DE3542839A1 - Thermoelektrischer generator mit einer nuklearen waermequelle - Google Patents
Thermoelektrischer generator mit einer nuklearen waermequelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen thermoelektrischen Genera
tor mit einer nuklearen Wärmequelle und mit einer Viel
zahl von auf einem die Wärmequelle umgebenden zylindri
schen Träger angeordneten thermoelektrischen Einheiten
und mit oberhalb und unterhalb der Wärmequelle vorge
sehenen Wärmeisolierungen.
Bei allen bisher realisierten Anlagen zur Erzeugung von
elektrischem Strom aus nuklearer Energie wird ein Wärme
übertragungsmittel in Form eines Gases oder einer Flüs
sigkeit verwendet, das die in einem Kernreaktor gewon
nene Wärmeenergie an die nachgeschalteten Umwandlungs
aggregate überträgt. Für den Transport der Verlustwärme
ist ein entsprechender Kreislauf vorgesehen. Die Umwand
lung der Wärmeenergie in elektrische Energie erfolgt im
allgemeinen mit Hilfe von Turbinen und elektrischen
Generatoren. Eine Ausnahme stellt das in einem Kern
reaktor eingebaute Thermionikelement dar. Aber auch eine
solche Anlage, wie sie beispielsweise in der DE-AS
11 05 078 beschrieben ist, benötigt für den Abtransport
der Verlustwärme einen sekundären Kreislauf.
Bekannt sind auch Einrichtungen zur Erzeugung von Elek
trizität mittels thermoelektrischer Generatoren, die
nuklear beheizt werden. Bei diesen Einrichtungen wird
als nukleare Wärmequelle ein radioaktives Isotop ver
wendet. Als Beispiel sei die DE-AS 23 43 840 genannt,
bei der das radioaktive Isotop in einem zylindrischen
Behälter installiert ist, um welchen ein die Thermo
elemente aufnehmender, als Wickel ausgebildeter Träger
angeordnet ist. Der Raum oberhalb und unterhalb des
zylindrischen Behälters ist mit wärmeisolierendem Mate
rial ausgefüllt, so daß der gesamte von dem Behälter
ausgehende Wärmestrom durch die Thermoelemente geführt
wird.
Derartige Einrichtungen sind gegenüber den mit Thermio
nikelementen ausgestatteten Anlagen mit dem Vorteil ver
bunden, daß sie zur Wärmeabfuhr keine mit einem Fluid
betriebenen Kreisläufe benötigen. Die elektrische Lei
stung, die sich mit ihnen erzeugen läßt, ist jedoch
relativ gering.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, zur
direkten Elektrizitätserzeugung mit nuklearer Energie
die Vorteile eines thermoelektrischen Generators aus
zunutzen und diesen so auszubilden, daß mit ihm eine
elektrische Leistung von mindestens 200 kWel gewonnen
werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe ist durch die folgenden Merk
male gekennzeichnet:
- a) die nukleare Wärmequelle wird von einem thermischen Hochtemperaturreaktor in Zylinderform gebildet, dessen Kern aus keramischem Material besteht;
- b) der zylindrische Träger für die thermoelektrischen Einheiten besteht aus einem Schirm aus kohlen stoffaserverstärktem Graphit, der den Hochtempe raturreaktor mit Abstand umgibt;
- c) an den beiden Stirnflächen des Hochtemperatur reaktors ist je eine Platte aus thermisch isolie rendem Material angeordnet;
- d) die Wärmeübertragung von dem Hochtemperaturreaktor zu dem Schirm sowie die Abfuhr der Verlustwärme von dem Schirm erfolgt durch radial nach außen ge richtete Wärmestrahlung.
Der ganz aus keramischen Materialien bestehende Hoch
temperaturreaktor hat an seiner Oberfläche eine sehr
hohe Temperatur und kann infolgedessen eine ausreichende
Leistung in Form von Wärmestrahlung nach außen hin
abgeben. Der zylinderförmige Schirm mit den thermoelek
trischen Einheiten nimmt die von dem Hochtemperatur
reaktor abgestrahlte Wärme auf, wandelt sie teilweise in
elektrischen Strom um und strahlt die Verlustwärme nach
außen ab.
Für eine hinreichende Stromerzeugung ist es erforder
lich, daß die Außentemperatur des Schirms etwa in der
Größenordnung von 700-900°K liegt. Die Temperatur
differenz von der Innenseite zur Außenseite des Schirms
muß etwa 400-800°K betragen. Ein ausreichend hoher Wär
metransport von der Oberfläche des Hochtemperaturreak
tors zur Innenseite des Schirms erfordert Temperaturen
in der Größenordnung von 1400-1800°K. Nach heutigen
Kenntnissen sind als höchste Materialtemperatur im
Schirm 1400°K zugrundezulegen. Für diese Innentemperatur
des Schirms ergibt sich für die Oberfläche des Reaktors
eine Temperatur von 1730°K. Im Inneren des Reaktors
sind, berechnet mit bekannten Wärmetransportdaten, Tem
peraturen von ca. 2400°K anzunehmen. Um derart hohen
Temperaturen standhalten zu können, sind alle Komponen
ten des Reaktors aus keramischen Materialien
hergestellt.
Eine Strahlenschädigung der thermoelektrischen Einheiten
sowie der thermischen Isolierungen durch schnelle Neu
tronen tritt nur in sehr geringem Maße ein, da es sich
bei der nuklearen Wärmequelle um einen thermischen Kern
reaktor handelt. Wie eine überschlägige Rechnung zeigt,
ist die schnelle Neutronendosis in dem Schirm so gering,
daß ohne Bedenken kohlenstoffaserverstärkter Graphit als
Schirmmaterial verwendet werden kann.
Eine höhere Leistung des thermoelektrischen Generators
als die angestrebte läßt sich auch eine Vergrößerung der
Schirmoberfläche erreichen. Unter Berücksichtigung aller
Parameter der Höhe der Temperatur und der Entwicklungs
möglichkeiten der thermoelektrischen Generatoren scheint
sogar eine Leistungssteigerung von 200 kWel auf ca.
1000 kWel möglich, ohne daß die Größe des Aggregats
wesentlich erhöht werden muß.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen sowie der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit den schema
tischen Zeichnungen zu entnehmen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des thermo
elektrischen Generators,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch diesen Generator,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein einzelnes Brenn
element,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 3,
Fig. 8 einen stark vergrößerten Ausschnitt aus dem
Schirm mit den thermoelektrischen Einheiten,
Fig. 7 die Befestigung einer thermoelektrischen Ein
heit an dem Schirm.
Die Fig. 1 und 2 lassen einen thermoelektrischen
Generator erkennen, der im wesentlichen einen zylin
derförmigen thermischen Hochtemperaturreaktor 1, einen
aus kohlenstoffaserverstärktem Graphit bestehenden,
ebenfalls zylinderförmigen Schirm 2 als Träger für eine
Vielzahl von thermoelektrischen Einheiten 3 sowie zwei
Platten 4 und 5 aus thermisch isolierendem Material
aufweist. Der Hochtemperaturreaktor, der eine Leistung
von 3 MWth hat, ist im Zentrum des Schirmes 2 angeordnet,
der ihn mit Abstand umgibt. Der Schirm 2 ist als gitter
artige Gerüstkonstruktion ausgeführt, wie später noch
erläutert wird. Die beiden Platten 4 und 5, die an den
Stirnflächen des Hochtemperaturreaktors 1 vorgesehen
sind, bestehen aus Magnesiumoxid und kohlenstoffaser
verstärktem Graphit, der als Trägermaterial dient. Sie
decken auch den Ringraum 8 zwischen Hochtemperatur
reaktor 1 und Schirm 2 ab.
Für die Regelung und Abschaltung des Hochtemperatur
reaktors 1 sind zwei Regel- und Abschalteinrichtungen 7
vorgesehen, die ebenfalls an den Stirnflächen des Hoch
temperaturreaktors 1 angeordnet sind. Jede Regel- und
Abschalteinrichtung 7 umfaßt eine Anzahl von Absorber
stäben 8 und die dazugehörigen Antriebe 9. Die Absor
berstäbe 8 lassen sich von den Stirnflächen des Hoch
temperaturreaktors 1 aus in den Kern einfahren und
wieder ausfahren. Sie bestehen aus kohlenstoffaser
verstärktem Graphit, dem Bor als Neutronenabsorber bei
gegeben ist. Bei dem hier angegebenen Beispiel sind etwa
20 Absorberstäbe erforderlich, um den Hochtemperatur
reaktor 1 ein- und auszuschalten, in der Fig. 2 ist nur
einer der Absorberstäbe gezeigt.
Um die Reibung zwischen den Absorberstäben 8 und dem
Kern möglichst niedrig zu halten, sind die Stirnober
flächen sowie die Flächen, die von den Absorberstäben 8
kontaktiert werden, mit einer aus Titankarbid bestehen
den Oberflächenvergütung versehen. Die Antriebe 9 der
Absorberstäbe 8 befinden sich oberhalb und unterhalb des
Hochtemperaturreaktos 1, und zwar außerhalb der Platten
4 und 5, so daß sie gegen die hohen Temperaturen des
Hochtemperaturreaktors 1 geschützt sind. Als Antriebs
kraft für das Ein- und Ausfahren der Absorberstäbe 8
dient jeweils ein Elektromotor, der über eine Zahnstange
und ein Ritzel eine Hin- und Herbewegung der Absorber
stäbe 8 von ca. 4 m ermöglicht.
Außer den beiden Einrichtungen 7 zur Regelung und Ab
schaltung sind bei dem Hochtemperaturreaktor 1 keinerlei
bewegbare Teile vorhanden, so daß das gesamte Aggregat
langzeitig eine hohe Zuverlässigkeit besitzt. Von Vor
teil ist auch, daß die Einrichtungen 7 sich an den
Stirnflächen des Hochtemperaturreaktors 1 befinden, da
durch diese Anordnung die gesamte Mantelfläche des
Schirmes 2 zur Wärmeübertragung ausgenutzt werden kann.
Der Hochtemperaturreaktor 1 weist über seinen Quer
schnitt wie auch in axialer Richtung unterschiedliche
Brennstoffkonzentrationen auf, und zwar liegt die Brenn
stoffkonzentration an der seitlichen wie auch an der
oberen und unteren Oberfläche des Kerns um etwa 50 bis
100% höher, als es der durchschnittlichen Brennstoff
konzentration entspricht. Dies hat zur Folge, daß die
sonst vorhandene Abflachung der Leistung ausgeglichen
wird. Durch diese Konzentrationswahl wird der Neutro
nenfluß relativ wenig beeinflußt; die Leistungsver
teilung dagegen kann damit auf eine Genauigkeit von ca.
±30% Abweichung vom Mittelwert eingestellt werden.
Der Kern des Hochtemperaturreaktors 1 besteht aus einer
Anzahl von stabförmigen Brennelementen 10, von denen
eins in den Fig. 3, 4 und 5 dargestellt ist. Als Material
für die Brennelemente 10 wird kohlenstoffaserverstärkter
Graphit verwendet, in dem mit Zirkonkarbid beschichtete
Brennstoffpartikel aus Uranoxid eingelagert sind. Zir
konkarbid hat einen ausreichend hohen Schmelzpunkt von
ca. 3500°C. Bei der hier geforderten geringen Neutronen
dosis und einer angenommenen Betriebszeit von etwa 10
Jahren ist mit einer ausreichenden Stabilität der um
hüllten Brennstoffpartikel zu rechnen.
Die Brennelemente 10 weisen auf dem größten Teil 11
ihrer Länge einen zylindrischen Querschnitt auf; an
diesen Teil 11 ist oben und unten ein Endstück 12 mit
hexagonalem Querschnitt angesetzt. Die Endstücke 12 sind
größer als das zylindrische Teilstück 11, so daß zwi
schen den dicht aneinandergelagerten Brennelementen 10
freie Zwischenräume für die Ausbreitung der Wärmestrah
lung vorhanden sind. Zur Verbesserung des Wärmetrans
ports vom Inneren des Kerns nach außen weisen die
Brennelemente 10 auf einem Teil ihres Mantels eine
Verspiegelung 13 aus Siliziumkarbid auf, wie die Fig. 5
erkennen läßt. Die Verspiegelung 13 bewirkt, daß ein
größerer Teil der Wärmestrahlung durch die freien Zwi
schenräume nach außen gelangt.
Jedes Brennelement 10 besitzt eine zentrale axiale
Bohrung 14 sowie zwei weitere axiale Öffnungen 15 für
das Einfahren zweier Absorberstäbe 8. In der Bohrung 14
ist ein Trägerstab 18 angeordnet, der aus einem Material
mit einer sehr geringen Wärmedehnung, vorzugsweise aus
kohlenstoffaserverstärktem Graphit, besteht. In dem
oberen Endstück 12 jedes Brennelements 10 ist eine eben
falls aus kohlenstoffaserverstärktem Graphit bestehende
Klemmschraube 17 vorgesehen, die zur Fixierung des
Brennelements auf dem Trägerstab 18 dient. Auf einem
Trägerstab 18 sind jeweils mehrere Brennelemente 10
untereinander angeordnet, wie aus der Fig. 3 zu ersehen
ist. Dabei ist zwischen zwei Brennelementen 10 je ein
Dehnungsspalt 18 freigelassen. Weitere Dehnungsspalte
sind auch zwischen nebeneinander angeordneten Brenn
elementen 10 vorhanden.
Zwischen den Trägerstäben 18 und den Bohrungen 14 in den
Brennelementen 10 können enge Toleranzen eingehalten
werden, die lediglich die Dehnung der Brennelemente 10
und ihre geringfügigen Schrumpfungen während der Be
triebsdauer berücksichtigen. Dasselbe gilt für die
Klemmschrauben 17. Die Trägerstäbe 18 können so herge
stellt werden, daß ihre Ausdehnung bei Temperaturer
höhung praktisch zu vernachlässigen ist.
Wie Fig. 2 erkennen läßt, ist der Kern des Hochtempe
raturreaktors 1 so aufgebaut, daß die aktive Kernzone 19
einen ringförmigen Querschnitt besitzt, d.h. die zen
trale Zone des Kerns bleibt frei von Brennelementen 10
und damit leistungsfrei, um einen allzu großen Tempera
turanstieg innerhalb des Hochtemperaturreaktors 1 zu
vermeiden. Bei einem derartigen Reaktor mit ringförmigem
Kern beträgt die Maximaltemperatur im Inneren des Kerns
2300°K. In dem zentralen Hohlraum 20 sind Reflektor
elemente 21 angeordnet, die die gleiche Gestalt haben
wie die Brennelemente 10. In den Reflektorelementen 21
und zusätzlich auch in den Brennelementen 10 sind ab
brennbare Neutronengifte vorgesehen.
Wie bereits erwähnt, ist der Schirm 2, der als Träger
der thermoelektrischen Einheiten 3 dient, als gitter
artige Gerüstkonstruktion ausgeführt. In den Fig. 6
und 7 wird dies näher erläutert. Die Fig. 6 zeigt eine
der quadratischen Gittermaschen 22 der Gerüstkonstruk
tion, die von Stegen 23 umrahmt ist. Die Stege 23 be
stehen aus kohlenstoffaserverstärktem Graphit. In jede
Masche 22 ist eine der thermoelektrischen Einheiten 3
eingesetzt. In den thermoelektrischen Einheiten 3 werden
Halbleiter 28 aus Silizium-Germanium-Kristallen mit
hoher p- und n-Dotierung verwendet, die auf einer
Metallplatte 24 angebracht sind. Die Metallplatten 24
stellen jeweils den auf der heißen Seite befindlichen
Wärmeaustauscher der betreffenden thermoelektrischen
Einheit dar.
Die Metallplatten 24 müssen gegen die Gerüstkonstruktion
des Schirmes 2 elektrisch isoliert sein. Zu diesem Zweck
ist für die Fixierung der Metallplatten 24 in den Git
termaschen 22 die in der Fig. 7 gezeigte Befestigungsart
vorgesehen. Als Befestigungsmittel dienen Schrauben 25,
die so angeordnet sind, daß sich zwischen den Metall
platten 24 und den Gitterstegen 23 keramische Formkörper
28 befinden. Die Schrauben 25, die ohne Kontakt durch
die Metallplatten 24 geführt sind, werden gegen weitere
keramische Formkörper 27 verspannt. Die Formkörper be
stehen vorzugsweise aus Magnesium- oder Aluminiumoxid.
Wie die Fig. 7 zeigt, sind am unteren Ende der Halb
leiter 28 Metallplatten 29 angelötet, die zur Spannungs
abnahme der thermoelektrischen Einheit 3 dienen. Die
Spannungsabnahme ermöglicht eine elektrische Serien
schaltung und eine thermische Parallelschaltung, so daß
sich nach einem Optimierungsprozeß eine hohe Zuver
lässigkeit erreichen läßt. Für die metallischen Bauteile
der thermoelektrischen Einheiten 3 werden hochwarmfeste
Werkstoffe wie z.B. Wolfram oder Niob verwendet.
Der beschriebene Hochtemperaturreaktor 1 kann nach zwei
Konzeptionen betrieben werden: im Dauerbetrieb oder für
einen temporären Einsatz mit kurzer Einlaufphase. Für
einen Dauerbetrieb, der eine sorgfältige Auslegung mit
abbrennbaren Neutronengiften erfordert, erhöht sich die
Menge des Spaltstoffs und liegt bei einem Reaktor mit
einer Leistung von 3 MWth in der Größenordnung von 100 kg
Spaltstoff. Die Absorberstäbe 8 dienen in diesem Falle
nur dazu, den Reaktor durch Ausfahren einzuschalten und
ihn nach Beendigung des Betriebes durch Einfahren wieder
auszuschalten. Wegen des hohen Temperaturkoeffizienten
des Reaktors und der relativen Unempfindlichkeit des
Gesamtsystems gegen Temperaturschwankungen kann bei
dieser Betriebsweise durch die abbrennbaren Neutronen
gifte eine annähernd gleiche Leistung für einen längeren
Zeitraum erreicht werden, so daß eine Regelung mit den
Absorberstäben 8 nicht erforderlich ist.
Beim temporären Einsatz des Hochtemperaturreaktors 1 ist
dagegen das Ausfahren der Absorberstäbe 8 in einem Zeit
bereich von jeweils 10-100 Sekunden erforderlich. Die
dabei auftretende Temperaturerhöhung wird von dem Kern
des Hochtemperaturreaktors 1 gut vertragen, da die
Dehnungen im wesentlichen von den Trägerstäben 18 aus
kohlenstoffaserverstärktem Graphit aufgenommen werden
müssen und dieses Material praktisch keine Dehnung hat.
Die Ladung mit Spaltstoff ist beim temporären Einsatz
kleiner und liegt in der Größenordnung von 80 kg. Die
Aktivierung des Gesamtsystems ist in diesem Fall prak
tisch zu vernachlässigen. Von Vorteil ist auch noch, daß
nur wenig abbrennbares Neutronengift benötigt wird.
Für einen Hochtemperaturreaktor mit einer thermischen
Leistung von 3 MWth ergibt sich - unter Zugrundelegung
eines elektrischen Wirkungsgrades von 0.08 - eine elek
trische Leistung von 200 kWe. Das Volumen des Kerns be
trägt ca. 25 m3 bei einem Radius des Reaktors von 1 m und
einer Höhe von 8 m. Für den Radius des Schirms 2 werden
1,8 m und für seine Höhe 10 m zugrundegelegt. Der ther
mische Neutronenfluß im Kern des Reaktors 1 beträgt
10¹³ n/cm² s derjenige im Schirm 4×10¹¹ n/cm s.
Claims (31)
1. Thermoelektrischer Generator mit einer nuklearen
Wärmequelle und mit einer Vielzahl von auf einem die
Wärmequelle umgebenden zylindrischen Träger angeordneten
thermoelektrischen Einheiten, und mit oberhalb und
unterhalb der Wärmequelle vorgesehenen Wärmeisolie
rungen, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- a) die nukleare Wärmequelle wird von einem thermischen Hochtemperaturreaktor (1) in Zylinderform gebildet, dessen Kern aus keramischem Material besteht;
- b) der zylindrische Träger für die thermoelektrischen Einheiten besteht aus einem Schirm (2) aus kohlen stoffaserverstärktem Graphit, der den Hochtempe raturreaktor (1) mit Abstand umgibt;
- c) an den beiden Stirnflächen des Hochtemperatur reaktors (1) ist je eine Platte (4, 4) aus thermisch isolierendem Material angeordnet;
- d) die Wärmeübertragung von dem Hochtemperaturreaktor (1) zu dem Schirm (2) sowie die Abfuhr der Verlust wärme von dem Schirm (2) erfolgt durch radial nach außen gerichtete Wärmestrahlung.
2. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern des Hochtempera
turreaktors (1) von stabförmigen Brennelementen (10) aus
Graphit gebildet wird, in dem beschichtete Brennstoff
partikel eingelagert sind.
3. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Graphit Kohlen
stoffasern eingelagert sind.
4. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung der Brenn
stoffpartikel aus Zirkonkarbid besteht.
5. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß durch die besondere Form
gebung und Anordnung der Brennelemente (10) in dem Kern
Hohlräume vorhanden sind.
6. Thermoelektrischer Generator nach den Ansprüchen
2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche
der Brennelemente (10) teilweise eine Verspiegelung (13)
vorgesehen ist.
7. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verspiegelung (13) aus
Siliziumkarbid besteht.
8. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Kernzone
(19) einen ringförmigen Querschnitt aufweist.
9. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem von der aktiven
Kernzone (19) umschlossenen Hohlraum (20) Reflektor
elemente (21) angeordnet sind.
10. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorelemente (21)
die gleiche Gestalt aufweisen wie die Brennelemente
(10).
11. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 2
oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kern des
Hochtemperaturreaktors (1) abbrennbare Neutronengifte
vorgesehen sind.
12. Thermoelektrischer Generator nach den An
sprüchen 2 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die ab
brennbaren Neutronengifte in den einzelnen Brennele
menten (10) angeordnet sind.
13. Thermoelektrischer Generator nach den An
sprüchen 9 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
abbrennbaren Neutronengifte in den Reflektorelementen
(21) angeordnet sind.
14. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (2) von einer
Gerüstkonstruktion gebildet wird, die quadratische
Gittermaschen zur Aufnahme der thermoelektrischen Ein
heiten aufweist.
15. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die thermoelektrischen Ein
heiten (3) mittels keramischer Formkörper (26), vor
zugsweise aus Magnesium- oder Aluminiumoxid, gegen die
Gerüstkonstruktion elektrisch isoliert sind.
16. Thermoelektrischer Generator nach den Ansprü
chen 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß der von
einer Metallplatte gebildete Wärmeaustauscher auf der
heißen Seite jeder thermoelektrischen Einheit (3) mit
Hilfe von Schrauben (25) an der Gerüstkonstruktion (2)
befestigt ist.
17. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die stabförmigen Brenn
elemente (10) im wesentlichen einen kreisförmigen
Querschnitt haben und ein oberes und unteres Endstück
(12) mit hexagonalem Querschnitt aufweisen.
18. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Brennelement (10) eine
durchgehende zentrale axiale Bohrung (14) besitzt, in
der ein Trägerstab (16) aus einem Material mit einer
sehr geringen Wärmedehnung, vorzugsweise aus kohlen
stoffaserverstärktem Graphit, angeordnet ist.
19. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Brennelement (10)
durch Klemmschrauben (17), vorzugsweise aus kohlen
stoffaserverstärktem Graphit, die in dem oberen Endstück
(12) vorgesehen sind, an dem Trägerstab (16) fixiert
ist.
20. Thermoelektrischer Generator nach den Ansprü
chen 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem
Trägerstab (16) mehrere Brennelemente (10) mit Abstand
untereinander angeordnet sind.
21. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffkonzentration
in den Brennelementen (10) derart festgelegt ist, daß
sich über den Kern des Hochtemperaturreaktors (1) axial
und radial eine relativ gleichmäßige Leistung einstellt.
22. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Leistungsverteilung
eingestellt ist, deren Abweichung vom Mittelwert nicht
mehr als ca. ±30% beträgt.
23. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß an der seitlichen wie auch
an der oberen und unteren Oberfläche des Kerns die
Brennstoffkonzentration um etwa 50 bis 100% höher ge
wählt ist als der durchschnittlichen Brennstoffkon
zentration entspricht.
24. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Platten (4, 5) aus
thermisch isolierendem Material an den beiden Stirn
flächen des Hochtemperaturreaktors (1) auch den Ringraum
(6) zwischen Hochtemperaturreaktor (1) und Schirm (2)
abdecken.
25. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Platten (4, 5) aus
kohlenstoffaserverstärktem Graphit als Trägermaterial
und aus Magnesiumoxid bestehen.
26. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hochtemperaturreaktor
(1) zwei Regel- und Abschalteinrichtungen (7) aufweist,
die an den beiden Stirnflächen des Hochtemperaturreak
tors (1) vorgesehen sind.
27. Thermoelektrischer Generator nach den Ansprü
chen 2 und 26, dadurch gekennzeichnet, daß jede Regel-
und Abschalteinrichtung (7) aus von der einen Stirn
fläche des Hochtemperaturreaktors (1) aus in den Kern
einfahrbaren und in Öffnungen (15) der Brennelemente
(10) bewegbaren Absorberstäben (8) besteht.
28. Thermoelektrischer Generator nach den An
sprüchen 25, 26 und 27, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebseinrichtungen (9) für die Absorberstäbe (8)
außerhalb der Platten (4, 5) aus thermisch isolierendem
Material angeordnet sind.
29. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet, daß die Absorberstäbe (8) aus
kohlenstoffaserverstärktem Graphit mit Borgehalt be
stehen.
30. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 27
oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorberstäbe
(8) sowie alle Teile, deren Oberflächen von den Ab
sorberstäben (8) kontaktiert werden, eine keramische
Oberflächenvergütung aufweisen.
31. Thermoelektrischer Generator nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vergütung aus einer
Titankarbidbeschichtung besteht.
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