DE3524314A1 - Militaerisches einsatzmittel mit eigenem auftriebskoerper fuer den einsatz durch raketen, gleitflugkoerper, flugzeuge und bodenstart - Google Patents

Description

Die Verwendung von Auftriebskörpern für Einsatz­ mittel ohne eigenen Marschantrieb unterliegt wettermäßigen Voraussetzungen, die in der Bundes­ republik aufgrund ihrer geographischen Lage erfüllt werden. Der Erfindungsgegenstand er­ möglicht die Ausnutzung dieser vorgegebenen günstigen meteorologischen Verhältnisse für seinen Einsatz. Technisch ist er so ausgelegt, daß Einsatz­ art und Geräteausstattung bzw. zum Einsatz kommende Kampfmittel eine harmonische aufgabenbezogene Ein­ heit bilden. Der autonome oder ferngesteuerte Betrieb einzelner Ausrüstungsmodule sowie des Gesamtsystems ist wählbar und kann mit dem Auftrag abgestimmt werden.

Der Ballonversand von Propagandamaterial und ballon­ getragene Wettersonden sind aus dem zivilen Bereich bekannt. Dafür verwendetes Gerät wurde für andere Aufgaben entwickelt und ist leistungsmäßig für militärische Kampfaufgaben nicht verwendbar. Auch bemannte Fesselballone der letzten Weltkriege sind weder nach Art des Einsatzes noch anhand der tech­ nischen Ausführung mit dem Erfindungsgegenstand vergleichbar.

Entwicklungsziele der vorliegenden Erfindung waren gerätemäßige Lösungen zur Erfüllung des vorgesehenen Einsatzes in zwei Haupfaufgaben. Die Verwendung für Aufklärungszwecke mit program­ mierbarem oder/und abrufbarem Übertragungsrythmus - und der Einsatz als Träger für Kampfmittel mit eigener zielorientierter Sensorik und Auslöse­ mechanik. Die jeweiligen Einsatzhöhen werden durch Verschuß mit Raketen, Start bzw. Abwurf aus Flugzeugen oder durch entsprechende Füllmengen mit Traggas beim Bodenstart erreicht. Je nach Einsatzerfordernis können sie durch Ablassen oder Nachfüllen aus mitgeführten Behältern oder Auf­ wärmen des Traggases für berechenbare Zeit einge­ halten werden.

Der Verschuß als Gefechtskopf verlangt die tech­ nisch aufwendigste Ausführung des Erfindungs­ gegenstandes.

Raketensysteme verschiedener Größe und Reichweite gehören heute zum Bestand modern gerüsteter Streitkräfte. Für den Einsatz des Erfindungsge­ genstandes brauchbare Ausführungen sind in vielen Ländern vor allem bei der Luftverteidigung in Gebrauch. Es bietet sich an, deren Verwendbarkeit durch zusätzliche militärische Aufgaben zu er­ höhen. Die vorliegende Erfindung erreicht eine Mehrzweckverwendung dadurch, daß der ursprüngliche, z. B. zur Bekämpfung fliegender Ziele entwickelte Gefechtskopf durch einen gewichts- und größen­ mäßig angepaßten, aber ausstattungsmäßig für eine andere Einsatzrolle vorbereiteten Gefechts­ kopf ersetzt werden kann. Für die Funktion in der neuen Aufgabe sind weitere Veränderungen weder an der Rakete noch an irgendwelchen für den Einsatz erforderlichen Geräten, Abschuß­ anlagen, etc. notwendig. Der Austausch des Gefechtskopfes kann je nach System während der einsatzmäßigen Aufbereitung der Rakete bei der Einheit oder bei der Fertigung erfolgen. Als Gleitflugkörper ausgeführt, löst sich der An­ meldungsgegenstand nach Erfassung eines in Reichweite liegenden Zieles durch den Sensor von seinem Auftriebskörper und gleitet vom Sensor gesteuert ins Ziel.

Fig. 1 der zeichnerischen Darstellung zeigt den Anmeldungsgegenstand ausgeführt als Gefechts­ kopf einer Rakete. (1) zeigt den oberen mit dem Gefechtskopf verbundenen Teil der Rakete mit Treibsatz und Zündung, (2) den Trennmecha­ nismus zum Gefechtskopf, (3) Sensor und Daten­ konverter, (4) Speicher, Übertragungs- und Antennenteil, (5) Selbstzerstörungsmechanismus, (6) Energieversorung, (7) Auftriebsmittel­ behälter mit (8) programmier- und/oder fern­ bedienbarem Reglerventil, (9) den gefalteten Tragkörper, der bei seiner Ausdehnung und Ent­ faltung während des Füllvorganges die Spitze des Gefechtskopfes (10) nach vorne abschiebt. Alle Teile sind soweit möglich aus metallosem Material gefertigt, um eine Erfassung und Bekämpfung durch den Gegner zu erschweren.

Fig. 2 zeigt den Anmeldungsgegenstand aus­ geführt als Gleitflugkörper nach Flugzeug- oder Bodenstart und Erstfüllung des ballon­ artigen Auftriebskörpers vor seinem Start. Das im Behälter (5) mitgeführte Auftriebsmittel dient der Nachfüllung. Ist eine Nachfüllung nicht geplant, kann der freiwerdende Raum bedarfsweise z. B. zur Verstärkung der Kampf­ ladung genutzt werden. (1) zeigt den Sensor mit Steuerelektronik, (2) Energieversorungs­ teil, (3) Sprengsatz, (4) Tragflächen, (6) Reglerventil für Nachfüllung und die auto­ matische Trennung vom Auftriebskörper (7) nach Erfassung eines Zieles in Reichweite durch den Sensor. Dieser steuert den Flug­ körper nach Trennung vom Ballon ins erfaßte Ziel.

Claims (4)

1. Militärisches Einsatzmittel ausgestattet mit eigenem Auftriebskörper, aufgabenorien­ tierter Sensorik, Übertragungselementen oder/und Sprengsätzen zur Bekämpfung von Zielen, dadurch gekennzeichnet, daß es mittels Raketen, Gleitflugkörpern, Flugzeugen und durch Handstart am Boden eingesetzt werden kann.

2. Anspruch nach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhaltung geplanter Flughöhen durch eine programmierte oder/und fernbediente Versorgungsregelung mit Auftriebsstoffen oder/und deren Erwärmung gesteuert werden kann.

3. Anspruch nach 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß es in Kombi­ nation mit Gleitflugkörpern eingesetzt werden kann.

4. Anspruch nach 1, 2 und 3 dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem programmierbaren oder/und ferngesteuertem Selbstzerstörungsmechanismus ausgerüstet ist.