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Verfahren zur Isomerisierung von Dichlortoluolen
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Die vorlIegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isomerisierung
von Dichlortoluolen.
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Dichlortoluole stellt man technisch im allgemeinen durch Kernchlorierurg
von Toluol dar. Dabei entsteht zunächst ein Gemisch aus o- und p-Chlortoluol, dessen
Weiterchlorlerung zu 2,4-Dichlortoluol und - in geringerem Maße - zu 2,3-Dichlortoluel
führt (R. Stroh in: Iiouben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Band V/3, Halogenverbindungen,
Stuttgart 1962, S. 659, 660).
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Die anderen Isomeren des Dichlortoluols entstehen bei der Toluol-Chlorierung
nur in geringem Maße oder gar nicht (Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie,
4. Auflage, Band 9, S. 513). Ihre Herstellung erfordert zum Teil aufwendige und
kostspielige mehrstufige Synthesen. So ist das 2,5-Dichlortoluol beispielsweise
erhältlich durch Diazetiefung nach Sandmeyer aus 5-Chlor-2-aminotoluol oder aus
2,5-Diaminotoluol.
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Es ist bereits bekannt, daß sich Dichlortoluele an Zeolith-Katalysatoren
isomerisieren lasse (Chemical Abstracts 100, 51224 s). Nachteilig wirkt sich dabei
die rasche Desaktivierung der Zeolith-Katalysatoren durch Verkokung aus, was zu
einem rapiden Abfall des Umsatzes nach kurzer Zeit führt.
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Es ist ferner bereits bekannt, daß sich Monochlortoluele in Gegenwart
von AlCl3 (G.A. Olah, M.W. Meyer, J. Org. Chem.
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27, 3464 (1964)) oder von HF/BF3 (US-PS 3 742 073) isomerisieren lassen.
Dafür werden jedoch erheblische Katalysatormengen benötigt, und es treten Korrosionsprobleme
auf. Auch
die Isomerisierung von Monochlortoluolen an Zeolith-Katalysatoren
wurde bereits beschrieben (EP-Al-46 665, SP-Al-62 261 und EP-Al-71 008). Es wurde
ferner bereits vorgeschlagen, hierfür zirkonhaltige Zeolithe vom Pentasil-Typ einzusetzen
(P 34 20 706.6).
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Somit bestand die Aufgabe, ein Verfahren zur Isomerisierung von Dichlortoluolen
zu entwickeln, bei dem der Katalysator lange Standzeiten, geringe Desaktivierung
und hohe Aktivität aufweist.
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Es wurde nun gefunden, daß bei der Isomerisierung von Dichlortoluolen
an zirkonhaltigen Zeolithen vom Pentasil-Typ, wie sie z.B. in EP-A2-77 523 beschrieben
werden, höhere Ausbeuten und längere Standzeiten erhalten werden können als mit
den bisher beschriebenen Katalysatoren.
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-Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Isomerisierullg
eines Dichlortoluols oder eines Gemisches aus Dichlortoluelen an einem Zeolith-Katalysator,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zirkonhaltiger Zeolith vom Pentasil-Typ verwendet
wird. Insbesondere ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Isomerisierung
von 2,4-Dichlortoluel oder 3,4-Dichlortoluel an einem derartigen Zeolith-Katalysator.
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Aufgrund des Standes der Technik war es überraschend und in keiner
Weise vorhersehbar, daß sich an zirkonhaltigen Zeolithen des Pentasil-Typs höhere
Isomerisierungsausbeuten bei geringerer Desaktivierung des Katalysators erzielen
lassen als mit den vorbeschriebenen zirkonfreien Zeolithen.
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Der Vergleich zwischen Beispiel 1 und dem Vergleichsbeispiel zeigt,
daß mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren unter gleichen Bedingungen erheblich
höhere Isomerisierungsausbealten erhalten werden. Beispiel 3 zeigt, daß der
teilweise
desaktivierte Katalysator nach dem Regenerieren wieder die volle Aktivität besitzt.
Bei der Isomerisierung des 2,4-Dichlortoluols bilden sich vorwiegend 2,5-Dichlortoluol
und 3,4-Dichlortoluel, die Isomerisierung von 3,4-Dichlortoluel führt zu 2,4- und
2,5-Dichlortoluel. Es ist also möglich, aus 2,4-Dichlortoluol das 2,5-Dichlortoluol
herzustellen, wenn man nicht umgesetztes 2,4-Dichlortoluol und das entstandene 3,4-Dichlortoluel
in den Reaktor zurückführt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Dichlortoluel oder ein
Gemisch mehrerer isomerer Dichlortoluele entweder alleine oder zusammen mit einem
oder mehreren organischen Verdünnungsmitteln gasförmig oder flüssig über den Zeolith-Katalysator
geleitet.
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Als Dichlortoluol wird im allgemeinen das im großtechnischen Maßstab
verfügbare 2,4-Dichlortoluel eingesetzt. Aber auch die andereii isomeren Dichlortoluele,
beispielsweise das 3,4-Dichlortoluel oder das 256-Dichlortoluol, lassen sich nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren isomerisieren.
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Eine Isomerisierung kann natürlich nur beobachtet werden, wenn die
Zusammensetzung des Ausgangsgemisches von der eines Gemisches, das sich im thermodynamischen
Gleichgewicht befindet, abweicht.
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Als organische Verdünnungsmittel eignen sich insbesondere aromatische
Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise Chlorbenzol, Benzol und/oder Toluol. Das Molverhältnis
des Verdünnungsmittels zu Dichlortoluol beträgt im allgemeinen 0 : 1 bis 10 : 1,
vorzugsweise 0 : 1 bis 3 : 1.
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Als Katalysatoren sind Zirkonosilikate und Zirkonoaluminosilikate
mit Pentasil-Struktur geeignet.
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Für den Begriff Pentasile gilt dabei die Definition von Kokotailo
und Meier ("Pentasil family of high silicon crystalline materials" in Special Publication
No. 33 of the Chemical Society, London, 1980). Die Pentasil-Familie umfaßt beispielsweise
die synthetlßchen Zeolithe ZSM-% (US-PS 3 702 886), ZSM-8 (GB-PS 1 334 243), ZSM-11
(US-PS 3 709 979) und ZSM-23 (us-Ps 4 076 842).
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren sind Zirkonosilicate und Zirkonoaluminosilicate
mit ZSM-5-Struktur geeignet, vorzugsweise solche mit folgender Zusammensetzung,
ausgedrückt in Molverhältnissen der Oxide: sio, : (0-0,15) Al203 : (0,002-1,0) Zr02,
insbesondere SiO2 : (0-0,1) Al2O3 : (0,01-0,4) ZrO2 (siehe EP-A2-77523).
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Diese zirkonhaltigen Zeolithe lassen sich nach den gleichen Methoden
und unter Einsatz der gleichen organischen Verbindungen herstellen, wie sie auch
für die Synthese des zirkonfreien Zeolithen ZSM-5 beschrieben wurden, beispielsweise
unter Verwendung von Alkylammoniumverbindungen (US-PS 3 702 886) Alkylaminen (US-PS
4 151 189) Alkyldiaminen (DE-OS 2 817 576, DE-OS 2 831 334) Alkylaminen in Gegenwart
von Alkylierungsmitteln (EP-OS 11362, DE-AS 2 212 810) Aminoalkoholen (GB-PS 2 023
562) Alkoholen (DE-OS 2 935 123, US-PS 4 175 114, EP-OS 42 225, DE-OS 2 643 929)
Ethern (EP--OS 51 741) Vorzugsweise verwendet man Alkylammoniumverbindungen, Alykldiamine,
oder Alkylamine in Gegenwart von Alkylierungsmitteln. Unter der Alkylammoniumverbindungen
sind
besonders bevorzugt die Tetrapropylammoniumverbindungen, beispielsweise
das hydroxid oder eines der ilalogenide.
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Ein besonders geeignetes Alkyldiamin ist Hexamethylendiamin.
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Zur Synthese der zirkonhaltigen Pentasile mischt man eine oder mehrere
Verbindungen aus den genannten Klassen mit Zirkon-Verbindungen und mit Silizium-
und Natriumverbindungen und Wasser - sowie im Falle der Aluminosilicate noch zusätzlich
mit Aluminiumverbindungen - und erhitzt dieses Gemisch in einem geschlossenen Gefäß.
Dem Gemisch werden vorzugsweise darüberhinaus vor dem Erhitzen Impfkristalle eines
Pentasils zugesetzt.
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Falls man Tetrapropylammoniumverbindungen verwendet, werden die Ausgangsverbindungen
im allgemeinen in folgendem Verhältnis eingesetzt, ausgedrückt in Molverhältnissen
der Oxide: Si02 : (0-0,2) Al2O3 : (0,01-1,0) ZrO2 (0,01-0,5) Na20 : (0,02-1,0) R20
: (5-100) H20, vorzugsweise im Verhältnis SiO2 : (0-0,1) Al203 : ( 0,01-0,4) Zr02
(0,02-0,3) Na2o : (0,03-0,6) R20 : (10-40) 1120, wobei R gleich Tetrapropylammonium
ist.
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Als Silizium-, Aluminium-, Zirkon-, bzw. Nzttriumverbindungen können
beispielsweise eingesetzt werden: Kieselsäuregel, Natriumsilicat, Aluminiumhydroxid,
Aluminiumsulfat, Natriumaluminat, Aluminiumhalogenide, Aluminiummetahydroxid, Zirkonhalogenide,
Zirkonsulfat, Zirkonylchlorid, Natriumhydroxid, Natriumsulfat, Natriumhalogenide
ober
auch andere Verbindungen der fünf genannten Elemente eignen sich für die Herstellung
der Zeolithe.
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Das Gemisch der jeweils gewählten Verbindungen mit Wasser wird im
allgemeinen 18 bis 360 Stunden, vorzugsweise 24 bis 240 Stunden lang auf eine Temperatur
zwischen 100 und 200°C, vorzugsweise zwischen 130 und 1700C, in einem geschlossenen
Gefäß erhitzt.
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Die gebildeten Zeolithe werden in üblicher Weise, z.B.
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durch Filtration, isoliert, gewaschen und getrocknet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Zeolithe vorzugsweise
in ihrer sauren Form eingesetzt. Diese sauren Formen lassen sich nach bekannten
Methoden aus den Alkalimetall-Formen, wie sie in der Regel bei der Zeolith-Synthese
anfallen bzw. als Naturprodukte vorkommen, durch vollständigen oder partiellen Ionenaustausch
herstellen.
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Eine übliche Methode zur Herstellung der H-Form eines Zeoliths besteht
beispielsweise darin, die Alkalimetall-Form zunächst durch partiellen oder vollstandigen
Ionenaustausch mit einer Ammoniumsal.z-TösurXg in die Ammoniumform und diese anschließend
durch Kalzinieren in die E Form zu überführen. Aber auch die mit Alkali-, Brd alkali-und
mit Seltenerdmetall-Ionen ausgetauschten Formen zeigen katalytische Aktivität.
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Die erfindungsgemäßen Zeolith-Katalysatoren bestehen im allgemeinen
aus der katalytisch aktiven Zeolith-Komponente sowie einem Bindermaterial. Letzteres
ist erforderlich, um den Zeolith in eine für das erfindungegemaße Verfahren geeignete
äußere Form zu bringen.
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Als Bindermaterialien eignen sich vor allem Oxide oder Hydroxide des
Aluminiums und die Oxide bzw. Hydroxide
des Siliciums sowie Schichtsilicate,
beispielsweise aus der Kaolin- oder Montmorillonit-Familie.
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Dieser so hergestellte Zeolith-Katalysator wird gewöhnlich vor dem
Einsatz in der erfindungsgemäßen Isomerisierungsreaktion zunächst durch Kalzinieren
bei Temperaturen zwischen 300 und 700°C aktiviert. Zur besseren Stabilisierung des
Katalysators ist es manchmal vorteilhaft, die Kalzinierung in Gegenwart von Wasserdampf,
Ammoniak oder deren Mischungen durchzuführen.
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Falls in der Gasphase gearbeitet wird, besteht eine günstige einfache
Verfahrensweise zur Durchführung der erfindungsgemäßen Isomerisierung darin, daß
man das oder die Dichlortoluele, ggf. auch das Verdünnungsmittel, aus einer Dosiervorrichtung
zuerst in eine Verdampfungszone und das entstandene Gas dann durch ein von außen
beheiztes und mit dem Katalysator gefülltes RecXktionsrohr leitet. Bei Durchführung
der Isomerlsierung in flüssiger Phase wird das Einsatzmaterial, erst erwärmt und
dann in flüssiger Form durch das mit dem Katalysator gefüllte Reaktionsrohr geleitot.
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Es hat sich im Hinblick auf die Standzeit des Katalysators als vorteilhaft
erwiesen, dem Einsatzmaterial zusätzlich noch Wasserstoff oder Wasserdampf zuzumischen.
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Darüberhinaus kann es noch vorteilhaft sein, ein unter den Reaktionsbedingungen
inertes Trägergas zuzumischen.
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Als Trägergase eie sich z.B. Stickstoff und Edelgase.
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Wasserstoff, Wasserdampf und/oder das Trägergas werden dabei in einer
solchen Menge zugesetzt, daß die Verweilzeit zwischen einer und hundert Sekunden
liegt.
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Die Vermischung des Wasserstoffes, Wasserdampfes und/oder des Trägergases
mit dem Dihlortoluol oder Dichlortoluol-Gemisch erfolgt am vorteilhaftesten in der
Verdampfungs-bzw. Erwärmungszone. Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, diese
Gase vor der Vermischung auf Reaktionstemperatur aufzuheizen.
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Die erfindungsgemäße Isomerisierung wird im allgemeinen bei Temperaturen
zwischen 200 und 550°C, vorzugsweise bei 250 bis 500°C, sowie Drücken von 0,1 bis
30 bar, voræugsweise bei 1 bis 20 bar, insbesondere bei Normaldruck, durchgeführt.
Die Belastung des Zeolith-Katalysators, ausgedrückt als LHSV (Liquid Hourly Space
Velocity, h-1), liegt im allgemeinen zwischen 0,05 und 10 h-1, vorzugsweise zwischen
0,2 und 5 h-1.
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Die Reaktionsprodukte werden nach Verlassen des Reaktors zur Abtrennung
der kondensierbaren Anteile gekühlt. Die erfindungsgemäße Isomerisierung ist jedoch
nicht auf die se Verfahrensweise (Festbett-Reaktor) beschränkt, sondern läßt sich
im Prinzip auch in anderen geeigneten Reaktor-Typen durchführen (z.B. Wirbelschicht-Reaktor).
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Das nicht umgesetzte Ausgangsprodukt kann nach der Trennung durch
Destillation Kristallisation oder selektive Adsorption wieder in den Reaktor zurückgeführt
werden.
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Sollte die Aktivität des Katalysators mit der Zeit auf grund einer
Verkokung abnehmen, kann er regeneriert werden. Dies geschieht, indem Sauerstoff,
Luft, Stickstoff/ Luft, Sauerstoff/'luft, Sauerstoff/Inertgas oder Luft/ Inertgas
bei Temperaturen zwischen 300 und 650°C über den desaktivierten Katalysator geleitet
wird. Stickstoff/Luft wird dabei bevorzugt. Die Temperatur sollte dabei an keiner
Stelle des Reaktors 650°C übersteigen. ach dem Regenerieren besitzt der Katalysator
wieder die volle Aktivität.
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Dichlortoluole sind wichtige Zwischenprodukte für die Herstellung
von Farbstoffen, Pharmazeutika, Konservierungsmitteln und Pflanzenschutznitteln
und dienen außerdem als Ausgangsprodukte für die Herstellung einer Anzahl chlorhaltiger
Aromaten.
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Die Erfindung soll durch die folgenden Beispiele erläutert werden,
wobei die Beispiele aber in keiner Weise einschränkend sein sollen.
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Beispiele Beispiel 1 (Isomerisierung von 2,4-Dichlortoluol an zirkonhaltige
Pentasil) a) Katalysator-Herstellung Zirkonaluminosilicat vom Pentasil-Typ wurde
gemäß Beispiel 1 der EP-A2-77523 wie folgt hergestellt: 16,6 g Natriumaluminat (54
Gew.-% Al203, 41 Gew.-% Na20) und 14,8 g Natriumhydroxid wurden in 200 g 20 Gew.-er
wäßriger Tetrapropylammoniumhydroxid-Lösung gelöst (Lösung A). Eine weitere Lösung
(Lösung B) wurde hergestellt, indem man 620 g 40 Gew.-%iges kolloidales Kieselgel
in 2300 g 20 Gew.-%iger wäßriger Tetrapropylammoniumiiydroxid-'lösung löste und
diese Lösung am Rotationsverdampfer auf insgesamt 2200 g einengte. Lösung A und
Lösung B wurden miteinander vermischt. Zu dieser Mischung wurden unter intensivem
Rühren 37,8 g Zirkonylchlorid ZrOCl2 . 8 H20 gegeben. Die entstandene Suspension
wurde homogenisiert und in einem geschlossenen Gefäß 120 h auf 1600C erhitzt. Das
entstandene Produkt wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und bei 1200C getrocknet.
Man erhielt 273 g Zirkonoaluminosilicat. Die Röntgenbeugungsanalyse zeigte ein gut
kristallines Produkt mit ZSM-5-Struktur.
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Anschließend wurde das Pulver 2 Stunden bei 400°C, 3 h
bei
450°C und 8 h bei 500°C an Luft calciniert.
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In Molverhältnissen der Oxide ausgedrückt, hatte dieses Material
die Zusammensetzung: Si02 : 0,035 Zr02 : 0,026 Al2O3 : 0,023 Na20.
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Es wurde dreimal für einige Stunden bei 1000C mit 1-molarer Ammoniumnitratlösung
behandelt, gewaschen, getrocknet und einige Stunden bei 500°C in Luft calciniert.
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65 g des so erhaltenen Pulvers wurde mit 35 g Al2O3 zu Strangpresslingen
von 1,6 mm Durchmesser verarbeitet, vier Stunden bei 500°C calciniert, auf eine
Teilchengröße von 0,25 bis 1,0 mm zerkleinert und bei 4500C im Wasserstoffstrom
zwei Stunden lang calciniert.
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b) Isomerisierung 15 ml des gemäß a) hergestellten Katalysators wurden
in einen Rohrre-aktor aus Glas von 16 mm Innendurchmesser und 50 cm Länge eingeführt
und mit Glaskugeln zum Verdampfen des flüssigen Ausgangsproduktes überschichtet.
Die Temperatur in der Katalysatorschüttung konnte mit einem Thermoelement, das sich
in der Mitte des Reaktors befand und in axialer Richtung verschiebbar war, gemessen
werden. Der Reaktor und die Verdampfungszone befanden sich in einem elektrisch beheizten
Ofen. 6 ml/h 2,4-Dichlortoluol wurden über eine Dosierpumpe dem Reaktor zugeführt.
10 l/h Wasserstoff wurden über eine Gasversorgung, bestehend aus Reduzlierventilen
und Vorrichtungen zum Messen des Drucks und der Durchflußmenge, eben falls über
den Katalysator geleitet Die kondensierbaren Reaktionsprodukte wurden in einer Kühlfalle
bei 0°C kondensiert, ausgewogen und gaschrom.tographisch analy.sier-t.
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Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse
P r o d u k t g e
h a l t i n G e w.-%
Dauer Temperatur 2,4-DCT 2,5-DCT 3,4-DCT 2,3-DCT 3,5-DCT CT
o-DCB m-DCB p-DCB |
(h) (°C) |
1 400 54,2 29,2 7,9 < 0,1 < 0,1 1,8 < 0,1 6,2 0,2 |
2 400 55,0 28,5 7,7 < 0,1 < 0,1 1,7 < 0,1 6,5 0,1 |
4 400 59,4 25,8 7,0 < 0,1 < 0,1 1,4 < 0,1 6,9 <
0,1 |
6 400 62,8 23,9 5,2 < 0,1 < 0,1 1,3 < 0,1 5,2 <
0,1 |
8 400 64,5 23,1 6,0 < 0,1 < 0,1 1,1 < 0,1 4,9 <
0,1 |
10 400 67,7 20,9 5,6 < 0,1 < 0,1 0,9 < 0,1 4,6 <
0,1 |
12 400 69,4 19,9 5,2 < 0,1 < 0,1 0,9 < 0,1 4,3 <
0,1 |
14 400 68,9 20,5 5,3 < 0,1 < 0,1 0,8 < 0,1 4,2 <
0,1 |
20 400 73,4 17,6 4,6 < 0,1 < 0,1 0,6 < 0,1 3,5 <
0,1 |
Tabelle 1: Isomerisierung von 2,4-Dichlortoluol an zirkohaltigem Pentasil DCT: Dichlortoluol
CT: Chlorotoluol DCB: Dichlorbenzol
Vergleichsbeispiel (Isomerisierung
von 2,4-Dichlortoluol an H-ZSM-5) Diese Isomerisierung wurde unter den gleichen
Bedingungen wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber mit 15 ml H-ZSM-5 als Katalysator,
dessen Herstellung in US-PS 3 702 886, Beispiel 1, beschrieben ist.
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Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse.
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Ein Vergleich mit Beispiel 1 ergibt, daß H-ZSM--5 zwar zu Beginn des
Experiments eine vergleichbare Aktivität wie das zirkonhaltige Pentasil besitzt,
der 2,4-Dichlortoluol-Umsatz und die Ausbeute an 2,5-Dichlortoluel und 3,4-Dichlortoluel
nehmen jedoch viel rascher ab als beim Einsatz des erfindungsgemäßen zirkonhaltigen
Zeolithen vom Pentasil-Typ.
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P r o d u k t g e h a l t i n G e w.-%
Dauer Temperatur 2,4-DCT 2,5-DCT 3,4-DCT 2,3-DCT 3,5-DCT CT
o-DCB m-DCB p-DCB |
(h) (°C) |
1 400 36,9 29,9 8,9 < 0,1 < 0,1 7,4 < 0,1 7,0 5,3 |
2 400 48,1 28,3 6,8 < 0,1 < 0,1 5,1 < 0,1 5,9 3,7 |
4 400 61,9 22,0 5,7 < 0,1 < 0,1 2,8 < 0,1 4,2 2,3 |
6 400 69,7 18,0 4,9 < 0,1 < 0,1 1,7 < 0,1 3,2 1,6 |
8 400 74,5 15,4 4,4 < 0,1 < 0,1 1,2 < 0,1 2,5 1,3 |
10 400 77,5 13,6 4,0 < 0,1 < 0,1 0,6 < 0,1 2,1 1,0 |
12 400 80,6 11,9 3,6 < 0,1 < 0,1 0,6 < 0,1 1,9 0,9 |
14 400 80,4 12,1 3,7 < 0,1 < 0,1 0,5 < 0,1 1,8 0,9 |
20 400 91,2 5,6 1,7 < 0,1 < 0,1 0,1 < 0,10,7 0,3 |
Tabelle 2: Isomerisierung von 2,4-Dichlortoluol an H-ZSM-5 DCT: Dichlortoluol CT:
Chlortoluol DCB: Dichlorbenzol
Beispiel 2 (Isomerisierung von 3,4-Dichlortoluel
an regeieriertem zirkonhaltigem Pentasil) Der in Beispiel 1 bereits verwendete Katalysator
wurde 2 Stunden lang bei 6000C in Luftatmosphäre regeneriert.
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Anschließend wurde mit diesem Katalysator der in Beispiel 1 beschriebene
Versuch mit 3,4-Dichlortoluel statt 2,4-Dichlortoluol als Einsatzmaterial durchgeführt.
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Tabelle 3 zeigt, daß 3,4-Dichlortoluel ebenfalls an zirkonhaltigem
Zeolith vom Pentasil-Typ isomerisierbar ist.
P r o d u k t g e
h a l t i n G e w.-%
Dauer Temperatur 3,4-DCT 2,5-DCT 2,4-DCT 2,3-DCT 3,5-DCT CT
o-DCB m-DCB p-DCB |
(h) (°C) |
1 400 29,7 26,7 23,0 < 0,1 < 0,1 3,5 <0,1 8,3 4,6 |
2 400 37,8 22,9 18,6 < 0,1 < 0,1 2,9 <0,1 9,9 5,1 |
4 400 57,8 12,6 8,9 < 0,1 < 0,1 2,2 < 0,1 10,7 4,2 |
6 400 67,38,8 6,5 < 0,1 < 0,1 1,6 < 0,1 10,5 3,2 |
8 400 72,3 6,8 5,2 < 0,1 < 0,1 1,3 < 0,1 10,1 2,6 |
10 400 79,2 4,7 3,5 < 0,1 < 0,1 0,9 < 0,1 8,8 1,8 |
12 400 85,6 3,0 2,1 < 0,1 < 0,1 0,6 < 0,1 6,7 1,1 |
Tabelle 3: Isomerisierung von 3,4-Dichlortoluol an regeneriertem zirkonhaltigem
Pentasil DCT: Dichlortoluol CT: Chlortoluol DCB: Dichlorbenzol
Beispiel
3 (Isomerisierung von 2,4-Dichlortoluol an regeneriertem zirkonhaltigem Pentasil)
Der in Beispiel 1 und 2 bereits verwendete Katalysator wurde 2 Stunden lang bei
6000C in Luftatmosphäre regeneriert.
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Anschließend wurde mit'diesem Katalysator der in Beispiel 1 beschriebene
Versuch wiederholt. Wie Tabelle 4 zeigt, besitzt der erfindungsgemäße Katalyator
nach der Re generierung die gleiche Aktivität und ergibt die gleiche Produktverteilung
wie ein frischer Katalysator.
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P r o d u k t g e h a l t i n G e w.-%
Dauer Temperatur 2,4-DCT 2,5-DCT 3,4-DCT 2,3-DCT 3,5-DCT CT
o-DCB m-DCB p-DCB |
(h) (°C) |
1 400 53,0 31,1 8,2 < 0,1 < 0,1 1,9 < 0,1 < 0,1
0,2 |
2 400 57,0 22,0 7,9 < 0,1 < 0,1 1,5 < 0,1 < 0,1
0,2 |
4 400 62,7 23,3 6,9 < 0,1 < 0,1 1,3 < 0,1 < 0,1
< 0,1 |
6 400 66,3 23,1 6,4 < 0,1 < 0,1 1,0 < 0,1 < 0,1
< 0,1 |
8 400 69,1 21,2 6,0 < 0,1 < 0,1 2,8 < 0,1 < 0,1
< 0,1 |
10 400 68,0 22,2 5,5 < 0,1 < 0,1 3,3 < 0,1 < 0,1
< 0,1 |
12 400 72,6 18,9 5,4 < 0,1 < 0,1 2,3 < 0,1 < 0,1
< 0,1 |
14 400 72,5 19,0 5,6 < 0,1 < 0,1 2,3 < 0,1 < 0,1
< 0,1 |
16 400 72,7 18,9 5,6 < 0,1 < 0,1 2,2 < 0,1 < 0,1
< 0,1 |
Tabelle 4: Isomerisierung von 2,4-Dichlortoluol an regeneriertem zirkonhaltigem
Pentasil DCT: Dichlortoluol CT: Chlortoluol DCB: Dichlorbenzol