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Kraftfahrzeuglenkrad
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeuglenkrad nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
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Ein solches Lenkrad mit einer Luftkissen-Einheit geht aus der DE-AS
21 09 463 hervor. Hier ist die Luftkissen-Einheit mit Schrauben an den Lenkradspeichen
befestigt. Die Schrauben werden dabei von hinten, also von der dem Fahrer abgewandten
und damit dem Armaturenbrett zugewandten Seite eingedreht.
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Bei einer serienmäßigen Herstellung eines Kraftfahrzeuges wirkt sich
dies nachteilig aus. Denn hier wird, den einzelnen Arbeitsschritten folgend, das
Lenkrad auf die Lenkspindel aufgesetzt und verschraubt. In diesem Stadium sind in
dem Kraftfahrzeug bereits die Frontscheibe und das Armaturenbrett eingesetzt. Nach
dem Festschrauben des Lenkrads wird sodann die Luftkissen-Einheit in die Mulde des
Lenkrades eingelegt und - wie erwähnt - von hinten verschraubt. Durch die Frontscheibe
und das Armaturenbrett ist die Zugänglichkeit für diesen Schraubvorgang beschränkt.
Der ausführende Werker muß sich über Maßen verrenken, um die Schraublöcher einsehen
zu können. In ungünstigen Fällen kann er auch dann noch nicht die entsprechenden
Stellen erblicken. Dieser umständliche Arbeitsgang führt zu Verzögerungen in der
Herstellung. Außerdem ist nicht sichergestellt, daß die Luftkissen-Einheit auch
tatsächlich mit allen vorgesehenen Schrauben befestigt wird.
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Ein Vormontieren der Luftkissen-Einheit ist nicht möglich, da sie
in diesem Fall den Zugang zur Lenkspindelmutter verhindert, mit der das Lenkrad
befestigt wird z ie DE-OS 27 55 649 zeigt eine Möglichkeit, die Luftkissen-Einheit
von vorne zu verschrauben. Hierfür muß allerdings das Lenkrad entsprechende Höcker
mit Gewindelöchern aufweisen.
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Solche Höcker sind für Lenkräder ohne Luftkissen-Einheit nicht notwendig
und verbieten sich auch aus stilistischen Gründen. Das bedeutet aber, daß für jeden
Fahrzeugtyp zwei Lenkradausführungen vorhanden sein müssen, je nachdem, ob das Fahrzeug
mit einer Luftkissen-Einheit ausgerüstet werden soll oder nicht. Das läuft dem Bestreben
zuwider, möglichst viele Gleichteile zu verwenden. Außerdem ist es bei Fahrzeugen
der gehobenen Preisklasse - denn nur für sie kommt in erster Linie eine solche Luftkissen-Einheit
in Frage - nicht zu vertreten, daß am Lenkrad irgendwelche sichtbaren Schrauben
vorhanden sind. Es müßte demnach eine Abdeckung vorgesehen werden, die wiederum
die Kosten erhöht. Im übrigen sind die heute auf dem Markt befindlichen Luftkissen-Einheiten
nicht so gestaltet, daß sie sich von vorn verschrauben lassen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, an einem gattungsgemäßen Kraftfahrzeug
eine Luftkissen-Einheit in einfacher, zuverlässiger und kostensparender Weise an
den Lenkradspeichen zu befestigen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gaskissen-Einheit
federnde, die Lenkradspeiche hintergrei 2ende Befestigungsmittel aufweist.
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Dadurch erhält man eire einfache und zweckmäßige Montage der Luftkissen-Einheit.
Die Montage kann von einer Seite her, nämlich von vorne durchgeführt werden. Der
Werker nimmt die Einheit aus einem Vorratsmagazin und drückt sie in das Lenkrad.
Damit ist eine sichere Verankerung gegeben, denn es liegt nicht wie beim Stand der
Technik im Er-
messen des Werkers, ggf. nur eine oder zwei oder
alle Befestigungsschrauben einzudrehen. Die so beschriebene Montage der Luftkissen-Einheit
läßt sich in kurzer Zeit vornehmen, so daß es zu keinen Behinderungen im Fertigungsablauf
kommt.
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Die Befestigung der Luftkissen-Einheit in der erfindungsgemäßen Art
ist ausreichend, da es lediglich ihre Aufgabe ist, die Einheit während des normalen
Fahrbetriebs sicher auf dem Lenkrad zu halten. Beim Wirksamwerden der Luftkissen-Einheit,
also wenn sich das Luftkissen bei einer Kollision aufbläht, stützt sich dieses an
den Lenkradspeichen ab. über die Befestigungsmittel werden keine oder nur geringe
Kräfte aufgenommen.
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In einer vorteilhaften Ausführung sind die Befestigungsmittel als
Federklammern ausgeführt, die die Lenkradspeichen um- und hintergreifen. Die Luftkissen-Einheit
läßt sich dann leicht wieder abziehen, sollte es beispielsweise bei einem Werkstattaufenthalt
des Fahrzeugs notwendig werden, das Lenkrad zu demontieren.
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Die Luftkissen-Einheit muß jedoch genügend fest mit dem Lenkrad verbunden
sein. Das kann in bestimmten Fällen bedeuten, daß die hintergreifenden Stellen so
ausgeführt sein müssen, daß ein bloßes Abziehen der Einheit nicht mehr möglich ist.
Für diesen Fall sind in einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung die Federklammern
an die Luftkissen-Einheit festgeschraubt und Durchgangsbohrungen in den Lenkradspeichen
erlauben ein Lösen der Schrauben.
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Der Zugang zu den Schrauben ist hier ebenfalls, wie im Stand der Technik,
nur von der Armaturenbrettseite her möglich. Das ist aber nicht problematisch, da
bei einem Werkstattaufenthalt ohnehin mehr Zeit zur Verfügung steht als bei der
Serienfertigung.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung sind an der Gaskissen-Einheit
dübelartige Verankerungsstifte befestigt, die entsprechende Durchgangsbohrungen
der Lenkradspeichen durchstoßen und diese mit entsprechenden Nasen hintergreifen.
Die Einheit läßt sich auch hier in einfacher Weise abziehen.
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Zur zusätzlichen Sicherung können bei dieser Ausführung Gewindedorne
in die Verankerungsstifte eingedrückt oder eingeklopft werden. Dieser Arbeitsgang
ist allerdings wieder von der Armaturenbrettseite her auszuführen. Jedoch bleibt
hier der Vorteil gegenüber dem Stand der Technik, daß die schraubende Bewegung wegfällt.
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Bei der Demontage in der Werkstatt werden die Gewindestifte herausgedreht
und die Luftkissen-Einheit vom Lenkrad abgezogen.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden zwei vorteilhafte Ausführungsbeispiele
anhand der dazugehörigen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 schematisch
den vorderen Abschnitt einer Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeuges; Fig. 2 eine Schnittdarstellung
nach der Schnittlinie II-II in Fig. 1 und Fig. 3 eine ähnliche Schnittdarstellung
wie Fig. 2 eines anderen Ausführungsbeispiels.
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In Fig. 1 ist stilisiert ein Kraftfahrzeugdach 1, eine Windschutzscheibe
2 und ein Armaturenbrett 3 erkennbar.
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Eine Lenksäule 4 durchstößt das Armaturenbrett 3 und sie nimmt eine
nicht dargestellte Lenkspindel auf, an der ein Lenkrad 5 befestigt ist. Das Lenkrad
5 weist diametral gegenüberliegende Lenkradspeichen auf, aufgrund der Dar-
stellungsart
ist lediglich die Lenkradspeiche 6 erkennbar.
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Die Lenkradspeichen verbinden den Lenkradkranz mit der Lenkradnabe
und bilden dabei eine Mulde aus. In dieser Mulde ist eine Luftkissen-Einheit 7 angeordnet
und an den Lenkradspeichen befestigt.
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Die Art der Befestigung läßt Fig. 2 erkennen. Hier ist auch ersichtlich,
daß die Lenkradspeiche 6 aus einer metallischen Strebe 8 und einer 'mhüllung 9 aus
einem Kunststoffschaum, beispielsweise aus Polyurethan-Schaum, gebildet ist. Auf
der Umhüllung 9, die eine gewisse Elastizität aufweist, liegt ein Mantelabschnitt
7a der Lufkissen-Einheit 7 auf. An dem Mantelabschnitt 7a ist mit einer Schraube
10 und einer Mutter 11 eine Federklammer 12 befestigt. Die Federklammer weist im
wesentlichen eine U-Form auf. Dabei sind die von dem Mantelabschnitt 7a weggebogenen
freien U-Schenkel an ihren Enden 12a, 12 b hakenförmig nach innen gebogen. Mit diesen
Enden 12a, b hintergreifen sie Fortsätze 8a, 8b der Strebe 8. In der Strebe 8 ist
außerdem noch eine Durchgangsbohrung 8c vorgesehen, die den Zugang zu der Schraube
10 mit einem Schraubenzieher ermöglicht. Eine mögliche Verringerung der Biegesteifigkeit
gleichen die Fortsätze 8a, b aus. Beim Montieren gleiten die U-Schenkel entlang
der Strebe nach unten und weiten sich auf. Da die Umhüllung 9 aus elastischem Schaumstoff
besteht, gibt sie nach. Zur formschlüssigen Verhakung der Enden 12a, b mit den Fortsätzen
8a, b muß die Umhüllung zunächst um den Betrag 13 zusammengedrückt werden. Aufgrund
ihrer Elastizität federt sodann die Umhüllung 9 zurück und sichert dadurch eine
sichere Verankerung.
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sei noch am Rande vermerkt, daß für das Umschäumen der Lenkradspeiche
6 im Bereich der Hohlräume an den Fortsätzen 8a, b ein weiches Füllmaterial vorgesehen
sein sollte, das beim fertigen Lenkrad dort verbleiben kann. In diesem Fall muß
es aber so weich sein, daß die Sonden 12a, b der
Federklammer 12
beim einrasten keinen nennenswerten Widerstand vorfinden.
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Die Fig. 3 zeigt im wesentlichen wieder den Mantelabschnitt 7a der
Luftkissen-Einheit 7, die Strebe 8 und die Umhüllung 9 der Lenkradspeiche 6. in
dübelartiger Verankerungsstift 14 liegt mit seinem Kopf 14a an der Innenseite des
Mantelabschnitts 7a auf und durchstößt mit einem Schaftteil 14b sowohl den Mantelabschnitt
7a als auch eine Durchgangsbohrung 8c der Strebe 8. Am Umfang des Schaftteils 14b
sind nasenartige Vorsprünge 14c ausgebildet, die sowohl den Mantelabschnitt 7a als
auch die Strebe 8 hintergreifen. Außerdem ist der Schaftteil 14b geschlitzt und
erhält dadurch federnde Eigenschaften. Schließlich nimmt der Schaftteil 14b einen
Gewindedorn 15 auf, der von der dem Mantelabschnitt 7a abgewandten Seite eingedrückt
ist.
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Eine Vorspannung kann wieder durch einen vergleichbaren Abstand 13
nach Fig. 2 erzeugt werden.
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Beim Montieren der Luftkissen-Einheit wird der bereits vormontierte
Verankerungsstift 14 durch die Durchgangsbohrung 8c gedrückt und anschließend der
Gewindedorn 15 eingeklipst.
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Die Demontage der Luftkissen-Einheit 7 erfolgt nach Fig. 2 dadurch,
daß die Schraube 10 gelöst wird. Die Federklammer verbleibt in der Lenkradspeiche
oder wird abgezogen. In diesem Fall läßt sich die Luftkissen-Einheit 7 wie in der
Serienmontage befestigen. Um ein späteres Montieren wieder ohne weiteres zu ermöglichen,
ist es zweckmäßig, die Mutter 11 mit dem Mantelabschnitt 7a zu verschweißen oder
zu verkleben.
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Bei der Demontage nach Fig. 3 wird lediglich der Gewindedorn herausgeschraubt,
die Einheit läßt sich dann aufgrund der Elastizität des Schaftteils 14b von der
Strebe 8 abziehen.
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In der Regel wird für jede Lenkradspeiche ein Befestigungsmittel,
Klammer 12 oder Verankerungsstift 14, vorgesehen sein. Es liegt aber auf der Hand,
daß insbesondere zur Lagefixierung diese beiden Befestigungsmittel miteinander kombiniert
sein könnten und ebenso lassen sich für jede Lenkradspeiche mehrere Befestigungsmittel
verwenden.