DE3541686A1 - Verfahren zur denoxierung von schadstoffbeladenen abgasen eines verbrennungsmotors - Google Patents

Verfahren zur denoxierung von schadstoffbeladenen abgasen eines verbrennungsmotors

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Denoxierung von schadstoffbeladenen Abgasen eines Verbren­ nungsmotors, insbesondere Otto-Motors, die bei Temperaturen oberhalb 100°C durch ein Festbett eines Katalysators geleitet werden.
In Verbrennungsprozessen, bei denen Temperaturen oberhalb 800°C erreicht werden, verbindet sich ein Teil des überwiegend in der Luft enthaltenen Stickstoffs mit dem Sauerstoff zu Stickoxiden. Die Stickoxide werden für viele Umweltschäden verantwortlich gemacht. Es ist deshalb das Bestreben der modernen Feuerungstechnik, Verbrennungs­ prozesse so zu führen bzw. zu beeinflussen, daß die Entstehung der schädlichen NO x -Verbindungen gemindert und, wo erforderlich, die entstandenen NO x -Verbindungen im Anschluß an die Verbrennung beseitigt werden. Bei der Verbrennung von Kraftstoffen im Otto-Motor treten ebenfalls NO x -Verbindungen auf.
Aus der DE-OS 33 35 499 ist ein Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus Abgasen bekannt. Dabei wird Stickstoffoxid katalytisch reduziert und Sauerstoff gebunden. Als Katalysatormaterial wird Aktivkohle verwen­ det, die mit einer Alkali-Metall- oder Erdalkali-Metall- Verbindung imprägniert ist. Als Ausgangsmaterial zur Herstellung der bekannten Aktivkohle dient beispielsweise Koks oder dehydrierte Braunkohle. Das bekannte Katalysator­ material wird mit Abgas aus der Verbrennung bei einer Temperatur von über 100°C beaufschlagt. Bei der bekannten Behandlung des Abgases hat sich gezeigt, daß die Abmes­ sungen der Kohleteilchen nicht relevant sind. Das Abgas kann auf verschiedene Arten mit dem Trägerkatalysator in Kontakt gebracht werden und die Teilchen können in dem Abgas verstreut werden. Vorzugsweise wird das Abgas durch den Katalysator in Form eines Festbettes oder eines Wirbelbettes geführt. Die Wirkung des bekannten Materials wird auch nicht durch Katalysatorgift, wie z. B. Pb oder CO und andere Verbrennungsgase oder Verbrennungsreste beein­ flußt. Es zeigt sich aber, daß die Kohle ganz verbrennt und eine Alkali-Metall enthaltende Asche übrig bleibt, welche wiederum zu einer Imprägnierlösung aufgearbeitet werden kann.
Das bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß die Herstel­ lung der Katalysatoren verhältnismäßig aufwendig ist. Die bekannten Katalysatoren müssen nach Erreichen der Betriebs­ dauer erneuert werden. Die Alkali-Metall enthaltende Achse muß aus Gründen des Umweltschutzes aufgearbeitet werden. Sie kann nicht ohne besondere Vorkehrungen deponiert werden.
Daraus ergab sich die Aufgabe für die vorliegende Erfin­ dung, einen hochwirksamen Katalysator zu schaffen, der preisgünstig ist und desen Reste anschließend auf eine die Umwelt schonende Art und Weise weiterverarbeitet werden können. Gleichzeitig soll die Handhabung und Erneuerung des Katalysators vereinfacht und verbilligt werden, so daß weitgehend gewährleistet ist, daß dem Katalysator im Gebrauch die unvermeidliche Pflege und Aufmerksamkeit zuteil wird, die zu seinem Betrieb erforderlich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wurde gefunden, daß der im Herdofenverfahren erzeugte Koks von Braunkohle, insbeson­ dere Rheinischer Braunkohle, ganz besonders zur Verwendung als Katalysator zur Denoxierung der Abgase von Otto-Motoren geeignet ist. Dieser Herdofenkoks aus Braunkohle ist nicht gleichartig mit der bekannten Aktivkohle, die auf der Basis von Koks oder dehydrierter Braunkohle gewonnen wird. Erfindungsgemäß wird die Lösung der gestellten Aufgabe dadurch erreicht, daß man das Abgas des Otto-Motors bei Temperaturen zwischen 120 und 300°C etwa eine 1 s lang durch eine Schüttung von Herdofenkoks aus Braunkohle leitet.
Die Herstellung von Braunkohlenkoks im Herdofenverfahren ist ausführlich beschrieben in den nachfolgend genannten Veröffentlichungen:
H. B. Königs: "Feinkokserzeugung aus Braunkohle", Energiewirtschaftliche Tagesfragen, 27. Jahrgang, 1977 Heft 8/9, S. 596-599, E. Scherrer: "Herstellung von Braunkohlenkoks im Salem- Lurgi-Herdofen" Braunkohle, Heft 7, Juli 1981, S. 242-246, D. Boecker: "Edle Körner" Energie, Jahrgang 35, Heft 3, 1983, S. 35-37.
In den vorgenannten Veröffentlichungen sind das Herstel­ lungsverfahren, die Analysenwerte und Eigenschaften des Herdofenkokses so ausführlich beschrieben, daß es für das Verständnis des technischen Hintergrundes des Gegenstandes der Erfindung ausreichend ist, ohne daß darauf im einzelnen in der vorliegenden Beschreibung noch einmal Bezug genommen zu werden braucht.
Als herausragende Eigenschaft im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß der Herd­ ofenkoks allein als Katalysator wirksam ist ohne jegliche vorhergehende Imprägnierung mit irgendwelchen Metallen, wie es nach dem Stande der Technik bekannt ist. Der Herdofen­ koks hat eine spezifische Oberfläche von ca. 275 m2/g und zählt damit noch nicht zu den unter der Bezeichnung "Aktivkohle" dem Fachmann bekannten Stoffen. Damit wurde ein Stoff gefunden, der preisgünstig in ausreichendem Maße verfügbar und einfach zu handhaben ist. Es reicht aus, das Abgas durch eine Schüttung von Herdofenkoks zu leiten. Die Reinigung des Abgases setzt bereits ein, wenn es im Temperaturbereich zwischen 120 und 180°C innerhalb einer Verweilzeit zwischen 0,01 und 1 s durch die Schüttung aus Herdofenkoks geleitet wird. Ohne weitere Maßnahmen tritt dabei beim Durchströmen der Koksschüttung eine NOx-Vermi­ nderung von über 70% ein. Gleichzeitig setzt ein Oxida­ tionsprozeß ein, wonach auch der schädliche Anteil an CO im Abgas beträchtlich verringert wird. Voraussetzung für das Einsetzen der Oxidation ist allerdings das Vorhandensein von ausreichenden Mengen an Sauerstoff im Abgas, welches gegebenenfalls dadurch erreicht werden kann, daß dem Abgas zusätzliche Mengen an Sauerstoff zugeführt werden. Gleich­ zeitig wurde beobachtet, daß der bei der Denoxierung im Herdofenkoks enthaltene Kohlenstoff reduzierend wirkt, so daß sich die Koksschüttung allmählich verbraucht. Sie muß in Abständen nach Erreichen einer bestimmten Betriebszeit erneuert werden. Die Standzeit von 1 kg Herdofenkoks beträgt etwa 200 Betriebsstunden beim Hindurchleiten einer durchschnittlichen Menge Abgas, welche dem Verbrauch von 10 l Kraftstoff pro 100 km Fahrstrecke eines Fahrzeuges entspricht.
Der bis auf einen Restgehalt an Kohlenstoff verbrauchte Herdofenkoks kann anschließend als Energieträger weiter benutzt werden. Mit metallischen Verunreinigungen beladener Herdofenkoks, der z. B. bei der Abgasreinigung von mit verbleitem Kraftstoff betriebenen Motoren anfällt, kann anschließend zur Rückgewinnung des Metalls in dafür geeigneten metallurgischen Prozessen weiterverwendet werden. Durch die Behandlung in Aufbereitungsanstalten ist gewährleistet, daß eine Umweltbelastung weitgehend vermie­ den wird, wodurch der Kreislauf, den der Motor-Kraftstoff im ökologischen Gesamtsystem durchläuft, weitgehend geschlossen bleibt und das Entweichen von schädigenden Stoffen in die Umwelt auf ein Mindestmaß reduziert wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird dem Benutzer eine Vorrichtung an die Hand gegeben, die eine recht einfache und problemlose Handhabung des Katalysators ermöglicht. So kann der erfindungsgeäße Katalysator als ein Austauschteil angeboten werden, welches große Ähnlich­ keit hat mit den bekannten Ölfiltern für Motoröle. Entspre­ chend der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist ein Behälter vorgesehen, der Anschlüsse zum Durchleiten des Abgases durch eine Schüttung aus Katalysatormaterial aufweist und im wesentlichen geschlos­ sen ist. Unabhängig von der Einbaulage im Abgassystem und von der Menge und der Strömungsgeschwindigkeit des Abgases des jeweiligen Otto-Motors ist die Anordnung so getroffen, daß der Behälter bzw. das darin befindliche Bett ausHerdo­ fenkoks eine Erstreckung aufweist, zu dessen Durchströmung das Abgas eine Zeitspanne zwischen 0,01 und 1 s benötigt. Das ist die Verweilzeit, innerhalb derer das Abgas mit dem Herdofenkoks in Berührung ist. Sie ist ausreichend, um den überwiegenden Teil der Stickoxide im Abgas zu denoxieren.
Die jeweilige Größe des erfindungsgemäßen Behälters und die Abmessung der Schüttung bzw. des Betts aus Herdofenkoks werden sich dabei nach den jeweiligen Gegebenheiten wie Abgasmenge pro Zeiteinheit und Einbaulage des Behälters im Abgassysstem richten. Diesen Gegebenheiten wird der Fachmann durch eine jeweils ausreichende Erstreckung der Schüttung Rechnung tragen. Entscheidend für die kataly­ tische Wirkung des Herdofenkoks ist eine Mindestverweil­ zeit. Diese kann je nach Abgaszusammensetzung sehr kurz sein und beispielsweise 0,01 s getragen; Sie kann aber auch länger sein und beispielsweise 1 s betragen.
Herdofenkoks wird in unterschiedlichen Kornzusammensetzun­ gen und dementsprechenden Klassierungen als Kokssstaub, Feinstkoks oder Feinkoks angeboten. Für den erfindungsge­ mäßen Einsatz als Katalysator istder Feinkoks besonders geeignet, der im frischen Zustand Korngrößen zwischen 1 und 4 mm aufweist.
In ihrer einfachsten Form ist die Katalysatoreinrichtung mit einem unkomplizierten zylindrischen Behälter versehen, der Anschlüsse zum Anschluß an das Abgassystem des Otto-Mo­ tors aufweist und im Inneren mit einer losen Schüttung bzw. einem Bett aus Herdofenkoks gefüllt ist. Ein derartiger Behälter wird beispielsweise in den absteigenden Zweig des Abgassystems montiert, und zwar an einer Stelle, an der die Abgastemperatur höher als 120°C und damit ausreichend hoch ist zur Denoxierung der Stickstoffoxide. Bei einem Abgas­ strom von oben nach unten ist sichergestellt, daß die Schüttung aus Herdofenkoks eine ausreichende Erstreckung aufweist, um die katalytische Wirkung zu erzielen.
Vielfach sind jedoch die Möglichkeiten zum Einbau derarti­ ger Behälter in den absteigenden Zweig vorhandener Abgasanlagen begrenzt. Deshalb wird erfindungsgemäß eine besondere Behälterkonstruktion vorgeschlagen, mit der auch bei waagerechter Einbaulage stets eine ausreichend große Schüttung aus Herdofenkoks vom Abgasstrom beaufschlagt wird. Erfindungsgemäß besteht dieser Behälter aus einem ersten inneren Verteilerrohr, um das ein zweites Zwischen­ rohr für die Aufnahme der Koksschüttung zwischen dem ersten und dem zweiten Rohr konzentrisch angeordnet ist. Dieses Zwischenrohr wird schließlich von einem dritten Sammelrohr konzentrisch umgebeten, in dem die Abgase nach dem Durch­ strömen der Schüttung gesammelt werden, um schließlich abzufließen. Durchgänge für das Abgas sind zwischen den innenliegenden zylindrischen Wänden der Rohre vorgesehen sowie Anschlüsse zur Befestigung innerhalb des Abgassy­ stems.
Die Durchgänge für das Abgas sind jeweils nur auf der halben Umfangslänge der innenliegenden zylindrischen Wände des ersten und zweiten Rohres vorgesehen. Bei waagrechter Laqe des Katalysatorbehälters sind die Durchgänge für das Abgas beim inneren Rohr auf dem oberhalb der gemeinsamen Längsachse der Rohre befindlichen Teil des Umfangs und beim Zwischenrohr auf dem unterhalb der Längsachse befindlichen Teil des Umfangs angeordnet. Auf diese Weise wird das Abgas in jedem Falle veranlaßt, durch eine ausreichend lange Schüttung des Herdofenkokses hindurchzufließen, bevor es sich im Sammelrohr sammelt und abströmen kann.
Zur Vereinfachung der Handhabung als Austauschteil ist vorgesehen, daß der Behälter oder Teile davon innerhalb des Abgassystems des Motors auswechselbar angeordnet sind. Es ist sogar vorgesehen, daß der Behälter oder Teile davon geöffnet werden kann bzw. können, wodurch es möglich wird, die verbrauchte Kokschüttung zu erneuern, ohne gleichzeitig den Behälter zu erneuern. Zur mehrfachen Verwendung kann der Behälter aus einem korrosionsfesten Material wie z. B. Chromstahl oder Edelmetall ausgeführt sein, wodurch er eine hohe Lebensdauer erreicht, die ggf. ebenso groß ist wie die Lebensdauer des Kraftfahrzeuges selbst.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungs­ beispiels näher beschrieben. Es zeigen in vereinfachter schematischer, nicht maßstäblicher Darstellung die
Fig. 1 das Abgassystem eines Otto-Motors in der Ansicht,
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Behälter im Längsschnitt und
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Behälter entlang der Linie III-III.
Ein Otto-Motor 1 weist abgasseitig einen Krümmer 2 auf, dessen Ausgang 3 abwärts gerichtet ist. Der Ausgang 3 setzt sich fort in einem waagerechten Teil 4, das mit einem Schalldämpfer 5 versehen ist, den das Abgas 6 passiert, bevor es am Auspuff 7 ins Freie tritt. Zwischen dem abwärtsgerichteten Teil 3 und dem waagerechten Teil 4 des Abgassystems ist ein zylindrischer Behälter 8 angeordnet, der an den Anschlüssen 9 jeweils mit den Teilen 3 und 4 des Abgassystems verbunden ist. Das Innere des Behälters 8 ist mit Herdofenkoks 10 gefüllt. Dieser ist ein Kohlenstoff­ träger, der frei ist von Imprägnierungsstoffen. Er hat eine durchschnittliche Korngröße zwischen 1 und 4 mm. Nachfol­ gend sind seine wichtigsten Kennwerte angegeben.
Kurzanalyse:
Wassergehalt1,0 Gew.-% Aschegehalt9,0 Gew.-% flüchtige Bestandteile3,5 Gew.-% fixer Kohlenstoff86,5 Gew.-% Heizwert (Hu)29 700 KJ/kg
Physikalische Kennziffern:
wahre Dichte1,90 g/cm³ scheinbare Dichte0,95 g/cm³ Schüttdichte0,735 g/cm³ spezifische Oberfläche250 m³/g Zündpunkt300°C
Die Schüttung aus Braunkohlenkoks 10 innerhalb des Behälters 8 ist lose und hat eine solche Erstreckung, daß das Abgas 11 eine Zeitspanne zwischen 0,01 und 1 s benö­ tigt, um durch die Schüttung zu strömen. Die ungereinigten Abgase 11 durchströmen den Behälter 8 von oben nach unten und verlassen ihn als gereinigte Abgase 6 bevor sie am Auspuff 7 ins Freie treten.
Für den Einbau in waagerechter Lage ist eine abgewandelte Form des Behälters 8 vorgesehen. Der Behälter 12 der Fig. 2 besteht aus einem ersten zylinderförmigen Innenrohr 13, welches auf einem Teil seiner axialen Länge von einem Zwischenrohr 14 umgeben wird und dessen Stirnseite 15 verschlossen ist. Konzentrisch zur Längsachse 16 ist das Zwischenrohr 14 von einem äußeren Sammelrohr 17 umgeben, das in den Ausgang 18 mündet. Das Zwischenrohr 14 ist an beiden Stirnseiten geschlossen. In dem Ringraum 20 zwischen dem Innenrohr 13 und dem Zwischenrohr 14 ist eine Schüttung 10 aus Herdofenkoks angeordnet. Das Innenrohr 13 hat Durchgänge 19, durch die das ungereinigte Abgas 11 in den Ringraum 20 des Zwischenrohres 14 eintritt. Das ungereinig­ te Abgas 11 durchströmt die Schüttung 10 und tritt aus Durchgängen 21, die auf der unteren Hälfte des Zwischen­ rohres 14 vorgesehen sind, in den Ringraum 22 des Sammel­ rohres 17 ein. Auch in diesem Falle benötigt das Abgas 11 eine Zeitspanne zwischen 0,01 und 1 s, um durch den Ringraum 20 und somit durch die Schüttung 10 hindurchzu­ strömen. Das Abgas 6 sammelt sich im Ringraum 22 des Sammelrohres 17 und verläßt es als gereinigtes Gas 6 über den Ausgang 18.
Der Katalysatorbehälter 12 wird etwa auf gleicher Höhe wie der Schalldämpfer 5 des Abgassystems angeordnet. Da beobachtet werden konnte, daß der Braunkohlenkoks gleich­ falls eine schalldämpfende Wirkung ausübt, ist es sogar möglich, den Behälter 12 anstelle des Schalldämpfers 5 anzuordnen. Da die Menge des Herdofenkokses 10 mit zu­ nehmender Gebrauchszeit des Katalysators abnimmt, kann am Anschwellen des Motorgeräusches leicht festgestellt werden, wann der Katalysator 10 erneuert werden muß.
Die Rohre 13, 14 und 17 sind entweder dauerhaft und fest miteinander verbunden, wie das der Darstellung der Fig. 2 entspricht, wobei der gesamte Behälter 12 zur Erneuerung der Schüttung 10 des Herdofenkokses jedesmal erneuert werden muß. Die Rohre 13, 14 und 17 können aber auch lösbar miteinander verbunden sein. Dabei ergibt sich die Möglich­ keit, die verbrauchten Reste der Schüttung 10 zu entfernen und den Ringraum 20 mit frischem Herdofenkoks zu füllen. Zur mehrfachen Nutzungsmöglichkeit können der gesamte Behälter 12 und/oder mindestens die Rohre 13 und 14 aus korrosionsfestem Stahl, beispielsweise V-2A-Stahl ausgeführt sein.
Die Wirksamkeit des Braunkohlenkokes als Katalysator zur Denoxierung der Abgase von Otto-Motoren wird anhand eines Ausführungsbeispiels gezeigt:
Motorabgase eines mit verbleitem Superkraftstoff betriebe­ nen Otto-Motors wurden durch eine Schüttung aus Herdofen­ koks geleitet. Die Schüttung wies Korngrößen zwischen 1 bis 4 mm auf und hatte eine Erstreckung von 20 cm bei einem Durchmesser des Behälters, durch den das Abgas hindurchge­ leitet wurde, von 10 cm. Nach Erreichen der Betriebstempe­ ratur von etwa 120°C innerhalb der gesamten Koksschüttung wurde bei einer Verweilzeit des Abgases von 0,2 bis 1 s eine Reduktion des NO-Gehaltes von über 70% gemessen. Die NO-Minderung trat bei allen Betriebszuständen des Otto-Mo­ tors ein.
Beim Hindurchleiten von verunreinigtem Abgas 11, das aus der Verbrennung von Superkraftstoff in einem Otto-Motor 1 stammte, durch eine Schüttung 10 aus unbehandeltem Herd­ ofenkoks wurde beobachtet, daß sich das in den Motorabgasen 11 vorhandene Blei in den ersten Schichten der Schüttung 10 niederschlug und dort die Aktivität des Herdofenkokses herabsetzte. Eine Beeinflussung der katalytischen Wirksam­ keit des Gesamtbetts aus Herdofenkoks durch Bleiablager­ wagen konnte dabei aber nicht festgestellt werden. Vermut­ lich wird vorhandenes Blei in den ersten Katalysatorschich­ ten so weitgehend zurückgehalten, daß die Hauptmasse des Herdofenkokses für die Denoxierung des Abgases unbeeinflußt und damit wirksam bleibt. In den nachfolgenden Bereichen der Schüttung 10 war somit die katalytische Wirkung unbeeinträchtigt und die Denoxierung des Abgases 11 fand unvermindert statt.
Ebenfalls wurde eine Co-Minderung beobachtet. Diese Wirkung konnte durch Zugabe von Luft in den Abgasstrom vor dem Katalysatorbehälter verstärkt werden. Dabei wurden in der Koksschüttung auch unverbrannte organische Bestandteile stark reduziert, was durch Geruchsprüfung ermittelt werden konnte.

Claims (10)

1. Verfahren zur Denoxierung von schadstoffbeladenen Anbgasen eines Verbrennungsmotors, insbesondere eines Otto-Motors, die bei Temperaturen oberhalb 100°C durch ein Festbett eines Katalysators geleitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abgas bei Temperaturen zwischen 120 und 300°C etwa 1 s lang durch eine Schüttung oder ein Bett aus Herdofenkoks leitet, der aus Braunkohle herge­ stellt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schüttung des Herdofenkokses an einer Stelle im Abgassystem des Otto-Motors anordnet, an der die Abgastem­ peraturen höher als 120°C sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß man mit metallischen Verunreinigungen beladenen Herdofenkoks als Energieträger und/oder zur Wiedergewinnung des Metalls einsetzt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Anschlüsse zum Durchleiten des Abgases durch eine Schüttung aus Katalysa­ tormaterial aufweisenden, im wesentlichen geschlossenen Behälter für die Schüttung, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (8) unabhängig von der Einbaulage im Abgassystem (3 bis 7) und der Menge und Strömungsgeschwindigkeit des Abgases (3) des Otto-Motors (1) eine Erstreckung der Schüttung (10) aus Herdofenkoks aufweist, die von dem Abgas in einer Zeitspanne zwischen 0,01 und 1 s durchströmt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (12) ein erstes, inneres Verteilerrohr (13) für das Abgas (11), ein zweites um das erste Rohr (13) konzentrisch angeordnetes Zwischenrohr (14) für die Schüttung (10) und ein drittes um das zweite Rohr (14) konzentrisch angeordnetes Sammelrohr (17) für das gereinig­ te Abgas (6) aufweist und Durchgänge (19, 21) für das Abgas (11) zwischen den innenliegenden zylindrischen Wänden der Rohre (13, 14) und äußere Anschlüsse (19) an das Abgassystem (3 bis 7) am ersten (13) und am dritten (17) Rohr vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgänge (19, 21) für das Abgas (11) jeweils nur auf der halben Umfangslänge der innenliegenden zylindrischen Wände der Rohre (13, 14) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in waagerechter Einbaulage des Behälters (12) die Durchgän­ ge (19, 21) für das Abgas (11) beim inneren Rohr (13) auf dem oberhalb der gemeinsamen Längsachse (16) der Rohre (13, 14, 17) befindlichen Teil des Umfangs und beim Zwischenrohr (14) auf dem unterhalb der Längsachse (16) befindlichen Teil des Umfanges angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10, 12) oder Teile davon innerhalb des Abgassystems (3 bis 7) auswechselbar angeor­ dnet sind.
9. Vorrichtung mach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10, 12) oder Teile davon so ausgebildet sind, daß sie geöffnet werden können.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10, 12) oder Teile davon aus einem korrosionsfesten Metall ausgeführt sind.
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