-
Kupplungshälfte einer zum Verbinden eines Sattel-
-
anhängers mit einer Sattelzugmaschine dienenden Kupplung Die Erfindung
bezieht sich auf eine Kupplungshälfte einer zum Verbinden eines Sattelanhängers
mit einer Sattelzugmaschine dienenden Kupplung, deren eine Hälfte eine am Fahrgestell
der Sattelzugmaschine zu befestigende Kupplungsplatte, die Sattelkupplungsplatte,
und deren andere Hälfte eine am Fahrgestell des Sattelanhängers zu befestigende
Kupplungsplatte, die Sattelanhängerplatte, mit einem Zugsattelzapfen aufweist, der
mit der Sattelkupplungsplatte kuppelbar ist, und wobei die Kupplung ein Drehlager
aufweist, das eine relative Drehung von Sattelzugmaschine und Sattelanhänger in
einer Horizontalebene gestattet.
-
Bei einer Kupplung der gattungsgemäßen Art ist die Sattelanhängerplatte
starr am Sattelanhänger befestigt und die Sattelkupplungsplatte um eine horizontale,
sich quer zur Fahrtrichtung erstreckende Achse schwenkbar. Im eingekuppelten Zustand
liegt die Sattelanhängerplatte unmittelbar auf der Sattelkupplungsplatte auf. Zwischen
beiden Kupplungsplatten wird ein Schmiermittel eingebracht, so daß sich beispielsweise
bei einer Kurvenfahrt die beiden Kupplungsplatten und damit Sattelzugmaschine und
Sattelanhänger relativ zueinander leicht drehen können. Ohne das Schmiermittel zwischen
beiden Kupplungsplatten träte in kürzester Zeit ein hoher Verschleiß auf, der einen
häufigen Wechsel der Kupplungsplatten erforderte. Da das Schmiermittel zwischen
den Kupplungsplatten seitlich austreten kann, so daß es auf die Fahrbahn fällt,
ist ein häufiges NachfUllen des Schmiermittels erforderlich. Da wegen der hohen
Belastung hochwertige
Hochdruckfette als Schmiermittel verwendet
werden müssen, ist diese Ausbildung des Drehlagers aufwendig. Darüber hinaus fUhrt
das auf den Straßenbelag fallende Schmiermittel zu einer erheblichen Umweltbelastung,
Verkehrsunfällen und - wegen seiner korrodierenden Eigenschaften - zu Straßenschäden
mit erheblichen Folgekosten fUr die Allgemeinheit. Steht oder fährt die Sattelzugmaschine
ohne Sattelanhänger, dann lagern sich Schmutzteilchen, wie Staub und Sand, im Schmiermittel
auf der offenliegenden Kupplungsplatte ein. Bei anschließendem Fahrbetrieb mit der
ungereinigten Kupplung bewirkt der Schmutz im Schmiermittel einen Schmirgeleffekt
an den Berührungsflächen der Kupplungsplatten, durch den sich tiefe Freßriefen bilden
können, was ebenfalls einen frUhzeitigen Verschleiß der Kupplung zur Folge hat.
-
Man hat daher auch schon an der Sattelanhängerplatte zwischen beiden
Kupplungsplatten einen Antifriktionsbelag aus einem PTFE-Verbundwerkstoff aufgebracht.
Hierbei tritt aber weiterhin ein erheblicher Verschließ auf, insbesondere infolge
Verschmutzung.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kupplungshälfte der
gattungsgemäßen Art anzugeben, bei der die Kupplung einem geringeren Verschleiß
unterliegt.
-
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Drehlager
ein Wälzlager ist, das an derjenigen Seite der einen Kupplungsplatte befestigt ist,
die der anderen Kupplungsplatte im eingekuppelten Zustand abgekehrt ist.
-
Bei dieser Ausbildung können die Kupplungsplatten fest aneinander
anliegen, ohne sich relativ zueinander zu drehen. Ein Reibungsverschleiß entfällt
daher. Auch der an der Sattelanhängerplatte befestigte Zugsattelzapfen dreht sich
nicht mehr relativ zur Sattelkupplungsplatte,
so daß er ebenfalls
keinem Reibungsverschleiß unterliegt und keiner Schmierung bedarf. Er hat daher
eine entsprechend höhere Lebensdauer, die ein Auswechseln erübrigt.
-
Das Wälzlager unterliegt ebenfalls praktisch keinem Reibungsverschleiß
und kann wegen der geringen Drehzahlen äußerst einfach ausgebildet sein. So kann
auch eine Schmierung völlig entfallen.
-
Vorzugsweise ist das Wälzlager an der Sattelanhngerplatw te befestigt,
obwohl es auch an der Sattelkupplungsplatte befestigt sein könnte. Bei der Anbringung
an der Sattelanhängerplatte entfallen jedoch zusätzliche Einrichtungen zur Ausrichtung
des an der Sattelkupplungsplatte vorgesehenen Einfahrschlitzes entgegen der Fahrtrichtung.
-
Bei dem Wälzlager kann es sich um ein Axial-Radial-Lager handeln,
das nicht nur die radial wirkenden Kräfte, sondern auch die axial wirkenden Lastkräfte
des Sattelanhängers aufnimmt.
-
Besonders einfach ist eine Ausbildung des Wälzlagers als Kugellager.
-
Hierbei kann das Wälzlager zwei koaxiale Lagerringe aufweisen, deren
einander zugekehrte Flächen schräg zur Axialrichtung verlaufen und Kugellaufrillen
aufweisen.
-
Dies ergibt auf einfache Weise ein axiale und radiale Kräfte aufnehmendes
Drehlager.
-
Eine besonders einfache Ausbildung des Wlzlagers kann darin bestehen,
daß die Lagerringe aus kalt gebogenen und an den Enden stumpf verschweißten Profilstahlstangen
gebildet und allein in den Kugellaufrillen durch Drehen bearbeitet sind. Profilstahlstangen
sind leicht durch Walzen herstellbar und können einfach auf die dem gewünschten
Durchmesser der Lagerringe entsprechende Länge
zugeschnitten werden.
Da nach dem Rundbiegen der Profilstangen in die Ringform und dem anschließenden
Verschweißen der Enden nur eine Bearbeitung in den Laufrillen erforderlich ist,
ist die Formgebung im Ubrigen unkritisch.
-
Ferner kann der Spalt zwischen den Lagerringen abgedichtet sein. Dadurch
wird das Eindringen von Schmutz verhindert. Zusätzlich ist eine Schmierung der Wälzkörper
ohne Gefahr eines Schmiermittelsaustritt möglich. Dementsprechend kommt man mit
geringsten Mengen an Schmiermittel aus.
-
Der Zugsattelzapfen kann direkt mit der Sattelanhängerplatte verschraubt
sein, wobei er in der üblichen Weise durch ein Loch in der Sattelanhängerplatte
hindurchgeführt und sein Verbindungsflansch auf der der Sattelkupplungsplatte abgekehrten
Seite der Sattelanhängerplatte anliegt, ohne daß das Loch in der Sattelanhängerplatte
durch einen am Lochrand angeschweißten Aufnahmeteller zur Anbringung des Zugsattelzapfens
von der anderen Seite her, um das Auswechseln des Zugsattelzapfens zu ermöglichen,
abgedeckt ist, weil das Auswechseln des Zugsattelzapfens entfallen kann.
-
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachstehend anhand der
Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen: Fig.
1 eine Seitenansicht einer Sattelzugmaschine und eines Sattelanhängers, die durch
eine erfindungsgemäße Kupplung verbunden sind, Fig. 2 einen Axialschnitt durch eine
erf.ndungsgemäße Kupplungshälfte, und Fig. 3 eine Abwandlung eines Drehlagers der
Kupplungshälfte nach Fig. 2.
-
Nach Fig. 1 ist an einer Sattelzugmaschine 3 ein Sattelanhänger 4
durch eine Kupplung angekuppelt, deren eine Hälfte eine um eine Querachse schwenkbare
Sattelkupplungsplatte 5 aufweist. Die Sattelkupplungsplatte 5 ist über einen Lagerbock
am Fahrgestell 6 der Sattelzugmaschine 3 befestigt.
-
Am Fahrgestell 7 des Sattelanhängers 4 ist die ar,dere Kupplungshälfte
befestigt, die in Fig. 2 ausführlicher dargestellt ist. Diese Kupplungshälfte besteht
aus einer Sattelanhängerplatte 8 (der sogenannten "AufliegeYplatte") mit einem direkt
daran angeschraubten Zugsattelzapw fen 9 (dem sogenannten "önigszapfen") und eiiiem
mit der Sattelanhängerplatte 8 einerseits und dem Fahrgestell 7 andererseits verschraubten
Drehlager 10.
-
Bei dem Drehlager 10 handelt es sich um ein Wälzlager in Form eines
Axial-Radial-Kugellagers. Es besteht aus zwei koaxialen Laufringen 11 und 12, deren
einander zugekehrte Flächen schräg zur Axialrichtung verlaufen und jeweils mit einer
Laufrille für Kugeln 13 versehen sind.
-
Die Lagerringe 11, 12 sind aus kaltgebogenen und an den Enden stumpfverschweißten
Profilstahlstangen hergestellt, die nach dem Rundbiegen und Verschweißen allein
in den Kugellaufrillen durch Drehen zur Erzielung einer hinreichenden Glätte bearbeitet
sind. Ein umlaufender Flansch 14 des Lagerrings 11 ist durch Schrauben 15 und Muttern
mit der Sattelanhängerplatte 8 und ein umlaufender Flansch 16 des Lagerrings 12
durch Schrauben 17 und Muttern mit im Querschnitt U-förmigen Querstreben 18 zwischen
Längsträgern 19 des Fahrgestells 7 und mit die Querstreben 18 verbindenden, im Querschnitt
U-förmigen Längsstreben 20 verbunden.
-
Der Zugsattelzapfen 9 ist durch eine mittlere Bohrung 21 der Sattelanhängerplatte
8 hindurchgeführt und liegt mit einem umlaufenden Flansch 22 auf der Oberseite der
Sattelanhängerplatte
8 unmittelbar auf, wobei er mittels den Flansch 22 durchsetzender Schrauben 23 und
zugehöriger Muttern unmittelbar an der Sattelanhängerplatte 8 angeschraubt ist.
-
Wenn der Sattelanhänger 4 mittels der Kupplung an der Sattelzugmaschine
3 angekuppelt ist, ist der Zugsattelzapfen 9 in einen Längsschlitz auf der Rückseite
der Sattelkupplungsplatte 5 eingeführt und darin verriegelt, während die Sattelanhängerplatte
8 unmittelbar auf der Sattelkupplungsplatte 5 aufliegt. Beispielsweise bei einer
Kurvenfahrt kann sich der Sattelanhänger 4 relativ zur Zugsattelmaschine 3 aufgrund
des Drehlagers 10 um die vertikale Mittelachse 24 des Drehlagers 10 bzw. in einer
Horizontalebene drehen, ohne daß sich die Kupplungsplatten 5 und 8 relativ zueinander
drehen. Infolgedessen dreht sich auch der Zugsattelzapfen 9 nicht in der Sattelkupplungsplatte
5. Dadurch entfällt eine Schmierung zwischen den Kupplungsplatten 5 und 8, und der
Verschleiß des Zugsattelzapfens 9 ist praktisch vernachlässigbar gering. Auf ein
Auswechseln des Zugsattelzapfens 9 kann daher verzichtet werden.
-
Fig. 3 zeigt eine Abwandlung des Drehlagers 10, bei der der Spalt
zwischen den Lagerringen 11 und 12 durch eine ringförmige Dichtung 25 abgedichtet
ist, so daß zwischen den Lagerringen kein Staub eindringen und über einen Schmiernippel
26 ein Schmiermittel eingebracht werden kann, ohne daß die Gefahr eines Austritts
des Schmiermittels besteht.
-
Eine weitere Abwandlung kann darin bestehen, daß das Wälzlager 10
zwischen der Sattelkupplungsplatte 5 und dem Fahrgestell 6 der Sattelzugmaschine
3 angeordnet und die Sattelanhängerplatte 8 starr mit dem Fahrgestell 7 verbunden
ist. Hierbei sind jedoch zusätzliche Einrichtungen erforderlich, um den Einfahrschlitz
der Sattel-
kupplungsplatte 5 zum Einführen des Zugsattelzapfens
9 entgegen der Fahrtrichtung zu halten. Dagegen benötigt man nur ein Drehlager 10
an der Sattelzugmaschine 3 für mehrere Sattelanhänger 4.
-
- Leerseite -