DE3445542A1

DE3445542A1 - Verfahren zur herstellung eines hermetisch dichten behaelters und fuelldorn dafuer

Info

Publication number: DE3445542A1
Application number: DE19843445542
Authority: DE
Inventors: Thomas A. McHenry Ill. Fowles; David A. Spring Grove Ill. Winchell
Original assignee: Baxter Travenol Laboratories Inc
Current assignee: Baxter International Inc
Priority date: 1983-12-16
Filing date: 1984-12-13
Publication date: 1985-06-27
Also published as: US4539172A

Description

Verfahren zur Herstellung eines hermetisch dichten Behälters und Fülldorn dafür

Beschreibung

Die Erfindung bezieht sich allgemein auf das Blasformen von Kunststoffbehältern und insbesondere auf ein Verfahrem zum Blasformen eines hermetisch dichten Behälters, der einen sterilen inneren Abgabeauslaß aufweist.

Viele medizinische Flüssigkeiten wie keimfreies Wasser, Salzlösungen u. dgl. sind in Behälter verpackt, wobei die Abgabe der Flüssigkeit durch einfaches Ausgießen des Inhalts im Gegensatz etwa zu intravenöser Verabreichung erfolgt. Diese Abgabe durch Ausgießen wird z. B. im Operationssaal für das Ausspülen von Wunden u. dgl. angewandt. Diese Art der Aufbewahrung und Abgabe medizinischer Flüssigkeiten wird in zufriedenstellender Weise durch die Verwendung von einstückigen, hermetisch dichten Kunststoffbehältern ermöglicht, die in einem einzigen

sterilen Vorgang geformt, gefüllt und verschlossen werden. Solche Behälter sind z. B. in den US-PS'en 3 730 372 oder 3 804 282 sowie 4 176 555 gezeigt. Sie werden typischerweise durch Drehen eines Heberings mit Innengewinde geöffnet, der auf einem Außengewinde am Oberende des einstückigen Kunststoffbehälters befestigt ist. Durch Drehen des Heberings wird eine zerstörbare

Schwächungslinie, die im Behälter während des Formvorgangs ausgebildet wurde, mit einer axialen Kraft oder mit Kompression oder Zug beaufschlagt. Nachdem die Schwächungslinie zerstört ist, wird das Oberende abgenommen, und der Inhalt wird aus dem Behälter ausgegossen.

Die Ausgießlippe umfaßt den an die nunmehr zerstörte Schwächungslinie angrenzenden Bereich. Da die Innengewindegänge und der Außenabschnitt der zerstörten Schwächungslinie sich an der Behälteraußenseite befinden, sind sie nicht vollkommen steril. Wenn daher Sterilität auch von dem Gewinde und der Ausgießlippe gefordert wird, kann ein solcher Behälter nicht verwendet werden.

Die US-PS 4 093 093 zeigt einen Behälter mit einer sterilen Ausgießlippe und sterilem Innengewinde. Dieser Behälter weist eine selektiv zu öffnende Innenkappe auf, die von einer Kunststoff-Überkappe überdeckt ist, die in einem gesonderten Schritt mit dem Behälter schmelzverbunden wird. Die überkappe hält den inneren Auslaß steril, bis der Behälter geöffnet wird. Ein solcher Behälter ist allerdings in der Herstellung teurer als die vorher erläuterten, durch Formen/Füllen/Verschließen hergestellten Behälter.

Ein Behälter, der eine sterile Ausgießfläche aufweist und durch Formen/Füllen/Verschließen relativ kostengünstig und unter Gewährleistung der Sterilität hergestellt ist, ist in der US-PS 4 378 891 gezeigt. Dort ist ein durch Formen/Füllen/Verschließen hergestellter einstückiger, hermetisch dichter Behälter angegeben, der ein getrennt ausgebildetes Rohrstück aufweist, das als innerer Abgabeauslaß dient. Nach dem Blasformen und Füllen des Behälters wird das Rohrstück in den abkühlenden Halsteil des Behälters eingesetzt. Zwischen dem Rohrstück und dem Behälterhals wird eine flüssigkeitsdichte Verbindung hergestellt. Auf dem Rohrstück wird eine selektiv lösbare

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^ Kappe befestigt. Nachdem das Rohrstück in den Behälterhals eingedrückt ist, wird das Behälteroberende geformt, das das innere Rohrstück hermetisch umschließt.

c Ein solcher Behälteraufbau kann eine hermetische Dichtung zwischen dem durch das Rohrstück gebildeten inneren Abgabeauslaß und dem Behälterhals bzw. eine mechanisch möglichst feste Verbindung nicht garantieren. Ferner wird der innere Abgabeauslaß in einem gesonderten Schritt nach dem Blasformen und Füllen des Behälterhauptteils angebracht.

Durch das Verfahren nach der Erfindung wird ein durch Formen/Füllen/Verschließen hergestellter Blasformbehälter hergestellt, der einen inneren Abgabeauslaß mit einer sterilen Ausgießlippe sowie einem sterilen Gewinde unterhalb der Ausgießlippe aufweist. Durch das Verfahren wird eine dauerhafte, bevorzugt hermetische Dichtung zwischen dem ineren Abgabeauslaß und dem Behälterhals geschaffen. Bei dem Verfahrensablauf wird das Rohrstück, das den inneren Abgabeauslaß bildet, während des Blasformschritts mit dem Behälterhals verbunden, wodurch ein gesonderter Herstellungsschritt nicht erforderlich ist.

Für die Durchführung der Erfindung sind nur geringfügige Änderungen an existierenden Einrichtungen zum Formen, Füllen und Verschließen von einstückigen Behältern erforderlich. Bei dem Verfahren wird ein spezieller Fülloder Zufuhrdorn mit dem ihn umgebenden Rohrstück vor-

wärtsbewegt, wodurch das Rohrstück in flüssigkeitsdichte 30

Verbindung mit dem Behälterhals gebracht wird. Das Rohrstück selbst wird während des Herstellungsvorgangs als Werkzeug verwendet, das den Behälterhauptteil verschließt, um dadurch das Blasformen zu erleichtern.

Die Erfindung bezieht sich ferner auf den Fülldorn selbst, der gleichzeitig als Aufspannvorrichtung für das Rohrstück dient.

Das Verfahren nach der Erfindung zur Herstellung eines hermetisch dichten Behälters mit einem Behälterhauptteil, einem Behälterhals, einem äußeren Verschluß und einem durch ein hohles Rohrstück gebildeten inneren Abgabeauslaß ist gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

Extrudieren eines rohrförmigen Kunststoff-Vorformlings, Anordnen des Vorformlings in einer Behälter-Form, Festlegen des den Auslaß bildenden Rohrstücks um die Mündung eines Druckfluid-Fülldorns, Bewegen der Mündung des Fülldorns mit dem Rohrstück zum Vorformling unter Pressen des Rohrstücks in fluiddichte Verbindung mit dem Behälterhals, Blasformen des Behälterhauptteils durch Fluidinjektion sowohl durch den Fülldorn als auch das Rohrstück unter Aufweitung des Vorformlings, Zurückziehen des Fülldorns unter Zurücklassen des dauerhaft im Behälterhalsabschnitt befestigten Rohrstücks, und Formen des äußeren Verschlusses um den Abgabeauslaß, so daß der äußere Verschluß den Abgabeauslaß umschließt.

Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Teil eines Behälters, der mit dem Verfahren nach der Erfindung hergestellt wurde;

3Q Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch einen Teil der für die Herstellung des Behälters eingesetzten Form;

Fig. 3 eine Perspektivansicht des kombinierten Aufspann- und Fülldorns sowie des darauf befestigten Rohrstücks;

Fig. 4A und

Fig. 4B Querschnitts-Teilansichten in Vertikalrichtung, die das Einbringen des Rohrstücks und des Fülldorns in den Vorformling verdeutlichen; Fig. 5 eine Querschnitts-Teilansicht in Vertikalrichtung, die das Anbringen eines Innenverschlusses an dem Abgabeauslaß vor der Bildung des Außenverschlusses verdeutlicht; und

Fig. 6 eine teilweise geschnittene Explosionsansicht eines Behälters nach der Erfindung.

Unter Bezugnahme auf die Fig. 1-6 wird das Verfahren zur Herstellung eines einstückigen, hermetisch dichten Behälters 10 mit einem Behälterhauptteil 12, einem

¹^ Behälterhals 14 und einem Außenverschluß bzw. Oberende beschrieben. Eine absichtlich gebildete zerstörbare Schwächungslinie 18 befindet sich zwischen dem Behälterhals 14 und dem Außenverschluß 16. In dem Behälterhals ist ein rohrförmiges Teil bzw. Rohrstück 20 vorgesehen, das als Abgabeauslaß für den Behälterinhalt dient. Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, wird eine mechanisch feste Verbindung zwischen dem Rohrstück 20 und dem Behälterhals dadurch erhalten, daß das Rohrstück 20 auf den Flüssigkeitszufuhr- bzw. Fülldorn 22 aufgezogen und das Rohrstück 20 zusammen mit dem Fülldorn 22 vor dem Blasformen des Behälterhauptteils 12 in den Behälterhals 14 eingeführt wird.

Insbesondere wird mit diesem Verfahren ein Behälter 10 erhalten, der eine sterile medizinische Flüssigkeit wie keimfreies Wasser oder keimfreie Salzlösung enthält. Diese Lösungen werden an Krankenhäuser für den ärztlichen Gebrauch geliefert. Bevorzugt besteht der Behälter aus Polypropylen, Polyethylen oder irgendeinem anderen Kunststoff, der sich zum Blasformen eignet und ferner mit medizinischen Flüssigkeiten kompatibel ist. Wie Fig. 2

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und die US-PS RE 27 155 zeigen, wird der Behälter 10 hergestellt durch Extrudieren eines relativ warmen Kunststoff-Vorformlings 24, etwa Polypropylen bei ca. 143 ⁰C, zwischen zwei beweglichen Werkzeughälften 26. Die bewegliehen Werkzeughälften 26 weisen Innenflächen 28 auf, die die Form des Behälterhauptteils 12 und wenigstens einen Teil des Behälterhalses 14 definieren. Der extrudierte rohrförmige Kunststoff-Vorformling 24 wird in die behälterbildende Form verbracht, die zusätzlich zu den bewegliehen Werkzeughälften 26 obere bewegliche Werkzeughälften 30 umfaßt.

Wie bereits erwähnt, zeigt die US-PS 4 378 891 die Verwendung eines Rohrstücks als sterilen inneren Abgabeauslaß. Der dort angegebene Behälter wird geformt, indem ein Fülldorn, etwa der in der US-PS 3 597 793 gezeigte Dorn, in den rohrförmigen Vorformling abgesenkt und der Behälter blasgeformt wird, während Druckflüssigkeit durch den Fülldorn geschickt wird. Dann wird der Fülldorn zurückgezogen, und anschließend wird das Rohrstück in den geformten Behälterhals gepreßt unter Bildung einer flüssigkeitsdichten Verbindung.

Dagegen wird bei dem vorliegenden Verfahren ein Rohrstück 20 in den Vorformling vor dem Blasformen eingesetzt. Wie Fig. 3 zeigt, dient der Flüssigkeits-Fülldorn 22 einem doppelten Zweck: Er ist gleichzeitig ein Aufspannelement. Der Fülldorn 22 weist eine Düse 32 mit einem eine Austrittsöffnung 36 bildenden offenen Ende 34 zu einem durch eine Innenwand 40 des Fülldorns 22 begrenzten Kanal 38 auf.

Der Fülldorn 22 hat eine ringförmige Einfassung 42, die sich bis kurz vor die Austrittsöffnung 36 erstreckt und von der Düse 32 so beabstandet ist, daß zwischen der Düse

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32 und der Einfassung 42 eine Ringnut 44 gebildet ist. Die Ringnut 44 hat einen Nutgrund 46, der als Brücke zwischen der Einfassung 42 und der Düse 32 dient.

Die ringförmige Einfassung 42 weist einen Rand 48 auf, der vom unteren Ende 48 der Einfassung 42 vorspringt. Der Rand 48 bildet eine relativ scharfkantige Fläche 50. Außerdem weist die ringförmige Einfassung 42 eine Vertiefung 54 in ihrer Innenfläche 56 und im unteren Ende der Einfassung 42 auf. Die Vertiefung 54 dient als Sitz für das Rohrstück 20.

Um die Düse 32 sind mehrere Vorsprünge etwa in Form von kreisrunden Ringen 52 angeordnet. Die Vorsprünge brauchen je keine kreisrunden Ringe zu sein, sie können auch unterbrochene Hocker sein oder eine andere Form haben. Die Vorsprünge verringern die Kontaktfläche zwischen der Düse 32 und dem Rohrstück 20.

2Q Wie die Fig. 3, 4A und 4B zeigen, ist das Rohrstück 20 hohl und hat eine im wesentlichen zylindrische Außenwand 60. Das Rohrstück 20 besteht aus einem Kunststoff, der ausreichende Festigkeit aufweist, um als Abgabeauslaß zu dienen, und der mit medizinischen Flüssigkeiten verträglieh ist. Um eine gute Verbindung mit dem Behälter sicherzustellen, kann es erwünscht sein, das Rohrstück aus demselben Kunststoff wie den übrigen Behälter herzustellen; es wird jedoch angenommen, daß dies nicht notwendig ist. Ein Ende 61 des Rohrstücks 20 bildet eine

₃Q Ausgießlippe 62. Auf der Außenseite der Zylinderwand ist nahe der Ausgießlippe 62 des Rohrstücks 20 ein Außengewinde 64 vorgesehen.

Gemäß der bevorzugten Ausführungsform verläuft um das _oc Äußere der Außenwand 60 etwa in der Mitte derselben eine ringförmige Rippe 68. Zum entgegengesetzten Ende 70 des Rohrstücks 20 hin sind eine oder mehrere ringförmige

Sägezahnspitzen 72 angeordnet, die eine nach außen abgewinkelte Fläche 74 zum entgegengesetzten Ende 70 hin und eine senkrechte oder nach innen abgewinkelte Fläche 76 zum Gießlippenende 61 hin bilden.

Das Rohrstück 20 wird auf den Fülldorn 22 aufgesetzt.

Dies kann z. B. einfach dadurch erfolgen, daß der Fülldorn 22 abgesenkt wird, so daß die Düse 32 durch das Rohrstück 20 eintritt. Der einzige Flächenkontakt zwisehen der Düse 32 und der im wesentlichen zylindrischen Außenwand 60 des Rohrstücks erfolgt an den kreisförmigen Ringen 52. Die Düse wird eingeführt, bis die Ausgießlippe 62 bzw. die ringförmige Rippe 68 den Grund 46 der Ringnut 44 bzw. die Vertiefung 54 der ringförmigen Einfassung kontaktieren.

Der Fülldorn 22 mit dem aufgesetzten Rohrstück 20 wird bewegt, bis er mit dem halsbildenden Abschnitt 78 des Vorformlings 24 im wesentlichen axial ausgerichtet ist, wie Fig. 4A zeigt. Das obere Ende 80 des Vorformlings wird durch zwei Unterdruckbacken 82 geöffnet gehalten. Ferner wird gemäß der bevorzugten Ausführungsform durch Unterdruckleitungen 84 in den beweglichen Werkzeughälften 26 ein Teilvakuum angelegt. Die Unterdruckleitungen 84 weisen Auslässe 86 am Oberende 88 der beweglichen Werkzeughälften 26 auf, und zwar umfangsmäßig außerhalb der zu bildenden zerstörbaren Schwächungslinie 18. Es wird angenommen, daß das durch die Unterdruckleitungen 84 angelegte Teilvakuum wenigstens teilweise den halsbil-

QQ denden Teil 78 des Vorformlings 24 an die Innenflächen der Werkzeughalften 26 anpaßt, so daß der Hals 14 des Behälters 10 wenigstens teiweise vor dem Blasformen geformt wird.

gc Unmittelbar nach der Positionierung des Vorformlings in der Form wird der Fülldorn 22 mit dem nunmehr darauf festgelegten Rohrstück 20 abgesenkt, so daß die Düse 32

vorwärtsbewegt wird, bis sie sich innerhalb des halsbildenden Teils 78 des Vorformlings 24 befindet. Wie am besten aus Fig. 4B ersichtlich ist, wird durch weiteren Vorschub des Fülldorns 22 das Rohrstück 20 in flüssigkeitsdichte Verbindung mit dem Behälterhals gepreßt. Mit anderen Worten wird durch Eindrücken des Rohrstücks 20 in den Vorformling ein Teil des Behälterhalses 14 gebildet, indem der halsbildende Teil 78 des Vorformlings 24 in Kompressionsanlage an den Innenflächen 28 der Werkzeughalften 26 aufgeweitet wird.

Der Fülldorn 22 wird weiterbewegt, bis der Rand 48 in den Vorformling unter Bildung der zerstörbaren Schwächungslinie 18 eingedrückt ist. Die ringförmige Einfassung 42 und die ringförmige Rippe 68 schließen den unter der zerstörbaren Schwächungslinie 18 liegenden Teil der Form mit Ausnahme des Bereichs an der Düse 32 dicht ab. Die Spitzen 72 des Rohrstücks 20 sind im Behälterhals 14 festgelegt.

Nunmehr wird der Behälterhauptteil 12 blasgeformt, indem ein Fluid sowohl durch den Fülldorn als auch durch das Rohrstück injiziert und durch den Kanal 38 und aus der Austrittsöffnung 36 der Düse 32 gepreßt wird. Das injizierte Fluid weitet den Vorformling 24 in Anlage an die Innenflächen 28 der Werkzeughälften 26 auf unter Bildung des Behälterhauptteils 12. Das injizierte Fluid, das den Vorformling aufweitet und den Blasformschritt ausführt, kann die im Behälter aufzubewahrende Flüssigkeit sein.

Alternativ kann es sich bei dem Blasformfluid um sterile Luft handeln; in diesem Fall wird nach dem Blasformen die Injektion der sterilen Luft unterbrochen, und bei noch in seiner Lage befindlichem Fülldorn 22 wird der Behälterinhalt durch den Kanal 38 in den Behälterhauptteil 12 gefüllt.

Nachdem der Behälter gefüllt ist, wird der Fülldorn 22 zurückgezogen. Wegen des relativ geringen Flächenkontakts zwischen der Außenwand 60 des Rohrstücks 20 und der Düse 32 wird für das Zurückziehen des Fülldorns 22 wenig Kraft benötigt, so daß die Verbindung zwischen dem Rohrstück 20, das den Abgabeauslaß bildet, und dem Behälterhals nicht beeinträchtigt wird.

Nunmehr wird der Fülldorn 22 entfernt. Bei der bevorzug^fcen Ausführungsform wird eine ein Innengewinde aufweisende Verschlußkappe 90 auf den Abgabeauslaß aufgesetzt, wie Fig. 5 zeigt, um den Behälter an der Ausgießlippe flüssigkeitsdicht zu machen. Dies kann dadurch erreicht werden, daß eine Verschlußkappe 90 an einem Kappenwerk-

!5 zeug 92 festgelegt wird. Die Verschlußkappe kann an dem Werkzeug 92 entweder im Festsitz oder z. B. mit Hilfe eines durch das Werkzeug 92 angelegten ünterdrucks montiert werden. Das Kappenwerkzeug 92 mit der daran gesicherten Verschlußkappe 90 wird in axiale Ausrichtung mit dem durch das Rohrstück 20 gebildeten Abgabeauslaß gebracht. Das Kappenwerkzeug kann während des Absenkens gedreht werden, so daß die Verschlußkappe 90 auf das Außengewinde 64 des Rohrstücks 20 geschraubt wird. Bei einer bestimmten Festigkeit kann die Verdrehkraft des Kappenwerkzeugs 92 überwunden werden, was das Zurückziehen des Kappenwerkzeugs 92 signalisiert, so daß die Verschlußkappe 90 auf dem Abgabeauslaß montiert bleibt. Selbstverständlich gibt es hierfür auch andere Möglichkeiten, z. B. kann eine Schnappverschlußkappe anstelle

OQ einer Schraubkappe verwendet werden.

Nunmehr werden die oberen beweglichen Werkzeughälften 30 um den Vorformling 24 geschlossen, und durch äußere Unterdruckleitungen 94 wird ein Unterdruck angelegt. Der gc angelegte Unterdruck weitet den oberen Abschnitt des Vorformlings auf unter Bildung des äußeren Verschlusses 16 und hermetischem Verschluß des Abgabeauslasses gegen-

über der Umgebung. Während dieses Vorgangs wird das Innere des Vorformlings mit steriler Luft gespült, und es werden weitere Vorsichtsmaßnahmen, z. B. die Anwendung von UV-Lampen, ergriffen, um die Sterilität des Inhalts

^ zu gewährleisten. Der äußere Verschluß 16 hält den Abgabeauslaß, umfassend das Rohrstück 20, die Ausgießlippe 62 und die Verschlußkappe 90, in sterilem Zustand, bis der äußere Verschluß 16 entfernt wird.

Wie die Fig. 1 und 6 zeigen, wird nach der Bildung des Behälters 10 ein Hebering 96 aus Hartkunststoff auf den äußeren Verschluß 16 aufgesetzt. Eine Ringschulter 98 am Behälterhauptteil 12 gelangt mit dem unteren Rand des Heberings 96 in Anlage, wenn dieser nach unten gedreht

¹^ wird. Dadurch wird der äußere Verschluß mit einer aufwärts gerichteten Kraft beaufschlagt, wodurch die zerstörbare Schwächungslinie 18 bricht und der Behälter geöffnet wird, so daß der sterile Abgabeauslaß zugänglich

wird.
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Eines der Hauptmerkmale des vorliegenden Verfahrens besteht darin, daß damit eine mechanisch feste, bevorzugt hermetische Verbindung zwischen dem Rohrstück 20 und dem Behälterhals 14 geschaffen wird, wodurch ein mit dem Behälter 10 einstückiger Abgabeauslaß entsteht, so daß das Rohrstück 20 nicht durch Ziehen oder Reißen von Hand aus dem Behälterhals herausgezogen werden kann.

Eine typische Zyklusdauer für einen aus Formen/Füllen/ verschließen bestehenden Blasformvorgang zur Bildung eines Ein-Liter-Behälters beträgt ca. 30 s. Wenn das Rohrstück 20 in den Behälterhals nach dem Blasformen und Füllen des Behälters eingesetzt wird, sind ca. 75 % der Zyklusdauer bzw. bei dem vorliegenden Beispiel ca. 22 s vergangen. Somit hat sich der Vorformling bereits einige Zeit abgekühlt, unterstützt dabei durch den Kontakt mit der Form und mit dem Blasform- und Füllfluid, bevor das

£ '" 3Α455Λ2 Rohrstück eingeführt wird. Bei der Erfindung wird jedoch das Rohrstück 20 bereits nach ca. 10 % der Zyklusdauer in Dichtkontakt mit dem Vorformling 24 gebracht, was bei dem vorliegenden Beispiel nach nur etwa 3 s der Fall wäre. So wird das Rohrstück 20 in Dichtverbindung mit einem noch relativ warmen Vorformlingsteil 78 gebracht. Es wird angenommen, daß dieser wärmere, noch mehr im Schmelzzustand befindliche Vorformling zu der mechanisch festeren Verbindung beiträgt, die durch das Verfahren erhalten wird.

Es wird angenommen, daß das Verfahren mit Abweichungen von den vorstehend beschriebenen Vorgängen durchgeführt werden kann. Es kann z. B. möglich sein, den Fülldorn 22 mit dem darauf aufgesetzten Rohrstück in den Vorformling einzuführen, ohne vorher den Halsabschnitt des Vorformlings aufzuweiten. Dadurch können eventuell die Unterdruckleitungen 84 entfallen, obwohl der durch die Leitungen 84 angelegte Unterdruck bevorzugt wird, um den Vorformling für die Ausbildung der zerstörbaren Schwächungslinie 18 vorzubereiten.

Eine weitere Möglichkeit wäre es, den Halsabschnitt 78 des Vorformlings außer Kontakt mit den Innenflächen 28 der Werkzeughälften 26 zu halten, bis der Vorformling in praktisch gleichzeitigen Kontakt mit dem Rohrstück gedrückt wird. Dies könnte geschehen, indem die Werkzeughälften 26 geöffnet gehalten werden, bis der Fülldorn und das Rohrstück vorgeschoben werden. Dann wurden die Werkzeughälften 26, die den Halsabschnitt der Form umfassen, um den Vorformling geschlossen werden, so daß der Hals des Behälters durch Kompression des halsbildenden Teils 78 des Vorformlings zwischen dem Rohrstück 20 und den Werkzeughälften 26 geformt wird.

Claims

Verfahren zur Herstellung eines hermetisch dichten Behälters und Fülldorn dafür

Patentansprüche

¹^ /1.'Verfahren zur Herstellung eines hermetisch dichten Behälters mit einem Behälterhauptteil, einem Behälterhals, einem äußeren Verschluß und einem durch ein hohles Rohrstück gebildeten inneren Abgabeauslaß, gekennzeichnet durch

^Q folgende Verfahrensschritte:

- Extrudieren eines rohrförmigen Kunststoff-Vorformlings;

Anordnen des Vorformlings in einer Behälter-Form; Festlegen des den Auslaß bildenden Rohrstücks um die Mündung eines Druckfluid-Fülldorns;

- Bewegen der Mündung des Fülldorns mit dem Rohrstück zum Vorformling unter Pressen des Rohrstücks in fluiddichte Verbindung mit dem Behälterhals;

- Blasformen des Behälterhauptteils durch Fluidinjektion sowohl durch den Fülldorn als auch das Rohrstuck unter

Aufweitung des Vorformlings;

Zurückziehen des Fülldorns unter Zurücklassen des dauerhaft im Behälterhalsabschnitt befestigten Rohrstücks; und
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- Formen des äußeren Verschlusses um den Abgabeauslaß, so daß der äußere Verschluß den Abgabeauslaß umschließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Preßschritt das den Auslaß bildende Rohrstück in hermetisch dichte Verbindung mit dem Behälterhals gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,

gekennzeichnet durch einen weiteren Schritt, bei dem nach dem Zurückziehen des Fülldorns und vor der Bildung des äußeren Verschlusses auf dem Abgabeauslaß eine Verschlußkappe befestigt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen weiteren Schritt, bei dem vor dem Preßschritt der Halsabschnitt des Vorformlings in Kontakt mit dem behälterhalsbildenden Formabschnitt aufgeweitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufweitung des Halsabschnitts des Vorformlings durch Anlegen eines Unterdrucks zwischen Vorformling und Form durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß das Füllen des Behälters gleichzeitig mit dem Blasformschritt erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß der Halsabschnitt des Vorformlings bis zu dem Preßschritt außer Kontakt mit der Form steht, und

daß das Pressen durch Schließen eines vorher geöffneten halsbildenden Teils der Form um den Vorformling stattfindet derart, daß der Behälterhals durch Kompression zwischen dem Rohrstück und der Form geformt wird.
8. Fluidfülldorn zum Einsatz bei der Herstellung eines hermetisch dichten Behälters mit einem Behälterhauptteil, einem Behälterhals, einem äußeren Verschluß und einem durch ein hohles Rohrstück gebildeten inneren Abgabeauslaß,

gekennzeichnet durch eine Düse (32) mit einem sie durchsetzenden, durch eine Innenwand (40) begrenzten Kanal (38) und mit einem offenen Ende (34), das eine Mündung (36) des Kanals (38) bildet;

eine ringförmige Einfassung (42) , die von der Düse (32) nach unten und um die Düse herum verläuft und die von der Düse durch eine Ringnut (44) beabstandet ist, wobei die Ringnut (44) einen Nutgrund (46) aufweist; ~ einen von einem entfernten Ende (58) der ringförmigen Einfassung (42) vorspringenden, relativ scharfkantigen Rand (48, 50); und

mehrere Vorsprünge (52), die um die Düse (32) herum angeordnet sind, wobei sich die Düse (32) über das entfernte Ende (58) der ringförmigen Einfassung (42) hinauserstreckt;

wobei der relativ scharfkantige Rand (48, 40) zwischen dem äußeren Verschluß (16) und dem Behälterhals (14) eine zerstörbare Schwächungslinie (18) bildet, ***

- auf dem Fluidfülldorn (22) ein hohles Rohrstück (20) den Fülldorn umgebend in der Ringnut (44) zwischen den die Düse (32) umgebenden Vorsprüngen (52) und der ringförmigen Einfassung (42) befestigbar ist, so daß

bei einem Vorschub des Pluidfulldorns in die Behälterform der Fülldorn das Rohrstück (20) an dem Behälterhals (14) festlegt und gleichzeitig die zerstörbare Schwächungslinie (18) bildet, bevor der Behälter blasgeformt und gefüllt wird.