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Fadenzugkraf tmeßvorr ichtung
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Die Erfindung betrifft eine Fadenzugkraftmeßvorrichtung mit einem
Kraftsensor, auf welchem ein die Fadenzugkraft erfassendes Tastelement aufliegt.
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Bei der Erzeugung und Verarbeitung textiler Fäden wird die kontinuierliche
Uberwachung zunehmend von Interesse. So ist beispielsweise bei der Aufwicklung der
Fäden an Spinnstreckmaschinen insbesondere bei hohen Gleichmäßigkeitanforderungen
bezüglich der zugelassenen Titerschwankungen die Einbeziehung des Fadenzugkraftverlaufs
in die Regelung der Aufwickelgeschwindigkeit von erheblicher Bedeutung. Bei den
dabei üblichen sehr hohen Fadengeschwindigkeiten bereitet dies aber mit den bekannten
Fadenzugkraftmessern vor allem wegen der Wegabhängigkeit der Messungen beträchtliche
Schwierigkeiten und wird wegen der durch starke Umlenkungen bedingten erheblichen
Fadenbeanspruchung bei feinen Titern praktisch unmöglich.
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Die der Erfindung zugrunde liegende technische Aufgabe besteht danach
in der Bereitstellung einer auch für mit hoher Geschwindigkeit laufende feintitrige
Fäden geeigneten Fadenzugkraftmeßvorrichtung, die bei weitgehender Lageunabhängigkeit
eine hohe Meßgenauigkeit bei hinreichender Reproduzierbarkeit gewährleistet und
in ihrem Meßbereich der jeweiligen Aufgabenstellung angepaßt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fadenzugkraftmeßvorrichtung
nach dem ersten Anspruch gelöst.
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Dabei ergibt sich der Vorteil, daß die plattenförmige Membran als
Kraftsensor nur sehr geringe Meßausschläge
im Rahmen der maximalen
Nennbelastung, die bei der Fadenzugkraftmessung auftreten kann, zeigt. Im Rahmen
dieses Meßausschlages weist die Membran keine technisch beachtliche Hysterese auf.
Die Krafteinleitung kann querkraftfrei gestaltet werden, so daß auf die Membran
ein der Fadenzugkraft proportionales Signal einwirkt. Ebenso ist bei einer derartigen
Membran die Null-Punkt-Drift, d.h. die bei Belastung entstehende Verlagerung des
Null-Punktes, äußerst gering. Unter Membran wird dabei eine elastische Platte verstanden,
die auf ihrem Umfang eingespannt oder zumindest dreifach symmetrisch abgestützt
ist. Der Meßausschlag einer solchen Membran beträgt beispielsweise lediglich 50
um bei einer Nennbelastung von 10 N.
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Der Meßausschlag der Membran wird über Dehnmeßstreifen, die in Brückenschaltung
geschaltet sind, gemessen. Vorzugsweise werden Halbleiter-Dehnmeßstreifen verwandt,
die eine sehr gute Ansprechempfindlichkeit aufweisen.
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Das Tastelement wird vorzugsweise als Hebel, der schwenkbar ist, ausgeführt.
Es ist ohne weiteres möglich, ein Hebelverhältnis von 2:1 und darüber vorzusehen,
da selbst dann infolge der geringen Meßausschläge der Membran die Geometrie des
Fadenangriffs am Ende des Hebels nicht merklich beeinflußt wird.
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Wenn - wie weiterhin in einer vorteilhaften Ausführung vorgeschlagen
- das Tastelement bzw. der Hebel mit einer mechanischen Dämpfung versehen ist, durch
die die Bewegung des Tastelementes gedämpft wird, kann die Membran selbst für hohe
Dynamik ausgelegt werden.
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Vorteilhaft weist der schwenkbare Hebel einen Ansatz oder Stößel auf,
der - vorzugsweise mit einer das Abheben von der Membran bei gegen Null gehender
Faden zugkraft verhin-
dernden Vorspannung - zentrisch auf der
Membran aufsitzt.
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In Weiterbildung der Erfindung wird die Betätigungskraft, die auf
die Membran wirkt, dadurch vergrößert, daß der Abstand zwischen dem Drehpunkt bzw.
der Drehachse des schwenkbaren Hebels und dem Ort der Fadenzugkrafteinleitung größer
gemacht wird als der Abstand zwischen dem Drehpunkt und dem Ort der Krafteinleitung
in die Membran.
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Der Hebel oder Betätigungsarm kann zweiarmig ausgeführt sein, wobei
dann die Wirkrichtung der das Abheben des Stößels verhindernden Vorspannung entgegengerichtet
ist; bei einarmiger Hebelausführung stimmt dagegen die Wirkrichtung der Vorspannung
mit der der Fadenzugkraft überein.
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Dies ist vor allem von Vorteil, wenn der Hebel spitzengelagert ist,
während bei Anordnung einer Schwenkachse die Wirkrichtung der Vor spannung bezogen
auf die Wirkrichtung der Fadenzugkraft am Ort ihrer Einleitung beliebig festgelegt
sein kann.
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Bei einarmiger Ausführung kann der Betätigungsarm einen über seinen
Drehpunkt hinausreichenden Ansatz aufweisen, der der Einleitung der Vorspannung
dient. Darüberhinaus ist es möglich, durch die Anordnung eines Gegengewichtes auf
dem Ansatz den unbelasteten Hebel so auszubalancieren, daß die Vorrichtung praktisch
lageunabhängig wird. Bei zweiarmiger Ausführung kann der Ausgleich durch geeignete
Querschnittsgestaltung und anschließende Austarierung erfolgen.
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Ein besonderes Problem einer jeden Meßeinrichtung ist die sog. Null-Punkt-Verlagerung.
Durch die Null-Punkt-Verlagerung wird dem Meßausschlag und dem dadurch hervorgerufenen
Signal ein Konstantsignal überlagert. Dadurch wird das Ausgangssignal verfälscht.
Zur Null-Punkt-Verlagerung kann es durch geometrische oder elektrisch-elektronische
Änderungen
des Meßsystems während des Betriebes kommen, hervorgerufen z.B. durch Temperaturänderungen.
Nach dieser Erfindung wird eine Fadenzugkraftmeßvorrichtung, bei der das Problem
der Null-Punkt-Verlagerung nicht besteht und bei der sich sonstige Änderungen des
Verhältnisses zwischen Meßgröße und Ausgangssignal nicht nachteilig auswirken, dadurch
geschaffen, daß die Vorrichtung aus zwei sich gegenüberliegenden Membranen besteht,
zwischen denen das Tastelement z.B. ein schwenkbarer Hebel mit seinem freien Ende
derart abgestützt ist. Vorzugsweise stehen die Membranen unter einer Vorspannkraft.
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Die Höhe der Vorspannkraft ist dabei vorzugsweise einstellbar.
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Beide Membranen können mit Dehnmeßstreifen besetzt sein.
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Elektrisch werden die Meßsignale beider Membranen einer Vergleichseinrichtung
zugeführt, deren Ausgangssignal bei vorgenannten Membranen auf Null abgeglichen
wird. Da die beiden Hälften der Vorrichtung identisch aufgebaut sind und unter einer
identischen Vorspannkraft stehen, werden Null-Punkt-Verlagerungen der einen Seite
durch die identischen Verlagerungen der anderen Seite kompensiert. Ebenso kann davon
ausgegangen werden, daß auch sonstige Änderungen der Meßcharakteristik der einen
Seite durch die entsprechende Änderung auf der anderen Seite weitgehend kompensiert
werden.
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Vorteilhaft ist jedoch insbesondere eine lichtelektrische Abtastung
des Tastelements. Derartige lichtelektrische Einrichtungen sind bekannt. Sie bestehen
aus einem Lichtsender, z.B. Infrarotdiode und einer Fotodiode. Dabei wendet man
vorteilhaft auch Fotodioden an, die zweizonig
aufgebaut sind (Differential-Fotodioden).
Die beiden Zonen sind durch einen Trennsteg voneinander getrennt. Der Trennsteg
liegt vorzugsweise derart vor der vorgeordneten Blende, daß in der Null-Stellung
des Tastelementes beide Fotodioden dasselbe Ausgangssignal haben.
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Eine vorteilhafte Kombination sieht vor, daß die beiden Membranen
Bestandteile eines gemeinsamen Gehäuses sind, indem sie als Stirnseiten in das Gehäuse
fest eingespannt, vorzugsweise eingeschweißt sind. Das Tastelement durchdringt die
beiden Membranen, indem es z.B. ebenfalls eingeschweißt ist. Im Inneren des Gehäuses
sind die fotoelektrischen Einrichtungen angeordnet. Es entsteht ein geschlossenes
Meßinstrument, das gegen Verschmutzung und sonstige äußere Einflüsse, insbesondere
Temperaturschwankungen unempfindlich ist und bei einer Größe von wenigen cm3 an
beliebiger Stelle einbaubar ist.
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Weitere Ausgestaltungsformen der erfindungsgemäßen Fadenzugkraftmeßvorrichtung
ergeben sich aus den Ansprüchen und der beigegebenen Zeichnung, mit deren Hilfe
die Erfindung näher erläutert wird.
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Es zeigen: Fig. 1 Fadenzugkraftmeßvorrichtung (Schema) in zweiarmiger
Ausführung; Fig. 2 Detail mit Spitzenlager; Fig. 3 Fadenzugkraftmeßvorrichtung in
einarmiger Ausführung; Fig. 4 Fadenzugkraftmeßvorrichtung mit doppelseitiger Einspannung
des Meßhebels zwischen zwei Membranen;
Fig. 5 elektrische Schaltung
des Ausführungsbeispiels nach Fig. 4; Fig. 6 Fadenzugkraftmeßvorrichtung in der
Spitze des Changierdreiecks einer Auf spulvorrichtung für Fäden; Fig. 7 Diagramm
der Meßcharakteristik der Vorrichtung nach Fig. 4; Fig. 8 Fadenzugkraftmeßvorrichtung
mit doppelseitiger Einspannung eines Meßfühlers zwischen zwei Membranen und fotoelektrischer
Abtastung.
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Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Fadenzugkraftmeßvorrichtung in
zweiarmiger Ausführung. Die Darstellung ist stark schematisiert. Der Hebel oder
Betätigungsarm 1 ist um seinen Drehpunkt 7 schwenkbar. Am freien Ende des großen
Hebelarms 11 liegt die Umlenkschleife des zu überwachenden Fadens (nicht dargestellt)
beim Ort 2 der Fadenzugkrafteinleitung an, so daß die in Pfeilrichtung 8 verlaufende
Kompinente 8 der Fadenzugkraft - in der übrigen Beschreibung und in den Ansprüchen
vereinfachend mit Fadenzugkraft 8 bezeichnet - auf das freie Ende wirkt.
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Am freien Ende des freien Hebelarms 12 ist ein Ansatz oder Stößel
5 angesetzt, der auf der Membran 3 des Kraftsensors 3, 4 im Ort der Krafteinleitung
13 aufsitzt.
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Um bei gegen Null gehender Fadenzugkraft 8 ein Abheben des Stößels
5 von der Membran 3 zu verhindern, ist dieser mit einer Vorspannung 9, die beispielsweise
durch eine - nicht dargestellte - einstallbare Feder aufgebracht wird, belastet.
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In der dargestellten Ausführungsform wirkt sie der Fadenzugkraft 8
entgegen. Insbesondere, wenn der Drehpunkt 7 als Spitzenlagerung 15 ausgebildet
ist, ist dies von Vorteil,
während bei einer Hebellagerung entsprechend
der Fig. 1 der Ort 2 der Fadenzugkrafteinleitung auch auf die zum Drehpunkt 7 zeigende
Seite des Hebels 1 gelegt werden kann.
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Fig. 3 zeigt einen als modifizierten,einarmigen Hebel ausgebildeten
Betätigungsarm 1. Der Ort 2 der Fadenzugkrafteinleitung und der Ort 13 der Krafteinleitung
in die Membran 3 liegen vom Drehpunkt 6 aus auf derselben Hebelseite, wobei auch
hier der Abstand zwischen dem Drehpunkt 6 und dem Ort 2 erheblich größer ist als
der Abstand zwischen dem Drehpunkt 6 und dem Ort 13. Auch bei der hier dargestellten
Ausführungsform verhindert eine Vorspannung 10 das Abheben des Stößels 5 von der
Membran 3 beim Wegfall der Fadenzugkraft 8.
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Um die dargestellte Vorrichtung lageunabhängig zu machen, ist der
- in der Darstellung - links vom Drehpunkt 6 liegende Teil des Hebels 1 über das
zur Unterbringung der Lagerung benötigte Maß hinaus zu einem Ansatz 14 verlängert,
der nicht nur die Vorspannung 10 aufnimmt, sondern auch ein Gegengewicht 17 zum
Ausbalancieren des Betätigungsarms 1 trägt. Außerdem ist gegenüber dem Ort 2 eine
Uberlastbegrenzung 18 zum Schutz der Membran 3 gegen zu hohe Kräfte vorgesehen;
es versteht sich, daß sie nicht notwendig an dem dargestellten Ort angebracht werden
muß.
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Da aber der maximale Hub des Stößels 5 weniger als ca. 1 mm beträgt,
erscheint es schon wegen der Einstellgenauigkeit angebracht, die überlastbegrenzung
möglichst nahe am freien Ende des Hebels 1 vorzusehen.
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Bei allen möglichen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Fadenzugkraftmeßvorrichtung
hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, den Drehpunkt des Betätigungsarmes
1 mit der Oberfläche der Membran 3 im wesentlichen in eine Ebene 19 zu verlegen.
Zwar ist der maximale Stößelweg -
wie bereits ausgeführt - in der
Regel kleiner als ca.
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0,1 mm, so daß große Querkräfte nicht zu erwarten wären; die Anordnung
des Drehpunktes 6 bzw. 7 in einer Ebene mit der Membran 3 schließt aber solche Querkräfte
vollständig aus.
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Vor allem bei der Messung relativ kleiner Fadenzugkräfte 8 ist eine
Spitzenlagerung 15 gemäß Fig. 2 von Vorteil.
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Um auch derartige Konstruktionen lageunabhängig zu machen, ist es
vorteilhaft, die Lagerspitze oder -schneide 15 mit Hilfe beispielsweise einer Feder
16 in ihr Widerlager zu drücken.
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Durch Veränderbarkeit der Abstände 11 und 12, durch Austausch der
Membran 3 oder des gesamten Kraftsensors 3, 4 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
leicht an die jeweils geforderten Arbeitsbereiche anzupassen. Zur Erhöhung der Meßempfindlichkeit
hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, das Verhältnis des Abstandes 11 zum Abstand
12 nicht unter 2:1 und zweckmäßig zwischen etwa 2:1 und 5:1, vorteilhafterweise
zwischen 2:1 und 3,5:1, festzulegen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist in einem Kasten 20 der
zweiarmige Hebel 1 in Gelenk 7 schwenkbar gelagert. Das eine Ende des Hebels 1 stützt
sich durch die Stößel 5.1 und 5.2 zweiseitig an den Membranen 3.1 und 3.2 ab. Die
Membranen 3.1, 3.2 sind in den Gehäusen 4.1, 4.2 abgestützt. Die Gehäuse sind in
Richtung der Stößel 5.1, 5.2 verschiebbar gelagert. Sie werden durch Federn 21.1,
21.2 abgestützt.
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Zur Einstellung der Vorspannkräfte 9.1, 9.2 dienen die Stellschrauben
22.1, 22.2, die über Abstützplatten 23.1, 23.2 die Federn 21.1, 21.2 unterstützen.
Naturgemäß sind die Vorspannkräfte 9.1, 9.2 gleich groß. Der Hebel ist mit
einem
Gewichtausgleich 17 versehen. Sein Ausschlag wird durch Überlastbegrenzungen 18.1,
18.2 begrenzt. Das andere Ende des Hebels 1 weist den Fadenzugkraftabgriff 2 auf.
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Die Wirkkomponente 8 der Fadenzugkraft bewirkt ein Verschwenken des
Hebels 1 mit einer entsprechenden - positiv definierten - Auslenkung der Membran
3.1 in Richtung der Vorspannkraft 9.1 und einer gleich großen negativen Auslenkung
der Membran 3.2 gegen die Vorspannkraft 9.2. Der Faden wird durch die Überlaufstifte
24, 25 und den Fadenzugkraftabgriff 2 in definierter Weise ausgelenkt. Die Bewegung
der Membranen bei Einbringung der Fadenzugkraft ist so gering, daß sich die Auslenkung
des Fadens und damit die geometrischen Verhältnisse des Fadenzugkraftabgrlffes nicht
merklich ändern.
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In dem Diagramm nach Fig. 7 sind die Meßverhältnisse dargestellt.
Das Meßverhalten der Membran 3.1 ist durch die Kennlinie C3.1 wiedergegeben, die
die Abhängigkeit zwischen den aufgebrachten Kräften F und dem Ausschlag S der Membranen
bzw. dem dazu proportionalen Signal A der Meßvorrichtung wiedergibt. Die Rennlinie
C3.2 gibt die entsprechende Abhängigkeit für die Membran 3.2 wieder. Beide Membranen
stehen unter der Vorspannung FV, die für beide Membranen gleich groß ist. Vorzugsweise
sind die Charakteristiken C3.1 und C3.2 so angelegt, daß dabei auch die Meßausschläge
SV1 bzw. SV2 der Membranen und die ihrer Meßbrücken AV1 und AV2 bei Vorspannung
ohne äußere Last gleich groß sind.
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Die Signale der Meßbrücken AVl und AV2 werden derart gegeneinander
abgeglichen, daß das Gesamtsignal AV der Meßvorrichtung bei Vorspannung gleich Null
ist. Wird jetzt eine zusätzliche Fadenkraft F aufgebracht, so wird die Membran 3.1
um den Betrag SM im Sinne einer Vergrößerung ihrer Federkraft und die Membran 3.2
gleich weit im gegensätzlichen Sinne im Sinne einer Verkleinerung ihrer Federkraft
ausgelenkt. Die Differenz der Federkräfte der
der Membranen ist
gleich der aufgebrachten Kraft. Der Meßausschlag SM führt dabei zu einem größeren
Signal AM1 der Membran 3.1 und zu einem kleineren Signal AM2 der Membran 3.2. Es
ergibt sich aus Fig. 7, daß das dem Meßausschlag SM proportionale Signal AM = AM1
- AM2/2 ist.
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Gestrichelt sind in dieses Diagramm die Charakteristiken bei Änderung
des Null-Punktes eingezeichnet. Es ergibt sich hieraus, daß die Anderung des Null-Punktes
ohne Einfluß ist auf die Größe des Meßausschlages SM und des Ausgangssignals AM.
Das beruht darauf, daß in dem Bereich der linearen Federcharakteristik beider Membranen
die Größe der Vorspannkraft FV ohne Einfluß auf das Meßergebnis ist.
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Elektrische Schaltung ist in Fig. 5 angegeben.
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Die Dehnmeßstreifen jeder Membran 3.1 und 3.2 sind in Brückenschaltungen
26.1 und 26.2 zusammengefaßt. Beide Brücken werden mit einer konstanten Spannung
U3.1 und U3.2 beaufschlagt. Die Diagonalspannungen jeder Brücke werden Verstärkern
27.1 und 27.2 aufgegeben. Deren Ausgangsspannungen U1 bzw. U2 werden dem Differenzverstärker
28 aufgegeben. Das System ist so abgeglichen, daß bei Vorspannung der Membranen
die Ausgangsspannung UO des Differenzverstärkers 28 gleich Null ist.
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Bei Einbringung einer Fadenzugkraft ergeben sich die Ausgangsspannungen
UM1 und UM2 der Brücken 26.1 bzw. 26.2.
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Die Ausgangsspannung Uti des Differenzverstärkers ist proportional
der Differenz der Signale UM1 - UM2. Wie sich aus Fig. 7 ergibt, ist diese sich
aus der Differenz der Meßsignale UM1 der Brücke 26.1 und UM2 der Brücke 26.2 ergebende
Ausgangsspannung UM der Meßvorrichtung gleich dem zweifachen Signal ABl, das dem
Meßausschlag SM der
Membranen proportional ist.
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In Fig. 6 ist dargestellt, daß eine aus zwei Membranen 3.1, 3.2 bestehende
Meßeinrichtung ähnlich derjenigen, die in Fig. 4 dargestellt ist, benutzt wird,
um die Fadenspannung in der Spitze des Changierdreiecks einer Aufspuleinrichtung
zu messen. Die Fadenzugkraftmeßvorrichtung weist wiederum den Hebel 1 auf, der in
Drehpunkt 7 eines Gestells 20 schwenkbar gelagert ist. Membranen 3.1, 3.2 und deren
Gehäuse 4.1, 4.2 sind identisch dem Aufbau nach Fig. 4. Die Gestellhälften 20.1
und 20.2 sind an Blattfedern 29.1, 29.2 befestigt. Die Gestellhälften können durch
Einstellspindel 30 relativ zueinander verstellt werden, wodurch sich eine Einstellung
der Vorspannkraft -wie im Zusammenhang mit Fig. 4 beschrieben - ergibt.
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Am freien Ende des Hebels 1 befindet sich ein Fadenführer 31, der
den Faden in Schwenkrichtung dieses Hebelendes zwangsführt. Der Faden wird hinter
dem Fadenführer 31 über eine Changiereinrichtung 32 auf eine Spule 33 geführt.
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Changiereinrichtung und Spule sind lediglich schematisch und unmaßstäblich
angedeutet. Durch die changierende Bewegung des Fadens im Changierdreieck wird dem
Hebel 1 eine von der Faden spannung abhängige Schwenkbewegung in beiden Richtungen
aufgezwungen. Dadurch ergibt sich ein kontinuierliches Wechselspannungsmeßsignal.
Der Null-Punkt des Signales ist - wie zuvor beschrieben - dadurch vorgegeben, daß
das Ausgangssignal der Vorrichtung bei fehlender Fadenzugkraft auf Null abgeglichen
wird. Es kann ferner ein Gleichspannungsfilter, z.B. eine Kapazität in dem Stromkreis
des Ausgangssignals, vorgesehen werden, durch welches Gleichspannungsanteile ausgefiltert
werden.
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Die Fadenzugkraftmeßvorrichtung nach dieser Erfindung kann auch zur
Messung der Zugkraft mehrerer Fäden, also
der Summe der Zugkräfte
verwandt werden. Werden diese Fäden auf einer Spulspindel aufgewickelt, so wird
die Drehzahl der Spulspindel in Abhängigkeit von dem Mittelwert, der elektrisch
aus dem Meßsignal der Summe der Zugkräfte gebildet werden kann, gesteuert oder geregelt.
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In Fig. 8 ist ein anderes Ausführungsbeispiel einer Fadenzugkraftmeßvorrichtung
dargestellt. Das Gehäuse 20 ist ein zylindrisches Rohr. Die Stirnflächen dieses
Rohres sind durch Membranen 3.1 und 3.2 verschlossen. Die Membranen sind in den
Schweißnähten 34 mit dem Gehäuse 20 verschweißt. Die Membranen 3.1 und 3.2 sind
federelastische Metallbleche. In die Membranen 3.1 und 3.2 ist zentrisch ein Bolzen
35 mit seinen Enden eingeschweißt (Schweißnaht 36). An dem einen Ende des Bolzens
35 ist das Tastelement 1 befestigt, über welches der Faden läuft. Es sei vorab bemerkt,
daß auch in diesem Ausführungsbeispiel eine richtungsunabhängige Messung möglich
ist, so daß - wie in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 - der Fadenspannungsverlauf
bei der Changierung gemessen werden kann.
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Der Bolzen 35 weist ein Langloch 37 auf. Mittig vor diesem Loch ist
eine Halbleiter-Infrarotdiode 38 als Lichtquelle im Gehäuse 20 befestigt, so daß
die Diode in das Innere des Gehäuses ragt, während das Gehäuse nach außen durch
den Flansch 39 der Diode hermetisch verschlossen ist. In dem Loch 37 sitzt eine
Blende 40. Vor dieser Blende 40 befindet sich - ebenfalls im Gehäuse 20 befestigt
- die Doppeldiode (Differentialdiode) 41, die als Fotozelle dient. Jeder Teil der
Doppeldiode 41 ist durch Leitungen 42 und 43 mit einer geeigneten Brückenschaltung
verbunden. Die Doppeldioden 41 sitzen an einem Träger 44 mit Flansch, der ebenfalls
das Gehäuse hermetisch abdichtet.
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Die lastabhängige Verschiebung der Blende bewirkt eine Verstimmung
der Brückenschaltung, die gemessen werden kann. Es sind Wegmessungen von 0,1 Mikrometer
möglich. Dadurch können bei geeigneter Auslegung. der Membranen 3.1 und 3.2 auch
geringe Fadenzugkräfte mit sehr kleinem Auflösungsvermögen gemessen werden.
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BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG 1 Hebel, Betätigungsarm 2 Ort der Fadenzugkrafteinleitung,
Fadenzugkraftabgriff 3 Membran 3.1, 3.2 Membran 4 Gehäuse
zusammen: Kraftsensor 4.1, 4.2 Gehäuse 5 Ansatz, Stößel 5.1, 5.2 Ansatz, Stößel
6 Drehpunkt (einarmiger Hebel 1) 7 Drehpunkt (zweiarmiger Hebel 1) 8 Fadenzugkraft;
Wirkkomponente der Fadenzugkraft 9 Vor spannung 9.1, 9.2 Vorspannung 10 Vorspannung
11 Abst. Drehpunkt-Fadenzugkrafteinleitung; großer Hebelarm 12 Abst. Drehpunkt-Krafteinleitung
(Membran); kleiner Hebelarm 13 Ort der Krafteinleitung in die Membran 14 Ansatz,
Stößel 15 Lagerspitze, Lagerschneide 16 Feder, einstellbar 17 Gegengewicht, Gewichtsausgleich
18 überlastbegrenzung 18,1,18.2 Überlastbegrenzung 19 gemeinsame Ebene 20 Kasten,
Gestell, Gehäuse 20.1,20.2 Gestellhälften 21.1,21.2 Federn 22.1,22.2 Stellschrauben
23.1,23.2 Abstützplatten
24 Uberlaufstift 25 überlaufstift 26.1,
26.2 Brückenschaltung 27.1, 27.2 Verstärker 28 Differenzverstärker 29.1, 29.2 Blattfedern
30 Einstellspindel 31 Fadenführer 32 Changiereinrichtung 33 Spule 34 Schweißnaht
35 Bolzen 36 Schweißnaht 37 Loch 38 Halbleiter-Infrarotdiode 39 Flansch 40 Blende
41 Doppeldicke, Differentialdiode Fotozelle 42 Leitungen 43 Leitungen 44 Träger