DE3446913A1 - Peristaltik-pumpe mit nachgeschaltetem schliesselement - Google Patents

Peristaltik-pumpe mit nachgeschaltetem schliesselement

Info

Publication number
DE3446913A1
DE3446913A1 DE19843446913 DE3446913A DE3446913A1 DE 3446913 A1 DE3446913 A1 DE 3446913A1 DE 19843446913 DE19843446913 DE 19843446913 DE 3446913 A DE3446913 A DE 3446913A DE 3446913 A1 DE3446913 A1 DE 3446913A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
peristaltic pump
plunger
pump according
delivery hose
pumping device
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19843446913
Other languages
English (en)
Inventor
Peter Dipl.-Ing. 8520 Erlangen Obermann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DE19843446913 priority Critical patent/DE3446913A1/de
Publication of DE3446913A1 publication Critical patent/DE3446913A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F04POSITIVE - DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS FOR LIQUIDS OR ELASTIC FLUIDS
    • F04BPOSITIVE-DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS
    • F04B43/00Machines, pumps, or pumping installations having flexible working members
    • F04B43/12Machines, pumps, or pumping installations having flexible working members having peristaltic action
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F04POSITIVE - DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS FOR LIQUIDS OR ELASTIC FLUIDS
    • F04BPOSITIVE-DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS
    • F04B43/00Machines, pumps, or pumping installations having flexible working members
    • F04B43/12Machines, pumps, or pumping installations having flexible working members having peristaltic action
    • F04B43/1223Machines, pumps, or pumping installations having flexible working members having peristaltic action the actuating elements, e.g. rollers, moving in a straight line during squeezing

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Reciprocating Pumps (AREA)

Description

  • Peristaltik-Pumpe mit nachgeschaltetem Schließelement
  • Die Erfindung betrifft eine Peristaltik-Pumpe mit einer Pumpeinrichtung, die im Betrieb auf einen elastischen Förderschlauch eine peristaltische Pumpbewegung zur Förderung eines flüssigen Mediums ausübt, und mit einem der Pumpeinrichtung gegenüberliegenden, federnd gelagerten Backen, der am Förderschlauch anliegt.
  • Peristaltik-Pumpen haben in der medizinischen Technik breite Anwendung gefunden, da mit ihnen kleine Flüssigkeitsvolumen pro Zeiteinheit gefördert werden können.
  • So werden Peristaltik-Pumpen z. B. in medizinischen Dosiergeräten verwendet, um ein Medikament dem Körper eines Patienten zuzuführen. Als Peristaltik-Pumpe kann eine Rollerpumpe Verwendung finden, bei der eine oder mehrere Rollen einen Schlauch abquetschen und so die darin befindliche Flüssigkeit weiterbefördern. Oder die Peristaltik-Pumpe kann eine Fingerpumpe sein, bei der nacheinander mehrere nebeneinanderliegende Stempel einen Förderschlauch abquetschen und damit die Flüssigkeit weiterbewegen. Bei Peristaltik-Pumpen wird also in der Regel die Flüssigkeitsförderung durch Abquetschen eines Förderschlauches bewirkt.
  • Eine Peristaltik-Pumpe der eingangs genannten Art ist in der DE-OS 26 51 962 beschrieben. Bestandteil der Peristaltik-Pumpe ist dort ein Rollenträger, auf dem vier Pump-oder Abdrückrollen befestigt sind. Dem Rollenträger gegenüberliegend ist ein federnd gelagerter Backen angeordnet.
  • Zwischen den Abdrückrollen und dem Backen ist ein Förderschlauch eingelegt. Durch die Drehbewegung des Rollenträgers wird Flüssigkeit durch den Förderschlauch gefördert.
  • Die bei dieser Art von Pumpen verwendeten Förderschläuche haben die Eigenschaft, besonders weich und elastisch zu sein. Vorzugsweise werden daher Materialien auf der Basis von Silikon-Kautschuk verwendet. Diese Materialien haben den Nachteil, daß sie, falls sie an einer Stelle längere Zeit zusammengedrückt werden, verkleben. Diese Gefahr des Verklebens besteht immer dann, wenn die Rollenpumpe eine gewisse Zeit stillsteht und den Schlauch abgequetscht hält. Ist der Förderschlauch erst einmal verklebt, muß er herausgenommen werden und entweder ersetzt oder aber durch mechanische Behandlung wieder freigemacht werden.
  • Bei tragbaren Medikamentendosiergeräten ist dieses für den Patienten lästig. Bei einem implantierbaren Gerät muß dieser Effekt unbedingt verhindert werden, soll es nicht zu einer Explantation des Gerätes kommen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Peristaltik-Pumpe der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß sie auch nach längerem Stillstand funktionsfähig bleibt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß stromabwärts der Pumpeinrichtung ein Schließelement vorhanden ist, welches den inneren Querschnitt des Förderschlauches dicht abgeschlossen hält, wenn von der Pumpeinrichtung kein nennenswerter Druck auf den Förderschlauch ausgeübt wird, und welches den inneren Querschnitt des Förderschlauches freigibt, wenn von der Pumpeinrichtung ein nennenswerter Druck auf den Förderschlauch ausgeübt wird.
  • Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß bei Stillstand einer Rollenpumpe deren Rollen nicht mehr am Förderschlauch anliegen müssen, um diesen abzuquetschen. Der Förderschlauch bleibt durch das Schließelement dicht abgeschlossen, so daß kein Medikament aus einem Vorratsspeicher durch den Förderschlauch hinauslaufen kann. Bei Medikamentenspeichern, in denen das Medikament auf einem hohen Überdruck gehalten wird, ist dieses dichte Abschließen besonders wichtig. Aufgrund des Zusammendrückens des inneren Querschnitts besteht zwar auch hier die Möglichkeit, daß der Förderschlauch am Schließelement zusammenklebt. Dieses geschieht allerdings stromabwärts, also in Strömungsrichtung gesehen hinter der eigentlichen Pumpeinrichtung. Wird diese wieder aktiviert, um eine Medikamentenmenge zu dosieren, so wird durch den Druck der Fördereinrichtung die verklebte Stelle freigespült oder freigedrückt. Ein ungehinderter Durchfluß des flüssigen Mediums (Medikaments) ist dann wieder möglich.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der federnd gelagerte Backen einen Drehpunkt besitzt. Dann wiederum ist es besonders vorteilhaft, wenn das Schließelement ein Stößel ist, der zwischen dem Drehpunkt und der Pumpeinrichtung angeordnet ist.
  • Durch die Kombination dieser beiden Maßnahmen wird erreicht, daß an dem Stößel als Schließelement ein hoher Abdichtdruck erzeugt werden kann, der von der Pumpeinrichtung aufgrund des längeren Hebelarmes mit relativ geringer Kraft aufgehoben werden kann. Dieses ist von Bedeutung, um einen geringen Verbrauch an elektrischer Energie zu erzielen. Gerade letzteres wird als besonderer Vorteil der Erfindung angesehen.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Position des Stößels auf dem Wege zwischen dem Drehpunkt und der Pumpeinrichtung (z. B. kontinuierlich) einstellbar ist. Dadurch wird erreicht, daß der Anpreßdruck an dem Stößel in weiten Grenzen variiert werden kann. Er kann auf diese Weise so eingestellt werden, daß er gegenüber einem möglichen Überdruck in dem Medikamentenspeicher mit dem erforderlichen Sicherheitsfaktor überwiegt.
  • Ebenfalls ist es vorteilhaft, wenn der Stößel in seiner Längsrichtung (z. B. kontinuierlich) verschiebbar ist.
  • Dadurch kann die Freigabe des inneren Querschnitts des Förderschlauchs beeinflußt werden, wodurch die Fördermenge pro Zeiteinheit (kontinuierlich) einstellbar ist.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Figuren in Verbindung mit den Unteransprüchen. Es zeigen: Fig. 1 bis 4 eine erfindungsgemäße Peristaltik-Pumpe in verschiedenen Phasen eines Durchlaufzyklus, Fig. 5 einen Stößel mit definierter Spaltbreite für den Förderschlauch in perspektivischer Darstellung und Fig. 6 die Darstellung von Fig. 5 im Schnitt.
  • In den Figuren 1 bis 4 ist mit 1 eine Montageplatte bezeichnet, auf welcher eine Peristaltik-Pumpe 3 befestigt ist, die im Betrieb ein flüssiges oder pastöses Mittel durch einen Förderschlauch 4 fördert. Die Peristaltik-Pumpe 3 umfaßt einen langgestreckten Rollenträger 5, der über ein Lager 6 mit Lagerachse 6a an der Montageplatte 1 drehbar befestigt ist. Am Rollenträger 5 ist jeweils endseitig eine Quetschrolle 7a, 7b drehbar befestigt. Alternativ zu dieser sogenannten Rollerpumpe kann auch eine Fingerpumpe eingesetzt werden, bei welcher mehrere Stößel nacheinander den Förderschlauch 4 abquetschen. In neuester Zeit sind auch Peristaltik-Pumpen bekannt geworden, die auf dem Piezoeffekt basieren. Das Fördermittel wird in Richtung des Pfeiles 8 gefördert. Dabei handelt es sich insb-esondere um ein flüssiges Medikament wie Insulin.
  • Stromabwärts des Rollenträgers 5 ist ein am unteren Ende abgerundeter Stößel 9 an der Montageplatte 1 verschiebbar befestigt. Die Verschiebbarkeit ist in zwei zueinander senkrechten Richtungen gewährleistet. Einmal läßt sich der Abstand der Mittelachsen des Stößels 9 vom Lagerpunkt 6a des Rollenträgers 5 einstellen. Dieses geschieht zweckmäßigerweise mit Hilfe eines ersten Gleitschlitzes 11, der in die Montageplatte 1 eingelassen ist. In dem ersten Gleitschlitz 11 ist eine erste Führungsnut 12 eingelassen, an welcher ein Stößelträger 13 befestigt ist. In das Innengewinde des Stößelträgers 13 greift das Außengewinde einer ersten Klemmschraube 14 ein. Der Stößelträger 13 und damit der Stößel 9 sind auf diese Weise nach Lösen der ersten Klemmschraube 14 relativ zur Montageplatte 1 horizontal beweglich. Die Lage des Stößels 9 ist somit entlang des ersten Doppelpfeils 15 veränderlich und kann durch Festziehen der ersten Klemmschraube 14 fixiert werden. Die vertikale Einstellbarkeit des Stößels 9 kann durch eine ähnliche Anordnung von einem zweiten Gleitschlitz 16 im Stößelträger 13, einer zweiten Führungsnut 17 im Stößel 9 und einer zweiten Klemmschraube 18 realisiert werden. Der Stößel 9 ist seitlich mit einem Gewinde versehen, in welche die zweite Klemmschraube 18 eingreift. Der Stößel 9 ist auf diese Weise nach Lösen der zweiten Klemmschraube 18 relativ zum Stößelträger 13 und damit zur Montageplatte 1 vertikal beweglich. Die Lage des Stößels 9 ist somit entlang dem zweiten Doppelpfeil 21 veränderlich und kann durch Festziehen der zweiten Klemmschraube 18 fixiert werden. Die Verschiebbarkeit des Stößels 9 in horizontaler und vertikaler Richtung ist durch die vorstehend beschriebenen Vorrichtungen nur grob schematisch veranschaulicht. Es lassen sich hierzu viele weitere mechanische Ausführungsformen finden.
  • Stromabwärts von dem Stößel 9 befindet sich ein Haltearm 23, der ebenfalls an der Montageplatte 1 befestigt ist.
  • Dieser Haltearm 23 besitzt endseitig eine Drehachse 24, an der ein gerader Backen oder eine langgestreckte Zunge 25 schwenkbar angelenkt ist. Mit Hilfe einer auf Zug beanspruchten Feder 27 wird an der Befestigungsstelle 24 auf die langgestreckte Zunge 25 ein vorgegebenes Drehmoment M ausgeübt. Die langgestreckte Zunge 25 ist so ausgerichtet, daß sie annähernd parallel zur Montageplatte 1 liegt und dabei sowohl dem Stößel 9 als auch dem Rollenträger 5 gegenüberliegt. Das Drehmoment M wird je nach Drehstellung des Rollenträgers 5 über den Förderschlauch 4 von einer oder beiden Rollen 7a, 7b und/oder vom Stößel 9 abgefangen.
  • Zwischen der langgestreckten Zunge 25 einerseits und dem Stößel 9 und den Rollen 7a, 7b andererseits ist der Förderschlauch 4 eingefädelt. Er ist im Bereich der Zunge 25 linear verlegt. Der Förderschlauch 4 ist rechts an ein (nicht gezeigtes) Reservoir angeschlossen und ist mit der Förderflüssigkeit aus diesem Reservoir gefüllt. An das linke Ende des Förderschlauches ist ein Katheter 33 angeschlossen, der in einem Patienten verlegt ist.
  • In der Darstellung der Figuren 1 bis 4 befindet sich der Stößel 9 genau in der Mitte zwischen dem Rollenträger 5 und dem Haltearm 23. Dieses ist durch die beiden Abstände L/2 in Figur 1 kenntlich gemacht.
  • Der Rollenträger 5 wird über ein Getriebe, einen Motor und eine zugeordnete Steuerungseinrichtung (nicht gezeigt) um die Lagerachse 6a gedreht.
  • Figur 1 zeigt die Peristaltik-Pumpe 3 in einer Ruhephase, in welcher der Rollenträger 5 waagerecht steht und der Förderschlauch 4 von den Rollen 7a, 7b nicht berührt wird. Das bedeutet, daß das gesamte Drehmoment M am oberen Ende des Stößels 9 an der Montageplatte 1 abgefangen wird. Wählt man den Abstand zwischen dem Haltearm 23 und dem Stößel 9 wieder zu L/2, so drückt die langgestreckte Zunge 25 mit einer Kraft F = 2 M/L auf den Stößel 9. Da zwischen der Oberseite des Stößels 9 und der langgestreckten Zunge 25 der Förderschlauch 4 eingefädelt ist, wird dieser aufgrund der Kraft F dicht geschlossen gehalten. Die Kraft F kann somit als Abdrückkraft bezeichnet werden. Die Größe der Kraft F kann durch Verschieben des Stößels 9 in Pfeilrichtung 15 in Richtung auf den Haltearm 23 hin vergrößert werden. Durch Verschieben des Stößels 9 in Richtung auf das Rollenträgerlager 6 hin wird dagegen die Abdrückkraft F verringert.
  • In der gezeigten Phase des Bewegungsablaufes kann keine Flüssigkeit in den Katheter 33 gelangen, der am linken Ende des Förderschlauches 4 angeschlossen ist.
  • Figur 2 zeigt den Anfang einer Aktionsphase, in welcher der Rollenträger 5 um den Winkel d gedreht ist und die rechte Rolle 7a den Förderschlauch 4 bereits teilweise abquetscht. Beim Aufsetzen der Rolle 7a auf den Förder- schlauch 4 wird anfänglich kein nennenswerter Druck auf diesen ausgeübt, so daß die langgestreckte Zunge 25 ihre Lage nicht verändert und der Förderschlauch 4 nach wie vor durch den Stößel 9 verschlossen bleibt. Die Rolle 7a vergrößert sodann nach und nach ihren Druck auf den Förderschlauch 4, bis sie diesen abquetscht. Die Kraft, die die Rolle 7a aufbringen muß, um den Förderschlauch 4 vollständig abzudrücken, ist dabei wesentlich kleiner, im gezeigten Beispiel um den Faktor 2, als die Kraft F.
  • Das bedeutet, daß die federnd gelagerte, langgestreckte Zunge 25 erst dann ihre Lage aufgrund der Rollenstellung verändert, wenn der Förderschlauch 4 durch die Rolle 7a abgedrückt ist. Mit fortschreitender Rollenbewegung wird die langgestreckte Zunge 25 von dem fest eingestellten Stößel 9 weggedrückt, wodurch die Dichtung des Verbindungsschlauches 4 am Stößel 9 freigegeben wird. Die Zunge 25 wird dabei um die Achse 24 gedreht.
  • Figur 3 zeigt eine Extremstellung, in welcher die Rolle 7a des Rollenträgers 5 ihre unterste Lage erreicht hat.
  • Der Stößel 9 entfaltet jetzt keine Abquetschwirkung mehr.
  • Der elastische Förderschlauch 4 unterhalb des abgerundeten Endes des Stößels 9 hat sich auf seinen vollen Umfang zurückgestellt. Sollte an dieser Stelle der Förderschlauch 4 im Innern verklebt gewesen sein und sollte daher die Rückstellung nicht aus der elastischen Kraft des Förderschlauches 4 selbst vonstatten gehen können, so wird aufgrund des Förderdruckes der Rolle 7a die klebende Stelle freigemacht. In der Stellung nach Figur 3 wird das gesamte Drehmoment M durch eine Kraft FR = M/L, die von der langgestreckten Zunge 25 auf die Rolle 7a übertragen wird, abgefangen. Die Kraft FR, die die Peristaltik-Pumpe zum Öffnen des Schließelementes, also des Stößel 9, benötigt, ist also nur halb so groß, wie die dort vorhandene Schließkraft F.
  • Wie bereits erwähnt, kann die Abdrück- oder Schließkraft F am Stößel 9 durch Verändern der Lage des Stößels 9 (vgl. Pfeil 15) in hohem Maß vergrößert werden. Gleichzeitig aber kann die Kraft FR zum Öffnen der Schließverbindung konstant gehalten werden. Es können also sehr hohe Drücke im Medikamentenreservoir und damit im Förderschlauch 4 sicher abgedrückt oder gehalten werden, ohne daß zugleich in den Pumpvorgang, also in die Bewegung der Rollen 7a, 7b, große Energie gesteckt werden muß und ohne daß hohe Kräfte aufgebracht werden müssen, die u. U. das Material verschleißen würden. Die Einsparung von Energie ist besonders bei Peristaltik-Pumpen 3 interessant, die in den Körper eines Patienten als Teil eines Medikamentendosiergerätes eingesetzt sind. Neben dieser günstigen Energiebilanz gibt es einen weiteren wichtigen Vorteil.
  • So wird der Förderschlauch 4 weitgehend schonend behandelt. Die zum Abquetschen benötigte Kraft muß nicht überdimensioniert zu werden, um auch im Ruhezustand längere Zeit den Förderschlauch 4 abzudichten.
  • Figur 4 zeigt einen Stand der Rollen 7a, 7b gegen Ende des Bewegungszyklus oder der Aktionsphase der Peristaltik-Pumpe 3. Die Rolle 7a löst sich nach und nach vom Förderschlauch 4, wodurch die langgestreckte Zunge 25 wiederum die Achse 24 in Richtung des Stößels 9 geschwenkt und der Förderschlauch 4 von neuem vom Stößel 9 abgedrückt wird. Der Stößel 9 übernimmt also wiederum die Funktion eines Schließelements.
  • Nach dieser Aktionsphase nimmt der Rollenträger 5 wieder eine Ruhephase ein, die im prinzip in Figur 1 bereits gezeigt wurde. Nur ist jetzt die Stellung der Rollen 7a, 7b vertauscht.
  • Die Steuereinrichtung der Peristaltik-Pumpe 3 ist vorzugsweise so eingestellt, daß der dargestellte Zyklus impulsartig durchlaufen wird. Das heißt, die Ruhestellung kann über längere Zeiträume (z. B. im Stunden- oder Minutenbereich) beibehalten werden, und dann wird eine 1800 Drehung des Rollenträgers 5 in einem Zug durchgeführt. Ein Verkleben des Förderschlauches 4 wird damit wirkungsvoll verhindert.
  • Wie bereits erwähnt, ist der Stößel 9 auch in seiner Höhe h einstellbar, und zwar entlang dem Doppelpfeil 21 einstellbar. Durch diese Maßnahme kann Einfluß auf die Förderrate der Flüssigkeit pro Umdrehungszyklus des Rollenträgers 5 genommen werden. Die wirksame Höhe h des Stößels 9 kann z. B. so extrem groß eingestellt sein, daß der Rollenträger 5 frei dreht, ohne daß die Rollen 7 den Förderschlauch 4 berühren. In diesem Fall ist die Förderrate pro Umdrehungszyklus Null. Verringert man die Höhe des Stößels 9 nach und nach, so werden bei jeder Halbdrehung die Rollen 7a, 7b in entsprechendem Maße den Förderschlauch 4 mehr und mehr abquetschen und dabei eine immer größere Förderung bewirken. Im anderen Extremfall ist die wirksame Höhe h des Stößels 9 so gering, daß er keinerlei Abquetschbeitrag mehr leistet. In diesem Fall wird die Förderrate von der Geometrie des Rollenträgers 5 und der Rollen 7a, 7b bestimmt, ebenso von der Umdrehungsgeschwindigkeit.
  • Ein weiterer Vorteil der Peristaltik-Pumpe 3 ist der, daß nur definierte Volumina der Flüssigkeit verschoben, also gefördert werden. Zur Verdeutlichung dieses Sachverhalts sind in Figur 4 zwei Stellen 35 mit undefiniertem Flüssigkeitsvolumen dargestellt. Diese gleichen Stellen 35 undefinierten Flüssigkeitsvolumens ergeben sich, wenn die Rolle 7a in der Anfangsphase (Fig. 2) den Förderschlauch 4 vollkommen abgedrückt hat. Diese undefinierten Volumina liegen also sowohl vor als auch nach dem eigentlichen Fördervorgang zwischen dem Stößel 9 und der Rolle 7a vor.
  • Man kann zwar keine Aussage über die Größe dieser undefinierten Volumina machen, kann aber sagen, daß sie nicht weitergefördert wurden. Immer nur wird der zylindrische Flüssigkeitsteil weiterbewegt, der von der Rolle 7a gefördert wurde. Die Anordnung aus dem Rollenträger 5 mit Rollen 7 einerseits und dem Stößel 9 andererseits läßt also eine genaue Bestimmung der Fördermenge der Flüssigkeit pro Impuls oder Halbumdrehung des Rollenträgers 5 zu.
  • Zusammenfassend kann also gesagt werden, daß durch den nach Fig. 1 bis 4 einstellbaren Stößel 9 mehrere vorteilhafte Effekte erzielt werden. Es sind dies: - hohe Abdrückkraft auf den Förderschlauch 4 bei Pumpenruhephase; - kontinuierliche Einstellung dieser Abdrückkraft; - Einstellung der Förderrate durch Höhenverstellung des Stößels 9; und - Förderung definierter Flüssigkeitsvolumina.
  • Die Figuren 5 und 6 zeigen eine vorteilhafte Ausgestaltung des abgerundeten Endes des Stößels 9. Der Stößel 9 hat an seinem unteren Ende seitlich angeordnet zwei abgerundete Platten 37, welche die dazwischen liegende, ebenfalls abgerundete Endseite 39 überragen. Der Förderschlauch 4 ist zwischen den abgerundeten Platten 37 auf die Endseite 39 des Stößels 9 gelegt. Die abgerundeten Platten 37 dienen als Anschlag für die langgestreckte Zunge 25, wie aus Figur 6 ersichtlich ist. Zusammen mit der langgestreckten Zunge 25 entsteht also ein Spalt 41 mit definierter Spaltbreite. Aufgrund der hohen möglichen Abdrückkraft der langgestreckten Zunge 25 an dieser Stelle ist es möglich, den Spalt 41 so klein zu dimensionieren, daß der Förderschlauch 4 mit Sicherheit zusammengedrückt wird. Dieses ist deswegen von besonderem Vorteil, weil übliche Förderschläuche 4, die mit erheblichen Fertigungstoleranzen geliefert werden und außerdem die Eigenschaft besitzen, bei Druckbeanspruchung zu fließen und ihre Form zu verändern, problemlos eingesetzt werden können.
  • 14 Patentansprüche 6 Figuren

Claims (14)

  1. Patentansprüche 1. Peristaltik-Pumpe mit einer Pumpeinrichtung, die im Betrieb auf einen elastischen Förderschlauch eine peristaltische Pumpbewegung zur Förderung eines flüssigen Mediums ausübt, und mit einem der Pumpeinrichtung gegenüberliegenden, federnd gelagerten Backen, der am Förderschlauch anliegt, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß stromabwärts der Pumpeinrichtung (5, 7) ein Schließelement (9) vorhanden ist, welches den inneren Querschnitt des Förderschlauches (4) dicht abgeschlossen hält, wenn von der Pumpeinrichtung (5, 7a, 7b) kein nennenswerter Druck auf den Förderschlauch (4) ausgeübt wird, und welches den inneren Querschnitt des Förderschlauches (4) freigibt, wenn von der Pumpeinrichtung (5, 7) ein nennenswerter Druck auf den Förderschlauch (4) ausgeübt wird.
  2. 2. Peristaltik-Pumpe nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der federnd gelagerte Backen (25) einen Drehpunkt (24) besitzt.
  3. 3. Peristaltik-Pumpe nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Schließelement ein Stößel (9) ist, der zwischen dem Drehpunkt (24) und der Pumpeinrichtung (5, 7) angeordnet ist.
  4. 4. Peristaltikpumpe nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Stößel (9) in der Mitte (L/2) zwischen dem Drehpunkt (24) und der Pumpeinrichtung (5, 7) angeordnet ist.
  5. 5. Peristaltikpumpe nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Position des Stößels (9) auf dem Wege zwischen dem Drehpunkt (24) und der Pumpeinrichtung (5, 7) einstellbar ist.
  6. 6. Peristaltik-Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e 1 c h n e t , daß der Stößel (9) in seiner Längsrichtung verschiebbar ist.
  7. 7. Peristaltik-Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Backen (25) geradlinig ausgebildet ist.
  8. 8. Peristaltik-Pumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Stößel (9) endseitig einen Einlegespalt (41) für den Förderschlauch (4) aufweist.
  9. 9. Peristaltik-Pumpe nach Anspruch 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Auflagefläche (39) des Einlegespalts (41) abgerundet ist.
  10. 10. Peristaltik-Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Schließelement (9) und die Pumpeinrichtung (5, 7) an einer gemeinsamen Montageplatte (1) befestigt sind.
  11. 11. Peristaltik-Pumpe nach Anspruch 10, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Drehpunkt (24) an einem Arm (23) angeordnet ist, der an der Montageplatte (1) befestigt ist.
  12. 12. Peristaltik-Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Pumpeinrichtung (5, 7) eine Rollenpumpe mit zwei Rollen (7) ist.
  13. 13. Peristaltik-Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Pumpeinrichtung eine Fingerpumpe ist.
  14. 14. Peristaltik-Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 13, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß eine Ansteuereinrichtung vorgesehen ist, die die Pumpeinrichtung (5, 7) intermittierend betreibt.
DE19843446913 1984-12-21 1984-12-21 Peristaltik-pumpe mit nachgeschaltetem schliesselement Withdrawn DE3446913A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843446913 DE3446913A1 (de) 1984-12-21 1984-12-21 Peristaltik-pumpe mit nachgeschaltetem schliesselement

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843446913 DE3446913A1 (de) 1984-12-21 1984-12-21 Peristaltik-pumpe mit nachgeschaltetem schliesselement

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE3446913A1 true DE3446913A1 (de) 1986-07-03

Family

ID=6253562

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19843446913 Withdrawn DE3446913A1 (de) 1984-12-21 1984-12-21 Peristaltik-pumpe mit nachgeschaltetem schliesselement

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3446913A1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0130374B1 (de) Schlauchpumpe
DE69217301T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Steuern ein Flüssigkeitsströmung
EP1061978B1 (de) Injektor zur applizierung von flüssigkeiten, insbesondere von kontrastmitteln für die röntgen- und kernspintomographie
DE2853200C2 (de)
EP3061473A1 (de) Schlauchrollenpumpe mit winkelvariablen andruckrollen
CH685675A5 (de) Pumpe für biologische Flüssigkeiten.
EP0624379A1 (de) Doppelkolbenpumpe für medizinische Anwendungen
DE2703163A1 (de) Verfahren und vorrichtung fuer die infusion einer fluessigkeit aus einem behaelter in den menschlichen koerper
DE3112837A1 (de) Medizinische rollenpumpe
DE2358228B2 (de) Vorrichtung zur Regulierung und Kontrolle des Tropfendurchsatzes einer Infusionsleitung
DE3326785C2 (de) Pumpenrotor für peristaltisch arbeitende Rollenpumpen
DE3446913A1 (de) Peristaltik-pumpe mit nachgeschaltetem schliesselement
DE1911919C3 (de) Membranpumpe zum Dosieren von Flüssigkeiten
DE3100708A1 (de) Dosiervorrichtung
DE69007003T2 (de) Peristaltische Pumpe mit zwei Stufen.
DE3031810A1 (de) Messeinrichtung fuer biologische fluessigkeiten
WO2007000064A1 (de) Mikro-dosiervorrichtung für flüssige stoffe
DE3940730A1 (de) Peristaltische schlauchpumpe zum foerdern eines fluids
DE2700491B1 (de) Drosselvorrichtung fuer Fluide
DE3035748C2 (de) Infusionsgerät
DE3104985A1 (de) "medizinische infusionsvorrichtung und verfahren zum betreiben derselben"
DE4006763A1 (de) Lineare schlauchpumpe
DE3741262C2 (de)
DE2603139A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur regelung der durchflussleistung einer fluessigkeit in einer biegsamen roehre
EP2419636B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur pulsationsfreien volumetrischen förderung von fluiden und suspensionen

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee