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Verfahren zum Vergasen von kohlenstoffhaltigen Feststoffen
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und Wirbelbettreaktor zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Vergasen von kohlenstoffhaltigen Feststoffen und einen
Wirbelbettreaktor zu Durchführung dieses Verfahrens mit wenigstens einer Düse zum
Einblasen von exothermen und endothermen Vergasungsmitteln in das Innere des Wirbelbettreaktors,
wobei die Düse mit wenigstens zwei koaxial zueinander angeordneten und wenigstens
einen Ringspalt begrenzenden Rohren versehen ist und das äußere Kohr für die Zuführung
von wenigstens überwiegend endothermem Vergasungsmittel das innere Rohr für die
Zuführung von wenigstens überwiegend exothermem Vergasungsmittel umgibt und die
Mündung des inneren Rohres gegenüber der Mündung des äußeren Rohres weiter in den
Innenraum des Wirbelbettreaktors hineinragt, wobei vor der Mündung des inneren Rohres
im Innenraum des Reaktors durch die Umsetzung des exothermen Vergasungsmittels mit
brennbaren Substanzen eine Zone erhöhter Temperatur vorhanden ist. Im allgemeinen
sind mehrere solcher Düsen über den Umfang des Reaktors und ggf. in zwei oder mehr
einen vertikalen Abstand voneinander aufweisenden Ebenen angeordnet.
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Ein derartiger Reaktor ist in "Freiberger Forschungshefte", A69 1957,
Seiten 1t, 11 beschrieben, wobei die Zuführung von Kohlendioxid in den äußeren Rohren
der Düsen dazu dient, die Temperatur des Wirbelbetts in der Umgebung des Sauerstoffeintritts,
also der Düsenmündunyen, herabzusetzen, um auf diese Weise Schlackenansätze zu vermeiden.
Das Problem
des Enstehens derartiger Schlackenansätze oder Anbackungen
wird auch in der bE-OS 3.143.556 behandelt, die einen Reaktor offenbart, der mit
einer Düse versehen ist, die wenigstens drei koaxiale Rohre aufweist, von denen
das mittlere allerdings der Zuführung der zu vergasenden kohlenstoffhaltigen Materialien
dient. Das exotherme Vergasungsmittel wird durch den vom inneren Rohr und vom mittleren
Rohr begrenzten Ringraum zugeführt, wohingegen das überwiegend endotherme Vergasungsmittel
durch den von mittlerem und äußerem Rohr begrenzten Ring raum in den Innenraum des
Reaktors eingeführt wird. Hierbei kann die Anordnung so getroffen sein, daß das
den Kanal für das endotherme Vergasungsmittel außenseitig begrenzende Rohr axial
in einem Abstand vor den beiden anderen Rohren endet.
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Der Abstand zwischen dem freien Ende des äußeren Rohres und den freie
Enden der beiden anderen Rohre beträgt jedoch nur wenige Millimeter. Das Entstehen
von Anbackungen soll einmal dadurch verhindert werden, daß das stirnseitige Mündungsende
des äußeren Rohres für das endotherme Vergasungsmittel sich in Strömungsrichtung
auf eine sehr geringe Wandstärke verringert, um so durch eine entsprechend kleine
Stirnfläche den im Innenraum des Reaktors befindlichen Ascheteilchen nur eine möglichst
kleine Ansatzfläche zu bieten. Weiterhin wird in dieser Vorveröffentlichung die
Abhängigkeit des Entstehens von Anbackungen von den relativen Geschwindigkeiten
erörtert, mit denen die Medien in den zueinander koaxialen Rohren in den Innenraum
des Reaktors eingeblasen werden. So soll die Strömungsgeschwindigkeit des endothermen
Vergasungsmittels 70 - 85% der Geschwindigkeit betragen, mit der das exotherme Vergasungsmittel
in den Innenraum eintritt. Die vorbeschriebenen Maßnahmen sollen dazu dienen, Zonen
mit unterschiedlicher Sauerstoffkonzentration im Bereich vor der Mündung der Düse
zu schaffen, um so die Geschwindigkeit, mit welcher der feste Kohlenstoff der
einzelnen
Partikel umgesetzt wird, zu verringern. Dadurch soll auch der Umfang des Sinterns
der einzelnen Partikel verringert werden.
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Inwieweit die in der DE-OS 3143556 geschilderten Maßnahmen geeignet
sind, bei dem darin beschriebenen Reaktor den angestrebten Effekt zu erreichen,
kann dahinstehen, da eine Übertragung auf einen Wirbelbettreaktor, bei welchem die
zu vergasenden kohlenstoffhaltigen Materialien durch eine besondere, von den Düsen
für die Vergasungsmittel unabhängige Zuführeinrichtung in den Innenraum des Reaktors
eingeführt werden, ohnehin nicht möglich ist, zumal diese Düsen im allgemeinen nicht
vertikal von unten in den Reaktor hineinragen.
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Die durch die Zufuhr von Kohlendioxid bewirkte Kühlwirkung mag bei
dem in der erstgenannten Vorveröffentlichung offenbarten Winkler-Reaktor zur Erzielung
des angestrebten Zweckes ausgereicht haben, da dieser unter Normaldruck betrieben
wurde. Moderne Wirbelbettreaktoren, insbesondere Hochtemperatur-Winkler-Reaktoren,
werden jedoch unter Überdruck von 10 bar und mehr betrieben. Die Anwendung von Überdruck
dient dazu, die Durchsatzleistung, d. h., die pro Zeiteinheit durchzusetzende Kohlemenge,
zu steigern. Dies setzt eine entsprechende Steigerung der Menge an Vergasungsmittel,
also auch des exothermen Vergasungsmittels, voraus.
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Dadurch wächst die spezifische Wärmebelastung im Reaktor.
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Dies wiederum vergrößert die Gefahr, daß Ascheanbackungen entstehen.
Letztere treten, wie auch im Stand der Technik angedeutet, insbesondere an den Stirnflächen
der Düsenrohre auf. Dies ist im wesentliche darauf zurückzuführen, daß im Innenraum
des Reaktors jeweils in einem kurzen Abstand von der Mündung der exothermes Vergasungsmittel
zuführenden Düsen Temperaturspitzen entstehen, und zwar in dem Bereich, in welchem
der zugeführte Sauerstoff erstmals mit brennbaren
{iut,starlzen,
entweder Feststof fpart ikeln oder auch brennbaren Gasen, in Berührung kommt. Die
von diesem Bereich hoher Temperatur abstrahlende Wärme wirkt auf die Stirnflächen
der jeweils zugehörigen Düse ein, so daß in diesem Bereich befindliche Feststoffteilchen
mit hohem Ascheanteil erweichen und an der Düse anhaften. Auf diese Weise können
sich Anbackungen bilden, deren Abmessungen schließlich so groß sind, daß der Reaktorbetrieb
unterbrochen werden muß.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, den Wirbelbettreaktor
der einleitend beschriebenen Art so auszugestalten, daß die Anbackungen auch bei
hoher spezifischer Wärmebelastung innerhalb des Reaktors vermieden oder doch soweit
reduziert werden, daß Störungen des Betriebes auf ein erträgliches Maß reduziert
werden. Die dazu erforderlichen Maßnahmen sollen einfach sein und weder die Verfahrensführung
noch den Aufbau des Reaktors komplizieren.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß das äußere
Rohr in einem solchen Abstand vonder Mündung des inneren Rohres endet, daß seine
stirnseitige Begrenzung sich in einem Bereich des unter Überdruck stehenden Innenraums
des Reaktors befindet, in welchem die Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes der
Asche der zu vergasenden kohlenstoffhaltigen Feststoffteilchen liegt, und die Geschwindigkeit,
mit welcher das wenigstens überwiegend endotherme Vergasungsmittel aus dem äußeren
Rohr strömt, größer ist als die Geschwindigkeit, mit welcher das wenigstens überwiegend
exotherme Vergasungsmittel aus dem inneren Rohr strömt.
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Durch die vorbeschriebene Ausgestaltung und die erfindungsgemäße Relation
zwischen den Eintrittsgeschwindigkeiten der beiden Vergasungsmedienin den Reaktor
wird erreicht, daß der ringförmige Strahl des exothermen Vergasungsmittels nach
Passieren des stirnseitigen Endes des Innenrohres nach
innen, also
in Richtung auf den Strahl des exothermen Vergasungsmittels, abgelenkt wird. Aufgrund
der größeren kinetischen Energie des endothermen Vergasungsmittels geschieht dies
jedoch erst in einem gewissen Abstand von der stirnseitigen Begrenzung des das exotherme
Vergasungsmittels zuführenden inneren Rohres, so daß das endotherme Vergasungsmittel
über einen gewissen Abstand von der Stirnt iteE des Rohres für das exotherme Vergasungsmittel
eine Art Schirm bildet, der verhindert, daß Feststoffpartikel, die im Bereich vor
der Mündung der Düse umhergewirbelt werden, an die Stirnseite des inneren Rohres
für die Zuführung des exothermen Vergasungsmittels gelangen. Zwar wird das endotherme
Vergasungsmittel auch dann, wenn es sich um Dampf handelt, eine gewisse Kühlwirkung
haben, da seine Temperatur im allgemeinen unterhalb der Temperatur liegt, die sich
in dem Bereich bildet, in welchem das exotherme Vergasungsmittel, also Sauerstoff,
mit brennbarem Gas und den festen Partikeln reagiert. Trotzdem wird nicht zu verhindern
sein, daß aufgrund des Einwirkens der Strahlungswärme aus diesem Bereich auf das
freie Ende des inneren Rohres dieses in einem Temperaturbereich liegt, der den Ascheschmelzpunkt
der zu vergasenden Feststoffpartikel übersteigt. Es ist somit, wie bereits gesagt,
entscheidend, die Feststoffpartikel aus dem Bereich der unmittelbaren Nachbarschaft
des freien Endes des Rohres für das exotherme Vergasungsmittel herauszuhalten. Dies
ist insbesondere deshalb wichtig, weil sich unmittelbar vor der stirnseitigen Wandung
des inneren Rohres Wirbel ausbilden, die im anderen Fall dazu führen würden, daß
in diesen Bereich eingedrungene Feststoffpartikel längere Zeit verweilten.
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Das äußere Rohr ist nicht nach außen abgeschirmt. Es ist somit möglich,
daß Feststoffteilchen in den Bereich seines freien Endes gelangen. Um trotzdem Anbackungen
zu vermeiden, ist das Rohr kürzer als das innere Rohr für das exotherme
Vergasungsmittel,
wobei der Abstand zwischen den Enden beider Rohre einerseits so groß gewählt ist,
daß die Stirnfläche der Wanduny des äußeren Rohres sich in einem Bereich befindet,
der so weit von dem Bereich erhöhter Temperatur vor der Mündung des inneren Rohres
entfernt ist, äaß die Temperatur im erstgenannten Bereich unter dem Ascheschmelzpunkt
liegt, andererseits jedoch so klein ist, daßdie ringförmige Mantelströmung des endothermen
Vergasungsmittels nach Verlassen des äußeren Rohres solange aufrechterhalten bleibt,
wie für die vorstehend beschriebene Funktion erforderlich ist. Für die angestrebte
niedrigere Temperatur am freien Ende des äußeren Rohres ist vor allem von Bedeutung,
daß der gegenüber dem äußeren Rohr vorspringende Abschnitt des inneren Rohres ersteres
gegenüber dem vor der Mündung des inneren Rohres befindlichen Bereich erhöhter Temperatur
abschirmt, so daß die Wärme, die von dem Bereich erhöhter Temperatur abstrahlt,
vor Erreichen des äußeren Rohres von dem diesem gegenüber vorstehenden Abschnitt
des Innenrohres aufgenommen wird, der seinerseits durch beide Vergasungsmittel eine
gewisse Kühlung erfährt.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann der Endabschnitt
des äußeren Rohres außenseitig derart abgeschrägt sein, daß die Wanddicke des äußeren
Rohres in diesem Abschnitt in Richtung auf die stirnseitige Begrenzung abnimmt.
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Die Erfindung sieht weiterhin die Möglichkeit vor, das innere Rohr
an seiner äußeren Mantelfläche wenigstens in dem Abschnitt, der gegenüber dem Außenrohr
vorsteht, mit einer feuerfesten und verschleißfesten keramischen Einlage zu versehen.
Diese Ausgestaltung trägt der Tatsache Rechnung, daß die Mantelfläche des inneren
Rohres, die gegenüber dem
äußeren Rohr vorsteht, aufgrund des Zusammenwirkens
von an ihm vorbeiströmendem Vergasungsmittel und auftreffenden Feststoffteilchen
einem erhöhten Verschleiß unterliegt.
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Der axiale Abstand zwischen dem Ende des Innenrohres zum Ende des
Außenrohres beträgt vorzugsweise ungefähr das 1,5-bis 2,5-fache, vorzugsweise 2-fache
der Wandstärke des Innenrohres, wobei die Spaltbreite nicht mehr als 2 mm beträgt.
Daneben sollte die Austrittsgeschwindigkeit des endothermen Vergasungsmittels aus
dem Ring spalt zwischen dem äußeren und dem inneren Düsenrohr mindestens das 1,1-fache
der Austrittsgeschwindigkeit des exothermen Vergasungsmittels aus dem Innenrohr
betragen. Diese verhältnismäßig einfachen Maßnahmen gewährleisten einen weitgehend
störungs-und wartungsfreien Betrieb der Einblasdüse. Auf diese Weise ist es möglich,
den Anteil des Sauerstoffs im zentralen Rohr an jeder infrage kommenden Ringblasdüse
des HTW-Vergasers auf bis zu 100 % zu erhöhen.
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Die Ablenkung der Mantelströmung des endothermen Vergasungsmittels
am Rand des Innenrohres wird noch durch eine scharfkantige Ausbildung dieses Randes
begünstigt. Der scharfkantige und unter einem rechten Winkel abgewinkelte Rand des
Innenrohres gewährleistet zuverlässig die Ablenkung der Mantelströmung in Richtung
auf die Längsachse der Einblasdüse, so daß man von einer Einschnürung der Strömung
im Bereich des Randes sprechen kann.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist es möglich, das äußere
Rohr auf dem äußeren Umfang des inneren Rohres so abzustützen, daß mit Hilfe von
einfache Verstellmöglichkeiten eine gleichmäßige Breite des Ringspaltes zwischen
den beiden Rohren gewährleistet wird. Mit dieser Maßnahme kann die Mantelströmung
aus überwiegend endothermem Vergasungsmittel genau eingestellt werden, so daß sie
über den ganzen Umfang eine gleichmäßige Stärke aufweist.
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Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher
beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 im Schema den Längsschnitt eines HTW-Reaktors, iig.
2 eine erfindungsgemäße Düse im Längsschnitt und Fig. 3 einen nicht maßstäblichen,
vergrößerten Ausschnitt der Düsenmündung im Bereich der Schnittlinie 111-111 der
Fig. 1.
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In den unteren Bereich des in Fig. 1 dargestellten Reaktors 10 werden
zu vergasender Brennstoff und ggf. Zuschlagsstoffe durch eine Zuführschnecke 12
eingebracht. Unter dem Einfluß von Vergasungsmitteln, die durch Einblasdüsen 14
und 15 ebenfalls in den unteren Teil des Reaktors 10 eingeblasen werden, baut sich
ein Wirbelbett 16 auf, dessen obere Begrenzung mit16' bezeichnet ist. Nahe der unteren
Begrenzung des Reaktors 10, also im wesentlichen unterhalb der Einblasdüse 14 befindet
sich eine Schicht oder Lage aus aschereichem, ggf. gröberem Material, das nach unten
durch die stutzenartigen Fortsätze 17 abgezogen wird.
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Weitere Einblasdüsen 18 sind oberhalb des Wirbelbettes 16 angeordnet.
Durch sie wird Vergasungsmittel in den oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Nachreaktionsraum
20 eingeführt. Im Gegensatz zu der in der Zeichnung gewählten
Schemadarstellung
sind die Einblasedüsen normalerweise über den Umfang des Reaktors in Abständen voneinander
verteilt angeordnet.
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Wenigstens ein Teil dieser Einblasedüsen weist die im folgenden anhand
der Fig. 2 und 3 beschriebene Ausgestaltung auf, die das gleichzeitige Einblasen
von exotherme Umsetzungen und endotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmitteln
ermöglicht.
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Diese Einblasedüse 22, die entsprechend den Einblasdüsen 14, 15 und
18 des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 angeordnet sein kann, ist mit einem inneren
Rohr 23 und einem äußeren Rohr 24 versehen. Das innere Rohr 23 dient zum Einblasen
des im wesentlichen exotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittels 25, beispielsweise
Sauerstoff oder Luft oder einer Mischung von Sauerstoff und einem endothermen Vergasungsmittel.
Das äußere Rohr 24 dient zum Einblasen eines im wesentlichen endotherm wirkenden
Vergasungsmittels 26, beispielsweise Dampf. Es umgibt das innere Rohr 23 koaxial
und ist über der Länge desselben an zwei Stellen 28 und 29 auf dem Umfang abgestützt.
Während Abstützung 28 im wesentlichen aus einem Distanzstück, welches den Ringquerschnitt
zwischen den beiden Rohren 23 und 24 zu einem großen Teil ausfüllt, gebildet ist,
besteht die in der Nähe der Mündung 40 der Düsenrohre vorgesehene
Abstützung
29 aus einer Mehrzahl von punktförmigen Auflagen, die in Abständen auf dem Umfang
des Innenrohres 23 angreift und einstellbarsind. Hierbei handelt es sich um Schrauben
oder Gewindebolzen, die derart genau eingestellt werden können, daß sich zwischen
den beiden Rohren 24 und 23 ein gleichmäßiger koaxialer Ringspalt 31 ergibt. Das
Distanzstück 28 weist über den Umfang verteilte Durchbrechungen 32 auf, durch die
das endotherme Vergasungsmittel 26 im Ringraum 33 zwischen den Rohren 23 und 24
strömen kann. Das endotherme Vergasungsmittel 26 tritt aus dem Ringspalt 31 aus,
während das exotherme Vergasungsmittel 25 aus dem Innenrohr 23 ausströmt. In Fig.
3 sind die Stromfäden der austretenden Vergasungsmittel 25 und 26 angedeutet.
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Die mündungsseitige Stirnfläche 27 des inneren Rohres 23 ragt gegenüber
der mündungsseitigen Stirnfläche 37 des äußeren Rohres 24 weiter in den Innenraum
des Wirbelbettreaktors hinein. Der Abstand 38 zwischen den Enden beider rohre 23
und 24 entspricht einem Vielfachen der Wandstärke 39 des Innenrohres 23 und beträgt
beispielsweise das 1,5-bis 2,5-fache, vorzugsweise das 2-fache der Wandstärke 39
des Innenrohres 23.
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Aus dem Öffnungsquerschnitt des Innenrohres 23 strömt das exotherme
Vergasungsmittel 25 mit einer Geschwindigkeit von 15 - 70 m/s aus und in den Innenraum
40 des Reaktors 10 ein. Im Bereich des Wirbelbettes 16, also hinsiwhtlich äer Düsen
14 und 15, kann diese Geschwindigkeit nahe der oberen Grenze dieses Geschwindigkeitsbereiches
liegen, wohingegen im Bereich des Nachreaktionsraumes 20, also hinsichtlich der
Düse 18, die Geschwindigkeit im allgemeinen 40 m/s nicht übersteigen wird. Bei dem
exothermen Vergasungsmittel handelt es sich beispielsweise im Fall des Hochtemperatur-Winkler-Reaktors
überwiegend um reinen Sauerstoff oder um eine Mischung von Sauerstoff und Dampf
oder Sauerstoff und Stickstoff, woran der Sauerstoff üblicherweise mit etwa 70 -
80% beteiligt ist. Im Mündungsbereich 40, d. h. in einer Enfernung von wenigen Millimetern
bis wenigen Zentimetern vom Innenrohr 23, beginnt die Reaktion des brennbaren Gases
und der kohlenstoffhaltigen Braunkohleteilchen mit dem Vergasungsmittel 25.Die sich
dabei bildende Flamme ist in Fig. 3 bei 46 angedeutet. In diesem Bereich liegen
die Temperaturen zwischen 1700 und 1800° C und somit weitaus höher als im Durchschnitt
des Vergasungsraumes, wo sie üblicherweise 1000 - 1200° C betragen.
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Aus dem zwischen den beiden Rohren 23 und 24 gebildeten Ringspalt
31 tritt das endotherme Vergasungsmittel 26, beispielsweise überhitzter und damit
gasförmiger Wasserdampf,
in den Reaktionsraum ein. Wie an den Stromfäden
des Vergasungsmittels 26 in Fig. 3 deutlich erkennbar, umgibt der Wasserdampf die
Stromfäden des exothermen Vergasungsmittels 25 nach seinem Austritt aus dem Ringspalt
31 mantelförmig. Das Vergasungsmittel 26 strömt zunächst über den axialen Abstand
38 hinweg auf der Außenhaut des Innenrohres 23 entlang und wird am äußeren Rand
34 desselben nach innen abgelenkt, wodurch eine Einschnürung der Strömung 26 entsteht.
Dabei bildet der äußere Rand 34 der Stirnfläche 27 des Innenrohres 23 eine Abrißkante,
welche die Ursache für die Einschnürung der Strömung des endothermen Vergasungsmittels
26 und für das Entstehen eines Raumes ist, innerhalb desselben sich Wirbel 42 ausbilden,
die sowohl von der Strömung des Vergasungsmittels 26 als auch von der Strömung des
Vergasungsmittels 25 ausgehen.
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Gegenüber den Geschwindigkeiten dieser beiden Strömungen ist die Geschwindigkeit
der Wirbel 42 erheblich verlangsamt, so daß in diesem Bereich hoher Temperatur Ascheanbackungen
am Rohr 23 unvermeidbar wären, wenn Feststoffteilchen in diesen Bewreich 42 eindringen
könnten. Dies wird jedoch durch den vom endothermen Vergasungsmittel 26 gebildeten
Mantel verhindert. Infolgedessen bleiben die Stirnflächen 27 von Anbackungen frei.
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Die Einschnürung der Strömung des Vergasungsmittels 26 erfolgt unter
einem Winkel 43, der ungefähr einer über die äußeren Ränder 34 und 35 der Rohre
23 und 24 gelegten theoretischen Hülle entspricht. Im Bereich der Einschnürung der
Strömung des Vergasungsmittels 26 entstehen Wirbel 45, die dazu führen, daß aus
diesem Bereich Feststoffteilchen durch die Mantelströmung 26 hindurch in den Strom
25 aus exothermem Vergasungsmittel gelangen. Die resultierende Umsetzung führt zu
der bereits erwähnten hohen Temperatur im Bereich der Flamme 46. Die radiale Dicke
des Ringspaltes 31 beträgt zwischen 0,7 und 2 mm und, beispielsweise bei einem Außendurchmesser
des Innenrohres 23 von 12,6 mm, vorzugsweise 1,4 mm. Daneben sind die Mündungsteile
des inneren und des äußeren Rohres 23 bzw. 24 aus einem hochwarmfesten Werkstoff
gefertigt, beispielsweise Inconel, woran sich im axialen Abstand von den Mündungsenden
27 bzw. 37 Rohrteile aus einem anderen Werkstoff anschließen können. Gleichzeitig
mit dieser Ausgestaltung der Düse kann auch der Ringraum 33, der zwischen dem inneren
und dem äußeren Rohr 23 bzw. 24 gebildet wird, in seiner radialen Erstreckung variieren,
wie das beispielsweise in Fig. 2 deutlich erkennbar ist.
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Vorzugsweise wird der engste Querschnitt des Ringraumes 33 sich vorn
in der Nähe des Mündungsbereiches 40 befinden, so daß im Ringspalt 31 die größte
Strömungsgeschwindigkeit des.
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Vergasungsmittels 26 vorhanden ist.
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ei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Endabschnitt des äußeren Rohres 24 mit einer Abschrägung 47 versehen, so daß die
gegenüber dem Bereich erhöhte Temperatur 46 abzuschirmende Stirnfläche 37 nur eine
geringe radiale Erstreckung hat.
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Ferner ist der Endabschnitt des inneren Rohres mit einer Einlage 49
aus verschleißfestem, vorzugsweise keramischem Material versehen.
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Fig. 2 der Zeichnung läßt erkennen, daß auch das äußere Rohr 24 der
Düse gegenüber der inneren Begrenzung 50 der Reaktorwandung 52 in den Innenraum
des Reaktors hinein vorsteht, so daß die innere Begrenzung 50 der Reaktorwandung
in jedem Fall in einem Temperaturbereich liegt, bei dem Ascheanbackungen nicht auftreten
können.
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