DE3539328C2 - Verfahren zum Aufheizen wenigstens eines Raumheizkreises und eines Brauchwasserspeichers - Google Patents
Verfahren zum Aufheizen wenigstens eines Raumheizkreises und eines BrauchwasserspeichersInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Aufheizen wenigstens eines Raumheizkreises und eines Brauchwas
serspeichers.
Solche Verfahren sind bei Heizungsanlagen unter dem Thema der
Schnellaufheizung bekanntgeworden, wenn beispielsweise von einem
Kessel eine Zentralheizungsanlage zu einem festgesetzten Zeit
punkt, in der Regel dem aktiven Benutzen eines Hauses durch die
Bewohner beim morgendlichen Aufstehen, von einem ersten ab
gesenkten Temperaturniveau auf ein zweites demgegenüber höheres
Temperaturniveau aufgeheizt werden soll. Bei der Schnellaufhei
zung bemüht man sich, den Zeitpunkt zu finden, zu dem die Anlage
in ihrem Soll-Wert hochgeschaltet werden muß, damit der Regler
der Heizungsanlage durch Erhöhen der Vorlauftemperatur die
gewünschte Raumtemperatur zum vorgegebenen Zeitpunkt
sicherstellen kann.
Diese Schnellaufheizungsverfahren stoßen aber dann sehr schnell
an ihre Grenzen, wenn es darum geht, mehrere Verbraucher inklu
sive eines Brauchwasserspeichers hochzuheizen, und zwar zudem
noch auf unterschiedliche Temperaturniveaus. Beispielsweise,
wenn ein Umlauf-Wasserheizer sowohl zur Speisung eines Brauch
wasserspeichers als auch zur Speisung eines Raumheizkreises
notwendig ist, treten Probleme bei der Ermittlung des optimalen
Einschaltzeitpunktes der Wärmequelle auf, da einerseits alle
regelungstechnischen Möglichkeiten zur Schnellaufheizung bei
unterschiedlichen Ausgangstemperaturniveaus genutzt werden sol
len und andererseits zu einem vorgegebenen Zeitpunkt - nicht
früher - die gewünschten Temperaturen für das Heizwasser und das
Brauchwasser erreicht werden sollen.
Aus der DE-PS 31 38 803 ist eine Aufheizregelung für einen
Brauchwasserspeicher in Verbindung mit einem Heizkessel be
kanntgeworden. Hierbei ist vorgesehen, daß die Brauchwasserauf
heizung vor der Beendigung der Nachtabsenkung erfolgt. Eine
Schaltuhr sorgt dafür, daß beispielsweise eine halbe oder eine
Stunde vor diesem Zeitpunkt mit der Brauchwasseraufheizung be
gonnen wird. Eine Berücksichtigung der Ausgangstemperatur des
Brauchwassers und damit der zu überbrückenden Temperaturdiffe
renz ist nicht vorgesehen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren der eingangs näher bezeichneten Art anzugeben, mit dem es
auch beim Vorhandensein mindestens eines Raumheizkreises und
eines Brauchwasserspeichers gelingt, den Zeitpunkt zu ermitteln,
zu dem die Anlage mit dem Hochheizen beginnen muß, um genau zu
den jeweils vorgegebenen gewünschten Zeitpunkten die aus
reichenden Temperaturen bei den unterschiedlichen Verbrauchern
sicherzustellen.
Bei diesen Verbrauchern handelt es sich um
Brauchwasserspeicher für Sanitärwasser und um Raumheizkreise,
wie Radiatoren- oder Konvektorenkreise sowie Fußbodenhei
zungsteile. Wichtig ist, daß die Differenzen zwischen den
Zeitpunkten, an denen die einzelnen Verbraucher die Wunschtem
peratur erreichen sollen, geringer sind als die jeweils zu er
wartende Aufheizzeit. Hier wäre beispielsweise an ein Einfami
lienhaus zu denken, das sowohl einen großen Brauchwasserspeicher
aufweist, der gegen 7.00 Uhr das gewünschte Temperaturniveau
haben muß, wobei weiterhin ein Teil des Hauses, nämlich die
bewohnten Räume schon etwas früher, beispielsweise um 6.30 Uhr
die gewünschte Raumtemperatur haben sollen. Dabei ist anzu
streben, daß bei einer brennstoffbeheizten Wärmequelle eine
möglichst ununterbrochene Brennerlaufzeit ohne Ausschaltpausen
erreicht wird, um den Wirkungsgrad optimal zu gestalten.
Die Lösung der Aufgabe gelingt mit den Verfahrensmerkmalen des
Hauptanspruchs.
Ausgestaltungen und besonders vorteilhafte Weiterbil
dungen der Erfindung sind Gegenstand des Unteranspruchs.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung geht aus den Zeichnungen hervor und
wird im folgenden näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 das Schema einer Zentralheizungsanlage und
Fig. 2 Diagrammkurven.
Eine Zentralheizungsanlage 1 gemäß Fig. 1 weist eine Wärme
quelle 2 in Gestalt eines Umlauf-Wasserheizers oder gas- oder
ölbeheizten Kessels oder elektrischen Durchlauferhitzers bezie
hungsweise einer Wärmepumpe auf, an die mehrere Verbraucher 3
beziehungsweise 4 anschließbar sind. Hierunter ist zu verstehen,
daß jeweils nur ein einziger Verbraucher aus einer Mehrzahl
möglicherweise vorhandener Verbraucher mit der Wärmequelle
verbunden wird. Hierzu weist die Wärmequelle einen
Wärmetauscher 5 auf, der innerhalb einer Brennkammer 6 angeord
net ist, an die sich eine Abgasleitung 7 anschließt, in der ein
Abgasgebläse 8 vorgesehen ist, das von einem Motor 9 angetrieben
wird, dem elektrische Energie von einer Steuereinrichtung 10
über eine Leitung 11 zugeführt wird. Der Wärmetauscher 5 ist mit
einer einen Vorlauftemperaturfühler 12 aufweisenden Vorlauf
leitung 13 verbunden, die zu einem Eingang eines Mehrwege-
Umschaltventils führt. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich
bei dem Mehrwege-Umschaltventil um ein Dreiwegeventil 14, das
nach Maßgabe eines Stellmotors 15 alternativ mit einem Auslaß 16
oder mit dem anderen Auslaß 17 verbindbar ist.
Der eine Ausgang 16 führt über eine Leitung 18 zu einem Brauch
wasserspeicher 19, der den Verbraucher 4 definiert. Der Brauch
wasserspeicher 19 besitzt eine Wärmetauscherrohrschlange 20, die
das Speichervolumen des Speichers aufheizt, das über eine
Wasserleitung 21 aus dem Kaltwassernetz ergänzbar ist und dem
das Warmwasser über eine Zapfleitung 22, in der ein Zapfventil
23 vorgesehen ist, abgeführt werden kann.
Als zweiter Verbraucher 3 ist ein Radiatorenkreis 24 vorgesehen,
der über eine Leitung 25 mit dem zweiten Auslaß 17 und über eine
Rücklaufleitung 26 rücklaufseitig des Brauchwasserspeichers 19
verbunden ist, wobei die gemeinsame Rücklaufleitung beider
Verbraucher 3 und 4 unter Einfügung einer mit einem Motor 27
versehenen Umwälzpumpe 28 mit dem Wärmetauscher 5 verbunden ist.
Der Vorlauftemperaturfühler 12 ist über eine Leitung 29, der
Pumpenmotor über eine Leitung 30 mit der Steuereinrichtung 10
verbunden. Weiterhin sind der Stellmotor 15 des Dreiwegeventils
14 über eine Leitung 31 und ein dem Brauchwasserspeicher-Volumen
ausgesetzter Temperaturfühler 32 über eine Leitung 33 mit der
Steuereinrichtung 10 verbunden.
Der Wärmetauscher 5 wird von den Abgasen eines Gasbrenners 34
beheizt, der aus einer mit einem Gasventil 35 versehenen Gas
leitung 36 gespeist wird, wobei das Magnetventil 35 im Pulspau
senbetrieb ohne Variation des Durchlasses arbeitet und von einem
Elektromagneten 37 beherrscht ist, der über eine Stelleitung 38
mit der Steuereinrichtung verbunden ist, die je Verbraucher 3
und 4 einen Soll-Wert-Temperaturgeber 39 beziehungsweise 40
aufweist. Weiterhin ist eine Zeituhr 41 vorgesehen.
Bei einem Ölkessel ist ein entsprechender Ölbrenner 34 vorgese
hen, bei Wahl eines elektrischen Durchlauferhitzers sind statt
des Brenners 34 ein oder mehrere elektrische Heizkörper vorge
sehen, die über Schalter an ein speisendes Netz angelegt werden
können. Im Falle einer Absorptionswärmepumpe geben der Konden
sator beziehungsweise Absorber oder Temperaturwechsler Wärme an
den Wärmetauscher 5 ab, im Falle einer Kompressionswärmepumpe
lediglich der Kondensator.
Für die Erläuterung der Wirkungsweise der Erfindung sei im fol
genden unterstellt, daß sich die Anlage auf einem abgesenkten
Temperaturniveau, beispielsweise einer Nachtabsenkung, befindet
und daß zu einem vorgegebenen Zeitpunkt t0 einer oder mehrere
der von den Radiatoren 24 beheizten Räume eine bestimmte Raum-
Soll-Wert-Temperatur erreichen soll. Weiterhin ist vorgesehen,
daß zu einem entweder mit dem Zeitpunkt t0 identischen Zeitpunkt
t1 der Inhalt des Brauchwasserspeichers 19 auf einem Soll-Wert-
Temperaturniveau liegen soll, das mit Sicherheit von dem Soll-
Wert-Temperaturniveau der Radiatoren beziehungsweise der Räume
abweicht. Hierbei ist wesentlich, daß sich die Energiemengen,
die dem Raumheizkreis und dem Brauchwasserspeicher zuzuführen
sind, voneinander unterscheiden werden. Sie hängen einmal von
den Wasservolumina der Verbraucher und zum anderen von den vor
handenen Ist-Temperaturen zu Beginn der Aufheizung ab. Weiterhin
ist für die folgende Erklärung zu unterstellen, daß es noch
einen dritten Verbraucher gibt, nämlich eine Fußboden-Heizungs
anlage, zum Beispiel in einem gewerblich genutzten Teil des Ge
bäudes, die erst zu einem noch späteren Zeitpunkt t2 von einem
niedrigen Temperaturniveau auf ein zweites zum Zeitpunkt t2
gefordertes höheres Temperaturniveau aufzuheizen ist.
Wesentlich ist noch, daß die Steuereinrichtung 10 einen Mikro
prozessor enthält, der imstande ist, sich in seinem Speicherteil
vorhandene Aufheizzeiten in Verbindung mit für diese Zeiten
geltenden Temperaturdifferenzen zwischen dem Anfangs-Ist-Wert
und dem späteren Soll-Wert zu merken und dem Rechner wieder zur
Verfügung zu stellen.
Für die Darstellung der Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nun die Fig. 2 herangezogen. Aus ihr geht ein erstes
Diagramm 50 hervor, das eine Soll-Wert-Temperaturkurve be
schreibt, die einen niedrigeren ersten Ast 51 und einen auf er
höhtem Temperaturniveau liegenden zweiten Ast 52 besitzt,
wobei die Kurve im Zeitpunkt t0 von dem einen Ordinatenwert auf
den anderen Ordinatenwert springt. Dem liegt die Forderung zu
grunde, daß ein Raumtemperatur-Soll-Wert vom ersten Niveau ϑ R-
Soll 1 im Zeitpunkt t0 auf ein zweites höherliegendes Niveau
ϑ R-Soll 2 gebracht werden soll. Hierzu ist es notwendig, den
Heizkörpern der Heizungsanlage eine gewisse Energiemenge
zuzuführen, die bei bekannter Leistung der Wärmequelle - die
gegebenenfalls auch vom Rechner empirisch ermittelt werden kann
- in einer Zeit ausgedrückt werden kann.
Weiterhin ist unterstellt, daß der Brauchwasserspeicher 19 von
einem niedrigeren ersten Temperatur-Soll-Niveau ϑ BW 1 gemäß
dem Kurvenast 54 im Zeitpunkt t1 auf ein höheres Temperatur-
Soll-Niveau ϑ BW 2 gemäß dem Kurvenast 55 angehoben werden
soll. Auch hier ist die Zeit errechenbar, die bei bekannter
Leistung der Wärmequelle zum Überwinden des Temperatursprungs
aufgewendet werden muß. Da die Fußboden-Heizungsanlage erst zum
spätestliegenden Zeitpunkt t2 vom ersten Temperatur-Soll-Niveau
ϑ FB 1 gemäß dem Kurvenast 62 auf das höherliegende Temperatur-
Soll-Niveau ϑ FB 2 gemäß dem Kurvenast 63 angehoben werden
soll, läßt sich auch hier ein Zeitblock errechnen, der in seiner
Lage vor dem Zeitpunkt t2 liegen muß, genau wie die beiden
anderen Blöcke vor den jeweils gewünschten Zeitpunkten t0 und t1
liegen müssen.
Es ist natürlich erstrebenswert, die einzelnen Blöcke möglichst
dicht an die zugehörigen Zeitpunkte t0, t1 und t2 zu legen, an
dererseits ist es aber auch bei brennstoffbeheizten Wärmequellen
sinnvoll, ein möglichst durchlaufendes Arbeiten der Wärmequellen
zu erzielen und diese lieber lediglich durch Verstellen des
Mehrwegeventils auf einen anderen Verbraucher zu schalten.
Für den Fall, daß der eine oder andere Verbraucher aber nicht
imstande ist, eine ausreichende Wärmemenge unmittelbar vor dem
vorgewählten Zeitpunkt (t0, t1 oder t2) anzunehmen, werden die
Blöcke ineinandergeschachtelt, wobei die Wärmequelle durchläuft.
Eine solche Möglichkeit ist bei den Blöcken gemäß der Kurve 59
dargestellt, bei der die Erwärmung des Brauchwasserspeichers in
zwei Teilblöcke 60 und 61 aufgespalten
ist. Durch dieses Aufspalten wird erreicht, daß die gewünschte
Brauchwasserspeicher-Aufheizung möglichst dicht an den Zeitpunkt
t1 gelegt wird. Es zeigt sich nämlich, daß zwischen den Zeit
punkten t0 und t1 noch Platz ist, der für das Heizen des
Brauchwasserspeichers ausgenutzt werden kann. Lediglich die
Aufheizung der Heizungsanlage muß zum Zeitpunkt t0 beendet sein.
Über den in der Steuereinrichtung 10 vorhandenen Mikroprozessor
gelingt es nun, durch die entsprechende Programmierung die
Heizzeiten so zu legen, daß sie einerseits möglichst weit zu
sammenhängende Blöcke aufweisen und daß die Blöcke beziehungs
weise Teilblöcke so gelegt werden, daß jeweils zu den gewünsch
ten Zeitpunkten die gewünschten Aufheizungen beendet sind und
daß späterliegende Aufheizzeiten auch erst später abgeschlossen
werden.
Es ist vorgesehen, einen Zeitenspeicher mit zugeordneten Tem
peratursprüngen beziehungsweise Ausgangstemperaturen in der
Steuereinrichtung 10 vorzusehen, damit bereits vorhandene Echt
zeiten zur Ermittlung später noch vorzunehmender Aufheizungen
herangezogen werden können. Somit ist eine Selbstoptimierung der
Steuereinrichtung 10 möglich.
Claims (2)
1. Verfahren zum Aufheizen wenigstens eines Raumheizkreises
und eines Brauchwasserspeichers jeweils von einem ersten
abgesenkten auf ein zweites angehobenes Temperaturniveau
mit einer Wärmequelle, die alternativ auf einen der Raum
heizkreise oder auf den Brauchwasserspeicher schaltbar
ist, innerhalb einer rechnerisch ermittelbaren Zeitspanne,
zu deren Beginn die Wärmequelle eingeschaltet wird, um zu
vorwählbaren Zeitpunkten raumheizkreis- beziehungsweise
brauchwasserspeicherseitig das angehobene Temperaturniveau
zu erreichen, wobei die zeitliche(n) Differenz(en)
(t2-t1 beziehungsweise t1-t0) nacheinander zu errei
chender angehobener Temperaturniveaus geringer ist/sind
als die jeweils zu erwartende Aufheizzeit, dadurch gekenn
zeichnet, daß die benötigten Aufheizzeiten des/der Raum
heizkessel(s) und des Brauchwasserspeichers
jeweils selbstoptimierend ermittelt werden, wobei vorange
gangene Aufheizzeiten und zugeordnete Ausgangstemperaturen
gespeichert und zur Ermittlung aktueller Aufheizzeiten
wiederbenutzt werden, daß die Summe der Aufheizzeiten ge
bildet wird und daß dies der Abstand zwischen dem
vorgewählten Zeitpunkt (t2), zu dem die Heizkreise
und der Brauchwasserspeicher aufgeheizt sein sollen, und dem
Einschaltzeitpunkt (tx) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgangstemperaturen über dem/den Raumheizkreis(en) und
dem Brauchwasserspeicher zugeordnete Temperaturfühler
ermittelt werden.
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