DE3544647A1 - Fehlerstromschalter - Google Patents
FehlerstromschalterInfo
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- Thermistors And Varistors (AREA)
Description
Die US-Patentschriften 43 29 726 und 44 13 301 beschreiben
Materialien mit positivem Temperaturkoeffizienten, die in
dem Bereich von 5 bis 100 Ampere eingesetzt werden können
und in Reihenschaltung mit trennbaren Kontaktstücken ver
wendet werden, um für einen Schutz durch den erhöhten Reihen
widerstand in einem zu schützenden Stromkreis zu sorgen,
wenn das einen positiven Temperaturkoeffizienten (PTC)-
Material höhere Ströme als einen vorbestimmten Wert führt.
Die Verwendung eines Materials mit einem negativen Tempera
turkoeffizienten innerhalb eines Schalters ist in der US-
Patentschrift 40 19 097 beschrieben. Dort wird die Verwen
dung eines Materials, wie beispielsweise Vanadiumdioxid
oder Lantankobaltoxid, in Reihe mit einem Flußübertragungs-
Auslösemechanismus beschrieben. Die thermischen Ansprech
eigenschaften der vorgenannten Materialien werden dazu ver
wendet, das Bestehen eines Überstromzustandes abzutasten
und zu gestatten, daß der Strom durch einen Auslösemecha
nismus auf einen Betriebswert ansteigt. Die Materialien
gemäß den US-Patentschrift 43 29 726 und 44 13 301 sind
jedoch nicht in der Lage, einen ausreichenden Strom zu
führen, um für einen Überstromschutz in einem Stromkreis zu
sorgen, wie er beispielsweise durch einen Schalter mit einem
ausgeformten Gehäuse geschützt wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Fehlerstromschalter zu
schaffen, der Widerstände mit einem positiven Temperatur
koeffizienten in Stromkreisen bzw. Schaltungsanordnungen ver
wendet, die den Strom in Haushalts- und Industrie-Stromsammel
leitern schalten können, ohne dabei beschädigt oder zerstört
zu werden.
Erfindungsgemäß werden Fehlerstromschalter geschaffen, die
wiederholt Fehlerströme in Schaltern mit ausgeformtem Gehäuse
und bestimmten Nennleistungen schalten können und die einen
Widerstand mit positivem Temperaturkoeffizienten (PTC) und
einen spannungsabhängigen Widerstand (VDR) parallel zu zwei
mechanisch geschalteten Kontaktstücken aufweisen. Bei einer
Trennung bzw. Öffnung der Kontaktstücke fließt der Strom zu
nächst durch den PTC-Widerstand mit einem anfänglich kleinen
Widerstand. Der Stromfluß durch das PTC-Material erhitzt dieses
schnell, wobei dessen Widerstand um mehrere Größenordnungen an
steigt. Die Spannung über dem PTC-Widerstand und dem spannungs
abhängigen Widerstand VDR, in Parallelschaltung, steigt rasch
auf die Klemmspannung des spannungsabhängigen Widerstandes,
wodurch dieser durchschaltet und den Strom überträgt. Da die
Spannung über dem spannungsabhängigen Widerstand wesentlich
größer als die Versorgungsspannung ist, fällt der Strom dann
rasch auf einen kleinen Wert ab, wodurch zwei Hilfskontakte
den Stromunterbrechungsprozeß abschließen können. Die Erfin
dung wird nun mit weiteren Merkmalen und Vorteilen anhand der
Beschreibung und Zeichnung von Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
Fig. 1 ist ein Schaltbild von einer Stromunterbrechungsan
ordnung gemäß der Erfindung.
Fig. 2 ist ein Schaltbild von einem anderen Ausführungsbei
spiel der Unterbrechungsanordnung gemäß Fig. 1.
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
dem Widerstand und der Temperatur des einen positiven
Temperaturkoeffizienten aufweisenden Widerstandes, der
in den Fig. 1 und 2 verwendet ist.
Zwar ist die Verwendung von PTC-Widerständen als Reihenelemente
in Schaltvorrichtungen bekannt, aber die Verwendung eines der
artigen Materials als ein parallel geschaltetes Element zum Über
tragen von Strom von den öffnenden Kontaktstücken auf einen
spannungsabhängigen Widerstand zum Eliminieren eines zwischen
den Kontaktstücken auftretenden Lichtbogens ist bisher nicht
angegeben worden.
Es können zwar verschiedene Materialien in PTC-Widerständen
verwendet werden, die jeweils für besondere Charakteristiken
sorgen, aber Materialien auf der Basis von Bariumtitanat
(BaTiO3) sind bestens bekannt und für die Unterbrechung kleine
rer Ströme geeignet. Zusammengesetzte Metall-Isolator-Materia
lien für hohe Ströme, die einen Übergang von einem kleinen zu
einem großen Widerstand als eine Funktion der steigenden Tempe
ratur durchlaufen, werden derzeit untersucht.
Ein derartiger Fehlerstromschalter, der PTC-Material verwendet,
ist in Fig. 1 gezeigt. Der Fehlerstromschalter 10 ist über eine
Hauptkontaktanordnung 15 geschaltet, die aus feststehenden Kon
takten 11, 12 und Brückenkontakten 13, 14 bestehen, die bei
einem Überlaststrom durch eine Stromsammelleitung 16 getrennt
werden. Der Strom durch die Sammelleitung wird durch einen
Stromtransformator abgetastet, dessen Primärwicklung durch
die Sammelleitung gebildet ist und dessen Sekundärwicklung
mit einem Betätigungsmechanismus verbunden ist, um die Kontakt
anordnung 15 schnell zu öffnen, wenn der Strom einen vorbe
stimmten Wert erreicht. Die Verwendung eines derartigen Strom
transformators und Betätigungsmechanismus in einer zu schützen
den Schaltungsanordnung ist beispielsweise in den US-Patent
schriften 41 15 829 und 40 01 742 beschrieben. Der Fehlerstrom
schalter 10 liefert eine Funktion ähnlich einem Festkörper-
Strombegrenzungsschalter, bei dem eine "lichtbogenlose Unter
brechung" zwischen den Kontaktstücken auftritt, indem der
Strom von den Kontaktstücken weg über einen Festkörperschalter
übertragen wird. Eine Hilfskontaktanordnung 17 mit einem fest
stehenden Kontaktstück 19 und einem bewegbaren Kontaktstück 18
kann auch in Verbindung mit dem Fehlerstromschalter 10 verwen
det werden, wenn dies gewünscht ist. Die Sammelleitung 16 ist
mit einer Stromquelle durch einen Leistungsanschluß 20 und
mit einer Betriebslast durch einen Lastanschluß 21 verbunden.
Ein Widerstand 22 mit positivem Temperaturkoeffizienten, der
nachfolgend PTC-Widerstand genannt wird, ist der trennbaren
Kontaktanordnung 15 und einem spannungsabhängigen Wider
stand VDR, wie beispielsweise einen Metalloxidvaristor (MOV)
23, durch Leitungen 24 und 25 parallel geschaltet. Ein typischer
PTC-Widerstand aus BaTiO3 ist beispielsweise beschrieben in
Philips Technical Review mit dem Titel "PTC Thermistors As
Self Regulating Heating Elements" von E. Andrich. Ein derarti
ger PTC-Widerstand hat die bei 26 in Fig. 3 gezeigten Charak
teristiken, wobei der Logarithmus des Widerstandes in Ohm
plötzlich ansteigt und im wesentlichen bei einer vorbestimm
ten Temperatur in der Größenordnung von beispielsweise 100°C
bis 160°C. Im Betrieb des Fehlerstromschalters 10 fließt bei
einer Öffnung der Kontaktanordnung 15 der Strom sofort durch
den PTC-Widerstand 22 mit einer kleinen Anfangstemperatur und
einem kleinen Anfangswiderstand, wie es durch die Charakteri
stiken angegeben ist, die vorstehend in Verbindung mit Fig. 3
beschrieben wurden. Der Strom fließt durch den PTC-Widerstand,
wodurch dessen Temperatur und Widerstand rasch ansteigen, so
daß die Spannung über der Parallelschaltung des PTC-Widerstands
22 und des Metalloxidvaristors (MOV) 23 entsprechend auf die
Klemmspannung des MOV ansteigen, wodurch der Strom sofort
durch den MOV fließt. Die Spannung, die nun wesentlich höher
als die Versorgungsspannung ist, bewirkt, daß der Strom durch
den MOV auf einen sehr kleinen Wert abfällt. Der Metalloxid
varistor kann die Zusammensetzung haben, die in der US-PS
43 74 049 beschrieben ist, wodurch die Klemmspannung einge
stellt werden kann, indem die Zusammensetzung der MOV-Materia
lien und auch der Herstellungsprozeß variiert werden.
Der PTC-Widerstand 22 in Fig. 1 wird durch die Innenleistung
I2R erhitzt, wobei R der Widerstand des PTC-Widerstandes ist.
Wenn der Strom zunächst auf den PTC-Widerstand übergeht, ist
er klein und demzufolge ist der Leistungsverlust klein und
die Temperatur steigt langsam an. Wenn die Temperatur ansteigt,
nimmt der Widerstand R zu, was einen höheren Leistungsverlust
und eine schnellere Erwärmung zur Folge hat. Da jedoch die
Leistung eine Funktion des Quadrates des Stromes ist, ist die
Erwärmungsgeschwindigkeit relativ empfindlich gegenüber der
Größe des Stromes.
Der in Fig. 2 gezeigte Fehlerstromschalter 10 ist ähnlich dem
in Fig. 1 gezeigten Fehlerstromschalter, wobei der Fehlerstrom
schalter einer Kontaktanordnung 15 innerhalb einer Sammelleitung
16 parallel geschaltet ist. Der PTC-Widerstand 22 ist parallel
zu der Kontaktanordnung und zu dem Metalloxidvaristor MOV 23
durch Leitungen 24, 25 geschaltet. Der PTC-Widerstand 22 hat
eine dünne Schicht aus MOV-Material 27, das an dem einen Ende
angeschmolzen ist, das eine sehr kleine Klemmspannung in der
Größenordnung von etwa 5 Volt aufweist. Wenn der Strom von der
Kontaktanordnung 15 auf den PTC-Widerstand 22 übergeht, wird
die Wärmeleistung durch das Produkt der Spannung über dem
MOV-Material 27 und dem Strom durch das MOV-Material erzeugt.
Alternativ kann der feste Spannungsabfall, der durch die MOV-
Schicht 27 geliefert wird, in Korngrenzen innerhalb des Mate
rials verteilt werden, das den PTC-Widerstand 22 bildet, oder
in Kombination mit der MOV-Schicht, wenn eine schnellere Er
wärmung gewünscht wird. Da die Anfangserwärmungsleistung eine
lineare Funktion des Stromes ist, ist die Anfangsgeschwindig
keit des Temperaturanstiegs in diesem Ausführungsbeispiel
größer und weniger empfindlich gegenüber der Größe des Stromes
als in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1.
Wenn zusammengesetzte Metall-Isolator-PTC-Materialien für
große Ströme derart angeordnet sind, daß das leitfähige Metall
in einer Matrix von MOV-Material gekapselt ist, um einen
PTC-MOV-Widerstand zu bilden, ist der getrennte MOV 23 nicht
mehr erforderlich. Das Metall würde dem PTC-MOV-Widerstand
anfangs kleine Temperatur- und kleine Leitungswiderstands
eigenschaften geben, um den Strom zunächst von der Kontakt
anordnung 15 weg zu übertragen. Wenn der Strom und die Tempe
ratur durch den PTC-MOV-Widerstand anwachsen, würde das MOV-
Material im Volumen zunehmen, um die leitenden Eigenschaften
des Materials zu unterbrechen, wodurch die Spannung über dem
PTC-MOV-Material auf die Klemmspannung des MOV-Materials an
steigt. Der Strom fällt bei einem Fluß durch das MOV-Material
rasch ab, da die MOV-Klemmspannung wesentlich höher als die
Versorgungsspannung ist.
Zwar wurde der Fehlerstromschalter gemäß der Erfindung zum
Schützen von Gerätschaften und Netzen in einer Sammelleitung
beschrieben, aber dies ist nur beispielhaft. Der Fehlerstrom
schalter kann in irgendeiner Situation verwendet werden, wo
eine "bogenlose" Schaltung erforderlich ist, wie beispiels
weise bei explosiver Atmosphäre in Minen, oder wenn ein
"rauschfreies" Schalten erforderlich ist, wie beispielsweise
bei empfindlichen elektronischen Komponenten in Computern.
Die Funktion eines Widerstandes, der aus einem Material mit
positivem Temperaturkoeffizienten hergestellt ist und einen
relativ kleinen Widerstand bei niedrigen Temperaturen und
einen wesentlich höheren Widerstand bei einer vorbestimmten
höheren Temperatur aufweist, kann auch durch die Verwendung
von Halbleiter-Elementen, wie beispielsweise einem Transistor,
in Verbindung mit Stromschaltkontakten erreicht werden, damit
die Kontaktstücke ohne das Auftreten eines Lichtbogens zwi
schen den Kontaktstücken trennen. Dabei kann ein Transistor
in Verbindung mit einem spannungsabhängigen Widerstand ver
wendet werden, um den Strom von den öffnenden Kontaktstücken
weg auf den Transistor und dann von dem Transistor auf den
spannungsabhängigen Widerstand zu übertragen. Es sind gewisse
Mittel zum Schalten des Transistors zwischen leitenden und
nicht-leitenden Zuständen erforderlich, damit der Transistor
leitend bzw. durchgeschaltet wird, wenn die Kontaktstücke
zunächst geöffnet werden, und damit der Transistor kurz nach
der Kontakttrennung nicht-leitend wird. Dabei kann ein Strom
transformator mit einem sättigbaren Kern zum Ein- und Aus
schalten des Leitungstransistors innerhalb vorbestimmter Zeit
intervalle verwendet werden.
Claims (8)
1. Fehlerstromschalter gekennzeichnet durch:
zwei trennbare, elektrische Kontaktstücke (13, 14), die
zur Unterbrechung des Stromflusses durch einen elektri
schen Stromkreis angeordnet sind, und
einen Widerstand (22) mit positivem Temperaturkoeffizien
ten, der den elektrischen Kontaktstücken (13, 14) elektrisch
parallel geschaltet ist zum Übertragen des Stromes durch
den einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweisenden
Widerstand (22), wenn die elektrischen Kontaktstücke zum ersten
Mal getrennt werden.
2. Fehlerstromschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein spannungsabhängiger Widerstand (23) dem einen posi
tiven Temperaturkoeffizienten aufweisenden Widerstand (22)
elektrisch parallel geschaltet ist zum Übertragen des Stroms
durch den spannungsabhängigen Widerstand, wenn die Spannung
über dem einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweisen
den Widerstand eine vorbestimmte Spannung erreicht.
3. Fehlerstromschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der spannungsabhängige Widerstand (23) ein Silizium
karbid oder Metalloxid aufweist.
4. Fehlerstromschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweisende
Widerstand (22) eine Materialschicht mit spannungsabhängigen
Eigenschaften aufweist, um die Geschwindigkeit zu erhöhen,
mit der das einen positiven Temperaturkoeffizienten aufwei
sende Material die vorbestimmte Temperatur erreicht.
5. Fehlerstromschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweisende
Widerstand (22) ein Material mit Korngrenzen aufweist, die
ein Material mit spannungsabhängigen Eigenschaften enthalten.
6. Fehlerstromschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweisende
Widerstand (22) und der spannungsabhängige Widerstand (23)
ein zusammengesetztes oder Verbundmaterial bilden, wobei
der Strom durch eine Komponente des zusammengesetzten
Materials bei einer ersten Temperatur fließt, wenn die
elektrischen Kontaktstücke zunächst getrennt werden, und
dann durch eine andere Komponente des zusammengesetzten
Materials bei einer zweiten Temperatur fließt, die höher
als die erste Temperatur ist.
7. Fehlerstromschalter gekennzeichnet durch:
zwei Kontaktstücke und einen Widerstand, der den Kontakt stücken parallel geschaltet ist, wobei der Widerstand ein zusammengesetztes Material aufweist, das einen posi tiven Temperaturkoeffizienten des Widerstandes aufweist, derart, daß der Widerstand einen ersten Widerstand bei einer ersten Temperatur und einen zweiten, höheren Wider stand bei einer zweiten, höheren Temperatur aufweist, und wobei das Material ferner spannungsabhängige Eigenschaften besitzt derart, daß der Widerstand einen dritten Widerstand bei einem ersten Spannungsabfall über dem Widerstand und einen vierten, kleineren Widerstand bei einem zweiten, höheren Spannungsabfall über dem Widerstand aufweist.
zwei Kontaktstücke und einen Widerstand, der den Kontakt stücken parallel geschaltet ist, wobei der Widerstand ein zusammengesetztes Material aufweist, das einen posi tiven Temperaturkoeffizienten des Widerstandes aufweist, derart, daß der Widerstand einen ersten Widerstand bei einer ersten Temperatur und einen zweiten, höheren Wider stand bei einer zweiten, höheren Temperatur aufweist, und wobei das Material ferner spannungsabhängige Eigenschaften besitzt derart, daß der Widerstand einen dritten Widerstand bei einem ersten Spannungsabfall über dem Widerstand und einen vierten, kleineren Widerstand bei einem zweiten, höheren Spannungsabfall über dem Widerstand aufweist.
8. Fehlerstromschalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das zusammengesetzte Material ein erstes Material mit
einem positiven Temperaturkoeffizienten des Widerstands
und ein zweites Material mit spannungsabhängigen Eigen
schaften aufweist.
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