DE3515637A1 - Verfahren und vorrichtung zur abscheidung von feststoffteilchen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur abscheidung von feststoffteilchen

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DE3515637A1 DE19853515637 DE3515637A DE3515637A1 DE 3515637 A1 DE3515637 A1 DE 3515637A1 DE 19853515637 DE19853515637 DE 19853515637 DE 3515637 A DE3515637 A DE 3515637A DE 3515637 A1 DE3515637 A1 DE 3515637A1
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    • C02F1/28Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
    • C02F1/283Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using coal, charred products, or inorganic mixtures containing them

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Description

  • Beschreibung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Abscheidung von Feststoffteilchen und Adsorption von Substanzen und Verbindungen, welche in bestimmten Konzentrationen und in bestinmlter-r,olekuJ larer Größe, insbesondere im Wasser von Badeeinrichtungen und hauptsächlich in Heißsprudelbecken (Hot Whirl Pools) vorkommen und dort durch badegastbezogene und durch zugesetzte badewasseraufbereitende Stoffe, Substanzen und deren Verbindungen entstehen.
  • Es sind Filtervorrichtungen bekannt, bei welchen granulatförmige Fil# termedien, z.B. Quarzsand, in einfacher oder mehrlagiger Schüttung, mit gleicher oder unterschiedlicher Körnung (Mehrschichtfilter) eingeset#t werden, um die in Flüssigkeit suspendierten Feststoffteilchen möglichst wirksam abzuscheiden.
  • In der DE 240 507.4 wird eine solche Filtervorrichtung beschrieben.
  • Aus der DE 25 20 360 B 2 ist eine Vorrichtung bekannt, welche neben einer Filter-Quarzsandschtittung auch über eine Teílschüttung aus Aktivkohle oder Anthrasit verfügt, die zur "Vernichtung" restlicher Ozonteile dienen soll.
  • Die Verwendung von Aktivkohle als Filtermedium ist in der Wasseraufbereitung, insbesondere zur Entfernung überschüssiger Oxidationsmittel bekDut, Dabei spielt die außer Oberfläche der Aktivkohle eine wesentliche Rolle, weil die Entfernung der Oxidationsmittel über eine chemische Oberfläc#enreaktion zwischen der Aktivkohle und dem Oxidationsmittel erfolgt.
  • Aktivkohle hat im weiteren hohe adsorptive Eigenschaften ~welche genut:t werden z.B. in der Trinkwasseraufbereitung zur Adsorption gelöster organischer Substanzen zur Ceruchs- oder Ceschmacksverbesserung etc.
  • All diese bekannten Einrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß zwar suspendierte Teilchen im Filterbett durch Absorbtion aufgenommen werden können, wodurch sich eine mechanische Reinigung und Filtration ergibt, Jedoch ist es mit den bekannten Einrichtungen nicht möglich, solche Substanzen zu filtrieren, welche insbesondere von Badegaseen eingetragen werden und hauptsächlich in Form von Stickstoffverbindungen, ungelösten und kolloidalen Stoffen anfallen.
  • Diese Stoffe sind auf herkömmliche Art, auch nach Zugabe von Koagulierungsmitteln nicht filtrierbar zu machen. (Vergl. Arbeiten von Chem.-Ing. W. Roeske "Die Ursachen und Wirkung von Harnstoff, Ammonium und Chloramine im Schwimm- und Badebeckenwasser" , veröffentlicht in: Das Bad 9/81).
  • Sie bilden bei Zugabe von badewasseraufbereitenden Mitteln, z.B. Chlor, andere störende und unerwünschte Verbindungen, z.B. chlorierte Stickstoffverbindungen, wie z.B. Chloramine, Chlorharnstoff etc.
  • Natürlich sind derartige Verbindungen im Badewasser unerwünscht. Stickstoffverbindungen dienen Bakterien und Algen im Wasser als idealer Nährstoff und decken den Stickstoffbedarf dieser Mikroorganismen.
  • Die chlorierten Stickstoffverbindungen werden verantwortliche gemacht für den typischen "Hallenbadgeruch" und für Augen- und Schleimhautreizungen durch Badewasser.
  • Auch der Gehalt an gelösten organischen Kohlenstoff ist im Bddewasser unerwünscht.
  • Diese bisher unfiltrierbar gebliebenen Verbindungen konnten bis jetzt nur auf dem Wege der "Verdünnung" dezimiert werden. Bei Schwimmbecken mit relativ großem Wasserinhalt (mehr als 40 m3) ist diese "Verdünnung" in einer anderen Relation zu sehen, als bei einem Heißsprudelbecken 3 (Whirl Pool) mit einem Beckeninhalt von 1-5 m Heißsprudelbecken, welche zudem mit hohen Badewassertemperaturen beaufschlagt sind (36 - 38 OC) und wo mikrobiologisch und auch chemisch höhere Belastungen und Anforderungen an das Badewasser gestellt werden, führt das Prinzip der "Verdünnung" zu sehr hohen Betriebskosten durch hohen Verbrauch an Energie und Frischwasser, letztlich ist das Prinzip der "Verdünnung" ungenügend, um dem konzentrierten Anfall der badewasserspezifischen und unerwünschten Stoffen, bei hygienischer Sicherheit nachzukommen bzw. auf ein vertretbares Maß zu dezimieren.
  • Es ist bekannt, daß bei Verwendung von Mehrschichtfiltern im Bereich Schwimmbadwasser-Filtration und dem Einsatz von thermisch behandelter Kohle -Hydro-Anthrasit- in Verbindung mit Quarzsand erhebliche Verbesserungen in der Filtrationsleistung erzielt werden. Die verbesserten Filtrationsergebnisse resultieren aus der Tatsache, daß flydro-Anthrasit eine ~zerklüftete" Oberfläche besitzt, welche neben der vorausbeschriebenen Oberflächenreaktion auch gute mechanische Filtereigenschaften aufweist.Badewasserspezifische Belastungsstoffe können jedoch nur bedingt oder garnicht aufgenommen werden.
  • Sinn und Zweck des erfindungsgemäßen Verfahrens und der zugehörigen Vorrichtung ist es, die erforderlichen Eigenschaften aufzuzeigen und eine wirksame Möglichkeit zu schaffen, die bisher unfiltrierbar gebliebenen Substanzen und Verbindungen aus dem aufzubereitenden Badewas ser zu entziehen und aus einer Vielzahl bekannter technischer-und phy# sikalischer Eigenschaften diejenigen kombinierend zusammen zu fassen, welche der vorgegebenen Aufgabenstellung am nächsten kommen und eine wirtschaftliche Lösung der Aufgaben ermöglichen.
  • In der einfachsten Form sieht das erfindungsgemäße Verfahren folgende Arbeitsweise vor: Die zu behandelnde Flüssigkeit wird zunächst einer mechanischen Grobreinigung derart unterzogen, daß sie von größeren Verunreinigungen be' freit wird. Dieser Vorgang kann durch eine siebartige Vorrichtung erfolgen, es kann jedoch auch eine sonstige Vorrichtung dazu benutzt werden, vorzugsweise auch ein Filterbett mit körnigem Filtermedium.
  • In einer weiteren Filterstufe, die in einem separaten oder in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sein kann, und deren Filtermedium überwiegend adsorptive Eigenschaften aufweist, werden solche Stoffe und Verbindungen adsorpiert, welche badewasserspezifische Zusammensetzungen aufweisen, dabei können neben der adsorptiven Wirkung eines Filtermedi' ums, wie im folgenden noch beschrieben, weitere physikalische- und chemische Eigenschaften genutzt werden.
  • Badewasserspezifisclle Zusammensetzungen in molekularer Form besitzen z.B. Stickstoffverbindungen, dabei vorrangig Harnstoff, Ammonium, sowie andere Stickstoffverbindungen organischer Art, gelöste Stickstoffverbindungen, ungelöste und kolloidale Stoffe, chlorierte Stickstoffverbindungen wie Chloramine, Cblorharnstoff sowie gelöster organischer Kohlenstoff.
  • Die Verbindungen und Substanzen liegen dabei in molekularer Gr6ßenordnungen vor, welche eine relative Gleichartigkeit besitzen. Durch diese Cleichartigkeit wird es möglich, die Verbindungen durch größenmäßig festgelegte und vorbestimmte kapillare Öffnungen innerhalb eines Filtermediums zu adsorpieren und chlorierte Kohlenwasserstoffe zu binden.
  • Ein zu diesem Zweck geeignetes Filtermedium ist z.B. Kohlenstoff in Form von Aktivkohle. Bei den verschiedensten Aktivkohlesorten für die verschiedensten Aufgaben, wird die Größe der zu nutzenden Kapillaren und deren Oberfläche bestimmt durch das Verhältnis von Oberfläche in m zu Gramm-Gewicht.oder Porenvolumen bezogen auf Gramm in (cm31g).
  • Das erfindungsgemäße Verfahren macht sich die Erkenntnis zu nutze, daß 2 Aktivkohle mit einer inneren Oberfläche von 500 bis 800 m pro Gramm und einem Porenvolumen von 0,3 cm3/g bis 0,8 cm3/g0,8 kapillar so ausgebildet ist, daß die Moleküle badewasserspezifischer Verbindungen dort bevorzugt eindringen können und adsorpiert werden. Im weiteren wird vorgeschlagen, Aktivkohlesõrten zu wählen, deren Porendurchmesser hauptsächlich und vorzugsweise in dem Bereich von 1 nm bis 50 nm liegen.
  • Das kennzeichnende Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht daher in dem Zusammentreffen von drei verschiedenen Merkmalen, welche zusammentreffend genau das Filtermedium beschreiben, mit welchem erfindungsgemhß das beste Ergebnis erreicht wird und darüber hinaus bei entsprechender Körnung an der Oberfläche noch so beschaffen ist, daß das #körnige Material mit den überschüssigen Oxidationsmitteln ausreichend reagieren kann, z.. bei der Entchlorung etc.
  • Aktivkohle mit einer anderen Struktur hat entweder in der Hauptmenge zu kleine Kapillaren in welche die unerwünschten Verbindungen nicht eindringen können, oder zu große Kapillaren, in welchen ein "Festhalten" nicht möglich ist, oder die Oberfläche ist nachteilig, denn je kleiner die Korngröße, umso größer ist die Oberflächenreaktion.
  • Als weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens wird neben den vorausgehend beschriebenen Vorteilen die Filtermedium-Korngröße mit o,5 mm bis 2,5 mm bestimmt, wodurch sich eine gute Raum-Filterbettstruktur mit wirksamer Ausfiltration von Feststoffteilchen ergibt.
  • Die Filtermedium-Korngröße spielt auch eine wesentliche Rolle für den Filter-Durchflußwi-derstand und die mögliche Filtergeschwindigkeit.
  • Als weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens kommt die Filtert geschwindigkeit innerhalb bestimmter Grenzen hinzu.
  • Als besonders vorteilhaft hat sich gezeigt, daß bei: a) Verwendung offener Filtergehäuse Filtergeschwindigkeiten zwischen lo mlh bis 40 mlh besonders günstige Adsorptionsergebnisse erzielt werden.
  • b) Verwendung geschlossener Filtergehäuse bei einem Systemdruck zwischen 5 - 12 m WS und Filtergeschwindigkeiten zwischen 25 mih bis So mih ebenfalls besonders günstige Adsorptionsergebnisse erzielt werden.
  • Das vorausgehend gesagte, über Filtergeschwindigkeiten, steht jedoch nicht nur im Zusammenhang mit dem Filterwi-derstand, sondern, die be sonders günstigen Adsorptionsergebnisse und Oberflächenreaktionen resulO tieren aus der "Kontaktzeit" innerhalb welcher das Filtermedium mit den badewasserspezifischen Stoffen und Verbindungen treten kann.
  • Als "Kontaktzeit"ist diejenige Zeit zu sehen, während welcher das zu behandelnde Badewasser das aufgeschüttete Filtermedium passieren kann und dabei Balststoffe wirksam abgeben kann.
  • Als weiteres erfindungsgemäßes Merkmal kommt die Filterschu"tthöhe inner halb bestimmter Schütthöhen hinzu. Dies begründet sich auch daraus, daß die adsorptive Wirkung von Aktivkohle einer gewissen Sättigung unterliegt, nach welcher das Filtermedium zu regenerieren oder auszütauschin ist und deshalb auch gewisse Reserven anzulegen sind.
  • Als besonders vorteilhaft hat sich gezeigt, daß bei einer Filtermediursi schütthöhe von 0,3 m bis 0,7 m in Kombination mit den vorausgehend bel schriebenen Bezugsgrößen, in m2 /Gramm; Korngröße in mm; Filtergeschwin digkeit in m/h; bei bestimmten Druckverhältnissen in m WS oder drucklos, ausreichende Kontaktzeit einschließlich genügender Reserven gebildet werden können.
  • Die Filtermedium-Reserven sind bis zu ihrer Sättigung natürlich abhängig von der badegastbezogenen Belastung und damit verbunden von der Menge an anfallenden organischen Verunreinigungen.
  • Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht daher in der Menge des Filtermediums, welches bezogen auf die Becken-Sitzplatzzahl pro Badegast im Filterbett angelegt ist.
  • Bei der Bemessung der Filterfüllmenge hat sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wie folgt zu verfahren: Crundmenge des adsorptiven Filtermateriale = loo Ltr.
  • zuzüglich 30 bis 60 Ltr. Filtermedium (Aktivkohle mit vorausgehend beschriebenen Eigenschaften) pro Badegastplatz im Becken.
  • Bei tleißwasser-Sprudelbecken (Whirl Pools) werden die Badegastplätze durch die Anzahl der vorhandenen Sitzplätze im Becken bestimmt, wobei ein Sitzplatz entweder durch die Becken- oder Rückenlehnenform, oder durch eine Rückenlehnenbreite von 70 bis 80 cm vorgegeben ist.
  • Selbstverständlich ist es auch möglich, das adsorptive Filtermedium auch mit einer sogenannten Stützschicht zu unterfangen oder eine Feinschicht obenauf anzulagern, bzw. eine Mehrschicht-Schüttung verschiedenkörniger Cranulate anzulegen.
  • Neben einer vorgeschalteten Filterstufe mit mechanischem Reinigungs-und Filtrationseffekt, wie beschrieben, ist es auch denkbar, das adsorptivwirkende Filtermedium als "Erststufe" anzulegen und die mechanische Reinigungsstufe nachzuschalten. Diese Anordnung kommt vorzugsweise dort zur Anwendung, wo in einem gemeinsamen Gehäuse beide Filtermedien untergebracht sind, es sich jedoch zwangsläufig ergibt, daß das spezifisch leichtere Medium im oberen Filterbereich zu liegen kommt.
  • Es ist jedoch auch denkbar, dem adsorptiv wirkenden Filtermedium auch die Ausfiltration von suspendierten Feststoffteilchen sowie die Adsorption von molekularen Verbindungen etc. zuzuordnen, sowie gleichzeitig dessen chem. Oberflächenreaktion zu nutzen. Aus Kostengründen ist dieRe Lösung weniger üblich, jedoch kann eine solche Anordnung von Vorteil sein, wobei die vorausgehend beschriebenen Materialkombinationen zum Einsatz kommen können.
  • Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, daß ad' sorptiv wirkende Filtermedium in zu Formstücken verbundenen Blöcken in vorgegebene Filtergehäuse einzubauen, was für einen einfachen Seti vise und zu Austauschzwecken von besonderem Vorteil ist.
  • 11. Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahren ist es, daß anstelle einer mehrschichtigen Filtermedium-Schüttung mit verschiedenen Medien und verschiedenen Körnungen, ein Filtermedium-Geo misch Verwendung finden kann. Dabei kann einem der Filtermedium: zu nächst der Aktivkohle, adsorptive Aufgabe zukommen (Wenn Adsorption nicht gewünscht wird, sondern lediglich chem. Oberflächenreaktion, so kann auch jede thermisch behandelte Kohle mit hohem Kohlenstoffanteil >#S% Verwendung finden.) während dem zweiten Filtermedium in Verbindung mit dem ersten Filtermedium absorptive Aufgabe zukommt.
  • Das zweite Filtermedium verfügt zudem über oxidative Eigenschaften.
  • Dieser bevorzugten Filtermedium-Mischung kommt also die gemeinsame Aufgabe zu, durch Bildung eines Filterbettes mechanische Filtration durch Absorption von Feststoffteilchen zu ermöglichen, während jedem einzelnen Filtermedium jeweils eine eigene Aufgabe zusätzlich zugeordnet wird.
  • Der Aktivkohle -oder dem hoch kohlenstoffE.altigen Filtermedium- kot die vorausgehend unter I. beschriebene Aufgabe der Adsorption und cheu.
  • Oberflächenreaktion zu, dem weiteren Filtermedium, welches vorzugsweise aus Aluminiumgranulat besteht, kommt oxidative Eigenschaft zu. Auch andere Metalloxide können zum Einsatz kommen.
  • Durch den Einsatz von zwei verschiedenen gemischten Filtermedien in einem gemeinsamen Filterbett ergeben sich wesentliche Vorteile gegen über einer Mehrschichtschüttung mit unvermischten Filtermedien unter der Maßgabe, daß die zu mischenden Filtermedien gegenüber dem zu filtrierenden Wasser, genauer Wasserstoff, einerseits ein positives, andererseits ein negatives Elektrodenpotential aufweisen.
  • Die vermischten Filtermedien geben gegenüber Wasserstoff Ladungen ab, welche unterschiedliche Polarität aufweisen. Diese Ladungen wirken auf die sich im Wasser befindlichen Balaststoffe.
  • Die Oxidationsfähigkeit des einen Filtermediums, vorzugsweise Aluminium, und dessen freiwerdenten Ionen, bewirken Koagulation mit suspendierten Feststoffteilchen und zum Teil auch mit kolloidalen Teilchen, welche nach dem Prinzip der Kataphorese zu den als Elektroden wirkenden Filtermedien wandern und dort zur ladungsbedingten Anhaftung kommen.
  • Als besonders vorteilhaft hat sich ein Filtermediumgemisch ergeben, welches als kennzeichnendes Merkmal folgende Zusammensetzung aufweist: Anteil an Aluminiumgranulat in Volumenprozent wenigstens 30, jedoch nicht mehr als 60, Anteil an Aktivkohle bzw. Kohlenstoff, reziprok wenigstens 40, jedoch nicht mehr als 70 t.
  • Als weiteres kennzeichnendes Merkmal weist das Misch-Filtermedium eine Korngröße zwischen o,5 mm bis 2,5 mm auf.
  • Kennzeichnendes Merkmal ist auch die erforderliche Schütthöhe mit 40 cm bis l,oo m.
  • Selbstverständlich ist es auch möglich, Filtermedium-Stützschichten aus groberem Material, oder Feinschichten aus feinerem Material, als Unter- bzw. Deckschicht zu verwenden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren nimmt als weiteres kennzeichnendes Merkmal die Kombinationsmöglichkeit verschiedener Eigenschaften in Anspruch.
  • Die Kombinationsmöglichkeiten bestehen zwischen: a) Absorption von suspendierten Feststoffteilchen b) Adsorption von Stoffen und Verbindungen (Chemosorption) c) OxidKtion bzw. Koagulation d) Erzeugung einer Anhaftwirkung durch Ladungen.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung anstelle mit einem Aluminiumgranulat mit einem Gitter aus gestattet, welches vorzugsweise aus Aluminium besteht, das Gitter kann auch gerüstartig ausgeblidet sein und kann in jeder Anordnung zwischen vertikal bis horizontal eingebracht sein.
  • Die Volumenanteile zwischen Gitter und dem kohlenstoffreichen Granulat sowie Korngröße und Schütthöhe liegen innerhalb der Vorgenannten Garen zen, wodurch das erfindungsgemäße Verfahren gekennzeichnet ist.
  • Ein weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es, daß eid oder mehrere der vorbeschriebenen Metallgitter zusätzlich an eine etekz trische Spannung gelegt werden.
  • Mit der elektrischen Spannung beaufschlagte Metallgitter können aus wer schiedenen Metallen oder Legierungen gewählt werden, wobei je nach Vcrwendungszweck und Aufgabe Metalle oder Legierungen gewählt werden tUAw nen, welche unter elektrochemischer Wirkung koagulierenden Zwecken juia z.B. Aluminium) oder stark oxidativen und bakterizid wirkenden Zwecken (wie z.B. Kupfer oder Silber) dienen.
  • In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das kohlenstoffhaltige P termedium zu Platten oder Rohren geformt, welche schichtweise mit den Matallgittern oder konzentrisch ein Filterbett bilden. Die verschiedenen Schichten, Platten oder Ringe sind wechselseitig als Anode und Kathoz de ausgeblidet.
  • Die als Elektroden ausgebildeten Filtermedien bzw. Gitter können vorzugsweise zu Elektrolysezwecken, zur Abscheidung bestimmter Stoffe bzw. zur Ladung und Endladung von Ionen herangezogen werden.
  • Eine weitere kennzeichnende Ausführungsart des erfindungsgemäßen Ve?-fahrens ergibt sich, wenn anstelle der vorausgehend beschriebenen Ver- wendung von Aluminiumgranulat kristalline Aluminosilicate eingesetzt werden.
  • Diese als ~Zeolithe" bekannten Materialien dienen zunächst der vorausgehend beschriebenen Aufgabe zur Abgabe von Ladungen an Wasserstoff etc. wie auf den Seiten 7 Abs. II. Zeile 13-37 und Seite 8, 1 - 37, Seite 9, Zeile 1-4 beschrieben. Darüber hinausgehend verfügen Zeolithe über eine Feinstruktur mit inneren Hohlräumen und Kanälen. Das Volumen der den ganzen Kristall durchdringenden hohlräumen und Kanäle kann bis So % des Gesamtvolumens betragen. Je nach Zeolith-Typ liegen dabei unterschiedliche Aufbauten der Kalalsysteme vor, welche als einfachte Struktur Kanäle oder Röhren gleicher Abmessung aufweisen, die den Kristall ohne gegenseitige Uberschneidung durchziehen - diese Struktur kann verglichen werden mit der Struktur von Aktivkohle - Es gibt auch Zeolith-Typen mit komplizierteren Systemes, mit sich überschneidenden Röhren und unterschiedlichen Querschnitts (Mordenit und Natrolith).
  • Andere Z.-Typen besitzen dreidimensionale Kanalsysteme (Zeolith X und Y, Chabasit Erionit usw.) An den Schnittstellen der Kanäle bilden sich Höhlraume unterschiedlicher Größe, sie können kubisch, hexagonal oder polyedrisch sein. Die Austrittsöffnungen aus den Kanälen in die Zeolithhohlräume, auch Fenster genannt, werden von Ringen von Sauerstoffatomen gebildet und sind die engsten Stellen in den Kanälen, ihre Form und Größe bestimmen die Abmessungen derjenigen Ionen und Moleküle, die in die Hohlräume eintreten können. Insgesamt unterscheidet man sechs Arten von "Fenstern" , deren Durchmesser zwischen o,l6 und 4.0 nm liegen.
  • Zeolithe sind daher typische mikroporöse Sorbenzien, die zudem bevorzugt polare Stoffe sorbieren, und demzufolge als "Molekularsiebe" EinSatz finden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren macht sich die Erkenntnis zunutze, daß badewasserspezifische Verunreinigungen in molekularer Torm hauptsätzlich in den Molekulargrößen auftreten, welche von Zeolithen mit Fenstergrößen 0,56 bis 1,0 nm adsorbiert werden.
  • Zeolithe bieten eine weitere Eigenschaft, welche das erfindungsgemäße Verfahren nutzt, und als kennzeichnendes Merkmal beansprucht.
  • Zeolithe sind neben kristallinen Alumosilicate mit adsorptiven Eigen- schaften anorganische Ionenaustauscher, welche bei der Aufbereitung von Badewasser insbesondere in Verbindung mit Ammonium-und ChlotO ionen besonders wünschenswerte Reaktionen hervorrufen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsart wird für das erfindungsgemäße Verfahren vorgeschlagen, neben der Verwendung der kristallinen Aluminosiltz kate in einem Filterbett, diese: a) als Einzelfiltermedium mit absorptiver-, adsorptiver-,oxidativer*, bzw. koagulierender- und ionenaustauschender Eigenschaft, b) als Mischfiltermedium, in Verbindung mit einem anderen vorteils haften Filtermedium, vorzugsweise mit einem stark Kohlenstoff haltigen Filtermedium, c) als Einzelfiltermedium in Kombination mit einem weiteren vor-oder nachgeschaltetem weiteren Filtermedium, einzusetzen, wobei gemäß Beispiel c) die Einzelfiltermedien entweder i#fl einem gemeinsamen oder in getrennten Filtergehäusen untergebracht werden können.
  • Auch ist es denkbar, als erste Vorrichtung ein Einzelfiltermedium, vora zugsweise als Grobreinigungsstufe ein granulatförmigesFiltermedium, als zweite Filterstufe ein Filtermedium gemäß Beispiel a), als llauptfilterstufe ein Filtermedium gemäß Beispiel b) und letztlich als Endstufe ein kohlenstoffhaltiges Filtermedium einzusetzen. Die einzelnen Filtermedien können in einem gemeinsamen oder in mehreren Filtergehäusen untergebrfl<:ht sein.
  • In einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal wird vorgeschlagen, dem ei' gentlichen Filtermedium einen "Reaktions- oder Stauraum" vorzuschalten und in diesem Reaktionsraum entsprechende wasseraufbereitende Stoffe auzusetzen, welche dann nach erfolgter Sättigung oder Erschöpfung mit dek nächsten Filterrückspülung abgeschwemmt werden.
  • Vorzugsweise werden zu diesem Zwecke solche Stoffe eingesetzt, welche aufschwimmen oder leicht zum Aufschwimmen gebracht werden können bzw.
  • durch Turbulenzen im Reaktionsraum im Schwebezustand - schwimmend - gehalten werden können.
  • Die zugesetzten badewasseraufbereitenden Stoffe können sowohl adsorptiv-, und/oder ionenaustauschend wirken. Solche Mittel können z.B. eingesetzt werden bei offenen Filtergehäusen zur adsorption von Geruch aus chlorierten Stickstoffverbindungen. Durch den Einsatz solcher leicht austauschbarer Stoffe kann die "Standzeit" des oder der eigentlichen Filtermedien wesentlich verlängert werden, insbesondere dann, wenn die Filtermedien einer Sättigung unterliegen und nach einer bestimmten Zeit einer Regeneration oder dem Austausch unterzogen werden müssen.
  • 1. Die Reinigung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt vorzugsweise unter Zuhilfenahme des "Entmischungseffektes" durch Beaufschlagung des oder der Filtermedien durch Ultraschall oder durch eine sonstige Schwingungen erzeugende Einrichtung, wie z.B. die eines Vibrators.
  • Bei bekannten Filtereinrichtungen wird die Filtermedium-Reinigung durch Rückflutung von Spülwasser vorgenommen. Bei dieser bekannten Technik geht eine relativ große Wassermenge verloren. Bei Heißwasser-Sprudel-3 becken ist oft der Anlageninhalt mit 3 - 5 m nicht ausreichend um genügende Rückspülung zu erreichen.
  • Unter der Maßgabe des kennzeichnenden Merkmales, wonach der Entmischungseffekt zur Filtermedium-Reinigung genutzt wird, wird als Weitere bevorzugte Ausstattung eine Einrichtung vorgeschlagen, welche sowohl die bekannte-Filtermedium-Rückflutung, wie auch den Schwingungseffekt zur Filtermedium-Reinigung nutzt. Die Einrichtung ist dabei gekennzeichnet, daß durch die Kombination zwischen Entmischungseffekt und Wasser-Rückflutung innerhalb eines Filterbettes, wodurch suspensierte Feststoffteilchen aus dem Filterbett ausgerüttelt und mit geringen Wassermengen abgespült werden können.
  • Die Rückflutung des Filtermediums wird auf bekannte Weise erreicht. Der Entmischungs- bzw. Rütteleffekt wird erreicht vorzugsweise durch ein in die Filterrückflutleitung eingebautes Ventil, welches magneterregt oder durch eine rotierende .8 + Klappe, mit stetig wechseinden Auf-/ Zustellungen den stoßartigen Spülwasser-Rückfluß erzeugt.
  • Es ist verständlich, daß die Zu-Phasen des Ventiles oder der Klappe den Wasserrückfluß und damit den Wasserverbrauch wesentlich, sogar br So % reduzieren, während der stoßartige Wasserrückfluß ein intensiveres Filterreinigungsergebnis hervorruft, als beispielsweise ein konstanze und gleichmäßiger Spülwasser-Rückfluß.
  • Durch die Auf-Zuphasen des Ventiles ergibt sich zwangsläufig auch eine geringere Rückspülwasser-Ceschwindigkeit, als bei kontinuierliche Wasserfluß. Bei Verwendung von spezifisch leichten Filtermedien ist dies von besonderer Bedeutung, weil ein Aufschwimmen des Mediums infolge zu hoher Rückspülgeschwindigkeit nicht nehr erfolgen kann, anode rerseits aber der stoßartige Spülwasser-Rückfluß, auch bei geringerer Rückflußgeschwindigkeit, für ausreichende Filtermediumreinigung sorgt.
  • Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, die Filtermedium-Rück spülung auf herkömmliche Weise vorzunehmen und zu deren Vnterstützung eine Schwingungseffekt erzeugende Mechanik einzusetzen oder eine kobinierte Ausstattung zu wählen.
  • Ebenfalls ist es möglich, den Schwingungseffekt bei einer Luftrückspt:-lung zur Wirkung kommen zu lassen und diesen zu nützen.
  • Das hier beschriebene Verfahren kann nicht nur für die vorzugsweise be' nannten Heißwasser-Sprudelbecken (Whirl Pools) und zur Ausfiltration und Aufbereitung von Badewasser genutzt werden. Das Verfahren ist einsetabar auf vielseitigen Gebieten, insbesondere dort, wo organische VerbintuqeÅ, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Ammonium, Chloramine etc. abg#eschieden werden sollen.

Claims (9)

  1. Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von *'eststoffteilchen und Adsorption von Substanzen, insbesondere für Badeeinrichtungen Ansprüche: Filterstufe aus kohlenstoffhaltigem Material oder aus damit gemischt ten anderen Filtermaterialien in einem Gehäuse, die zum Zwecke der Regeneration der Filtermedien rückgespült wird, zur Abscheidung von Feststoffteilchen und zur Adsorption von Substanzen und Verbindungen, welche in bestimmten Konzentrationen und bestimmter molekularer Größe im Wasser von Badeeinrichtungenj insbesondere von Heißsprudelbecken (Hot Whirl Pool), vorkommen und durch bades gastbezogene und durch zugesetzte badewasseraufbereitende Stoffe, Substanzen und deren Verbindungen entstehen, wobei das kohlenstoffhaltige Material, vor zugsweise Aktivkohle mit einer adsorptiv wirkenden Oberfläche von 500 bis 800 m2/g, einem Porenvolumen von 0,3 cm3/g bis 0,8 cm3/g, einem Porendurchmesser von im wesentlichen 1 nm bis So nm, einer Korngröße von 0,5 mm bis 2,5 mm versehen ist, wobei ferner das Filtermedium eine Schütthöhe von o,3 m bis 0,7 m besitzt und die Filtergeschwindigkeit zwischen lo und 50 m/h beträgt.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von offenen Filtergehäusen die Filtergeschwindigkeit zwischen lo bis 40 taih und bei geschlossenen Filtergehäusen zwischen 25 m/ bis So mih und der System druck dabei zwischen 5 bis 12 m WS beträgt.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Filter eine Grundmenge von loo Ltr. Filtermaterial zuzüglich 30 bis 60 Ltr.
    Filtermaterial pro Badegast-Sitzplatz der Badeeinrichtung vorhanden ist.
  4. 4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennseich net, daß eine Filterstufe mit mechanischem Reinigungseffekt und Filtrationsef fekt vor- und/oder nachgeschaltet wird.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtermedium aus zu Formstücken verbundenen Blöcken, Platten oder Röhren besteht.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Filterstufe aus Aluminiumgranulat oder Aluminosilikaten, vor-, dazwischen- oder nachgeschaltet wird oder das Aluminiumgranulat bzw. die Aluminosilikate dem kõhten stoffhaltigen Material zugemischt werden.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtermediumgemisch aus 30 bis 60 Volumenprozent kohlenstoffhaltigem Material besteht.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gitter aus Aluminium oder Aluminosilikate oder andere Metallen oder Legierungen in das Filter aus kohlenstoffhaltigem Material, in jeder Anordnung von vertikal bis horizontal eingebracht sind, wobei es zusätzlich möglich ist, ein oder mehrere Gitter an eine elektrische Spannung zu legen.
  9. 9. Vorrichtung nach einem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß ein sogenannter Reaktions- oder Stauraum der (den) Filterstufe(n), dem (denen) vorzugsweise Stoffe zugesetzt werden, die Aufschwimmen oder leicht zum Aufschwimmen gebracht werden können, vorgeschaltet wird.
    lo. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter mit einem Schwingungserzeuger verbunden ist zum Zwecke seiner Regeneration.
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DE4327599A1 (de) * 1993-08-17 1995-02-23 Etc Engineering & Technology C Mittel zur Adsorption von Trihalogenmethanen (Haloformen) und AOX sowie zur Reduktion von Chloraminen aus Wasser, insbesondere aus Schwimm- und Badebeckenwasser
DE4327598A1 (de) * 1993-08-17 1995-02-23 Etc Engineering & Technology C Aktivkohle für die Wasseraufbereitung, insbesondere Schwimm- und Badebeckenwasser, für die Adsorption von Trihalogenmethanen (Haloformen) und AOX sowie zur Reduktion von Choraminen aus Wasser
GB2424378A (en) * 2005-01-29 2006-09-27 John Fitzgerald A bath water filter device

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