündungszellen, was zur Produktion von Chemikalien führt,
die Makrophagen durch einen Chemotaxis genannten Prozeß
anziehen, und zur, ähnlich wie beim Entzündungshormon,
Aktivierung von Zellfunktionen. Schließlich wirken
Komplementkomponenten direkt, indem sie die Membran der
fremden Zelle aufbrechen (lysieren). Der Teil der
Immunantwort, der mit Antigen/Antikörper- und Komplement-
Wechselwirkungen zusammenhängt, wird im allgemeinen als die
humorale Reaktion bezeichnet.
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T-Zellen, die die humorale Reaktion steuern, weisen
verschiedene Typen auf. Diese Typen von T-Zellen sind als
Helfer(TH)-Zellen, Induktor(TI)-Zellen, Regulator(TR) Zellen
und Supressor(TS)-Zellen einschließend beschrieben worden.
[Herscowitz, Chapter 7 in Immunoloqy III, Bellanti, J.W.
Saunders, Philadelphia (1985)]. TI- und TH-Zellen werden
durch Kontakt mir verarbeitetem Antigen auf der Oberfläche
von Makrophagen mobilisiert. TH-Zellen werden ebenfalls durch
Signale von II- und TR-Zellen aktiviert. TR-Zellen werden
durch Signale von TI- und TS-Zellen aktiviert. Die
Mobilisierung von TS-Zellen tritt als Antwort auf Signale von
TR-Zellen oder als Ergebnis von Kontakt mit Antigen auf.
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Die Einführung einer optimalen Menge einer fremden Substanz
in die Körperflüssigkeiten initiiert einen Prozeß, der zur
Produktion von Antikörpern durch B-Zellen führt. Bei diesem
Prozeß antworten die B-Zellen auf die Stimulierung durch
TH-Zellen, die ihrerseits durch Makrophagen stimuliert worden
sind. Einführung eines anhaltenden niedrigen Gehalts an
irgendwelchen Antigenen oder eines hohen Gehalts an einem
Antigen führt zu einem niedrigen Niveau oder einem Fehlen
der Produktion von Antikörpern wegen der Unterbrechung der
Signale von TH-Zellen zu B-Zellen durch TS-Zellen. Diese
Unterbrechung, Suppression genannt, kann durch den
Makrophagen-TI-TR-Weg oder direkte Stimulierung der TS-Zellen
durch Antigen induziert werden. Suppression von
Antikörperproduktion zu einem ersten Antigen kann durch
einen Prozeß, der als Contrasuppression bekannt ist, durch
die Stimulierung eines Untertyps von TS-Zellen,
Contrasuppressor-Zellen genannt, durch ein zweites Antigen,
das zum ersten Antigen antigenisch ähnlich ist, überwunden
werden. Diese Contrasuppressor-Zellen senden ein Signal an
TR-Zellen, welche die TH-Zellen gegen die Aktivität der
Suppressor-TS-Zellen resistent machen und die Suppressor-
Signale der Suppressor-TS-Zellen unterbrechen. Siehe Gershon,
et al., J.Exp.Med., 153, 1533-1546 (1981); Yamauchi, et al.,
J.Exp.Med., 153, 1547-1561 (1981); und Green, et al.,
Ann.Rev. Immunol., 1, 439-463 (1983).
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Es ist dar Gleichgewicht der Wirkungen von THHelfer und
TS-Suppressor-Zellen, das bestimmt, ob eine Immunantwort sich
in Gegenwart eines Antigens entwickelt oder nicht. Das
Funktionieren des Netzwerks von T-Zellen kann somit in
praktischer Hinsicht im Hinblick auf das Verhältnis von
Helfer- zu Suppressor-Zellen betrachtet werden (TH/TS).
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T-Zellen sind auch bei einer anderen Art von Immunantwort
betroffen, von der gesagt wird, daß sie zellständige Immun-
(CMI)-Reaktionen betrifft. Kontakt von TH-Zellen mit von
Makrophagen verarbeitetem Antigen veranlaßt die TH-Zellen,
Interleukin II (IL-2) freizusetzen, das cytotoxische (TCYT)
T-Zellen aktiviert und, in Verbindung mit Gamma-Interferon,
das zu diesem Zeitpunkt ebenfalls von den TH-Zellen
freigesetzt wird, natürliche Killer(NK)-Zellen aktiviert.
Sowohl TCYT- als auch NK-Zellen töten fremde Zellen.
TCYT-Zellen sind insbesondere bei der Abstoßung und der
Zerstörung von Tumorzellen betroffen.
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Wie aus der vorstehenden Diskussion deutlich wird, besteht
ein allgemeiner Überblick über das Funktionieren des
Immunsystems zur Verfügung. Viele Bereiche des
Funktionierens des Immunsystems bleiben jedoch unklar. Einer
dieser Bereiche betrifft die Unfähigkeit des Immunsystems,
bestimmte Krebsarten (malignante Neoplasmen) und mit
bestimmten Viren infizierte Zellen [z. B. Katzenleukämie-
Virus; Rinderleukämie-Virus; und humanes T-Leukämie-Lymphom-
Virus (HTLV), von dem man annimmt, daß es die auslösende
Substanz bei AIDS ist] zu erkennen.
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Bei Versuchen, eine Immunantwort gegen ein malignes
Neoplasma zu stimulieren, haben viele Ansätzen auf die
Steigerung der Antitumor-Abwehr durch Verabreichung von
Adjuvantie (Immunsteigerungsmitteln oder Potentiatoren)
abgezielt. Diese Ansätze versuchen, nicht-spezifische
Phagocytose und Abtöten von Tumorzellen durch Makrophagen
und T-Zellen zu steigern. Solche Ansätze setzen infektiöse
BCG-Mycobakterien, nicht-lebendes Corynebacterium parvum,
Glucan (ein aus Mikroorganismen gewonnenes Glucosepolymer)
und Levamisol (ein antihelminthisches Medikament, von dem
bekannt ist, daß es zur Stimulierung von CMI und der Wirkung
von Makrophagen nützlich ist) ein. Herberman, et al.,
Chapter 19 in Immunoloqy III (Bellanti, Hrg.), W.B. Saunders
Co. (1985), auf Seite 343. Die berichtete Antitumorwirkung
von Lysosom und Pepsinlysaten, die Glykopeptide aus der
Zellwand von Lactobacillus bulgaricus enthalten [Bogdanov,
et al., FEBS Letters, 57: 259 (1975);
Bogdanov et al., Byulletin Eksperimental'noi Biologia i
Meditsiiny, 84: 709 (1977)] und die Behandlung von malignen
Tumoren mit zerstörtem Staphylococcus aureus
[Zusammenfassung der geprüften japanischen Patentanmeldung
Nr. 84046487] scheinen in diese Kategorie zu fallen.
Adjuvanstherapie hat schwankende Grade von fraglichem oder
beschränktem Erfolg gehabt. Herberman et al., aaO.
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The Versagen des Immunsystems beim Erkennen maligner
Neoplasmen ist insbesondere im Hinblick auf die Tatsache
verwirrend, daß bestimmte charakteristische Substanzen
(Tumormarker) bei Patienten mit verschiedenen neoplasmischen
Erkrankungszuständen in Gehalten vorliegen, die gegenüber
normal erhöht sind. Genauer gesagt sind Alpha-Fetoprotein
(AFP), carcinoembryonales Antigen (CEA) und humanes
Choriongonadotropin (HCG) onkofetale Tumormarker, die bei
der Untersuchung von Patienten mit Neoplasmen der Leber, des
Darms bzw. des Trophoblasts eingesetzt in breitem Umfang
wurden. AFP ist in über normal erhöhten Gehalten bei 50%
oder mehr der Patienten mit Dottersacktumoren, Hepatomen,
Retinoblastomen, embryonalen Karzinomen, Brustkarzinomen und
Karzinomen des Gebärmutterhalses festgestellt worden und ist
in erhöhten Gehalten bei zwischen 2 und 50% der Patienten
mit Karzinomen der Bauchspeicheldrüse, Melanomen,
Magenkarzinomen, Basalzellenkarzinomen, Bronchialkarzinomen,
Bauchspeicheldrüsenkarzinomen, medullären
Schilddrusenkarzinomen, familiären medullären
Schilddrüsenkarzinomen, Osteosarcomen, Retinoplastomen,
Eierstockcystadenokarzinomen, Pilzmycosen, Hepatomen,
Esophaguskarzinomen, Adenokarzinomen des Gebärmutterhalses,
Lungenkarzinomen, Karzinomen des Dünndarms,
Harnblasenkarzinomen und hypernephroiden Karzinomen
festgestellt worden und ist in erhöhten Gehalten bei
Zwischen 9 und 50% der Patienten mit Neuralleistentumoren,
Brustkarzinomen, Prostatakarzinomen, Primäruvealkarzinomen,
Neuroblastomen, Flüssigkeiten mit Malignität, Seminomen,
Basalzellkarzinomen, Magenkarzinomen, Kehlkopfkarzinomen,
Gebärmutterschleimhautkarzinomen,
Gebärmutterhalsintraepithelialkarzinomen, Karzinomen der Wangenschleimhaut,
Craniopharyngiomen, embryonalen Rhabdomyosarcomen,
Karzinomen des Mund-Rachenraums, Gehirntumoren und
Hodenteratomen festgestellt worden. HCG ist in erhöhten
Gehalten im Serum von 50% oder mehr von Patienten mit
Choriokarzinomen, malignen Zwischenzelltumoren der Hoden,
nicht-seminomatösen Tumoren der Hoden, Embryonalkarzinomen
und Bauchspeicheldrüsenkarzinomen festgestellt worden und
ist erhöhten Gehalten bei zwischen 6 und 50% der Patienten
mit Teratomen, Eierstockadenokarzinomen,
Gebärmutterhalskarzinomen, Gebärmutterschleimhautkarzinomen,
Seminomen, Magenkarzinomen, Harnblasenkarzinomen,
Brustkarzinomen, Dickdarm-Mastdarm-Karzinomen,
Bronchialplattenepithialkarzinomen, Melanomen und multiplen
Myelomen festgestellt worden. Andere universelle onkofetale
Tumormarker, einschließlich Gewebe-Polypeptid-Antigen (TPA)
das mit der Zellwucherung in Verbindung steht und nicht
spezifisch für irgendwelche Arten ist, sind ebenfalls
bekannt. Siehe Klavins, Annals of Clinical and Laboratory
Science, 13: 275-280 (1983).
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Im Hinblick auf HCG ist ein choriongonadotropinähnliches
Antigen in Bakterien gefunden worden, die aus dem Urin von
Krebspatienten isoliert wurden, wie angegeben bei Acevedo et
al., Infection and Immunity, 31: 275-280 (1983), aber nicht
in derselben Bakterienspezies, die aus anderen getesteten
Quellen erhalten wurde. Weiterhin ist festgestellt worden,
daß Ratten-Brustadenokarzinomzellen und Ratten-Hepatomzellen
choriongonadotropinähnliches Material synthetisieren,
obgleich kein solches Material in den Seren der Tiere
gefunden wurde, die diese Neoplasmen tragen, in Kellen et
al., Cancer Immunol. Immunother., 13, 2-4 (1982). In den
Papieren von Kellen et al. und im US-Patent Nr. 4 384 995
wird eine Untereinheit von HCG, die an Tetanustoxoid
konjugiert ist, verwendet, um durch wiederholte Injektion
mit dem konjugierten Material vor dem Aussetzen gegenüber
Tumorzellen, von denen bekannt ist, daß sie ein
choriongonadotropinähnliches Antigen tragen, ein
Immunantwort auf choriongonadotropinähnliche Substanzen
prophylaktisch zu stimulieren.
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Unter den Unterschieden zwischen prophylaktischer Behandlung
mit HCG und dem Adjuvanstherapieansatz ist, daß die
Induktion einer Immunantwort für prophylaktische Zwecke
wiederholte Injektionen über einen Zeitraum erfordert, um
die Entwicklung von wenigstens einer Population identischer
B-Zellen (einen Klon) initiieren, die einen gegebenen
Antikörper gegen ein Tumorantigen produziert und damit
Antikörper von diesem Klon produziert werden kann.
Andererseits kann Adjuvanstherapie zu Antikörperproduktion
durch einen existierenden Klon von B-Zellen führen und hat
somit Antitumorwirkungen, die sofort beobachtet werden
können. Therapeutische Behandlung (d. h. Behandlung, nachdem
ein malignes Neoplasma vorliegt) mit HCG, das mit
Tetanustoxoid konjugiert ist, führt zu der Möglichkeit einer
unkontrollierbaren Reaktion vom Herxheimer-Typ. Die
Herxheimer-Reaktion tritt nach Behandlung von Syphilis-
Patienten mit einer Substanz auf, die gegenüber den
verursachenden Spirochet-Bakterien toxisch sind, die
daraufhin in gewaltiger Anzahl sterben, wobei potentiell
tödliche toxische Substanzen in den Blutstrom freigesetzt
werden. Durch Analogie kann zu irgendeinem bisher
unvorhersehbarem Zeitpunkt bei der Induktion einer
Immunantwort gegen ein Tumorantigen, ein massives Absterben
von Krebszellen zum Tod des Patienten führen.
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Ein Freisetzungsfaktor für Luteinisierungshormon (LHRF),
manchmal allgemein als Gonadorelin bezeichnet, der bewirkt,
daß Luteinisierungshormon, ein Hypophysen-Gonadotropin, aus
der Hypophyse freigesetzt wird, ist zur Behandlung
verschiedener Tumore in den US-Patenten Nr. 4002738 und
4071622 verwendet worden. Gonadorelin ist im US-Patent Nr. 4
321 260 auch zur Behandlung von gutartiger
Prostatahyperplasie, einer Art von nicht-malignem, aber
übermäßigem Prostatawachstum, eingesetzt worden. Es gibt
jedoch in diesen Patenten keinen Hinweis darauf, daß die
direkte Anwendung von irgendeinem Gonadotropin die
Zerstörung maligner Neoplasmen beeinflussen kann. Zusätzlich
ist die Freisetzung von LH aus der Hypophyse einer Feedback-
Kontrolle unterworfen, die vom verabreichten Gonadotropin
unabhängig ist, so daß aus der Erkenntnis der verabreichten
Dosis nicht bestimmbar ist, wieviel, wenn überhaupt, LH
freigesetzt wird. Darüberhinaus kann LHRF in Kombination mit
anderen Substanzen so wirken, daß die Choriongonadotropin-
Sekretion durch direkte Wirkung auf eine Tumorzelle erhöht
wird, was die ungewisse Wirkung der LHRF-Applikation weiter
verschlimmert. Kellen et al. AACR Abstracts, 23, 235 (März
1982) (Abstract 928).
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In der Tat geben Simon et al., J.M.C.I., 70, 839-845 (1983)
an, daß Dosierungen von Gonadotropen und Steroidhormonen das
Wachstum differenzierter Karzinome stimulieren. Diese
Hormone schließen humanes follikelstimulierendes Hormon
(FSH), HCG, humanes Luteinisierungshormon (LH) und Cortisol
ein. Somit scheinen Simon et al. die Idee zu unterstützen,
daß die direkte Verabreichung von Gonadotropin oder
Steroidhormonen eine proliferative Wirkung auf maligne
Neoplasmen hat.
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Der Nachweis für die Suppression der Immunantwort gegen
Antigene neoplastischer Zellen wird von Akiyama et al., J.
Immunol., 131, 3085-3090 (1983) geliefert, wobei das
Ansprechen einer Mischkultur von Lymphozyten von
Krebspatienten und gesunden Spendern durch das Einführen von
Tumorzellen von Krebspatienten in das System unterdrückt
wurde. Dies legt nahe, daß sich unter den Lymphozyten der
Krebspatienten auf tumorabgeleitete Zellen spezifische
TS-Zellen befanden, insofern als die Reaktion von Kulturen, die
nur Lymphozyten von gesunden Spendern enthielten, nicht so
unterdrückt wurde.
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Weiterhin sind antigenspezifische TS-Zellen von einer Maus,
die ein Plasmacytom hatte, isoliert worden, wobei diese
Zellen die in-vitro-Induktion einer cytotoxischen
T-Zellantwort gegen den Tumor hemmte. Kolsch, Scand. J.
Immunol., 19, 387-393 (1984). Gemäß Kolsch können TS-Zellen
durch hohe und niedrige Antigendosen aktiviert werden und
TH-Zellen dominieren, aber eine kritische Antigen-
Zwischendosis, die TH-Zellen zur gleichen Zeit aktiviert, wie
sie die TS-Zellen aktiviert, erlaubt es TH-Zellen zu
dominieren. So gibt Kolsch an, daß es eine Antigendosis
geben kann, bei der ein empfindliches Gleichgewicht erreicht
wird, in dem TH-Zellen aktiviert werden, aber bei denen
TS-Zellen die Immunantwort dominieren.
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Bei Loblay et al., Aust. J. Exp. Biol. Med. Sci., 62, 11-25
(1984), ist angegeben, daß die Suppression, die durch
TS-Zellen in Tieren produziert wird, die einem Antigen
ausgesetzt worden sind, durch eine anschließende
Verabreichung einer genügend großen Dosis Antigen erhöht
wird. Vielleicht ist es daher nicht so überraschend, daß
Versuche, Contrasuppression zu induzieren, darauf abgezielt
haben, Kontrasuppressor-Zellen zuzuführen oder Substanzen
daraus, statt durch direkte Induktion von Contrasuppression.
Siehe Green, "Contrasuppression: Its Role in
Immunoregulation", in The Potential Role of T-Cells in
Cancer Therapy, Fefer et al., eds., Raven Press, New York
(1982); und Green, et al., Ann. Rev. Immunol., 1, 439-463
(1983)
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US-A-4 410 510 offenbart einen Versuch, das Immunsystem
gegen Tumorzellen durch Injektion eines Extrakts eines
Mikroorganismus, P. cryptocides, zu stimulieren.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Verwendung einer
Zusammensetzung zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Linderung von Symptomen maligner Neoplasie bei einem
Erkrankungsopfer zur Verfügung gestellt, wobei diese
Zusammensetzung ein Gonadotropin oder eine Untereinheit
eines Gonadotropins in einer Menge enthält, die geringer ist
als die niedrigste Menge, die notwendig ist, um eine
humorale Immunantwort hervorzurufen, wie sie sich durch das
Vorhandensein einer Positivquaddel bei subkutaner
Applikation zeigt.
Zusammenfassung der Erfindung
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Demgemäß ist ein Verfahren zur Linderung von Symptomen
maligner Neoplasie bei einem Erkrankungsopfer offenbart,
welches den Schritt umfaßt, dem Erkrankungsopfer eine
Substanz zu applizieren, die ausgewählt ist aus der Gruppe,
die aus charakteristischen Substanzen erkrankter Zellen des
Opfers der malignen Neoplasie und wirksamen Fragmenten und
wirksamen Derivaten derselben besteht, in einer Menge, die
geringer ist als die niedrigste Menge, die notwendig ist, um
eine humorale Immunantwort hervorzurufen, wie sie sich durch
die Bestimmung einer Positivquaddel bei subkutaner Injektion
zeigt. Veranschaulichend für ein solches Verfahren ist die
einmal tägliche Applikation einer Zusammensetzung, die HCG
und ein Lysat von S. aureus einschließt.
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Eine offenbarte Zusammensetzung zur Linderung von Symptomen
maligner Neoplasie an einem Erkrankungsopfer umfaßt eine
Substanz, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus
charakteristischen Substanzen erkrankter Zellen des Opfers
der malignen Neoplasie und wirksamen Fragmenten und
wirksamen Derivaten derselben besteht, in einer Menge, die
geringer ist als die niedrigste Menge der Substanz, die
notwendig ist, um ein humorale Immunantwort zu induzieren.
Die Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt
auch ein Immunsteigerungsmittel in einer geringeren Menge
als die niedrigste Menge der Substanz, die notwendig ist, um
eine humorale Immunantwort hervorzurufen, wie sie sich durch
die Bestimmung einer Positivquaddel bei subkutaner Injektion
zeigt. Beispielhaft für solch eine Zusammensetzung sind
Zusammensetzungen, die HCG und ein Lysat aus S. aureus
einschließen.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
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In einem offenbarten Verfahren wird eine für maligne
Neoplasie charakteristische Substanz einem Opfer maligner
Neoplasie entsprechend in einer Menge appliziert, von der
man glaubt, daß sie geringer ist als die niedrigste Menge,
die notwendig ist, um eine humorale Immunantwort
hervorzurufen (d. h. Antikörperproduktion zu beginnen). Diese
Dosierung wird täglich appliziert, bis zum Verschwinden der
Symptome der Erkrankung, und kann ohne Schaden länger
appliziert werden, falls erwünscht.
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Um eine Dosis zu identifizieren, die niedriger ist als
diejenige, die erforderlich ist, um eine humorale
Immunantwort hervorzurufen, wird eine bei subkutaner
Injektion des therapeutischen Materials produzierte Quaddel
gemäß dem bei Moore, Clinical Medicine, 81, 16-19 (1974),
dargelegten Verfahren bewertet, wo eine solche Bewertung
verwendet wird, um eine Impfstoffdosierung zu
identifizieren, die bei der Ausrottung der Symptome von
Influenza brauchbar ist. Bei subkutaner Injektion kann eine
Quaddel zehn Minuten nach Injektion als positiv bestimmt
werden, wenn sie bleich, hart, erhoben und discoid
(regelmäßig, scharf abgegrenzte Kante, als ob eine Scheibe
auf die Haut geklebt worden ist) ist. Eine negative Quaddel,
die eine Dosis unterhalb derjenigen anzeigt, die notwendig
ist, um eine Immunantwort hervorzurufen, ist am Ende von
zehn Minuten so absorbiert, daß sie weicher und flacher ist
als bei Injektion, einen unregelmäßigen oder gezackten Rand
besitzen kann und weniger gewachsen ist als im Mittel 2 mm
im Durchmesser.
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Obgleich die bevorzugte Dosierung von 2 Internationalen
Einheiten (IU) anfänglich durch Hauttests des Pferdes von
Beispiel 1 bestimmt wurde, zeigen die Beispiele unten, daß
erfolgreiche Therapie oft durch Applizieren einer Dosis in
einem Niveau von 2 IU erreicht werden kann. Eine Dosis von 2
IU scheint niedrig genug für jedes getestete Tier oder jeden
getesteten Menschen zu sein, sogar ohne vorher die optimale
Dosis durch einen Hauttest zu bestimmen. Man glaubt jedoch,
daß die Bestimmung einer richtigen Dosierung, wie oben oder
an anderer Stelle beispielhaft belegt, von den Fachleuten
auf diesem Gebiet eingesetzt werden kann, um das offenbarte
Verfahren zu verfeinern.
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Um die Aktivität des Choriongonadotropins zu komplementieren
und um gleichzeitig gegen eine toxische Reaktion zu
schützen, die durch eine schnelle Abstoßung nekrotischen
Gewebes analog zu einer Reaktion vom Herxheimer-Typ
induziert wird, wurde ein bakterielles Lysat zu jeder
Behandlungsampulle als ein Breitspektrumsstimulator
zellständiger Immunität zugesetzt. Keine Art, spezifisch von
Antwort wurde in dem Maße beobachtet, daß ein Mensch
entweder auf Pferde-Choriongonadotropin (ECG) oder HCG
reagiert hat und daß andere Tiere der Beispiele ebenfalls
günstig auf Behandlung mit entweder ECG oder HCG reagiert
haben.
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Es ist berichtet worden, daß AIDS-Patienten eine merkbare
Verringerung im Verhältnis von TH- zu TS-Zellen zeigen. Siehe
Cohen, British Journal of Hospital Medicine, 31, 250-259
(1984). AIDS ist von den Centers for Disease Control als
eine Erkrankung definiert worden, die zumindest mäßig
prädiktiv für einen Defekt in zellständiger Immunität ist,
die bei einer Person ohne bekannten Grund für verringerte
Widerstandsfähigkeit gegen diese Erkrankung auftritt.
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Es ist berichtet worden, daß der Virus, von dem man denkt,
daß er AIDS verursacht, eine Art humanes T-Zellen-Leukämie-
Lymphomvirus (HTLV) ist, bekannt als HTLV-III-Virus, und daß
dieser Virus mit dem Virus verwandt ist, der Katzen- und
Rinderleukämie verursacht. Franklin, Science News, 126, 269
(1984). Katzen- und Rinderleukämieviren sind als antigenisch
ähnlich bekannt. Morgan et al., J. Virol., 46, 177-186
(1983). Demgemäß zeigt die Entdeckung des jetzigen
Erfinders, daß eine HCG-Dosis, die niedriger ist als
diejenige, die notwendig ist um, eine humorale Immunantwort
zu bewirken, bei der Linderung der Symptome von
Katzenleukämie und von Rinderleukämie wirksam sein kann, die
potentielle Wirksamkeit einer analogen Behandlungsform bei
der Linderung der Symptome auch von AIDS.
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Überdies sind Katzenleukämievirus (FLV) und HTLV beides
Retroviren (auch bekannt als Typ C-Viren, RNA-Tumorviren,
Leukämieviren). Manzani, et al., Surv. Immunol. Res., 1,
122-125 (1982). Ein Retrovirus kann als ein infektiöses
Teilchen transmittiert werden, das virale Gene enthält,
kodiert in Form von Ribonukleinsäure (RNA). In einer
infizierten Zelle wird diese RNA durch ein virales Enzym,
das Reverse Transkriptase genannt wird, in
Desoxyribonukleinsäure (DNA) kodiert. Die in DNA kodierten
viralen Gene werden danach in das DNA-kodierte genetische
Material der infizierten Zelle integriert und zusammen mit
diesem repliziert, transkribiert und translatiert. Lewin,
Chapter 13 in Genes, John Wiley and Sons, New York (1983).
Solche Retroviren produzieren im allgemeinen Steady-State-
Infektionen bei denen die virale Nachkommenschaft
kontinuierlich durch Knospen aus den Oberflächen von
Wirtszellen ausgestoßen wird. Auf diese Art und Weise zeigen
Steady-State-Viren die klinischen Kriterien für die
Toleranzinduktion, indem es ein Hochdosis-Inoculum von
viralem Antigen gibt, das virusspezifische Antigen
überdauert und tumorspezifische Antigene sich entwickeln und
überdauern. Siehe Herberman et al., aaO.
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Daher erwartet man von den Verfahren und Zusammensetzungen,
von denen in den Beispielen unten gezeigt ist, daß sie unter
anderem bei neoplastischen Erkrankungen der Behandlung von
Katzen- und Rinderleukämie wirksam sind, daß sie auch bei
der Behandlung von AIDS wirksam sind. Die Beispiele 1, 2 und
3 unten betreffen die Behandlung von Pferden, die von zwei
unterschiedlichen Typen maligner Neoplasmen befallen sind.
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Die Beispiele 4 und 5 unten betreffen die Behandlung von
Katzen, bei denen Katzenleukämie diagnostiziert worden ist.
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Beispiel 6 unten betrifft die Behandlung von Kühen, die von
Rinderleukämie befallen sind.
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Die Beispiele 7 und 8 unten betreffen die Behandlung von
Hunden, die von zwei unterschiedlichen Typen maligner
Neoplasmen befallen sind.
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Beispiel 9 unten betrifft die Behandlung von menschlichen
Patienten, die von malignen Neoplasmen befallen sind.
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Beispiel 10 unten betrifft die Schmerzlinderungswirkungen
der Behandlung von Patienten, die von malignen Neoplasmen
befallen sind.
Beispiel 1
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Ein Pferd mit Mastocytom wurde mit 2 IU pro Tag Gonadotropin
allein behandelt (z. B. ohne das Immunsteigerungsmittel in
Form bakteriellen Lysats). Das verwendete Gonadotropin war
Pferde-Choriongonadotropin, geliefert von der W.A. Butler
Company, oder humanes Choriongonadotropin, geliefert von der
Ayerst Corp. (als A.P.L.-Human-Choriongonadotropin). In
diesem Beispiel und in den Beispielen, die folgen, wurde
eine Dosierung von 2 IU pro Tag von entweder Pferde-
Choriongonadotropin (ECG) oder HCG verwendet.
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Das Pferd zeigte schnelle und signifikante Verringerung von
Tumoren, bevor es einer Reaktion vom Herxheimer-Typ erlag.
(Keine solche nachteilige Wirkung wurde bei anderen
behandelten Tieren beobachtet, bei denen ein
Immunsteigerungsmittel verwendet wurde.)
Beispiel 2
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Drei Pferde mit Melanomen wurden erfolgreich bis zum
Zeitpunkt des Verschwindens der Symptome gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1 oben behandelt, aber mit dem Zusatz eines
Immunsteigerungsmittels in Form bakteriellen Lysats.
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Nachdem die Symptome verschwunden waren, erhielten die drei
Tiere keine weitere Behandlung, zeigten aber kein
Wiederauftreten von Symptomen.
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Ein geeignetes bakterielles Lysat zur Verwendung bei diesem
Verfahren wird unter dem Namen Staphag Lysate® vertrieben,
erhältlich von Delmont Labs. Staphage Lysate® ist ein
bakteriologisch steriler Staphylococcus-Impfstoff, der
Komponenten von Staphylococcus aureus und Bestandteile des
Kulturmediums (Natriumchlorid und ultrafiltrierte
Rinderherz-Infusionsbrühe) enthält. Die Staphylococcen-
Komponenten werden durch Lysieren von Stammkulturen von S.
aureus, serologische Typen II und III, mit einer
polyvalenten Staphylococcus-Bakteriophage hergestellt. Jeder
Milliliter enthält 120-180 Millionen koloniebildende
Einheiten von S. aureus und 100-1000 Millionen
Staphylococcus-Bakteriophagenplaque-bildende Einheiten.
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Alle Behandlungsversuche enthielten zwei Einheiten
Gonadotropin plus 0,1 cm³ Staphage Lysate® in jedem 0,5
Schuß.
Applikation der Materialien
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Unabhängig von den Arten, dem Typ der Malignität oder der
Größe des Krebses erhielten alle Tiere einmal täglich eine
subkutane Injektion der Mischung aus Choriongonadotropin und
Immunsteigerungsmittel, bis der Tumor oder die Leukämie
verschwunden war.
Tests und Ergebnisse
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Bei allen Tieren wurde von einem lizensierten Veterinär
Krebs diagnostiziert.
Beispiel 3
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Ein Pferd mit einem undifferenzierten Karzinom des Gesichts
wurde erfolgreich gemäß dem Verfahren von Beispiel 2 bis zum
Zeitpunkt des Verschwindens der Symptome behandelt. Nach dem
Verschwinden der Symptome erhielt das Pferd keine weitere
Behandlung, zeigte aber kein Wiederauftreten von Symptomen.
Beispiel 4
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Ein Doppelblindtest der Behandlung von Katzen, bei denen
diagnostiziert wurde, daß sie mit Katzenleukämievirus
infiziert waren, wurde von einem lizensierten Testlabor
durchgeführt. Labortests auf Katzenleukämie wurden von einem
lizensierten Labor durchgeführt, und Biopsiegewebe von
einigen Fällen wurde von einem Veterinär-Referenzlabor
untersucht. In allen Fällen wurden die Tieren wie oben
behandelt, wobei der Abbruch der Behandlung mit dem
Verschwinden der Symptome zusammenfiel. In keinem Fall war
es notwendig, die Therapie für eine zweite Behandlungsrunde
wieder aufzunehmen. Dabei sind keine Nebenwirkungen
beobachtet worden.
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Alle Tiere, die ein Plazebo erhielten, starben innerhalb von
sieben Tagen. Einige behandelten Tiere waren noch nach sechs
Wochen am Leben und erhielten keine weitere Behandlung. Von
besonderem Interesse war die Beobachtung, daß mehrere
behandelte Katzen nicht nur ohne Symptome waren, sondern
auch nicht-virämisch. In jedem Fall wurden bei 6 (die Katzen
mit den Nummern 2, 3, 11, 21, 23 und 24) von 8 behandelten
Tieren das Überleben verlängert und/oder die Symptome
gelindert, verglichen mit den Tieren, die ein Plazebo
erhielten.
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Die Katzen mit den Nummern 4, 5, 16 und 22 erhielten ein
Plazebo.
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Katze Nummer 4 starb einen Tag nach dem Beginn des Testes.
Katze Nummer 4 wurde nicht seziert.
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Katze Nummer 5 zeigte keine signifikante Veränderung in der
Virämie. Die Tumorgröße blieb konstant. Die Katze wurde am
Tag 10 des Tests euthanasiert. Bei der Sektion wurde
beobachtet, daß die Katze moribund, dünn, blind und anämisch
war. Tumore wurden auf der Zunge, den Augen, in der
Brustfellhöhle, der Peririnal- und Peritonealhöhle
festgestellt.
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Katze Nummer 16 starb sechs Tage nach Beginn der Behandlung.
Bei Sektion wurde kleine metastatische Tumore in den Lungen
beobachtet und große Tumore wurden im Omentum beobachtet.
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Katze Nummer 22 starb sechs Tage nach Beginn der Behandlung.
Bei Sektion wurden metastatische Tumore in der Lunge, in der
Leber und im Omentum gefunden. Die Todesursache war
Nierenblutung in die retroperitoneale Sublumbarregion.
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Die Katzen mit den Nummern 2, 3, 7, 11, 15, 21, 23 und 24
erhielten die experimentelle Behandlung.
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Bei Katze Nummer 2 nahm die Virämie ab, aber der Tumor
behielt die gleiche Größe. Katze Nummer 2 starb 16 Tage nach
dem Start des Tests. Bei Sektion wurde ein Tumor gefunden,
der offen war und der abgeflossen war. Allgemeine
Lymphknotenvergrößerung, eine vergrößerte Leber und ein
kleiner Tumor in der Herzspitze wurden ebenfalls notiert.
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Bei Katze Nummer 3 nahm die Virämie bis zu negativ ab. Der
Tumor nahm in der Größe ab, zurück bis zu einem normalen
Zustand. Die Katze war während des Tests normal im Aussehen.
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Katze Nummer 7 starb vier Tage nach Beginn der Behandlung,
eine Sektion wurde nicht durchgeführt.
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Katze Nummer 1.1 zeigte eine leichte Abnahme in der Virämie.
Die Tumorgröße blieb die gleiche. Katze Nummer 11 starb 19
Tage nach Beginn der Behandlung. Bei Sektion wurden Tumore
in der gesamten Körperhöhle gefunden.
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Katze Nummer 15 zeigte keine signifikante Abnahme in der
Virämie. Keine Veränderung im Tumor wurde beobachtet. Die
Katze starb 10 Tage nach Beginn der Behandlung. Bei Sektion
wurde beobachtet, daß die Katze abgemagert war, und Tumore
wurden in den Lungen, im Mittelfellraum, im Herzbeutel, im
Brustfell und in den Darmbeinlymphknoten gefunden.
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Bei Katze Nummer 21 war die Virämie konstant. Die Katze
schien normal. Bei Sektion wurden ein vergrößerter Thymus
und vergrößerte Mesenterial-Lymphknoten festgestellt.
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Bei Katze Nummer 23 nahm die Virämie in Verlauf des Tests
ab. Katze Nummer 23 blieb während der Dauer des Tests
normal.
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Bei Katze Nummer 24 blieb die Virämie konstant. Die Katze
schien während der Dauer des Tests normal. Bei Sektion wurde
ein vergrößerter Thymus beobachtet, aber die Katze war
ansonsten normal.
Beispiel 5
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Mehrere Dutzend Katzen sind erfolgreich gemäß dem Verfahren
von Beispiel 2 oben durch Veterinäre in Ohio, Pennsylvania
und North Carolina auf Katzenleukämie behandelt worden. Auf
der Grundlage der berichteten Beobachtungen der Veterinäre
sind wenigstens 80% nach Abschluß der Therapie zu normaler
Gesundheit zurückgekehrt. Zum Beispiel hatte eine Katze nur
die Kraft, ihre Brustwand zu heben, um zu atmen, und ihr
Körpergewicht war von 13 Pounds auf 6 Pounds verringert.
Nach 10 Tagen Therapie war die Katze beweglich und aktiv und
ihr Gewicht war auf 10 Pounds angestiegen.
Beispiel 6
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Zwanzig Fälle von Rinderleukämie wurden gemäß dem Verfahren
von Beispiel 2 oben behandelt, mit vollständiger Remission
der Symptome für eine Länge von 13 Monaten. Die
Milchproduktion von 17 Kühen wurde sowohl wiederhergestellt
als auch erhöht. Nur 3 Fehlschläge traten auf, und in jedem
Fall war die Kuh mehrere Tage vor Beginn der Therapie
moribund gewesen. Labortests auf Rinderleukämie wurden von
einem lizensierten Labor durchgeführt, und Biopsiegewebe aus
einigen Fällen wurden von einem Veterinär-Referenzlabor
untersucht.
Beispiel 7
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Ein Plattenepitelkarzinom auf dem Kiefer eines sechs Monate
alten jungen Hundes wurde gemäß dem Verfahren von Beispiel 2
oben behandelt. Trotz einer "schlechten Prognose" vom
Veterinär-Referenzlabor, das das Biopsiegewebe untersucht
hatte, wurde der Hund vollständig geheilt, wie durch
sequenzielle Röntgenaufnahmen nachgewiesen wurde.
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Ein Plattenepitelkarzinom auf der Schulter eines 12 Jahre
alten Hundes wurde gemäß dem Verfahren bei Beispiel 2 oben
behandelt. Nach zwei Tagen konnte der Hund über längere
Zeiträume gehen, aß gut und der Tumor fühlte sich warm an.
Merkbare Tumorschrumpfung wurde nach 5 Tagen beobachtet.
Nach zwei Wochen war der Tumor nahezu aufgelöst.
Beispiel 8
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Ein Analtumor eines 13 Jahre alten Hundes, der täglich wuchs
und den Schwanz seitlich verschob, wurde gemäß dem Verfahren
von Beispiel 2 oben behandelt. Die fotografische Aufnahme
zeigte tägliche Abnahme in der Tumorgröße beginnend am Tag
drei. Der Tumor löste sich auf. Der Hund starb später
aus unbekannten Gründen. Eine Sektion wurde nicht
durchgeführt.
Beispiel 9
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Eine begrenzte Anzahl menschlicher Patienten ist auf
Krebserkrankungen behandelt worden, die als terminal
diagnostiziert waren, einschließlich Melanom und Krebs des
Dickdarms, der Brust, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und
der Lunge. Die Patienten wurden gemäß dem Verfahren von
Beispiel 2 oben behandelt, mit der Ausnahme, daß einige
Patienten 0,2 cm³ Immunsteigerungsmittel pro Dosis erhielten.
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Von 9 behandelten Patienten an einem Ort in einem Zeitraum
von 2 ½ Jahren lebten alle länger als die erwartete
Überlebenszeit, die von ihrem behandelnden Arzt angegeben
worden war, und nur einer starb. Der Patient, der starb,
hatte die Behandlung gemäß der vorliegenden Erfindung zwei
Monate vor seinem Tod abgebrochen. Von den 8 überlebenden
Patienten haben 6 1 ½ Jahre oder länger seit Beginn der
Behandlung überlebt.
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Alle 9 Patienten setzten die Behandlung gemäß der Erfindung
als letzten Ausweg ein, und alle bis auf den einen
Patienten, der starb, hatten irgendeine Form von Bestrahlung
oder Chemotherapie vor dem Beginn der Therapie gemäß der
vorliegenden Erfindung gehabt. Bei allen 9 Patienten waren
Metastasen diagnostiziert worden, was einen
fortgeschrittenen Erkrankungszustand anzeigt. Keine
Nebenwirkungen wurden beobachtet.
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Es ist jedoch nicht klar, wie regelmäßig alle Patienten die
Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
applizierten. Zum Beispiel haben einige überlebende
Patienten die Behandlung auf einmal oder zweimal pro Woche
ohne Beeinträchtigung der Gesamtbefindlichkeit reduziert.
Von keinem Patienten (mit Ausnahme des einen Patienten, der
starb) ist bekannt, daß er die Behandlung vollständig
abgebrochen hätte.
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Sporadische Behandlung an anderen Orten ist nicht so
erfolgreich gewesen, so daß insgesamt etwa die Hälfte der
behandelten Patienten noch leben, während die andere Hälfte
gestorben ist. Wegen des Fehlens von Autopsiedaten ist es
nicht klar, ob alle Todesfälle von behandelten Patienten
richtigerweise Krebs oder anderen Ursachen zugeordnet werden
können oder nicht.
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Patienten, die keine maximale Chemotherapie und Bestrahlung
erhalten hatten, reagierten am positivsten auf die
Zusammensetzung und das Verfahren der vorliegenden
Erfindung. Dies legt nahe, daß das therapeutische Mittel der
vorliegenden Erfindung wenigstens teilweise eine
Immunmanipulation umfaßt und daß die Zellen, die die
Immunantwort umfassen, bei Patienten, die traditionelle
Antikrebstherapie erhalten beeinträchtigt werden.
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Die Wirksamkeit der Behandlung von malignen Neoplasmen und
Katzenleukämie mit Gonadotropinen kann auf mehrere Arten
erklärt werden. Die Schnelligkeit der gemäß der vorliegenden
Erfindung erreichten Reaktion, selbst bei Applikation von
HCG allein, wie in Beispiel 3, legt nahe, daß die
vorliegende Erfindung nicht nur durch die Initiierung einer
humoralen Immunantwort wirkt. Eine Erklärung ist, daß die
niedrige Dosierung von Gonadotropin eine
Contrasuppressionsreaktion stimuliert, die das Gleichgewicht
des TH/TS-Verhältnisses zugunsten einer Aktivierung von
TH-Zellen verschiebt, und daß dies zur Freisetzung einer vorher
existierenden Immunantwort (einschließlich einer
CMI-Antwort) gegen die Erkrankung führt. Eine andere Erklärung
kann sein, daß Gonadotropin mit einem negativen Feedback-
Mechanismus wirkt, indem die Produktion von
gonadotropinähnlichen Molekülen durch die malignen Zellen
abgeschaltet wird, was seinerseits zu einer Veränderung in
der Oberflächenladung von der mit gonadotropinähnlichen
Molekülen assoziierten negativen Ladung zu einer positiveren
Ladung führt, was die Ingestion durch Makrophagen
erleichtert oder was dazu führt, daß ansonsten verborgene
Tumorantigene freigelegt werden. Es ist jedoch nicht
beabsichtigt, daß die vorliegende Erfindung auf irgendeine
Erklärung beschränkt wird.
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Während die vorliegende Erfindung anhand von speziellen
Verfahren und Zusammensetzungen beschrieben worden ist, ist
dies so zu verstehen, daß Variationen und Modifikationen den
Fachleuten auf diesem Gebiet bei Erwägung der vorliegenden
Erfindung einfallen werden.
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Zum Beispiel kann man sich vorstellen, daß verschiedene
Derivate und Fragmente des zitierten humanen
Choriongonadotropins und andere tumor- oder virenspezifische
Antigene gemäß der vorliegenden Erfindung wirksam sein
werden. Zusätzlich ist es nicht beabsichtigt, obgleich der
bevorzugte Applikationsweg subkutane Injektion ist,
intramuskuläre, intraperitoneale oder intravenöse Injektion,
intranasale Applikation oder jeden anderen wirksamen
Applikationsweg davon auszuschließen, daß er in den
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung einbezogen wird.
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Insofern als andere Tumormarker, wie etwa carcinoembryonales
Antigen, Alpha-Fetoprotein und Gewebe-Polypeptid-Antigen, im
Bezug auf das Auftreten im Zusammenhang mit malignen
Neoplasmen zusammen mit HCG klassifiziert werden, ist es
daher auch wahrscheinlich, daß sie in ähnlicher Weise
wirksam sind.
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Darüberhinaus sind humanes Choriongonadotropin,
Follikelstimulierendes Hormon, Luteinisierungshormon und
Schilddrüsenstimulierendes Hormon alle Glykoproteine, die
aus einer α- und aus einer β-Untereinheit zusammengesetzt
sind. Die Untereinheit von HCG unterscheidet sich nur
geringfügig von einer α-Untereinheit, die jeweils FSH, LH
und TSH identisch ist. Obgleich die Signifikanz der Struktur
der Untereinheit noch bestimmt werden muß, sind sowohl
αals auch β-HCG mit Tumoren in Verbindung gebracht worden.
Siehe Acevedo et al., Infection and Immunity, 31, 487-494
(1981). Demgemäß ist beabsichtigt, daß diese
Hypophysenhormone in den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
einbezogen werden.
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Noch weiter kann daran gedacht werden, daß andere
Immunsteigerungsmittel als Lysate von S. aureus sich als in
gleicher Weise wirksam herausstellen werden. Solche anderen
Immunsteigerungsmittel schließen zum Beispiel
BCG-Mycobakterien, Corynebacterium Baruum und Levamizol ein. Es
ist demgemäß beabsichtigt, daß diese Immunsteigerungsmittel
in den Schutzumfang der Erfindung einbezogen werden.
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Es wird erwogen, daß wirksame Fragmente und wirksame
Derivate all der vorstehenden vorgeschlagenen Substanzen von
den Fachleuten auf diesem Gebiet hergestellt und gemäß der
vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.