DE3511997A1 - Anordnung fuer fahrzeuge, insbesondere personenkraftfahrzeuge - Google Patents
Anordnung fuer fahrzeuge, insbesondere personenkraftfahrzeugeInfo
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Description
VOLKS V/ A G Γ K1 W E R Y
3180 Wolfsburg
K 3739/1770-we-sch
Anordnung für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftfahrzeuge
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung für Fahrzeuge, insbesondere
Personenkraftfahrzeuge, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Um optimale Abgaswerte bei Fahrzeugen mit gemischverdichtenden Brennkraftmaschinen
(Otto-Motoren) zu erzielen, sind Anlagen bekannt, bei denen ein im Abgassystem angeordneter Selektiv- oder Multifunktionskatalysator mit
einem geregelten Gemischbildungssystem kombiniert wird, wobei als Regelgröße
für den Gemischbildner die Meßwerte einer den Sauerstoffgehalt des
Abgases erfassenden Lambda-Sonde herangezogen werden. Ein derartiges System bedeutet jedoch einen erheblichen Aufwand und läßt sich insbesondere
nicht ohne weiteres bei bereits in Betrieb befindlichen Fahrzeugen nachträglich einsetzen.
Als Nachrüstlösung für solche bereits in Betrieb befindlichen Fahrzeuge
ist dagegen eine Ausführung bekannt geworden, bei der unter Verzicht auf
die Lambda-Sonde und ein von dieser Lambda-Sonde geregeltes Gemischbildungssystem die mit einem herkömmlichen Gemischbildungssystem versehene Brennkraftmaschine
lediglich mit einem Multifunktionskatalysator im Abgassystem ausgerüstet wird. Diese Katalysatoren, die üblicherweise aus einem mit einer
Edelmetallbeschichtung versehenen Trägerkörper bestehen, setzen jedoch nur in einem sehr engen Bereich um das stöchiometrische Kraftstoff-Luft-Verhältnis
von λ = 1 die drei aus Luftreinerhaltungsgrunden limitierten Abgasschadstoffe,
nämlich Kohlenmonoxid CO, Kohlenwasserstoffe HC und Stickoxide NO ,
simultan um.
Bei Verbrennungsabgasen aus fettem Gemisch (>t
< 1) können sie dagegen im wesentlichen nur die Stickoxide und bei den Abgasen aus magerem Gemisch
( Α.- > 1) nur Kohlenmonoxide und Kohlenwasserstoffe verringern.
Wenn nun eine mit einem ungeregelten Gemischbildungssystem ausgerüstete
Brennkraftmaschine in ihrem Abgassystem mit einem solchen Multifunktionskatalysator
"versehen wird, ist das Luftverhältnis und damit auch die Konversionsrate
für die einzelnen Abgasbestandteile eine Funktion der zufälligen Betriebsweise des Fahrzeugs. Da die herkömmlichen Gemischbildungssysteme
im allgemeinen eine verbrauchsoptimale Abstimmung bei leichtem Luftüberschuß im größten Teil des Kennfeldes der Brennkraftmaschine aufweisen, wobei fette
Kraftstoff-Luft-Gemische lediglich bei Leerlauf, Vollast, in Beschleunigungsund Schubphasen sowie bei kaltem Motor auftreten, ist bei derartigen Anordnungen
eine Konversionsrate für die Abgasschadstoffe im Bereich zwischen lediglich 30 und 50 % zu erwarten.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, eine Anordnung
der im Oberbegriff des Patentanspruchs genannten Art zu schaffen, die eine Verbesserung der Schadstoffemissionen ermöglicht und auch als Nachrüstlösung
bei bereits in Betrieb befindlichen Kraftfahrzeugen eingesetzt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs
1. Danach schlägt die Erfindung vor, zusätzlich zu dem Multifunktionskatalysator
die an sich bekannte Lambda-Sonde vorzusehen und allein in Abhängigkeit von deren Signalen eine zusätzliche Vorrichtung zu steuern,
die das der Brennkraftmaschine zugeführte Kraftstoff-Luft-Gemisch in Richtung
auf ein stöchiometrisches Gemisch verändert. Der wesentliche Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß das herkömmliche, in dem Fahrzeug bereits vorhandene,
im allgemeinen mager abgestimmte Gemischbildungssystem beibehalten werden kann und die zur Erreichung eines stöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Gemisches
erforderliche Gemischanfettung durch eine besondere Vorrichtung erreicht wird, die von den Signalen der Lambda-Sonde über ein Steuergerät
gesteuert wird. Dabei kann diese Kraftstoffanreicherungsvorrichtung durch
ein in der Ansaugleitung angeordnetes Kraftstoffeinspritzventil, das vorzugsweise
als Niederdruckeinspritzventil geführt wird, gebildet sein.
Mit Hilfe einer derartigen Nachrüstlösung wird es nun möglich, im Prinzip
die gleichen Abgaswerte wie bei solchen Brennkraftmaschinen zu erzielen,
die serienmäßig, d.h. von vornherein, mit einem Katalysator und einem von
der Lambda-Sonde geregelten Gemischbildungssystem ausgerüstet sind.
In der Zeichnung ist anhand eines schematischen Schaltbildes eine Antriebsanordnung
für ein Personenkraftfahrzeug ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, das im folgenden näher erläutert wird. Dabei ist mit 1 eine gemischverdichtende Brennkraftmaschine (Otto-Motor) bezeichnet, die den
Antriebsmotor für das Personenkraftfahrzeug bildet und in ihrer Ansaugleitung 2 einen herkömmlichen, ungeregelten Gemischbildner 3 aufweist. Dieser
Gemischbildner kann dabei als Vergaser, aber auch als mechanische oder elektrische
Einspritzeinrichtung ausgeführt sein, wobei, wie dies bei heutigen Gemischbildungssystemen ohne Katalysator üblich ist, eine verbrauchsoptimale
Abstimmung bei leichtem Luftüberschuß im größten Teil des Kennfeldes mit fetten Anteilen lediglich bei Vollast, in Beschleunigungs- und Schubphasen
sowie bei kaltem Motor vorgesehen ist. In der Ansaugleitung 2 ist in Strömungsrichtung
gesehen vor der Gemischbildungseinrichtung 3 eine von einem
hier nicht gezeigten Fahrpedal willkürlich betätigbare Hauptdrosselklappe 4 sowie vor dieser ein Luftfilter 5 angeordnet.
Zur Beseitigung der in den Abgasen der Brennkraftmaschine 1 enthaltenen
Schadstoffe ist in der Abgasleitung 6 ein Selektiv- oder Multifunktionskatalysator
7 vorgesehen, der üblicherweise aus einem mit einer Edelmetallbeschichtung auf einer Zwischenträgerschicht versehenen Trägerkörper besteht,
der beispielsweise aus einem keramischen Wabenkörper mit in Längsrichtung durchgehenden Strömungskanälen gebildet ist. Dieser Katalysator 7 setzt
bei stöchiometrischem Kraftstoff-Luft-Verhältnis ( % = 1) alle drei limitierten
Abgasschadstoffe simultan um, während er aus den Abgasen eines fetten Verbrennungsgemisches ( %
< 1) im wesentlichen nur die Stickoxide und aus den Abgasen eines mageren Verbrennungsgemischs ( X,
> 1) nur die Kohlenmonoxide und die Kohlenwasserstoffe aumsetzen würde.
Um nun einen optimalen Umsetzungsgrad des Katalysators 7 zu gewährleisten,
muß eine besondere Maßnahme getroffen werden, um das von der GemischbMdungseinrichtung
3 gelieferte Kraftstoff-Luft-Gemisch in den während des
Betriebs des Fahrzeuges überwiegenden Betriebsbereichen relativ mager ist,
auf das stöchiometrische Verhältnis anzufetten. Dazu ist ein besonderes
Kraftstoff- Einspritzventil 10 vorgesehen, das beispielsweise über eine
Zweigleitung von einer die Gemischbildungseinrichtung 3 beaufschlagenden Hauptkraftstoffleitung aus mitversorgt werden kann und das zusätzlich Kraftstoff
'in die Ansaugleitung 2 der Brennkraftmaschine zumißt. Um dabei Rückwirkungen
auf die Kraftstoffzumessung des Einspritzventils durch in der Ansaugleitung 2 herrschenden Unterdruck zu vermeiden, ist dieses Einspritzventil
in Strömungsrichtung vor der Hauptdrosselklappe 4 hinter dem Luftfilter
5 angeordnet. Gleichzeitig ermöglicht diese Anordnung die Verwendung eines
relativ einfachen Niederdruckeinspritzventils. Dieses beispielsweise durch Impulsbreitenmodulation gesteuerte Kraftstoffeinspritzventil 10 erhält seine
Steuersignale von einem besonderen Steuergerät 9, das über eine Signalleitung mit einer in Strömungsrichtung vor dem Katalysator 7 in der Abgasleitung
6 der Brennkraftmaschine 1 angeordneten Lambda-Sonde 8, die den Sauerstoffgehalt
der durch die Abgasleitung 6 zum Katalysator 7 strömenden Abgase erfaßt, verbunden ist. Das Steuergerät 9 weist Schaltungselemente zur Aufbereitung
der Meßsignale der Lambda-Sonde 8, einen Regler und eine Endstufe zur Ansteuerung des Kraftstoffeinspritzventils 10 auf.
Der wesentliche Vorteil der hier gezeigten Anordnung besteht darin, daß
auch bereits in Betrieb befindliche Kraftfahrzeuge auf Katalysatorbetrieb mit optimalen Schadstoffreduzierungen umgerüstet werden können, indem unter
Beibehaltung des vorhandenen, im allgemeinen zur Bildung eines kraftstoffarmen
Kraftstoff-Luft-Gemisches eingestellten Gemischbildungssystems in der Abgasleitung
ein herkömmlicher Multifunktionskatalysator zusammen mit einer vorgeschalteten Lambda-Sonde eingefügt wird und zusätzlich noch ein die Meßsignale
der Lambda-Sonde verarbeitendes Steuergerät zur Ansteuerung einer besonderen, eine Kraftstoffanfettung besorgenden Anreicherungsvorrichtung
vorgesehen wird. Diese Kraftstoffanreicherungsvorrichtung besteht bevorzugterweise
aus einem einfachen, von dem Steuergerät 9 angesteuerten Niederdruckeinspritzventil,
das die zur Erreichung des stöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Gemisches erforderliche zusätzliche Kraftstoffzugabe während derjenigen
Betriebszustände bewirkt, in denen das Gemischbildungssystem ein kraftstoffarmes
Gemisch liefert. Für die Regelung wird dabei keine Last- oder Drehzahlinformation,
sondern allein die Information über den Sauerstoffgeh alt
im Abgas von der Lambda-Sonde benötigt. Die Anreicherung des Gemisches erfolgt
in Abhängigkeit vom Reglerausgang entweder durch Veränderung der Ventilöffnungszeit
bei konstanter Einspritzfrequenz oder durch Verändern der Einspritzfrequenz
bei konstant gehaltener Einspritzdauer. Nur in den Betriebszuständen, in denen diese Gemischbildungseinrichtung bereits von sich aus
ein fettes Kraftstoff-Luft-Gemisch liefert, wie zum Beispiel bei Vollast oder auch bei Beschleunigungszuständen und im Warmlauf,bleibt das Kraftstoff
einspritzventil geschlossen.
Um im Leerlauf der Brennkraftmaschine einen Sauerstoffüberschuß im Abgas
einzuhalten und so mit Hilfe des Katalysators 7 auch die in diesem Betriebszustand
relativ starken Kohlenwasserstoffemissionen zu reduzieren, ist es
zweckmäßig, die Leerlaufeinstellung der Gemischbildungseinrichtung 3 so
vorzunehmen, daß der Sauerstoffgehalt im Abgas wenigstens etwa 0,6 % bei einer Drehzahl von wenigstens 900 U/min beträgt. Falls entsprechende Sauerstoff
meßgeräte nicht vorhanden sind, kann die Leerlaufgrundeinstellung der
Gemischbildungseinrichtung auch so vorgenommen werden, daß der CO-Gehalt
höchstens 0,8 % beträgt.
Zweckmäßig wäre es weiterhin, wenn die Zündanlage mit einer elektronischen
Leerlaufdrehzahlstabilisierung ausgerüstet wird und die Grundeinstellung des Zündverteilers dem Oktanzahlbedarf der Brennkraftmaschine entsprechend
angepaßt wird.
Bei Berücksichtigung aller dieser Maßnahmen werden mit der erfindungsgemäßen
Anordnung Abgaswerte auch bei bereits in Betrieb befindlichen Kraftfahrzeugen erreicht, die sich nicht von denjenigen unterscheiden, die von vornherein
mit Katalysatoren und mit durch Lambda-Sonden gesteuerten Gemischbildungssytemen
ausgerüstet sind.
Claims (4)
- > ■ i '.■■-.; _■■:■: i \3180 WolfsburgK 3739' /1770-we-schANSPRÜCHEj IJ Anordnung für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftfahrzeuge, mit einer gemischverdichtenden Brennkraftmaschine, einer in einer Ansaugleitung der Brennkraftmaschine angeordneten, ungeregelten Gemischbildungseinrichtung, die in den überwiegenden Lastbereichen der Brennkraftmaschine zur Abgabe eines im wesentlichen kraftstoffarmen Kraftstoff-Luft-Gemisches ausgebildet ist, und mit einem in einer Abgasleitung der Brennkraftmaschine angeordneten Multifunktions-Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß dem Katalysator (7) in an sich bekannter Weise eine den Gehalt an freiem Sauerstoff im Abgas erfassende Lambda-Sonde (8) vorgeschaltet ist und daß eine zusätzliche, von den Signalen der Lambda-Sonde im Sinne der Erzeugung eines stöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Gemisches steuerbare Vorrichtung zur Kraftstoffanreicherung des der Brennkraftmaschine (1) zugeführten Gemisches vorgesehen ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Kraftstoffanreicherungsvorrichtung ein von den Signalen der Lambda-Sonde f8) beaufschlagbares Steuergerät (9) vorgesehen ist.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffanreicherungsvorrichtung durch ein in der Ansaugleitung (2) der Brennkraftmaschine (1) angeordnetes Kraftstoffeinspritzventil (10) gebildet ist.
- 4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftstoffeinspritzventil (10) als den Kraftstoff in Strömungsrichtung vor einer in der Ansaugleitung (2) angeordneten Hauptdrosselklappe (4) einspritzendes Niederdruckeinspritzventil ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853511997 DE3511997A1 (de) | 1985-04-02 | 1985-04-02 | Anordnung fuer fahrzeuge, insbesondere personenkraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19853511997 DE3511997A1 (de) | 1985-04-02 | 1985-04-02 | Anordnung fuer fahrzeuge, insbesondere personenkraftfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3511997A1 true DE3511997A1 (de) | 1986-10-09 |
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ID=6267080
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19853511997 Withdrawn DE3511997A1 (de) | 1985-04-02 | 1985-04-02 | Anordnung fuer fahrzeuge, insbesondere personenkraftfahrzeuge |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE3511997A1 (de) |
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- 1985-04-02 DE DE19853511997 patent/DE3511997A1/de not_active Withdrawn
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