DE3525986A1 - Fluessigkeitsvorlage als rberdruckventil - Google Patents
Fluessigkeitsvorlage als rberdruckventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsvorlage als Über
druckventil für radioaktive Dämpfe und/oder Gase eines Kern
reaktors, insbesondere eines Leichtwasserreaktors oder
eines heliumgekühlten Hochtemperaturreaktors, mit einem
Düsensystem zum Einführen des Kühlmittels in den Vorlagebe
hälter im Störfall.
Eine Einrichtung dieser Art wird in der DE-PS 29 31 140
beschrieben. Die zugehörige Flüssigkeitsvorlage befindet
sich zwischen dem Reaktordruckbehälter und/oder dem Reak
torschutzbehälter (containment) einerseits und einer einen
Waschzyklon und einen Trocknerzyklon aufweisenden Druckent
lastungsstation andererseits. Die Entlastungsstation muß
bestimmungsgemäß nur im Störfall arbeiten, z.B. wenn im
Reaktorschutzbehälter durch Undichtheiten im Kühlkreislauf
eine größere Menge des radioaktiv verunreinigten Kühlmit
tels entweicht. Im Normalbetrieb des Kernkraftwerkes dage
gen wird im Schutzbehälter ein leichter Unterdruck gehal
ten, vorzugsweise um an den Personen- und Materialschleusen
ein Austreten von radioaktiven Gasen und Dämpfen zu verhin
dern. Die Druckentlastungsstation, durch die reines, d.h.
von radioaktiven Bestandteilen befreites Kühlmittel an die
Atmosphäre abgegeben werden soll, wird daher im ungestörten
Reaktorbetrieb mit einer Wasservorlage als Überdruckventil
gegenüber der Atmosphäre des Reaktordruckbehälters bzw. der
Abgasleitung eines konventionellen Überdruckventils des
Reaktordruckbehälters abgeschlossen.
Um die technischen Einrichtungen, insbesondere die Elektro
nik im Schutzbehälter, zu schützen bzw. um nach einer Stö
rung den Schutzbehälter möglichst bald wieder begehbar zu
machen, soll das Überdruckventil in einem relativ weiten
Druckbereich von etwa 1 bis 50 × 103 Pa ansprechen. Eine
Störung dieser Art ist zwar kaum während der Lebenszeit
eines Kernreaktors zu erwarten, trotzdem müssen Maßnahmen
getroffen werden, den Störfall sicher zu beherrschen und
die Reparatur sowie den Weiterbetrieb der gesamten Anlage
zu gewährleisten.
Als Überdruckventil für die im vorliegenden Zusammenhang in
Frage kommenden kleinen Drücke wird in der DE-PS 29 31 140
eine Flüssigkeitsvorlage, insbesondere Wasservorlage, vor
gesehen. Diese befindet sich in einem geschlossenen, ober
halb des Flüssigkeitsspiegels einen Gas- und Luftsammelraum
aufweisenden Vorlagebehälter mit einem unterhalb des Flüs
sigkeitsspiegels angeordneten Düsensystem zum Einführen des
Kühlmittelgases und/oder Kühlmitteldampfes.
Eine solche Flüssigkeitsvorlage kann zwar von keinem mecha
nischen Ventil und von keiner Reißmembran hinsichtlich ih
rer Zuverlässigkeit, Ansprechpräzision und Wartungsfreiheit
überboten werden, sie hat jedoch bei kleinen Drücken den
Nachteil, daß die Flüssigkeit auch bei dem jeweiligen An
sprechüberdruck nicht ausgeworfen werden kann, sondern ge
gebenenfalls erst durch den mit Überdruck austretenden
Heißdampf aufgeheizt und verdampft werden muß. Nicht konden
sierbares Gas kann also nur durch die Vorlage hindurchper
len und sie gegebenenfalls aufheizen, während Wasserdampf
voll kondensiert wird und damit die Flüssigkeit aufheizt.
Solange es sich um Heißdampf oder sehr heiße nicht konden
sierbare Gase handelt, wird die Flüssigkeitsvorlage wunsch
gemäß relativ schnell verdampft sein. Kommt jedoch Naßdampf
in die Vorlage, so ist naturgemäß eine Vermehrung der
Flüssigkeit und kein Eindampfen zu erwarten. Eine Konden
sation, die jedoch stark in die Richtung einer Vollkonden
sation verläuft, ist aber nicht erwünscht. Die Anforderun
gen an die Vorlage sind, die nachgeschaltete Reinigungsan
lage optimal zu beaufschlagen. Sie hat daher folgende Auf
gaben zu erfüllen:
- - als Überdruckventil für kleine Dampf- und/oder Gas drücke, im Normalbetrieb geschlossen, zu wirken;,
- - bei langsamem Überschreiten des Ansprechdruckes Kon densation des Dampfes bzw. Durchperlen und Abkühlen der nicht kondensierbaren Gase zu gestatten;
- - bei steilem Anstieg des Druckes im Falle von Heiß dampf Verdampfen und Auswerfen der Vorlage zu bewir ken, (im Falle von Naßdampf soll die Vorlage schnell stens ausgeworfen werden, im Falle von heißen Gasen ist ein Auswerfen der Vorlage zwar nicht erforder lich, aber auch kein Nachteil);,
- - unabhängig von dem jeweiligen Dampfzustand Wasser schläge in jedem Fall sicher zu verhindern.
Die ersten beiden Aufgaben kann auch eine nicht besonders
ausgebildete Vorlage erfüllen. Im Falle von Heiß- oder
Naßdampf ist es schon wesentlich schwieriger. Sollen
hier Wasserschläge verhindert werden, so ist der Dampf -
wie in der DE-PS 29 31 140 beschrieben - über Düsen in
das Wasser der Vorlage einzublasen. Dies hat zwar den
Vorteil, daß die Flüssigkeitsschläge auf eine Vielzahl klei
ner Schläge, deren Geräusche nur noch zu einem Zischen
führen, aufgelöst werden, hat aber auch den entscheidenden
Nachteil, daß anders als bei Heißdampf im Fall von Naßdampf
die Wasservorlage ständig vermehrt und damit die Anlage
überschwemmt wird.
Würde als Flüssigkeitsvorlagebehälter ein mit Wasser gefüll
tes U-förmig gebogenes Rohr eingesetzt, so erhielte man den
Vorteil der Ansprechsicherheit und Wartungsfreiheit, aber
den Nachteil, daß das Wasser schon bei kurzzeitigem Über
schreiten eines vorgegebenen Drucks ausgeworfen würde. Auch
bei Undichtheiten mit relativ kleinen Ausströmraten des
Kühlmittels wird aus einer solchen Vorlage bereits Wasser
ausgestoßen. Hinzu kämen die genannten Wasserschläge im
aufsteigenden Ast des U-Rohrs sowohl bei kurzzeitiger Druck
erhöhung als auch bei relativ kleinen Ausströmraten, wenn
das Kühlmittel Wasserdampf ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flüssigkeits
vorlage so auszubilden, daß sie nicht schon bei einer kurz
zeitigen Druckerhöhung oder bei geringen Ausströmmengen
ihre Sperrfähigkeit einbüßt, sondern erst dann, wenn die
Störung ihr Übergangsverhalten beendet und sich stabili
siert hat, und daß die Vorlageflüssigkeit unabhängig davon
auszuwerfen ist, ob die Einrichtung mit Gas, Naßdampf, Heiß
dampf oder mit einem Gas-Dampf-Gemisch beaufschlagt wird.
Die erfindungsgemäße Lösung ist für die eingangs genannte
Flüssigkeitsvorlage gekennzeichnet durch einen Düsenkranz
mit vertikaler Achse und gleichsinnig etwa tangential zum
Erzeugen einer Zyklonwirkung ausgerichteten Düsen als Kühl
mitteleinführung im Vorlagebehälter. Vorzugsweise sollen
die insbesondere trompetenartig in Strömungsrichtung geöff
neten Düsen des Düsenkranzes schräg nach oben ausgerichtet
werden; ferner soll der Behälter einen etwa kegelstumpfför
migen Mantel besitzen, an dessen Boden der Düsenkranz zu
lagern ist.
Durch die Erfindung wird im Einsatzfall eine Zyklonwirkung
auf die Flüssigkeitsvorlage ausgeübt, durch die eine mit
dem abzulassenden Überdruck zunehmende Menge der Flüssig
keitsvorlage auszuwerfen ist. Das bedeutet zunächst, daß
eine Durchmischung von Dampf und Flüssigkeit mit Hilfe der
durch den einströmenden Dampf hervorgerufenen, etwa kreis
förmigen Strömung innerhalb der Flüssigkeitsvorlage und so
mit eine Verteilung der Kondensationswärme auf das gesamte
Vorlagevolumen erzwungen wird. Vor allem aber bringen die
die Zyklonwirkung hervorrufenden Düsen des Düsenkranzes die
im Vorlagebehälter enthaltene Flüssigkeit zum Rotieren, so
daß das ursprünglich horizontale Flüssigkeitsniveau durch
die mit der Zyklonwirkung einhergehende Zentrifugalkraft in
ein mehr oder weniger trichterförmiges Niveau übergeht und
die ursprünglich im Vorlagebehälter enthaltene Flüssigkeit
in Abhängigkeit vom Maß des abzuleitenden Überdrucks mehr
oder weniger stark ausgeworfen wird. Das wiederum bringt
den Vorteil, daß die Kondensation in gewünschter Weise mit
zunehmendem Überdruck abnimmt und auch der Druckverlust des
Gas- und/oder Dampfgemisches in der Vorlage sinkt, weil die
aus den Düsen des Düsenkranzes austretenden Dampfstrahlen
die jeweils noch im Vorlagebehälter enthaltene Flüssigkeit
nicht mehr bis zu dem ursprünglichen, statischen Niveau
sondern nur noch bis zu dem Rotationsniveau durchströmen
müssen. Der Kühlmitteldampf kann daher auf dem nunmehr
kurzen Weg von den Düsen bis zum Rotationsniveau eine
relativ dünne Flüssigkeitsschicht praktisch ohne Konden
sation durchschlagen. Das Düsensystem muß daher nicht etwa
im Sinne einer sicheren Kondensation des Dampfes sondern so
ausgelegt werden, daß die Rotationsgeschwindigkeit der
Flüssigkeit im Vorlagebehälter maximal wird. Hierzu genügen
relativ wenige grobe und daher dauernd betriebssicher zu
haltende Düsen. Die aus diesen Düsen austretenden Dampf
strahlen können die bei hoher Rotationsgeschwindigkeit
dünne Flüssigkeitsschicht der sich drehenden Flüssigkeits
vorlage praktisch ohne Kondensation durchschlagen. Die Nei
gung und die lichte Weite der Düsen sowie die übrigen Abmes
sungen der Anordnung werden für die jeweilige Anwendung
durch Versuche problemlos ermittelt.
Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbei
spiels werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 einen Querschnitt eines mit einer Flüssigkeitsvor
lage arbeitenden Überdruckventils; und
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Düsensystem nach Fig. 1.
Nach Fig. 1 wird eine mit einem Reaktordruckbehälter und/
oder mit einem Reaktorschutzbehälter verbundene Kühlmittel
zuführleitung 1 mit ihrem Auslaß 2 in einem eine Flüssig
keits- bzw. Wasservorlage 3 aufnehmenden Vorlagebehälter 4
unterhalb des statischen Flüssigkeitsniveaus 5 angeordnet.
Im Ruhezustand ist das Flüssigkeitsniveau 5 im Vorlage
behälter 4 gemäß dem Ausführungsbeispiel etwas niedriger
als das Flüssigkeitsniveau 6 in der Kühlmittelzuführleitung
1, wenn im Reaktorschutzbehälter ein entsprechender Unter
druck aufrechterhalten wird. Der Vorlagebehälter 4 befindet
sich in einem Gas- bzw. Luftsammelbehälter 7 mit einem
Ausgang 8 zu einer Wascheinrichtung und einem Ausgang 9 mit
daran angeschlossener Kühlmittelleitung.
Erfindungsgemäß wird auf den Auslaß 2 der Kühlmittelzuführ
leitung 1 am Boden 10 des Vorlagebehälters 4 ein Düsenkranz
11 mit (zum Boden 10) vertikaler Achse 12 aufgesetzt. Nach
Fig. 1 und 2 besitzt der Düsenkranz 11 eine Reihe von Düsen
13, deren Auslaßöffnungen tangential und schräg nach oben
in Pfeilrichtung 14 ausgerichtet werden.
Wenn die Düsen 13 des Düsenkranzes 11 mit dem abzulassenden
Kühlmittel beaufschlagt werden, beginnt die Flüssigkeitsvor
lage 3 um die zentrale Achse 12 zu rotieren. Durch Zyklon
wirkung und die dabei auftretende Zentrifugalkraft wird die
Flüssigkeitsvorlage 3 an die beispielsweise etwa kegel
stumpfförmige Wandung des Vorlagebehälters 4 gedrängt, so
daß sich das horizontale, statische Flüssigkeitsniveau 5 in
das etwa trichterförmige Rotationsflüssigkeitsniveau 15 ver
ändert und ein Teil 16 der Flüssigkeitsvorlage 3 über den
oberen Rand 17 des Vorlagebehälters 4 ausgestoßen wird. Der
Rand 17 kann auch (wie in Fig. 1 angedeutet) nach außen
umgebördelt sein. Durch die abnehmende Flüssigkeitsmenge
und durch den Übergang des statischen Flüssigkeitsniveaus 5
in das Rotationsniveau 15 werden eine (gewünschte) Vermin
derung der Kondensation und zugleich eine schnelle Abnahme
des Druckverlustes des Gas- und/oder Dampfgemisches in der
Flüssigkeitsvorlage 3 erreicht, weil die aus den Düsen 13
in Richtung 14 austretenden Dampfstrahlen die Vorlage 3
nicht mehr bis zum statischen Flüssigkeitsniveau 5 durch
strömen müssen, wobei Wasserdampf in für die zu lösende
Aufgabe schädlicherweise bis zur Endaufheizung der Flüssig
keitsvorlage 3 kondensieren würde, sondern auf dem nunmehr
kurzen Weg von den Düsen 13 bis zum Rotationsniveau 15 eine
relativ dünne Flüssigkeitsschicht praktisch ohne Kondensa
tion durchschlagen können.
Innerhalb des Sammelbehälters 7 wird zweckmäßig oberhalb
der Flüssigkeitsvorlage 3 ein Tropfenabscheider 18 vorge
sehen, der verhindert, daß mit dem aus den Düsen 13 ausströ
menden Dampf bzw. Gas mitgerissene Flüssigkeit aus der Vor
lage in die Kühlmittelleitung 9 gelangt.
Bei einer Störung mit relativ steilem Druckanstieg, insbe
sondere im Falle von reinem Dampf, könnte es zu Wasser
schlägen kommen, solange das Wasser in der Vorlage nicht
rotiert. Hierbei ist jedoch das Wasservolumen im Düsenkranz
11 und dem Zuführungsrohr 1 von großer Bedeutung, weil es
vom anströmenden Dampf verdrängt, also aus den Düsen ausge
stoßen werden muß und dabei bereits die Rotation der Vor
lageflüssigkeit einleitet.
Claims (4)
1. Flüssigkeitsvorlage als Überdruckventil für radioak
tive Dämpfe und/oder Gase eines Kernreaktors, insbeson
dere eines Leichtwasserreaktors oder eines heliumge
kühlten Hochtemperaturreaktors, mit einem Düsensystem
zum Einführen des Kühlmittels in den Vorlagebehälter
(4) im Störfall, gekennzeichnet durch einen Düsenkranz
(11) mit vertikaler Achse (12) und gleichsinnig etwa
tangential zum Erzeugen einer Zyklonwirkung ausgerich
teten Düsen (13) als Kühlmitteleinführung im Vorlagebe
hälter (4).
2. Flüssigkeitsvorlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düsen (13) des Düsenkranzes (12)
schräg nach oben gerichtet sind.
3. Flüssigkeitsvorlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vorlagebehälter (4) einen etwa
kegelstumpfförmigen Mantel besitzt.
4. Flüssigkeitsvorlage nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Düsenkranz (11) am Boden des Behäl
ters (4) angeordnet ist und daß der Außendurchmesser
des Düsenkranzes (11) annähernd gleich dem Behälterbo
dendurchmesser ist.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8180 | Miscellaneous part 1 |
Free format text: DIE BEZEICHNUNG LAUTET RICHTIG: FLUESSIGKEITSVORLAGE ALS UEBERDRUCKVENTIL |
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