DE3515403A1 - Verfahren zur katalytischen umesterung von fettsaeureglyceriden mit niederen alkanolen - Google Patents
Verfahren zur katalytischen umesterung von fettsaeureglyceriden mit niederen alkanolenInfo
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Description
Henkelstrasse 67 .. Henkel KGaA
4000 Düsseldorf 7 ZR-FE/Patente
Düsseldorf, den 26.4.1985 Dr. Gla/Pr
Patentanmeldung D 7239
Verfahren zur katalytischen Umesterung von Fettsäureglyceriden mit niederen Alkanolen
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Estern von Fettsäuren bzw. Fettsäuregemischen
und niederen monofunktionellen Alkoholen durch katalytische Umesterung von Fettsäureglyceriden mit den
niederen monofunktionellen Alkoholen in Gegenwart basischer Katalysatoren. Als niedere monofunktionelie Alkohole
eignen sich insbesondere die entsprechenden C, -Alkohole,
wobei in der Praxis dem Methanol entscheidende technische Bedeutung zukommt. Fettsäureglyceride im
Sinne der erfindungsgemäßen Lehre sind entsprechende Triglyceride oder beliebige Partialester aus Fettsäuren
bzw. Fettsäuregemischen und Glycerin. Besondere Bedeutung haben hier die Triglyceride und hier vor allem
Fette und/oder Öle nativen Ursprungs, die durch das erfindungsgemäße Verfahren in einfacher Weise zu Fettsäuremethylestern
umgewandelt werden können.
Fettsäuremethylester besitzen große technische Bedeutung als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Fettalkoholen
und anderen fettchemischen Produkten wie Estersulfaten, Fettsäurealkanolamiden und Seifen. Die industrielle
Herstellung der Fettsäuremethylester erfolgt überwiegend
ZR-FE/Patente
durch katalytische Umesterung (Alkoholyse) von Fettsäuretriglyceridgemisclien,
wie sie in den Fetten und Ölen pflanzlichen und/oder tierischen Ursprungs vorliegen.
Für diese Umesterung stehen in der Praxis verschiedene bewährte Verfahren zur Verfügung. Die Wahl der bestimmten
Verfahrensbedingungen ist dabei in beträchtlichem
Ausmaß von der Menge der in den Triglyceriden vorhandenen Fettsäuren abhängig.
Native Fette und Öle enthalten fast immer beträchtliche Mengen an freien Fettsäuren, wobei im jeweiligen Einzelfalle
der entsprechende Wert - je nach Ursprung des Materials und seiner Vorgeschichte - in einem weiten
Bereich schwanken kann und fast immer oberhalb von 3 Gew.-% liegt.
Bekannt ist, Fette und Öle mit einem höheren Gehalt an freien Fettsäuren in Gegenwart von Alkali- oder Zink-Katalysatoren
bei 2400C unter einem Druck von etwa bar bei einem 7- bis 8-fachen molaren Überschuß an
Methanol zu den entsprechenden Fettsäuremethylestern umzuestern (Ulimann, Enzyklopädie der technischen
Chemie, 4. Auflage, Band 11, 1976, Seite 432).
Bekannt ist es weiterhin, Fette und Öle bei den niedrigeren Temperaturen von 25 bis 1000C und unter Normaldruck
mit einem beschränkten Überschuß an monofunktionellen Alkoholen in Gegenwart alkalischer Katalysatoren
zu den entsprechenden Fettsäurealkylestern und freiem Glycerin umzusetzen. Ein entsprechendes Verfahren
ist als erste Stufe einer Seifenherstellung in der
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Henkel KGaA
07239 ""!*." ZR-EE/Patente
US-PS 23 60 844 beschrieben. Als basische Katalysatoren werden hier alkoholische Lösungen, insbesondere methanolische
Lösungen, von NaOH oder KOH (caustic soda or potash) bzw. entsprechende alkoholische Lösungen von
Natrium- oder Kaliummethylat eingesetzt. Der basische Katalysator ist hier also homogen im Reaktionsgemisch
gelöst und wird im Lauf des weiteren Verfahrens zur Bildung der entsprechenden Natrium- bzw. Kalium-Fettsäureseifen
verbraucht.
Diese alkalisch katalysierte drucklose Umesterung von Fettsäureglyceriden zu den entsprechenden Fettsäurealkylestern
fordert allerdings den Einsatz von Fetten bzw. Ölen, die praktisch oder weitgehend wasserfrei sind und
deren Gehalt an freien Fettsäuren unter 0,5 Gew.-% (entsprechend einer Säurezahl von etwa 1) liegt. Da in
technischen Fetten und Ölen fast immer größere Mengen an Wasser und Fettsäuren vorliegen, setzt die drucklose Umesterung
eine Trocknung sowie fast immer eine Vorbehandlung zur Verringerung der Säurezahl voraus, in der z.B.
durch Umwandlung der vorliegenden freien Fettsäuren in die entsprechenden Alkyl- oder Glycerinester die Säurezahl
des Einsatzmaterials im erforderlichen Ausmaß gesenkt wird.
Eine solche Vorveresterung säurehaltiger Fettsäureglyceride kann in mehrfacher Weise erfolgen. So kann beispielsweise
in Gegenwart von alkalischen Katalysatoren ab 2400C und 20 bar gearbeitet werden (Ullmann, Enzyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 11, 1976, Seite 432). Diese Art der Vorveresterung mit
Methanol setzt allerdings wiederum die Verwendung von
7„Q jf.
Henkel KGaA
7239 , "^" ZR-FE/Patente
kostspieligen Reaktoren voraus. Bekannt ist auch die Veresterung der freien Fettsäuren im Öl mit zugesetzten
monofunktioneilen niederen Alkoholen, insbesondere
Methanol, in homogener Phase mittels saurer Katalyse z.B. unter Mitverwendung von p-Toluolsulfonsäure als
Katalysator. Erforderlich wird dann allerdings die nachfolgende Katalysatorabtrennung mit gleichzeitiger
Wasserentfernung durch eine Wäsche des vorveresterten Öls mit Methanol. Mit der hier auftretenden Problematik
beschäftigt sich beispielsweise die Lehre der DE-OS 33 19 590. Ein verbessertes Verfahren zur Senkung des
Gehalts an freien Säuren in Fetten und/oder Ölen durch deren Behandlung mit einem niederen Monoalkohol in
Gegenwart saurer Veresterungskatalysatoren ist in der älteren deutschen Patentanmeldung P 35 01 761.9
("Verfahren zur Vorveresterung freier Fettsäuren in
Rohfetten und/oder -ölen") der Anmelderin geschildert.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatoren feste Kationenaustauscherharze in saurer
Form einsetzt. Hier liegt also der Katalysator als heterogene Feststoffphase vor, deren Abtrennung vom
Reaktionsgemisch ohne Schwierigkeiten vorgenommen werden kann.
Die Lehre der vorliegenden Erfindung geht von dem eingangs geschilderten Sachverhalt aus, daß Fettsäureglyceride
mit niederen monofunktioneIlen Alkoholen,
insbesondere mit Methanol, bei basischer Katalyse problemlos unter milden Umsetzungsbeäingungen, insbesondere
bei Umgebungsdruck, niedrigen Temperaturen und niedrigem Methanoleinsatz zu den entsprechenden Alkylestern
und freiem Glycerin umgesetzt werden können und
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n 7,,q c/ Henkel KGaA
D '** * ? * ZR-FE/Patente
daß weiterhin für die hier gestellten Vorbedingungen niedrige
Gehalte des Einsatzmaterials an freien Fettsäuren und Wasser - hinreichende praktische Möglichkeiten
der Realisierung bestehen. Die Erfinder haben sich dabei die Aufgabe gestellt, diese basisch katalysierte
Umesterung der Fettsäureglyceride mit monofunktioneilen Alkoholen, insbesondere Methanol, derart
abzuwandeln, daß mit in dem Einsatzmaterial bzw. Reaktionsgemisch praktisch unlöslichen Feststoffen als
Katalysatoren - und damit mit heterogener Katalyse gearbeitet wird. Es leuchtet ein, daß hierdurch beträchtliche
Erleichterungen insbesondere bei der Abtrennung des Katalysators vom Reaktionsgemisch erhalten
werden.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe geht von der
überraschenden Feststellung aus, daß festes Natriumcarbonat Na2C0g und/oder Natriumhydrogencarbonat NaHCOg
als heterogene Feststoffkatalysatoren geeignet sind, die gewünschte alkoholytische Spaltung von Fettsäureglyceriden
unter den an sich vorbekannten milden Bedingungen von insbesondere niedrigen Drucken und Temperaturen
wirkungsvoll zu katalysieren.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten Ausführungsform die Verwendung von festem Natriumcarbonat
und/oder Natriumhydrogencarbonat als heterogene Feststoffkatalysatoren bei der Umesterung von
entsäuerten und wasserfreien Fettsäureglyceriden mit niederen monofunktionellen Alkoholen zu Fettsäurealkylestern
und Glycerin.
ZR-FE/Patente
Die Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform ein Verfahren zur katalytischen Umesterung von Fettsäureglyceriden
mit niederen monofunktioneilen Alkoholen
durch Umsetzung eines im wesentlichen säure- und wasserfreien Glyceridausgangsmaterials mit dem monofunktionellen
Alkohol und vorzugsweise nachfolgender Abtrennung des freigesetzten Glycerins. Das neue Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß man festes Natriumcarbonat und/oder festes Natriumhydrogencarbonat als heterogenen
Feststoffkatalysator einsetzt. In der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird unter
energie- und kostensparenden Bedingungen derart gearbeitet, daß die Umsetzung des Fettsäureglycerideinsatzmaterials
im Bereich von Normaldruck und bei nur mäßig erhöhten Temperaturen, die insbesondere den Bereich von
etwa 1000C nicht wesentlich überschreiten, vorgenommen wird. Insbesondere dem Ziel der Kosteneinsparung dienen
weiterhin die bevorzugten Maßnahmen, den Überschuß des monofunktione11en Alkohols niedrig zu halten und die
Trennung des Reaktionsgemisches durch physikalische Phasentrennung zu bewirken, und destillative Trennschritte
bevorzugt nur dort einzusetzen, wo sie unumgänglich sind.
Die Verfahrenstemperatur bei der Umesterung liegt bevorzugt
im Bereich der Siedetemperatur des eingesetzten Alkanols. Da bei Normaldruck oder nur schwach erhöhten
Drucken gearbeitet wird, liegt die Umsetzungstemperatur bei der Umesterung der Glyceride mit Methanol üblicherweise
im Bereich von etwa 60 bis 75°C, bevorzugt im Bereich von etwa 65 bis 70°C.
η 7239 - if - Henkel KGaA
D 7239 η ZR-FE/Patente
To
Als Fettsäureglyceride eignen sich insbesondere entsprechend
vorbehandelte (entsäuerte) Fette und/oder Öle pflanzlichen und/oder tierischen Ursprungs. Sie werden
mit niederen Alkanolen mit bevorzugt 1 bis 4 C-Atomen
der Umesterung unterzogen. Als niederes Alkanol wird bevorzugt Methanol eingesetzt. Das Glycerideinsatzmaterial
soll eine Säurezahl von höchstens etwa 1, bevorzugt Säurezahlen von höchstens etwa 0,7 aufweisen, wobei
es insbesondere zweckmäßig sein kann, mit Säurezahlen im Bereich von etwa 0,5 oder darunter zu arbeiten. Der
Wassergehalt des Glycerideinsatzmaterials soll so niedrig wie möglich liegen; insbesondere beträgt er nicht
mehr als etwa 0,8 Gew.-%, bevorzugt wird unter praktisch wasserfreien Bedingungen gearbeitet. Entsäuertes und
wasserfreies Glycerideinsatzmaterial kann als Reaktionsprodukt der eingangs geschilderten vorgeschalteten Verfahrensstufen
- insbesondere als Produkt einer Vorveresterung des Ausgangsmaterials - leicht gewonnen werden.
Auch der Überschuß an monofunktionellem Alkohol, der in die Stufe der Umesterung der Glyceride eingeführt wird,
wird im erfindungsgemäßen Sinne möglichst weitgehend eingeschränkt. In der bevorzugten Ausführungsform wird
im Reaktionsansatz mit Gewichtsverhältnissen von Alkanol - bevorzugt Methanol - zum Fettsäureglycerid im Bereich
von 0,2 bis 1 : 1 und besonders bevorzugt im Bereich von 0,2 bis 0,5 : 1 gearbeitet.
Für den praktischen Einsatz des in heterogener Feststoffphase vorliegenden Natriumcarbonats und/oder Natriumhydrogencarbonats
können alle bekannten Verfahrensmodefikationen
eingesetzt werden. Die heterogen
-j Henkel KGaA
*-.. ZR-FE/Patente
pt—
katalysierte Umesterung kann diskontinuierlich cider auch kontinuierlich durchgeführt werden. Der Katalysator kann
dabei entweder als feineres oder gröberes Pulver, in Form von Chips oder Tabletten oder auch als Tränkkatalysator
aufgebracht auf ein Trägermaterial Verwendung finden. Das Katalysatormaterial kann dabei als Festbett
angeordnet sein, ebenso ist es auch möglich, mit einer bewegten Schüttung des Katalysatormaterials zu arbeiten,
beispielsweise in Rührkesseln, im Fließbett bzw. Wirbelbett in Pulsationsvorrichtungen und dergleichen. Besonders
zweckmäßig ist es, die heterogen katalysierte Umesterung bei Normaldruck unter schwachem Sieden des
Alkohols durchzuführen.
Das freigesetzte Glycerin wird aus dem Reaktionsgemisch bevorzugt durch Phasentrennung abgeschieden. Hierzu kann
es zweckmäßig sein, die Reaktionsmischung oder einen aus
dem Reaktionsgemisch abgezweigten Teilstrom zu kühlen. Dabei ist es vorteilhaft,vor dieser Kühlung einen Teil
des monofunktionellen Alkohols aus dem Reaktionsgemisch
bzw. aus dem abgezweigten Teilstrom des Reaktionsgemisches zu verdampfen. Hierdurch wird die Löslichkeit
des freigesetzten Glycerins in der Fettsäureester/Alkohol/Öl-Phase gesenkt und gleichzeitig die Dichte der
Glycerin-Phase erhöht, so daß sich das entstandene Glycerin leicht durch Phasentrennung entfernen läßt. Das
auf diese Weise aus dem Reaktionsgemisch abgezogene Alkanol wird vorzugsweise im Kreislauf dem Reaktor
wieder zugeführt. Die partielle Entfernung des Glycerins aus dem Reaktionsgemisch wird in dieser Verfahrensweise
derart vorgenommen, daß bei einer insbesondere kontinuierlichen Abzweigung eines Teilstromes aus dem
Reaktor durch dessen Befreiung vom Methanol und anschließende
Abtrennung von freiem Glycerin die in den Reaktor zurückgeführte Methylester/Öl-Phase eine homogene
Flüssigphase ist, d.h. daß in der rückgeführten Flüssigphase weder eine separate Methanol-Phase noch
eine aus freiem Glycerin bestehende Phase auftritt.
Demzufolge besteht eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darin, daß man im kontinuierlichen
Verfahren zunächst wenigstens einen Teilstrom des Reaktantengemisches durch einen Verdampfer leitet, in
dem vorliegendes freies Alkanol wenigstens anteilweise verdampft wird. Anschließend kühlt man die Flüssigphase
auf Temperaturen unter 500C, insbesondere auf Temperaturen
im Bereich von 30 bis 400C, woraufhin man durch Phasentrennung die schwerere Glycerinphase abtrennt und
ausschleust während man einen Teil der leichteren Esterphase als Kreislaufstrom in die Umesterung zurückführt,
in die man gleichzeitig den verdampften Alkanolanteil und frische Reaktanten einspeist.
Es ist möglich, die Abtrennung der Glycerin-Phase aus
dem Kreislaufstrom durch zusätzliche Trennhilfen beispielsweise durch Einsatz von Koaleszenzabscheidern zu
erleichtern. Zusammen mit der Glycerin-Phase werden gegebenenfalls vorliegende bzw. anfallende Anteile an
Wasser und Seifen aus dem Reaktor ausgeschleust. 30
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Umesterung in mehreren
Stufen in einer Reaktorkaskade durchgeführt.
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07239 .** - . ZR-FE/Patente
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere
als ein wichtiger Verfahrensschritt bei der Aufarbeitung von natürlichen insbesondere ungereinigten Fetten
und/oder Ölen wie Kokosöl, Palmkernöl, Sojaöl, Talg und dergleichen. Eine Reinigung dieser Ausgangsmaterialien
von den natürlicherweise enthaltenen Schlamm- und Schleimstoffen ist nicht erforderlich. Das natürliche
Ausgangsmaterial wird zunächst einer Vorveresterung unterworfen wie es eingangs beschrieben ist. Besonders
eignet sich hier das mit festen Kationenaustauscherharzen durchgeführte Verfahren gemäß der älteren
deutschen Patentanmeldung P 35 01 761.9 (D 6972; "Verfahren zur Vorveresterung freier Fettsäuren in
Rohfetten und/oder -ölen") der Anmelderin. Das in dieser Vorstufe gewonnene Material mit Säurezahlen bevorzugt
unter 0,7 enthält neben Methanol, dem Überschuß aus der Vorveresterung noch Wasseranteile, die als Gemisch
teilweise oder vollständig abgetrieben werden können. Durch diese Beseitigung des Reaktionswassers aus der
Vorveresterung liegt für das erfindungsgemäße Verfahren ein Einsatzmaterial vor, das unmittelbar der Umesterung
im erfindungsgemäßen Sinne unterworfen werden kann. Die vorherige Abtrennung der Schlamm- und Schleimstoffe ist
nicht erforderlich. Sie wird bei der ohnehin erforderlichen destillativen Aufbereitung der erfindungsgemäß
ausgebildeten Fettsäuremethylester bewirkt.
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B ei s "ρ i e 1 e
1000 g vorverestertes Kokosöl (Säurezahl des behandelten Materials 0,57) und 500 g Methanol wurden in Gegenwart
von 10 g Na3CO3-Pulver in einem Rührkessel (Rührerdrehzahl
η = 350 U/min) unter Normaldruck und leichtem Sieden unter Rückfluß des Kondensates (Reaktionstemparatur
69 C) innerhalb eines Zeitraumes von einer Stunde umgesetzt. Nach dem Abkühlen und Absetzen der Glycerin-Phase
betrug das Mengenverhältnis der Fettsäuremethylester-Phase : Glycerin-Phase 3,1 : 1. In der Fettsäuremethylester-Phase
war der Anteil an gebundenem Glycerin von ursprünglich 13 Gew.-% auf 0,2 Gew.-% abgesenkt.
In einem Rührkessel mit 2,5 1 Inhalt (Rührerdrehzahl 800 U/min) wurden 2 kg vorverestertes und wasserfreies Kokosöl
zusammen mit 1 kg Methanol 2 Stunden lang unter schwachem Sieden diskontinuierlich umgesetzt. Als Katalysator
wurden dabei 400 g getrocknete Sodachips (durchschnittliche Teilchengröße 1 bis 5 mm) im Reaktionsgemisch
verwirbelt. Anschließend wurden in kontinuierlicher Verfahrensführung dem Reaktor 0,5 l/h vorverestertes
Kokosöl (Säurezahl = 0,43; 13 Gew.-% gebundenes Glycerin) und 0,24 l/h Methanol zugeführt. Ein Kreislaufstrom
von 5,6 l/h wurde aus dem Reaktor abgezogen 35
ZR-FE/Patente
und in einem Verdampfer weitgehend vom Methanol befreit.
Nach dem Abkühlen auf 35°C wurde aus diesem Kreislaufstr«n aus einem Abscheider eine schwerere Glycerin/Methylester-iMase
so gesteuert über ein Stellventil abgezogen, daß das Flüssigkeitsniveau im Reaktor konstant
blieb. Der nicht abgezogene Anteil, eine Glycerin-arme Fettsäuremethylester-Phase, wurde als Kreislaufstrom
wieder in den Reaktor zurückgeführt. Das im Verdampfer abgetrennte Methanol wurde ebenfalls im Kreislauf in den
Reaktor zurückgegeben. Die Reaktion im Reaktor erfolgte unter schwachem Sieden des Methanols und bei Normaldruck
.
Die aus dem Kreislaufstrom im ersten Abscheider abgezogene schwerere Glycerin/Methylester-Phase trennte sich
in einem Abscheidegefäß in eine Glycerin- und eine Fettsäuremethylester-Phase. Bei stationärem Betrieb
betrug der Anteil an gebundenem Glycerin in der Methylester-Phase nach der Glycerinabscheidung etwa 0,5
Gew.-%. Die Werte waren über mehrere Tage ohne Katalysatorwechsel reproduzierbar.
ORIGINAL INSPECTED
Claims (8)
1. Verwendung von festem Natriumcarbonat und/oder Natriumhydrogencarbonat
als heterogene Feststoffkatalysatoren
bei der Umesterung von entsäuerten und wasserfreien Fettsäureglyceriden insbesondere aus
Fetten und/oder Ölen natürlichen Ursprungs mit niederen monofunktionellen Alkoholen zu Fettsäurealkylestern
und Glycerin.
2. Verfahren zur katalytischen Umesterung von Fettsäureglyceriden insbesondere von Fetten und/oder
Ölen natürlichen Ursprungs mit niederen Alkanolen durch Umsetzung des entsäuerten Glyceridausgangsmaterials
mit dem Alkanol im Bereich von Normaldruck und mäßig erhöhten Temperaturen, vorzugsweise im Bereich
der Siedetemperatur des Alkanols, mit nachfolgender Abtrennung des freigesetzten Glycerins, dadurch
gekennzeichnet, daß man festes Natriumcarbonat und/oder Natriumhydrogencarbonat als heterogenen
Feststoffkatalysator einsetzt und dabei mit im wesentlichen wasserfreien Reaktanten arbeitet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Feststoffkatalysatoren als Pulver - hier
insbesondere im Reaktantengemisch dispers verteilt oder als stückiges, gegebenenfalls auf einem Träger
vorliegendes Material - hier insbesondere in Form von Festbettkatalysatoren - einsetzt.
3.515 AQ
D 7239 - y& - Henkel KGaA
D./Z39 **. ZR-EE/Patente
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man entsäuerte Fettsäureglyceride
mit Säurezahlen von höchstens 1 vorzugsweise mit einer Säurezahl von höchstens 0,7
einsetzt, die praktisch wasserfrei sind.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Reaktionsansatz mit
Gewichtsverhältnissen von Alkanol zum Fettsäureglycerid im Bereich von 0,2 bis 1:1,
vorzugsweise im Bereich von 0,2 bis 0,5 : 1 gearbeitet wird und das als bevorzugtes Alkanol
Methanol verwendet wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß freigesetztes Glycerin aus dem
Reaktionsgemisch durch Kühlung und Phasentrennung abgeschieden wird, wobei zunächst Alkanol verdampft
und danach eine freies Glycerin enthaltende Phase abgetrennt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man im kontinuierlichen Verfahren
wenigstens einen Teilstrom des Reaktantengemisches durch einen Verdampfer leitet, in dem vorliegendes
freies Alkanol wenigstens anteilsweise verdampft wird, anschließend die Flüssigphase auf Temperaturen
unter 500C, insbesondere auf Temperaturen im Bereich von 30 bis 400C kühlt, woraufhin man durch Phasentrennung
die schwerere Glycerinphase abtrennt, und ausschleust, während man einen Teil der leichteren
η 79TQ - y<
-
Henkel KGaA
D 7239 Λ5 ZR-FE/Patente
Esterphase als Kreislaufstrom in die Umesterung zurückführt, in die man gleichzeitig den verdampften
5 Alkanolanteil und frische Reaktanten einspeist.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Umesterung in mehreren Stufen
in einer Reaktorkaskade durchgeführt wird. 10
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