DE3529732A1 - Die verwendung von leucylblasticidin s als schaedlingsbekaempfungsmittel - Google Patents
Die verwendung von leucylblasticidin s als schaedlingsbekaempfungsmittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die neue Verwendung des
bereits bekannten Nucleosids Leucylblasticidin S als
Schädlingsbekämpfungsmittel, vorzugsweise als Mikrobizid
und zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen, Schadpilzen,
Bakterien und Unkräutern. Weiterhin betrifft die
vorliegende Erfindung ein neues Verfahren zur Herstellung
von Leucylblasticidin S auf im wesentlichen mikrobiologischem
Wege.
Leucylblasticidin S ist als metabolisches Zwischenprodukt
bei der mikrobiellen Biosynthese von Blasticidin S mit
Streptomyces griseochromogenes beschrieben worden (vgl.
H. Seto et al., Agr. Biol. Chem., Vol. 32, No. 10, Seiten 1299
bis 1305 (Tokio, 1968).
Es wurde nun gefunden, daß Leucylblasticidin S zur
Bekämpfung von Schädlingen (und Parasiten) bei Pflanzen
(und Warmblütern) verwendet werden kann. Es weist
insbesondere eine hohe Wirksamkeit gegen Arthropoden (wie
Insekten und Spinnentiere), Pilze und Bakterien sowie
herbizide Eigenschaften auf. Leucylblasticidin S und diese
Verbindung enthaltende Mittel können aufgrund dieser
Eigenschaften besonders vorteilhaft im Pflanzenschutz,
Vorratsschutz, im Hygienebereich sowie in der Tierzucht
und Tierhaltung eingesetzt werden.
Weiterhin wurde gefunden, daß Leucylblasticidin S erhalten
werden kann, wenn man geeignete Mikroorganismen der
Gattung Nocardioides (Ordnung Actinomycetales), in üblicher
Weise in einem Nährmedium, welches assimilierbare
Kohlenstoff- und Stickstoffquellen sowie Mineralsalze
enthält, unter aeroben Bedingungen kultiviert und die
gewünschte Verbindung nach üblichen Methoden isoliert.
Bei Kenntnis der Eigenschaften des Leucylblasticidin S
ist es mit Hilfe von üblichen chromatographischen, spektroskopischen
oder mikrobiologischen (z. B. Hemmhoftest)
Methoden leicht und rasch möglich, in Routineverfahren
solche geeigneten Mikroorganismenstämme der Gattung
Nocardioides auszusuchen, welche Leucylblasticidin S
produzieren.
Für die mikrobiologische Herstellung von Leucylblasticidin S
nach den erfindungsgemäßen Verfahren werden bevorzugt
Nocardioides albus-Stämme eingesetzt. Ganz besonders
bevorzugt werden hierbei die Nocardioides albus-Stämme
VN 14 und VA 10 sowie die Varianten und Mutanten dieser
Stämme, welche die für die Ausführung der vorliegenden
Erfindung wesentlichen Merkmale aufweisen.
Die Stämme VN 14 und VA 10 sind neu und wurden bei der
Deutschen Sammlung von Mikroorganismen (DSM), Grisebachstraße 8,
3400 Göttingen, Bundesrepublik Deutschland
hinterlegt.
Stamm VN 14 wurde als Nocardioides albus Prauser (1976)
aufgrund seiner Morphologie, Physiologie und der Zellwandbestandteile
(Chemotyp I nach Lechevalier & Lechevalier,
1970) bestimmt.
Stamm VN 14 wurde am 19. 11. 1979 aus einer Erdprobe mit
Hilfe des Ausstrichverfahrens auf KEHE-Agar isoliert.
Herkunft der Erdprobe: UDSSR, Georgien, Südseite des
Kaukasus, an der Grusinischen Heerestraße zwischen Tiflis
und Ordschonikidse, unter Hainbuchen, 9. 9. 1979
(F. Vobis).
VN 14 wächst auf Agar-Medien mit Luft- und Substratmycel.
Die stark verzweigten Hyphen im Substratmycel haben einen
Durchmesser von 0,5 bis 0,8 µm. Die Hyphen können in stäbchenförmige
oder coccoide Zellen (Sporen) zerfallen. Das
Luftmycel besteht aus geraden bis unregelmäßig gebogenen,
langen Hyphen. Verzweigungen sind spärlich, meist beim
Austritt der Hyphen aus dem Substrat. Die Luftmycelhyphen
zergliedern sich vollständig in zahlreiche Sporen, die in
langen Ketten hintereinander liegen. Die Sporen sind stäbchenförmig
und besitzen glatte Oberflächen. Die Größe der
Sporen beträgt:
Länge 0,6 bis 0,9 µm, Breite 0,4 bis 0,6 µm.
Es wurden keine beweglichen Stadien beobachtet.
Länge 0,6 bis 0,9 µm, Breite 0,4 bis 0,6 µm.
Es wurden keine beweglichen Stadien beobachtet.
1. Temperaturbereich des Wachstums
Getestet in Röhrchen auf E-Agar: Inkubationszeit: 8 Tage
Unter 1. verwendete Akürzungen:
W = Wachstum
SM = Substratmycel
SP = Substratverfärbendes Pigment
LM = Luftmycel
+ = gut entwickelt
(+) = schwach entwickelt
- = fehlt bzw. keine Entwicklung
W = Wachstum
SM = Substratmycel
SP = Substratverfärbendes Pigment
LM = Luftmycel
+ = gut entwickelt
(+) = schwach entwickelt
- = fehlt bzw. keine Entwicklung
2. Gelatine Verflüssigung
Test auf Glucose-Pepton-Gelatine-Medium in Röhrchen bei
20°C, Kontrolle nach 14 Tagen.
Gelatine-Verflüssigung: stark
3. Stärke-Hydrolyse
Getestet auf Stärke-Agar und E-Agar in Petri-Schalen
(⌀ 2 cm): Nachweis der Stärke mit Jodjodkalium-Lösung nach
8 Tagen: Wachstumstemperatur 20°C, Wachstum auf beiden
Medien gut bis sehr gut.
Stärkeabbau: stark
Stärkeabbau: stark
4. Peptonisierung von Casein
Getestet auf halbkonzentriertem Magermilch-Agar (Ca/2) in
Petrischalen (⌀ 2 cm): bebrütet bei 20°C: Wachstum gut:
Kontrolle nach 8 TAgen: deutlich sichtbarer heller Hof um
die Kolonien.
Casein-Peptonisierung: stark
Casein-Peptonisierung: stark
5. Bildung von melanoidem Pigment
Test auf Tyrosin-Agar (ISP Nr. 7), Tyrosin-Agar nach
Gordon & Smith (1955) und Pepton-Hefe-Eisen-Agar
(ISP Nr. 6) in Röhrchen. Inkubiert bei 20°C, kontrolliert
nach 14 Tagen.
Ergebnis: kein melanoides Pigment
Ergebnis: kein melanoides Pigment
6. Nitrat-Reduktion
Getestet auf Saccharose-Nitrat-Agar: bebrütet bei 20°C in
Röhrchen: Nachweis des Nitrits nach Müller & Melchinger
(1964).
Nitrat-Reduktion: stark
Nitrat-Reduktion: stark
7. Verwertung verschiedener Kohlenstoffquellen
Getestet mit Mineralsalz-Agar (Pridham-Gottlieb-Agar)
unter Zugabe verschiedener C-Quellen bebrütet bei 28°C in
Kulturröhrchen.
Hierbei bedeuten:
++: Wachstum gleich oder besser als auf Glucose
+: Wachstum schlechter als auf Glucose
-: Wachstum gleich oder schlechter als auf Mineralsalz- Agar
++: Wachstum gleich oder besser als auf Glucose
+: Wachstum schlechter als auf Glucose
-: Wachstum gleich oder schlechter als auf Mineralsalz- Agar
Stamm VA 10 wurde als Nocardioides albus Prauser (1976)
aufgrund seiner Morphologie, Physiologie und der Zellwandbestandteile
(Chemotyp I nach Lechevalier & Lechevalier,
1970) bestimmt.
Stamm VA 10 wurde am 19. 11. 1979 aus einer Erdprobe mit
Hilfe des Ausstrichverfahrens auf KEHE-Agar isoliert.
Herkunft der Erdprobe: UDSSR, Georgien, Südseite des
Kaukasus, an der Grusinischen Heeresstraße zwischen Tiflis
und Ordschonikidse, unter Hainbuchen, 9. 9. 1979
(F. Vobis).
VA 10 wächst auf Agar-Medien mit Luft- und Substratmycel.
Die stark verzweigten Hyphen im Substratmycel haben einen
Durchmesser von 0,5 bis 0,8 µm. Die Hyphen können in stäbchenförmige
oder coccoide Zellen (Sporen) zerfallen. Das
Luftmycel besteht aus geraden bis unregelmäßig gebogenen,
langen Hyphen. Verzweigungen sind spärlich, meist beim
Austritt der Hyphen aus dem Substrat. Die Luftmycelhyphen
zergliedern sich vollständig in zahlreiche Sporen, die in
langen Ketten hintereinander liegen. Die Sporen sind stäbchenförmig
und besitzen glatte Oberflächen. Die Größe der
Sporen von VA 10 beträgt:
Länge 0,8 bis 1,0 µm, Breite 0,4 bis 0,5 µm.
Es wurden keine beweglichen Stadien beobachtet.
Länge 0,8 bis 1,0 µm, Breite 0,4 bis 0,5 µm.
Es wurden keine beweglichen Stadien beobachtet.
1. Temperaturbereich des Wachstums
Getestet in Röhrchen auf E-Agar; Inkubationszeit: 8 Tage
Abkürzungen vergleiche C1 bei Stamm VN 14 (oben)
2. Gelatine-Verflüssigung
Test auf Glucose-Pepton-Gelatine-Medium in Röhrchen bei
20°C, Kontrolle nach 14 Tagen.
Gelatine-Verflüssigung: stark
Gelatine-Verflüssigung: stark
3. Stärke-Hydrolyse
Getestet auf Stärke-Agar und E-Agar in Petri-Schalen
(⌀ 2 cm), Nachweis der Stärke mit Jodjodkalium-Lösung nach
8 Tagen, Wachstumstemperatur 20°C, Wachstum auf beiden
Medien gut bis sehr gut.
Stärkeabbau: stark
Stärkeabbau: stark
4. Peptonisierung von Casein
Getestet auf halbkonzentriertem Magermilch-Agar (Ca/2) in
Petrischalen (⌀ 2 cm): bebrütet bei 20°C; Wachstum gut:
Kontrolle nach 8 Tagen: deutlich sichtbarer heller Hof um
die Kolonien.
Casein-Peptonisierung: stark
Casein-Peptonisierung: stark
5. Bildung von melanoidem Pigment
Test auf Tyrosin-Agar (ISP Nr. 7), Tyrosin-Agar nach
Gordon & Smith (1955) und Pepton-Hefe-Eisen-Agar
(ISP Nr. 6) in Röhrchen. Inkubiert bei 20°C, kontrolliert
nach 14 Tagen.
Ergebnis: kein melanoides Pigment
Ergebnis: kein melanoides Pigment
6. Nitrat-Reduktion
Getestet auf Saccharose-Nitrat-Agar: bebrütet bei 20°C in
Röhrchen: Nachweis des Nitrits nach Müller & Melchinger
(1964).
Nitrat-Reduktion: stark
Nitrat-Reduktion: stark
7. Verwertung verschiedener Kohlenstoffquellen
Getestet mit Mineralsalz-Agar (Pridham-Gottlieb-Agar)
unter Zugabe verschiedener C-Quellen bebrütet bei 28°C in
Kulturröhrchen.
Hierbei bedeuten:
++: Wachstum gleich oder besser als auf Glucose
+: Wachstum schlechter als auf Glucose
-: Wachstum gleich oder schlechter als auf Mineralsalz- Agar
++: Wachstum gleich oder besser als auf Glucose
+: Wachstum schlechter als auf Glucose
-: Wachstum gleich oder schlechter als auf Mineralsalz- Agar
Zusammensetzung verwendeter Nährmedien:
1. Saccharose-Nitrat-Agar
30 g Saccharose, 2 g NaNO3, 1 g K2HPO, 0,5 gMgSO4 × 7 H2O, 0,5 g KCl, 0,01 g FeSO4 × 7 H2O, 10-20 g Agar, 1000 ml, destilliertes Wasser, pH 7,0-7,3
30 g Saccharose, 2 g NaNO3, 1 g K2HPO, 0,5 gMgSO4 × 7 H2O, 0,5 g KCl, 0,01 g FeSO4 × 7 H2O, 10-20 g Agar, 1000 ml, destilliertes Wasser, pH 7,0-7,3
2. Stärke-Agar
Lösung 1: 10 g lösliche Stärke, anlösen mit wenig destilliertem Wasser zu einem Brei und verdünnen auf 500 ml.
Lösung 2: 1 g K2HPO4, 1 g MgSO4 × 7 H20, 1 g NaCl, 2 g (NH4)2SO4, 2 g CaCO3, 500 ml destilliertes Wasser, 1 ml Spurenelementlösung (0,1 g FeSO4 × 7 H2O, 0,1 g MnCl2 × 4 H2O, 0,1 g ZnSO4 × 7 H2O, 100 ml destilliertes Wasser)
Lösung 1 und Lösung 2 werden gemischt und mit 15-20 g Agar versetzt.
Lösung 1: 10 g lösliche Stärke, anlösen mit wenig destilliertem Wasser zu einem Brei und verdünnen auf 500 ml.
Lösung 2: 1 g K2HPO4, 1 g MgSO4 × 7 H20, 1 g NaCl, 2 g (NH4)2SO4, 2 g CaCO3, 500 ml destilliertes Wasser, 1 ml Spurenelementlösung (0,1 g FeSO4 × 7 H2O, 0,1 g MnCl2 × 4 H2O, 0,1 g ZnSO4 × 7 H2O, 100 ml destilliertes Wasser)
Lösung 1 und Lösung 2 werden gemischt und mit 15-20 g Agar versetzt.
3. Tyrosin-Agar
15 g Glycerin, 0,5 g L-Tyrosin, 1 g L-Asparagin, 0,5 g K2HPO4, 0,5 g MgSO4 × 7 H2O, 0,5 g NaCl, 0,01 g FeSO4 × 7 H2O, 1000 ml destilliertes Wasser, 1 ml Spurenelementlösung (0,1 g FeSO4 × 7 H2O, 0,1 g MnCl2 × 4 H2O, 0,1 g ZnSO4 × 7 H2O, 1000 ml destilliertes Wasser), pH 7,2-7,4, 15-20 g Agar
15 g Glycerin, 0,5 g L-Tyrosin, 1 g L-Asparagin, 0,5 g K2HPO4, 0,5 g MgSO4 × 7 H2O, 0,5 g NaCl, 0,01 g FeSO4 × 7 H2O, 1000 ml destilliertes Wasser, 1 ml Spurenelementlösung (0,1 g FeSO4 × 7 H2O, 0,1 g MnCl2 × 4 H2O, 0,1 g ZnSO4 × 7 H2O, 1000 ml destilliertes Wasser), pH 7,2-7,4, 15-20 g Agar
Weitere gemäß der vorliegenden Beschreibung eingesetzte
Medien vergleiche D. Schäfer: "Beiträge zur Klassifizierung
und Taxonomie der Actinoplanaceen", Dissertation,
Universität Marburg, 1973.
Anhand von umfangreichen analytischen, insbesondere
spektroskopischen Untersuchungen wurde gefunden, daß die
erfindungsgemäß herstellbare und verwendbare Verbindung
mit dem vorbekannten Leucylblasticidin S identisch ist.
Wie bereits erläutert, wird Leucylblasticidin S erfindungsgemäß
durch die Fermentation geeigneter Mikroorganismenstämme
der Gattung Nocardioides, wie DSM 3176 oder
DSM 3177 oder deren Mutanten oder Varianten erzeugt.
Das erfindungsgemäße Fermentationsverfahren kann mit Hilfe
fester, halbfester oder flüssiger Nährmedien durchgeführt
werden. Bevorzugt werden wäßrig-flüssige Nährmedien verwendet.
Die Beimpfung der Nährmedien erfolgt nach allgemein üblichen
Methoden, z. B. über Schrägröhrchen oder Kolbenkulturen.
Die Kultur erfolgt unter aeroben Bedingungen und kann
gemäß den allgemein üblichen Methoden wie unter Verwendung
von Schüttelkulturen z. B. in Schüttelkolben, von luftbewegten
Kulturen oder von Submerskulturen durchgeführt
werden. Bevorzugt erfolgt die Kultivierung im aeroben
Submersverfahren in belüfteten Fermentern, z. B. in üblichen
Submersfermentationstanks. Es ist möglich, die
Kulturen kontinuierlich oder diskontinuierlich durchzuführen.
Vorzugsweise wird diskontinuierlich gearbeitet.
Die Kultur kann in allen Nährmedien durchgeführt werden,
welche bekannterweise zur Kultivierung von Mikroorganismen
der Ordnung Actinomycetales verwendet werden. Das Nährmedium
muß eine oder mehrere assimilierbare Kohlenstoffquellen
und Stickstoffquellen sowie Mineralsalze enthalten,
wobei diese Produkte in Form von definierten Einzelbestandteilen,
aber auch in Form von komplexen Gemischen,
wie sie insbesondere biologische Produkte verschiedenen
Ursprungs darstellen, vorliegen können. Als Kohlenstoffquellen
kommen alle üblichen Kohlenstoffquellen in Frage.
Beispielsweise seien Kohlenhydrate, insbesondere Polysaccharide,
wie Stärke oder Dextrine, Disaccharide, wie
Maltose oder Rohrzucker, Monosaccharide, wie Glycose oder
Xylose, Zuckeralkohole, wie Mannit oder Glycerin sowie
natürlich vorkommende Gemische wie Malzextrakt, Melasse
oder Molkepulver genannt. Als Stickstoffquellen kommen
alle üblichen organischen und anorganischen Stickstoffquellen
in Frage. Beispielsweise seien Eiweißstoffe,
Eiweißhydrolysate, Aminosäuren, wie Glutaminsäure,
Asparaginsäure, Arginin, Lysin, Ornithin oder Serin,
Nucleosidbasen, wie Cytosin oder Uracil sowie Sojabohnenmehl,
Baumwollsamenmehl, Linsenmehl, Erbsenmehl, lösliche
und unlösliche, pflanzliche Proteine, Maisquellwasser,
Hefeextrakt, Peptone und Fleischextrakt sowie Ammoniumsalze
und Nitrate, z. B. NH4Cl, (NH4)2SO4, Na NO3 und KNO3
aufgeführt. Die Mineralsalze, welche im Nährmedium
enthalten sein sollten, liefern z. B. folgende Ionen:
Mg++, Na⁺, K⁺, Ca++, NH, Cl-, SO, PO und NO
sowie Ionen der üblichen Spurenelemente, wie Cu, Fe, Mn,
Mo, Zn, Co, Ni. Falls die Kohlenstoff- oder Stickstoffquellen
bzw. das verwendete Wasser nicht ausreichend diese
Salze bzw. Spurenelemente enthalten, ist es zweckmäßig,
das Nährmedium entsprechend zu ergänzen. Die Zusammensetzung
der Nährmedien kann in weiten Bereichen variiert
werden. Art und Zusammensetzung der Nährmedien werden
im allgemeinen davon abhängig sein, welche Bestandteile
jeweils besonders günstig zur Verfügung stehen. Im allgemeinen
enthalten die Nährlösungen vorzugsweise etwa 0,5
bis 8%, insbesondere 0,6 bis 6% Kohlenstoffquellen,
vorzugsweise etwa 0,5 bis 4%, insbesondere 0,5 bis 2%
Stickstoffquellen und vorzugsweise etwa 0,001 bis 0,5%,
insbesondere 0,003 bis 0,3% Mineralsalze.
Bei der Durchführung des Verfahrens kann es günstig sein,
zu Beginn der Kultivierung nur relativ geringe Konzentrationen
der löslichen Nährlösungsbestandteile zu verwenden
und dann im Laufe der ersten 3 Kultivierungstage durch
häufigere Zusätze diese Bestandteile in Form steriler,
relativ konzentrierter Lösung dem Kulturansatz fraktioniert
zuzufüttern.
Der pH-Wert der wachsenden Kulturen sollte vorzugsweise
zwischen etwa 5 und etwa 10, insbesondere zwischen 6,5 und
9,5 gehalten werden. Ein zu starker pH-Abfall in den
sauren Bereichen kann durch Zusätze einer organischen oder
anorganischen Base, vorzugsweise von CaCO3 vermieden
werden. Wie in der Fermentationstechnologie üblich, kann
auch eine automatische pH-Regulierung durchgeführt werden,
bei der sterile organische oder anorganische Säure, z. B.
H2SO4, oder sterile Lauge, z. B. NaOH in Abständen in die
Kulturlösung eingespritzt wird.
Es ist zweckmäßig sicherzustellen, daß die Mikroorganismen
ausreichend mit Sauerstoff sowie den Nährstoffen in
Kontakt gebracht werden. Dies kann nach den allgemein üblichen
Methoden wie Schütteln und Rühren erfolgen.
Die Züchtungstemperatur kann zwischen etwa 15 und etwa
40°C, vorzugsweise zwischen 20 und 35°C liegen, besonders
bevorzugt liegt sie bei etwa 28°C. Die Dauer der Züchtung
kann stark variiert werden, wobei z. B. die Zusammensetzung
des Nährmediums und die Züchtungstemperatur eine Rolle
spielen. Die jeweiligen optimalen Bedingungen können von
jedem Fachmann auf dem mikrobiologischen Gebiet leicht
festgelegt werden.
Es hat sich herausgestellt, daß die Menge der sich in der
Kulturbrühe anreichernden erfindungsgemäßen Verbindung im
allgemeinen ihr Maximum etwa 1 bis 10, vorzugsweise etwa
4 bis 7 Tage nach Züchtungsbeginn erreicht. Das gewünschte
Endprodukt der Fermentation kann mit Hilfe von dünnschichtchromatographischen
Untersuchungen, im Plattendiffusionstest
mit einem geeigneten Pilz als Teststamm
oder anhand der insektiziden Wirksamkeit bestimmt werden.
Wie allgemein bei mikrobiologischen Verfahren sollten
Fremdinfektionen der Kulturmedien vermieden werden. Hierzu
werden die üblichen Vorkehrungen getroffen, wie Sterilisation
der Nährmedien, der Kulturgefäße sowie der für die
Belüftung notwendigen Luft. Zur Sterilisation der Vorrichtungen
können z. B. die Dampf- als auch die Trockensterilisation
verwendet werden, wobei die Temperaturen
vorzugsweise bei 100 bis 140°C, insbesondere bei 120 bis
130°C liegen können.
Falls bei der Kultivierung in unerwünschter Menge Schaum
entsteht, können die üblichen chemischen Schaumdämpfungsmittel,
z. B. flüssige Fette und Öle, Öl-Wasser-Emulsionen,
Paraffine, höhere Alkohole, wie Octadecanol, Siliconöle,
Polyoxyethylen- bzw. Polyoxypropylenverbindungen (z. B. in
Mengen bis etwa 1%) zugesetzt werden. Schaum kann auch
mit Hilfe der üblichen mechanischen Vorrichtungen (welche
z. B. Zentrifugalkräfte benutzen) gedämpft oder beseitigt
werden.
Die erfindungsgemäß erhältliche Verbindung kann aus dem
Kulturmedium nach allgemein üblichen physikalisch-chemischen
Methoden isoliert werden. Die Isolierung kann z. B.
gemäß den üblichen Extraktionsverfahren, Fällungsverfahren
und/oder Chromatographieverfahren erfolgen. Der isolierte
Stoff kann mit Hilfe der genannten Methoden auch feingereinigt
werden. Für viele Fälle ist jedoch eine Feinreinigung
nicht erforderlich, da gegebenenfalls vorhandene
geringfügige Verunreinigungen die Wirksamkeit der Verbindung
nicht nachteilig beeinflußt.
Um bei den oben angegebenen Isolierungs- und Reinigungsmethoden
die Fraktionen herauszufinden, in welchen die
erfindungsgemäß erhältliche Verbindung in höchster Konzentration
bzw. Reinheit vorliegt, können die üblichen
physikalisch- chemischen Methoden, z. B. Messen einer
charakteristischen Bande im Spektrum oder der R f -Werte,
Bestimmung der antimikrobiellen Aktivität usw. herangezogen
werden. Diese Methoden können auch verwendet werden,
um in Routineverfahren geeignete Mikroorganismen aufzufinden.
Die Isolierung und Reinigung der erfindungsgemäß erhältlichen
Verbindung kann z. B. im Falle, daß ein flüssiges
wäßriges Nährmedium verwendet wird, wie folgt vorgenommen
werden:
Nach seiner Anreicherung im Kulturüberstand werden Kulturfiltrat
und Mycel mit üblichen Methoden separiert (z. B.
Zentrifugation).
Aus dem Kulturfiltrat kann die erfindungsgemäß erhältliche
Verbindung mit Hilfe von üblichen Extraktionsverfahren,
Fällungsverfahren und/oder Chromatographieverfahren
isoliert und gegebenenfalls gereinigt werden. Die
Chromatographie kann in Form der Säulenchromatographie
durchgeführt werden.
Als Adsorptionsmittel können die üblichen anorganischen
oder organischen Adsorptionsmittel eingesetzt werden, wie
z. B. Aluminiumoxid, Kieselgel, Magnesiumsilikat, Aktivkohle,
Cellulose, Cellulosederivate, Kunstharze wie Polyamide,
z. B. acetyliertes Polyamid, Dextrangele oder modifizierte
Dextrangele. Als Laufmittel können die verschiedensten
Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische verwendet
werden, in welchen die erfindungsgemäß erhältliche Verbindung
löslich ist. Bevorzugt werden Wasser, Ammoniaklösung,
Chloroform und Methanol oder ihre Gemische (beispielsweise
Gemische aus Chloroform, Methanol und wäßrigem NH3 oder
Methanol und Wasser) eingesetzt.
Bevorzugt werden zur Isolierung der erfindungsgemäß erhältlichen
Verbindung Chromatographie-Verfahren verwendet,
z. B. unspezifische Adsorption an Sorbentien wie
Kieselgel, Ionenaustauschchromatographie oder Geldiffusionschromatographie.
Dies sind die von der Reinigung
wasserlöslicher, geladener Naturstoffe her bekannten
Methoden.
Aus ihren Lösungen kann das Leucylblasticidin S nach den
üblichen Methoden, z. B. Verdampfen des Lösungsmittels,
Gefriertrocknung usw. erhalten werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
aus dem bei der aeroben Kultur der Stämme bei etwa 28°C
erhaltenen Fermentationsgut (Kulturbrühe und Mycel) durch
Zentrifugation das Kulturfiltrat gewonnen.
Das Leucylblasticidin S kann auch aus dem Kulturfiltrat
durch Adsorption an Aktivkohle bzw. an geeignete Harze
isoliert werden. Als ökonomischste Methode erwies sich die
Bindung dieses Stoffes an unspezifische Adsorberharze auf
Polystyrolbasis (z. B. Amberlite XAD oder Lewatit OC 1031).
Die Desorption des Stoffes wird fraktioniert, durch
Mischungen aus Wasser und organischen Lösungsmitteln,
insbesondere Wasser/Methanol vorgenommen. Die durch den
Test gegen Plutella maculipennis ermittelten aktiven
Fraktionen werden unter reduziertem Druck bis zur
vollständigen Entfernung des organischen Lösungsmittels
konzentriert und gefriergetrocknet.
Das gefriergetrocknete Rohprodukt wird in Wasser aufgenommen
und nach dem Abtrennen der unlöslichen Bestandteile
durch übliche chromatographische Verfahren weiter gereinigt.
Bevorzugt werden dabei eine erneute Bindung an Adsorberharze
(z. B. Lewatit OC 1031), eine weitere Reinigung
der aktiven Fraktionen durch Chromatographie an üblichen
Kationenaustauschern (z. B. CM-Sephadex). Das Leucylblasticidin S
wird schließlich durch übliche chromatographische
Methoden, vorzugsweise durch Chromatographie an Kieselgel,
rein dargestellt.
Aufgrund seiner günstigen biologischen Eigenschaften kann
das Leucylblasticidin S als Schädlingsbekämpfungsmittel
zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen, Vorratsschädlingen
und Materialschädlingen verwendet werden, wobei tierische
Schädlinge, insbesondere Insekten, Spinnentiere und
Nematoden sowie mikrobielle Schädlinge, insbesondere Pilze
und Bakterien bekämpft werden können.
Darüber hinaus ist auch die Bekämpfung von Parasiten
(Endo- und Ektoparasiten) bei Warmblütern, insbesondere
in der Tierzucht und Tierhaltung durch Leucylblasticidin S
möglich. Die Anwendungsbeispiele dieser Verbindung werden
im folgenden erläutert:
Der Wirkstoff eignet sich bei guter Verträglichkeit zur
Bekämpfung von tierischen Schädlingen, insbesondere Insekten,
Spinnentieren und Nematoden, die in der Landwirtschaft,
in Forsten, im Vorrats- und Materialschutz sowie
auf dem Hygienesektor vorkommen. Sie sind gegen normal
sensible und resistente Arten sowie gegen alle oder
einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten
Schädlingen gehören:
Aus der Ordnung der Isopoda z. B. Oniscus asellus, Armadillidium
vulgare, Porcellio scaber.
Aus der Ordnung der Diplopoda z. B. Blaniulus guttulatus.
Aus der Ordnung der Chilopoda z. B. Geophilus carpophagus,
Scutigera spec.
Aus der Ordnung der Symphyla z. B. Scutigerella immaculata.
Aus der Ordnung der Thysanura z. B. Lepisma saccharina.
Aus der Ordnung der Collembola z. B. Onychiurus armatus.
Aus der Ordnung der Orthoptera z. B. Blatta orientalis,
Periplaneta americana, Leucaophaea maderae, Blattella
germanica, Acheta domesticus, Gryllotalpa spp., Locusta
migratoria migratorioides, Melanoplus differentialis,
Schistocerca gregaria.
Aus der Ordnung der Dermaptera z. B. Forficula auricularia.
Aus der Ordnung der Isoptera z. B. Reticulitermes spp..
Aus der Ordnung der Anoplura z. B. Phylloxera vastatrix,
Pemphigus spp., Pediculus humanus corporis, Haematopinus
spp., Linognathus spp.
Aus der Ordnung der Mallophaga z. B. Trichodectes spp.,
Damalinea spp.
Aus der Ordnung der Thysanoptera z. B. Hercinothrips femoralis,
Thrips tabaci.
Aus der Ordnung der Heteroptera z. B. Eurygaster spp.,
Dysdercus intermedius, Piesma quadrata, Cimex lectularius,
Rhodnius prolixus, Triatoma spp.
Aus der Ordnung der Homoptera z. B. Aleurodes brassicae,
Bemisia tabaci, Trialeurodes vaporariorum, Aphis gossypii,
Brevicoryne brassicae, Cryptomyzus ribis, Doralis fabae,
Doralis pomi, Eriosoma lanigerum, Hyalopterus arundinis,
Macrosiphum avenae, Myzus spp., Phorodon humuli, Rhopalosiphum
padi, Empoasca spp., Euscelis bilobatus, Nephotettix
cincticeps, Lecanium corni, Saissetia oleae,
Laodelphax striatellus, Nilaparvata lugens, Aonidiella
aurantii, Aspidiotus hederae, Pseudococcus spp. Psylla
spp.
Aus der Ordnung der Lepidoptera z. B. Pectinophora gossypiella,
Bupalus piniarius, Cheimatobia brumata, Lithocolletis
blancardella, Hyponomeuta padella, Plutella
maculipennis, Malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea,
Lymantria spp. Bucculatrix thurberiella, Phyllocnistis
citrella, Agrotis spp., Euxoa spp., Feltia spp.,
Earias insulana, Heliothis spp., Laphygma exigua, Mamestra
brassicae, Panolis flammea, Prodenia litura, Spodoptera
spp., Trichoplusia ni, Carpocapsa pomonella, Pieris
spp., Chilo spp., Pyrausta nubilalis, Ephestia kuehniella,
Galleria mellonella, Tineola bisselliella, Tinea
pellionella, Hofmannophila pseudospretella, Cacoecia podana,
Capua reticulana, Choristoneura fumiferana, Clysia
ambiguella, Homona magnanima, Tortrix viridana.
Aus der Ordnung der Coleoptera z. B. Anobium punctatum,
Rhizopertha dominica, Bruchidius obtectus, Acanthoscelides
obtectus, Hylotrupes bajulus, Agelastica alni,
Leptinotarsa decemlineata, Phaedon cochleariae, Diabrotica
spp., Psylliodes chrysocephala, Epilachna varivestis,
Atomaria spp., Oryzaephilus surinamensis, Anthonomus
spp., Sitophilus spp., Otiorrhynchus sulcatus,
Cosmopolites sordidus, Ceuthorrhynchus assimilis, Hypera
postica, Dermestes spp., Trogoderma spp., Anthrenus
spp., Attagenus spp., Lyctus spp., Meligethes aeneus,
Ptinus spp., Niptus hololeucus, Gibbium psylloides,
Tribolium spp., Tenebrio molitor, Agriotes spp., Conoderus
spp., Melolontha melolontha, Amphimallon solstitialis,
Costelytra zealandica.
Aus der Ordnung der Hymenoptera z. B. Diprion spp., Hoplocampa
spp., Lasius spp., Monomorium pharaonis, Vespa
spp.
Aus der Ordnung der Diptera z. B. Aedes spp., Anopheles
spp., Culex spp., Drosophila melanogaster, Musca spp.,
Fannia spp., Calliphora erythrocephala, Lucilia spp.,
Chrysomyia spp., Cuterebra spp., Gastrophilus spp., Hyppobosca
spp., Stomoxys spp., Oestrus spp., Hypoderma
spp., Tabanus spp., Tannia spp., Bibio hortulanus, Oscinella
frit, Phorbia spp., Pegomyia hyoscyami, Ceratitis
capitata, Dacus oleae, Tipula paludosa.
Aus der Ordnung der Siphonaptera z. B. Xenopsylla cheopis,
Ceratophyllus spp..
Aus der Ordnung der Arachnida z. B. Scorpio maurus,
Latrodectus mactans.
Aus der Ordnung der Acarina z. B. Acarus siro, Argas spp.,
Ornithodoros spp., Dermanyssus gallinae, Eriophyes ribis,
Phyllocoptruta oleivora, Boophilus spp., Rhipicephalus
spp., Amblyomma spp., Hyalomma spp., Ixodes spp., Psoroptes
spp., Chorioptes spp., Sarcoptes spp., Tarsonemus
spp., Bryobia praetiosa, Panonychus spp., Tetranychus
spp..
Zu den pflanzenparasitären Nematoden gehören Pratylenchus
spp., Radopholus similis, Ditylenchus dipsaci, Tylenchulus
semipenetrans, Heterodera spp., Meloidogyne spp.,
Aphelenchoides spp., Longidorus spp., Xiphinema spp.,
Trichodorus spp..
Der erfindungsgemäße Wirkstoff weist eine starke mikrobizide
Wirkung auf und kann zur Bekämpfung von unerwünschten
Mikroorganismen praktisch eingesetzt werden. Die
Wirkstoffe sind insbesondere für den Gebrauch als Pflanzenschutzmittel
geeignet.
Fungizide Mittel im Pflanzenschutz werden eingesetzt zur
Bekämpfung von Plasmodiophoromycetes, Oomycetes, Chytridiomycetes,
Zygomycetes, Ascomycetes, Basidiomycetes,
Deuteromycetes.
Bakterizide Mittel werden im Pflanzenschutz zur Bekämpfung
von Pseudomonadaceae, Rhizobiaceae, Enterobacteriaceae,
Corynebacteriaceae und Streptomycetaceae eingesetzt.
Beispielhaft aber nicht begrenzend seien einige Erreger
von pilzlichen und bakteriellen Erkrankungen, die unter
die oben aufgezählten Oberbegriffe fallen, genannt:
Xanthomonas-Arten, wie beispielsweise Xanthomonas campestris pv. oryzae;
Pseudomonas-Arten, wie beispielsweise Pseudomonas syringae pv. lachrymans;
Erwinia-Arten, wie beispielsweise Erwinia amylovora;
Pythium-Arten, wie beispielsweise Pythium ultimum;
Phytophthora-Arten, wie beispielsweise Phytophthora infestans;
Pseudoperonospora-Arten, wie beispielsweise Pseudoperonospora humuli oder Pseudoperonospora cubense;
Plasmopara-Arten, wie beispielsweise Plasmopara viticola;
Peronospora-Arten, wie beispielsweise Peronospora pisi oder P. brassicae;
Erysiphe-Arten, wie beispielsweise Erysiphe graminis;
Sphaerotheca-Arten, wie beispielsweise Sphaerotheca fuliginea;
Podosphaera-Arten, wie beispielsweise Podosphaera leucotricha;
Venturia-Arten, wie beispielsweise Venturia inaequalis;
Pyrenophora-Arten, wie beispielsweise Pyrenophora teres oder P. graminea;
(Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Cochliobolus-Arten, wie beispielsweise Cochliobolus sativus;
(Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Uromyces-Arten, wie beispielsweise Uromyces appendiculatus;
Puccinia-Arten, wie beispielsweise Puccinia recondita;
Tilletia-Arten, wie beispielsweise Tilletia caries;
Ustilago-Arten, wie beispielsweise Ustilago nuda oder Ustilago avenae;
Pellicularia-Arten, wie beispielsweise Pellicularia sasakii;
Pyricularia-Arten, wie beispielsweise Pyricularia oryzae;
Fusarium-Arten, wie beispielsweise Fusarium culmorum;
Botrytis-Arten, wie beispielsweise Botrytis cinerea;
Septoria-Arten, wie beispielsweise Septoria nodorum;
Leptosphaeria-Arten, wie beispielsweise Leptosphaeria nodorum;
Cercospora-Arten, wie beispielsweise Cercospora canescens;
Alternaria-Arten, wie beispielsweise Alternaria brassicae;
Pseudocercosporella-Arten, wie beispielsweise Pseudocercosporella herpotrichoides.
Xanthomonas-Arten, wie beispielsweise Xanthomonas campestris pv. oryzae;
Pseudomonas-Arten, wie beispielsweise Pseudomonas syringae pv. lachrymans;
Erwinia-Arten, wie beispielsweise Erwinia amylovora;
Pythium-Arten, wie beispielsweise Pythium ultimum;
Phytophthora-Arten, wie beispielsweise Phytophthora infestans;
Pseudoperonospora-Arten, wie beispielsweise Pseudoperonospora humuli oder Pseudoperonospora cubense;
Plasmopara-Arten, wie beispielsweise Plasmopara viticola;
Peronospora-Arten, wie beispielsweise Peronospora pisi oder P. brassicae;
Erysiphe-Arten, wie beispielsweise Erysiphe graminis;
Sphaerotheca-Arten, wie beispielsweise Sphaerotheca fuliginea;
Podosphaera-Arten, wie beispielsweise Podosphaera leucotricha;
Venturia-Arten, wie beispielsweise Venturia inaequalis;
Pyrenophora-Arten, wie beispielsweise Pyrenophora teres oder P. graminea;
(Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Cochliobolus-Arten, wie beispielsweise Cochliobolus sativus;
(Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Uromyces-Arten, wie beispielsweise Uromyces appendiculatus;
Puccinia-Arten, wie beispielsweise Puccinia recondita;
Tilletia-Arten, wie beispielsweise Tilletia caries;
Ustilago-Arten, wie beispielsweise Ustilago nuda oder Ustilago avenae;
Pellicularia-Arten, wie beispielsweise Pellicularia sasakii;
Pyricularia-Arten, wie beispielsweise Pyricularia oryzae;
Fusarium-Arten, wie beispielsweise Fusarium culmorum;
Botrytis-Arten, wie beispielsweise Botrytis cinerea;
Septoria-Arten, wie beispielsweise Septoria nodorum;
Leptosphaeria-Arten, wie beispielsweise Leptosphaeria nodorum;
Cercospora-Arten, wie beispielsweise Cercospora canescens;
Alternaria-Arten, wie beispielsweise Alternaria brassicae;
Pseudocercosporella-Arten, wie beispielsweise Pseudocercosporella herpotrichoides.
Der Wirkstoff erlaubt in den zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten
notwendigen Konzentrationen eine
Behandlung von oberirdischen Pflanzenteilen, von Pflanz-
und Saatgut, und des Bodens.
Weiterhin eignet sich Leucylblasticidin S auch zur Bekämpfung
von Ekto- und Endoparasiten bei Warmblütern,
beispielsweise auf dem Gebiet der Tierhaltung und Viehzucht,
wobei durch die Bekämpfung der Schädlinge bessere
Ergebnisse, z. B. höhere Milchleistungen, höheres Gewicht,
längere Lebensdauer usw. erreicht werden können.
Die Anwendung dieses Wirkstoffes geschieht auf diesen
Gebieten in bekannter Weise, wie durch orale Anwendung in
Form von beispielsweise Tabletten, Kapseln, Tränken,
Granulaten, durch dermale Anwendung in Form beispielsweise
des Tauchens (Dippen), Sprühen (Sprayen), Aufgießen
(pour-on und spot-on) und des Einpuderns sowie durch
parenterale Anwendung in Form beispielsweise der
Injektion.
Es werden auf diesen Gebieten z. B. auch Zecken und solche
Arthropoden erfaßt, bei welchen Teile ihrer Entwicklung
im Tier ablaufen. Darüber hinaus ist Leucylblasticidin S
auch zur Bekämpfung von Würmern - insbesondere solche der
Klasse Nematoda - geeignet, die Parasiten von Warmblütern
sind. Außerdem kann die erfindungsgemäße Verbindung zur
Bekämpfung von dermalen Pilzinfektionen bei Warmblütern
verwendet werden.
Der Wirkstoff kann in die üblichen Formulierungen übergeführt
werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen,
Pulver, Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole, Wirkstoff-
imprägnierte Natur- und synthetische Stoffe,
Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüllmassen
für Saatgut, ferner in Formulierungen mit Brennsätzen,
wie Räucherpatronen, -dosen, -spiralen u. ä., sowie
ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungen.
Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt,
z. B. durch Vermischen des Wirkstoffs mit Streckmitteln,
also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen,
gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln
und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der
Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch
organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet
werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen
in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder Alkylnaphthaline,
chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chlorethylene
oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Cyclohexan oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen,
Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren
Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon,
Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare
Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid,
sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln
oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint,
welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck
gasförmig sind, z. B. Aerosol-Treibgas, wie Halogenkohlenwasserstoffe
sowie Butan, Propan, Stickstoff
und Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe kommen in Frage:
z. B. natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden,
Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit
oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie
hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate;
als feste Trägerstoffe für Granulate kommen in Frage:
z. B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine
wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie
synthetische Granulate aus anorganischen und organischen
Mehlen sowie Granulate aus organischem Material
wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabakstengel;
als Emulgier und/oder schaumerzeugende Mittel kommen
in Frage: z. B. nichtionogene und anionische Emulgatoren,
wie Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyethylen-
Fettalkohol-Ether, z. B. Alkylarylpolyglykol-Ether,
Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate;
als Dispergiermittel kommen in Frage:
z. B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose,
natürliche und synthetische pulverige,
körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie
Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie
natürliche Phospholipide, wie Kephaline und Lecithine,
und synthetische Phospholipide. Weitere Additive können
mineralische und vegetabile Öle sein.
Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z. B.
Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe,
wie Alizarin-, Azo- und Metallphthalocyaninfarbstoffe
und Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan,
Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1
und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen
0,5 und 90%.
Der erfindungsgemäße erhältliche Wirkstoff kann in seinen
handelsüblichen Formulierungen sowie in den aus diesen
Formulierungen bereiteten Anwendungsformen in Mischung mit
anderen Wirkstoffen, wie Insektiziden, Lockstoffen,
Sterilantien, Akariziden, Nematiziden, Fungiziden,
wachstumsregulierenden Stoffen oder Herbiziden vorliegen.
Zu den Insektiziden zählen beispielsweise Phosphorsäureester,
Carbamate, Carbonsäureester, chlorierte Kohlenwasserstoffe,
Phenylharnstoffe, durch Mikroorganismen
hergestellte Stoffe u. a.
Der Wirkstoff kann ferner in seinen handelsüblichen
Formulierungen sowie in den aus diesen Formulierungen
bereiteten Anwendungsformen in Mischung mit Synergisten
vorliegen. Synergisten sind Verbindungen, durch die die
Wirkung der Wirkstoffe gesteigert wird, ohne daß der
zugesetzte Synergist selbst aktiv wirksam sein muß.
Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen Formulierungen
bereiteten Anwendungsformen kann in weiten Bereichen
variieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwendungsformen
kann von 0,0000001 bis zu 95 Gew.-% Wirkstoff,
vorzugweise zwischen 0,0001 und 1 Gew.-% liegen.
Die Anwendung geschieht in einer den Anwendungsformen
angepaßten üblichen Weise.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
Leucylblasticidin S soll anhand der folgenden Beispiele
erläutert werden.
1. Fermentation des Stammes VA 10
Der Stamm VA 10 wurde bei etwa 4°C im Kühlschrank
auf einem Schrägagarröhrchen gehalten. Der hierzu
verwendete HA-Agar enthielt 4 g Hefeextrakt, 10 g
Malz, 4 g Dextrose und 15 g Agar in 1 l Leitungswasser;
der pH-Wert wurde auf 7,3 eingestellt.
Submerskulturen wurden entweder bei -20°C oder in
flüssigem Stickstoff gelagert.
Für die Fermentation wurde eine Nährlösung eingesetzt,
welche 40 g Mannit, 5 g Arginin, 2 g MgSO4 · 7
H2O, 0,5 g KH2PO4, 1 g NaCl, 0,5 g Bacto-Hefeextrakt
und 2 ml Spurenelementlösung SL 4 in 1 l
Leitungswasser enthielt; der pH-Wert wurde auf 7,0
eingestellt. Die Spurenelementlösung SL 4 enthielt
5 g EDTA, 2 g FeSO4 · 7 H2O, 0,1 g ZnSO4 · 7 H2O,
30 mg MnCl2 · 4 H2O, 0,3 g H3BO3, 0,2 g CoCl2 · 6 H2O,
10 mg CuCl2 · 2 H2O, 20 mg NiCl2 · 6 H2O, 30 mg
Na2MoO4 · 2 H2O in 1 l destilliertem Wasser; der
pH-Wert wurde auf 0,3 eingestellt.
a) Durchführung im Kolbenmaßstab
1000 ml Erlenmeyerkolben, die 120 ml Nährlösung
enthielten, wurden aus einer Schrägagarkultur
beimpft und auf der rotierenden Schüttelmaschine
bei 280 Upm und einem Schüttelkreis von
5 cm bei 28°C 6 Tage inkubiert. Als Vorkultur
für einen 200 l-Fermenter diente eine 48 h alte
Kultur.
b) Durchführung in 200 l-Maßstab
Die Fermentation wurde im 200 l-Fermenter
durchgeführt, der 200 l der unter a) beschriebenen
Nährlösung enthielt; zusätzlich wurden
40 ml Polyglykol (Desmophen 3900) zugegeben.
Die Sterilisation erfolgte für 30 min bei
121°C. Bei 28°C Inkubationstemperatur und
200 Upm des Rührers wurden 200 l Luft pro
Minute in die Kulturflüssigkeit eingeleitet.
Die Impfmaterialmenge betrug 1% der unter a)
beschriebenen Kultur.
Die Ernte erfolgte nach 96 h.
Die Ernte erfolgte nach 96 h.
2. Fermentation des Stammes VN 14
Der Stamm VN 14 wurde bei etwa 4°C im Kühlraum auf
einem Schrägagarröhrchen gehalten. Der hierzu verwendete
HA-Agar enthielt je Liter 4 g Hefeextrakt,
10 g Malz, 4 g Dextrose und 15 g Agar (Rest:
Wasser) und hat einen pH-Wert von 7,3. Sporenlösungen
des Stammes VN 14 wurden bei -20°C aufbewahrt,
Submerskulturen in flüssigem Stickstoff.
Für die Fermentation wurde eine Nährlösung eingesetzt,
welche, außer Leitungswasser, 2% Haferflocken,
2% Tomatenmark und 1% Tri-Na-Citrat-
2-hydrat enthielt und einen pH-Wert von 6,0 aufwies.
a) Durchführung im Kolbenmaßstab
1000 ml Erlenmeyerkolben, die 120 ml Nährlösung
(vgl. 1 oben) enthielten, wurden aus einer
Schrägagarkultur beimpft und auf der rotierenden
Schüttelmaschine bei 280 Upm (Umdrehungen
pro Minute) und 28°C für 5 Tage inkubiert. Als
Vorkultur für den 200 l-Fermenter diente eine
48 h alte Kultur.
b) Durchführung im 200 l-Fermenter
Die Fermentation wurde in einem 200 l-Fermenter
durchgeführt, der 200 l Nährlösung. Die Nährlösung
bestand aus 4000 g Haferflocken, 4000 g
Tomatenmark, 2000 g Tri-Na-Citrat-2-hydrat und
40 ml Polyglykol (Desmophen 3900) gelöst in
Leitungswasser. Die Sterilisation erfolgte für
30 min bei 121°C. Bei 28°C Inkubationstemperatur
und 200 Upm des Rührers wurden 200 l Luft
pro Minute in die Kulturflüssigkeit eingeleitet.
Die Impfmaterialmenge betrug 1% der
unter a) beschriebenen Kultur.
Die Ernte erfolgte nach 113 Stunden.
Die Ernte erfolgte nach 113 Stunden.
1. Herstellung des Rohproduktes von I
Die gemäß Beispiel 1a erhaltene Kulturbrühe einer
200 l-Fermentation wurde mit 200-250 l/h in einem
Westfalia-Separator separiert. Der Überstand wurde
über eine mit 50 l eines hydrophoben Trägerharzes
auf Polystyrolbasis (Lewatit OC 1031) beschickte
Säule von 30 cm Durchmesser gegeben. Es wurde mit
500 l entmineralisiertem Wasser nachgewaschen und
mit 300 l technischem Methanol desorbiert. Das
Desorbat wurde unter reduziertem Druck bis zu
einer wäßrigen Suspension konzentriert und gefriergetrocknet.
Auf diese Weise wurden 24,8 g
Rohprodukt erhalten.
2. Herstellung eines angereicherten Präparates
24,8 g des gefriergetrockneten Rohprodukts wurden
in 600 ml Wasser fein suspendiert. Nach dem Abfiltrieren
des unlöslichen Rückstandes wurde das Filtrat
an einer Säule (50 × 150 mm) mit einem hydrophoben
Trägerharz auf Polystyrolbasis (Lewatit
OC 1031) adsorbiert. Die Säule wurde mit 1 l
entionisiertem Wasser gewaschen und stufenweise
nacheinander mit je 600 ml 10, 20, 30, 50 und
70%igem wäßrigem Methanol desorbiert. Die erhaltenen
Desorbate wurden unter reduziertem Druck
konzentriert und gefriergetrocknet.
Die höchste insektizide Aktivität wurde im
Lyophilisat von Durchlauf und Waschwasser gefunden
(zusammen 16,96 g).
10 g dieses Lyophilisats wurden in 800 ml entionisiertem
Wasser gelöst und über eine Säule
(25 × 300 mm) mit einem carbomethoxyliertem Polysaccharid
(CM-Sephadex) in der NH-Form gegeben.
Die Säule wurde mit einem Gradienten von 0 bis
25 mmol/l NH3 und 2 l Gesamtvolumen fraktioniert
eluiert (9 ml/min), Fraktionsgröße: 10 ml.
Die insektiziden Fraktionen (Fraktionen 121 bis
200) erhielten nach Gefriertrocknung 104 g angereichertes
Präparat.
3. Reindarstellung des Leucylblasticidin S
300 mg des angereicherten Präparates wurden in
3 ml einer Mischung von CHCl3, MeOH und 25%
NH3wässr. (4+4+2 Teile v/v) gelöst und an
Kieselgel 60 (LiChroprep Si 60, 40-63 µm, Lobar
Fertigsäule C), mit Chloroform, MeOH und 25%
wäßriger NH3 (4+4+2 Teile v/v) chromatographiert.
Nacheinander wurden dabei 2 Substanzen eluiert (Fraktionsgröße: 10 ml),
die durch ihre Absorption bei 254 nm detektiert
wurden. Durch Dünnschichtchromatographie auf
Kieselgel (Merck Nr. 5729) mit dem Fließmittel
CHCl3, CH3OH, 25% wäßriger NH3 (4+4+2 Teile, v/v)
wurde in den Fraktionen 43-48 eine Substanz mit
dem R f -Wert 0,49 in den Fraktionen 53-65 eine
Substanz mit dem R f -Wert 0,42 und in den Fraktionen
49-52 eine Mischung beider Substanzen nachgewiesen.
Beide Substanzen fallen durch ihre
Fluoreszenzlösung und die positive Reaktion mit
einem Fluoreszenzindikator für Aminogruppen
(Fluram) auf.
Die in den Fraktionen 43-48 enthaltene Substanz
wurde als "Leucyl blasticidin S" identifiziert.
Aus diesen Franktionen wurden durch Gefriertrocknen
40 mg Leucylblasticidin S gewonnen. Die übrigen
Fraktionen wurden verworfen.
Entsprechend kann Leucylblasticidin S auch aus der
Fermentationsbrühe gemäß 1b isoliert werden.
Die biologische Wirksamkeit der erfindungsgemäß verwendbaren
Verbindung soll anhand der folgenden Beispiele erläutert
werden:
Phaedon-Test
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung
vermischt man 1 Gew.Teil Wirkstoff mit der angegebenen
Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator
und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschten
Konzentrationen.
Kohlpflanzen (Brassica oleracea) werden durch Sprühen mit
der Wirkstoffzubereitung der gewünschten Konzentration behandelt.
Nach Antrocknen der Spritzbrühe wird von der
behandelten Pflanze ein Blatt entnommen, in eine Plastikdose
gelegt und mit Larven des Meerettichkäfers (Phaedon
cochleariae) besetzt. Nach 2 bis 4 Tagen wird jeweils ein
weiteres Blatt von derselben Pflanze für die Nachfütterung
verwendet.
Nach der gewünschten Zeit wird die Abtötung in % bestimmt.
Dabei bedeutet 100%, daß alle Tiere abgetötet wurde; 0%
bedeutet, daß keine Tiere abgetötet wurden.
Bei diesem Test zeigte z. B. bei einer Konzentration von
0,02% nach 14 Tagen das Leucylblasticidin S eine Abtötung
von 100%.
Plutella-Test
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung
vermischt man 1 Gew.-Teil Wirkstoff mit der angegebenen
Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator
und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschten
Konzentrationen.
Kohlpflanzen (Brassica oleracea) werden durch Sprühen mit
der Wirkstoffzubereitung der gewünschten Konzentration behandelt.
Nach Antrocknen der Spritzbrühe wird von der behandelten
Pflanze ein Blatt entnommen, in eine Plastikdose
gelegt und mit Raupen der Kohlschabe (Plutella maculipennis)
besetzt. Nach 2 bis 4 Tagen wird jeweils ein
weiteres Blatt von derselben Pflanze für die Nachfütterung
verwendet.
Nach der gewünschten Zeit wird die Abtötung in % bestimmt.
Dabei bedeutet 100%, daß alle Tiere abgetötet wurden; 0%
bedeutet, daß keine Tiere abgetötet wurden.
Bei diesem Test zeigte z. B. bei einer Konzentration von
0,0002% nach 14 Tagen das Leucylblasticidin S eine Abtötung
von 100%.
Myzus-Test
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether
Die zweckmäßige Wirkstoffzubereitung erfolgt durch
Mischung von 1 Teil Wirkstoff mit den angegebenen Mengen
Aceton und Emulgator sowie anschließende Verdünnung mit
Wasser auf die gewünschten Konzentrationen.
Die Blattläuse (Myzus persicae) werden auf einen Bohnentrieb
aufgesetzt und durch kurzes Eintauchen in die jeweilige
Konzentration behandelt. Die Auswertung auf den
Grad der Abtötung in % erfolgt nach 10 Tagen.
Bei diesem Test erzielte Leucylblasticidin S bei einer
Verdünnung von 0,02% nach 10 Tagen eine Abtötung von
100%.
Entwicklungshemmtest mit Dysdercus intermedius (Baumwollkapselwanze)
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung
vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der angegebenen
Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator
und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschten
Konzentrationen.
In Plastikdosen werden je 10 Nymphen der Baumwollkapselwanze
einige Baumwollsamen und ein mit der Wirkstoffzubereitung
getränktes Watteröllchen angeboten. Nach der gewünschten
Zeit wird die Abtötung in % bestimmt. Dabei bedeutet
100%, daß alle Tiere abgetötet wurden; 0%
bedeutet, daß keine Tiere abgetötet wurden.
Bei diesem Test zeigte z. B. bei einer Konzentration von
0,0008% nach 14 Tagen das Leucylblasticidin S eine Abtötung
von 100%.
Tetranychus-Test (resistent)
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung
vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der angegebenen
Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator
und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte
Konzentration.
Bohnenpflanzen (Phaseolus vulgaris), die stark von allen
Entwicklungsstadien der gemeinen Spinnmilbe oder Bohnenspinnmilbe
(Tetranychus urticae) befallen sind, werden mit
einer Wirkstoffzubereitung der gewünschten Konzentration
behandelt.
Nach der gewünschten Zeit wird die Abtötung in % bestimmt.
Dabei bedeutet 100%, daß alle, und 0%, daß keine Spinnmilben
abgetötet wurden.
Bei diesem Test zeigte das Leucylblasticidin S z. B. bei
einer Konzentration von 0,003% nach 14 Tagen 100%
Wirkung.
Antifungische Wirkung im Agarplatten-Test
Sporen oder Keime wurden in einer Endkonzentration von
etwa 5 106 ml-1 in Potato-Dextrose-Agar suspendiert. Der
Agar wurde in einer Schichtdicke von 0,3 cm gegossen. In
den Agar wurden runde Löcher im Durchmesser von 0,9 cm
gestanzt, in die 0,1 ml Testlösung eingefüllt wurden. Die
Testplatten wurden bei 24°C inkubiert und nach 24 h oder
72 h ausgewertet.
Leucylblasticidin S zeigte in einer Konzentration von
0,2 mg/ml eine deutliche Hemmung der Luftmycel und Sporenbildung
von Aspergillus niger DSM 1988.
Im vorstehenden Text bedeuten Mengenangaben, wo nichts
anderes angegeben wird Volumenteile. Prozentangaben beziehen
sich auf Gewichtsprozente.
Erläuterung einiger verwendeter Produktnamen:
AMBERLITE XAD (Warenzeichen der Fa. Rohm und Haas,
Philadelphia, USA)
ist ein unspezifisches hydrophobes Absorberharz auf Polystyrolbasis.
ist ein unspezifisches hydrophobes Absorberharz auf Polystyrolbasis.
CM SEPHHADEX (Warenzeichen der Fa. Pharmacia, Uppsala,
Schweden)
ist ein carboxymethyliertes Polysaccharid.
ist ein carboxymethyliertes Polysaccharid.
DESMOPHEN 3900 (Warenzeichen der Fa. Bayer AG, Leverkusen,
Bundesrepublik Deutschland)
ist ein Polyglykol.
ist ein Polyglykol.
FLURAM (Warenzeichen der Fa. Hoffmann La Roche, Basel,
Schweiz)
ist ein Fluoreszenzreagenz für Aminogruppen.
ist ein Fluoreszenzreagenz für Aminogruppen.
LEWATIT OC 1031 (Warenzeichen der Fa. Bayer AG, Leverkusen,
Bundesrepublik Deutschland)
ist ein unspezifisches hydrophobes Absorberharz auf Polystyrolbasis.
ist ein unspezifisches hydrophobes Absorberharz auf Polystyrolbasis.
LOBAR Fertigsäulen
LI CHROPREP Si (Warenzeichen der Fa. E. Merck, Darmstadt,
Bundesrepublik Deutschland)
ist eine mit Kieselgel gefüllte Fertigsäule.
ist eine mit Kieselgel gefüllte Fertigsäule.
Claims (9)
1. Schädlingsbekämpfungsmittel, gekennzeichnet durch
einen Gehalt an Leucylblasticidin S.
2. Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen, dadurch
gekennzeichnet, daß man Leucylblasticidin S auf die
Schädlinge oder ihren Lebensraum einwirken läßt.
3. Verwendung von Leucylblasticidin S oder von Schädlingsbekämpfungsmitteln,
die Leucylblasticidin S
enthalten zur Bekämpfung von Schädlingen.
4. Herstellung von Leucylblasticidin S enthaltenden
Schädlingsbekämpfungsmitteln, dadurch gekennzeichnet,
daß man Leucylblasticidin S mit Streckmitteln
und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.
5. Verfahren zur Herstellung von Leucylblasticidin S,
dadurch gekennzeichnet, daß man solche Mikroorganismen
der Gattung Nocardioides (Ordnung
Actinomycetales), welche Leucylblasticidin S erzeugen
nach üblichen Methoden auswählt und in einem Nährmedium,
welches assimilierbare C- und N-Quellen sowie
Mineralsalze enthält unter aeroben Bedingungen kultiviert
und Leucylblasticidin S nach üblichen Methoden
isoliert.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Mikroorganismen Nocardioides-Stämme einsetzt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Nocardioides albus-Stämme VA 10 oder
VN 14 (entsprechend DSM 3176 und DSM 3177) oder ihre
Mutanten und Varianten einsetzt.
8. Leucylblasticidin S erhalten nach dem Verfahren gemäß
den Ansprüchen 5 bis 7.
9. Leucylblasticidin S zur Bekämpfung von Erkrankungen,
welche durch Mikroben und Parasiten verursacht
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853529732 DE3529732A1 (de) | 1985-08-20 | 1985-08-20 | Die verwendung von leucylblasticidin s als schaedlingsbekaempfungsmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853529732 DE3529732A1 (de) | 1985-08-20 | 1985-08-20 | Die verwendung von leucylblasticidin s als schaedlingsbekaempfungsmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3529732A1 true DE3529732A1 (de) | 1987-02-26 |
Family
ID=6278907
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853529732 Withdrawn DE3529732A1 (de) | 1985-08-20 | 1985-08-20 | Die verwendung von leucylblasticidin s als schaedlingsbekaempfungsmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3529732A1 (de) |
-
1985
- 1985-08-20 DE DE19853529732 patent/DE3529732A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |