DE3515968C2 - Flexibles Rotoranschlußteil für ein Drehflügelflugzeug - Google Patents
Flexibles Rotoranschlußteil für ein DrehflügelflugzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein flexibles Rotoranschlußteil der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Die Erfindung befaßt sich allgemein mit aerodynamischen Gebil
den und insbesondere mit aerodynamischen Verkleidungen.
Die jüngste Entwicklung bei der Rotornabenkonstruktion für
Drehflügelflugzeuge hat zur Verwendung eines Rotoranschluß
teils statt des üblichen Torsionsrohres geführt. Typisch
weist das Rotoranschlußteil ein oder mehrere Konstruktions
teile, eine Blattverstellwelle und eine Stoßstangenvorrich
tung auf. Das innere Ende dieser Vorrichtung ist an der
Hauptrotornabe durch ein sphärisches Lager befestigt, wel
ches den Blattverstelldrehungsmittelpunkt festlegt und Stoß
stangenscherkräfte aufnimmt. Der äußere Teil ist an dem Rotor
blatt befestigt. Durch Betätigung der Stoßstange und der
Blattverstellwelle ist es möglich, den Rotorblatteinstell
winkel zu verändern, um ihn einem besonderen Flugbetrieb an
zupassen. Das kann erfolgen, indem Drehmoment auf den inne
ren Teil der Blattverstellwelle über die Stoßstange ausgeübt
wird, die die Blattverstellwelle dreht oder verdreht, so daß
sie den Einstellwinkel des Rotorblattes ändert, welches an
das äußere Ende der Blattverstellwelle angeschlossen ist.
Rotoranschlußteile dieses Typs sind etwa 0,9 m bis etwa 1,5 m
lang und erzeugen im Gebrauch, da sie nicht aerodynamisch ge
formt sind, aerodynamischen Widerstand. Darüber hinaus sind
sie, wenn sie nicht umhüllt sind, dem Angriff durch Fremdkör
per und Erosion durch die Elemente ausgesetzt. Wenn ein Ge
bilde nicht aerodynamisch geformt ist, wird im Stand der Tech
nik eine starre aerodynamische Verkleidung benutzt, um das
Gebilde zu schützen und ihm eine aerodynamische Form zu geben,
so daß zusätzlicher Auftrieb erzeugt wird. Ein solches star
res Gebilde wäre aber nicht in der Lage, die Biege- und Ver
drehbewegungen auszuhalten, die bei diesen neuen Rotoran
schlußteilen auftreten. Es wird deshalb eine flexible, nach
giebige Verkleidung benötigt, die im Flug ihre aerodynamische
Form behält und die Verdrehkräfte, welche bei der Veränderung
des Blatteinstellwinkels auftreten, aushält.
Das Rotoranschlußteil nach der Erfindung ist demgemäß mit ei
ner flexiblen Verkleidung versehen, die das Rotoranschlußteil
als aerodynamisches Formteil umgibt. Diese Verkleidungen kön
nen aus flexiblem Urethanschaumstoff hergestellt werden, der
unter zentrifugaler und aerodynamischer Belastung seine Form
behält. Die Urethanschaumstoffverkleidung sollte weder die
Biege- noch die Torsionssteifigkeit der biegsamen Träger des
Rotoranschlußteils nennenswert vergrößern, wenn der Blatt
einstellwinkel verändert wird. Darüber hinaus kann die Ver
kleidung einen flexiblen Urethanüberzug aufweisen, um die
Verkleidung aus Schaumstoff vor Abrieb, Feuchtigkeitsaufnahme
und anderer Verunreinigung zu schützen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine flexible Verklei
dung nach der Erfindung.
Als Schaumstoff, der zur Ausführung der Erfindung benutzt wer
den kann, kann irgendein flexibler Urethanschaumstoff benutzt
werden, dem eine aerodynamische Form gegeben werden kann und
der seine Form unter den Kräften, die im Flug und bei Blatt
einstellwinkeländerungen erzeugt werden, im wesentlichen
behält. Der Schaumstoff sollte eine gute Feuchtigkeitsbestän
digkeit haben und nachgiebig genug sein, um das Drehen des
Außenendes bei einer Blatteinstellwinkeländerung von bis zu et
wa ±300 gegen die normale Achse zu gestatten, ohne zu reißen
oder beträchtlich zu der Torsionssteifigkeit des Rotoran
schlußteils beizutragen. Eine beträchtliche Vergrößerung der
Steifigkeit kann zu höheren Blattverstellwellen- oder Steuer
belastungen führen, die unerwünschte Handhabungseigenschaften
des Flugzeuges ergeben könnten. Darüber hinaus könnte die
größere Steifigkeit die Verwendung von schwereren, stabile
ren Bauteilen wegen der höheren Beanspruchungen erfordern,
was ein weniger erwünschtes Produkt ergäbe.
Der besondere Polyurethanschaumstoff, der benutzt wird, wird
von den besonderen Spannungen und Torsionssteifigkeiten ab
hängen, die für ein besonderes Flugzeug erwünscht sind. Ein
größeres Rotoranschlußteil, das größere Konstruktionsteile
erfordert, die von Haus aus eine höhere Torsionssteifigkeit
haben, könnte mit einer weniger nachgiebigen Polyurethan
verkleidung versehen werden. Typische Polyurethanschaum
stoffe, die bei der Ausführung der Erfindung benutzt werden
können, sind in mehreren Dichten erhältlich, d. h. 48,1 kg/m³
(3 lbs. per cubic ft.), 96,1 kg/m³, 160,2 kg/m³, usw. Diese
Schaumstoffe sind typisch Systeme aus zwei Komponenten A und
B, wobei die Komponente A das Urethangrundmaterial und die
Komponente B der Katalysator ist. Der besondere Schaumstoff,
der gewählt wird, sollte auch, wenn er bei Temperaturen von
etwa -54°C (-65°F) bis etwa 66°C (150°F) betrieben
wird, nicht schlechter werden (Reißen, Zerbröckeln, Ver
spröden, usw.).
Diese Schaumstoffe sind typisch geschlossenzellig und durch
Druckdurchbiegungsdaten gekennzeichnet. Es wird angenommen,
daß jedes Urethanschaumstoffsystem, das, wenn es verarbeitet
ist, einen Schaumstoffdruckmodul von etwa 0,345 bis etwa
1,21 MPa (50-175 psi) ergibt, eine akzeptable Verkleidung
ergibt. Es sei jedoch angemerkt, daß das besondere Rotor
system die besonderen Schaumstofferfordernisse bestimmen
wird.
Es kann irgendeine herkömmliche Methode zum Herstellen der
Verkleidung benutzt werden, d. h. Spritzgießen direkt über
dem Rotoranschlußteilaufbau oder Herstellen der Verkleidung
in zwei oder mehr als zwei Abschnitten und Anbringen der
selben um das Rotoranschlußteil. Bei der Spritzgießmethode
kann es erwünscht sein, den Bereich zwischen der Blattver
stellwelle und dem biegsamen Träger vor dem Eindringen des
Schaumstoffes zu schützen, da dieser die scheinbare Torsions
steifigkeit des Rotoranschlußteils vergrößern könnte. Dem
Schaumstoff kann jedoch gestattet werden, die Blattverstell
welle zu umschließen, vorausgesetzt, daß er sich nicht mit
der Blattverstellwelle verbindet und eine reibungsarme Ober
fläche (Teflon) zwischen ihnen angeordnet ist. Statt dessen
kann ein Zwischenraum um die Blattverstellwelle notwendig
sein, um der Blattverstellwelle während des Fluges oder un
ter dynamischen Belastungen Bewegungsfreiheit zu geben.
Da Polyurethanschaumstoff durch Feuchtigkeit und Abrieb
beschädigbar ist, wird ein abrieb- und feuchtigkeitsbe
ständiger Polyurethangummiüberzug empfohlen. Das kann er
folgen, indem der Gummi in Form einer Flüssigkeit oder als
Folie aufgebracht wird. Der besondere Urethangummi sollte im
wesentlichen dieselben Biegeeigenschaften wie der Schaum
stoff haben, so daß, wenn der Rotorblatteinstellwinkel ver
ändert wird und sich die Verkleidung verdreht, der abrieb
beständige Überzug sich nicht von dem Schaumstoff trennt.
Es kann eine Anzahl von Urethangummis benutzt werden, und
ein derartiges Material ist PR 1592, ein flüssiger Gummi,
der von der Products Research & Chemical Corporation er
hältlich ist. Dieses Material kann direkt auf die Verklei
dung aus Schaumstoff durch Bürsten, mit einem Quetscher, usw.
in flüssiger Form aufgebracht werden oder es kann in Tafel
form gegossen und dann an dem Schaumstoff mit einem Klebstoff
befestigt werden. Es ist auch möglich, wenn Gummi in Folien-
oder Tafelform benutzt wird, den Schaumstoff und den Gummi
überzug gemeinsam auszuhärten. Das kann erfolgen, indem die
Form mit der Gummifolie ausgekleidet und dann der Schaumstoff
in die ausgekleidete Form eingespritzt wird, so daß eine voll
ständige Verkleidung in einem Härtungsschritt gebildet wird.
Die Figur zeigt eine flexible Verkleidung 1, die um ein Ro
toranschlußteil 10 geformt ist, welches zwei biegsame Trä
ger 20 und eine Blattverstellwelle 30 aufweist.
Die hier beschriebene neue Verkleidung ergibt eine aerody
namische, schützende Hülle für Rotoranschlußteile. Die Ver
kleidung gibt dem Flugzeug nicht nur zusätzlichen aerodyna
mischen Auftrieb, sondern schützt es auch vor Erosion durch
die Elemente und vor Fremdkörpern, die das Flugzeug ernst
haft beschädigen und möglicherweise den Absturz des Flug
zeugs verursachen könnten.
Claims (2)
1. Flexibles Rotoranschlußteil für ein Drehflügelflug
zeug, mit einem oder mehreren biegsamen Trägern (20),
mit einer Blattverstellwelle (30) und mit einer Vorrich
tung zum Ausüben eines Drehmoments auf die Blattverstell
welle, um den Blatteinstellwinkel des Rotors zu verändern,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rotoranschlußteil (10) in
eine aerodynamische, flexible Verkleidung (1) aus Schaum
stoff eingeschlossen ist.
2. Rotoranschlußteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Verkleidung (1) mit einem abriebbeständigen,
flexiblen Polyurethangummiüberzug versehen ist.
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