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2-[(Arvlthio)phenyl]-2-(lH-azolylmethyl)-diox(ol)ane als Mikrobizide
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Die vorliegende Erfindung betrifft substituierte 2-[(Arylthio)-phenyl]-2-(lH-azolylmethyl)-diox(ol)ane
sowie ihre am Schwefelatom oxydierten Homologen der nachstehenden Formel I, einschliesslich
deren Säureadditionssalze und Metallkomplexe. Die Erfindung betrifft ferner die
Herstellung dieser Verbindungen sowie mikrobizide Mittel, die als mindestens eine
Wirkstoffkomponente eine der Verbindungen der Formel I enthalten. Sie betrifft die
Herstellung der genannten Mittel und die Verwendung der Wirkstoffe bzw. der Mittel
zur Bekämpfung von schädlichen Mikroorganismen.
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Die erfindungsgemässen Verbindungen haben die Formel worin
Y für -CHS oddr -NS steht; R und Rb unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen,
C 1-C3-Alkyl, C 1-C3-Alkoxy oder Nitro stehen; A unsubstituiertes oder durch Halogen,
C1-C7-Alkyl, C1-C7-Alkoxy, Nitro und/oder CF3 ein- oder mehrfach substituiertes
Phenyl oder Naphthyl bedeutet; n für eine der Zahlen 0, 1 oder 2 steht; U und V
unabhängig voneinander für gegebenenfalls durch Halogen oder C 1-C6-Alkoxy substituiertes
C1-C 12-Alkyl stehen oder zusammen eine der folgenden Alkylenbrücken
bilden, wobei R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, C1-C12-Alkyl, ein-oder
mehrfach durch Halogen substituiertes C1-C12-Alkyl, Phenyl, ein- oder mehrfach durch
Halogen und/oder C 1-C3-Alkyl substituiertes Phenyl oder die Gruppe -CH2-Z-R7 stehen;
wobei Z Sauerstoff oder Schwefel bedeutet; R7 für Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, ein-
oder mehrfach durch Halogen oder C 1-C3-Alkoxy substituiertes C1-C8-Alkyl, C3-C4-Alkenyl,
2-Propinyl, 3-Halo-2-propinyl, Phenyl, ein durch Halogen, C 1-C3-Alkyl, C1-C3-Alkoxy,
Nitro und/oder CF3 ein- oder mehrfach substituiertes Phenyl, Benzyl oder ein durch
Halogen, C1-C3-Alkyl und/oder C 1-C3-Alkoxy ein- oder mehrfach substituiertes Benzyl
steht; R3, R4 und R5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C 1-C4-Alkyl bedeuten,
wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in R3, R4 und R5 die Zahl 6 nicht übersteigt
und R6 für Wasserstoff oder C1-C3-Alkyl steht; unter Einschluss ihrer Säureadditionssalze
und Metaöökomplexe.
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Der Substituent A hat als gegebenenfalls substituiertes Phenyl die
Formel
und als gegebenenfalls substituiertes Naphthyl die Formel
wobei in beiden Fällen die Substituenten R , Rd und R unabhängig e voneinander für
Wasserstoff, Halogen, C1-C7-Alkyl, C1-C7-Alkoxy, Nitro oder CF3 stehen.
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Unter dem Begriff Alkyl selbst oder als Bestandteil eines anderen
Substituenten sind je nach Zahl der angegebenen Kohlenstoffatome beispielsweise
folgende Gruppen zu verstehen: Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl,
Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl oder Dodecyl sowie ihre Isomeren wie z.B. Isopropyl,
Isobutyl, tert.-Butyl, sek.-Butyl, Isopentyl usw. Alkenyl steht z.B. für Propenyl-(l),
Allyl, Butenyl-(1), Butenyl-(2) oder Butenyl-(3). Halogen bzw. "Hal" soll hier und
im folgenden Fluor, Chlor, Brom oder Jod, vorzugsweise Chlor oder Brom, bedeuten.
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Die Erfindung betrifft sowohl die freien Verbindungen der Formel I,
als auch deren Additionssalze mit anorganischen und organischen Säuren, ebenso deren
Komplexe mit Metallsalzen.
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Erfindungsgemässe Salze sind insbesondere Additionssalze mit nach
Massgabe des Einsatzzweckes physiologisch unbedenklichen anorganischen oder organischen
Säuren.
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Bezüglich des Einsatzes als Mikrobizide im Pflanzenschutz physiologisch
unbedenkliche anorganische und organische Säuren sind beispielsweise Halogenwasserstoffsäuren,
z.B. Chlor-, Brom oder Jodwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, phosphorige
Säure, Salpetersäure, gegebenenfalls halogenierte Fettsäuren, wie Essigsäure, Trichloressigsäure
und Oxalsäure, oder Sulfonsäuren, wie Benzolsulfonsäure und Methansulfonsäure.
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Metallkomplexe der Formel I bestehen aus dem zugrundeliegenden organischen
Molekül und einem anorganischen oder organischen Metallsalz, z.B. den Halogeniden,
Nitraten, Sulfaten, Phosphaten, Tartraten usw. des Kupfers, Mangans, Eisens, Zinks
und anderer Metalle. Dabei können die Metallkationen in den verschiedenen ihnen
zukommenden Wertigkeiten vorliegen.
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Die Verbindungen der Formel I sind bei Raumtemperatur stabile Oele,
Harze oder Feststoffe, die sich durch sehr wertvolle physiologische, wie mikrobizide,
beispielsweise pflanzenfungizide Eigenschaften auszeichnen. Sie lassen sich daher
sehr wirkungsvoll auf dem Agrarsektor oder verwandten Gebieten zur Bekämpfung von
phytopathogenen Mikroorganismen einsetzen.
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Eine für den Einsatz im Pflanzenschutz wichtige Gruppe von Mikrobiziden
besteht aus Verbindungen der Formel I, worin Y für -CHw oder -NS steht; R und Rb
unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen C1-C 3-Alkyl, C1-C3-Alkoxy oder
Nitro stehen; A für die Gruppe
steht, wobei R , Rd und R unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, e C1-C3-Alkyl,
C1-C3-Alkoxy, Nitro oder CF3 stehen; U und V unabhängig voneinander für C1-C12-Alkyl
stehen oder zusammen eine der folgenden Alkylenbrücken
bilden, wobei
R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff,
C1-C12-Alkyl, ein- oder mehrfach durch Halogen substituiertes C1-C12-Alkyl, Phenyl,
ein- oder mehrfach durch Halogen und/oder C 1-C3-Alkyl substituiertes Phenyl oder
für die Gruppe -CH2-Z-R7 stehen, wobei Z Sauerstoff oder Schwefel bedeutet und R7
für Wasserstoff, C 1-C8-Alkyl, ein- oder mehrfach durch Halogen oder durch C1-C3-Alkoxy
substituiertes C1-C8-Alkyl, C3-C4-Alkenyl, 2-Propinyl, 3-Halo-2-propinyl, Phenyl,
ein durch Halogen, C1-C3-Alkyl, C1-C3-Alkoxy, Nitro und/oder CF3 ein-oder mehrfach
substituiertes Phenyl, Benzyl oder ein durch Halogen, C1-C3-Alkyl und/oder C1-C3-Alkoxy
ein- oder mehrfach substituiertes Benzyl steht; R3, R4 und R5 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder C 1-C4-Alkyl bedeuten, wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome
in R3, R4 und R5 die Zahl 6 nicht übersteigt und R6 für Wasserstoff oder C1-C 3-Alkyl
steht; unter Einschluss ihrer Säureadditionssalze und Metallkomplexe. Diese Untergruppe
soll hier und im folgenden als Gruppe Ia bezeichnet werden.
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Eine bevorzugte Gruppe von landwirtschaftlich nutzbaren Mikrobiziden
bilden Verbindungen der Formel I unter Einschluss ihrer Salze und Metallkomplexe,
worin Y für -CH= oder -NX steht; Ra und Rb unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Halogen oder C1-C3-Alkyl stehen; A für die Gruppe
steht, worin Rc, Rd und R unabhängig voneinander Wasserstoff, e Halogen ,CF3 oder
C1-C3-Alkyl bedeuten; und U sowie V die unter Formel I angegebenen Bedeutungen haben.
Diese Gruppe soll Ib genannt werden.
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Innerhalb der Untergruppe Ib sind diejenigen Verbindungen der Formel
I als Mikrobizide bevorzugt, worin U und V unabhängig voneinander für C1-C3-Alkyl
stehen oder zusammen eine der folgenden Alkylengruppen
bilden, worin R1, R2, R3, R4 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder
C1-C4-Alkyl stehen, wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in R3, R4 und R5 die
Zahl 6 nicht übersteigt. Diese Gruppe soll Ic genannt werden.
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Eine weitere bevorzugte Gruppe von landwirtschaftlich vorteilhaften
Mikrobiziden bilden Verbindungen der Formel I, worin Y für -CHa oder -N= steht;
A die unter Formel I angegebenen Bedeutungen hat; Ra RbX Rc, Rd und Re unabhängig
voneinander für Wasserstoff, Chlor, Brom, Fluor, Methyl, Methoxy oder Nitro stehen,
U und V unabhängig voneinander für C1-C3-Alkyl stehen oder zusammen eine der unter
Formel I genannten Alkylengruppen bilden, wobei R1, R2, R3, R4, R5 und R6 unabhängig
voneinander für Wasserstoff oder C 1-C3-Alkyl stehen oder R1 für -CH2-O-R7 steht,
wobei R7 C1-C3-Alkyl, durch C1-C 2-Alkoxy oder Chlor substituiertes C1-C4-Alkyl,
C3-C4-Alkenyl oder Phenyl bedeutet. Diese Gruppe soll Id genannt werden.
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Unter den Mikrobiziden der Untergruppe Id sind besonders jene bevorzugt,
worin U und V zusammen eine unsubstituierte oder einfach substituierte Ethylen-
oder Propylenbrücke bilden; diese Gruppe soll Ie genannt werden.
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Besonders bevorzugte Einzelsubstanzen sind beispielsweise: 2-[2'-Chlor-4'-phenylthio]-2-(1H-1,2,4-triazolylmethyl)-4-ethyl-1,3-dioxolan,
2-[p-(PhenylsulfoXo)phenyll-2-(lH-1,2,4-trlazolylmethyl)-4-methyl-1
, 3-dioxolan, 2-[p-(Pthenylsulfono)phenyl]-2-(1H-1,2,4-triazolylmethyl)-4-methyl-1,
3-dioxolan, 2-[2'-Chlor-4'-(p-chlorphenylthio])-2-(1H-1,2,4-triazolylmethyl)-4-ethyl-1,3-dioxolan.
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Die Verbindungen der Formel I können folgendermassen hergestellt werden,
indem man A) eine Verbindung der Formel II
worin M Wasserstoff oder ein Metallkation darstellt, mit einer Verbindung der Formel
III
worin X eine nukleophile Abgangsgruppe bedeutet, kondensiert oder B) in einer Verbindung
der Formel IV
die Carbonylfunktion in eine Ketalfunktion der Formel
überführt, oder C) zur Herstellung von Verbindungen der Formel I, worin U und V
gemeinsam eine Gruppe der Formel -CH2-CH(CH2ZR7')- darstellen und R7' einen von
Wasserstoff verschiedenen Rest R7 bedeutet, Verbindungen der Formeln VI und VII
und R7-X2 (VII) worin einer der Reste X1 und X2 gegebenenfalls in Salzform vorliegendes
Hydroxy oder Mercapto, z.B. der Formel -Z-Me, und der andere eine nukleophile Abgangsgruppe
X bedeutet oder sowohl X1 als auch X2 Hydroxygruppen darstellen, miteinander kondensiert
oder D) Verbindungen der Formeln VIII und IX
und M-S-A (IX) worin Q für Halogen, vorzugsweise Chlor oder Brom und M für Wasserstoff
oder ein Metallkation stehen, reagieren lässt und das resultierende Arylthiophenyl-Derivat
der Formel I gegebenenfalls zum Sulfoxo- oder Sulfonyl-Derivat der Formel I weiteroxidiert,
oder
E) Hydrazine der Formel X,
mit R ungleich Wasserstoff hydrolysiert und die Verbindung der Formel X mit R =
H oder Salze davon mit anorganischen oder organischen Säuren mit Formamid und/oder
t3-(Dimethylamino)-2-azaprop-2-en-1-yliden]-dimethylammoniumchlorid (Azasalz), [(CH3)2N=CH-N-CH-N(CH3)2]Cl
), in die Verbindung der Formel I überführt, oder b) Verbindungen der Formel X mit
R r -COR' mit wässriger Ameisensäure in die N,N'-Bisformylderivate überführt und
diese mit Formamid, gegebenenfalls in Gegenwart von NH3 oder einer NH3 lieferenden
Substanz zur Verbindung der Formel I umsetzt, wobei R Wasserstoff, -CHO, -C0R',
-COOR' oder -CONH2 und R' C1-C4- Alkyl, Benzyl oder Phenyl bedeuten, und, wenn erwünscht,
eine verfahrensgemäss erhältliche Verbindung in eine andere Verbindung der Formel
I umwandelt und/oder eine verfahrensgemäss erhältliche freie Verbindung in ein Säureadditionssalz,
ein verfahrensgemäss erhältliches Säureadditionssalz in die freie Verbindung oder
in ein anderes Säureadditionssalz, oder eine verfahrensgemäss erhältliche freie
Verbindung bzw. ein verfahrensgemäss erhältliches Säureadditionssalz in einen Metallkomplex
überführt; wobei die Substituenten in den obigen Formeln die unter Formel I angegebenen
Bedeutungen haben.
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Metallkationen M sind dabei beispielsweise Alkalimetall-, z.B.
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Lithium-, Natrium- oder Kaliumkationen, oder Erdalkalimetall-, z.B.
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Magnesium-, Calcium-, Strontium- oder Bariumkationen.
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Nukleophile Abgangs gruppen sind beispielsweise reaktionsfähige veresterte
Hydroxygruppen, wie mit einer Halogenwasserstoffsäure, z.B. mit Fluor-, Chlor-,
Brom- oder Jodwasserstoffsäure, oder einer
Niederalkan-, gegebenenfalls
substituierten Benzol- oder Halogensulfonsäure, z.B. mit Methan-, Ethan-, Benzol-,
p-Toluol-oder Fluorsulfonsäure, veresterte Hydroxygruppen.
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Variante A: Die Umsetzung eines Azols der Formel II,
worin Y für -CHr oder -N= steht und M bevorzugt ein Metallatom, insbesondere ein
Alkalimetallatom darstellt, mit einer Verbindung der Formel III
worin A, Ra, Rb, n, U und V die unter Formel I angegebenen Bedeutungen haben und
X beispielsweise für Halogen, insbesondere Chlor, Brom oder Jod, oder Benzolsulfonyloxy,
p-Tosyloxy, Trifluoracetyloxy oder bevorzugt Niederalkylsulfonyloxy wie z.B. Mesyloxy,
bedeutet, wird bevorzugt in einem relativ polaren, jedoch reaktionsinerten organischen
Lösungsmittel durchgeführt, z.B. N,N-Dimethylformamid, Hexamethylphosphorsäuretriamid
(HMPT) N,N-Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, Acetonitril, Benzonitril und anderen.
Derartige Lösungsmittel können in Kombination mit anderen reaktionsinerten Lösungsmitteln,
wie alphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen, z.B. Benzol, Toluol, Xylol,
Hexan, Petrolether, Chlorbenzol, Nitrobenzol u.a. verwendet werden.
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Bedeutet X Chlor oder Brom, so kann man zweckmässig Alkalijodid (wie
NaJ oder KJ) zur Beschleunigung der Reaktions zusetzen. Erhöhte Temperaturen von
0 bis 2200C, bevorzugt 80-1700C, sind vorteilhaft.
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Zweckmässig wird das Reaktionsgemisch unter Rückfluss erhitzt.
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In den Fällen, in denen in Formel II M für Wasserstoff steht, wird
das Verfahren in Gegenwart einer Base durchgeführt. Beispiele solcher Basen sind
anorganische Basen wie die Oxide, Hydroxide, Hydride, Carbonate und Hydrogencarbonate
von Alkali und Erdalkalimetallen sowie z.B. tert. Amine wie Triethylamin, Triethylendiamin,
Piperidin, Pyridin, 4-Dimethylaminopyridin, 4-Pyrrolidylpyridin usw.
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Bei dieser und den folgenden Herstellungsvarianten können die Zwischen-
und Endprodukte aus dem Reaktionsmedium isoliert und, falls erwünscht, auf eine
der allgemein üblichen Methoden gereinigt werden, z.B. durch Extraktion, Kristallisation,
Chromatographie, Destillation usw.
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Variante B: Die Ueberführung der Carbonylgruppe in Verbindungen der
Formel IV in die Gruppe der Formel V erfolgt durch Umsetzung mit einem Orthocarbonsäure-tri-C1-C12-alkylester,
dessen C1-C12-Alkylgruppen gegebenenfalls durch Halogen oder Cl-C6-Alkoxy substituiert
sind, oder in Gegenwart einer Säure mit mindestens 2 Mol eines einwertigen Alkohols
der Formel U-OH (Va), wobei Verbindungen der Formel I erhalten werden, worin U und
V gleiche, gegebenenfalls substituierte C1-C12-Alkylgruppen bedeuten, oder durch
Umsetzung mit einem Diol der Formel Vb HO-U-----V-OH (Vb), wobei Verbindungen der
Formel I erhalten werden, worin U und V gemeinsam eine der eingangs definierten
Alkylenbrücken darstellt.
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Dabei haben A, Y, R , Rb, n, U und V die unter Formel I angegebenen
Bedeutungen.
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Diese Ketalisierungsreaktions kann analog zu bereits bekannten Ketalisierungs-Reaktionsn
durchgeführt werden, beispielsweise analog zur Herstellung von 2-Brommethyl-2,4-diphenyl-1,3-dioxolan
[Synthesis, 1974 (I), 23j.
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Bei der bevorzugten Ausführung der Ketalisierung werden beide Reaktionspartner
mehrere Stunden zusammen mit eine Azeotrop-Bildner in einem der üblichen organischen
Lösungsmittel unter Rückfluss erhitzt. Als Azeotrop-Bildner kommen z.B. Benzol,
Toluol, Xylol, Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff in Frage, wobei zur Beschleunigung
der Reaktion ein Zusatz einer starken Säure, wie z.B.
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p-Toluolsulfonsäure, vorteilhaft sein kann. Verwendbare organische
Lösungsmittel sind in diesem Fall z.B. aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol,
Toluol, Xylol usw., gesättigte Kohlenwasserstoffe wie z.B. 1,1,1-Trlchlorethan.
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Es sind auch weitere Wege der Ketalisierung durchführbar, z.B. durch
Umketalisierung. Man kann ein Keton IV, das mit einem (von Alkanolen bzw. Diolen
der Formeln Va bzw. Vb verschiedenen) Alkohol oder Phenol bereits ketalisiert ist,
durch Reaktion mit überschüssigem Alkanol Va bzw. dem Diol Vb zu (I) umketalisieren.
Das Ausgangsprodukt ist z.B. gemäss der Verfahrensvariante A) zugänglich.
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Variante C: Die Herstellung von Verbindungen der Formel I, worin Substituenten
U und V gemäss Variante C) zusammen für -CH2 -CH(CH2ZR7)- stehen, erfolgt beispielsweise
durch Reaktion einer Verbindung der Formel VI mit einer Verbindung der Formel VII,
worin X1 eine Gruppe -ZH und X2 eine Gruppe X bedeutet. Die Reaktion wird bevorzugt
in reaktions-inerten organischen Lösungsmitteln durchgeführt. Es eignen sich hierzu
z.B. N,N-Dimethylformamid, N,N-D1-methylacetamid, Hexamethylphosphortriamid, Dimethylsulfoxid,
4-Methyl-3-pentanon usw. Auch Gemische mit anderen reaktionsinerten Lösungsmitteln,
z.B. mit aromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Xylol usw. können
verwendet werden. In manchen Fällen kann es sich als vorteilhaft erweisen, zur Beschleunigung
der Reaktionsgeschwindigkeit in Gegenwart einer Base zu arbeiten. Solche Basen sind
z.B. Alkalimetallhydride oder Alkalimetallcarbonate. In gewissen Fällen kann es
auch von Vorteil sein, dass man die Verbindung VI zuerst auf bekannte Art in ein
geeignetes Metall-Salz überführt.
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Dies geschieht vorzugsweise durch Reaktion von VI mit einer Na-Verbindung,
z.B. Natriumhydrid, Natriumhydroxid usw. Anschliessend wird dieses Salz von VI mit
der Verbindung der Formel VII umgesetzt. Zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit
kann in manchen Fällen auch bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise 800C bis 1300C,
bzw. am Siedepunkt des Lösungsmittels gearbeitet werden.
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In analoger Weise kann man auch Verbindungen der Formeln VI und VII,
worin X1 eine Gruppe X und X2 eine Gruppe -ZH ist, umsetzen.
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Bei der zu Produkten der Formel I, worin Z Sauerstoff ist, führenden
Kondensations-Reaktion von Verbindungen der Formeln VI und VII, worin X1 und X2
Hydroxy darstellen, können die Reaktanden in einem geeigneten Lösungsmittel unter
Rückfluss erhitzt werden, wobei gleichzeitig das entstehende Wasser azeotrop aus
dem Reaktionsgemisch abdestilliert wird. Als Lösungsmittel kommen aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Toluol oder Alkohol HO-R7 selbst in Frage.
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Bei dieser Reaktion arbeitet man zweckmässigerweise in Gegenwart einer
starken Säure, z.B. p-Toluolsulfonsäure.
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Variante D: Die Umsetzung einer Thioarylverbindung der Formel IX,
worin M für Wasserstoff oder bevorzugt für ein Metallatom, insbesondere für ein
Alkalimetallatom steht, mit einer Verbindung der Formel VIII, wird bevorzugt in
einem reaktionsinerten organischen Lösungsmittel durchgeführt. Hierzu gehören insbesondere
Carbonsäureamide, wie z.B. Dimethylacetamid und N-Methylpyrrolidon, Sulfone wie
z.B. Tetramethylsulfon, Phosphorsäureamide wie z.B. Hexamethylphosphorsäuretriamid,
sowie niedere Dialkylether des Mono- oder Polyethylenglykols, wie z.B. Diethylenglykoldimethylether
und Diethylenglykoldiethylether.
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Die Reaktionstemperatur liegt im allgemeinen zwischen 100 und 2200C,
vorzugsweise zwischen 130 und 1700C.
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Die Umsetzung wird im allgemeinen in Anwesenheit eines Katalysators
durchgeführt.
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Als Katalysatoren werden Kupfer oder Kupferverbindungen verschiedener
Oxidationsstufen verwendet. Beispielsweise seien metallisches Kupfer, Kupfer(I)-
und -(II)chlorid, Kupfer(I)- und -(II)oxid, Kupfer(I)iodid sowie Kupfer(I)- und
-(II)bromid genannt.
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Variante E: Hydrazine der Formel X, worin R ungleich Wasserstoff ist,
werden vor dem Ringschluss in an sich bekannter Weise in Gegenwart von Säuren oder
Basen zu Verbindungen der Formel X mit R = H oder Salzen davon hydrolysiert. Als
Basen können z.B. Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxide oder -carbonate verwendet
werden, wie Natrium-, Kalium- und Calciumhydroxid oder -carbonat.
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Vorzugsweise wird die Hydrolyse in Gegenwart einer starken Säure,
besonders einer anorganischen Säure, wie HCl, Schwefelsäure oder Phosphorsäure,
durchgeführt. Die Hydrolyse kann in wässrigem oder wässrig-organischem Medium, wie
Wasser/Alkanol-Gemischen, besonders Gemischen aus Wasser und Methanol oder Ethanol,
erfolgen.
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FUr den Ringschluss gemäss Verfahrensvariante a) werden das Formamid
und/oder das [3-(Dimethylamino)-2-azaprop-2-en-1-ylidenj-dimethylammoniumchlorid
zweckmässig in mindestens äquimolekularer Menge, bezogen auf die Verbindung der
Formel X (R - H) verwendet. Dabei wird die Umsetzung mit Vorteil in Gegenwart eines
inerten organischen Lösungsmittels vorgenommen, z.B. Alkanolen, Estern, Ethern oder
Amiden der vorerwähnten Art, Alkylnitrilen mit 2-5 C-Atomen, wie Acetonitril, Propionitril,
Butyronitril; ferner Benzonitril; 3-Alkoxypropionitrilen mit 1 oder 2 C-Atomen im
Alkoxyteil, wie 3-Methoxypropionitril und 3-Ethoxypropionitril. Bevorzugte Lösungsmittel
für die Umsetzung mit dem Azasalz sind C1-C5-Alkanole, besonders Ethanol. Bei der
Umsetzung mit Formamid wird vorzugsweise überschüssiges Formamid als Lösungsmittel
eingesetzt. Die Reaktionstemperatur für den Ringschluss gemäss a) liegen im allgemeinen
zwischen 20° und 2000C, bevorzugt zwischen 200 und 1800C.
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Für die Formylierung von Verbindungen der Formel X mit R s COR', z.B.
-COCH3, -COC2H5 oder -COC3H7, gemäss Verfahrensvariante b) wird zweckmässig 8ölige
wässrige Ameisensäure eingesetzt. Die Reaktionstemperaturen liegen dabei bevorzugt
zwischen 700 und 100"C. Für den Ringschluss der N,N'-Bisformylderivate wird das
Formamid zweckmässig in mindestens äquimolekularer Menge, bezogen auf die Verbindung
der Formel X (R - -COR') verwendet. Als NH3 liefernde Substanzen kommen vor allem
Salze von Ammoniak mit schwachen Säuren, z.B. Carbonsäuren, in Betracht. Bevorzugte
Salze sind Ammoniumcarbonat, -bicarboant oder -formiat. Die Reaktionstemperaturen
für den Ringschluss der N,N'-Bisformylderivate liegen im allgemeinen zwischen 500
und 2000C, bevorzugt zwischen 1200 und 1800C.
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Zur Oxidation der Sulfide können eine Reihe von starken Oxidationsmitteln
verwendet werden. Hierzu gehören insbesondere Wasserstoffperoxid, Kaliumpermanganat
und Chromsäure, sowie Persäuren, wie z.B.
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Peressigsäure, Benzopersäure und Phthalmonopersäure.
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Die Reaktion kann je nach verwendetem Oxidationsmittel in verschiedenen
Lösungsmitteln durchgeführt werden, so z.B. in Essigsäure, Aceton, Ether und Wasser,
oder in Mischungen dieser untereinander.
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Die Reaktionstemperatur liegt im allgemeinen zwischen -300 und +1200C,
vorzugsweise zwischen -200 und +1000C.
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Bei allen beschriebenen Ketalisierungs-Reaktionen eines Ketons mit
einem substituierten a oder a,r-Diol entstehen vorwiegend Gemische von Diastereomeren
der Endprodukte I. Die Verbindungen der Formel I können beispielsweise in nachfolgenden
beiden diastereomeren Formen vorliegen:
A-Typen
Die Konfiguration vom Typ A soll hier und im folgenden als das
"trans"-Isomere bezeichnet werden.
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B-Typen
Wobei w bzw. W für die Gruppe
und t bzw T für die Gruppe
steht und die unterstrichenen Symbole W, T, R3 und R7ZH2C-in der räumlichen Darstellung
für Gruppierungen vor der Zeichenebene und die kleingeschriebenen Symbole t, w und
h (= Wasserstoff) für Gruppierungen hinter der Zeichenebene stehen.
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Die Konfiguration vom Typ B soll entsprechend als das "cis"-Isomere
bezeichnet werden. Die Trennung der beiden Diastereomeren kann beispielsweise durch
fraktionierte Kristallisation oder durch Chromatographie (Dünnschicht-, Dickschicht-,
Säulenchromatographie, Flüssigkeitshochdruckchromatographie usw.) erfolgen. Die
beiden Isomeren zeigen unterschiedliche biologische Wirkungen. Im allgemeinen werden
für praktische Zwecke die bei der Herstellung anfallenden Diastereomerengemische
als solche verwendet.
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Die Erfindung betrifft sämtliche isomeren Verbindungen der Formel
I in reiner Form oder in beliebigem Zahlenverhältnis zueinander, sowie ihre Salze
und Metallkomplexe.
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Das Herstellungsverfahren von Verbindungen der Formel I ist in seinen
beschriebenen Varianten A, B, C, D und E ein Bestandteil dieser Erfindung.
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Es wurde überraschend festgestellt, dass Verbindungen der Formel I
ein für praktische Bedürfnisse sehr günstiges Mikrobizid-Spektrum gegen phytopathogene
Pilze und Bakterien aufweisen. Sie besitzen sehr vorteilhafte kurative, präventive
und systemische Eigenschaften und lassen sich zum Schutz von Kulturpflanzen einsetzen.
Mit den Wirkstoffen der Formel I können an Pflanzen oder an Pflanzenteilen (Früchte,
Blüten, Laubwerk, Stengel, Knollen, Wurzeln) von unterschiedlichen Nutzkulturen
die auftretenden Mikroorganismen eingedämmt oder vernichtet werden, wobei auch später
zuwachsende Pflanzenteile von derartigen Mikroorganismen verschont bleiben.
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Die Wirkstoffe sind gegen die den folgenden Klassen angehörenden phytopathogenen
Pilze wirksam: Ascomyceten (z.B. Venturia, Podosphaera, Erysiphe, Monilinia, Uncinula);
Basidiomyceten (z.B.
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die Gattungen Hemileia, Rhizoctonia, Puccinia); Fungi imperfecti (z.B.
Botrytis, Helmintosporium, Fusarium, Septoria, Cercospora und Alternaria). Ueberdies
wirken die Verbindungen der Formel I systemisch. Sie können ferner als Beizmittel
zur Behandlung von Saatgut (Früchte, Knollen, Körner) und Pflanzenstecklingen zum
Schutz vor Pilzinfektionen sowie gegen im Erdboden auftretende phytopathogene Pilze
eingesetzt werden. Die erfindungsgemässen Wirkstoffe zeichnen sich durch besonders
gute Pflanzenverträglichkeit aus.
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Die Erfindung betrifft somit auch mikrobizide Mittel sowie die Verwendung
der Verbindungen der Formel I zur Bekämpfung phytopathogener Mikroorganismen, insbesondere
pflanzenschädigender Pilze bzw.
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die präventive Verhütung eines Befalls an Pflanzen.
Darüberhinaus
schliesst die vorliegende Erfindung auch die Herstellung agrochemischer Mittel ein,
die gekennzeichnet ist durch das innige Vermischen der Aktivsubstanz mit einem oder
mehreren hierin beschriebenen Substanzen bzw. Substanzgruppen. Eingeschlossen ist
auch ein Verfahren zur Behandlung von Pflanzen, das sich durch Applikation der Verbindungen
der Formel I bzw. der neuen Mittel auszeichnet.
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Als Zielkulturen für die hierin offenbarten Indikationsgebiete gelten
im Rahmen dieser Erfindung z.B. folgende Pflanzenarten: Getreide: (Weizen, Gerste,
Roggen, Hafer, Reis, Sorghum und Verwandte); Rüben: (Zucker- und Futterrüben); Kern-,
Stein- und Beerenobst: (Aepfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Mandeln, Kirschen,
Erd-, Him- und Brombeeren); Hülsenfrüchte: (Bohnen, Linsen, Erbsen, Soja); Oelkulturen:
(Raps, Senf, Mohn, Oliven, Sonnenblumen, Kokos, Rizinus, Kakao, Erdnüsse); Gurkengewächse:
(Kürbis, Gurken, Melonen); Fasergewächse: (Baumwolle, Flachs, Hanf, Jute); Citrusfrüchte:
(Orangen, Zitronen, Pampelmusen, Mandarinen); Gemüsesorten: (Spinat, Kopfsalat,
Spargel, Kohlarten, Möhren, Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Paprika); Lorbeergewächse:
(Avocado, Cinnamonum, Kampfer) oder Pflanzen wie Mais, Tabak, Nüsse, Kaffee, Zuckerrohr,
Tee, Weinreben, Hopfen, Bananen- und Naturkautschukgewächse sowie Zierpflanzen (Blumen,
Sträucher, Laubbäume und Nadelbäume wie Koniferen).
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Diese Aufzählung stellt keine Limitierung dar.
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Wirkstoffe der Formel I werden üblicherweise in Form von Zusammen
setzungen verwendet und können gleichzeitig oder nacheinander mit weiteren Wirkstoffen
auf die zu behandelnde Fläche oder Pflanze gegeben werden. Diese weiteren Wirkstoffe
können sowohl Düngemittel, Spurenelement-Vermittler oder andere das Pflanzenwachstum
beeinflussende Präparate sein. Es können aber auch selektive Herbizide, Insektizide,
Fungizide, Bakterizide, Nematizide, Molluskizide oder Gemische mehrerer dieser Präparate
sein, zusammen mit gegebenenfalls weiteren in der Formulierungstechnik Ublichen
Trägerstoffen, Tensiden oder anderen applikationsfördernden Zusätzen.
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Geeignete Träger und Zusätze können fest oder flüssig sein und entsprechen
den in der Formulierungstechnik zweckdienlichen Stoffen, wie z.B. natürlichen oder
regenerierten mineralischen Stoffen, Lösungs-, Dispergier-, Netz-, Haft-, Verdickungs-,
Binde- oder Düngemitteln.
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Ein bevorzugtes Verfahren zum Aufbringen eines Wirkstoffes der Formel
I bzw. eines agrochemischen Mittels, das mindestens einen dieser Wirkstoffe enthält,
ist das Aufbringen auf das Blattwerk (Blattapplikation). Anzahl der Applikationen
und Aufwandmenge richten sich dabei nach dem Befallsdruck für den entsprechenden
Erreger (Pilzsorte). Die Wirkstoffe der Formel I können aber auch über den Erdboden
durch das Wurzelwerk in die Pflanze gelangen (systemische Wirkung), indem man den
Standort der Pflanze mit einer flüssigen Zubereitung tränkt oder die Substanzen
in fester Form in den Boden einbringt z.B. in Form von Granulat (Bodenapplikation).
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Die Verbindungen der Formel I können aber auch auf Samenkörner aufgebracht
werden (Coating), indem man die Körner entweder in einer flüssigen Zubereitung des
Wirkstoffs tränkt oder sie mit einer festen Zubereitung beschichtet. Darüberhinaus
sind in besonderen Fällen weitere Applikationsarten möglich, so z.B. die gezielte
Behandlung der Pflanzenstengel oder der Knospen.
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Die Verbindungen der Formel I werden dabei in unveränderter Form oder
vorzugsweise zusammen mit den in der Formulierungstechnik üblichen Hilfsmittel eingesetzt
und werden daher z.B. zu Emulsionskonzentraten, streichfähigen Pasten, direkt versprühbaren
oder verdünnbaren Lösungen, verdünnten Emulsionen, Spritzpulvern, löslichen Pulvern,
Stäubemitteln, Granulaten, durch Verkapselungen in z.B. polymeren Stoffen in bekannter
Weise verarbeitet. Die Anwendungsverfahren wie Versprühen, Vernebeln, Verstäuben,
Verstreuen, Bestreichen oder Giessen werden gleich wie die Art der Mittel den angestrebten
Zielen und den gegebenen Verhältnissen entsprechend
gewählt. Günstige
Aufwandmengen liegen im allgemeinen bei 50 g bis 5 kg Aktivsubstanz (AS) je ha;
bevorzugt 100 g bis 2 kg AS/ha, insbesondere bei 100 g bis 600 g AS/ha.
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Die Formulierungen, d.h. die den Wirkstoff der Formel I und gegebenenfalls
einen festen oder flüssigen Zusatzstoff enthaltenden Mittel, Zubereitungen oder
Zusammensetzungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch inniges Vermischen
und/oder Vermahlen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, wie z.B. mit Lösungsmitteln,
festen Trägerstoffen, und gegebenfalls oberflächenaktiven Verbindungen (Tensiden).
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Als Lösungsmittel können in Frage kommen: Aromatische Kohlenwasserstoffe,
bevorzugt die Fraktionen C8 bis C12, wie z.B. Xylolgemische oder substituierte Naphthaline,
Phthalsäureester wie Dibutyl- oder Dioctylphthalat, aliphatische Kohlenwasserstoffe
wie Cyclohexan oder Paraffine, Alkohole und Glykole sowie deren Ether und Ester,
wie Ethanol, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonomethyl- oder Ethylether, Ketone wie
Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel wie N-Methyl-2-pyrrolidon, Dimethylsulfoxid
oder Dimethylformamid, sowie gegebenenfalls epoxydierte Pflanzenöle wie epoxydiertes
Kokosnussöl oder Sojaöl; oder Wasser.
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Als feste Trägerstoffe, z.B. für Stäubemittel und dispergierbare Pulver,
werden in der Regel natürliche Gesteinsmehle verwendet, wie Calcit, Talkum, Kaolin,
Montmorillonit oder Attapulgit. Zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften
können auch hochdisperse Kieselsäure oder hochdisperse saugfähige Polymerisate zugesetzt
werden. Als gekörnte, adsorptive Granulatträger kommen poröse Typen wie z.B. Bimsstein,
Ziegelbruch, Sepiolit oder Bentonit, als nicht sorptive Trägermaterialien z.B. Calcit
oder Sand in Frage. Darüberhinaus kann eine Vielzahl von vorgranulierten Materialien
anorganischer oder organischer Natur wie insbesondere Dolomit oder zerkleinerte
Pflanzenrückstände verwendet werden. Besonders vorteilhafte, applikationsfördernde
Zuschlagstoffe, die zu einer starken Reduktion der Aufwandmenge führen können, sind
ferner natürliche (tierische
oder pflanzliche) oder synthetische
Phospholipide aus der Reihe der Kephaline und Lecithine, wie z.B. Phosphatidylethanolamin,
Phosphatidylserin, Phosphatidylglycerin, Lysolecithin, Plasmalogene oder Cardiolipin,
die man beispielsweise aus tierischen oder pflanzlichen Zellen, insbesondere aus
Hirn, Herz, Leber, Eidotter oder Sojabohnen gewinnen kann. Verwendbare Handelsmischungen
sind z.B. Phosphatidylchlorin-Mischungen. Synthetische Phospholipide sind z.B. Dioctanoylphosphatidylchlolin
und Dipalmitoylphophatidylcholin.
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Als oberflächenaktive Verbindungen kommen je nach Art des zu formulierenden
Wirkstoffes der Formel I nichtionogene, kation-und/oder anionaktive Tenside mit
guten Emulgier-, Dispergier- und Netzeigenschaften in Betracht. Unter Tensiden sind
auch Tensidgemische zu verstehen.
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Geeignete anionische Tenside können sowohl sog. wasserlösliche Seifen,
als auch wasserlösliche synthetische oberflächenaktive Verbindungen sein.
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Als Seifen seien die Alkali-, Erdalkali- oder gegebenenfalls substituierten
Ammoniumsalze von höheren Fettsäuren (ClO-C22), wie z.B. die Na- oder K-Salze der
Oel- oder Stearinsäure, oder von natürlichen Fettsäuregemischen, die z.B. aus Kokosnuss-
oder Talgöl gewonnen werden können. Ferner sind auch die Fettsäure-methyllaurinsalze
zu erwähnen.
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Häufiger werden jedoch sog. synthetische Tenside verwendet, insbesondere
Fettsulfonate, Fettsulfate, sulfonierte Benzimidazolderivate oder Alkylsulfonate.
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Die Fettsulfonate oder -sulfate liegen in der Regel als Alkali-, Erdalkali-
oder gegebenenfalls substituierte Ammoniumsalze vor und weisen einen Alkalirest
mit 8 bis 22 C-Atomen auf, wobei Alkyl auch den Alkylteil von Acylresten einschliesst,
z.B. Das Na- oder Ca-Salz der Ligninsulfonsäure, des Dodecylschwefelsäureesters
oder eines aus natürlichen Fettsäuren hergestellten Fettalkoholsulfatgemisches.
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Hierher gehören auch die Salze der Schwefelsäureester und Sulfonsäuren
von Fettalkohol-Ethylenoxyd-Addukten. Die sulfonierten Benzimidazolderivate enthalten
vorzugsweise 2-Sulfonsäuregruppen und einen Fettsäurerest mit 8-22 C-Atomen. Alkylarylsulfonate
sind z.B.
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die Na-, Ca- oder Triethanolaminsalze der Dodecylbenzolsulfonsäure,
der Dibutylnaphthalinsulfonsäure, oder eines Naphthalinsulfonsäure-Formaldehydkondensationsproduktes.
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Ferner kommen auch entsprechende Phosphate wie z.B. Salze des Phosphorsäureesters
eines p-Nonylphenol-(4-14)-Ethylenoxyd-Adduktes in Frage.
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Als nichtionische Tenside kommen in erster Linie Polyglykoletherderivate
von aliphatischen oder cycloaliphatischen Alkoholen, gesättigten oder ungesättigten
Fettsäuren und Alkylphenolen in Frage, die 3 bis 30 Glykolethergruppen und 8 bis
20 Kohlenstoffatome im (aliphatischen) Kohlenwasserstoffrest und 6 bis 18 Kohlenstoffatome
im Alkylrest der Alkylphenole enthalten können.
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Weitere geeignete nichtionische Tenside sind die wasserlöslichen,
20 bis 250 Aethylenglykoläthergruppen und 10 bis 100 Propylenglykolethergruppen
enthaltenden Polyethylenoxidaddukte an Polypropylenglykol, Aethylendiaminopolypropylenglykol
und Alkylpolypropylenglykol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette. Die
genannten Verbindungen enthalten üblicherweise pro Propylenglykol-Einheit 1 bis
5 Ethylenglykoleinheiten.
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Als Beispiele nichtionischer Tenside seien Nonylphenolpolyethoxyethanole,
Ricinusölpolyglykolether, Polypropylen-Polyethylenoxydaddukte, Tributylphenoxypolyethylenethanol,
Polyethylenglykol und Octylphenoxypolyethoxyethanol erwähnt.
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Ferner kommen auch Fettsäureester von Polyoxyethylensorbitan wie das
Polyoxyethylensorbitan-trioleat in Betracht.
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Bei den kationischen Tensiden handelt es sich vor allem um quartäre
Ammoniumsalze, welche als N-Substituenten mindestens einen Alkylrest mit 8 bis 22
C-Atomen enthalten und als weitere Substituenten niedrige, gegebenenfalls halogenierte
Alkyl-, Benzyl- oder niedrige Hydroxyalkylreste aufweisen. Die Salze liegen vorzugsweise
als Halogenide, Methylsulfate oder Ethylsulfate vor, z.B. das Stearyltrimethylammoniumchlorid
oder das Benzyldi(2-chlorethyl)ethylammoniumbromid.
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Die in der Formulierungstechnik gebräuchlichen Tenside sind u.a. in
folgenden Publikationen beschrieben: "Mc Cutcheon's Detergents and Emulsifiers Annual"
BC Publishing Corp., Ridgewood New Jersey, 1981; Helmut Stache "Tensid-Taschenbuch"
Carl Hanser-Verlag München/Wien 1981.
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Die agrochemischen Zubereitungen enthalten in der Regel 0,1 bis 99
X, insbesondere 0,1 bis 95 % Wirkstoff der Formel I, 99,9 bis 1 %, insbesondere
99,8 bis 5 % eines festen oder flüssigen Zusatzstoffes und 0 bis 25 %, insbesondere
0,1 bis 25 % eines Tensides.
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Während als Handelsware eher konzentrierte Mittel bevorzugt werden,
verwendet der Endverbraucher in der Regel verdünnte Mittel.
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Die Mittel können auch weitere Zusätze wie Stabilisatoren, Entschäumer,
Viskositätsregulatoren, Bindemittel, Haftmittel sowie Dünger oder andere Wirkstoffe
zur Erzielung spezieller Effekte enthalten.
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Derartige agrochemische Mittel sind ein Bestandteil der vorliegenden
Erfindung.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung,
ohne dieselbe einzuschränken. Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Prozente
und Teile beziehen sich auf das Gewicht. Darüberhinaus werden folgende Symbole verwendet:
h
- Stunde; d g Tag; min - Minute; RT = Raumtemperatur; N = Normalität; abs " absolut,
wasserfrei, DMSO r Dimethylsulfoxid; DMF Dimethylformamid. Druckangaben erfolgen
in Millibar mb, oder Bar b.
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C 6H5 charakterisiert stets eine Phenylgruppe.
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Herstellungsbeispiele Beispiel H1: Herstellung von
2-[2'-Chlor-4'-phenylthio-phenyl]-2-<1H-1,2,4-triazolylmethyl)-4-ethyl-1,3-dioxolan
A) Synthese der Zwischenprodukte a) Herstellung von
2-Chlor-4-phenylthio-acetophenon 11 g Thiophenol, 17,3 g 2-Chlor-4-fluoracetophenon
und 27,6 g Kaliumcarbonat werden in 100 ml N,N-Dimethylacetamid auf 1300C erhitzt
und 17 h bei dieser Temperatur nachgerührt. Dann wird das Reaktionsgemisch auf RT
abgekühlt, auf 200 ml Wasser gegossen und 3 mal mit je 200 ml Ether extrahiert.
Die vereinigten, organischen Extrakte werden mit Wasser neutral gewaschen, über
Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel verdampft.
Der ölige Rückstand wird über eine Kieselgelsäule mittels Ether/Hexan (1:5) chromatographiert.
Das Produkt wird als gelbes Oel erhalten.
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b) Herstellung von
2-Chlor-4-phenylthio-phenacylbromid 26,3 g des unter a) hergestellten 2-Chlor-4-phenylthio-acetophenon
werden in 100 ml Essigsäure bei RT innert 40 min mit 16 g Brom versetzt. Nach beendigtem
Zutropfen wird über Nacht bei RT nachgerührt, dann auf 300 ml Eiswasser gegossen
und 3 mal mit je 100 ml Ether extrahiert. Die vereinigten, organischen Extrakte
werden mit Wasser neutral gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und
das Lösungsmittel verdampft. Das Produkt wird als dunkelgelbes Oel erhalten.
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c) Herstellung von
2-[(2'-Chlor-4'-phenylthio)phenyll-2-brommethyl-4-ethyl-1,3-dioxolan 34,2 g des
unter b) hergestellten 2-Chlor-4-phenylthio-phenacylbromids und 13 g 1,2-Butandiol
werden in 200 ml Toluol in Gegenwart von 0,5 g katalytisch wirkender p-Toluolsulfonsäure
16 h am Wasserabscheider unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen auf RT wird das
Reaktionsgemisch 3 mal mit je 200 ml Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel unter Vakuum verdampft. Das Produkt wird als braunes
Oel erhalten.
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B) Synthese des Endproduktes 20,6 g des unter c) hergestellten 2[(2'-Chlor-4'-phenylthio)phenyl]-2-brommethyl-4-ethyl-1,3-dioxolan
und 7 g lH-1,2,4-Triazolnatriumsalz werden in 70 ml Hexametapol 16 h bei 1200 gerührt.
Nach dem Abkühlen auf RT wird das Reaktionsgemisch auf 300 ml Wasser gegossen und
3 mal mit je 100 ml Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten, organischen Extrakte
werden mit Wasser neutral gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert, das
Lösungsmittel verdampft und der ölige Rückstand über eine 50 cm lange Kieselgelsäule
mittels Ethylacetat chromatographiert. Das Produkt wird als gelbes Oel 21 5 erhalten.
nD : 1.5966.
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Beispiel H2: Herstellung von
2-[p-(Phenylsulfoxo)phenyl]-2-(lH-1,2,4-triazolylmethyl)-4-methyl-1 3-dioxolan 10
g 2-[p-(Phenylthio)phenyl]-2-(1H-1 ,2,4-triazolylmethyl)-4-methyl-1,3-dioxolan werden
in 30 ml Essigsäure gelöst und bei 150C mit 3,2 g 30%iger Wasserstoffperoxidlösung
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird vorsichtig auf 550C erwärmt und 24 h bei dieser
Temperatur nachgerührt, dann auf RT abgekühlt, auf 300 ml Wasser gegossen und 3
mal mit 100 ml Chloroform extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden
mehrmals mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das
Lösungsmittel verdampft.
-
Der ölige Rückstand wird zur Reinigung über eine Kieselgelsäule mittels
Ethylacetat chromatographiert. Weisse Kristalle. Smp.: 100-1010C.
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Beispiel H3: Herstellung von
2-[p-(Phenylsulfono)phenyl]-2-(lH-1,2,4-triazolylmethyl)-4-methyl-1 , 3-dioxolan
10 g 2-[p-(Phenylthio)phenyl}-2-(lH-1,2,4-triazolylmethly)-4-methyl-1,3-dioxolan
werden in 30 ml Essigsäure gelöst und mit 4,8 g 30%iger Wasserstoffperoxidlösung
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 32 h bei RT nachgerührt, dann auf 300 ml Wasser
gegossen und 3 mal mit je 100 ml Chloroform extrahiert. Die vereinigten organischen
Extrakte werden mehrmals mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert
und das Lösungsmittel verdampft. Der ölige Rückstand wird zur Reinigung über eine
Kieselgelsäule mittels Ethylacetat chromatographiert. Gelbes, viskoses Oel; N23D:
1.5849.
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Auf analoge Weise lassen sich auch die nachfolgenden Endprodikte (falls
nicht besonders vermerkt Diastereomerengemische mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen)
der Formel I herstellen:
Tabelle 1: Verbindungen der Formel
Verb. R10 R11 n Y Salz physikalische |
Nr. Konstante OC |
1.1 H H O N - nD22 1.5391 |
1.2 H H 0 N HN03 |
1.3 H H 1 N - nD22,5 1.5348 |
1.4 H H 2 N - nD22 1.5910 |
1.5 H H 0 CH - nD22 1.5747 |
1.6 H CH3 0 CH - nD22,5 1.6062 |
1.7 H CH3 0 N - nD22,5 1.6005 |
1.8 H CH3 1 N - Smp. 100-101 |
22 |
1.9 H CH3 2 N - nD 1.5849 |
1.10 H CH3 1 CH CuCl2 |
1.11 H CH3 2 CH - |
1.12 H C2H5 O N - nD22,5 1.5938 |
1.13 H C2H5 0 CH - Smp. 58-60 |
1.14 H C2H5 1 N ZnCl2 |
1.15 H C2H5 2 N - |
1.16 H C2H5 1 CH - |
1.17 H C2H5 2 CH Mn(NO3)2 |
Tabelle 1 (Fortsetzung)
Verb. R10 R11 n Y Salz physikalische |
Nr. Konstante OC |
22 |
1.18 CH3 CH3 0 N - nD 1.5437 |
1.19 CH3 CH3 O CH - |
1.20 CH3 CH3 O N CuCl2 |
1.21 CH3 C2H5 O N - |
1.22 CH3 CH3 1 N - |
1.23 CH3 CH3 2 N - |
1.24 CH3 C2H5 O CH - |
1.25 CH2 C2H7-n O N - nD22,5 1.6003 |
24 |
1.26 CH3 C3H7-n 1 N - nD 1.5666 |
26 |
1.27 CH3 C3H7-n 2 N - nD 1.5931 |
1.28 CH3 C3H7-n 2 CH - |
1.29 CH3 C3H7-i O N - |
1.30 C2H5 C2H5 O N - |
1.31 -(CH2)4- -(CH2)4- O N - |
1.32 -(CH2)4- -(CH2)4- O CH - |
1.33 -(CH2)4- -(CH2)4- 1 N - |
1.34 -(CH2)4- -(CH2)4- 1 CH - |
1.35 -(CH2)4- -(CH2)4- 2 N - |
1.36 -(CH2)4 -(CH2)4- 2 CH - |
1.37 H CH2OCH3 0 N - nD26 1.5116 |
1.38 H CH2OCH3 O N - |
1.39 H CH2OH O N - |
1.40 H CH2OH O CH - |
1.41 H CH2OC6H5 O O N - |
Tabelle 2: Verbindungen der Formel
Verb. R10 R11 n Y Ra Rb Rc Rd Re Salz physikal.
-
Nr. Konst. °C 2.1 H C2H5 0 N 2-Cl H H H H - nD21,5 1.5966 2.2 H C2H5
0 CH 2-Cl H H H H - nD21,5 1.6038 2.3 H C2H5 0 CH 2-Cl H H H H HNO3 Smp. 128-132
2.4 H CH3 0 CH 2-Cl H H H H HNO3 Smp. 123-125 2.5 H CH3 0 N 2-Cl H H H H - nD28,5
1.6046 2.6 H C2H5 1 N 2-Cl H H H H - nD26 1.5885
Tabelle 2 (Fortsetzung)
Verb. R10 R11 n Y Rn Rb Rc Rd Re Salz physikal. |
Nr. Konst. °C |
2.7 H C2H3 1 CH 2-Cl H H H H - |
2.8 H C2H3 2 N 2-Cl H H H H - |
2.9 H C2H5 2 CH 2-Cl H H H H - |
2.10 CH3 CH3 0 N 2-Cl H H H H HNO3 Smp. 132-134 |
2.11 CH3 CH3 0 CH 2-Cl H H H H HNO3 Smp. 131-133 |
2.12 CH3 CH3 0 N 2-Cl H H H H - |
2.13 CH3 CH3 2 N 2-Cl H H H H - |
2.14 CH3 CH3 1 N 2-Cl H H H H - |
2.15 H CH3 0 N 2-Cl H 4-Cl H H - nD26,5 1.6142 |
2.16 H CH3 0 CH 2-Cl H 4-Cl H H CuCl2 nD26,5 1.6142 |
2.17 H CH3 1 N 2-Cl H 4-Cl H H - Smp. 137-138 |
2.18 H CH3 2 N 2-Cl H 4-Cl H H - Smp. 150-151 |
2.19 H C2H5 0 N 2-Cl H 4-Cl H H - nD26,5 1.5240 |
Tabelle 2 (Fortsetzung)
Verb. R10 R11 n Y Rn Rb Rc Rd Re Salz physikal. |
Nr. Konst. °C |
2.20 H CH3 0 CH 2-Cl H 4-Cl H H - |
2.21 H C2H5 1 N 2-Cl H 4-Cl H H HNO3 Smp. 115-117 |
2.22 H C2H5 2 N 2-Cl H 4-Cl H H - |
2.23 H C2H5 2 CH 2-Cl H 4-Cl H H - |
2.24 CH3 CH3 0 N 2-Cl H 4-Cl H H - nD22.5 1.5454 |
2.25 CH3 CH3 0 CH 2-Cl H 4-Cl H H - |
2.26 CH3 C2H5 1 N 2-Cl H 4-Cl H H - nD25, 1.5784 |
2.27 CH3 C2H5 2 N 2-Cl H 4-Cl H H - |
2.28 CH3 C2H5 2 CH 2-Cl H 4-Cl H H - |
2.29 H C3H7-n 0 N 2-Cl H 4-Cl H H - nD25 1.5987 |
2.30 CH3 C3H7-n 0 N 2-Cl H 4-Cl H H - |
2.31 CH3 C2H5 0 CH 2-Cl H 4-Cl H H - |
2.32 H C3H7-i 0 N 2-Cl H 4-Cl H H - |
Tabelle 2 (Fortsetzung)
Verb. R10 R11 n Y Rn Rb Rc Rd Re Salz physikal. |
Nr. Konst. °C |
2.33 H CH2OCH3 0 N 2-CH3 H 4-Cl H H - |
2.34 H CH2OCH3 0 CH 2-CH3 H 4-Cl H H - nD26 1.5010 |
2.35 H CH2-O-# 0 CH 2-Cl H 4-Cl H H - |
2.36 H CH2-O-# 0 N 2-Cl H 4-Cl H H - |
2.37 H C2H5 0 N 2-CH3 H 4-Cl H H - nD25,5 1.5434 |
2.38 H CH3 0 N 2-CH3 H 4-Cl H H - |
2.39 CH3 CH3 0 N 2-CH3 H 4-Cl H H - |
2.40 H CH3 0 N 2-Cl H 4-Cl H H HNO3 Smp. 118-120 |
2.41 H C3H7-n 0 N 2-Cl H 4-Cl H H HNO3 Smp. 118-119 |
2.42 H C2H5 2 N 2-CH3 H 4-Cl H H - |
Tabelle 3: Verbindungen der Formel
mit R -
Verb. R10 R11 n Y Posi- R Rh R Rd R Salz Physik. |
Nr. tion a D c d e Konst. |
von R |
3.1 H C2H5 0 N 2 H 4-Cl 4-Cl H H - nD21,5 1.5131 |
3.2 H C2H5 O CH 2 H 4-C1 4-C1 H H i |
3.3 H CH3 0 N 2 H 4-Cl 4-Cl H H HNO3 Smp.126-127 |
3.4 H CH3 O CH 2 H 4-C1 4-C1 H H - |
3.5 H C3H7-n 0 N 2 H 4-Cl H H H HNO3 |
3.6 H C3H7-n O CH 2 H 4-C1 H H H - |
3.7 H CH3 O N 3 H 4-C1 H H H - |
3.8 H C2H5 O CH 3 H 4-C1 H H H - |
3.9 H C2H7-n O N 3 H 4-C1 H H H - |
3.10 CH2 CH3 0 N 2 H 4-Cl H H H - nD26 1.5493 |
3.11 CH3 CH2 O CH 2 H 4-C1 H H H - |
3.12 CH3 CH3 0 N 3 H 4-Cl H H H - |
3.13 CH3 CH3 O CH 2 H 4-C1 4-C1 H H - |
3.14 CH3 CH3 1 N 2 H 4-C1 H H H - |
3.15 CH3 CH3 2 N 2 H 4-C1 H H H - |
3.16 H C2H5 O N 2 H 4-C1 H H H - |
3.17 H C2H5 0 N 2 H H 4-Cl H H - |
Tabelle 4: Verbindungen der Formel
mit R
Verb. R12 R13 R14 n Y Posi- Ra Rb Rc Rd Re Salz physik. |
Nr. tion Konst. |
von R |
4.1 H H H 0 N 4 H H H 4-Cl H - |
4.2 H H H 0 CH 4 H H H 4-Cl H - |
4.3 H H H 0 NH 4 H H H 4-Cl H - |
4.4 CH3 H H 0 N 4 H H H 4-Cl H - nD25 1.5676 |
4.5 CH3 H H 0 N 4 H H H 4-Cl H - |
4.6 CH3 H H 0 N 4 2-CH3 H H 4-Cl H - nD25 1.6031 |
4.7 CH3 H H 0 N 4 2-Cl H H 4-Cl H - |
4.8 CH3 CH3 CH3 0 N 4 H H H 4-Cl H - |
4.9 CH3 CH3 H 0 CH 4 H H H 4-Cl H HNO3 |
4.10 CH3 H H 2 N 4 2-Cl H H 4-Cl H - |
4.11 CH3 H H 2 N 4 2-Cl H H 4-F H - |
4.12 CH3 H H 0 N 4 2-Cl H H 4-Br H - |
4.13 CH3 H H 0 N 3 2-Cl H H 4-Cl H - |
4.14 CH3 H H 0 N 2 H H H 4-Cl H - |
4.15 CH3 H H 0 N 4 2-Cl H H 4-Cl H HNO3 Smp. 145-146 |
Tabelle 5: Verbindungen der Formel
mit R =
Verb. R12 R13 R14 n Y Posi- Ra Rb Rc Rd Re Salz physik. |
Nr. tion Konst. |
von R |
5.1 H H H 0 N 4 2-Cl H H 4-Cl H - |
5.2 H H H 0 CH 4 2-Cl H H 4-Cl H - |
5.3 H H H 1 N 4 2-Cl H H 4-Cl H - |
5.4 CH3 H H 0 N 2 H H H 4-Cl H - |
5.5 CH3 CH3 H 0 N 4 H H H 4-Cl H - |
5.6 CH3 C2H5 H 0 N 4 2-CH3 H H 4-Cl H - |
5.7 CH3 CH3 H 0 N 4 2-CH3 H H 4-Cl H - |
5.8 CH3 CH3 CH3 0 N 4 H H H 4-Cl H - |
5.9 CH3 CH3 H 0 CH 4 H H H 4-Cl H CuCl2 |
5.10 CH3 H H 1 N 4 2-Cl H H 4-Cl H - |
5.11 CH3 H H 2 N 4 H H H 4-F H - |
5.12 CH3 CH3 H 0 N 4 2-Cl H H 4-Br H - |
5.13 CH3 H H 0 N 3 H H H 4-Cl H - |
Tabelle 6: Verbindungen der Formel
mit R
Verb. U V n Y Posi- R Rt> tb Rc R R R Salz |
von R |
6.1 CH3 CH3 O N N 4 2-C1 H H H H HNO3 |
6.2 CH3 CH3 O CH 4 2-C1 H H 4-C1 H - |
6.3 CH3 CH3 1 N 4 2-Cl H H 4-Cl H - |
6.4 CH2 CH3 2 N 4 2-C1 H H 4-C1 H - |
6.5 C2H5 C2H5 0 N N 4 2-C1 H H 4-C1 H - |
6.6 C2H5 C2H5 O CH 4 2-C1 H H 4-C1 H - |
6.7 C3H7-n C3H7-n O N N 4 H H H 4-C1 H - |
6.8 C3H7-n C3H7-n 0 CH 4 H H H 4-Cl H - |
6.9 C5H11-n C5H11-n 0 N 4 H H H 4-Cl H - |
6.10 CH3 CH3 0 N 3 H H H 4-Cl H - |
6.11 CH3 CH3 0 N 4 2-CH3 H H 4-Cl H - |
6.12 CH3 CH3 2 N 4 2-CH3 H H 4-CH3 H - |
6.13 CH3 CH3 0 N 4 H H 2-CH3 4-CH3 H - |
Formulierungsbeispiele für flüssige Wirkstoffe der Formel I (
w Gewichtsprozent) F1. Emulsions-Konzentrate a) b) c) Wirkstoff aus den Tabellen
1 bis 6 25 % 40 % 50 % Ca-Dodecylbenzolsulfonat 5 % 8 % 6 % Ricinusöl-polyethylenglykolether
5 % - -(36 Mol Ethylenoxid) Tributylphenoyl-polyethylenglykol- - 12 % 4 % ether
(30 Mol Ethylenoxid) Cyclohexanon - 15 % 20 % Xylolgemisch 65 % 25 % 20 % Aus solchen
Konzentraten können durch Verdünnen mit Wasser Emulsionen jeder gewünschten Konzentration
hergestellt werden.
-
F2. Lösungen a) b) c) Wirkstoff aus den Tabellen 1 bis 6 80 % 10 %
5 % 95 % Ethylenglykol-monomethyl-ether 20 % - -Polyethylenglykol MG 400 - 70 %
-N-Methyl-2-pyrrolidon - 20 % -Epoxydiertes Kokosnussöl - - 1 % 5 % Benzin (Siedegrenzen
160-190°C) - - 94 % -(MG = Molekulargewicht) Die Lösungen sind zur Anwendung in
Form kleinster Tropfen geeignet.
-
F3. Granulate a) b) Wirkstoff aus den Tabellen 1 bis 6 5 % 10 % Kaolin
94 % -Hochdisperse Kieselsäure 1 % -Attapulgit - 90 %
Der Wirkstoff
wird in Methylenchlorid gelöst, auf den Träger aufgesprüht und das Lösungsmittel
anschliessend im Vakuum abgedampft.
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F4. Stäubemittel a) b) Wirkstoff aus den Tabellen 1 bis 6 2 % 5 %
Hochdisperse Kieselsäure 1 % 5% Talkum 97 % -Kaolin - 90 % Durch inniges Vermischen
auf Trägerstoffe mit dem Wirkstoff erhält man gebrauchsfertige Stäubemittel.
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Formulierungsbeispiele für feste Wirkstoffe der Formel I % = Gewichtsprozent)
F5. Spritzpulver a) b) c) Wirkstoff aus den Tabellen 1 bis 6 25 % 50 % 75 % Na-Ligninsulfoant
5% 5 % -Na-Laurylsulfat 3% - 5% Na-Diisobutylnaphthalinsulfonat - 6 % 10 % Octylphenolpolyethylenglykolether
- 2 % -(7-8 Mol Ethylenoxid) Hochdisperse Kieselsäure 5 % 10 % 10 % Kaolin 62 %
27 % -Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen gut vermischt und in einer geeigneten
Mühle gut vermahlen. Man erhält Spritzpulver, die sich mit Wasser zu Suspensionen
jeder gewünschten Konzentration verdünnen lassen.
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F6. Emulsions-Konzentrat Wirkstoff aus den Tabellen 1 bis 6 10 % Octylphenolpolyethylenglykolether
5 % (4-5 Mol Ethylenoxid) Ca-Dodecylbenzolsulfonat 3 %
Ricinusölpolyglykolether
4 % (35 Mol Ethylenoxid) Cyclohexanon 30 % Xylolgemisch 50 % Aus diesem Konzentrat
können durch Verdünnen mit Wasser Emulsionen jeder gewünschten Konzentration hergestellt
werden.
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F7. Stäubemittel a) b) Wirkstoff aus den Tabellen 1 bis 6 5 X 8 %
Talkum 95 % ~ Kaolin - 92 % Man erhält anwendungsfertige Stäubemittel, indem der
Wirkstoff mit dem Träger vermischt und auf einer geeigneten Mühle vermahlen wird.
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F8. Extruder-Granulat Wirkstoff aus den Tabellen 1 bis 6 10 % Na-Ligninsulfonat
2 % Carboxymethylcellulose 1 % Kaolin 87 % Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen
vermischt, vermahlen und mit Wasser angefeuchtet. Dieses Gemisch wird extrudiert
und anschliessend im Luftstrom getrocknet.
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F9. Umhüllungs-Granulat Wirkstoff aus den Tabellen 1 bis 6 3 % Polyethlyenglykol
(MG 200) 3 % Kaolin 94 % (MG = Molekulargewicht) Der fein gemahlene Wirkstoff wird
in einem Mischer auf das mit Polyethylenglykol angefeuchtete Kaolin gleichmässig
aufgetragen. Auf diese Weise erhält man staubfreie Umhüllungs-Granulate.
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F10. Suspensions-Konzentrat Wirkstoff aus den Tabellen 1 bis 6 40
% Ethlyenglykol 10 % Nonylphenolpolyethylenglykolether 6 % (15 Mol Ethylenoxid)
N-Ligninsulfonat 10 % Carboxymethylcellulose 1 % 37%ige wässrige Formaldehyd-Lösung
0,2 % Silikonöl in Form einer 75%igen 0,8 % wässrigen Emulsion Wasser 32 % Der fein
gemahlene Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen innig vermischt. Man erhält so ein
Suspensions-Konzentrat, aus welchem durch Verdünnen mit Wasser Suspensionen jeder
gewünschten Konzentration hergestellt werden können.
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Biologische Beispiele: Beispiel BI: Wirkung gegen Puccinia graminis
auf Weizen a) Residual-protektive Wirkung Weizenpflanzen wurden 6 Tage nach der
Aussaat mit einer aus Spritzpulver des Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe (0,06
% Aktivsubstanz) besprüht. Nach 24 Stunden wurden die behandelten Pflanzen mit einer
Uredosporensuspensionen des Pilzes infiziert. Nach einer Inkubation während 48 Stunden
bei 95-100 % relativer Luftfeuchtigkeit und ca. 200C wurden die infizierten Pflanzen
in einem Gewächshaus bei ca. 220C aufgestellt. Die Beurteilung der Rostpustelnentwicklung
erfolgte 12 Tage nach der Infektion.
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b) Systemische Wirkung Zu Weizenpflanzen wurde 5 Tage nach der Aussaat
eine aus Spritzpulver des Wirkstoffs hergestellte Spritzbrühe gegossen (0,006 %
Aktivsubstanz bezogen auf das Bodenvolumen). Nach 48 Stunden wurden
die
behandelten Pflanzen mit einer Uredosporensuspension des Pilzes infiziert. Nach
einer Inkubation während 48 Stunden bei 95-100 % relativer Luftfeuchtigkeit und
ca. 200C wurden die infizierten Pflanzen in einem Gewächshaus bei ca. 220C aufgestellt.
Die Beurteilung der Rostpustelnentwicklung erfolgte 12 Tage nach der Infektion.
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Verbindungen aus den Tabellen 1 bis 6 zeigten gegen Puccinia-Pilze
eine gute Wirkung. Unbehandelte aber infizierte Kontrollpflanzen zeigten einen Puccinia-Befall
von 100 %. Unter anderen hemmten die Verbindungen Nr. 1.1, 1.3 bis 1.9, 1.12, 1.13,
1.18, 1.25 bis 1.27, 1.37, 2.1 bis 2.6, 2.10, 2.11, 2.21, 2.24, 2.26, 2.29, 2.34,
2.37, 2.40, 2.41, 3.1, 3.3, 3.10, 4.4, 4.6 und 4.15 den Picciniabfall auf weniger
als 10 %.
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Beispiel B2: Wirkung gegen Cercospora arachidicola auf Erdnusspflanzen
a) Residual-protektive Wirkung 10-15 cm hohe Erdnusspflanzen wurden mit einer aus
Spritzpulver der Wirksubstanz hergestellten Spritzbrühe 10,02 % Aktivsubstanz) besprüht
und 48 Stunden später mit einer Konidiensuspension des Pilzes infiziert. Die infizierten
Pflanzen wurden während 72 Stunden bei ca. 2100 und hoher Luftfeuchtigkeit inkubiert
und anschliessend bis zum Auftreten der typischen Blattflecken in einem Gewächshaus
aufgestellt. Die Beurteilung der fungiziden Wirkung erfolgte 12 Tage nach der Infektion
basierend auf Anzahl und Grösse der auftretenden Flecken.
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b) Systemische Wirkung Zu 10-15 cm hohen Erdnusspflanzen wurde eine
aus Spritzpulver des Wirkstoffes hergestellte Spritzbrühe gegossen (0,06 % Aktivsubstanz
bezogen auf das Erdvolumen). Nach 48 Stunden wurden die behandelten Pflanzen mit
einer Konidiensuspension des Pilzes infiziert und 72
Stunden bei
ca. 2100 und hoher Luftfeuchtigkeit inkubiert. Anschliessend wurden die Pflanzen
im Gewächshaus aufgestellt und nach 11 Tagen der Pilzbefall beurteilt.
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Im Vergleich zu unbehandelten, aber infizierten Kontrollpflanzen (Anzahl
und Grösse der Flecken S 100 %), zeigten Erdnusspflanzen, die mit Wirkstoffen aus
den Tabellen 1 bis 6 behandelt wurden, einen stark reduzierten Cercospora-Befall.
So verhinderten die Verbindungen Nr. 1.7, 1.12, 2.1, 2.5, 2.9 und 2.10 in obigen
Versuchen das Auftreten von Flecken fast vollständig (0-10 %).
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Beispiel B3: Wirkung gegen Erysiphae graminis auf Gerste a) Residual-protektive
Wirkung Ca. 8 cm hohe Gerstenpflanzen wurden mit einer aus Spritzpulver des Wirkstoffes
hergestellten Spritzbrühe (0,02 Aktivsubstanz) besprüht.
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Nach 3-4 Stunden wurden die behandelten Pflanzen mit Konidien des
Pilzes bestäubt. Die infizierten Gerstenpflanzen wurden in einem Gewächshaus bei
ca. 220C aufgestellt und der Pilzbefall nach 10 Tagen beurteilt.
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b) Systemische Wirkung Zu ca. 8 cm hohen Gerstenpflanzen wurde eine
aus Spritzpulver des Wirkstoffes hergestellte Spritzbrühe gegossen (0,006 Aktivsubstanz
bezogen auf das Erdvolumen). Es wurde dabei darauf geachtet, dass die Spritzbrühe
nicht mit den oberirdischen Pflanzenteilen in Berührung kam. Nach 48 Stunden wurden
die behandelten Pflanzen mit Konidien des Pilzes bestäubt. Die infizierten Gerstenpflanzen
wurden in einem Gewächshaus bei ca. 220C aufgestellt und der Pilzbefall nach 10
Tagen beurteilt.
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Verbindungen der Formel I zeigten eine gute Wirkung gegen Erysiphe-Pilze.
Unbehandelte, aber infizierte Kontrollpflanzen zeigten einen Erysiphe-Befall von
100 %. Unter anderen Verbindungen aus den Tabellen 1 bis 6 hemmten die Verbindungen
Nr. 1.6, 1.7, 1.12, 2.1, 2.2, 2.3, 2.4, 2.5, 2.10, 2.11 und 3.1 den Pilzbefall bei
Gerste auf 0 bis 5 %.
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Beispiel B4: Residual-protektive Wirkung gegen Venturia inaequalis
auf Apfeltrieben.
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Apfelstecklinge mit 10-20 cm langen Frischtrieben wurden mit einer
aus Spritzpulver des Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe (0,06 % Aktivsubstanz)
besprüht. Nach 24 Stunden wurden die behandelten Pflanzen mit einer Konidiensuspension
des Pilzes infiziert. Die Pflanzen wurden dann während 5 Tagen bei 90-100 % relativer
Luftfeuchtigkeit inkubiert und während 10 weiteren Tagen in einem Gewächshaus bei
20-240C aufgestellt. Der Schorfbefall wurde 15 Tage nach der Infektion beurteilt.
Verbindungen aus den Tabellen 1 bis 5 bewirkten eine deutliche Hemmung des Krankheitsbefalls.
Unbehandelte aber infizierte Triebe zeigten einen 100 %igen Venturia-Befall.
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Beispiel B5: Wirkung gegen Botrytis cinerea auf Bohnen Residual protektive
Wirkung Ca. 10 cm hohe Bohnen-Pflanzen wurden mit einer aus Spritzpulver des Wirkstoffes
hergestellten Spritzbrühe (0,02 % Aktivsubstanz) besprüht. Nach 48 Stunden wurden
die behandelten Pflanzen mit einer Konidiensuspension des Pilzes infiziert. Nach
einer Inkubation der infizierten Pflanzen während 3 Tagen bei 95-100 % relativer
Luftfeuchtigkeit und 21°C erfolgte die Beurteilung des Pilzbefalls. Die Verbindungen
aus den Tabellen 1 bis 6 hemmten in vielen Fällen die Pilzinfektion sehr stark.
Bei einer Konzentration von 0,02 % erwiesen sich z.B. die Verbindugnen aus den Tabellen
1 und 2 als sehr wirksam (Krankheitsbefall 0 bis 5 %). Der Botrytis-Befall unbehandelter
aber infizierter Bohnenpflanzen betrug 100 %.