DE3434119A1 - Verfahren zur foerderung von bitumen aus untertaegigen lagerstaetten - Google Patents

Verfahren zur foerderung von bitumen aus untertaegigen lagerstaetten

Info

Publication number
DE3434119A1
DE3434119A1 DE19843434119 DE3434119A DE3434119A1 DE 3434119 A1 DE3434119 A1 DE 3434119A1 DE 19843434119 DE19843434119 DE 19843434119 DE 3434119 A DE3434119 A DE 3434119A DE 3434119 A1 DE3434119 A1 DE 3434119A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bitumen
injection
water emulsion
water
production well
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19843434119
Other languages
English (en)
Inventor
Rohan Alexander Calgary Alberta Pachovsky
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Huntsman Corp
Original Assignee
Texaco Canada Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Texaco Canada Inc filed Critical Texaco Canada Inc
Priority to DE19843434119 priority Critical patent/DE3434119A1/de
Publication of DE3434119A1 publication Critical patent/DE3434119A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E21EARTH DRILLING; MINING
    • E21BEARTH DRILLING, e.g. DEEP DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
    • E21B43/00Methods or apparatus for obtaining oil, gas, water, soluble or meltable materials or a slurry of minerals from wells
    • E21B43/16Enhanced recovery methods for obtaining hydrocarbons
    • E21B43/24Enhanced recovery methods for obtaining hydrocarbons using heat, e.g. steam injection
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C3/00Working-up pitch, asphalt, bitumen
    • C10C3/007Working-up pitch, asphalt, bitumen winning and separation of asphalt from mixtures with aggregates, fillers and other products, e.g. winning from natural asphalt and regeneration of waste asphalt

Description

  • Müller, Schupfner & Gauger VERFAHREN ZUR FÖRDERUNG VON BITUMEN AUS UNTERTÄGIGEN LAGERSTÄTTEN Müller, Schupfner & Gauger Verfahren zur Förderung von Bitumen aus untertägigen Lagerstätten Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ölförderverfahren, und insbesondere auf ein Verfahren zur Förderung von Bitumen aus einer untertägigen Lagerstätte von Schweröl-Sanden.
  • Lagerstätten von Schweröl-Sanden, wie beispielsweise Teersanden, sind im Westen der Vereinigten Staaten; in Nordalberta, Canada; Venezuela und auch in Europa und Asien gelegen. So enthalten beispielsweise die Athabasca-Teersand-Lagerstätten in Alberta/Canada über 100 000 Millionen Kubikmeter Petroleum eines hochbituminösen Charakters.
  • Die extrem hohe Viskosität des Schweröls aus diesen Sanden, z.B. etwa 100 000 cP bis über 1 000 000 cP, bei Lagerstättentemperaturen im Bereich von etwa 4 bis 52 0C machen es unmöglich, diese nach üblichen Verfahren zu fördern. Die Viskosität des Öls kann auf 10 cP oder weniger herabgesetzt werden, durch beträchtliche Erhöhung der Temperatur. Der Sand ist im allgemeinen ein feinbis mittelkörniges Material, überwiegend Quarz. Die einzelnen Körner sind mit Wasser bedeckt und von einem Bitumenfilm umgeben. Bituminöses Erdöl füllt mindestens einen Teil des Hohlraums zwischen den sich berührenden Körnern.
  • Die gepackten Sandkörner weisen einen Hohlraum von etwa 35 % auf. Dies entspricht einem Bitumen/Sand-Gemisch von etwa 83 Gew.% Sand.
  • Die Förderung von Rohöl durch eine Kombination von Niedertemperatur-Oxydation und Heißwasser- oder Dampf-Injektion ist in der US-PS 3 976 137 offenbart. Die Förderung von viskosem Öl bei Anwendung von zyklischen Verfahrensschritten unter Druck ist in der US-PS 4 127 172 offenbart. Eine thermische Methode zur ölförderung durch Dampf-Injektion und die Einführung eines nichtkondensierbaren Gases, welches im wesentlichen keine oxydierbaren Komponenten enthält, ist in der US-PS 3 782 470 offenbart. Aus US-PS 3 279 538 ist es bekannt, eine Alkalilösung in eine Lagerstätte von Teersanden zu injizieren und hierdurch Brüche zu erzeugen, auszulaugen und zu emulgieren, und die periodische Rückflutung der Lagerstätte durch Einleitung einer Menge alkalischer Lösung durch die Förderbohrung. Eine Insitu-Förderung, wonach Dampf und ein Lösungsmittel zyklisch und kontinuierlich in die Teersande injiziert werden, ist in der US-PS 3 946 810 offenbart.
  • Wenn es auch zahlreiche Insitu-Verfahren zur Gewinnung von Schwerölen aus Schweröl-Sanden gibt, so besteht doch ein Bedürfnis für ein wirksames und wirtschaftliches Verfahren zur Gewinnung viskosen bituminösen Erdöls aus untertägigen Lagerstätten von Schweröl-Sanden. Hierin liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Luft im Gemisch mit Dampf von geringer Qualität oder heißem Wasser oder Mischungen daraus und Natriumhydroxyd, Ammoniumhydroxid oder Ammoniak in eine Lagerstätte injiziert werden, welche von mindestens eine Injektionsbohrung und mindestens eine Förderbohrung durchteuft ist.
  • Die Lagerstätte in und um die Verbindungsstrecke zwischen den Bohrungen für Injektion und Förderung wird hierdurch auf eine Temperatur von etwa 93 bis 1770C gebracht. Das erhitzte Bitumen in dem Teersand fließt mit einer verminderten Viskosität, z.B. 10 cP oder weniger. Mindestens ein Anteil des Bitumens oxydiert ohne zu brennen unter Bildung zusätzlicher Erdölsäuren. Diese Säuren werden sodann durch das anwesende Alkali unter Bildung emulgierender Mittel neutralisiert. Der kondensierte Dampf und das heiße Wasser, die mit dem Bitumen in Kontakt kommen, bilden eine Bitumen/Wasser-Emulsion, welche sodann durch die Verbindungsstrecke durch den Druck aus der injizierten Mischung von Luft und erhitztem Fluid und alkalischem Mittel getrieben werden. Die Bitumen/Wasser-Emulsion wird über die entsprechende Förderbohrung entfernt. Die Demulgierung der Bitumen/Wasser-Emulsion sion erfolgt sodann übertage, und Bitumen, heißes Wasser und Sand werden voneinander getrennt. Die Wirksamkeit des Verfahrens kann durch Unterdrucksetzen und drawdown-Zyklen erhöht werden.
  • Figur 1 erläutert die Verdrängungs-Wirksamkeit an verschiedenen Stellen einer Simulationszelle für zwei Ansätze. Beim ersten Ansatz wurde eine Mischung von Luit, Dampf von niederer Qualität und Ammoniak in die Probe von Schweröl-Sand injiziert. Zu Vergleichszwecken wurde im zweiten Ansatz ein Gemisch von Luft und Dampf von niederer Qualität allein injiziert.
  • Figur 2 erläutert die prozentuale Gewinnung von Bitumen bezogen auf injizierten Dampf (Porenvolumen) für zwei Ansätze. Im ersten Ansatz wurdewiederum ein Gemisch von Luft, Dampf von niederer Qualität und Ammoniak in die Probe des Teersandes injiziert. Für Vergleichszwecke wurde im zweiten Ansatz lediglich ein Gemisch von Luft und Dampf niederer Qualität injiziert.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann mittels jeglicher geeigneten Injektions- und Produktionstechnik durchgeführt werden. So kann beispielsweise mindestens eine Injektionsbohrung vorzugsweise vertikal von der Erdoberfläche in die untertägige Lagerstätte der Teersande niedergebracht werden. Mindestens eine damit im Zusammenhang stehende Förderbohrung kann im Abstand von jeder Injektionsbohrung in beliebigem Muster vorgesehen sein und ebenfalls vorzugsweise vertikal von der Erdoberfläche in die Lagerstätte niedergebracht sein. Beispielsweise kann ein Linienmuster (line drive pattern) angewendet werden, wobei eine Mehrzahl in einer Reihe angeordneten Injektionsbohrungen einer horizontalen Reihe von damit in Verbindung stehenden Produktionsbohrungen gegenüber angeordnet sind. Bei einem kreisförmigen Muster (circular drive pattern) ist eine zentrale Injektionsbohrung von einem konzentrischen Ring von Förderbohrungen umgeben. Andere Anordnungen, einschließlich der 5-Punkt, 7-Punkt und 9-Punkt Anordnungen, wie sie dem Fachmann wohlbekannt sind, sind ebenfalls hier einsetzbar. Die Injektions- und Förderbohrungen sind verrohrt, so daß Fluide in dem unteren Teil der Lagerstätte und vorzugsweise auf dem Lagerstättengrund in die Verbindungsstrecke zwischen den Bohrungen einfließen und diese verlassen können.
  • Es ist ganz offensichtlich erforderlich, eine gute Fließverbindung zwischen den Injektions- und Förderbohrungen aufrechtzuerhalten. Liegen keine natürlichen horizontalen Brüche in der Lagerstätte zwischen den Bohrungen vor, oder ist die ursprüngliche Permeabilität der Lagerstätte der Schweröl-Sande nicht ausreichend für die Injektion von Dampf und anderen Fluiden und für die Förderung der Produkte mit ausreichenden Fördergeschwindigkeiten, können an sich bekannte Verfahren zum horizontalen Aufbrechen der Lagerstätte angewendet werden. Als solche Verfahren können beispielsweise das horizontale hydraulische Aufbrechen, das horizontale Bohren, das Aufbrechen durch mittels chemischer Substanzen herbeigeführter Explosionen und die Injektion von nichtkondensierbaren Gasen sowie andere an sich bekannte Verfahren zum Einsatz kommen.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher vorausgesetzt, daß eine hinreichend durchlässige Fließverbindung zwischen jeder Injektionsbohrung und der dazugehörigen Förderbohrung existiert.
  • Erfindungsgemäß wird ein Gemisch von Luft und einem Erhitzungsmittel, nämlich Dampf niederer Qualität, Heißwasser oder Mischungen davon und ein Alkalisierungsmittel in die Verbindungsstrecke zwischen den Injektions-und Förderbohrungen injiziert. Vorzugsweise wird mit der größtmöglichen Fließgeschwindigkeit injiziert, d.h. mit Drücken, die so hoch sind wie dies die Lagerstätte erlaubt. Die Luft hält den Sauerstoff zur Oxydation der Bitumen-Komponenten zur Herstellung zusätzlicher ungesättigter polyzyklischer Kohlenwasserstoffsäuren zur Verfügung. Diese Säuren weisen 16 bis 32 Kohlenstoffatome auf und 1 bis 3 Carbonsäuregruppen. Die Oxydationsreaktion findet bei niederer Temperatur ohne Verbrennung statt. Der Stickstoff der Luft wirkt hier als Temperaturmoderator. Die Anwesenheit des Alkalis katalysiert die Oxydationsreaktion. Mindestens eine der Carbonsäuregruppen reagiert mit dem Alkali unter Bildung eines Emulgiermittels. überraschenderweise wurde gefunden, daß die Luft für diesen Zweck wirksamer ist als im wesentlichen reiner Sauerstoff. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden etwa 0,2 bis 1,3 Nm3 Luft,wie beispielsweise etwa 0,4 bis 0,8 Nm3 pro m3 Dampf von niederer Qualität (bezogen auf flüssiges Wasser) eingesetzt (0,05 bis 0,3, wie 0,1 bis 0,2 MSCF Luft pro 1 bbl Dampf).
  • Der Naßdampf kann mit einem Druck im Bereiche von etwa 13,8 bis 24,2 bar, beispielsweise mit einem Druck von 17,2 bis 20,7 bar, eingesetzt werden, wenn die Tiefe des Deckgebirges 91,4 m beträgt. Höhere Dampftemperaturen und Drücke können dann eingesetzt werden, wenn die Tiefe des Deckgebirges größer ist. Der statische Druck in der Lagerstätte, ausgedrückt in psia, soll in der Regel nicht die Tiefe des Deckgebirges, ausgedrückt in Fuß, übersteigen. Der Injektionsdruck kann jedoch bis zu 69 bar und mehr (1000 psia) betragen. Die Luft kann mit einer Temperatur im Bereiche von etwa Umgebungstemperatur bis 22700 zugeführt werden, wie beispielsweise mit einer Temperatur von etwa 15 bis 1500C. Der Druck des Gemischs aus Naßdampf und Luft in der Lagerstätte sollte im wesentlichen unter dem Druck liegen, welcher vertikale oder Oberflächenaufbrüche in dem Deckgebirge hervorrufen würde.
  • Etwa 0,5 bis 10, wie beispielsweise 1 bis 5 Gew.% (bezogen auf Wasser), einer geeigneten Base werden mit dem Dampf niederer Qualität und/oder dem heißen Wasser gemischt, und zwar vor oder gleichzeitig mit dem Mischvorgang mit Luft. Das basische Material gibt dem Naßdampf und/oder dem heißen Wasser einen pH-Wert von )9, wie beispielsweise 10 bis 12. So wird beispielsweise Ammoniak in einer Menge von etwa 3 bis 5 Gew.% oder Natriumhydroxid in einer Menge von etwa 0,5 bis 1,0 Gew.% mit dem Naßdampf und/ oder dem heißen Wasser unter Bildung eines basischen Heizstromes gemischt, welchem sodann noch Luft zugemischt wird. Wahlweise können auch drei getrennte Ströme, bestehend aus Luft, Heizfluid und Alkalisierungsmittel, vor der Injektion in die Lagerstätte miteinander vermischt werden. Wenn auch eine Vielzahl von Basen geeignet zur Neutralisierung der Mineralölsäuren ist, so werden bevorzugt doch Ammoniak oder Ammoniumhydroxid und Natriumhydroxid eingesetzt.
  • Der Teil der untertägigen Schweröl-Sande, welcher mit dieser Mischung aus Wasser und basischem Heizmittel in Kontakt kommt, wird auf eine Temperatur im Bereiche von etwa 38 bis 1490C, wie beispielsweise von etwa 52 bis 1070C gebracht. Die Viskosität des Bitumens wird herabgesetzt und das Bitumen vom Sand in Anwesenheit des Emulgiermittels abgestreift. Das Bitumen wird mit dem kondensierten Dampf und/oder heißem Wasser unter Bildung einer Bitumen/Wasser-Emulsion ausgefördert, die etwa 5 bis 40 %- wie beispielsweise 20 % - Bitumen enthält. Die Bitumen-Teilchen in der Emulsion besitzen eine Größe von etwa 0,1 bis 10 Mikrometer. Das Alkalisierungsmittel ist in dem Injektionsgemisch in einer ausreichenden Menge vorgesehen, damit die Bitumen/Wasser-Emulsion einen pH-Wert im Bereiche von > 9 bis zu einem pH-Wert von 12, wie beispielsweise 10,5 aufweist.
  • Die Bitumen/Wasser-Emulsion wird entlang der Verbindungsstrecke der Bohrungen verdrängt und durch die Förderbohrung an die Oberfläche getrieben. Die Viskosität der Bitumen/Wasser-Emulsion (20 bis 30 Gew.% Bitumen) entspricht im wesentlichen der Viskosität des Wassers. Das basische Gemisch von Luft und Heizmittel treibt die Bitumen/Wasser-Emulsion aufgrund des Druckdifferenzials zwischen den Bohrungen zur Förderbohrung hin.
  • Zur Demulgierung der Bitumen/Wasser-Emulsion und Abtrennung des Bitumens von Wasser und Sand können übliche, an sich bekannte Verfahren eingesetzt werden. So kann beispielsweise die Emulsion zur Entfernung des Sands absetzen gelassen werden. Die Auftrennung kann durch Dehydratation, chemische, thermische oder elektrische Behandlung, Filtrierung, Zentrifugierung oder eine Kombination solcher Verfahren erfolgen. Das abgetrennte Bitumen dient als Rohmaterial zur Gewinnung von verschiedenen Erdölprodukten, wie beispielsweise Schweröl, Asphalt, Teer, Lösungsmittelgase usw. Das abgetrennte Wasser wird in an sich bekannter Weise regeneriert, erhitzt und als Naßdampf oder Heißwasser zur Injektion wiederverwendet.
  • Das Verfahren kann wiederholt werden, bis der Gehalt der geförderten Bitumen/Wasser-Emulsion an Bitumen wesentlich herabgesetzt ist. Ist dieser Zeitpunkt erreicht, so kann zur Erhöhung der Fördergeschwindigkeit eine Druckententlastung (pressure-drawdown) der Lagerstätte erfolgen.
  • Die Wirksamkeit der Einschaltung solcher Druckentlastungs-Schritte in das Verfahren bedingt, solche Druckentlastungs-Schritte relativ früh in der Verfahrensdurchführung einzubeziehen. Weiterhin kann auch eine periodische Reinigung der Verbindungsstrecken zwischen den Bohrungen durch wechselweise Druckerhöhung und Druckentlastung erzielt werden. Ein weiterer Vorteil der Druckentlastungs-Schritte ist die Umwandlung von Heißwasser in Dampf innerhalb der Lagerstätte. Dies führt zu einer Förderung von Wasser und Bitumen aus Bereichen der Lagerstätte, welche zuvor durch die durch die Druckdifferenz zwischen Injektions- und Förderbohrung verursachte Ausflutung unbeeinflußt geblieben sind. Demgemäß ist es eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, Druckentlastungs-Schritte bereits bald nach dem Durchbrechen der Bitumen/Wasser-Front zur Förderbohrung hin einzuschalten. Die folgende Verfahrensführung ist typisch und bevorzugt, es können jedoch Variationen in Druck und Fließgeschwindigkeit zur Anpassung an spezielle Bedingungen ohne weiteres vorgenommen werden: (a) Allmähliche Drosselung der Fließgeschwindigkeit der Bitumen/Wasser-Emulsion aus jeder Förderbohrung und gleichzeitig Herabsetzung des Lagerstättendrucks an jeder hiermit in Verbindung stehenden Förderbohrung auf einen Druck im Bereiche von etwa 60 bis 90 % des Injektionsdrucks des Gemischs aus Luft, Heizfluid und Alkalisierungsmittel unter gleichzeitiger Förderung der Bitumen/Wasser-Emulsion an den betreffenden Förderbohrungen; (b) anschließende Herabsetzung der Injektionsgeschwindigkeit des Gemischs von Luft, Heizfluid und Alkalisierungsmittel auf etwa 40 bis 60 % der ursprünglichen Injektionsgeschwindigkeit an jeder Injektionsbohrung und gleichzeitiger Steigerung der Fördergeschwindigkeit der Bitumen/ Wasser-Emulsion an jeder damit in Verbindung stehenden Förderbohrung bis zu einer maximalen,noch sicheren Geschwindigkeit (dies verursacht eine Druckentlastung); (c) Weiterführung der Förderung von jeder Förderbohrung und der Injektion des Gemischs von Luft, Heizfluid und Alkalisierungsmittel mit herabgesetzter Geschwindigkeit in jede in Verbindung stehende Injektionsbohrung, bis die Fließgeschwindigkeit der Bitumen/Wasser-Emulsion auf einen Wert im Bereich von etwa 10 bis 50 % der maximalen, noch sicheren Geschwindigkeit in (b) abfällt; und (d) danach Wiederholung der Verfahrensschritte (a), (b) und (c) so lange, wie die Bitumen-Emulsion mit hinreichend wirtschaftlicher Fließgeschwindigkeit gefördert wird.
  • Beispiele Die folgenden Beispiele erläutern eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die beschriebenen Ansätze wurden in der dreidimensionalen, 45,7 cm (18 Inch) "Alberta Research Council" Simulator-Testzelle unter Bedingungen durchgeführt, die mit Feldtestbedingungen vergleichbar sind und die in den oben offenbarten Bereichen liegen. Die erhaltenen Ergebnisse demonstrieren die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Der Simulator besteht aus einem vertikalen Zylinder mit einem inneren Durchmesser von 45,7 cm (18 Inch) und einer Höhe von 40,6 cm (16 Inch). Horizontale Kopf- und Bodenplatten verschließen die beiden Enden des Zylinders. Ein vertikaler Kolben ist unterhalb der Kopfplatte montiert bewegt sich nach unten zur Ausübung eines hydraulischen Drucks auf die Probe des ölsandes, welche in den Raum zwischen dem Boden des Kolbenkopfes und der Bodenplatte des Zylinders eingebracht ist. Dieser Druck simuliert einen tatsächlichen Deckgebirge-Druck von bis zu 70 bar.
  • Die Probe des gepackten Teersandes weist einen Durchmesser von 45,7 cm (18 Inch) und eine Höhe von etwa 25,4 cm (10 Inch) bis 27,94 cm (11 Inch) auf, je nach Lage des Kolbenkopfes. Die Probe wird durch den vertikal sich nach unten bewegenden Kolben unter Druck gesetzt, bis die Dichte und Permeabilität des Teersandes annähernd den Bedingungen in der untertägigen Lagerstätte entspricht.
  • Zwei vertikale Steigrohre mit einem Durchmesser von 1,27 bis 2,54 cm (0,5 bis 1 Inch), jede jeweils in einem Abstand von 7,62 cm (3 Inch) von der Zylinderwand entfernt, entlang dem Durchmesser des Zylinders,und 30,48 cm (12 Inch) voneinander entfernt, erstrecken sich aufwärts durch die Boden-Endplatte des Zylinders und dienen als Injektionsbohrung und Förderbohrung. Ein Bereich, 0,32 cm (1/8 Inch) dick, 5,08 cm (2 Inch) weit und 30,48 cm (12 Inch) lang, zwischen der Injektionsbohrung und der Förderbohrung simuliert die Verbindungsstrecke.
  • Die Zelle wurde bei jedem Ansatz mit Teersand aus Fort McMurray in dem Athabasca Gebiet von Alberta, Canada, gepackt. Die Zelle wurde so ausgerüstet, daß sie bei gesteuerten Temperaturen bis zu 216 0C und einem"Deckgebirge"-Druck von 35,5 bar betrieben werden konnte. Der Druck des Dampfes von niederer Qualität, nämlich weniger als 60 %, betrug 21,7 bar.
  • Im Ansatz 1 wurde ein Gemisch von Luft, Dampf niederer Qualität und Ammoniak in den gepackten Ölsand injiziert.
  • Ansatz 2 wurde ebenso wie Ansatz 1 gefahren, jedoch ohne Ammoniak. Sobald die Bitumen/Wasser-Emulsion in der Förderbohrung erschien, wurde schrittweise, wie vorn beschrieben, die Zelle druckentlastet. Jeder Ansatz wurde 24 Stunden gefahren.
  • Zu Vergleichszwecken wurden die Ansätze 1 und 2 unter völlig gleichen Betriebsbedingungen gefahren, sowohl hinsichtlich der Teersand-Probe, der Versuchsdauer, des Injektionsdrucks und der Temperatur sowie dem Luft/Dampf-Verhältnis.
  • Figur 1 gibt eine Analyse des gepackten Teersandes zur Bitumenentfernung, wobei die Analyse halbwegs zwischen der Injektionsbohrung und der Produktionsbohrung nach Beendigung des Ansatzes genommen worden war. Es ist ersichtlich, daß die Anwendung einer Base, wie in Ansatz 1 vorgesehen, die Wirksamkeit der Verdrängung überall in der Zelle signifikant verbessert. Die Erhöhung der Wirksamkeit der Verdrängung ist besonders deutlich in der Mitte der Zelle, wo die Bildung der Bitumen/Wasser-Emulsionen durch die Wasser-Umgebung begünstigt und durch die Druckentlastungs-Schritte gefördert wird.
  • Figur 2 zeigt den Verlauf der Vergleichsansätze den Prozentanteil des zurückgewonnenen Bitumens aufgetragen gegen die Menge des injizierten Dampfes in Porenvolumina (PV).
  • Die Menge des zurückgewonnenen Bitumens ist deutlich höher in Gegenwart einer Base gemäß Ansatz 1. Per definitionem bedeuten Porenvolumina des injizierten Dampfes von niederer Qualität Porenvolumina Wasser bei 15,60C umgewandelt in Wasserdampf von niederer Qualität bei Injizier-Temperatur und -druck.

Claims (10)

  1. Müller, Schupfner & Gauger Patentansprüche: 1. Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus untertägigen Lagerstätten von Schweröl-Sanden durch Injektion von Heizfluiden in mindestens eine Injektionsbohrung und Förderung aus mindestens einer Förderbohrung,wobei die Bohrungen durch die Lagerstätte niedergebracht sind und miteinander in Fließverbindung stehen, gekennzeichnet durch (1) Injektion eines Gemischs von Luft, Heizfluid und einem Alkalisierungsmittel durch jede Injektionsbohrung, Erhitzung der untertägigen Lagerstätte auf eine Temperatur im Bereich von etwa 93 bis 177 0C unter Bildung einer Bitumen/Wasser-Emulsion, (2) Förderung der Bitumen/Wasser-Emulsion durch jede Förderbohrung und (3) Demulgierung der Bitumen/Wasser-Emulsion und Abtrennung von Bitumen, Wasser und Sand.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden zusätzlichen Verfahrensschritte, sobald die Förderung der Bitumen/Wasser-Emulsion eingesetzt hat: (a) Drosselung der Fließgeschwindigkeit der Bitumen/ Wasser-Emulsion aus jeder Förderbohrung und gleichzeitige Herabsetzung des Lagerstättendrucks an jeder hiermit in Verbindung stehenden Förderbohrung auf einen Druck im Bereiche von etwa 60 bis 90 % des Injektionsdrucks des Gemischs aus Luft, Heizfluid und Alkalisierungsmittel unter gleichzeitiger Förderung der Bitumen/Wasser-Emulsion an den betreffenden Förderbohrungen; (b) Herabsetzung der Injektionsgeschwindigkeit des Gemischs von Luft, Heizfluid und Alkalisierungsmittel auf etwa 40 bis 60 % der ursprünglichen Injektionsgeschwindigkeit an jeder Injektionsbohrung unter gleichzeitiger Steigerung der Fördergeschwindigkeit der Bitumen/Wasser-Emulsion an jeder in Verbindung stehenden Förderbohrung bis zu einer maximalen, noch sicheren Geschwindigkeit; (c) Weiterführung der Förderung von jeder Förderbohrung und der Injektion des Gemischs von Luft, Heizfluid und Alkalisierungsmittel mit herabgesetzter Geschwindigkeit in jede in Verbindung stehende Injektionsbohrung,bis die Fließgeschwindigkeit der Bitumen/Wasser-Emulsion auf einen Wert im Bereich von etwa 10 bis 50 % der maximalen, noch sicheren Geschwindigkeit in (b) abfällt;und (d) danach Wiederholung der Verfahrensschritte (a), (b) und (c) solange,wie dieBitumen/Wasser-Emulsion mit hinreichend wirtschaftlicher Fließgeschwindigkeit gefördert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die folgenden zusätzlichen Verfahrensschritte, sobald die Förderung der Bitumen/Wasser-Emulsion eingesetzt hat: (a) Beginn der Drosselung jeder Förderbohrung, daß nur noch Bitumen/Wasser-Emulsion bei dem Druck der Förderbohrung(en) und kein Wasserdampf gefördert wird; (b) Unterbrechung oder starke Herabsetzung der Injektionsgeschwindigkeit, wenn der Druck der Förderbohrung(en) im wesentlichen den Injektionsdruck erreicht hat unter gleichzeitiger Erhöhung der Fördergeschwindigkeit der Bitumen/Wasser-Emulsion; (c) Wiederholung der Verfahrensschritte (a) und (b) wenn sich die Lagerstätten-Energie im wesentwesentlich vermindert hat und die Fördergeschwindigkeit der Bitumen/Wasser-Emulsion auf einen niederen Wert abgefallen ist.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Heizfluid Wasserdampf niedere Qualität, insbesondere Wasserdampf von etwa 40 bis 60 %, heißes Wasser oder ein Gemisch von Wasserdampf und heißem Wasser eingesetzt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkalisierungsmittel NaOH, NH40H oder NH3 eingesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß 0,2 bis 1,3 Nm3 Luft je m3 Wasserdampf (bezogen auf Wasser)eingesetzt werden.
  7. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bitumen/Wasser-Emulsion gefördert wird, die etwa 5 bis 40 Gew.% Bitumen enthält.
  8. 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Wasserdampf von niederer Qualität mit einer Temperatur von 121 bis 216 0C injiziert wird.
  9. 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zurückgewonnene Wasser aufbereitet und nach Wiedererhitzung als Heizfluid in der Form von heißem Wasser oder Wasserdampf minderer Qualität wieder eingesetzt wird.
  10. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß soviel Alkalisierungsmittel zugesetzt wird, daß der pH-Wert der geförderten Bitumen/Wasser-Emuision größer als 9 ist.
DE19843434119 1984-09-17 1984-09-17 Verfahren zur foerderung von bitumen aus untertaegigen lagerstaetten Withdrawn DE3434119A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843434119 DE3434119A1 (de) 1984-09-17 1984-09-17 Verfahren zur foerderung von bitumen aus untertaegigen lagerstaetten

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843434119 DE3434119A1 (de) 1984-09-17 1984-09-17 Verfahren zur foerderung von bitumen aus untertaegigen lagerstaetten

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE3434119A1 true DE3434119A1 (de) 1986-03-20

Family

ID=6245618

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19843434119 Withdrawn DE3434119A1 (de) 1984-09-17 1984-09-17 Verfahren zur foerderung von bitumen aus untertaegigen lagerstaetten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3434119A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4032045A1 (de) * 1990-10-09 1992-04-23 Uhde Gmbh Verfahren zur partiellen oxidation von bitumenoelemulsionen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4032045A1 (de) * 1990-10-09 1992-04-23 Uhde Gmbh Verfahren zur partiellen oxidation von bitumenoelemulsionen
DE4032045C2 (de) * 1990-10-09 1993-01-14 Uhde Gmbh, 4600 Dortmund, De

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2421581C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Erdöl aus unterirdischen Formationen mittels eines Heizmediums und eines Lösungsmittels für das Erdöl
DE2649487A1 (de) Gewinnung von zaehfluessigem petroleum aus dichten teersanden
DE3040778A1 (de) Verfahren zur gewinnung von schwerem erdoel
DE2649488A1 (de) Verfahren zur gewinnung von zaehfluessigem petroleum aus unterirdischen lagerstaetten
DE2615874B2 (de) Anwendung eines Verfahrens zum Gewinnen von Erdöl und Bitumen aus unterirdischen Lagerstätten mittels einer Verbrennungfront bei Lagerstätten beliebigen Gehalts an intermediären Kohlenwasserstoffen im Rohöl bzw. Bitumen
DE3004003C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Rohöl aus Ölsanden
DE102007036832A1 (de) Vorrichtung zur In-Situ-Gewinnung einer kohlenwasserstoffhaltigen Substanz
DE2830638A1 (de) Verfahren zur gewinnung von kohlenwasserstoffen aus unterirdischen, kohlenwasserstoffe fuehrenden formationen
DE2421073A1 (de) Verfahren zur erdoelgewinnung aus einer untertaegigen erdoelfuehrenden formation
DE3111137C2 (de) Verfahren zur Untertagevergasung fester Brennstoffe mit vorangehendem Aufschließen der Lagerstätte
DE1280176B (de) Verfahren zur Gewinnung fluessiger Kohlenwasserstoffe aus einer permeablen, unterirdischen Lagerstaette
DE2420556A1 (de) Verfahren zur abtrennung von bitumen aus teersand
DE4030014A1 (de) Verfahren zur gewinnung von kohlenwasserstoffen aus lagerstaetten und mittel zur durchfuehrung des verfahrens
DE2420554A1 (de) Verfahren zur bitumengewinnung
DE3543827A1 (de) Oel-gewinnungsverfahren
WO2015180992A1 (de) Verfahren zur thermischen behandlung einer unterirdischen erdöllagerstätte
DE2824836A1 (de) Verfahren zur gewinnung von kohlenwasserstoffen aus unterirdischen, kohlenwasserstoffe fuehrenden formationen
DE2917534A1 (de) Verfahren zur gesteigerten erdoelgewinnung
DE3434119A1 (de) Verfahren zur foerderung von bitumen aus untertaegigen lagerstaetten
DE3048179A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur gewinnung von hochviskosem oel aus untergrund-erdformationen
DE2508421A1 (de) Verfahren zum foerdern hoeherviskoser kohlenwasserstoffe mittels loesungsmittelfluten
DE1533634A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen aus unterirdischen,kohlenwasserstoffhaltigen Formationen
WO2012143168A2 (de) Verfahren zum fördern von kohlenwasserstoffverbindungen, insbesondere erdöl, aus unterirdischen ölsand-lagerstätten
DE2830646C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von viskosem Erdöl aus unterirdischen Formationen
DE2047684C3 (de) Verfahren zur Behandlung von asphaltische Ablagerungen enthaltenden Bohrungen und Formationen

Legal Events

Date Code Title Description
8141 Disposal/no request for examination