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Selbstschmierendes Lager
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Die Erfindung bezieht sich auf ein selbstschmierendes Lager, das für
hohe Laufgeschwindigkeiten und hohe Belastung geeignet ist, und auf ein Verfahren
zu dessen Herstellung.
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Selbstschmierende Lager sind bekannt, beispielsweise aus der JA-PS
39-16950. Das bekannte Lager weist eine poröse Sintermetallschicht auf, die aus
einem aus Kupfer oder einer Kupferlegierung bestehenden Pulver auf einer Stahlplatte
gebildet worden ist und deren Poren mit einer Mischung aus einem Polytetrafluorethylen-Harz
(PTFE-Harz) und Bleioxid imprägniert worden sind. Wie in Fig. 1 dargestellt, besteht
das bekannte selbstschmierende Lager aus einer porösen Sintermetallschicht 4, die
auf einer Stahlplatte 5 gebildet und mit PTFE-Harz 3 imprägniert worden ist, in
das ein Festschmierstoff 1, beispielsweise metallisches Blei, in Form eines Pulvers
oder von Massen dispergiert worden ist.
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Die Schmiereigenschaften dieses Lagers werden durch das PTFE-Harz
und weiterhin auch durch das metallische Blei 1 verbessert, das in Pulverform oder
in der Form von Massen vorliegt. Daher hat dieses selbstschmierende Lager gegenüber
anderen bekannten selbstschmierenden Lagern sehr gute Laufeigenschaften. Es wurde
jedoch dieses Lager zu dem Zweck entwickelt, einer Höchstbelastung von 1000 bis
1500 kg/cm2 . m/min standzuhalten, und es hält daher keinen Belastungen mehr stand,
die solche Druck/Geschwindigkeits-Werte (PV-Werte) überschreiten. Inzwischen wird
die Forderung nach einer Reduktion von Größe und Gewicht sowie nach einer Erhöhung
der Geschwindigkeit von Automobilen gestellt, insbesondere von zukünftigen Alltomobilen,
so daß ein Bedarf an selbstschmierenden Lagern besteht, die in der Lage sind, hohen
Geschwindigkeiten und hohen Belastungen standzuhalten, welche zu einem höheren PV-Wert
als 1500 kg/cm2 . m/min führen. Obwohl das bekannte selbstschmierende Lager, das
in der JA-PS 39-16950 veröffentlicht und in Fig. 1 dargestellt worden ist, für die
Anwendung bei geringen Geschwindigkeiten und geringer Belastung geeignet
ist,
wie oben angegeben, ist es nicht dazu geeignet, bei hohen Geschwindigkeiten und
hohen Belastungen benutzt zu werden, weil es dabei fressen würde.
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In dem in Fig. 1 dargestellten selbstschmierenden Lager ist das metallische
Blei 1, das in dem PTFE-Harz 3 als Festschmierstoff dispergiert ist, nicht gleichförmig
verteilt.
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Weiterhin ist es in pulverisierter Form oder in Form von Massen dispergiert.
Endlich beträgt sein Schmelzpunkt nur 327 C. Daran liegt es, daß unter Hochlast
bei Gleitgeschwindigkeiten und Flächendrücken, die einen PV-Wert von mehr als 1500
kg/cm2 . m/min ergeben, der Druck auf und die Temperatur an der beispielsweise eine
Welle tragenden Gleitfläche so stark ansteigt, daß das metallische Blei 1 schmilzt
und verloren geht. So können insbesondere so hohe PV-Werte wie 3000 kg/cm2 . m/min
auf keinen Fall ertragen werden. Wegen der mangelnden Gleichförmigkeit der Verteilung
des Metalles tritt weiterhin der Metallverlust durch Schmelzen nicht gleichförmig
ein, was dazu führt, daß örtliche Flächenbereiche schon unter Bedingungen, die einem
PV-Wert von etwa 1500 kg/cm2 . m/min entsprechen, von metallischem Blei 1 frei sind.
In solchen Fällen wird die Last nicht ausreichend und gleichförmig aufgenommen,
was zu örtlicher agressiver Abnutzung führt.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein selbstschmierendes
Lager zu schaffen, das in der Lage ist, Betriebsbedingungen mit hoher Geschwindigkeit
und hoher Belastung standzuhalten, die zu einem PV-Wert von mehr als 1500 kg/cm2
. m/min führen.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daS der Festschmierstoff
in der Harzpaste in Form von dünn ausgewalzten, blatt- oder schuppenförmigen Teilchen
dispergiert ist und Schlieren bildet, die aus einer Vielzahl von im Abstand übereinander
angeordneten Schichten bestehen, die sich im wesentlichen parallel zur Oberfläche
der Sinternetallschicht und zu den gekrümmten und ebenen Oberflächen der lie Sintermetallschicht
bildenden Meta11teilchen erstrecken.
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Bei eingehenden Untersuchungen selbstschmierender Lager wurde festgestellt,
daß der Festschmierstoff an der Reibungsoberfläche pulverisiert wird, wenn er in
Form dünner Blättchen oder Schuppen in dem Harz dispergiert ist, und so eine schmierende
Oberfläche bildet. Daher werden, selbst wenn an der Oberfläche erhebliche Verluste
infolge von Schmelzen eintreten, zusätzliche Mengen an Festschmierstoff kontinuierlich
vom Inneren des Harzes zugeführt, um den Verlust auszugleichen. Daher ist der Festschmierstoff
während der gesamten Benutzungsdauer des Lagers an der Lagerfläche vorhanden. Mit
anderen Worten, es wird , eine entsprechende Menge des Festschmierstoffes vom Inneren
her der Lagerfläche zugeführt, auch wenn er Verbrauch des Pestschmierstoffes bei
Erhöhung der Temperatur und der Belastung beschleunigt wird, um eine ausreichende
Schmierung aufrecht zu erhalten. Weiterhin haftet der verlor(erle Pestschmierstoff
an der gelagerten Welle oder einem sonstigen Maschinenteil an und trägt so zur Verbesserung
der Schmiereigenschaften bei.
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Der Festschmierstoff kann Bleioxid, Blei, Graphit, Molyendisulfid
oder ein sonstiges, üblicherweise verwendetes
Material sein. Es
wird nicht in pulverisierter Form oder in Form einer Masse verwendet, wie bisher,
sondern in einer dünnen, blatt- oder schuppenartigen Form. Weiterhin ist es in dem
sich in den Zwischenräumen der porösen Sintermetallschicht vorhandenen Harz derart
dispergiert, daß es sich blatt- oder schuppenartig in Porm von Schlieren erstreckt,
die aus einer Vielzahl im Abstand übereinander angeordneter Schichten bestehen.
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Das erfindungsgemäße selbstschmierende Lager weist mehr im einzelnen
eine Schicht aus einer Harzpaste auf, bei der es sich um eine Mischung aus einem
Festschmierstoff und PTFE-Harz handelt, rnd t'8 ist diese Schicht so gebildet, daß
sie die Zwischenräume zwischen den Metallteilchen einer porösen Sintermetallschicht
ausfüllt, die auf einer Stahlplatte gebildet worden ist, und weiterhin auch die
Sintermetallschicht bedeckt. Der Festschmierstoff ist in der Harzschicht in dünner
Form dispergiert, beispielsweise in einer blatt-oder schuppenartigen Porm, und auch
nach Art von Schlieren, welche aus einer Vielzahl von Schichten bestehen, die übereinander
mit Abstand angeordnet sind und sich im wesentlichen parallel zur Oberfläche der
Sintermetallschicht, aber auch parallel zu den gekrümmten und ebenen Flächen der
internen Metallteilchen der Sintermetallschicht erstrecken.
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Da der Festschmierstoff in dünner Form, beispielsweise in blatt- oder
schuppenartiger Form, vorliegt, kann die Lagerfläche auch dann ausreichende Schmiereigenschaften
aufweisen, wenn hohe Geschwindigkeit und hohe Belastung zu PV-Werten von 1500 kg/cm2
. m/min und darüber führen. Die Schmiereigenschaften sind ausreichend, um ein Fressen
auszuschließen. Da weiterhin der Festschmierstoff Schlieren
bildet,
die aus einer Vielzahl von mit Abstand übereinander angeordneten Schichten bestehen,
welche sich fortlaufend im wesentlichen parallel zu den gekrümmten und ebenen Oberflächen
der Metallteilchen der porösen Sintermetallschicht erstrecken, wird der Festschmierstoff
an der der Reibung ausgesetzten Lagerfläche ergänzt, um einen zunehmenden Verbrauch
des Festschmierstoffes bei einer Erhöhung der Belastung oder der Temperatur auszugleichen.
Daher ist es möglich, zu allen Zeiten gleichbleibende Schmiereigenschaften aufrecht
zu erhalten.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung mehr im einzelnen
beschrieben. Es zeigen Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Abschnitt eines Lagers
nach dem Stand der Technik in vergrößertem Maßstab, Fig. 2 einen Querschnitt durch
einen Abschnitt eines selbstschmierenden Lagers nach der Erfindung in vergrößertem
Maßstab, Fig. 3 einen Ausschnitt aus dem Lager nach Fig. 2 in nochmals vergrIßertem
Maßstab, welcher den Schmierzustand der Lagerfläche beim Betrieb mit hoher Geschwindigkeit
und unter hoher Belastung veranschaulicht, Fig. 4 einen Schnitt ähnlich Fig. 3,
der den Schmierzustand der Lagerfläche bei einem gegenüber Fig. 3 fortgeschrittenen
Abnutzungszustanj veranschaulicht,
Fig. 5 ein Diagramm, das die
Beziehung zwischen der Laufzeit und dem PV-Grenzwert für die Lager nach den Fig.
1 und 2 veranschaulicht, Fig. 6 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen dem dynamischen
Reibungskoeffiienten und dem Flächendruck für ein Lager nach dem Stand der Technik
und ein Lager nach der Erfindung veranschaulicht, Fig. 7 ein Diagramm, das die Ergebnisse
der Beziehung zwischen Abnutzung und Flächendruck für ein Lager nach dem Stand der
Technik und ein Lager nach der Erfindung wiedergibt, und Fig. 8 ein Diagramm, das
die Abnutzung bei einem Lager nach dem Stand der Technik und eine ger nach der Erfindung
bei einem PV-Wert von 7000 kg/cm2 . m/min wiedergibt.
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Das in Fig. 2 wiedergegebene Lager nach der Erfindung weist eine auf
einer Stahlplatte 5 erzeugte Sintermetallschicht 4 auf. Die Sintermetallschicht
4 wurde durch Sintern von pulverförmigem Kupfer oder einer solchen Kupferlegierung
erzeugt. Die Sintermetallschicht 4 ist mit PTFE-Harz imprägniert, das eine Imprägnierschicht
7b bildet. Das PTFE-Harz bildet auch eine Oberflächenschicht 7a, welche die Sintermetallschicht
4 bedeckt. Die Oberflächenschicht 7a bildet zusammen mit der Imprägnierschicht 7b
eine Harzschicht 7.
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Mehr im einzelnen bedeckt die Oberflächenschicht 7a der Harzschicht
7 die Oberfläche der Sintermetalli(hiclat 4,
während die Imprägnierschicht
7b die Zwischenräume ausfüllt, welche die Metallteilchen 4a der Sintermetallschicht
4 bilden. Die Oberflächenschicht 7a und die Imprägnierschicht 7b sind einheitlich,
und es ist der Festschmierstoff 6 in der diese Struktur aufweisenden Harzschicht
7 dispergiert.
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Der Festschmierstoff 6 wird abweichend vom Stand der Technik nicht
durch Pulverisieren von Blei o. dgl. erhalten, d.h., daß er nicht in Form von Teilchen
oder Massen vorliegt, sondern in einer dünnen Form, beispielsweise einer blatt-oder
schuppenartigen Form. "In dünner Form" bedeutet, daß die Teilchen eine gewisse Breite
oder Weite haben und ihre Form insbesondere derjenigen von Fischschuppen ähnlich
ist, weshalb diese Form im folgenden als schuppenartig bezeichnet wird. Diese Form
des Festschmierstoffes 6 kann leicht dadurch erhalten werden, daß der pulverisierte
Festschmierstoff dünn ausgewalzt wird. In dieser Form erstreckt sich der Festschmierstoff
6 kontinuierlich über und parallel zu gekrümmten und ebenen Flächen der M-tallteilchen
4a der Sintermetallschicht 4. Genauer gesagt liegt der schuppenartige Festschmierstoff
Ó insgesamt in Form von Schlieren vor, die aus einer Vielzahl mit Abstand voneinander
und übereinander angeordneten Schichten bestehen, die jeweils ein Metallteilchen
4a als Zentrum haben, wie es Fig. 2a zeigt. Es ist zu beachten, daß der schuppenartige
Festschmierstoff 6, der in die Oberflächenschicht 7a und die Imprägnierschicht 7b
der Harzschicht 7 eingebettet ist, nicht ohne jede Ausrichtung dispergiert ist,
wie es beim Stand der Technik der Fall ist, sondern mit einer festen Ausrichtung.
Er erstreckt sich im wesentlichen parallel zu
den gekrümmten oder
ebenen Oberflächen der einzelnen Metallteilchen 4a. Bei einer solchen Struktur wird
der dünne Festschmierstoff 6, also der insbesondere in blatt- oder schuppenartiger
Form vorliegende Schmierstoff, zu Beginn der Benutzung durch den Flächendruck fein
pulverisiert, der zwischen der Lagerfläche und der Gegenfläche einer Welle oder
eines sonstigen Bauteiles besteht, so daß eine dünne Schmierscnicht 2 gebildet wird,
und zwar selbst dann, wenn der Festschmierstoff schmilzt. Bei zunehmender Abnutzung
kann ein Zustand erreicht werden, bei dem die Sintermetallschicht 4 teilweise als
Lagerfläche freiliegt. In diesem Fall wird der Festschmierstoff 6 fortlaufend und
gleichmäßig der Lagerfläche zugeführt. Die Lagerfläche ist daher zu jeder Zeit mit
einer von dem Festschmierstoff 6 gebildeten Schmierstoffschicht 2 bedeckt, so daß
ausgezeichnete Schmiereigenschaften erzielt werden können.
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Dieser Aspekt der Erfindung soll nachstehend noch mehr im einzelnen
erlä-utert werden. Das in Fig. 2 dargestellte selbstschmierende Lager befindet sich
zu Beginn seiner Benutzung in dem in Fig. 3 veranschaulichten Zustand. Der Festschmierstoff
6 ist in der Oberflächenschicht 7a in der blatt- oder schuppenartigen Form dispergiert
sowie auch in Schlieren, die aus vielen, sich im wesentlichen parallel zu den Oberflächen
der Metallteilchen 4a der Sintermetallschicht 4, welche auf der Stahlplatte 5 gebildet
worden ist, erstreckenden Schichten bestehen. Wenn von dem gelagerten Teil auf die
Lagerfläche Druck ausgeübt wird, wird der Festschmierstoff 6 in der Oberflächenschicht
7a, insbesondere nahe der Lagerfläche, sofort von den auf diese Fläche wirkenden
Scherkräften pulverisiert. Der fein pulverisierte Festschmierstoff 6, dessen Teilchengröße
weniger als 1 Sm
beträgt, sammelt sich an der Oberfläche und bildet
dort die Schmierschicht 2, welche eine gleichförmige Dicke aufweist.
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Mit anderen Worten wird der fein ausgewalzte Festschmierstoff 6 durch
den ausgeübten Flächendruck sofort pulverisiert, und es ist dieser Vorgang, der
eine wichtige Rolle bei der Ausbildung einer höchst leistungsfähigen Schmierfläche
bildet. Weiterhin haftet der fein pulverisierte Festschmierstoff 6 und ein Teil
der Oberflächenschicht 7a der Harzschicht 7 durch Koagulation an dem gelagerten
Teil, beispielsweise einer Welle, an und hält dadurch die Schmiereigenschaften aufrecht.
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Wenn die Abnutzung fortschreitet, kommt es endlich zum Verschwinden
der Oberflächenschicht 7a, und es wird die Oberseite der Sintermetallschicht 4,
d.h. es werden deren Metallteilchen 4a ebenso freigelegt wie die Imprägnierschicht
7b, wie es Fig. 4 veranschaulicht. In dieser Situation wird der Festschmierstoff
6, der in den Zwischenräumen der Sintermetallschicht 4 dispergiert ist und eine
Vielzahl dünn ausgewalzter Schichten bildet, die sich im wesentlichen parallel zu
den Oberflächen der Metallteilchen 4a erstrecken, durch den Flächendruck fein pulverisiert
und bei fortschreitender Abnutzung an der Oberfläche der freiliegenden Metallteilchen
4a angesammelt, so daß sie dort wiederum eine llinne Schmierschicht 2 bilden. Infolgedessen
können die befriedigenden Schmiereigenschaften auch bei fortschreitender Abnutzung
aufrecht erhalten werden.
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Ein selbstschmierendes Lager mit der vorstehend beschriebenen Struktur
wird wie folgt hergestellt.
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Zunächst wird Bleioxid o. dgl. in üblicher Weise pulverisiert, um
einen Festschmierstoff in P)rln von Teilchen oder Massen zu bilden, wie nach dem
Stand der Technik. Dann wird der in dieser Form vorliegende Festschmierstoff zu
einer Art von Schuppen dünn ausgewalzt. Dabei kann das Walzen des Pestschmierstoffes
in beliebiger Richtung erfolgen, solange die gewalzten Teilchen nur ausreichend
dünn werden. Weiterhin ist es auch möglich, metallisches Blei anstatt von Bleioxid
als Ausgangsmaterial für den Festschmierstoff zu verwen. Wenn metallisches Blei
nach dem Pulverisieren dünn ausgewalzt wird, wird die Oberfläche des resultierenden
schuppenartigen metallischen Bleies aktiviert. Daher wird die Oberfläche des metallischen
Bleies oxidiert, wenn die Harzschicht hergestellt wird, so daß Bleioxid erhalten
wird, wie es .- r nach im einzelnen beschrieben wird.
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In einem folgenden Schritt wird das schuppenartig ausgewalzte Schmiermittel
nu einer spart; nergestellben Dispersion von PTFE-Harz hinzugefügt und das System
durchgeknetet, um eine Paste zu bilden. Zu diesem Zweck wird der Festschmierstoff
zu der Dispersion hinzugefügt, indem ein organisches Lösungsmittel zugegeben und
das System gleichmäßig gerührt wird, so daß eine Paste entsteht, in welcher der
Festschmierstoff in dem PTFE-Harz gleichförmig verteilt ist.
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Inzwischen werden im wesentlichen kugelförmige Teilchen von Bronze
gleichförmig mit einer diese von etwa n ;n auf einen Stahlstreifen aufgesprüht und
dann in diesem Zustand gesintert, um eine poröse Sintermetallschicht auf einem Stahlband
ZU erhalten.
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Die poröse Sintermetallschicht wird dann mit der in der vorstehend
beschriebenen Weise hergestellten Paste beschichtet, indem die Paste mit einer Beschichtungswalze
dünn aufgetragen wird. Der mittels der Beschichtungswalze ausgeübte Druck wird so
eingestellt, daß der Festschmierstoff in Schlieren verteilt wird, die aus einer
Vielzahl von Schichten bestehen, welche sich im wesentlichen parallel zu den gekrümmten
und ebenen Oberflächen der Metallteilchen der Sintermetallschicht erstrecken. Danach
wird das System bei einer über 350 C liegenden Temperatur gebacken, vorzugsweise
bei einer Temperatur im Bereich von 360 bis 390 C.
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Vorzugsweise wird Bleioxid als Festschmierstoff verwendet.
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Im Unterschied zu metallischem Blei hat Bleioxid einen sehr hohen
Schmelzpunkt, was für einen Betrieb bei hohen Geschwindigkeiten und unter hoher
Last sehr vorteilhaft ist.
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Anschließend wird ein Beispiel wiedergegeben.
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Aus PTFE-Harz mit einer mittleren Korngröße von 0,2 bis 0,4 tim wurde
eine PTFE-Harzdispersion mit einer Feststoff-Konzentration von 60 bis 62 Gew. hergestellt.
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Inzwischen wurde Bleioxid zu Pulver mit einer mittleren Korngröße
von etwa 30 Sm verarbeitet, und es wurde das Pulver gewalzt, um ein schuppenartiges
Bleioxid mit einer Dicke von 10 pm oder weniger zu erhalten.
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Zu 100 Gewichtsteilen des schuppenartigen Bleioxids wurden 100 Gewichtsteile
der PTFE-Harzdispersion und 30 Gewichtsteile eines organischen Lösungsmittels, beispielsweise
Toluol oder Xylol, hinzugefügt. Die Mischung wurde dann
durch gleichförmiges
Rühren durchgearbeitet. Dabei wurden aus den Teilchen des PTFE-Harzes durch die
Scherkräfte, denen sie beim Herstellen der Paste ausgesetzt waren, Fasern gebildet,
die sich in der Paste mit den schuppenartigen Bleioxidteilchen verwirrten oder verwickelten.
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Weiterhin wurden im wesentlichen sphärische Bronceteilchen gleichförmig
in einer Dicke von 300 Am auf ein Stahlband gesprüht und in diesem Zustand gesintert,
um eine poröse Sintermetallschicht auf einer Stahlplatte zu bilden.
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Die oben beschriebene Paste wurde dann auf die Sintermetallschicht
aufgebracht und unter Verwendung einer Auftragswalze dünn ausgewalzt, worauf das
Ganze bei einer Temperatur von etwa 370 'C ausgebacken wurde. Das auf diese Weise
erhaltene selbstschmierende Lager hatte im Querschnitt eine Struktur, bei der dünn
ausgewalztes Bleioxid als Festschmierstoff 6 in Form von Schlieren vorlag, die aus
einer Vielzahl Schichten bestanden, die sich im wesentlichen parallel zu den Oberflächen
der Metallteilchen 4a der Sintermetallschicht 4 erstreckten, wie es Fig. 2 zeigt.
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Außerdem wurde noch ein weiteres selbstschmierenles Lager in der beschriebenen
Weise hergestellt, bei dem lediglich anstatt Bleioxid metallisches Blei in Form
einer Masse benutzt, pulverisiert und dann dünn ausgewalzt wurde, um schappenartiges
metallisches Blei zu erhalten. Dieses selbstschmierende Lager hatte eine gleichartige
Struktur, und es wurde das schuppenartige metallische Blei während der Wärmebehandlung
in Bleioxid umgewandelt. Zum Vergleich wurde metallisches Blei, das nach dem Pulverisieren
nicht gewalzt
worden war, mit der Dispersion verknetet. In diesem
Fall wurde das metallische Blei kaum oxidiert iin blieb auch unverändert während
des Backens.
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Es wurde der PV-Grenzwert der beiden oben beschriebenen, schuppenartiges
Bleioxid enthaltenden Lager unter Verwendung eines Suzuki-Verschleißtestgerätes
vom Typ Matsubara gemessen, und es wurden die durch die Kurve (a) in Fig. 5 wiedergegebenen
Resultate erzielt. Die Kurve (b) in Fig. 5 veranschaulicht die Charakteristik des
Vergleichslagers, das die in Fig. 1 veranschaulichte Struktur hat, in dem also metallisches
Blei 1 dispergiert ist. Es ist ersichtlich, daß das Lagermaterial nach der Erfindung
gegenüber dem Vergleichsmaterial Arbeitsbedingunen mit höherer Geschwindigkeit und
höherer Belastung standhalten kann. Die in den Ergebnissen nach Fig. 5 resultierenden
Versuche wurden ausgeführt unter Verwendung von einem gelagerten Teil aus S45C-Material
unter einem Druck von 100 kg/cm oder weniger bei einer Relativgeschwindigkeit von
30 m/min oder darüber und ohne weitere Schmierung. In fig. 5 gibt die ordinate die
Test4eit in Stunden und die Abszisse den PV-Wert in kg/cm2 . m/min wieder.
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Weiterhin wurde der dynamische Reibungskoeffizient und der ri bei
einer schmiermittelfreien Belastung für verschiedene Flächendrücke in bezug auf
das gelagerte Teil gemessen.
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Die Fig. 6 Lind 7 veralls(haulichen die Resultate. In diesen Figuren
veranschaulichen die Kurven (a) die Eigenschaften des :3elbstschmierenden Lagers
nach der Erfindung und die Kurven (b) die Eigenschaften des Vergleichslagers. Die
Versuche wurden ausgeführt unter Verwendung von gelagerten Teilen aus S45C-Material
mit einen Härte von HRC 55 bei
einer Test zeit von 60 Minuten und
einer Geschwindigkeit von 15 m/min. Die Fig. 6 und 7 lassen erkennen, daß das selbstschmierende
Material nach der Erfindung Eigenschaften hat, deren Überlegenheit über die Eigenschaften
des Vergleichsmaterials mit zunehmendem Flächendruck zunimmt und daher unter hoher
Belastung besonders ausgeprägt ist.
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Fig. 8 zeigt die Resultate eines weiteren schmierungsfreien Belastungsversuches
unter Verwendung von S45C-Material mit einer Härte von HRC 55 für das gelagerte
Teil unter Anwendung eines Flächendruckes von 100 kg/cm2 und einer Gleitgeschwindigkeit
von 30 m/min, d.h. bei einem PV-Wert von 3000 kg/cm2 . m/min. In Fig. 8 veranschaulicht
die Kurve (a) die Eigenschaften des selbstschmierenden Materials nach der Erfindung,
wogegen die Kurve (b) die Eigenschaften eines selbstschmierenden Vergleichsmaterials
darstellt. Es ist offensichtlich, daß das erfindungsgemäße selbstschmierende Lagermaterial
selbst so harten Betriebsbedingungen wie dem gegenüber dem Stand der Technik verdoppelten
PV-Wert, der 1000 bis 1500 kg/cm2 . m/min betrug, ausreichend widerstehen kann und
daher in einem weiten Bereich von Operationsbedingungen verwendbar ist.